Bilder und Geschichten - alpenverein.de/buecherberg - Auslese - Deutscher Alpenverein
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
alpenverein.de/buecherberg – Auslese Bilder und Geschichten Romantische Beste Bilder Harte Arbeit Zeitepoche Technik Beziehung machen „Transhumanz“, die eingefangen in der Natur Wälder sind die deutsche Iris Kürschner und Dieter Migration des Weide- „D’Wealt isch groß, hots „Die Alpen“, so heißt es Sehnsuchtslandschaft Haas, ein starkes Team viehs, gibt es seit 6000 Weible g’sait, se goht bis in diesem Buch, „sind schlechthin. Auch für die für Bergfotografie, haben Jahren. Am Beispiel die- weit unterhalb Kempte schon lange keine Natur- zwei Fotografen und Au- mit diesem Buch fast ein ser Wanderwirtschaft na.“ In den 1950er Jahren landschaft mehr, son- toren dieses großforma- neues Genre erfunden. zwischen Süd- und Nord- mussten sich die Men- dern eine von Technik tigen National-Geogra- „Fotoreiseführer“ steht tirol hat sich der Fotograf schen „oberhalb Kemp- in hohem Maß geprägte phic-Bildbandes – eine auf dem Titel, ein Wort, Mauro Gambicorti dem ten“ in dieser Welt neu Landschaft.“ Das ist den gelungene Hommage an das man unterschiedlich Thema gewidmet, das orientieren. Nach Krieg meisten Skifahrern und Wälder und ihre Bewoh- betonen kann: Foto- Buch ist weit mehr als ein und Not wurde das All- Bergsteigern gar nicht ner. Kilian Schönberger Reiseführer, also ein opulenter Bilderbogen. gäu zur Tourismusdesti- bewusst. Dabei beginnt zeigt Aufnahmen aus den Bildband zu lohnenden Man darf sich durch die nation, Skilifte und Fabri- es schon bei den Straßen vier Jahreszeiten: Baum- (Berg-)Urlaubszielen – Fülle oft ähnlicher Fotos ken entstanden, Autos und geht bis zu mit mo- stämme in grafischer oder Fotoreise-Führer, nicht abhalten lassen, verdrängten die Pferde- dernster Technik ausge- Ordnung, undurchdringli- also eine Anleitung, wie Gambicorti und den un- fuhrwerke, zu alten Tra statteten Bergbahnen che Moos- und Farnwild- man aus dem Bergurlaub verzichtbaren Texten der ditionen gesellten sich oder zu Skipisten, die nis, lichtdurchstrahlter beste Bilder nach Hause Kulturanthropologin Anja neue Bräuche. Die Chefs von ausgeklügelten Fahr- Blätterhimmel, Herbst- bringt. Beides leistet Salzer zu folgen. Dann des Sonthofener Fotoge- zeugen bearbeitet und laub auf grünen Brocken dieses Buch. Von den wird bald klar, dass die schäfts Heimhuber foto- mit komplexen Schnee- im Bach, nebelumwogte Ammergauer Alpen bis Transhumanz von Rin- grafierten unermüdlich kanonen beschneit Weiten, schneebemützte ins Gesäuse spannt sich dern, Schafen und Ziegen alles, was sich beim werden. Die Autoren be- Tannen im Abendlicht. der Bogen, zu 14 alpinen mit Romantik nichts zu Übergang von den schreiben anhand zahl- Andreas Kieling hat di- Regionen. Die Autoren tun hat. Harte Arbeit wird Nachkriegs- zu den Wirt- reicher Zeichnungen verse Waldbewohner in erzählen anregende und bis heute geleistet. Gam- schaftswunderjahren und Fotos leicht und ver- ihren Lebensräumen be- amüsante Hintergründe, bicortis subtiler Blick ga- abspielte: die Zugdurch- ständlich in kurzen Tex- lauscht und festgehalten: beschreiben im Reporta- rantiert ein sehr schönes fahrt der Fußballwelt- ten, wie das alles funkti- Steinbock, Murmeltier, gestil ihre Erlebnisse und Werk, das Tiere und meister 1954, Wäscheauf- oniert, was der Mensch Salamander und den geben Tipps zu den bes- Hirten nahebringt. Wohl hängen und Schulunter- da so in die Landschaft „Problembären“ Bruno ten Foto-Standorten, zu kaum zufällig zeigt die richt; das Leben auf der stellt, von Zahnradbah- im Bergwald; Luchs und Bildgestaltung und Tech- erste Doppelseite zwei Alm und die Arbeit in Fa- nen und deren Antrieben Wildkatze im Bayerischen nik, oft in praktische Käs- stille Motive im noch briken; Touristen in der bis hin zu Bauten zum Wald; Wisente im Rot ten verpackt. Sie zeigen weitgehend heilen Milieu, „Sommerfrische“. Die All- Schutz vor Lawinen und haargebirge, die nord- Berge, Kultur, Landwirt- während das letzte Bild gäuer Journalisten Ingrid Steinschlag. Bei der Fülle deutschen Wälder mit schaft, Menschen und (Kuh vor geparktem Grohe und Klaus-Peter der Themen bleiben die ihren Wölfen. Ergebnisse Tiere – so vielfältig wie Blech) den Kontrapunkt Mayr liefern dazu intel Erklärungen manchmal jahrelanger Leidenschaft, die Welt der Berge, und setzt. Treffer! nbr ligente, hintergründige etwas oberflächlich. Sie die zum Träumen einla- in jeder Hinsicht anre- Mauro Gambicorti/Anja und erklärende Texte und genügen aber, um einen den. red gend. red Salzer: Über Gletscher und Bildunterschriften. red Eindruck von den ver- Grenzen. Edition Raetia, Andreas Kieling, Kilian Iris Kürschner, Dieter Haas: Eugen und Fritz Heimhuber, schiedenen Techniken zu 256 S., € 28,- Schönberger: Sehnsucht Fotografieren in den Klaus-Peter Mayr, Ingrid bekommen. jb Wald, National Geographic Alpen, Rheinwerk Foto Grohe: Heimat, Heu & Elfi Fritsche, Johanna Put- Verlag, 2016, 240 S., € 50,- grafie, 2017, 411 S., € 39,90 Haferlschuh. Das Allgäu in zer, Josef Putzer: Technik den 1950er Jahren, J. Berg in den Alpen, Folio Verlag, Verlag, 2017, 192 S., 2016, 128 S., € 19,90 € 39,99 8 DAV 2/2018
Berg & Tal Trekking ins Base Camp Expedkader Frauen: Eiskletterwoche Berge und MIT ODER Begegnung OHNE SAHNE Schon zum achten Mal organisiert Andi Neu- Ende Januar ging es für die Mädels hauser eine Reise für Jugendliche zwischen 13 vom Expedkader zum Eisklettern ins und 19 Jahren ins Everest Base Camp. Höchster bewährte Durancetal. Warme Tem- Punkt ist der technisch einfache Aussichtsgip- peraturen (T-Shirt und kurze Hose fel Kala Pattar (ca. 5640 m), Höhepunkte aber im Auto bei der Anfahrt) und größe- ergeben sich aus der Begegnung mit den ein- Abschieds- rer Andrang an den wenigen gut heimischen Guides und nepalesischen und besuche gewachsenen Eisfällen machten die tibetischen Jugendlichen, die die Gruppe be- „Besuchen Sie die Glet- Auswahl nicht gerade einfach. Doch gleiten. Zu Anfang geht es zu den nationalen scher, solang es sie noch fanden sie, gut gecoacht und moti- Heiligtümern von Kathmandu, dann, nach dem gibt!“ Eine Art Abschieds- viert von den Trainerinnen Dörte spektakulären Flug nach Lukla, über Namche Hommage im Zeichen des Klimawandels ist Pietron und Charly Gild, genug Eis Bazar in die Berge. Am Ende sollte noch Zeit dieses Buch der Schwei- für jede im Team – ob an den Fällen bleiben für das le- zer Journalistin Caroline von Freissinières, Escreins, Ceillac gendäre Pokhara. red Fink, und eine Mischung und Les Orres oder beim Nachtisch mountain-action.de, aus Bildband und Wan- im Quartier. Schließlich hatten fran- vimeo.com/113742311 derführer. Aus den Fotos spricht die leidenschaft- Die Jugendreise liche Faszination, die sie bringt Einblicke in für diese Landschaften Nepals Kultur. empfindet – auch wenn sie nur gelegentlich künstlerische Qualität erreichen. Und zu jedem der zwanzig vorgestellten Gletscher beschreibt sie Wanderungen, auf denen Fotos: Andi Neuhauser, Ralf Dujmovits, Dörte Pietron auch bergerfahrene Al- Sie war für viele Expeditionsbergsteiger als „Mama Hima pintouristen diese Faszi- laya“ eine wichtige Bezugsperson in Kathmandu; für Chro- nation hautnah erleben nisten ist unschätzbar wertvoll, was Elizabeth Hawley können. Spaziergänge, Zackiges Vergnügen im Eis der Dauphiné (*9.11.1923) über Jahrzehnte aufgebaut hat. Bergwege, Gletscherbe- gehungen – für jeden et- 1960 wanderte die weitgereiste Journalistin und studierte zösische Bergführeranwärter ihnen was also, 36 Tipps insge- Historikerin nach Nepal aus; als Korrespondentin für Time erklärt, zu Schokolade dürfe man samt. Besonders interes- und Reuters berichtete sie viel über sant wird das Buch durch niemals Nein sagen. Dass die star- Expeditionen. Daraus entwickelte die gehaltvollen Texte, ken Damen sportliche wie kulinari- sich die „Himalayan Database“ mit die viele Fakten und Hin- sche Genüsse gleich zu schätzen tergründe über Gletscher detaillierten Informationen zu mitt wissen, belegt ihr Motto: „Glace, und die Menschen um lerweile 9600 Expeditionen und glace, glace / das macht uns Spaß. / sie herum unterhaltsam 70.000 Bergsteigern; die Leitung und lebensnah präsen- Das Vanilleeis zum Nachtisch war gab sie vor einigen Jahren ab. Als tieren. red auch ganz gut, / aber so richtiges Nichtbergsteigerin, aber profunde Caroline Fink: Welten aus Wasserfalleis c’est mieux, / das Eis, AT Verlag, 2016, 192 S., Expertin, entlarvte sie durch hart- macht uns chanceux“. Trotz unter- € 49,90 näckiges Nachfragen diverse Falschaussagen von Alpinis- schiedlicher Ausgangsniveaus ten. Ihre Arbeit wurde mit dem Albert Mountain Award fanden so einige hochkarätige geehrt, außerdem war sie Generalkonsul für Neuseeland Eisklettereien den Weg in die in Nepal. Am 26. Januar ist die „Miss Marple von Kathman- Tourenbücher. red du“ gestorben. red DAV 2/2018 9
Berg & Tal PODIUM Petra Pinzler/Günther Wessel: Klimaschutz im Selbstversuch Dranbleiben! Versuchen! Lernen! Fotos: privat Als Berliner hat’s die Ohne massive Beschleunigung der Politik Das Gespräch schwankte Familie Pinzler/Wes- sel verführerisch. Ein Trick: Gün- ist das Klima nicht zu retten. Das darf aber zwischen Ratlosigkeit, sel nicht leicht, ihre ther kaufte sich eine Regenhose Leidenschaft für Ber- keine Ausrede sein, privat untätig zu blei- Relativieren, guten Vor- ge klimagerecht zu zum Radeln, und die war so teuer, ben. Eine Berliner Familie hat ein Jahr lang sätzen, schlechtem Ge- leben. Ihre Erfahrun- dass sie regelmäßig benutzt wer- versucht, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. wissen und Seufzen. Als gen haben sie in ei- den muss. nem Buch dokumen- Unserer Tochter Franziska verdanken wir, die Teller in die Spül Alternativen finden, über kleine tiert, erschienen bei dass wir es genau wissen wollten. Sie kam maschine wanderten, Droemer-Knaur. Fehlschläge lachen können und eines Tages aus der Schule, setze sich an waren wir bereit für die das Gefühl, gemeinsam etwas zu den Computer und öffnete den Klimabi- letzte Stufe: das Verdrängen. Plötzlich aber schaffen: Das war am Ende unser Erfolgs- lanzrechner des WWF. Der rechnet aus, wie sagte Jakob: „Ich will es wissen. Was könn- rezept. Und das regelmäßige Nachrech- sehr das ganz normale Leben zum Klima- ten wir tun, ohne dass es albern wird?“ Und nen. Denn das machte uns stolz: Wir haben wandel beiträgt. Gemeinsam mit ihrem Va- damit stand die Idee im Raum: Wir versu- abgespeckt. Petra und Günther durch das ter Günther füllte Franziska einen Fragebo- chen uns als Klimaretter. Wir werden unser dauernde Radfahren, die ganze Familie bei gen aus, trug die Reisen, die Einkäufe und Leben zwölf Monate lang prüfen: Wo wir nur der CO2-Bilanz: fast 31 Prozent. Auf 29 Ton- die Größe unseres Hauses ein. Und war scheinbar grün leben, aber in Wirklichkeit nen CO2, 13 Tonnen weniger als im Vorjahr. vom Ergebnis schockiert: Unsere vierköp- lächerliche Dinge tun. Was wir ändern kön- Das ist immer noch zu viel. Aber manches fige Familie war für 42 Tonnen Treibhaus- nen. Und welche Fallen es gibt. konnten wir nicht ändern: Wie viel CO2 pro gas im Jahr verantwortlich. Das ist zwar Die ersten Wochen waren einfach: Im Kühl- Kilowattstunde genutzter Fernwärme ent- knapp besser als der deutsche Durch- schrank die Temperatur auf 7 Grad hoch steht, bestimmt der Kraftwerksbetreiber. schnitt (11 Tonnen pro Person), aber immer stellen, nur noch mit 30 Grad waschen, kür- Gelernt haben wir in dem Jahr viel: Es reg- noch viel zu viel. Denn es bedeutet, dass zer duschen, kaputte Glühbirnen durch net seltener, als man denkt – das merkt wir ganz persönlich zur Klimakatastrophe LEDs ersetzen. Komplizierter wurde schon: man beim täglichen Fahrradfahren. Nach beitragen. Dabei hatten wir uns doch für Fenster abdichten, weniger Auto fahren einer Weile ändern sich Gewohnheiten. Am ziemlich umweltbewusst gehalten. und viel mehr Rad. Richtig schwierig wurde wichtigsten aber war die Erkenntnis: Wir Beim Abendessen dachten wir laut nach: aber für jeden etwas anderes: Jakob fand müssen uns politisch stärker einmischen, Kann man in Deutschland so leben, dass den Gedanken schwer, in Zukunft nicht wenn wir wollen, dass auch die Schulen es dem Klima nicht schadet? Was müssten mehr fliegen zu dürfen. Petra haderte mit gedämmt und die Energie anders erzeugt wir, Petra, Günther, Jakob und Franziska dem Wissen, dass noch mehr Klamotten werden. Nur, dass die Politik hier so lahm dafür ändern? Jakob ist strikter Vegetarier. dem Klima schaden. ist, darf uns nicht davon abhalten, das Kli- Isst er besser, rein klimatechnisch? Wie Bald spürten wir auch: Der Innere Schwei- maretten privat weiter zu versuchen. Dabei sieht es mit dem Urlaub aus: Sind die Al- nehund lauert überall. Von November bis zu scheitern. Zu fluchen. Zu lachen. Zu strei- pen oder Griechenland per Flugzeug noch März kann es in Berlin oft fies kalt und ten. Und es erneut versuchen. Denn es erlaubt? nass sein, da ist der Griff zum Autoschlüs- macht Spaß. Und schlauer. 10 DAV 2/2018
Beste Aussichten für Klimaschützer 100 % Ökostrom aus Deutschland Prämierter Kundenservice Förderung von DAV-Klimaschutzprojekten Finanzielle Unterstützung deiner Sektion Preisgarantie bis 31.12.2018 (ausgenommen Mehrwertsteueranpassungen) Strom tzt für Edelweiß- Entscheide dich je nteen Flasche d er ha lte zu sä tzlich zur Klean Ka un in!* etrotter-Gutsche einen 50 Euro Glob zum 30.04.2018 hn el l se in lo hn t sich: gilt nur bis Sc f edelweiss-strom. de onen au *Weitere Informati Klimaschützer wechseln jetzt! edelweiss-strom.de
Bergsteckbrief Zugspitze Über schwindenden Wie wär’s? Gletschern Die normale Route: Die erste Besteigung gelang einer Vermes- Der höchste Berg Deutschlands, ein weltweit bekannter Besucher- sungsexpedition durch das Reintal – ein langer, dafür weniger magnet, ist charakteristisch für Garmisch-Partenkirchen. Im Schnee- begangener Anstieg in einem weiten Bogen. Per MTB verkürzt fernerhaus werden drei der fünf deutschen Gletscher und der Kli- man den Zustieg zur Reintalangerhütte um zwei Stunden. Am mawandel erforscht – Höllentalferner, Südlicher und Nördlicher felsigen Schlussaufstieg zum Gipfel helfen einige Drahtseile. – Schneeferner. 2017 wurde nach zweieinhalb Jahren Bauzeit die neue Eine 2006 entdeckte alte Karte befeuerte Spekulationen, dass Zugspitzbahn eröffnet; starke Bergsteiger klettern auf historischen die Erstbesteigung bereits Mitte des 17. Jahrhunderts gelungen Pfaden über die „Eisenzeit“ (IV) durch die Nordwand. nr sein könnte. Eindeutige Beweise fehlen jedoch. Die schöne Route: Der Anstieg durchs Höllental (schwarz, T4, KS C, 7-8 Stunden; 2200 Hm) ist die beliebteste und anspruchs- vollste Normalroute. Am Höllentalferner können Steigeisen nötig sein, der durchwegs steile Kletter- Foto: DAV-Archiv steig fordert alpine Erfahrung, Schwindelfreiheit und Ausrüstung. Auf einem Drittel Strecke liegt die Höllentalangerhütte. – Beim Zugspitz-Extremberglauf (von Ehrwald übers Gatterl) legen die Läufer gut 2200 Höhenmeter und knapp 18 km zurück; 2008 starben zwei Läufer im Schneesturm. Die berühmte Route: Der Jubiläumsgrat (6-8 Std. für den Grat; III-; KS D) ist eine der spektakulärsten Gratklettereien der Ostalpen – eine Klettertour, kein Klettersteig! Auf 8,1 Kilometern zwischen Zug- spitze und Alpspitze überwindet man in stets ausgesetztem Gelände mehrere Gipfel; etwa in der Mitte steht für Notfälle eine Biwakschachtel. – Zum 25-jährigen Bestehen der DAV-Sektion München 1894 spendeten Gründungsmitglieder 900 Mark für den Bau des umstrittenen „Jubiläumswegs“; aus Der Mensch am Berg Protest spaltete sich die Sektion Bayerland ab. Der Meteorologe, Bergsteiger und Mit- begründer des Akademischen Alpen- Daten und Fakten Charaktercheck Vereins München Josef Enzensperger Höhe: 2962 m Erschließung (1873-1903) überwinterte im Jahr 1900 Prominenz: 1746 m (-> Fernpass) Touristen Bergsteiger als erster Beobachter auf der meteo- Dominanz: 25,8 km (-> Zwölferkogel) Anspruch rologischen Hochstation Zugspitze. Erstbesteigung: 27. August 1820; Josef Naus, Genießer Stresser Drei Jahre später starb er während der Johann Georg Tauschl, ersten deutschen Südpolexpedition. Einsamkeit Messgehilfe Maier Singletreffer Eremiten Normalweg: Reintal-Route (rot, T3), 8-10 Renommee Std. von Garmisch-Parten Facebooker schweigende Kenner kirchen (700 m) Hütten: Münchner Haus (2957 m), Höllentalangerhütte (1381 m), „Der s spiz ist ogenante Zug- Reintalangerhütte (1366 m), bürgt audas höchste ge Knorrhütte (2051 m) auch stef welches man - igen (…) n Foto: Wikimedia/ETH-BIB, Werner Friedli kann“: Zitat vom Freis von Sedlm inger Hofkanzler ayr Joseph ner Zugsp aus dem Protoko itz-Exped ll ei- ition aus Jahr 1759 dem . 12 DAV 2/2018
LIEBE DEN REGEN SCHÜTZE DIE NATUR 10 0 % R E C Y C E LT * SIERRA TRAIL JACKET wasser- und winddicht // sehr atmungsaktiv superleicht // klein verpackbar cleaner Style // Belüftungsreißverschlüsse RESPECT. RECYCLE. RETHIN K MIT DEM ERSTEN 100 % RECYCELTEN* WETTERSCHUTZ jack-wolfskin.com * Bezieht sich auf Oberstoff, Membran und Futter.
Berg & Tal 283 Menschen starben 2017 in Österreichs Bergen, etwas weniger als im Auf den Kopf gestellt Die Faszination Schnitt der letzten zehn Jahre (295). Rund 200 kamen bei klassischen der Berge will die Ausstellung „Der Berg Bergsportdisziplinen um – auch Verkehr (9), Arbeit (10) und Suizid (23) ruft“ im Gasometer Oberhausen vermit- zählen zur Statistik. 86 % der Bergtoten waren Männer; 77 Menschen teln: mit Filmen, Fotos, Installationen – starben durch Herz-Kreislauf-Versagen, die Altersgruppen ab 50 stellten und einem kopfüber von der Decke hän- 62 % der Toten. Bemerkenswert: 31 % der Notrufe erfolgten durch genden Riesen-Matterhorn. Vom 16.3.- Unverletzte; damit liegt „Blockierung“, meist durch Selbstüberschätzung 30.12. gasometer.de oder Überforderung, auch in Österreich im Trend. Bilder im Bauernhof Charly Wehrle, le- gendärer Hüttenwirt, macht seinen Hof Preis für Aletsch Arena bei Leutkirch zur Galerie: Die Ausstellung „Klang des Universums“ ist jeden Freitag zwischen 17.3. und 28.4. und nach Ab- Hochalpen ohne Barrieren sprache zu sehen. charly-wehrle.de Mit dem Innovationspreis der Deutschen Stiftung für Querschnittsläh- Wandern als Kunst „ Wanderlust“ heißt mung wurde die Aletsch Arena im Wallis für ihre Bemühungen um eine Ausstellung in der Alten Nationalga- Inklusion geehrt; damit ging diese Auszeichnung erstmals an eine lerie Berlin (10.5.-16.9.), mit Werken von Tourismusregion. Die autofreien Bergdörfer Bettmeralp, Riederalp Inklusion im Caspar David Friedrichs „Wanderer über Schnee: In der und Fiescheralp über dem oberen Rhonetal, in der UNESCO-Welterbe Aletsch Arena dem Nebelmeer“ bis zu Hodler, Gauguin region Jungfrau-Aletsch, setzen auf Barrierefreiheit rundum. ist‘s möglich. und Renoir. Das beginnt mit der Anbindung smb.museum -> ausstellungen -> Vor- Fotos: Skischule Riederalp, Andi Dick (2) von Bahnhof und Parkplatz an schau -> Wanderlust die Zubringerseilbahnen, inklusi- Segantini im Allgäu Himmel, Berge und ve Gepäckservice und Schneeta- Licht hat Giovanni Segantini eingefangen, xi. Das Erlebnis Gleiten im Schnee der als Maler vor allem der südlichen vermitteln extra geschulte Ski- Alpen bekannt wurde und im Engadin lehrer ihren behinderten Gästen starb. Am 20./21.4. wird er in Markt oberdorf mit Vorträgen, Musik und Kino beispielsweise auf Dual- oder geehrt. kulturwelt-marktoberdorf.de Monoski. Auch für den Sommer sind Bergbahnen, Zufahrten und Klettern für die Psyche Seinen 13. Aus- einige Wege behindertengerecht bildungskurs „Klettern in der Psychothe- gestaltet, bis hin zu rollstuhltauglichen Aussichtsplattformen oder rapie, Indoor“ veranstaltet der Münchner Kletterparcours – oder einem Tandem-Gleitschirmflug. red Arzt Dr. Thomas Lukowski vom 12.-14.10. in Simbach am Inn. aletscharena.ch/destination/barrierefrei praxis@dr-lukowski.com Studie zur Höhenkrankheit M enschen, die schon einmal ein Höhen-Lungen ödem hatten, sucht Dr. Marc Moritz Berger aus Salzburg für höhenmedizinische Studien, zum Beispiel auf der Margherita- hütte am Monte Rosa. ma.berger@salk.at Wandern und Genießen D as ist das Schwerpunktthema des Jahresmagazins „Wanderbares Deutschland“, das seit März im Buchhandel und an Kiosken zu haben ist (€ 5,90) – 212 Seiten Tipps und Hintergründe. WARTEZEITEN ZARTE WEITEN wanderbares-deutschland.de 14 DAV 2/2018
Berg & Tal Messner, Habeler und der Hidden Peak (1975) Das Ende des Chefprinzips So schwer wie die Eiger-Nordwand, aber der Gipfel über achttausend Meter hoch – als Zweierseilschaft auf Augen- höhe setzten die zwei Spitzen-Alpinisten neue Maßstäbe. Als Reinhold Messner und Peter Habeler zum Hidden Peak (8080 m) aufbrachen, trommelte man für einen Achttau- sender immer noch die besten und erfahrensten Bergsteiger eines Landes zusammen, dann Träger, Fixseile, Hochla- ger, das volle Programm. Die Heere für Großbritannien führte Chris Bonington ins Feld, für Italien hatte im Vormonsun 1975 an der Lhotse-Südwand der große Riccardo Cassin das Kommando inne. Mit von der Partie: Reinhold Messner. Frustriert von dieser gescheiterten Großexpedition, schlug Messner seinem Seilpartner Peter Habeler einen Achttau- sender zu zweit vor, eben den Hidden Peak. Kaum dass er zurück in Südtirol war, wollte er starten, sofort, noch im selben Sommer! Mit so wenig Gepäck, dass es auch nicht so teuer sein würde wie eine normale Expedition. Sie kauf- ten zwei Tickets nach Pakistan, heuerten für ihre lächerlichen 200 Kilo Gepäck zwölf Träger an, marschierten ins Ba- sislager und stiegen am 9. August in die gut 2000 Meter hohe Nordwestwand ein. Im Vorjahr waren sie in unfassbaren zehn Stunden durch die Eiger-Nordwand gestürmt. Natürlich hatte auf diese Art noch nie jemand einen Achttausen- der versucht, aber: wer, wenn nicht diese beiden? Die Route am Hidden Peak war neu, steil und anspruchsvoll, sie erreichten den Gipfel als erst zweite (!!!) Partie in der Geschichte dieses Berges und veränderten damit das Himalayabergsteigen für immer. Sie trieben natürlich die sport- liche Entwicklung dramatisch voran zu kleineren Teams, die im Alpinstil agierten, klar, aber noch mehr: Sie waren gleichzeitig Vorreiter für ein neues Miteinander am Berg. 1975 Fotos: DAV-Archiv, Wikipedia/I_OLderman Deine Karriere-Leiter ist dir zu langweilig? DANN MACH DEIN HOBBY ZUM BERUF! Durch die für die damalige Zeit ungewöhnlich steile und schwierige Nordwand stiegen Reinhold TÜFTLER Messner und Peter Habeler 1975 direkt zum Gipfel des Hidden Peak – als Partner. Die alten Helden wie Hermann Buhl und Walter Bonatti waren mit ihren Seilzweiten im Grunde wie Ritter und Knap- pe unterwegs gewesen, einer war immer der Chef, so war das eben. Die ganze Geschichte am Hidden Peak nun war Messners genialer, visionärer Plan, aber in der Wand hätte sich der bärenstarke Habeler eine Bevormundung niemals & gefallen lassen. Natürlich wusste Mastermind Messner dabei, dass ein Team von zwei gleich Starken in Summe stär- ker war. Ich unterstelle ihm aber, dass er den Partner auf Augenhöhe auch deswegen suchte, weil er das Chefprinzip altmodisch fand. Und gemeinsam mit Habeler dieses daraus resultierende andere, gemeinsamere Erlebnis Berg ge- TESTER sucht hat. Ausgerechnet der später so legendär ich-bezogene Messner als Protagonist für ein antiautoritäres Bergsteigen? Ja, GESUCHT genau. Messner war ein echtes Genie seinerzeit, und Genies sind eben widersprüchlich. Mit dem Hidden Peak hatte er jetzt drei Achttausender bestiegen, damals als erster Bergsteiger der Welt – in Anbetracht der Folgen dieser Expe- Wir suchen aktuell Ingenieure dition und der Geniestreiche, die noch kommen sollten, wohl der unwichtigste aller seiner Rekorde. für Konstruktion und Test unserer Bindungen, die die Malte Roeper (*1962), Bergsteiger, Zukunft im Skitourensport Autor und Filmemacher, skizziert in seiner Kolumne „Wendepunkte“ mitgestalten! Besteigungen, die den Alpinismus Alle Stellenausschreibungen verändert haben. findest du unter: Nächster Wendepunkt: Bigwall im Himalaya. www.oberalp.com Changabang: hoch und richtig schwierig (1976) DAV 2/2018 15
Berg & Tal Spendenwanderung auf dem E3 Quer durch Europa – für gute Taten HELIBIKING Wem das Bergmotorrad (E-MTB) Auf dem französischen Teil des GR5 entwickelten Jan Kozlowski und Eva nicht stark genug ist, der kann sich Kaznelson Begeisterung fürs Weitwandern. Und eine Idee: den kompletten nun per Heli zum Downhill-Start E3 zu begehen, rund 7200 Kilometer vom Schwarzen Meer bis nach Gali- fliegen lassen: Gemeinsam mit dem zien – aber damit auch Gutes zu bewirken. Ein Jahr lang wollen sie unter- Unternehmen Heli-Alpes AG bietet wegs sein, übernachten im Zelt, in Hüt- der Schweizer MTB-Veranstalter ten oder per Couchsurfing. Dabei wollen Bed’n’Ride Hubschrauberflüge an, bei denen im Außenrack sechs sie regionale Hilfsprojekte besuchen, die Mountainbikes auf den Berg mit- sich um Kinder, Behinderte, Flüchtlinge kommen – „100 % Adrenalin“, ab oder Natur kümmern, sie dann auf ihrer 330,- Schweizer Franken. Die Alpen- Website vorstellen und dort eine Spen- schutzorganisation Mountain Wil- denmöglichkeit einrichten. Außerdem derness beklagt neben dem CO2- Ausstoß, dass nun auch im Sommer können Sponsoren die Tour unterstüt- der Lärm in einsamen Tälern zuneh- zen. Und man kann die beiden bei sich men kann – unterhalb 1100 Metern übernachten lassen oder einfach ein Von Ost nach West: Spenden-Weitwandern bestünden „praktisch keine Regulie- vom Schwarzen Meer nach Galizien. Stück mitmarschieren. Im Web, auf Face- rungen“ für Landungen. book und einem Youtubekanal lässt sich der Fortschritt des Projektes ver- folgen. Nach dem Motto: „Jeder Schritt zählt“. red adventureland-europe.com Weitere „So schmecken die Berge-Rezepte“ gibt es auf: alpenverein.de/soschmeckendieberge Mit Genuss in den Frühling Ostern: Der Schnee ist geschmolzen, Narzissen und die Seele blühen auf, die Vorfreude auf den (Berg-)Sommer wächst – wie wäre es, sie zu füttern mit einem alpinen Vorgeschmack? „Biete dem Leib etwas Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“; das ist das Motto von Kathrin und Florian Mittermayer, den Wirten der Freiburger Hütte im Lechquellengebirge. 2015 wurde der Standort der Hütte zum schönsten Ort Österreichs gewählt, nun wurde das gastronomisch-kulinarische Bemühen des Wirtspaars gewürdigt: Sie gewannen den Hauptpreis in der Kategorie Gastronomie beim Landwirtschaftlichen Zukunftspreis „I luag druf“ des Landes Vorarlberg. Kochen Sie den Geschmack der Berge nach – bescheiden wie zur Fastenzeit passend, geschmacklich auf Osterniveau! HAUPTGERICHT Dinkelnudeln mit Walnusspesto und Ziegenkäse von der Freiburger Hütte (Lechquellengebirge) Kernig, knackig, frisch und kräftig 250 g Dinkelnudeln Nudeln gar kochen. Für das Pesto Walnüsse, Basilikum, Knoblauchzehen und (z.B. Fusilli) Fotos: privat, Florian Mittermayr Walnussöl zu einer homogenen Masse mixen, zu den abgegossenen Nudeln 40 g Basilikum geben und gründlich untermengen. Mit getrockneten Tomaten und Ziegenkä- 25 g Walnüsse 2 Knoblauchzehen se garnieren. Der Weintipp: Hier passt ein unkomplizierter, guter Wein für 100 ml Walnussöl jeden Tag, etwa ein kräftiger Weißburgunder oder ein mittelgewichtiger Roter. (evtl. gemischt mit Zum Beispiel der Lauffener Katzenbeißer Schwarzriesling „Poet“ 2014 mit Olivenöl) Zum Garnieren: Pflaumenduft und vollfruchtigen, fast rauchigen Aromen, den man auch nach getrock. Tomaten dem Essen weitertrinken kann. wg-lauffen.de Ziegenkäse 16 DAV 2/2018
E S G E BEN mt, holt ALL R STIL s d ra u f ankom sich raus. us Wenn e Meul alles a ist Mitglied S E in IST UN ls olympisch seinze. n. h r Meiste n a Han ia. utsche Olymp Die De okusteam für -F im DAV rstma nut o k y o 2020 e ir w e rden sie in T nce. W o Kletter n wird in m a li ge Cha c l i m b totoky Das ist eine e .de/ alpen verein www.
Sie können auch lesen