Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
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Schlussbericht Projekt «Gemeinsam unter einem Dach» Februar 2021 Projektleitung «Gemeinsam unter einem Dach» projekt@boedeli-bibliothek.ch Stefanie Bohren | 078 614 92 35 Martina Josi | 079 402 59 73
Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage ................................................................................................................................................ 3 1.1 Vorprojekt: Zielfindung BBI und öffentliche Netzwerkveranstaltung ....................................................... 3 1.2 Handlungsbedarf .................................................................................................................................... 4 2 Projektziele .................................................................................................................................................... 5 2.1 Teilziel 1: Entwicklung der BBI entsprechend den Kriterien als Regionalbibliothek ............................... 5 2.2 Teilziel 2: Ein Haus für Institutionen mit komplementären Nutzungen ................................................... 6 3 Umsetzungsplanung ...................................................................................................................................... 7 3.1 Projektverlauf & Meilensteine................................................................................................................. 7 4 Projektorganisation ........................................................................................................................................ 8 5 Projektfinanzierung ...................................................................................................................................... 10 5.1 Schlussrechnung ................................................................................................................................. 11 6 Erkenntnisse: Lessons Learned ................................................................................................................... 14 7 Schlussbetrachtung & Dank ......................................................................................................................... 15 Anhang und Pressespiegel.................................................................................................................................... 16 2
1 Ausgangslage Die Bödeli Bibliothek Interlaken (BBI) ist vor über 30 Jahren aus einer Schulbibliothek entstanden, hat sich im Laufe der Zeit zu einer Gemeinde- und später zu einer Regionalbibliothek entwickelt. Mit der Einführung des neuen Kulturförderungsgesetzes im 2012 wurde die Regionalkonferenz Oberland Ost zur Entscheidungsträgerin für die Liste der Institutionen von regionaler Bedeutung. Diese hat die BBI nicht in die Liste der förderungswürdigen Institutionen aufgenommen, da die Bibliothek eine Mehrheit der Kriterien für eine Regionalbibliothek nicht erfüllte. Die BBI stand im Jahr 2015 vor einem Grundsatzentscheid: Entweder wird sie zu einer Gemeindebibliothek und bleibt eine solche oder sie entwickelt sich in entscheidenden Punkten weiter. Nach einem Austausch mit Stefanie Bohren (Fachfrau Information und Dokumentation / Soziokulturelle Animatorin / seit 2019 Geschäftsleitungsmitglied Kantonsbibliothek Baselland), die vorschlug die BBI im Prozess der Weiterentwicklung zusammen mit der Hochschule Luzern (Institut für soziokulturelle Entwicklung) zu begleiten, entschied sich die BBI für die Weiterentwicklung. Sie bewarb sich im Anschluss beim Wettbewerb «Impulsbeiträge für Kulturbetriebe» der Kulturförderung des Kantons Bern. Sie erhielt den Zuschlag nicht, kurz darauf wurde jedoch von der Kulturförderung der Wettbewerb zum Aufbau einer Regionalbibliothek im östlichen Berner Oberland ausgeschrieben. Mit der Unterstützung der Regionsbibliotheken, mit denen die BBI im Vorfeld das Gespräch suchte, erhielt die BBI als einzige Bewerberin und mit dem Projektkonzept «Haus des Wissens und der Kommunikation» im Dezember 2016 eine Zusage. Mit dem Zuspruch des Förderbeitrags von maximal CHF 100`000 zur Entwicklung der BBI in eine Regionalbibliothek konnte die Umsetzung der geplanten Änderungen beginnen. Die Bibliothek hatte sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 einerseits den Richtlinien einer Regionalbibliothek zu entsprechen, andererseits ein Begegnungsort für die Bevölkerung zu werden, der mit anderen Institutionen «gemeinsam unter einem Dach» zusammenarbeitet. 1.1 Vorprojekt: Zielfindung BBI und öffentliche Netzwerkveranstaltung Im Oktober 2015 veranstalteten Stefanie Bohren und Alex Willener (HSLU) zusammen mit sechs Mitgliedern der BBI-Kommission einen Workshop zur Entwicklung der Vision einer zukünftigen Bibliothek. Hier wurde die Idee vom «Haus des Wissens und der Kommunikation» entwickelt: Ein Haus, das über die bibliothekarischen Dienstleistungen hinaus die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (synergetische / komplementäre Nutzung) sucht, ein Begegnungs- und Aufenthaltsort für die Bevölkerung (gesellschaftliche Vielfalt). Die Kommission entschied sich im Anschluss für die Weiterentwicklung, und etablierte eine Projektgruppe aus BBI- Kommissionsmitgliedern, welche auch die Wettbewerbskonzepte verantwortete. Nach der Zusage des Wettbewerbs zum Aufbau einer Regionalbibliothek im östlichen Berner Oberland veranstaltete die BBI im Februar 2017 eine Netzwerkveranstaltung. Gegen 40 Personen – Privatpersonen, Vertreter*innen von Organisationen, Vereinen und Firmen sowie Politiker*innen – brachten an diesem Anlass Ideen aufs Papier, welche die BBI-Vision als Bedürfnis der Bevölkerung bestätigten. Seit der Veranstaltung konnte die Projektgruppe nicht nur auf eine «Wunschliste» von Nutzungsmöglichkeiten, sondern auch auf ein Netzwerk von Freiwilligen sowie Arbeitsgruppen zurückgreifen. Und: Sechs an einer Zusammenarbeit interessierte Institutionen/Organisationen/Firmen kamen auf die Bibliothek zu (neben der Ludothek und der Volkshochschule ein Reisebüro, ein Näh-Atelier, ein Skate-Verein). 3
1.2 Handlungsbedarf BBI als Regionalbibliothek Die Analyse der nicht erfüllten Regionalbibliothekskriterien (unten stehend, nicht erfüllte Kriterien sind grau hinterlegt) zeigte Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen auf. Der Fokus der Weiterentwicklung lag für die BBI bei folgenden Punkten: • Raumwechsel • Entlohnung des Personals / Erhöhung der Stellenprozente • Dienstleistungen an Gemeinde- und Schulbibliotheken der Region Oberland Ost Kriterium SAB-Richtlinien Regionalbibliothek (Stufe 4) BBI 2016 1,5 Medien pro EinwohnerIn der 22'000 Medien bei 14'700 EinwohnerInnen Medien Standortgemeinde(n) = 1,53 Medien pro EinwohnerIn mind. 15'000 Medien 9% Freihand (15% neue insgesamt) vielfältiges (analog & digital, Zeitschriften, Belletristik, Sachliteratur) & aktuelles (jährliche 5 Umsetzungen Erneuerung Freihandbestand um 10%) & regionales Medienangebot 18.-/Buch, 18.- /neues Medium Bestand mindestens dreimal jährlich umsetzen Anschaffungskosten: 25.-/ Buch, 35.-/ neues Medium RB: mindestens 25h an 5 Tagen (inkl. Samstag) 28 h an 6 Tagen Öffnungszeiten ab 15000 EinwohnerInnen: 30 Stunden an 6 Tagen NEIN Personenzählanlage Veranstaltungen & Mindestens 6 kulturelle Veranstaltungen Märchenstunden, Lesenacht, Buchstart, Öffentlichkeitsarbeit Benutzerschulungen, Führungen, Leseförderung Schulführungen, Lesungen, Ferienpass, ProSenectute-Projekt, Präsenz in Bödeliinfo & Presse, weitere Projekte Katalog / Website / Social Media JA / NEIN bez. Social Media Dienstleistungen WLAN/Internet NEIN Arbeitsplätze, mind. zwei davon mit Computern NEIN Kooperation / Unterstützung der Regionsbibliotheken JA Leihverkehr (auf Anfrage)/ interbibliothekarischer NEIN Verleih NEIN Förderung Harmonisierung Software NEIN kostenlose Beratungen für Schul- & Gemeindebibliotheken Organisation jährliche Treffen der GB 1000Medien / 22m² = 46 Medien/m² Fläche = 250m² = 88 Medien/m² Raum & Standort Bei 22'500 Medien auf 15'000 EinwohnerInnen = Bei 22'000 Medien auf 15'000 EinwohnerInnen 500m² Die meisten Raumanforderungen sind nicht erfüllt. Für Medienaufbereitung und Administration (Ausnahmen: Medieneinwurf, Informationszone, braucht es einen separaten Arbeitsraum Toilettenzugang, behindertengerecht) (Mindestgrösse 12m²) etc. Der Standort ist zentral, jedoch nicht offen (EG/Glasfronten) Standort: Die Bibliothek ist ... - an stark frequentierter, gut zugänglicher/erreichbarer (ÖV, öffentliche Parkflächen), zentraler Lage 4
- im EG und eingeschossig. Glaselemente gewähren Einblick ins Innere. - behindertengerecht Leitung = Ausbildung zur I+D-Spezialistin Nicht erfüllt. Es sind, ca. zwei Drittel der Personal Praktikumsplatz Arbeitsstunden = ca. 130 Stellenprozente entlohnt. Mind. 200 Stellenprozente Besoldung ist tiefer als kantonale Empfehlung. 55-65% Personal Personal 180'000 44% 85'000 Kosten prozentual 15-20% Medien Medien 45'000 21% 41'000 (relativ zum 10-15% Raum Raum 30'000 18% 33'000 Budget) 10-15% Sachkosten Sachkosten 30'000 8% 23'000 5-10% IT IT 15'000 3% 8000 Einrichtung: 450 - 550.- / m² TOTAL: 300'000 TOTAL: 190'000 BBI als «gemeinsames Dach» BBI und Bevölkerung wünschten sich einen nicht-kommerziellen Begegnungsort mit verschiedenen Institutionen und Nutzungen. Für die im 2016 «alleinstehende» Bibliothek mit den engen, untergeschossigen Räumlichkeiten an der Marktgasse galt es deshalb, eine attraktive Lokalität und Kooperationspartner*innen zu finden. 2 Projektziele 2.1 Teilziel 1: Entwicklung der BBI entsprechend den Kriterien als Regionalbibliothek Evaluation Bestand Die Kriterien für den Bestand wurden bereits zuvor erfüllt. Die neuen, grosszügigen Räumlichkeiten ermöglichen es, den Bestand besser zu präsentieren und zu bewerben. Der Archivbestand ist neu ebenfalls vor Ort in den gleichen Räumlichkeiten und kann ggf. den Benutzer*innen zugänglich gemacht werden. Grössere Bestandeserneuerungen haben im Rahmen des Projekts nicht stattgefunden. Evaluation Nutzung Die Nutzung der Bibliothek konnte sich mit dem neuen Standort grosszügig entwickeln: • Das bereits bestehende Angebot an Lesungen und Schulführungen konnte durch Vorträge von Externen und durch zusätzliche Buchstart-/Erzählveranstaltungen erweitert werden. • Die Öffnungszeiten wurden vereinheitlicht und kundenfreundlicher gestaltet. Damit liegen die wöchentlichen Öffnungszeiten bei insgesamt 28.5 Stunden • Die Bödeli Bibliothek verfügt über eine Personenzählanlage und kann neu statistische Daten zu der Anzahl Besucher*innen erheben. Die aktuell mit der Volkshochschule geteilten Räumlichkeiten/Eingänge lassen jedoch keine eindeutige Auswertung der Zahlen für die Bibliothek alleine zu. • Die neuen Räumlichkeiten verfügen (ohne Café) über eine grosszügige Fläche von ca. 500m2. Damit hat jede Altersgruppe ihren eigenen Raum altersgerecht gestaltet. • Die BBI verfügt neu über WLAN, stationäre und mobile Arbeitsplätze mit Stromanschluss und Internet für das Publikum. • Die neue Webseite und der Social-Media-Auftritt auf Facebook ermöglichen der BBI eine attraktive und zeitgemässe Bewerbung ihrer Angebote. 5
Evaluation Personal Das Personal wird seit dem 2017 entsprechend den kantonalen Richtlinien entlöhnt und der Anteil ehrenamtliche Stunden beschränkt sich auf ein Minimum. Die Stellenprozente konnten Schrittweise erhöht werden und liegen seit 2020 über dem Minimum von 200% (siehe «Entwicklung Personalaufwand» im Anhang). Auch das erste Treffen der Regionsbibliotheken sowie die ersten Schritte zur Aktualisierung/Harmonisierung der Bibliothekssoftware konnten bereits im 2017 umgesetzt werden. Zusätzlich soll längerfristig ein*e I+D-Spezialist*in als externe Beratung und Nachfolge der Projektleitung eingestellt werden. Die Aufgabe wird sein, das Bibliotheksteam bei technischen Entwicklungen zu unterstützen, den Bibliotheksverbund Oberland Ost zu leiten und ggf. Betriebsprozesse zu optimieren. Evaluation Regionalbibliotheken & Kooperation • Jährlich findet ein Treffen aller Bibliotheken der Region Oberland Ost statt. Es werden jeweils aktuelle Themen besprochen oder Weiterbildungen gemacht. • Vier Bibliotheken haben sich gemeinsam mit der BBI zum Verbund Oberland-Ost zusammengeschlossen und die Bibliothekssoftware Netbiblio übernommen. Die Weiterentwicklung dieses Verbundes und die Gewinnung weiterer Mitglieder wird angestrebt. • Die Bibliotheken treten gemeinsam bei Projekten und Veranstaltungen auf und koordinieren grössere Materialbestellungen. 2.2 Teilziel 2: Ein Haus für Institutionen mit komplementären Nutzungen Aus dem Netzwerktreffen entstand die Vision des «gemeinsamen Hauses». Die Hauptkriterien dabei waren: • Begegnungsort und öffentliches Wohnzimmer • Breites Angebot an Nutzungsmöglichkeiten, bspw. folgende Ideen aus der Netzwerkveranstaltung 2017: o Plattform für Ausstellungen – offene, nicht kommerzielle Bühne o Workshops: Schreibkurse, politische Bildung, Kochen, Basteln, Reisen o PC, Multi-Media, 3-D-Drucker für die Region, Videoschnittplatz, Tonstudio o Sprachencafé, Kulturvorträge, Integration Neuzuzüger*innen o Ressourcen-Datenbank, Vernetzungszentrum o Jugendbereich, eine Ecke für Kinder, Spielecke, Kinderhort o Open Work Space – WLAN – Tische o Kaffe und nutzbare Küche o Tauschbörsen für Spielsachen, Kleider • Leuchtturmprojekt für die Region Evaluation Teilziel 2 Es fanden sich mehrere Institutionen, welche die Vision teilten. Schliesslich ergab sich die Kooperation mit der Volkshochschule und der Ludothek aufgrund der Räumlichkeiten und der naheliegenden Synergien. Die momentanen Räumlichkeiten bieten Möglichkeiten für Begegnung. Die Volkshochschule Interlaken und die BBI teilen sich die Räumlichkeiten. Viele der genannten Ideen und Angebote konnten umgesetzt werden aufgrund der Unterstützung und Eigeninitiative von Interessierten aus dem Netzwerk. Das nahe gelegene Café und Atelier «Mad Cow» sorgte für die Inneneinrichtung des Kaffeebereiches in der Bibliothek. Eine Schulklasse des Gymnasiums gestaltete eine Wand der Bibliothek. Die Räumlichkeiten bieten noch mehr Möglichkeiten für solche Projekte. Das Haus wird von den Nutzer*innen mitbelebt. 6
3 Umsetzungsplanung Die Umsetzungsplanung der Erhöhung der Stellenprozente und der entsprechenden Entlohnung sowie die Erweiterung der regionalbibliothekarischen Dienstleistungen stellte sich als gut planbar heraus. Die Umsiedelung der Bibliothek in neue Räumlichkeiten von mind. 500m2 hingegen war/ist mit Unwägbarkeiten verbunden. Z.B. konnten die bezahlten Stellenprozente ab 2017 schrittweise erhöht werden. Auch das erste Treffen der Regionsbibliotheken sowie die ersten Schritte zur Aktualisierung/Harmonisierung der Bibliothekssoftware konnten bereits im 2017 umgesetzt werden. In Bezug auf die Räumlichkeiten Entschied die BBI-Kommission im Mai 2017 Teil des Projektes Sanierung/Neubau Aula-Alpenstrasse der Gemeinde Interlaken zu werden. Die BBI (vertreten durch die Vize- Präsidentin Manuela Nyffeler) wurde somit Teil der Expertengruppe der Gemeinde Interlaken für den Studienauftrag Zukunft Aula Alpenstrasse. Bereits ein Jahr später zeichnete sich ab, dass es zu Verzögerungen kommen könnte, sodass die BBI im Mai 2018 beschloss, gemeinsam mit der Volkshochschule und der Ludothek (ebenfalls zukünftige Mieterinnen der Aula) eine räumliche Zwischenlösung zu suchen. Diese konnte im Sommer 2019 an der Spielmatte in Unterseen bezogen werden. Mit einem Umzug in die Aula rechnet die BBI heute ca. auf das Jahr 2025 (ursprünglich war die Inbetriebnahme im 2021 geplant). Die Umsetzungsplanung und auch die Budgetierung des Projekts musste deshalb laufend an die anvisierten Raumziele angepasst werden. 3.1 Projektverlauf & Meilensteine 2017 • Öffentliche Netzwerkveranstaltung – 09. Februar 2017 • Gründung der Arbeitsgruppen Raum, Bibliothek, Konzept, Finanzen & die ersten Treffen – Februar/März 2017 • Raumentscheid: Aula-Alpenstrasse – 10. Mai 2017 • Treffen Regionsbibliotheken – 05. September • Bewilligung Update Bibliothekssoftware – Netbiblio 4.0, BBI entwickelt sich am Puls der Zeit • WLAN für Kunden und Kundinnen der BBI • BBI auf Facebook • Weiterführung des Projekts Aula-Alpenstrasse mit der Gemeinde Interlaken 2018 • jährliches Treffen der Regionsbibliotheken – 20. März • erstes Treffen der Echogruppe – 26. März • Unterzeichnung Letter of Intent (Projekt Aula-Alpenstrasse) durch BBI, Ludothek und Volkshochschule – April • Erstellung und Genehmigung (durch BBI-Kommission) des Budgets 2021 (BBI als Regionalbibliothek) – Mai • Bewilligung Planungskredit Aula-Alpenstrasse durch den GGR Interlaken – 15. Mai • Entscheid der BBI-Kommission: Suche nach einer räumlichen Zwischenlösung – 16. Mai • Aufbau eines Bibliothekverbundes Region Oberland Ost – 31. Mai • Personenzählanlage 7
• Räumliche Nutzung der Bibliothek durch Privatpersonen und Institutionen • Erstes «Ja» der Regionalkonferenz zur BBI als Regionalbibliothek • Abklärung räumliche Zwischenlösung 2019 • Entscheid für die Zwischenlösung Spielmatte 3 in Unterseen – März • Aufschaltung der neuen Website • Umbau / Umzug in Spielmatte 3 mit Helfer*innen, Sponsor*innen und Trägergemeinden – grosse Räume mit Aufenthaltsqualität > Regionalbibliothekskriterien: Raumgrösse und Arbeitsplätze – Juni bis August • Eröffnung «Gemeinsam unter einem Dach» – Volkshochschule, Ludothek, BBI unter einem Dach – 3. August • 4 Gemeinde- und Schulbibliotheken starten den Bibliotheksverbund • Entlohnung von über 200 Stellenprozenten ab dem Umzug an die Spielmatte – August • Entscheid Regionalkonferenz & Regierungsrat «BBI wird Regionalbibliothek» – November 2020 • Installation zweite Personenzählanlage (da zwei Zugänge zu den Bibliotheksräumlichkeiten) • Einrichtung von Arbeitsplätzen mit Computern • 1 weitere Regionsbibliothek tritt dem Verbund bei (Total 5 Mitglieder) • Verhandlungen und Vertragsabschluss BBI als Regionalbibliothek (Leistungsvereinbarung) 4 Projektorganisation Die Projektorganisation entwickelte sich im Laufe des Projekts weiter. Grundsätzlich funktionierte die Struktur. Das Engagement von vielen Freiwilligen ermöglichte die Aufteilung der Ressourcen der Projektgruppe. 8
Aus dem Vorprojekt formierte sich das Projektteam: Die Kerngruppe des Projekts bestand aus der Bibliotheksleitung (Beatrice Meyer und Barbara Niedermann), dem Vereinspräsidium (Kaspar Studer und Manuela Nyffeler) und der Projektleitung (Stefanie Bohren und Martina Josi). Die Projektplanung und Entscheide wurden im Rahmen dieses Teams gefällt. Besonders gewinnbringend, aber auch anspruchsvoll war die Durchmischung der Personen im Projektteam. Es ermöglichte unterschiedliche Sichtweisen und eine breite Abstützung, bedingte jedoch auch Zeit für Diskussionen und Kompromissbereitschaft. Die Bibliothekskommission als übergeordnetes Organ wurde bei grösseren, gewichtigen Entscheiden beigezogen. Für ein nächstes Projekt ist es wichtig, zu Beginn gleich die Entscheidungskompetenzen der Projektgruppe zu definieren. Langes Zuwarten auf Sitzungstermine der Kommission verzögern den Prozess. Die Bibliothekskommission mit den Gemeindevertreter*innen war jedoch zugleich ein wichtiger Motor für das Projekt. Die Hochschule Luzern fungierte als externe Projektberatung. Für die Projektleitung war es sehr wichtig, eine externe Ansprechperson zu haben, welche mit einem neutralen Blick Unterstützung bieten konnte. Die Hochschule Luzern, respektive Alex Willener und Isabelle Odermatt mit ihren breiten Erfahrungen in Beteiligungsprojekten, waren dabei die passenden Partner*innen. Die vier Arbeitsgruppen entstanden aus der Newswerkveranstaltung. Jede AG arbeitete mit Freiwilligen und hatte unterschiedliche Ziele und Zwecke. Die AG Raum suchte geeignete Räumlichkeiten. Dabei waren die Vorgaben des Kantons, der Trägergemeinden, die Ansprüche der beteiligten Institutionen und die Ideen und Wünsche der Bevölkerung ausschlaggebend. Die Zusammenarbeit mit externen Freiwilligen erwies sich hier als gewinnbringend für die Ideensammlung und das Besichtigen von Lokalitäten. Die AG Raum löste sich nach dem Entscheid für die Zwischenlösung «Spielmatte» auf. Vertreter*innen der Ludothek, Volkshochschule und Bibliothek sind Teil der von der Gemeinde Interlaken geleiteten Kerngruppe zum Projekt «Zukunft Aula Alpenstrasse». Die AG Konzept hatte zum Ziel, die unterschiedlichen Ansprüche und Wünsche in ein schlüssiges Betriebskonzept zu bringen. Da die Räumlichkeiten ausschlaggebend dafür sind, welche Institutionen unter einem Dach kooperieren können, wurde schnell klar, dass zuerst ein gemeinsamer Standort definiert sein musste. Deutlich wurde auch, dass eine Kooperation von Institutionen, die bisher unabhängig wirkten, Zeit und gegenseitiges Entgegenkommen voraussetzt. Bibliothek, Volkshochschule und Ludothek sammeln an der Spielmatte Erfahrungen, welche für eine verstärkte Zusammenarbeit am Standort Alpenstrasse (evtl. gemeinsame Rezeption, gemeinsame Ausleihe Ludothek/Bibliothek ...) genutzt werden kann. Die AG Finanzen kümmerte sich um das Fundraising und die Sponsorensuche. Die Arbeitsgruppe traf erste Vorbereitungen und stellte Listen mit möglichen Sponsoren zusammen. Als Erstes stand die Sponsorensuche für den Erwerb von Räumlichkeiten im Fokus. Als die Wahl der Räumlichkeiten auf die Spielmatte fiel, veränderte sich der Fokus der Sponsorensuche und konzentrierte sich auf den Umbau und den Umzug der Bibliothek. Damit löste sich auch die Gruppe auf und die Sponsorensuche passierte durch die Projektleitung und persönliche Kontakte der Vereinsmitglieder. Die AG Bibliothek entwickelte die Bibliothek entsprechend den Kriterien des Kantons weiter und bezog Ideen und Wünsche von Freiwilligen mit ein. Die Herausforderung in dieser Gruppe war es, die Freiwilligen gezielt einzubeziehen. Für ein zukünftiges Projekt würden wir die AG, welche sich um die fachliche Entwicklung kümmert, ausschliesslich aus Fachpersonen zusammenstellen. Die Echogruppe diente als externes Sprachrohr und Multiplikator*in für das laufende Vorhaben. Die Gruppe war 9
zusammengestellt aus Vertereter*innen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen wie auch Vertreter*innen vom Projekt aus Kanton und RKKO. Die Gruppe traf sich 2x und gab jeweils eine Einschätzung von aussen zu der laufenden Entwicklung. Die Gruppe stellte sich für die Projektleitung als sehr gewinnbringend dar. Der Austausch war konstruktiv und unterstütze die Projektleitung in ihrem Vorhaben. 5 Projektfinanzierung Die Entwicklung der BBI zur Regionalbibliothek wurde hauptsächlich durch die Unterstützung der Trägergemeinden sowie der Kulturförderung des Kantons Bern finanziert. Einen wesentlichen Anteil macht auch die ehrenamtliche Arbeit der Kommission sowie von Freiwilligen aus. Bis 2015/16 erarbeitete die BBI-Kommission das Konzept «Gemeinsam unter einem Dach» und beantragte die Erhöhung der Lohnzahlungen an das Bibliotheksteam. 2017-2020 wurde die Weiterentwicklung und der Umzug der Bibliothek von der Kommission, dem Bibliotheksteam und externen Fachexpert*innen umgesetzt. Kommission und Team leisteten mehrere hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit, das Engagement der Freiwilligen beträgt ebenfalls mehrere hundert Stunden. In den Jahren 2017 bis 2020 haben die Trägergemeinden Interlaken, Matten und Unterseen total CHF 635`700 Beitragskosten geleistet (jährlich CHF 141`000 + zusätzliche CHF 71`700 für die Instandsetzung / den Umbau der Spielmatte, den Umzug sowie die zusätzlichen Mietkosten ab August 2019 bis Ende 2020). Bis Januar 2020 hat die BBI vom «Wettbewerb Regionalbibliothek Region Oberland-Ost» der Kulturförderung des Kantons Bern CHF 59`797.20 für den Aufbau der Regionalbibliothek verwendet. Mit dem Schlussbericht und der Schlussrechnung beantragt die BBI die Auszahlung der verfügten maximal CHF 100`000. Die Bödeli Bibliothek ging noch bei ihrem Umzug in die Spielmatte im August 2019 davon aus, dass sie im 2022 ihren Betrieb in die sanierte Aula-Alpenstrasse verschieben wird und hat entsprechend Gelder für die Einrichtung/Bibliotheksplanung im Neubau aufgespart. Nach der Verschiebung des Aulaprojekts erfolgte eine Neubudgetierung, bei welcher weitere Infrastrukturkosten (zweite Personenzählanlage, Arbeitsplätze etc.) und projektbedingte Mehrkosten für das Bibliothekspersonal einkalkuliert wurden. 10
5.1 Schlussrechnung Projektbudget: Fördergeld «Aufbau zur Regionalbibliothek Oberland Ost»2017-2020 Aufwand 2017 2018 2019 2020 Total Budget Konzept 2018 Co-Projektleitung 9’337.35 CHF 7’561.90 CHF 14’419.45 CHF 3’773.10 CHF 35’091.80 CHF 36’000.00 CHF Stefanie Bohren/Martina Josi, CHF 25/h Mehrarbeiten Projekt Team & Kommission 4’750.00 CHF 4’142.55 CHF 22’054.60 CHF 2’193.50 CHF 33’140.65 CHF 22’000.00 CHF (CHF 25/h, Sitzungsgeld CHF 50/Sitzung) Mehrarbeiten Team = Bibliothekarinnen 1 0.00 CHF 0.00 CHF 6’711.15 CHF 1 20’371.30 CHF 1 27’082.45 CHF 0.00 CHF ab Umzug Spielmatte, Erhöhung der Stellenprozente Projektbegleitung HSLU 6’605.90 CHF 5’607.35 CHF 0.00 CHF 0.00 CHF 12’213.25 CHF 26’820.00 CHF Alex Willener/Isabelle Odermatt, CHF 170/h Expertisen / Facharbeiten 2’037.50 CHF 1’562.50 CHF 0.00 CHF 0.00 CHF 3’600.00 CHF 24’000.00 CHF Veranstaltungen (2/Jahr) 662.75 CHF 0.00 CHF 2’135.50 CHF 0.00 CHF 2’798.25 CHF 8’000.00 CHF Medien/Öffentlichkeitsarbeit 78.80 CHF 0.00 CHF 0.00 CHF 0.00 CHF 78.80 CHF 3’000.00 CHF Spesen 0.00 CHF 43.30 CHF 0.00 CHF 0.00 CHF 43.30 CHF 2’000.00 CHF Unvorhergesehenes, Infrastruktur 0.00 CHF 518.00 CHF 5’677.25 CHF 6’539.35 CHF 12’734.60 CHF 10’100.00 CHF Total 126’783.10 CHF 131’920.00 CHF Ertrag Eigenleistung Co-Projektleitung 2’250.00 CHF 1’725.00 CHF 7’575.00 CHF 225.00 CHF 11’775.00 CHF 10’000.00 CHF Eigenleistung Projektgruppe / Personal / 2’500.00 CHF 2’000.00 CHF 8’500.00 CHF 300.00 CHF 13’300.00 CHF 10’000.00 CHF Kommission Eigenleistung HSLU 1’530.00 CHF 1’317.50 CHF 0.00 CHF 0.00 CHF 2’847.50 CHF 11’920.00 CHF Beitrag Kulturförderung Kanton Bern 17’192.30 CHF 14’393.10 CHF 34’922.95 CHF 32’352.25 CHF 98’860.60 CHF 100’000.00 CHF Total 126’783.10 CHF 131’920.00 CHF Total Projektkosten 126'783.10 11
1) Mehrarbeiten Bibliothekarinnen (siehe Anhang, Entwicklung Personalkosten) Bis ins Jahr 2016 betrugen die Löhne der Bibliothekarinnen jährlich CHF 68`500. In den Jahren 2017 und 2018 wurden diese auf jährlich CHF 98`500 erhöht, die Trägergemeinden decken diese Lohnkosten. Im Rahmen der Weiterentwicklung zur Regionalbibliothek wurden die Stellenprozente ab dem Umzug auf ca. 210%, später auf ca. 230% erhöht. Mehrkosten 2019 (nicht von Trägergemeinden gedeckt) = CHF 105’211.15 - 98`500 = CHF 6`711.15 Mehrkosten 2020 (nicht von Trägergemeinden gedeckt) = CHF 123`879.95 - 98`500 = CHF 25`379.95. In der Schlussrechnung wurden für das Jahr 2020 CHF 5008.65 nicht verrechnet. Dieser Betrag wird von der BBI übernommen. 12
Schlussrechnung Umbau & Umzug Spielmatte (November 2019) Aufwand Ertrag Umbau CHF 34’414.00 Umzug (inkl. Arbeit Werkhof-MA) CHF 2’925.00 Einrichtung CHF 8’552.00 Personalkosten CHF 32’650.00 Spesen CHF 1’326.00 Sozialversicherungen CHF 1’300.00 LIVTAG AG (Schärz) CHF 10’000.00 Sponsoringbeitrag IMU Gemeinden CHF 22’000.00 Projektbudget Kanton Bern CHF 28’211.00 Budget Bödeli Bibliothek (Fond & Personalaufwand) CHF 4’000.00 Sponsoringbeitrag JCII CHF 1’000.00 Sponsoringbeitrag IMU Gemeinden (Arbeit Werkhof- MA) CHF 1’000.00 Eigenleistung Personalaufwand Bödeli Bibliothek (Kommission ca. 420h) CHF 10’500.00 Eigenleistung freiwillige Helfer*innen (ca. 150h) CHF 3’750.00 Beiträge / Rückerstattung Ludothek CHF 627.00 Beiträge / Rückerstattung VHI CHF 301.00 Weitere nicht aufgeführte Sach-Sponsoringbeiträge & Vergünstigungen erfolgten durch: HTI Schreinerei, Mediathek PH St. Gallen, Gerber & Stegmann AG, Jugendarbeit Bödeli, Papeterie Spiez, Gymnasium Interlaken, Riki Verlag, Frauenverein Interlaken, Coop Interlaken, EKI Interlaken TOTAL CHF 81’167.00 CHF 81’389.00 Differenz CHF 222.00 13
6 Erkenntnisse: Lessons Learned Highlights • Die Netzwerkveranstaltung zeigt, dass breites Interesse der Bevölkerung für die Bibliothek und ihre Vision da ist. Die Initiative/Vision des Projektteams und der Umzug in grosszügige Räumlichkeiten konnten erfolgreich umgesetzt werden. • Freiwillige Helfer*innen zeigen grosses Engagement in den Arbeitsgruppen sowie beim Umbau / Umzug. Zahlreiche Sponsor*innen unterstützen die Weiterentwicklung. • Das Bibliotheksteam setzt die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten mit grossem Engagement und erfolgreich um. • Das Vertrauen der Trägergemeinden und der Regionalkonferenz Oberland Ost in die BBI ist da und manifestiert sich in der finanziellen Unterstützung. • Die gemeinsame Nutzung derselben Räumlichkeiten mit der Volkshochschule wird als Bereicherung wahrgenommen. Herausforderungen • Die Kommission (in der Rolle als Verwaltungsrat) besteht aus einer Gruppe von Gemeindedelegierten und (hauptsächlich fachfremden) Ehrenamtlichen, die regelmässig ändert. Die Betriebsleitung / die Angestellten bilden ein langjähriges Team ohne Stimmrecht in der Kommission. Diese personellen Voraussetzungen stellen eine Herausforderung für eine mehrjährige Projektarbeit (5 Jahre) dar, welche grosse Veränderungen für den Betrieb mit sich bringt. • Die Kompetenzen / den Spielraum der Projektgruppe, Projektleitung, Vereinsleitung sowie Bibliotheksleitung sollten möglichst genau definiert und von Kommissionsentscheiden abgegrenzt werden. • Die laufende Kommunikation zwischen allen Beteiligten (siehe Organigramm) sicherzustellen, stellte sich als Herausforderung heraus. Die Projektleitung sollte möglichst genau abklären, wer welche Information über welchen Kanal erhält bzw. erhalten möchte. • In der Hinsicht auf die Budgetierung/Verrechnung: o Vorgaben zur Verwendung der Fördergelder sollten zu Beginn und anhand von Beispielen geklärt werden. o Die laufende Planung und die Umsetzung einer Zwischenlösung erforderten mehrere Anpassungen. • Stundenerfassung: In einem Betrieb / einer Kommission, in welcher die ehrenamtliche Arbeit eine lange Tradition hat, sollte genau definiert werden, was als Arbeitszeit gilt. 14
7 Schlussbetrachtung & Dank Aus einer Vision wurde ein grosses Projekt. Das Vorhaben die Bödeli Bibliothek «nicht bloss» nach bibliothekarischen Standards weiterzuentwickeln, sondern eine neue Form passend für die Nutzer*innen und die Bevölkerung vom Bödeli zu schaffen, das war der grosse Reiz. Der Einbezug der Bevölkerung übte auch einen Druck aus, auf das Team, den Verein und uns, die Projektleitung. Erwartungen waren geweckt, jedoch war das Resultat unklar. Die Balance zu behalten zwischen motivieren, inspirieren, das grosse Schiff weiter nach vorne zu bewegen und Kompromisse einzugehen, mit Skepsis, Angst und Kritik umzugehen, das war eine grosse Herausforderung für uns alle. Während der mehrjährigen Projektrealisierung in kleinen Schritten ging zuweilen der Blick aufs grosse Ganze verloren. Rückblickend stellen wir fest, dass die angestrebte Weiterentwicklung stattgefunden hat und die gesetzten Ziele erreicht wurden. Darauf können wir stolz sein. Wir möchten allen Beteiligten des Vereins Bödeli Bibliothek und allen freiwilligen Helfer*innen herzlich für das Vertrauen und die Unterstützung danken. Stefanie Bohren & Martina Josi 15
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Entwicklung Personal- und Raumaufwand Entwicklung Personalaufwand 2016 - 2020 Rechnung 2016 Rechnung 2017 Rechnung 2018 Rechnung 2019 Rechnung 2020 Stellenprozente 130 % 185 % 185 % 185 / 210 % 230 % Bibliothekarinnen Löhne Bibliothekarinnen inkl. 68’632.70 CHF 98’329.25 CHF 98’621.90 CHF 105’211.15 CHF 123’879.95 CHF Feriengeld Löhne AssistentInnen 5’833.65 CHF 5’107.65 CHF 4’923.35 CHF 4’752.20 CHF 5’050.55 CHF (Schüler*innen) Löhne Reinigungspersonal 3’137.30 CHF 2’890.70 CHF 2’931.80 CHF 4’036.00 CHF 4’740.20 CHF Sozialversicherungsbeiträge 8’531.70 CHF 8’489.70 CHF 8’904.20 CHF 10’060.70 CHF (AHV/IV/EO - Kanton: 8,6%) Pensionskasse 6’177.25 CHF 1’083.20 CHF 968.40 CHF 974.40 CHF 3’212.40 CHF Entschädigung/Spesen - 2’455.00 CHF 2’455.00 CHF 2’655.00 CHF 2’976.35 CHF Kommission Entschädigung/Spesen - Dritte 2’455.00 CHF 750.00 CHF 750.00 CHF 750.00 CHF 200.00 CHF Aus- und Weiterbildung - 750.00 CHF 650.00 CHF 250.00 CHF 146.00 CHF Bibliothekarinnen Aus- und Weiterbildung - 1’318.00 CHF Dritte Überblick Bis 2016 wurden jährlich rund 1120h ehrenamtliche Arbeit entrichtet. Die Löhne entsprachen nicht den heutigen Standards. Die Trägergemeinden bewilligten noch im 2016 den Antrag der BBI, alle Arbeitsstunden der Bibliothekarinnen zu entlöhnen. 2017 bis 2018 sind rund 3‘550 Stunden / Jahr bezahlte Arbeit entsprechend der Richtlinien budgetiert (CHF 25.-/h Netto + Feriengeld, ohne 13. Monatslohn). Seit dem Umzug an die Spielmatte werden zuerst jährlich rund 4060 Arbeitsstunden, ab Ende 2019 jährliche Arbeitsstunden im Rahmen von 4400 Stunden budgetiert. In der zweiten Jahreshälfte nach dem Umzug in die Spielmatte wurde das neue Arbeitsmodell «Backoffice kombiniert mit Ausleihe» ausprobiert. Das Flächenmanagement (Räumlichkeiten auf zwei Stöcken) zeigte sich als Herausforderung und die Nutzung der beiden Ausleihtheken war gross. Deshalb wurde die zweite Ausleihe durchgehend besetzt. Im 2020 werden nebst der doppelt besetzten Ausleihe zusätzliche Veranstaltungen bezahlt. Die Anzahl Besuchenden der z.B. der Buchstartveranstaltung hat am neuen Standort stark zugenommen. 20
Entwicklung Raumaufwand 2016 - 2020 Rechnung Rechnung Rechnung Rechnung Rechnung 2016 2017 2018 2019 2020 Gebäude / Einrichtung - 25’000.00 25’000.00 25’000.00 37’503.35 55'008.00 bis 2019 an Lokalität Marktgasse = ca. 220 m2 Mietkosten Bibliothek ab Mitte 2019 an Lokalität an Spielmatte = ca. 510 m2 Gebäude / Einrichtung - 3’000.00 3’000.00 3’000.00 1’750.00 Mietkosten Archivraum Nebenkosten - Heizung, 4’500.00 4’500.00 4’500.00 6’375.00 9’000.00 Wasser, Abwasser, Kehricht Nebenkosten - 1’849.70 1’667.90 1’696.95 2’875.75 3’500.00 Elektrizität / Steuern Unterhalt - Gebäude 431.35 448.90 295.35 552.15 1468.00 (Raumaufwand) Gebäude / 34’781.05 34’616.80 34’492.30 49’056.25 68’976.00 GEDECKT DURCH TRÄGERGEMEINDEN Einrichtungen ca. Total Mehraufwand Raumkosten seit Umzug an RB- 49’000.00 Standort Spielmatte 21
Einblicke ins Wirken der Bödeli Bibliothek auf Facebook und Instagram 22
Pressespiegel – Entwicklung zur Regionalbibliothek 2017 – 2020 01.07.2020, Berner Oberländer, Alex Karlen Das Jahrhundert-Bauprojekt ist sistiert Der Grosse Gemeinderat (GGR) folgt dem Antrag der Exekutive und verschiebt den Entscheid über die Sanierung und Erweiterung der Sek-Aula um maximal zwei Jahre. Wird vorläufig nicht saniert: Die Zukunft der Aula des Sekundarschulhauses Interlaken an der Alpenstrasse bleibt weiterhin ungewiss. Foto: Bruno Petroni Wieder mit räumlichem Abstand, wieder mit inhaltlicher Eintracht: Auch die zweite Sitzung des Grossen Gemeinderates (GGR) Interlaken während der Corona-Pandemie fand mit den gebotenen Schutzmassnahmen statt, und das Protokoll verzeichnet nur ganz wenige Gegenstimmen. Einigkeit herrschte am Dienstagabend in der Aula der Sekundarschule auch bei der Sistierung eines Jahrhundert-Bauprojektes. Dabei handelt es sich um die Sanierung und Erweiterung der Aula an der Alpenstrasse. Das Projekt setzt einen Rahmenverpflichtungskredit von 19,2 Millionen Franken voraus. Dies wäre der höchste Kreditbetrag, über den das Interlakner Parlament und das Stimmvolk in der bisherigen Geschichte der Gemeinde jemals zu befinden hatten. «Wäre», denn der GGR folgte dem Antrag der Exekutive, den Entscheid um maximal zwei Jahre zu sistieren. Umstrittene Mietkosten Das Siegerprojekt des Planungsteams der Basler Buchner Bründler Architekten AG sei «ein schönes Produkt», stellte Bauvorsteher Franz Christ (SVP) eingangs seiner Ausführungen zur beantragten Verschiebung fest. «Aber», so fügte er sogleich hinzu, «wir dürfen das Fuder nicht überladen», das würde das Stimmvolk angesichts der ungewissen finanziellen Zukunft nicht akzeptieren. Darum wolle man sich bis zu zwei Jahre Zeit geben, die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde zu beobachten. Zudem, so Christ, «ist es nötig, die Bedarfsanalyse nochmals zu schärfen». Damit antwortete der Gemeinderat auf Voten aus den Fraktionen, welche vor allem die geplanten Mietkosten kritisierten. Christoph Betschart (FDP) zum Beispiel forderte, das Benutzungskonzept nochmals zu überprüfen. Das Projekt sieht Mietflächen unter anderem für die Bödeli-Bibliothek inklusive Ludothek sowie für die Volkshochschule vor. 23
Und diese Mieter, so prognostizierte Betschart, würden sich die vorhersehbaren Mietkosten gar nicht leisten können. Antonie Meyes Schürch (SVP) ging noch einen Schritt weiter. Der Bödeli-Bibliothek als einer vom Kanton anerkannten regionalen Kulturinstitution und auch der Volkshochschule Räume bereitzustellen, sei nicht die alleinige Aufgabe Interlakens. Das käme sowohl für die Gemeinde als auch für die Mieter zu teuer. Meyes Schürch: «So geht es nicht, auch in zwei Jahren nicht.» Darum sei es Zeit «für einen Marschhalt», um weitere Abklärungen zu treffen, und zwar auch für eine Variante ohne die erwähnten Mietflächen. Der Antrag auf Sistierung wurde einstimmig angenommen. Enttäuscht, aber verständnisvoll «Ich danke den Partnern für die Geduld», hatte Franz Christ vor der Abstimmung noch gesagt. Doch wie steht es um diese Geduld tatsächlich? «Es bleibt uns nichts anderes übrig», sagt etwa Ludothek-Präsidentin Rosmarie Glaus. Einerseits sei man enttäuscht, aber gleichzeitig verstehe man den Entscheid des Parlamentes. Die zu erwartenden Mietkosten wären für die Ludothek tragbar, da der räumliche Zusammenschluss mit der Bibliothek finanzielle Mittel freisetze und auch eine Reduktion der Mietfläche beschlossen wurde. Glaus: «Es bleibt unser grosses Ziel, gemeinsam mit der Bibliothek und der Volkshochschule in die neue Aula zu zügeln.» Das gilt auch für den Verein Bödeli-Bibliothek. Präsident Kaspar Studer: «Ja, jetzt müssen wir halt die nötige Geduld aufbringen. Ich fühle mich etwas wie in einem Wechselbad: Leider gehts nicht sofort vorwärts, aber umso mehr sind wir froh, am neuen Standort in der Mühle Unterseen eine Zwischenlösung gefunden zu haben.» Und die prognostizierten Mietkosten in der neuen Aula? «Klar, die sind voraussichtlich schon relativ hoch. Aber mit der Subvention, die wir nun als regionale Institution vom Kanton erhalten, würde es wohl grad aufgehen.» 23.11.2019, Jungfrau Zeitung, Pressedienst/Redaktion Regionale Kulturförderung wird ausgebaut Die Bödeli Bibliothek soll künftig als Regionalbibliothek eingestuft und von der Region Oberland-Ost finanziell unterstützt werden. Ferner wird der Regionsbeitrag an das Kunsthaus erhöht. Diese Beschlüsse fasste die Regionalversammlung in Unterseen. Seit 2017 werden in der Region Oberland-Ost im Rahmen der regionalen Kulturförderung vier Institutionen vom Kanton und von der Regionalkonferenz unterstützt. Auf der Basis von Leistungsvereinbarungen erhalten Interlaken Classics, das Kunsthaus Interlaken, die Musikfestwoche Meiringen und die Holzbildhauerei Brienz finanzielle Beiträge. Diese Kulturinstitutionen sollen in der kommenden Periode 2021 bis 2024 weiterhin unterstützt werden. Dies schreibt die Regionalkonferenz Oberland-Ost in einer Mitteilung. Neu solle auch die Bödeli Bibliothek Interlaken im Rahmen der regionalen Kulturförderung finanzielle Unterstützung erhalten. Sie werde künftig als Regionalbibliothek Aufgaben wahrnehmen, von denen sämtliche Gemeinde- und Schulbibliotheken der Region Oberland-Ost profitieren werden. Kunsthaus erhält mehr Geld Dazu habe die Regionalversammlung den Verteilschlüssel für die regionale Kulturförderung 2021 bis 2024 24
genehmigt. Zusätzlich habe sie zwei Anpassungen beschlossen. Der Gesamtbeitrag an das Kunsthaus Interlaken werde um 100'000 Franken aufgestockt, weil das Kuratorium künftig nicht mehr hauptsächlich auf ehrenamtlicher Basis ausgeführt werden könne, sondern von einer angestellten Fachperson übernommen werde. Ausserdem wurde der Kostenrahmen für die Regionalbibliothek festgelegt. Das Budget 2020 sei durch die Versammlung genehmigt und der Finanzplan bis 2024 zur Kenntnis genommen worden, heisst es weiter. Obwohl in den nächsten Jahren mit Ausgabenüberschüssen gerechnet werde, bleibe genügend Eigenkapital bestehen. Im Weiteren hat die Regionalversammlung den überarbeiteten Entwurf des Tourismus- und Freizeitverkehrskonzepts Oberland-Ost genehmigt; das Konzept dient als Grundlage für die künftige Verkehrsplanung in den Bereichen motorisierter Individualverkehr und öffentlicher Verkehr. Ferner habe sie die Entwicklungsstrategie 2019 und das Förderprogramm 2020 bis 2023 verabschiedet. Die beiden Planungsinstrumente bilden eine wesentliche Entscheidungsgrundlage bei der Umsetzung der Neuen Regionalpolitik (NRP); sie werden alle vier Jahre aktualisiert. Unter dem Traktandum Wahlen wurden Regionspräsident Peter Aeschimann sowie die bisherigen Mitglieder der Geschäftsleitung in ihren Ämtern bestätigt. Ferner wurde Samuel Zurbuchen, Gemeindepräsident Ringgenberg, als neues Mitglied der Geschäftsleitung gewählt (diese Zeitung berichtete). Auch die Mitglieder der Kommissionen wurden bestätigt oder neu gewählt. Auf eine Besetzung der Kommission Agglomerationsthemen sei verzichtet worden; deren Aufgaben seien von der Kommission Verkehr und Siedlung übernommen worden. 25.10.2019, Jungfrau Zeitung, Pressedienst/Beat Kohler Die erweiterte Aula nimmt Formen an Der Studienauftrag zur Zukunft der Aula Schulanlage Alpenstrasse ist abgeschlossen. Wie der Gemeinderat mitteilt, sieht das Siegerprojekt den Erhalt des Gebäudes und einen Erweiterungsbau vor. Eine öffentliche Ausstellung zeigt alle sechs Projekteingaben. Der Grosse Gemeinderat Interlaken genehmigte im Mai 2018 den Kredit zur Durchführung eines Studienauftrags zur Zukunft der sanierungsbedürftigen Aula. 35 «hochkarätige» Bewerbungen gingen laut dem Gemeinderat in dem von ihm gestarteten Verfahren ein. Daraus wählte das eingesetzte Beurteilungsgremium sechs Teams für die Teilnahme am Studienauftrag aus. Nach «eingehender Auseinandersetzung» mit den eingereichten Projektstudien habe sich das Gremium einstimmig für den Beitrag des Planungsteams rund um die Basler Buchner Bründler Architekten entschieden, erklärt der Gemeinderat. Alt und neu vereint Das Bündner Projekt ergänzt die bestehende Aula mit einem Neubau und verbindet die Gebäude. So werde eine vielseitige und flexible Nutzung des Hauses und ein Ort der Begegnung für die Bevölkerung ermöglicht, erklärt die Jury. Entstanden ist das Projekt wie die anderen auch im Dialog mit Vertretern der Gemeinde, den künftigen Nutzenden, der Denkmalpflege, dem Heimatschutz und mit externen Fachexperten. Vorgabe war die Vision «Gemeinsam unter einem Dach» für die Nutzung durch Schule, Bibliothek, Ludothek, Volkshochschule und Vereine und das Einhalten der Kostenziele. 25
So könnte die erweiterte Aula in Interlaken dereinst aussehen. Visualisierungen: zvg Das Beurteilungsgremium hat sich einstimmig für dieses Projekt entschieden. Zeitgemässe Infrastruktur Im Siegerprojekt soll der bestehende Hauptsaal den heutigen Bedürfnissen angepasst werden, wird die jetzige kleine Aula im Erdgeschoss zugunsten eines multifunktional nutzbaren, grosszügigen Foyers und einer Cateringküche aufgehoben. Der westlich der heutigen Aula gelegene Neubau nutzt mit seiner Dreiecksform die verfügbare Fläche optimal aus. Im Erdgeschoss entstehen moderne Räume für die Bibliothek und Ludothek sowie ein zentraler Empfang, welcher auch der Volkshochschule dient, deren Kursräume im zweiten Obergeschoss vorgesehen sind. Im ersten Obergeschoss werden Räume für die Schule inklusive Spezialunterricht realisiert. Die optimale Umsetzung der Nutzerbedürfnisse ermöglichten einen flexiblen, von Synergien geprägten und kosteneffizienten Betrieb, erklärt der Gemeinderat. In den letzten Monaten wurde das Siegerprojekt mittels 26
Workshop-Verfahren weiter verfeinert. Es liege damit ein Richtprojekt vor, welches Grundsatzentscheide zur Zukunft der Aula Alpenstrasse innerhalb der vorgegebenen Kostenziele erlaube, ist der Gemeinderat überzeugt. Ausstellung der Projekte Das nun vorliegende Richtprojekt sowie die fünf weiteren Studienauftrag-Eingaben werden zwischen dem 26. Oktober und 3. November öffentlich ausgestellt. Während der ganzen Zeit sind die Pläne in den Vitrinen der Aula von aussen einsehbar. Zudem besteht während der Öffnungszeiten die Möglichkeit, im grossen Saal der Aula die Modelle zu betrachten und den anwesenden Mitgliedern des Beurteilungsgremiums Fragen zu stellen. Mit der Ausstellung wird diese Phase des Planungsprozesses abgeschlossen. Der Gemeinderat trifft nun weitere Abklärungen unter anderem bezüglich Parkierung und Finanzierung, bevor er das Geschäft den zuständigen Organen voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres zur Beschlussfassung vorlegen wird. 4.8.2019, Jungfrau Zeitung, Yannick Mühlemann Alle unter einem Dach Die Bödeli Bibliothek und die Ludothek Jojo haben die Räumlichkeiten der alten Mühle in der Spielmatte bezogen. Diese beherbergen bereits die Volkshochschule, mit welcher der neue Standort geteilt wird. Am Eröffnungsfest bedankten sich die Verantwortlichen für die Unterstützung und führten durch das Angebot an der neuen Lage. Die Räumlichkeiten der Ludothek werden auf einer geführten Tour vorgestellt. Fotos: Yannick Mühlemann Vor 31 Jahren eröffnete die Bödeli Bibliothek ihren alten Standort am Marktplatz. Aufgrund des Wachstums und des Ausbaus des Angebots waren die Platzverhältnisse sehr eingeschränkt. Auch das Ambiente liess zu wünschen übrig, da sich die Lokalität im Keller befand. So kamen begeisterte Leser nicht in den Genuss einer Lektüre im Sonnenlicht. Auch die Ludothek Jojo hatte mit Platzproblemen zu kämpfen. «Es erinnerte an eine überfüllte Brockenstube», sagt Rosmarie Häsler, Vizepräsidentin der Ludothek. So wurde es teils schwierig, aneinander vorbeizukommen, wenn zwei Personen zwischen den Regalen etwas suchten. Diese Probleme gehören jetzt der 27
Vergangenheit an. Die Bödeli Bibliothek und die Ludothek Jojo eröffneten am Samstag ihren neuen Standort in der Spielmatte, wo sie sich die Räumlichkeiten mit der Volkshochschule Interlaken und Umgebung teilen. Beatrice Meyer, Manuela Nyffeler, Stefanie Bohren und Martina Josi (hinten, vlnr). Kaspar Studer, Rosmarie Glaus und Heinz Schoch (vorne, vlnr). Sie stellen den Vorsitz der Bödeli Bibliothek, der Ludothek Jojo und der Volkshochschule Interlaken und Umgebung. Eine Menge Material Als der Umzug auf dem Plan stand, hatte niemand damit gerechnet, dass es während der heissesten Woche im Juli sein würde. «Zum Glück hatten wir Unterstützung von den Werkhöfen von Interlaken, Matten und Unterseen in Form von Arbeitskräften und Fahrzeugen», so Kaspar Studer, Präsident des Vereins Bödeli Bibliothek. Insgesamt mussten über 400 Kisten mit Büchern und Material transportiert werden. Dazu kamen die Regale vom alten Standort. Insgesamt fast 2000 Kilogramm, die vom Marktplatz in die Spielmatte gebracht werden mussten. Ein Kraftakt, während draussen Temperaturen von über 30 Grad herrschten. Die Ludothek Jojo hatte zwar nicht einen so weiten Weg, doch auch deren Mitarbeiterinnen hatten mit der Hitze zu kämpfen. Der Umzug habe sich aber gelohnt. «Uns stehen nun 50 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung», so Rosmarie Häsler. So könne das Angebot attraktiver ausgestellt werden und die Kunden hätten mehr Luft und Platz, um sich die Auswahl genauer anzusehen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen haben das neue Lokal noch nicht ganz eingerichtet, sind aber konstant bei der Arbeit. Da es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, sind sie froh über jede Hilfe. Für die Bödeli Bibliothek sind die neuen Räume eine willkommene Abwechslung. Im oberen Stockwerk kann nun auf einer Aussenterrasse, die die Aare überblickt, gelesen werden. In einer Lesestube mit Kaffeemaschine und Snacks können sich Bibliophile auch bei schlechter Witterung der Lektüre widmen. Das geschmackvoll eingerichtete Zimmer wurde vom Dekorations- und Geschenkladen «The Mad Cow» hergerichtet, der auch die Möbel zur Verfügung stellt. Eröffnung und Jubiläum Die Eröffnungsfeier vom Samstag war gleichzeitig auch das Jubiläumsfest zum 75-jährigen Bestehen der Volkshochschule Interlaken und Umgebung. Geschäftsleiter Heinz Schoch erzählte während seiner Ansprache aus der Geschichte der Schule und wie sie sich über die Jahre verändert hat. Als die Volkshochschule 1944 gegründet wurde, bot sie im darauffolgenden Jahr gerade vier Kurse an. Dieses Angebot wurde immer weiter ausgebaut, und so konnten im vergangenen Jahr 236 Kurse angeboten und 57 Kursleiter verpflichtet werden. Das Angebot reicht vom Bewerbungstraining für Berufstätige über Perlenknüpfen bis hin zu astrologischer Psychologie. Als Gastrednerin wurde Christine Häsler angefragt, die aufgrund anderer Verpflichtungen nicht persönlich erscheinen konnte. Trotzdem schrieb sie ein Grusswort an die Volkshochschule Interlaken und Umgebung, das Heinz Schoch den versammelten Gästen vorlas. Sie hob dabei die Wichtigkeit der Bildung auch bei Erwachsenen hervor. Die Volkshochschule Interlaken und Umgebung ist bereits seit 1998 in der Spielmatte angesiedelt und Heinz Schoch betonte, wie sehr es ihn freue, Bildung und Kultur nun unter einem Dach vereint zu sehen. 28
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19.4.2019, Jungfrau Zeitung, Pressedienst/Isabelle Thommen Zwischenstopp in der alten Mühle Vor dem geplanten Umzug in die neue Aula-Alpenstrasse ziehen die Bibliothek, Ludothek und Volkshochschule auf den August in der alten Mühle an der Spielmatte 3 zusammen und wollen dort einen belebten Treffpunkt schaffen. Zuvor ist jedoch anpacken angesagt. Wo zurzeit die Marktgasse saniert wird, gelangen Besucherinnen und Besucher bald zur Bibliothek, Ludothek und Volkshochschule durch denselben Eingang. Fotos: Bödeli Bibliothek Im 2015 skizzierte die Bödeli Bibliothek ihre Idee der zukünftigen Bibliothek: Die Bibliothek soll sich weg vom Medienarchiv hin zu einem Begegnungsort für die Bevölkerung entwickeln – und sie möchte vermehrt mit anderen Institutionen zusammenwirken. 2016 hat diese Idee, welche mittlerweile den Projektnamen «Gemeinsam unter einem Dach» trägt, einen Förderbeitrag des Kantons Bern erhalten, wie die Bödeli Bibliothek mitteilt. Anfang 2017 hat eine Netzwerkveranstaltung gezeigt, dass die Vision bei der Bevölkerung Anklang findet und interessierte Partner und Partnerinnen da sind. Bis heute habe sich eine starke Zusammenarbeit mit der Ludothek Jojo und der Volkshochschule Interlaken ergeben, so die Mitteilung. Während die Volkshochschule ihrerseits bereits seit Jahren ihren Sitz an der Spielmatte hat, schliesst sich für die Ludothek Jojo der Kreis. Die Ludothek befand sich bis 2009 im hinteren Teil der Mühle, bevor ein Neubau entstand. Bereits vor dem Umzug in die Harderstrasse sei der Gedanke entstanden, dass ein gemeinsamer Ort für Bibliothek und Ludothek sinnvoll wäre. Zu diesem Zeitpunkt fehlte es jedoch an einem geeigneten Standort. Nun sei dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Gemeinsam unter einem Dach werden die Organisation also in der Mühle der Bevölkerung unsere Dienste zur Verfügung stellen. «Auf die Zusammenarbeit freuen wir uns», wie die Bödeli Bibliothek schreibt. Aula im Visier Praktisch zeitgleich mit der Entwicklung von «Gemeinsam unter einem Dach» hat die Gemeinde Interlaken begonnen, die Sanierung der Aula-Alpenstrasse ins Auge zu fassen. In der sanierten oder neuerbauten Aula sollen 30
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