Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...

Die Seite wird erstellt Lennja Böhm
 
WEITER LESEN
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
Schlussbericht
                                              Projekt «Gemeinsam unter einem Dach»

                                                                           Februar 2021

Projektleitung «Gemeinsam unter einem Dach»
projekt@boedeli-bibliothek.ch
Stefanie Bohren | 078 614 92 35
Martina Josi | 079 402 59 73
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
Inhaltsverzeichnis

1       Ausgangslage ................................................................................................................................................ 3
    1.1        Vorprojekt: Zielfindung BBI und öffentliche Netzwerkveranstaltung ....................................................... 3
    1.2        Handlungsbedarf .................................................................................................................................... 4
2       Projektziele .................................................................................................................................................... 5
    2.1        Teilziel 1: Entwicklung der BBI entsprechend den Kriterien als Regionalbibliothek ............................... 5
    2.2        Teilziel 2: Ein Haus für Institutionen mit komplementären Nutzungen ................................................... 6
3       Umsetzungsplanung ...................................................................................................................................... 7
    3.1        Projektverlauf & Meilensteine................................................................................................................. 7
4       Projektorganisation ........................................................................................................................................ 8
5       Projektfinanzierung ...................................................................................................................................... 10
    5.1        Schlussrechnung ................................................................................................................................. 11
6       Erkenntnisse: Lessons Learned ................................................................................................................... 14
7       Schlussbetrachtung & Dank ......................................................................................................................... 15
Anhang und Pressespiegel.................................................................................................................................... 16

                                                                                                                                                                         2
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
1 Ausgangslage
Die Bödeli Bibliothek Interlaken (BBI) ist vor über 30 Jahren aus einer Schulbibliothek entstanden, hat sich im
Laufe der Zeit zu einer Gemeinde- und später zu einer Regionalbibliothek entwickelt. Mit der Einführung des
neuen Kulturförderungsgesetzes im 2012 wurde die Regionalkonferenz Oberland Ost zur Entscheidungsträgerin
für die Liste der Institutionen von regionaler Bedeutung. Diese hat die BBI nicht in die Liste der
förderungswürdigen Institutionen aufgenommen, da die Bibliothek eine Mehrheit der Kriterien für eine
Regionalbibliothek nicht erfüllte.

Die BBI stand im Jahr 2015 vor einem Grundsatzentscheid: Entweder wird sie zu einer Gemeindebibliothek und
bleibt eine solche oder sie entwickelt sich in entscheidenden Punkten weiter. Nach einem Austausch mit Stefanie
Bohren (Fachfrau Information und Dokumentation / Soziokulturelle Animatorin / seit 2019
Geschäftsleitungsmitglied Kantonsbibliothek Baselland), die vorschlug die BBI im Prozess der Weiterentwicklung
zusammen mit der Hochschule Luzern (Institut für soziokulturelle Entwicklung) zu begleiten, entschied sich die
BBI für die Weiterentwicklung.

Sie bewarb sich im Anschluss beim Wettbewerb «Impulsbeiträge für Kulturbetriebe» der Kulturförderung des
Kantons Bern. Sie erhielt den Zuschlag nicht, kurz darauf wurde jedoch von der Kulturförderung der Wettbewerb
zum Aufbau einer Regionalbibliothek im östlichen Berner Oberland ausgeschrieben. Mit der Unterstützung der
Regionsbibliotheken, mit denen die BBI im Vorfeld das Gespräch suchte, erhielt die BBI als einzige Bewerberin
und mit dem Projektkonzept «Haus des Wissens und der Kommunikation» im Dezember 2016 eine Zusage. Mit
dem Zuspruch des Förderbeitrags von maximal CHF 100`000 zur Entwicklung der BBI in eine Regionalbibliothek
konnte die Umsetzung der geplanten Änderungen beginnen. Die Bibliothek hatte sich zum Ziel gesetzt, bis Ende
2020 einerseits den Richtlinien einer Regionalbibliothek zu entsprechen, andererseits ein Begegnungsort für die
Bevölkerung zu werden, der mit anderen Institutionen «gemeinsam unter einem Dach» zusammenarbeitet.

1.1    Vorprojekt: Zielfindung BBI und öffentliche Netzwerkveranstaltung
Im Oktober 2015 veranstalteten Stefanie Bohren und Alex Willener (HSLU) zusammen mit sechs Mitgliedern der
BBI-Kommission einen Workshop zur Entwicklung der Vision einer zukünftigen Bibliothek. Hier wurde die Idee
vom «Haus des Wissens und der Kommunikation» entwickelt: Ein Haus, das über die bibliothekarischen
Dienstleistungen hinaus die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (synergetische / komplementäre Nutzung)
sucht, ein Begegnungs- und Aufenthaltsort für die Bevölkerung (gesellschaftliche Vielfalt). Die Kommission
entschied sich im Anschluss für die Weiterentwicklung, und etablierte eine Projektgruppe aus BBI-
Kommissionsmitgliedern, welche auch die Wettbewerbskonzepte verantwortete.

Nach der Zusage des Wettbewerbs zum Aufbau einer Regionalbibliothek im östlichen Berner Oberland
veranstaltete die BBI im Februar 2017 eine Netzwerkveranstaltung. Gegen 40 Personen – Privatpersonen,
Vertreter*innen von Organisationen, Vereinen und Firmen sowie Politiker*innen – brachten an diesem Anlass
Ideen aufs Papier, welche die BBI-Vision als Bedürfnis der Bevölkerung bestätigten. Seit der Veranstaltung
konnte die Projektgruppe nicht nur auf eine «Wunschliste» von Nutzungsmöglichkeiten, sondern auch auf ein
Netzwerk von Freiwilligen sowie Arbeitsgruppen zurückgreifen. Und: Sechs an einer Zusammenarbeit
interessierte Institutionen/Organisationen/Firmen kamen auf die Bibliothek zu (neben der Ludothek und der
Volkshochschule ein Reisebüro, ein Näh-Atelier, ein Skate-Verein).

                                                                                                                  3
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
1.2    Handlungsbedarf
BBI als Regionalbibliothek
Die Analyse der nicht erfüllten Regionalbibliothekskriterien (unten stehend, nicht erfüllte Kriterien sind grau
hinterlegt) zeigte Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen auf. Der Fokus der Weiterentwicklung lag für die
BBI bei folgenden Punkten:
     • Raumwechsel
     • Entlohnung des Personals / Erhöhung der Stellenprozente
     • Dienstleistungen an Gemeinde- und Schulbibliotheken der Region Oberland Ost

 Kriterium            SAB-Richtlinien Regionalbibliothek (Stufe 4)          BBI 2016

                      1,5 Medien pro EinwohnerIn der                        22'000 Medien bei 14'700 EinwohnerInnen
 Medien               Standortgemeinde(n)                                   = 1,53 Medien pro EinwohnerIn
                      mind. 15'000 Medien
                                                                            9% Freihand (15% neue insgesamt)
                      vielfältiges (analog & digital, Zeitschriften,
                      Belletristik, Sachliteratur) & aktuelles (jährliche   5 Umsetzungen
                      Erneuerung Freihandbestand um 10%) &
                      regionales Medienangebot                              18.-/Buch, 18.- /neues Medium
                      Bestand mindestens dreimal jährlich umsetzen

                      Anschaffungskosten: 25.-/ Buch, 35.-/ neues
                      Medium
                      RB: mindestens 25h an 5 Tagen (inkl. Samstag)         28 h an 6 Tagen
 Öffnungszeiten       ab 15000 EinwohnerInnen: 30 Stunden an 6
                      Tagen                                                 NEIN
                      Personenzählanlage
 Veranstaltungen & Mindestens 6 kulturelle Veranstaltungen                  Märchenstunden, Lesenacht, Buchstart,
 Öffentlichkeitsarbeit Benutzerschulungen, Führungen, Leseförderung         Schulführungen, Lesungen, Ferienpass,
                                                                            ProSenectute-Projekt, Präsenz in Bödeliinfo &
                                                                            Presse, weitere Projekte
                      Katalog / Website / Social Media                      JA / NEIN bez. Social Media
 Dienstleistungen     WLAN/Internet                                         NEIN
                      Arbeitsplätze, mind. zwei davon mit Computern         NEIN

                      Kooperation / Unterstützung der
                      Regionsbibliotheken                                   JA
                      Leihverkehr (auf Anfrage)/ interbibliothekarischer    NEIN
                      Verleih                                               NEIN
                      Förderung Harmonisierung Software                     NEIN
                      kostenlose Beratungen für Schul- &
                      Gemeindebibliotheken
                      Organisation jährliche Treffen der GB
                      1000Medien / 22m² = 46 Medien/m²                      Fläche = 250m² = 88 Medien/m²
 Raum & Standort      Bei 22'500 Medien auf 15'000 EinwohnerInnen =         Bei 22'000 Medien auf 15'000 EinwohnerInnen
                      500m²
                                                                            Die meisten Raumanforderungen sind nicht erfüllt.
                      Für Medienaufbereitung und Administration             (Ausnahmen: Medieneinwurf, Informationszone,
                      braucht es einen separaten Arbeitsraum                Toilettenzugang, behindertengerecht)
                      (Mindestgrösse 12m²) etc.                             Der Standort ist zentral, jedoch nicht offen
                                                                            (EG/Glasfronten)
                      Standort: Die Bibliothek ist ...
                      - an stark frequentierter, gut
                      zugänglicher/erreichbarer (ÖV, öffentliche
                      Parkflächen), zentraler Lage

                                                                                                                        4
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
- im EG und eingeschossig. Glaselemente
                      gewähren Einblick ins Innere.
                      - behindertengerecht
                      Leitung = Ausbildung zur I+D-Spezialistin           Nicht erfüllt. Es sind, ca. zwei Drittel der
 Personal             Praktikumsplatz                                     Arbeitsstunden = ca. 130 Stellenprozente entlohnt.
                      Mind. 200 Stellenprozente                           Besoldung ist tiefer als kantonale Empfehlung.
                      55-65% Personal                 Personal 180'000    44%                       85'000
 Kosten prozentual    15-20% Medien                   Medien 45'000       21%                       41'000
 (relativ zum         10-15% Raum                     Raum 30'000         18%                       33'000
 Budget)              10-15% Sachkosten               Sachkosten 30'000   8%                        23'000
                      5-10% IT                        IT 15'000           3%                        8000

                      Einrichtung: 450 - 550.- / m²   TOTAL: 300'000                                TOTAL: 190'000

BBI als «gemeinsames Dach»
BBI und Bevölkerung wünschten sich einen nicht-kommerziellen Begegnungsort mit verschiedenen Institutionen
und Nutzungen. Für die im 2016 «alleinstehende» Bibliothek mit den engen, untergeschossigen Räumlichkeiten
an der Marktgasse galt es deshalb, eine attraktive Lokalität und Kooperationspartner*innen zu finden.

2 Projektziele
2.1    Teilziel 1: Entwicklung der BBI entsprechend den Kriterien als Regionalbibliothek
Evaluation Bestand
Die Kriterien für den Bestand wurden bereits zuvor erfüllt. Die neuen, grosszügigen Räumlichkeiten ermöglichen
es, den Bestand besser zu präsentieren und zu bewerben. Der Archivbestand ist neu ebenfalls vor Ort in den
gleichen Räumlichkeiten und kann ggf. den Benutzer*innen zugänglich gemacht werden. Grössere
Bestandeserneuerungen haben im Rahmen des Projekts nicht stattgefunden.

Evaluation Nutzung
Die Nutzung der Bibliothek konnte sich mit dem neuen Standort grosszügig entwickeln:
    • Das bereits bestehende Angebot an Lesungen und Schulführungen konnte durch Vorträge von Externen
        und durch zusätzliche Buchstart-/Erzählveranstaltungen erweitert werden.
    • Die Öffnungszeiten wurden vereinheitlicht und kundenfreundlicher gestaltet. Damit liegen die
        wöchentlichen Öffnungszeiten bei insgesamt 28.5 Stunden
    • Die Bödeli Bibliothek verfügt über eine Personenzählanlage und kann neu statistische Daten zu der
        Anzahl Besucher*innen erheben. Die aktuell mit der Volkshochschule geteilten
        Räumlichkeiten/Eingänge lassen jedoch keine eindeutige Auswertung der Zahlen für die Bibliothek
        alleine zu.
    • Die neuen Räumlichkeiten verfügen (ohne Café) über eine grosszügige Fläche von ca. 500m2. Damit
        hat jede Altersgruppe ihren eigenen Raum altersgerecht gestaltet.
    • Die BBI verfügt neu über WLAN, stationäre und mobile Arbeitsplätze mit Stromanschluss und Internet
        für das Publikum.
    • Die neue Webseite und der Social-Media-Auftritt auf Facebook ermöglichen der BBI eine attraktive und
        zeitgemässe Bewerbung ihrer Angebote.

                                                                                                                      5
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
Evaluation Personal
Das Personal wird seit dem 2017 entsprechend den kantonalen Richtlinien entlöhnt und der Anteil ehrenamtliche
Stunden beschränkt sich auf ein Minimum. Die Stellenprozente konnten Schrittweise erhöht werden und liegen
seit 2020 über dem Minimum von 200% (siehe «Entwicklung Personalaufwand» im Anhang).
Auch das erste Treffen der Regionsbibliotheken sowie die ersten Schritte zur Aktualisierung/Harmonisierung der
Bibliothekssoftware konnten bereits im 2017 umgesetzt werden.
Zusätzlich soll längerfristig ein*e I+D-Spezialist*in als externe Beratung und Nachfolge der Projektleitung
eingestellt werden. Die Aufgabe wird sein, das Bibliotheksteam bei technischen Entwicklungen zu unterstützen,
den Bibliotheksverbund Oberland Ost zu leiten und ggf. Betriebsprozesse zu optimieren.

Evaluation Regionalbibliotheken & Kooperation
      •    Jährlich findet ein Treffen aller Bibliotheken der Region Oberland Ost statt. Es werden jeweils aktuelle
           Themen besprochen oder Weiterbildungen gemacht.
      •    Vier Bibliotheken haben sich gemeinsam mit der BBI zum Verbund Oberland-Ost
           zusammengeschlossen und die Bibliothekssoftware Netbiblio übernommen. Die Weiterentwicklung
           dieses Verbundes und die Gewinnung weiterer Mitglieder wird angestrebt.
      •    Die Bibliotheken treten gemeinsam bei Projekten und Veranstaltungen auf und koordinieren grössere
           Materialbestellungen.

2.2       Teilziel 2: Ein Haus für Institutionen mit komplementären Nutzungen
Aus dem Netzwerktreffen entstand die Vision des «gemeinsamen Hauses». Die Hauptkriterien dabei waren:

      •    Begegnungsort und öffentliches Wohnzimmer
      •    Breites Angebot an Nutzungsmöglichkeiten, bspw. folgende Ideen aus der Netzwerkveranstaltung 2017:
                o Plattform für Ausstellungen – offene, nicht kommerzielle Bühne
                o Workshops: Schreibkurse, politische Bildung, Kochen, Basteln, Reisen
                o PC, Multi-Media, 3-D-Drucker für die Region, Videoschnittplatz, Tonstudio
                o Sprachencafé, Kulturvorträge, Integration Neuzuzüger*innen
                o Ressourcen-Datenbank, Vernetzungszentrum
                o Jugendbereich, eine Ecke für Kinder, Spielecke, Kinderhort
                o Open Work Space – WLAN – Tische
                o Kaffe und nutzbare Küche
                o Tauschbörsen für Spielsachen, Kleider
      •    Leuchtturmprojekt für die Region

Evaluation Teilziel 2
Es fanden sich mehrere Institutionen, welche die Vision teilten. Schliesslich ergab sich die Kooperation mit der
Volkshochschule und der Ludothek aufgrund der Räumlichkeiten und der naheliegenden Synergien. Die
momentanen Räumlichkeiten bieten Möglichkeiten für Begegnung. Die Volkshochschule Interlaken und die BBI
teilen sich die Räumlichkeiten. Viele der genannten Ideen und Angebote konnten umgesetzt werden aufgrund der
Unterstützung und Eigeninitiative von Interessierten aus dem Netzwerk. Das nahe gelegene Café und Atelier
«Mad Cow» sorgte für die Inneneinrichtung des Kaffeebereiches in der Bibliothek. Eine Schulklasse des
Gymnasiums gestaltete eine Wand der Bibliothek. Die Räumlichkeiten bieten noch mehr Möglichkeiten für solche
Projekte. Das Haus wird von den Nutzer*innen mitbelebt.

                                                                                                                      6
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
3 Umsetzungsplanung
Die Umsetzungsplanung der Erhöhung der Stellenprozente und der entsprechenden Entlohnung sowie die
Erweiterung der regionalbibliothekarischen Dienstleistungen stellte sich als gut planbar heraus. Die Umsiedelung
der Bibliothek in neue Räumlichkeiten von mind. 500m2 hingegen war/ist mit Unwägbarkeiten verbunden.

Z.B. konnten die bezahlten Stellenprozente ab 2017 schrittweise erhöht werden.
Auch das erste Treffen der Regionsbibliotheken sowie die ersten Schritte zur Aktualisierung/Harmonisierung der
Bibliothekssoftware konnten bereits im 2017 umgesetzt werden.

In Bezug auf die Räumlichkeiten Entschied die BBI-Kommission im Mai 2017 Teil des Projektes
Sanierung/Neubau Aula-Alpenstrasse der Gemeinde Interlaken zu werden. Die BBI (vertreten durch die Vize-
Präsidentin Manuela Nyffeler) wurde somit Teil der Expertengruppe der Gemeinde Interlaken für den
Studienauftrag Zukunft Aula Alpenstrasse. Bereits ein Jahr später zeichnete sich ab, dass es zu Verzögerungen
kommen könnte, sodass die BBI im Mai 2018 beschloss, gemeinsam mit der Volkshochschule und der Ludothek
(ebenfalls zukünftige Mieterinnen der Aula) eine räumliche Zwischenlösung zu suchen. Diese konnte im Sommer
2019 an der Spielmatte in Unterseen bezogen werden. Mit einem Umzug in die Aula rechnet die BBI heute ca.
auf das Jahr 2025 (ursprünglich war die Inbetriebnahme im 2021 geplant).

Die Umsetzungsplanung und auch die Budgetierung des Projekts musste deshalb laufend an die anvisierten
Raumziele angepasst werden.

3.1       Projektverlauf & Meilensteine
2017
      •    Öffentliche Netzwerkveranstaltung – 09. Februar 2017
      •    Gründung der Arbeitsgruppen Raum, Bibliothek, Konzept, Finanzen & die ersten Treffen – Februar/März
           2017
      •    Raumentscheid: Aula-Alpenstrasse – 10. Mai 2017
      •    Treffen Regionsbibliotheken – 05. September
      •    Bewilligung Update Bibliothekssoftware – Netbiblio 4.0, BBI entwickelt sich am Puls der Zeit
      •    WLAN für Kunden und Kundinnen der BBI
      •    BBI auf Facebook
      •    Weiterführung des Projekts Aula-Alpenstrasse mit der Gemeinde Interlaken

2018
      •    jährliches Treffen der Regionsbibliotheken – 20. März
      •    erstes Treffen der Echogruppe – 26. März
      •    Unterzeichnung Letter of Intent (Projekt Aula-Alpenstrasse) durch BBI, Ludothek und Volkshochschule –
           April
      •    Erstellung und Genehmigung (durch BBI-Kommission) des Budgets 2021 (BBI als Regionalbibliothek) –
           Mai
      •    Bewilligung Planungskredit Aula-Alpenstrasse durch den GGR Interlaken – 15. Mai
      •    Entscheid der BBI-Kommission: Suche nach einer räumlichen Zwischenlösung – 16. Mai
      •    Aufbau eines Bibliothekverbundes Region Oberland Ost – 31. Mai
      •    Personenzählanlage

                                                                                                                 7
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
•    Räumliche Nutzung der Bibliothek durch Privatpersonen und Institutionen
    •    Erstes «Ja» der Regionalkonferenz zur BBI als Regionalbibliothek
    •    Abklärung räumliche Zwischenlösung

2019
    •    Entscheid für die Zwischenlösung Spielmatte 3 in Unterseen – März
    •    Aufschaltung der neuen Website
    •    Umbau / Umzug in Spielmatte 3 mit Helfer*innen, Sponsor*innen und Trägergemeinden – grosse
         Räume mit Aufenthaltsqualität > Regionalbibliothekskriterien: Raumgrösse und Arbeitsplätze – Juni bis
         August
    •    Eröffnung «Gemeinsam unter einem Dach» – Volkshochschule, Ludothek, BBI unter einem Dach – 3.
         August
    •    4 Gemeinde- und Schulbibliotheken starten den Bibliotheksverbund
    •    Entlohnung von über 200 Stellenprozenten ab dem Umzug an die Spielmatte – August
    •    Entscheid Regionalkonferenz & Regierungsrat «BBI wird Regionalbibliothek» – November

2020
    •    Installation zweite Personenzählanlage (da zwei Zugänge zu den Bibliotheksräumlichkeiten)
    •    Einrichtung von Arbeitsplätzen mit Computern
    •    1 weitere Regionsbibliothek tritt dem Verbund bei (Total 5 Mitglieder)
    •    Verhandlungen und Vertragsabschluss BBI als Regionalbibliothek (Leistungsvereinbarung)

4 Projektorganisation

Die Projektorganisation entwickelte sich im Laufe des Projekts weiter. Grundsätzlich funktionierte die Struktur.
Das Engagement von vielen Freiwilligen ermöglichte die Aufteilung der Ressourcen der Projektgruppe.

                                                                                                                   8
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
Aus dem Vorprojekt formierte sich das Projektteam: Die Kerngruppe des Projekts bestand aus der
Bibliotheksleitung (Beatrice Meyer und Barbara Niedermann), dem Vereinspräsidium (Kaspar Studer und
Manuela Nyffeler) und der Projektleitung (Stefanie Bohren und Martina Josi). Die Projektplanung und Entscheide
wurden im Rahmen dieses Teams gefällt. Besonders gewinnbringend, aber auch anspruchsvoll war die
Durchmischung der Personen im Projektteam. Es ermöglichte unterschiedliche Sichtweisen und eine breite
Abstützung, bedingte jedoch auch Zeit für Diskussionen und Kompromissbereitschaft. Die Bibliothekskommission
als übergeordnetes Organ wurde bei grösseren, gewichtigen Entscheiden beigezogen.

Für ein nächstes Projekt ist es wichtig, zu Beginn gleich die Entscheidungskompetenzen der Projektgruppe zu
definieren. Langes Zuwarten auf Sitzungstermine der Kommission verzögern den Prozess. Die
Bibliothekskommission mit den Gemeindevertreter*innen war jedoch zugleich ein wichtiger Motor für das Projekt.

Die Hochschule Luzern fungierte als externe Projektberatung. Für die Projektleitung war es sehr wichtig, eine
externe Ansprechperson zu haben, welche mit einem neutralen Blick Unterstützung bieten konnte. Die
Hochschule Luzern, respektive Alex Willener und Isabelle Odermatt mit ihren breiten Erfahrungen in
Beteiligungsprojekten, waren dabei die passenden Partner*innen.

Die vier Arbeitsgruppen entstanden aus der Newswerkveranstaltung. Jede AG arbeitete mit Freiwilligen und
hatte unterschiedliche Ziele und Zwecke.

Die AG Raum suchte geeignete Räumlichkeiten. Dabei waren die Vorgaben des Kantons, der Trägergemeinden,
die Ansprüche der beteiligten Institutionen und die Ideen und Wünsche der Bevölkerung ausschlaggebend. Die
Zusammenarbeit mit externen Freiwilligen erwies sich hier als gewinnbringend für die Ideensammlung und das
Besichtigen von Lokalitäten. Die AG Raum löste sich nach dem Entscheid für die Zwischenlösung «Spielmatte»
auf. Vertreter*innen der Ludothek, Volkshochschule und Bibliothek sind Teil der von der Gemeinde Interlaken
geleiteten Kerngruppe zum Projekt «Zukunft Aula Alpenstrasse».

Die AG Konzept hatte zum Ziel, die unterschiedlichen Ansprüche und Wünsche in ein schlüssiges
Betriebskonzept zu bringen. Da die Räumlichkeiten ausschlaggebend dafür sind, welche Institutionen unter
einem Dach kooperieren können, wurde schnell klar, dass zuerst ein gemeinsamer Standort definiert sein
musste. Deutlich wurde auch, dass eine Kooperation von Institutionen, die bisher unabhängig wirkten, Zeit und
gegenseitiges Entgegenkommen voraussetzt. Bibliothek, Volkshochschule und Ludothek sammeln an der
Spielmatte Erfahrungen, welche für eine verstärkte Zusammenarbeit am Standort Alpenstrasse (evtl.
gemeinsame Rezeption, gemeinsame Ausleihe Ludothek/Bibliothek ...) genutzt werden kann.

Die AG Finanzen kümmerte sich um das Fundraising und die Sponsorensuche. Die Arbeitsgruppe traf erste
Vorbereitungen und stellte Listen mit möglichen Sponsoren zusammen. Als Erstes stand die Sponsorensuche für
den Erwerb von Räumlichkeiten im Fokus. Als die Wahl der Räumlichkeiten auf die Spielmatte fiel, veränderte
sich der Fokus der Sponsorensuche und konzentrierte sich auf den Umbau und den Umzug der Bibliothek. Damit
löste sich auch die Gruppe auf und die Sponsorensuche passierte durch die Projektleitung und persönliche
Kontakte der Vereinsmitglieder.

Die AG Bibliothek entwickelte die Bibliothek entsprechend den Kriterien des Kantons weiter und bezog Ideen
und Wünsche von Freiwilligen mit ein. Die Herausforderung in dieser Gruppe war es, die Freiwilligen gezielt
einzubeziehen. Für ein zukünftiges Projekt würden wir die AG, welche sich um die fachliche Entwicklung
kümmert, ausschliesslich aus Fachpersonen zusammenstellen.

Die Echogruppe diente als externes Sprachrohr und Multiplikator*in für das laufende Vorhaben. Die Gruppe war

                                                                                                                9
Schlussbericht Projekt "Gemeinsam unter einem Dach" - Februar 2021 - Projektleitung "Gemeinsam unter einem Dach" ...
zusammengestellt aus Vertereter*innen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen wie auch Vertreter*innen vom
Projekt aus Kanton und RKKO. Die Gruppe traf sich 2x und gab jeweils eine Einschätzung von aussen zu der
laufenden Entwicklung. Die Gruppe stellte sich für die Projektleitung als sehr gewinnbringend dar. Der Austausch
war konstruktiv und unterstütze die Projektleitung in ihrem Vorhaben.

5 Projektfinanzierung
Die Entwicklung der BBI zur Regionalbibliothek wurde hauptsächlich durch die Unterstützung der
Trägergemeinden sowie der Kulturförderung des Kantons Bern finanziert. Einen wesentlichen Anteil macht auch
die ehrenamtliche Arbeit der Kommission sowie von Freiwilligen aus.

Bis 2015/16 erarbeitete die BBI-Kommission das Konzept «Gemeinsam unter einem Dach» und beantragte die
Erhöhung der Lohnzahlungen an das Bibliotheksteam. 2017-2020 wurde die Weiterentwicklung und der Umzug
der Bibliothek von der Kommission, dem Bibliotheksteam und externen Fachexpert*innen umgesetzt.
Kommission und Team leisteten mehrere hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit, das Engagement der
Freiwilligen beträgt ebenfalls mehrere hundert Stunden.

In den Jahren 2017 bis 2020 haben die Trägergemeinden Interlaken, Matten und Unterseen total CHF
635`700 Beitragskosten geleistet (jährlich CHF 141`000 + zusätzliche CHF 71`700 für die Instandsetzung / den
Umbau der Spielmatte, den Umzug sowie die zusätzlichen Mietkosten ab August 2019 bis Ende 2020).

Bis Januar 2020 hat die BBI vom «Wettbewerb Regionalbibliothek Region Oberland-Ost» der Kulturförderung
des Kantons Bern CHF 59`797.20 für den Aufbau der Regionalbibliothek verwendet. Mit dem Schlussbericht
und der Schlussrechnung beantragt die BBI die Auszahlung der verfügten maximal CHF 100`000.

Die Bödeli Bibliothek ging noch bei ihrem Umzug in die Spielmatte im August 2019 davon aus, dass sie im 2022
ihren Betrieb in die sanierte Aula-Alpenstrasse verschieben wird und hat entsprechend Gelder für die
Einrichtung/Bibliotheksplanung im Neubau aufgespart. Nach der Verschiebung des Aulaprojekts erfolgte eine
Neubudgetierung, bei welcher weitere Infrastrukturkosten (zweite Personenzählanlage, Arbeitsplätze etc.) und
projektbedingte Mehrkosten für das Bibliothekspersonal einkalkuliert wurden.

                                                                                                             10
5.1     Schlussrechnung
Projektbudget: Fördergeld «Aufbau zur Regionalbibliothek Oberland Ost»2017-2020

Aufwand                                              2017              2018            2019             2020            Total         Budget Konzept 2018

Co-Projektleitung
                                                     9’337.35 CHF    7’561.90 CHF   14’419.45 CHF    3’773.10 CHF     35’091.80 CHF           36’000.00 CHF
Stefanie Bohren/Martina Josi, CHF 25/h
Mehrarbeiten Projekt Team & Kommission
                                                     4’750.00 CHF    4’142.55 CHF   22’054.60 CHF    2’193.50 CHF     33’140.65 CHF           22’000.00 CHF
(CHF 25/h, Sitzungsgeld CHF 50/Sitzung)
Mehrarbeiten Team = Bibliothekarinnen 1
                                                        0.00 CHF        0.00 CHF    6’711.15 CHF 1 20’371.30 CHF 1    27’082.45 CHF                0.00 CHF
ab Umzug Spielmatte, Erhöhung der Stellenprozente
Projektbegleitung HSLU
                                                     6’605.90 CHF    5’607.35 CHF       0.00 CHF         0.00 CHF     12’213.25 CHF           26’820.00 CHF
Alex Willener/Isabelle Odermatt, CHF 170/h
Expertisen / Facharbeiten                            2’037.50 CHF    1’562.50 CHF       0.00 CHF         0.00 CHF      3’600.00 CHF           24’000.00 CHF
Veranstaltungen (2/Jahr)                              662.75 CHF        0.00 CHF     2’135.50 CHF        0.00 CHF      2’798.25 CHF            8’000.00 CHF
Medien/Öffentlichkeitsarbeit                           78.80 CHF        0.00 CHF        0.00 CHF         0.00 CHF        78.80 CHF             3’000.00 CHF
Spesen                                                  0.00 CHF       43.30 CHF        0.00 CHF         0.00 CHF        43.30 CHF             2’000.00 CHF
Unvorhergesehenes, Infrastruktur                        0.00 CHF      518.00 CHF     5’677.25 CHF    6’539.35 CHF     12’734.60 CHF           10’100.00 CHF
Total                                                                                                                126’783.10 CHF          131’920.00 CHF

Ertrag
Eigenleistung Co-Projektleitung                      2’250.00 CHF    1’725.00 CHF    7’575.00 CHF      225.00 CHF     11’775.00 CHF           10’000.00 CHF
Eigenleistung Projektgruppe / Personal /
                                                     2’500.00 CHF    2’000.00 CHF    8’500.00 CHF      300.00 CHF     13’300.00 CHF           10’000.00 CHF
Kommission
Eigenleistung HSLU                                   1’530.00 CHF    1’317.50 CHF       0.00 CHF         0.00 CHF      2’847.50 CHF           11’920.00 CHF
Beitrag Kulturförderung Kanton Bern                 17’192.30 CHF   14’393.10 CHF   34’922.95 CHF   32’352.25 CHF     98’860.60 CHF          100’000.00 CHF
Total                                                                                                                126’783.10 CHF          131’920.00 CHF

Total Projektkosten                                                                                                  126'783.10

                                                                                                                                                              11
1)        Mehrarbeiten Bibliothekarinnen (siehe Anhang, Entwicklung Personalkosten)
Bis ins Jahr 2016 betrugen die Löhne der Bibliothekarinnen jährlich CHF 68`500. In den Jahren 2017 und 2018 wurden diese auf jährlich CHF 98`500 erhöht, die Trägergemeinden
decken diese Lohnkosten. Im Rahmen der Weiterentwicklung zur Regionalbibliothek wurden die Stellenprozente ab dem Umzug auf ca. 210%, später auf ca. 230% erhöht.

Mehrkosten 2019 (nicht von Trägergemeinden gedeckt) = CHF 105’211.15 - 98`500 = CHF 6`711.15
Mehrkosten 2020 (nicht von Trägergemeinden gedeckt) = CHF 123`879.95 - 98`500 = CHF 25`379.95.

In der Schlussrechnung wurden für das Jahr 2020 CHF 5008.65 nicht verrechnet. Dieser Betrag wird von der BBI übernommen.

                                                                                                                                                                               12
Schlussrechnung Umbau & Umzug Spielmatte (November 2019)

                                                                         Aufwand                             Ertrag
Umbau                                                      CHF           34’414.00
Umzug (inkl. Arbeit Werkhof-MA)                            CHF            2’925.00
Einrichtung                                                CHF            8’552.00
Personalkosten                                             CHF           32’650.00
Spesen                                                     CHF            1’326.00
Sozialversicherungen                                       CHF            1’300.00

LIVTAG AG (Schärz)                                                                   CHF         10’000.00
Sponsoringbeitrag IMU Gemeinden                                                      CHF         22’000.00
Projektbudget Kanton Bern                                                            CHF         28’211.00
Budget Bödeli Bibliothek (Fond & Personalaufwand)                                    CHF         4’000.00
Sponsoringbeitrag JCII                                                               CHF         1’000.00
Sponsoringbeitrag IMU Gemeinden (Arbeit Werkhof-
MA)                                                                                  CHF         1’000.00
Eigenleistung Personalaufwand Bödeli Bibliothek
(Kommission ca. 420h)                                                                CHF         10’500.00
Eigenleistung freiwillige Helfer*innen (ca. 150h)                                    CHF         3’750.00
Beiträge / Rückerstattung Ludothek                                                   CHF           627.00
Beiträge / Rückerstattung VHI                                                        CHF           301.00

Weitere nicht aufgeführte Sach-Sponsoringbeiträge & Vergünstigungen erfolgten durch:
HTI Schreinerei, Mediathek PH St. Gallen, Gerber & Stegmann AG, Jugendarbeit Bödeli, Papeterie Spiez, Gymnasium
Interlaken, Riki Verlag, Frauenverein Interlaken, Coop Interlaken, EKI Interlaken

TOTAL                                                      CHF           81’167.00 CHF          81’389.00
Differenz                                            CHF                    222.00

                                                                                                                  13
6 Erkenntnisse: Lessons Learned
Highlights
    • Die Netzwerkveranstaltung zeigt, dass breites Interesse der Bevölkerung für die Bibliothek und ihre
        Vision da ist. Die Initiative/Vision des Projektteams und der Umzug in grosszügige Räumlichkeiten
        konnten erfolgreich umgesetzt werden.
    • Freiwillige Helfer*innen zeigen grosses Engagement in den Arbeitsgruppen sowie beim Umbau /
        Umzug. Zahlreiche Sponsor*innen unterstützen die Weiterentwicklung.
    • Das Bibliotheksteam setzt die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten mit grossem Engagement und
        erfolgreich um.
    • Das Vertrauen der Trägergemeinden und der Regionalkonferenz Oberland Ost in die BBI ist da und
        manifestiert sich in der finanziellen Unterstützung.
    • Die gemeinsame Nutzung derselben Räumlichkeiten mit der Volkshochschule wird als Bereicherung
        wahrgenommen.

Herausforderungen
    • Die Kommission (in der Rolle als Verwaltungsrat) besteht aus einer Gruppe von Gemeindedelegierten
       und (hauptsächlich fachfremden) Ehrenamtlichen, die regelmässig ändert. Die Betriebsleitung / die
       Angestellten bilden ein langjähriges Team ohne Stimmrecht in der Kommission. Diese personellen
       Voraussetzungen stellen eine Herausforderung für eine mehrjährige Projektarbeit (5 Jahre) dar, welche
       grosse Veränderungen für den Betrieb mit sich bringt.
    • Die Kompetenzen / den Spielraum der Projektgruppe, Projektleitung, Vereinsleitung sowie
       Bibliotheksleitung sollten möglichst genau definiert und von Kommissionsentscheiden abgegrenzt
       werden.
    • Die laufende Kommunikation zwischen allen Beteiligten (siehe Organigramm) sicherzustellen, stellte
       sich als Herausforderung heraus. Die Projektleitung sollte möglichst genau abklären, wer welche
       Information über welchen Kanal erhält bzw. erhalten möchte.
    • In der Hinsicht auf die Budgetierung/Verrechnung:
            o Vorgaben zur Verwendung der Fördergelder sollten zu Beginn und anhand von Beispielen
                 geklärt werden.
            o Die laufende Planung und die Umsetzung einer Zwischenlösung erforderten mehrere
                 Anpassungen.
    • Stundenerfassung: In einem Betrieb / einer Kommission, in welcher die ehrenamtliche Arbeit eine lange
       Tradition hat, sollte genau definiert werden, was als Arbeitszeit gilt.

                                                                                                            14
7 Schlussbetrachtung & Dank
Aus einer Vision wurde ein grosses Projekt. Das Vorhaben die Bödeli Bibliothek «nicht bloss» nach
bibliothekarischen Standards weiterzuentwickeln, sondern eine neue Form passend für die Nutzer*innen und die
Bevölkerung vom Bödeli zu schaffen, das war der grosse Reiz. Der Einbezug der Bevölkerung übte auch einen
Druck aus, auf das Team, den Verein und uns, die Projektleitung. Erwartungen waren geweckt, jedoch war das
Resultat unklar. Die Balance zu behalten zwischen motivieren, inspirieren, das grosse Schiff weiter nach vorne zu
bewegen und Kompromisse einzugehen, mit Skepsis, Angst und Kritik umzugehen, das war eine grosse
Herausforderung für uns alle.

Während der mehrjährigen Projektrealisierung in kleinen Schritten ging zuweilen der Blick aufs grosse Ganze
verloren. Rückblickend stellen wir fest, dass die angestrebte Weiterentwicklung stattgefunden hat und die
gesetzten Ziele erreicht wurden. Darauf können wir stolz sein.

Wir möchten allen Beteiligten des Vereins Bödeli Bibliothek und allen freiwilligen Helfer*innen herzlich für das
Vertrauen und die Unterstützung danken.

Stefanie Bohren & Martina Josi

                                                                                                                   15
Anhang und Pressespiegel

                           16
17
18
19
Entwicklung Personal- und Raumaufwand

Entwicklung Personalaufwand 2016 - 2020

                                  Rechnung 2016     Rechnung 2017     Rechnung 2018     Rechnung 2019     Rechnung 2020

Stellenprozente                            130 %             185 %             185 %        185 / 210 %            230 %
Bibliothekarinnen
Löhne Bibliothekarinnen inkl.
                                   68’632.70 CHF     98’329.25 CHF     98’621.90 CHF    105’211.15 CHF    123’879.95 CHF
Feriengeld
Löhne AssistentInnen
                                    5’833.65 CHF      5’107.65 CHF      4’923.35 CHF      4’752.20 CHF      5’050.55 CHF
(Schüler*innen)
Löhne Reinigungspersonal            3’137.30 CHF      2’890.70 CHF      2’931.80 CHF      4’036.00 CHF      4’740.20 CHF
Sozialversicherungsbeiträge
                                                      8’531.70 CHF      8’489.70 CHF      8’904.20 CHF     10’060.70 CHF
(AHV/IV/EO - Kanton: 8,6%)
Pensionskasse                       6’177.25 CHF      1’083.20 CHF        968.40 CHF        974.40 CHF      3’212.40 CHF
Entschädigung/Spesen -
                                                      2’455.00 CHF      2’455.00 CHF      2’655.00 CHF      2’976.35 CHF
Kommission
Entschädigung/Spesen - Dritte       2’455.00 CHF        750.00 CHF        750.00 CHF        750.00 CHF         200.00 CHF
Aus- und Weiterbildung -
                                      750.00 CHF        650.00 CHF        250.00 CHF        146.00 CHF
Bibliothekarinnen
Aus- und Weiterbildung -
                                    1’318.00 CHF
Dritte

Überblick
Bis 2016 wurden jährlich rund 1120h ehrenamtliche Arbeit entrichtet. Die Löhne entsprachen nicht den heutigen Standards.

Die Trägergemeinden bewilligten noch im 2016 den Antrag der BBI, alle Arbeitsstunden der Bibliothekarinnen zu entlöhnen.
2017 bis 2018 sind rund 3‘550 Stunden / Jahr bezahlte Arbeit entsprechend der Richtlinien budgetiert (CHF 25.-/h Netto +
Feriengeld, ohne 13. Monatslohn).

Seit dem Umzug an die Spielmatte werden zuerst jährlich rund 4060 Arbeitsstunden, ab Ende 2019 jährliche Arbeitsstunden
im Rahmen von 4400 Stunden budgetiert. In der zweiten Jahreshälfte nach dem Umzug in die Spielmatte wurde das neue
Arbeitsmodell «Backoffice kombiniert mit Ausleihe» ausprobiert. Das Flächenmanagement (Räumlichkeiten auf zwei
Stöcken) zeigte sich als Herausforderung und die Nutzung der beiden Ausleihtheken war gross. Deshalb wurde die zweite
Ausleihe durchgehend besetzt. Im 2020 werden nebst der doppelt besetzten Ausleihe zusätzliche Veranstaltungen bezahlt.
Die Anzahl Besuchenden der z.B. der Buchstartveranstaltung hat am neuen Standort stark zugenommen.

                                                                                                          20
Entwicklung Raumaufwand 2016 - 2020

                           Rechnung    Rechnung    Rechnung    Rechnung    Rechnung
                               2016        2017        2018        2019        2020
 Gebäude / Einrichtung -   25’000.00   25’000.00   25’000.00   37’503.35   55'008.00              bis 2019 an Lokalität Marktgasse = ca. 220 m2
Mietkosten Bibliothek                                                                             ab Mitte 2019 an Lokalität an Spielmatte = ca. 510 m2
 Gebäude / Einrichtung -    3’000.00    3’000.00    3’000.00    1’750.00
Mietkosten Archivraum
 Nebenkosten - Heizung,     4’500.00    4’500.00    4’500.00    6’375.00    9’000.00
Wasser, Abwasser,
Kehricht
 Nebenkosten -              1’849.70    1’667.90    1’696.95    2’875.75    3’500.00
Elektrizität / Steuern
  Unterhalt - Gebäude         431.35      448.90      295.35      552.15     1468.00
(Raumaufwand)
 Gebäude /                 34’781.05   34’616.80   34’492.30   49’056.25   68’976.00              GEDECKT DURCH TRÄGERGEMEINDEN
Einrichtungen
                                                                                             ca. Total Mehraufwand Raumkosten seit Umzug an RB-
                                                                                       49’000.00 Standort Spielmatte

                                                                                                                                                          21
Einblicke ins Wirken der Bödeli Bibliothek auf Facebook und Instagram

                                                                    22
Pressespiegel – Entwicklung zur Regionalbibliothek 2017 – 2020
01.07.2020, Berner Oberländer, Alex Karlen

Das Jahrhundert-Bauprojekt ist sistiert
Der Grosse Gemeinderat (GGR) folgt dem Antrag der Exekutive und verschiebt den Entscheid über die Sanierung
und Erweiterung der Sek-Aula um maximal zwei Jahre.

Wird vorläufig nicht saniert: Die Zukunft der Aula des Sekundarschulhauses Interlaken an der Alpenstrasse bleibt
weiterhin ungewiss.                                                                      Foto: Bruno Petroni

Wieder mit räumlichem Abstand, wieder mit inhaltlicher Eintracht: Auch die zweite Sitzung des Grossen
Gemeinderates (GGR) Interlaken während der Corona-Pandemie fand mit den gebotenen Schutzmassnahmen
statt, und das Protokoll verzeichnet nur ganz wenige Gegenstimmen. Einigkeit herrschte am Dienstagabend in der
Aula der Sekundarschule auch bei der Sistierung eines Jahrhundert-Bauprojektes.
Dabei handelt es sich um die Sanierung und Erweiterung der Aula an der Alpenstrasse. Das Projekt setzt einen
Rahmenverpflichtungskredit von 19,2 Millionen Franken voraus. Dies wäre der höchste Kreditbetrag, über den das
Interlakner Parlament und das Stimmvolk in der bisherigen Geschichte der Gemeinde jemals zu befinden hatten.
«Wäre», denn der GGR folgte dem Antrag der Exekutive, den Entscheid um maximal zwei Jahre zu sistieren.

Umstrittene Mietkosten
Das Siegerprojekt des Planungsteams der Basler Buchner Bründler Architekten AG sei «ein schönes Produkt»,
stellte Bauvorsteher Franz Christ (SVP) eingangs seiner Ausführungen zur beantragten Verschiebung fest. «Aber»,
so fügte er sogleich hinzu, «wir dürfen das Fuder nicht überladen», das würde das Stimmvolk angesichts der
ungewissen finanziellen Zukunft nicht akzeptieren. Darum wolle man sich bis zu zwei Jahre Zeit geben, die
wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde zu beobachten.
Zudem, so Christ, «ist es nötig, die Bedarfsanalyse nochmals zu schärfen». Damit antwortete der Gemeinderat auf
Voten aus den Fraktionen, welche vor allem die geplanten Mietkosten kritisierten.
Christoph Betschart (FDP) zum Beispiel forderte, das Benutzungskonzept nochmals zu überprüfen. Das Projekt
sieht Mietflächen unter anderem für die Bödeli-Bibliothek inklusive Ludothek sowie für die Volkshochschule vor.

                                                                                                             23
Und diese Mieter, so prognostizierte Betschart, würden sich die vorhersehbaren Mietkosten gar nicht leisten
können.
Antonie Meyes Schürch (SVP) ging noch einen Schritt weiter. Der Bödeli-Bibliothek als einer vom Kanton
anerkannten regionalen Kulturinstitution und auch der Volkshochschule Räume bereitzustellen, sei nicht die
alleinige Aufgabe Interlakens. Das käme sowohl für die Gemeinde als auch für die Mieter zu teuer. Meyes Schürch:
«So geht es nicht, auch in zwei Jahren nicht.» Darum sei es Zeit «für einen Marschhalt», um weitere Abklärungen
zu treffen, und zwar auch für eine Variante ohne die erwähnten Mietflächen.
Der Antrag auf Sistierung wurde einstimmig angenommen.

Enttäuscht, aber verständnisvoll
«Ich danke den Partnern für die Geduld», hatte Franz Christ vor der Abstimmung noch gesagt. Doch wie steht es
um diese Geduld tatsächlich? «Es bleibt uns nichts anderes übrig», sagt etwa Ludothek-Präsidentin Rosmarie
Glaus. Einerseits sei man enttäuscht, aber gleichzeitig verstehe man den Entscheid des Parlamentes. Die zu
erwartenden Mietkosten wären für die Ludothek tragbar, da der räumliche Zusammenschluss mit der Bibliothek
finanzielle Mittel freisetze und auch eine Reduktion der Mietfläche beschlossen wurde. Glaus: «Es bleibt unser
grosses Ziel, gemeinsam mit der Bibliothek und der Volkshochschule in die neue Aula zu zügeln.»

Das gilt auch für den Verein Bödeli-Bibliothek. Präsident Kaspar Studer: «Ja, jetzt müssen wir halt die nötige Geduld
aufbringen. Ich fühle mich etwas wie in einem Wechselbad: Leider gehts nicht sofort vorwärts, aber umso mehr
sind wir froh, am neuen Standort in der Mühle Unterseen eine Zwischenlösung gefunden zu haben.» Und die
prognostizierten Mietkosten in der neuen Aula? «Klar, die sind voraussichtlich schon relativ hoch. Aber mit der
Subvention, die wir nun als regionale Institution vom Kanton erhalten, würde es wohl grad aufgehen.»

23.11.2019, Jungfrau Zeitung, Pressedienst/Redaktion

Regionale Kulturförderung wird ausgebaut
Die Bödeli Bibliothek soll künftig als Regionalbibliothek eingestuft und von der Region Oberland-Ost finanziell
unterstützt werden. Ferner wird der Regionsbeitrag an das Kunsthaus erhöht. Diese Beschlüsse fasste die
Regionalversammlung in Unterseen.

                                                     Seit 2017 werden in der Region Oberland-Ost im Rahmen der
                                                     regionalen Kulturförderung vier Institutionen vom Kanton und
                                                     von der Regionalkonferenz unterstützt. Auf der Basis von
                                                     Leistungsvereinbarungen erhalten Interlaken Classics, das
                                                     Kunsthaus Interlaken, die Musikfestwoche Meiringen und die
                                                     Holzbildhauerei Brienz finanzielle Beiträge. Diese
                                                     Kulturinstitutionen sollen in der kommenden Periode 2021 bis
                                                     2024 weiterhin unterstützt werden. Dies schreibt die
                                                     Regionalkonferenz Oberland-Ost in einer Mitteilung.

Neu solle auch die Bödeli Bibliothek Interlaken im Rahmen der regionalen Kulturförderung finanzielle Unterstützung
erhalten. Sie werde künftig als Regionalbibliothek Aufgaben wahrnehmen, von denen sämtliche Gemeinde- und
Schulbibliotheken der Region Oberland-Ost profitieren werden.
Kunsthaus erhält mehr Geld
Dazu habe die Regionalversammlung den Verteilschlüssel für die regionale Kulturförderung 2021 bis 2024

                                                                                                                  24
genehmigt. Zusätzlich habe sie zwei Anpassungen beschlossen. Der Gesamtbeitrag an das Kunsthaus Interlaken
werde um 100'000 Franken aufgestockt, weil das Kuratorium künftig nicht mehr hauptsächlich auf ehrenamtlicher
Basis ausgeführt werden könne, sondern von einer angestellten Fachperson übernommen werde. Ausserdem
wurde der Kostenrahmen für die Regionalbibliothek festgelegt. Das Budget 2020 sei durch die Versammlung
genehmigt und der Finanzplan bis 2024 zur Kenntnis genommen worden, heisst es weiter. Obwohl in den nächsten
Jahren mit Ausgabenüberschüssen gerechnet werde, bleibe genügend Eigenkapital bestehen. Im Weiteren hat die
Regionalversammlung den überarbeiteten Entwurf des Tourismus- und Freizeitverkehrskonzepts Oberland-Ost
genehmigt; das Konzept dient als Grundlage für die künftige Verkehrsplanung in den Bereichen motorisierter
Individualverkehr und öffentlicher Verkehr. Ferner habe sie die Entwicklungsstrategie 2019 und das
Förderprogramm 2020 bis 2023 verabschiedet. Die beiden Planungsinstrumente bilden eine wesentliche
Entscheidungsgrundlage bei der Umsetzung der Neuen Regionalpolitik (NRP); sie werden alle vier Jahre
aktualisiert.

Unter dem Traktandum Wahlen wurden Regionspräsident Peter Aeschimann sowie die bisherigen Mitglieder der
Geschäftsleitung in ihren Ämtern bestätigt. Ferner wurde Samuel Zurbuchen, Gemeindepräsident Ringgenberg,
als neues Mitglied der Geschäftsleitung gewählt (diese Zeitung berichtete). Auch die Mitglieder der Kommissionen
wurden bestätigt oder neu gewählt. Auf eine Besetzung der Kommission Agglomerationsthemen sei verzichtet
worden; deren Aufgaben seien von der Kommission Verkehr und Siedlung übernommen worden.

25.10.2019, Jungfrau Zeitung, Pressedienst/Beat Kohler

Die erweiterte Aula nimmt Formen an

Der Studienauftrag zur Zukunft der Aula Schulanlage Alpenstrasse ist abgeschlossen. Wie der Gemeinderat
mitteilt, sieht das Siegerprojekt den Erhalt des Gebäudes und einen Erweiterungsbau vor. Eine öffentliche
Ausstellung zeigt alle sechs Projekteingaben.

Der Grosse Gemeinderat Interlaken genehmigte im Mai 2018 den Kredit zur Durchführung eines Studienauftrags
zur Zukunft der sanierungsbedürftigen Aula. 35 «hochkarätige» Bewerbungen gingen laut dem Gemeinderat in
dem von ihm gestarteten Verfahren ein. Daraus wählte das eingesetzte Beurteilungsgremium sechs Teams für die
Teilnahme am Studienauftrag aus. Nach «eingehender Auseinandersetzung» mit den eingereichten Projektstudien
habe sich das Gremium einstimmig für den Beitrag des Planungsteams rund um die Basler Buchner Bründler
Architekten entschieden, erklärt der Gemeinderat.

Alt und neu vereint
Das Bündner Projekt ergänzt die bestehende Aula mit einem Neubau und verbindet die Gebäude. So werde eine
vielseitige und flexible Nutzung des Hauses und ein Ort der Begegnung für die Bevölkerung ermöglicht, erklärt die
Jury. Entstanden ist das Projekt wie die anderen auch im Dialog mit Vertretern der Gemeinde, den künftigen
Nutzenden, der Denkmalpflege, dem Heimatschutz und mit externen Fachexperten. Vorgabe war die Vision
«Gemeinsam unter einem Dach» für die Nutzung durch Schule, Bibliothek, Ludothek, Volkshochschule und Vereine
und das Einhalten der Kostenziele.

                                                                                                              25
So könnte die erweiterte Aula in Interlaken dereinst aussehen.                          Visualisierungen: zvg

Das Beurteilungsgremium hat sich einstimmig für dieses Projekt entschieden.

Zeitgemässe Infrastruktur
Im Siegerprojekt soll der bestehende Hauptsaal den heutigen Bedürfnissen angepasst werden, wird die jetzige
kleine Aula im Erdgeschoss zugunsten eines multifunktional nutzbaren, grosszügigen Foyers und einer
Cateringküche aufgehoben. Der westlich der heutigen Aula gelegene Neubau nutzt mit seiner Dreiecksform die
verfügbare Fläche optimal aus. Im Erdgeschoss entstehen moderne Räume für die Bibliothek und Ludothek sowie
ein zentraler Empfang, welcher auch der Volkshochschule dient, deren Kursräume im zweiten Obergeschoss
vorgesehen sind. Im ersten Obergeschoss werden Räume für die Schule inklusive Spezialunterricht realisiert. Die
optimale Umsetzung der Nutzerbedürfnisse ermöglichten einen flexiblen, von Synergien geprägten und
kosteneffizienten Betrieb, erklärt der Gemeinderat. In den letzten Monaten wurde das Siegerprojekt mittels

                                                                                                            26
Workshop-Verfahren weiter verfeinert. Es liege damit ein Richtprojekt vor, welches Grundsatzentscheide zur
Zukunft der Aula Alpenstrasse innerhalb der vorgegebenen Kostenziele erlaube, ist der Gemeinderat überzeugt.

Ausstellung der Projekte
Das nun vorliegende Richtprojekt sowie die fünf weiteren Studienauftrag-Eingaben werden zwischen dem 26.
Oktober und 3. November öffentlich ausgestellt. Während der ganzen Zeit sind die Pläne in den Vitrinen der Aula
von aussen einsehbar. Zudem besteht während der Öffnungszeiten die Möglichkeit, im grossen Saal der Aula die
Modelle zu betrachten und den anwesenden Mitgliedern des Beurteilungsgremiums Fragen zu stellen. Mit der
Ausstellung wird diese Phase des Planungsprozesses abgeschlossen. Der Gemeinderat trifft nun weitere
Abklärungen unter anderem bezüglich Parkierung und Finanzierung, bevor er das Geschäft den zuständigen
Organen voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres zur Beschlussfassung vorlegen wird.

4.8.2019, Jungfrau Zeitung, Yannick Mühlemann

Alle unter einem Dach
Die Bödeli Bibliothek und die Ludothek Jojo haben die Räumlichkeiten der alten Mühle in der Spielmatte bezogen.
Diese beherbergen bereits die Volkshochschule, mit welcher der neue Standort geteilt wird. Am Eröffnungsfest
bedankten sich die Verantwortlichen für die Unterstützung und führten durch das Angebot an der neuen Lage.

Die Räumlichkeiten der Ludothek werden auf einer geführten Tour vorgestellt.   Fotos: Yannick Mühlemann

Vor 31 Jahren eröffnete die Bödeli Bibliothek ihren alten Standort am Marktplatz. Aufgrund des Wachstums und
des Ausbaus des Angebots waren die Platzverhältnisse sehr eingeschränkt. Auch das Ambiente liess zu wünschen
übrig, da sich die Lokalität im Keller befand. So kamen begeisterte Leser nicht in den Genuss einer Lektüre im
Sonnenlicht. Auch die Ludothek Jojo hatte mit Platzproblemen zu kämpfen. «Es erinnerte an eine überfüllte
Brockenstube», sagt Rosmarie Häsler, Vizepräsidentin der Ludothek. So wurde es teils schwierig, aneinander
vorbeizukommen, wenn zwei Personen zwischen den Regalen etwas suchten. Diese Probleme gehören jetzt der

                                                                                                            27
Vergangenheit an. Die Bödeli Bibliothek und die Ludothek Jojo eröffneten am Samstag ihren neuen Standort in der
Spielmatte, wo sie sich die Räumlichkeiten mit der Volkshochschule Interlaken und Umgebung teilen.

                                                               Beatrice Meyer, Manuela Nyffeler, Stefanie Bohren
                                                               und Martina Josi (hinten, vlnr). Kaspar Studer,
                                                               Rosmarie Glaus und Heinz Schoch (vorne, vlnr).
                                                               Sie stellen den Vorsitz der Bödeli Bibliothek, der
                                                               Ludothek Jojo und der Volkshochschule Interlaken
                                                               und Umgebung.

Eine Menge Material
Als der Umzug auf dem Plan stand, hatte niemand damit gerechnet, dass es während der heissesten Woche im
Juli sein würde. «Zum Glück hatten wir Unterstützung von den Werkhöfen von Interlaken, Matten und Unterseen
in Form von Arbeitskräften und Fahrzeugen», so Kaspar Studer, Präsident des Vereins Bödeli Bibliothek.
Insgesamt mussten über 400 Kisten mit Büchern und Material transportiert werden. Dazu kamen die Regale vom
alten Standort. Insgesamt fast 2000 Kilogramm, die vom Marktplatz in die Spielmatte gebracht werden mussten.
Ein Kraftakt, während draussen Temperaturen von über 30 Grad herrschten. Die Ludothek Jojo hatte zwar nicht
einen so weiten Weg, doch auch deren Mitarbeiterinnen hatten mit der Hitze zu kämpfen. Der Umzug habe sich
aber gelohnt. «Uns stehen nun 50 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung», so Rosmarie Häsler. So könne das
Angebot attraktiver ausgestellt werden und die Kunden hätten mehr Luft und Platz, um sich die Auswahl genauer
anzusehen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen haben das neue Lokal noch nicht ganz eingerichtet, sind aber
konstant bei der Arbeit. Da es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, sind sie froh über jede Hilfe. Für die
Bödeli Bibliothek sind die neuen Räume eine willkommene Abwechslung. Im oberen Stockwerk kann nun auf einer
Aussenterrasse, die die Aare überblickt, gelesen werden. In einer Lesestube mit Kaffeemaschine und Snacks
können sich Bibliophile auch bei schlechter Witterung der Lektüre widmen. Das geschmackvoll eingerichtete
Zimmer wurde vom Dekorations- und Geschenkladen «The Mad Cow» hergerichtet, der auch die Möbel zur
Verfügung stellt.

Eröffnung und Jubiläum
Die Eröffnungsfeier vom Samstag war gleichzeitig auch das Jubiläumsfest zum 75-jährigen Bestehen der
Volkshochschule Interlaken und Umgebung. Geschäftsleiter Heinz Schoch erzählte während seiner Ansprache aus
der Geschichte der Schule und wie sie sich über die Jahre verändert hat. Als die Volkshochschule 1944 gegründet
wurde, bot sie im darauffolgenden Jahr gerade vier Kurse an. Dieses Angebot wurde immer weiter ausgebaut, und
so konnten im vergangenen Jahr 236 Kurse angeboten und 57 Kursleiter verpflichtet werden. Das Angebot reicht
vom Bewerbungstraining für Berufstätige über Perlenknüpfen bis hin zu astrologischer Psychologie. Als
Gastrednerin wurde Christine Häsler angefragt, die aufgrund anderer Verpflichtungen nicht persönlich erscheinen
konnte. Trotzdem schrieb sie ein Grusswort an die Volkshochschule Interlaken und Umgebung, das Heinz Schoch
den versammelten Gästen vorlas. Sie hob dabei die Wichtigkeit der Bildung auch bei Erwachsenen hervor. Die
Volkshochschule Interlaken und Umgebung ist bereits seit 1998 in der Spielmatte angesiedelt und Heinz Schoch
betonte, wie sehr es ihn freue, Bildung und Kultur nun unter einem Dach vereint zu sehen.

                                                                                                                28
29
19.4.2019, Jungfrau Zeitung, Pressedienst/Isabelle Thommen

Zwischenstopp in der alten Mühle
Vor dem geplanten Umzug in die neue Aula-Alpenstrasse ziehen die Bibliothek, Ludothek und Volkshochschule
auf den August in der alten Mühle an der Spielmatte 3 zusammen und wollen dort einen belebten Treffpunkt
schaffen. Zuvor ist jedoch anpacken angesagt.

Wo zurzeit die Marktgasse saniert wird, gelangen Besucherinnen und Besucher bald zur Bibliothek, Ludothek und
Volkshochschule durch denselben Eingang.            Fotos: Bödeli Bibliothek

Im 2015 skizzierte die Bödeli Bibliothek ihre Idee der zukünftigen Bibliothek: Die Bibliothek soll sich weg vom
Medienarchiv hin zu einem Begegnungsort für die Bevölkerung entwickeln – und sie möchte vermehrt mit anderen
Institutionen zusammenwirken. 2016 hat diese Idee, welche mittlerweile den Projektnamen «Gemeinsam unter
einem Dach» trägt, einen Förderbeitrag des Kantons Bern erhalten, wie die Bödeli Bibliothek mitteilt.
Anfang 2017 hat eine Netzwerkveranstaltung gezeigt, dass die Vision bei der Bevölkerung Anklang findet und
interessierte Partner und Partnerinnen da sind. Bis heute habe sich eine starke Zusammenarbeit mit der Ludothek
Jojo und der Volkshochschule Interlaken ergeben, so die Mitteilung. Während die Volkshochschule ihrerseits
bereits seit Jahren ihren Sitz an der Spielmatte hat, schliesst sich für die Ludothek Jojo der Kreis. Die Ludothek
befand sich bis 2009 im hinteren Teil der Mühle, bevor ein Neubau entstand. Bereits vor dem Umzug in die
Harderstrasse sei der Gedanke entstanden, dass ein gemeinsamer Ort für Bibliothek und Ludothek sinnvoll wäre.
Zu diesem Zeitpunkt fehlte es jedoch an einem geeigneten Standort. Nun sei dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.
Gemeinsam unter einem Dach werden die Organisation also in der Mühle der Bevölkerung unsere Dienste zur
Verfügung stellen. «Auf die Zusammenarbeit freuen wir uns», wie die Bödeli Bibliothek schreibt.

Aula im Visier
Praktisch zeitgleich mit der Entwicklung von «Gemeinsam unter einem Dach» hat die Gemeinde Interlaken
begonnen, die Sanierung der Aula-Alpenstrasse ins Auge zu fassen. In der sanierten oder neuerbauten Aula sollen

                                                                                                               30
Sie können auch lesen