Schöner radeln Mobilitätskonzept für den Radverkehr - Stadt Ingolstadt

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Schöner radeln Mobilitätskonzept für den Radverkehr - Stadt Ingolstadt
AUSGABE 44
      28. Oktober 2016

                                                           Schöner radeln
                                                           Mobilitätskonzept für den Radverkehr

Ausgezeichnet                           Sichtbare Erfolge               Jubiläum
Ingolstadt ist „fahrrad-                Intensive Beziehungen           GWG übergibt 7.000. Woh-
freundliche Kommune“                    zwischen Ingolstadt und China   nung und erhält Umweltpreis

Herausgegeben vom Presseamt der Stadt Ingolstadt
Schöner radeln Mobilitätskonzept für den Radverkehr - Stadt Ingolstadt
Fahrrad
Über Verkehr reden

                                          Schöner radeln
                                          Mobilitätskonzept für den Radverkehr

                                          Rund 180 Seiten umfasst das neue Mobi-          richtung. Vor allem in der Innenstadt bietet
                                          litätskonzept für den Radverkehr in Ingol-      das für Radler echte Vorteile, da keine Um-
                                          stadt. Erarbeitet wurde es vom Fachbüro         wege gefahren werden müssen. Bereits
                                          „Inovaplan“ im Auftrag der Stadt Ingol-         jetzt gibt es in der Altstadt mehrere Fahr-
                                          stadt. Hintergrund sind die Bestrebungen,       radstraßen, etwa in der Kanalstraße, der
                                          den Radverkehr weiter zu verbessern und         Proviantstraße und der Taschenturmstra-
                                          zu stärken. Derzeit beträgt der Anteil des      ße. Zwar wird oftmals auch normaler Kraft-
                                          Fahrrads am Gesamtverkehr etwa 21 Pro-          fahrzeugverkehr zugelassen, in Fahrrad-
Im Rahmen der Fortschreibung des          zent. Durch das vielfältige Maßnahmen-          straßen ist allerdings der Fahrradverkehr
Verkehrsentwicklungsplans fand ei-        paket im Mobilitätskonzept soll dieser An-      die bestimmende Verkehrsart, an die sich
ne weitere Bürgerbeteiligung statt.       teil am sogenannten „Modal Split“ binnen        die anderen Verkehrsteilnehmer anpassen
Dabei wurde der integrierte Ge-           sieben Jahren auf 24 bis 25 Prozent er-         müssen. So gilt für Autofahrer eine Höchst-
samtentwurf vorgestellt und mit in-       höht werden. Im Jahr 2023 soll demzufol-        geschwindigkeit von 30 Kilometern pro
teressierten Ingolstädtern diskutiert.    ge für ein Viertel aller Verkehrsbewegun-       Stunde und der Radverkehr darf weder ge-
Der Verkehrsentwicklungsplan gibt die     gen das Fahrrad genutzt werden. Laut den        fährdet noch behindert werden. Wenn nö-
Richtung für alle verkehrlichen Maß-      Planern sind sogar 30 Prozent Radver-           tig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Ge-
nahmen in der Stadt für die nächs-        kehrsanteil bis zum Jahr 2025 nicht unre-       schwindigkeit weiter verringern.
ten 10 bis 15 Jahre vor. Foto: Rössle     alistisch. Damit das gelingt, haben die
                                          Fachleute des Planungsbüros und der zu-           Langfristiger Handlungsleitfaden
                                          ständigen Ämter bei der Stadt viele Maß-
Essen teilen                              nahmen, Projekte und Vorhaben entwi-              Damit das Fahrrad als Verkehrsmittel
                                          ckelt.                                          noch attraktiver wird, ist auch eine gute be-
In Deutschland landen viele Le-                                                           gleitende Infrastruktur wichtig. Dazu ge-
bensmittel, die noch genießbar sind,        Vorrangrouten und Fahrradstraßen              hören zum Beispiel hochwertige und si-
auf dem Müll. Um dies zu verhin-                                                          chere Abstellanlagen, sinnvolle Wegwei-
dern, hat sich 2012 die Initiative           Der Vorteil des Fahrrads liegt auf der       ser, aber auch Servicestationen mit Luft-
„Foodsharing“ gegründet, die auch in      Hand: Wer radelt, ist sozial- und umwelt-       pumpen etc. Weiterführend kann auch an
Ingolstadt aktiv ist. Es existieren be-   gerecht unterwegs, verbraucht weniger           einer besseren Kombination von Fahrrad
reits vier Standorte, an denen Le-        Platz zum Fahren und Parken und ist zu-         und Bus gearbeitet oder ein Leihfahrrad-
bensmittel von allen Bewohnern In-        dem flexibler unterwegs. Bei einer Strecke      system eingerichtet werden. Natürlich kön-
golstadts kostenfrei abgeholt wer-        von bis zu fünf Kilometern ist das Fahrrad      nen die einzelnen Maßnahmen nicht auf
den können. Nun wird auch am Stadt-       in der Stadt dem Auto klar überlegen. Da-       einmal binnen weniger Monate umgesetzt
teiltreff Augustinviertel eine Station    mit noch mehr Ingolstädter auf den Draht-       werden. Vielmehr ist das Mobilitätskonzept
eingerichtet. Die Ausgabe erfolgt je-     esel umsteigen, sollen nun Attraktivität, Si-   als langfristiger Handlungsleitfaden zu ver-
den Donnerstag zwischen 17.45 und         cherheit und Fahrkomfort erhöht werden.         stehen, dessen Projekte je nach Priorität
18.15 Uhr am Stadtteiltreff.              Ein wichtiger Ansatzpunkt sind dabei so-        realisiert werden.
                                          genannte „Vorrangrouten“. Damit sind
                                          Radwege gemeint, die sich durch einen
Zahl der Woche                            breiten Ausbau, keine Hindernisse, wenig                             In Fahrradstraßen
                                          Knotenpunkte sowie Beleuchtung und                                   müssen sich Auto-

         795 946                          Schneeräumen im Winter auszeichnen.
                                          Geplant sind diese Strecken unter ande-
                                                                                                               fahrer den Radlern
                                                                                                               anpassen. Foto: Friedl
                                          rem im Glacis und entlang der Ringstraße
Kilometer haben 3189 aktive Radler        sowie von der Altstadt in alle Richtungen
in 275 Teams heuer beim „Stadtra-         zu den äußeren Stadtteilen und auch in die
deln“ zurückgelegt. Gegenüber 2015        Nachbargemeinden. Ein weiterer Punkt ist
sind das 296 Teilnehmer und 13            das Aufheben der Benutzungspflicht für
Teams mehr. In der Kategorie „Fahr-       Radwege. Radler haben dann auf be-
radaktivste Kommune“ mit den meis-        stimmten Strecken die Möglichkeit, statt
ten Radkilometern liegt Ingolstadt in     auf dem Radweg auch auf der Straße zu
Deutschland auf Platz drei und in Bay-    fahren. Eine andere Maßnahme, die Vor-
ern auf Platz 1.                          teile bringt, ist das Öffnen von Einbahn-
                                          straßen für Radfahrer auch in der Gegen-
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Fahrrad

Offiziell ausgezeichnet
Ingolstadt als „fahrradfreundliche Kommune“ zertifiziert

Rund zwei Jahre dauerte der Prozess zur
Zertifizierung Ingolstadts als „fahrrad-
freundliche Kommune“. Bereits im Okto-
ber 2014 kam die Bewertungskommission
der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreund-
licher Kommunen“ (AGFK) zu einer so ge-
nannten Vorbereisung nach Ingolstadt. Bei
einer Radtour durch die Stadt identifizier-
ten die Mitglieder der Kommission Stärken
und Schwächen bezüglich des Fahrrad-
verkehrs. Die damals genannten Kritik-
punkte wurden von der Stadt bis April 2016
zur Hauptbereisung umgesetzt, so dass
die AGFK Ingolstadt im Frühling zur Zerti-
fizierung „fahrradfreundliche Kommune“
vorschlug. Nun war es soweit: Ingolstadt
wurde offiziell ausgezeichnet.

  Lob vom Staatsminister                          Innenminister Joachim Herrmann und Matthias Dießl (Vorsitzender AGFK Bayern)
                                                  sowie Bürgermeister Albert Wittmann und Baureferent Alexander Ring bei der
    Im Schloss Nymphenburg in München             Auszeichnung der Stadt Ingolstadt als „fahrradfreundliche Kommune“. Foto: Rössle
nahmen Bürgermeister Albert Wittmann
und Baureferent Alexander Ring das Zer-
tifikat „Fahrradfreundliche Kommune“ von
Bayerns Innen- und Verkehrsminister Jo-       minister Herrmann lobte das Engagement         auf der gesamten Länge zu streuen und
achim Herrmann entgegen. Mit der jetzt er-    der Stadt unter anderem beim Bau von           zu räumen. Bisher war es regulär nur ein-
folgten Auszeichnung honorieren das In-       Fahrradabstellanlagen und für den Män-         mal zu nicht verlässlichen Zeiten möglich.
nenministerium und die AGFK die um-           gelmelder. Um den Radverkehrsanteil            Somit hat der Radfahrer, natürlich unter
fangreichen Bemühungen Ingolstadts zur        langfristig zu erhöhen und die Attraktivität   Berücksichtigung der Witterung, mehr Pla-
Förderung des Fahrradverkehrs. Staats-        des Fahrrads als Verkehrsmittel zu stär-       nungssicherheit zu geräumten Radwegen
                                              ken, hat die Stadt zuletzt einige Projekte     – auch beim Feierabendverkehr. Am Wo-
                                              umgesetzt beziehungsweise auf den Weg          chenende ist der Winterdienst der Kom-
                                              gebracht. So wurde erst vor Kurzem das         munalbetriebe auf den Winter-Vorrang-
                                              umfangreiche „Mobilitätskonzept für den        routen einmal am Tag unterwegs. „Wir sind
                                              Radverkehr“ in Auftrag gegeben (siehe Ar-      überzeugt, dass in Summe die Situation
                                              tikel links). Außerdem initiierte Oberbür-     für die Radfahrer verlässlicher und plan-
                                              germeister Christian Lösel einen „Zehn-        barer wird. Im städtischen Kernbereich
                                              Punkte-Plan“, der unter anderem Themen         kommt der Radfahrer in der Regel nach
                                              wie die Ergänzung der Beschilderung und        spätestens einem halben Kilometer auf ei-
                                              den Ausbau des Radwegenetzes vorsieht.         ne Vorrangroute, die zuverlässig zweimal
                                                                                             am Tag vom Winterdienst bedient wird“,
                                                Zweimal täglich Winterdienst                 so Thomas Schwaiger, Vorstand der In-
                                                                                             golstädter Kommunalbetriebe. Die Vor-
                                                Ebenfalls ein Thema des „Zehn-Punkte-        rangrouten führen in Absprache mit dem
                                              Plans“ war auch der Winterdienst auf Rad-      städtischen Tiefbauamt entlang der Haupt-
                                              wegen. Ab dieser Saison bedienen die In-       verkehrsstraßen in Richtung Innenstadt
                                              golstädter Kommunalbetriebe nun 150 Ki-        und werden durch sinnvolle Querverbin-
   150 Kilometer Radwege auf den Vor-         lometer Radwege – die so genannten Vor-        dungen ergänzt. Sie orientieren sich an
   rangrouten werden ab dem kom-              rangrouten – zweimal am Tag. Diese kön-        den bereits bestehenden Radwegen. Bis-
   menden Winter zweimal täglich vom          nen nun Montag bis Freitag vom Winter-         her wurden 290 Kilometer Radweg vom
   Winterdienst geräumt und gestreut.         dienst bedient werden. Dabei ist es das        Winterdienst einmal in der Früh bedient,
   Foto: Betz                                 Ziel, diese Radrouten sicher zu den Haupt-     ein zweiter Winterdienst konnte in der Re-
                                              verkehrszeiten um 6 Uhr und um 16 Uhr          gel nicht gefahren werden.
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Wirtschaft

Intensive Beziehungen
„China-Zentrum Bayern“: Sichtbare Erfolge

Ingolstadt und China – diese Beziehung
wird immer intensiver. Seitdem vor zwei
                                                                                   Beim 2. Bayerischen China-Tag ging es vor allem
Jahren auf Betreiben von Oberbürger-                                               um chinesische Investitionen in Bayern. Foto: Rössle
meister Christian Lösel die China-Strate-
gie der Region 10 an den Start ging, hat
sich einiges getan. Im Gegensatz zum
Westen und Norden Deutschlands gab es
im Süden noch keine Stadt mit einer Kon-
zentration auf China. Düsseldorf, Ham-
burg und Frankfurt haben bereits gezeigt,
dass durch den Fokus auf chinesische In-
vestoren eine erfolgreiche Wirtschaftsför-
derung betrieben werden kann. Ziel ist es,
Ingolstadt zum Ansiedlungs- und Investi-
tionszentrum für chinesische Unterneh-
men im Süden Deutschlands zu machen.
Unter dem Dach des Existenzgründer-
zentrums (EGZ) wurde im August 2015
das „China-Zentrum Bayern“ eingerichtet.
Inzwischen konnten bereits sechs Unter-
nehmen unter chinesischer Führung an-
gesiedelt werden.

  2. Bayerischer China-Tag

  Eine zweite wichtige Aufgabe der Chi-         lem um chinesische Investitionen in Bay-      Konfuzius Institut Ingolstadt“, kurz AKII.
na-Strategie ist, der mittelständischen         ern. Zu Gast waren unter anderem die Ge-      2015 hat sich die Stadt für das Institut be-
Wirtschaft in Bayern den Markteintritt in       neralkonsulin der Volksrepublik China in      worben, im Juni wurden die Verträge un-
China zu erleichtern. Dazu bildet Ingol-        München, Mao Jingqiu, und Wolfgang            terzeichnet. Bisher gibt es in Bayern zwei
stadt zusammen mit weiteren chinesi-            Hübschle von „Invest in Bavaria“ sowie        solche Einrichtungen – in München und in
schen und deutschen Städten die „Chi-           der chinesische Investor Lin Jie. Audi-Chi-   Erlangen-Nürnberg. Das Institut in Ingol-
nesisch-Deutsche Industriestädte Allianz“.      na-Chef Ingo Deking sprach über die Mög-      stadt wird nun das dritte sein. Das Konfu-
Hierüber werden regelmäßig Delegations-         lichkeiten von chinesischen Zulieferern,      zius-Institut ist zunächst vergleichbar mit
reisen und Kongresse zur Förderung des          und Wolfgang Müller von der IG Metall         den bekannten Goethe-Instituten. Diese
Austausches zwischen chinesischen und           schilderte in seinem Beitrag die Situation    verbreiten deutsche Kultur und Sprache in
deutschen Mittelständlern in beiden Län-        von Betriebsräten und Mitarbeitern, die in    der Welt. Das Audi Konfuzius Institut soll
dern organisiert. Ein wichtiger Baustein in     einem Unternehmen arbeiten, das von ei-       ebenfalls Sprache und Lebensart vermit-
der „China-Strategie“ ist der „Bayerische       nem chinesischen Investor gekauft wurde.      teln, geht aber noch einen Schritt weiter.
China-Tag“. Nach der Premiere im ver-                                                         In Ingolstadt kommt nämlich noch der Bau-
gangenen Jahr fand Anfang Oktober be-             Audi Konfuzius Institut Ingolstadt          stein „Technik“ hinzu. „Damit ist das AKII
reits die zweite Auflage statt. Unter der                                                     eine große Chance für einen international
Schirmherrschaft der bayerischen Wirt-           Ein weiteres wichtiges Projekt im Rah-       aufgestellten Standort wie Ingolstadt“, freut
schaftsministerin Ilse Aigner ging es vor al-   men der „China-Strategie“ ist das „Audi       sich Oberbürgermeister Christian Lösel.
                                                                                              Das Audi Konfuzius Institut wird an die
                                                                                              Technische Hochschule angegliedert. Das
                                                                                              ermöglicht einen guten Wissenschafts-
              „Jesuitenmission in China“                                                      austausch und gemeinsame Forschungs-
                                                                                              projekte. „Mit dieser Kombination aus
  Insgesamt 63 Jesuiten wurden auf einem        der Friedhof mit Stelen nachgebaut und        Sprache, Kultur und Lebensart auf der ei-
  eigenen Friedhof in Peking bestattet –        die Biografien der Jesuiten zusammen-         nen Seite und Technik, Wissenschaft und
  dieser ist heute noch erhalten. Im Ar-        getragen. Die Sonderausstellung ist bis       Innovation auf der anderen Seite wird das
  meemuseum im Neuen Schloss wurde              20. November geöffnet.                        Ingolstädter Institut ein wegweisendes
                                                                                              sein“, ist Lösel sicher.
Schöner radeln Mobilitätskonzept für den Radverkehr - Stadt Ingolstadt
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Statistik

Zahlen werden bunt!
Strukturatlas liefert online aufschlussreiche Daten über die Stadt

Seit dem Jahr 1977 werden in Ingolstadt
einmal jährlich Einwohnerzahlen aus dem
                                                   Wo werden in
Melderegister nach Stadtbezirken und Un-           Ingolstadt die
terbezirken von der städtischen Statistik-         meisten Häuser
stelle ausgewertet. Im Laufe der Zeit ka-          und Wohnun-
men weitere Daten dazu, etwa aus dem Ar-           gen gebaut?
beitsmarkt und dem Wohnungsbau und                 Auch darauf
-bestand. Diese Daten sind eine wichtige           weiß der
Informationsquelle, die als Basis für viele        „Strukturatlas“
Entscheidungen und Planungen benötigt              eine Antwort.
                                                   Foto: Rössle
werden. „Bislang wurden diese Daten in ei-
nem über 70-seitigen Tabellenwerk, den
sogenannten ,kleinräumigen Statistiken‘,
dargestellt und veröffentlicht – zunächst
gedruckt, inzwischen im Internet verfüg-
bar“, erklärt Helmut Schels von der städ-
tischen Statistik. Doch wer nicht gerade be-
ruflich mit diesen Zahlen laufend zu tun
hat, tut sich beim Herauslesen der Infor-
mationen mitunter schwer – bei 12 Stadt-
bezirken und 63 Unterbezirken kommen
da schließlich so einige Daten zusam-
men.
                                               Auch ohne weitreichende Statistikkennt-        und Bahnlinien ein- und ausgeblendet wer-
  Farbige Alternative                          nisse können alle Bürger, die Verwal-          den. Im Startbildschirm werden die Ein-
                                               tungsmitarbeiter und politisch Verantwort-     wohnerzahlen dargestellt und farblich ab-
  Doch nun gibt es eine farbige Alter-         lichen schnell Informationen aus den Kar-      gesetzt auf der Karte markiert. So erfährt
native zum schwarz-weißen Tabellen-            ten gewinnen“, so Schels. Beim „Struk-         man zum Beispiel, dass Etting der Bezirk
Dschungel. Über ein Jahr arbeiteten die        turatlas“ handelt es sich nicht um eine sta-   mit den wenigsten (4672) und Nordost der
Experten an einem sogenannten „Struk-          tische, sondern eine dynamische Karten-        Bereich mit den meisten (20 448) Ein-
turatlas“ für Ingolstadt. „Wie der Name        generierung. Die Nutzer können mit ein         wohnern ist. Nun kann zusätzlich die Ein-
schon verrät, sind die Zehntausende Zah-       paar Mausklicks immer wieder neue Kar-         wohnerentwicklung in den jeweiligen
len nicht tabellarisch, sondern kartogra-      ten und Varianten selbst erstellen.            Stadtteilen von 2007 bis 2015 angezeigt
phisch dargestellt“, berichtet Schels. Der                                                    werden. Der „Strukturatlas“ kann aber noch
Wunsch einer intuitiven Darstellung der          Individuelle Statistiken                     viel mehr. So können die Einwohnerzah-
Zahlen, Daten und Statistiken kam von                                                         len weiter heruntergebrochen werden, zum
Oberbürgermeister Christian Lösel. „Kar-          Wer den „Strukturatlas“ unter www.sta-      Beispiel auf Geschlecht, Familienstand, Al-
ten bieten den Vorteil, dass mit wenigen       tistik.ingolstadt.de besucht, findet zu-       tersgruppe und Konfession. Interessierte
Blicken die räumliche Verteilung von Be-       nächst eine abstrakte Karte Ingolstadts vor,   können sich aber auch anzeigen lassen,
sonderheiten im Stadtgebiet deutlich wird.     auf der Stadtbezirke, Gewässer, Straßen        wo es die meisten beziehungsweise we-
                                                                                              nigsten Arbeitslosen gibt – im Bezirk West
                                                                                              sind es gerade einmal 29 Personen. Auch
  Der „Strukturatlas“                                                                         die Anzahl der Wohnungen und deren Ge-
  zeichnet sich durch                                                                         nehmigungen sind abrufbar. Die Bedie-
  eine einfache, intuiti-                                                                     nung des Portals erfolgt intuitiv und ist am
  ve Bedienung und ei-
  ne grafische Darstel-
                                                                                              einfachsten durch Ausprobieren zu be-
  lung von Statistiken                                                                        greifen. Zusätzlich gibt es aber auch ein
  aus. Foto: Screenshot                                                                       Hilfemenü. Die ausgewählten Statistiken
                                                                                              lassen sich zudem ausdrucken und per
                                                                                              E-Mail versenden. Der „Strukturatlas“ ist
                                                                                              also ein neues, hilfreiches Tool für mehr
                                                                                              Transparenz und bietet einen leichten Zu-
                                                                                              gang zu den Informationen.
Schöner radeln Mobilitätskonzept für den Radverkehr - Stadt Ingolstadt
GWG

7.000. Wohnung
und Umweltpreis
Quantitative und qualitative Auszeichnungen bei der GWG

                     Runde Zahl: Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel und GWG-Geschäftsführer Peter Karmann
                     gratulieren der Familie Marten zu ihrem neuen Zuhause: der 7.000. Wohnung der GWG. Foto: GWG

In Sachen Rankings und Wachstums-            ratmetern entstehen hier insgesamt 190          zu drei Euro für die Mieter sogar auf fünf
zahlen ist Ingolstadt derzeit sehr oft auf   Mietwohnungen. Über die Hälfte wurde be-        Euro monatlich sinken kann und so in je-
den vorderen Plätzen vertreten. So ge-       reits bezogen, der restliche Teil wird im       der Hinsicht ein sozial vertretbares Ni-
sehen passt es auch, dass die Ge-            kommenden Jahr fertig gestellt.                 veau erreicht.
meinnützige     Wohnungsbaugesellschaft
Ingolstadt (GWG) als städtische Tochter         Die GWG investiert für das Bauvor-             Die 7.000. Wohnung
ebenfalls eine neue Rekordzahl vermel-       haben rund 40 Millionen Euro, davon sind          ist erst der Anfang
den kann: Vergangene Woche konnte be-        etwa 50 Prozent mit öffentlichen Wohn-
reits die 7.000. Wohnung an eine Mie-        baukrediten finanziert. Mit Hilfe dieser För-     Mit der Fertigstellung der 7.000. Woh-
terfamilie in der Peisserstraße überge-      dermittel der Regierung von Oberbayern          nung steckt die GWG mitten in der Um-
ben werden.                                  ist es möglich, die Wohnungen zu ei-            setzung ihres umfangreichen Neubau-
                                             nem bezahlbaren Mietpreis anzubieten.           programms. Bis zum Jahr 2021 baut die
  Das Neubauprojekt im Ingolstädter Süd-     Dieser liegt mit monatlich acht bis 8,50 Eu-    Gesellschaft insgesamt 1600 neue Miet-
osten wurde im Rahmen einer Sofort-          ro pro Quadratmeter deutlich unter dem          wohnungen in Ingolstadt und investiert da-
baumaßnahme im Jahr 2014 begonnen            Durchschnitt des Ingolstädter Mietwoh-          für über 370 Millionen Euro in den Woh-
und zählt derzeit zu den größten geför-      nungsmarktes für Neubauprojekte. Bei            nungsmarkt. Sie setzt damit ein deutli-
derten Wohnbauprojekten in Oberbay-          entsprechenden Einkommensvorausset-             ches Zeichen im Sinne der Ausweitung ih-
ern. Auf einer Fläche von 15 000 Quad-       zungen kann er durch Zuschüsse von bis          res Wohnungsangebots.
Schöner radeln Mobilitätskonzept für den Radverkehr - Stadt Ingolstadt
6    7

    Natur mitten in der Stadt: Die „Gemeinnützige“ setzt auf ökologische Wohnkon-
    zepte im Sinne des Artenschutzes, aber auch des Freizeitwerts. Fotos: GWG
                                                                                        besonders honoriert: die GWG erhält die
                                                                                        Auszeichnung der UN-Dekade für biologi-
                                                                                        sche Vielfalt. Diese Auszeichnung findet
                                                                                        im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade
                                                                                        Biologische Vielfalt statt, die von den Ver-
                                                                                        einten Nationen für den Zeitraum von 2011
                                                                                        bis 2020 ausgerufen wurde. Die internati-
                                                                                        onale Dekade und das Bundesamt für Na-
                                                                                        turschutz zeichnen Projekte aus, die sich
                                                                                        in nachahmenswerter Weise für den Erhalt
                                                                                        der biologischen Vielfalt einsetzen. Ziel ist
                                                                                        es, den weltweiten Rückgang der Arten-
                                                                                        vielfalt aufzuhalten. Zahlreiche prominente
                                                                                        Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
                                                                                        unterstützen diesen Einsatz. In diesem Jahr
                                                                                        wählte eine Fachjury Projekte zum Schwer-
                                                                                        punktthema „Vielfalt bewahren – als Part-
                                                                                        ner der Natur“ aus, die GWG überzeugte
                                                                                        dabei mit ihren innovativen und nachhalti-
                                                                                        gen Umweltkonzepten.

                                                                                          Konzept der Zukunft

                                                                                           Ingolstadt wächst. Deshalb soll mög-
Aber nicht nur quantitativ, sondern auch     setzt und beispielsweise tausende Quad-    lichst schnell mehr Wohnraum geschaffen
durch herausragende Qualität zeichnet sich   ratmeter Rasenfläche in blühende Wild-     werden. Millionenprojekte mit einer hohen
das Angebot der GWG aus. Ganz im Sin-        wiesen umgewandelt. Dachbegrünungen,       Wohnungsanzahl werden umgesetzt, neue
ne der Unternehmensphilosophie stehen        Wildbienenwände, der Bau von Fleder-       Bebauungsgebiete erschlossen und Flä-
neben sozialer Verantwortung, wirtschaft-    mausquartieren und viele weitere Umwelt-   chen optimiert. Dies ist alles notwendig,
lichen Erfordernissen und dem baukultu-      projekte ergänzen diese alternative Ge-    um den begrenzten Platz in der Stadt ef-
rellen Auftrag auch ökologische Anforde-     staltung. Die GWG sieht hier eine ideale   fektiv zu nutzen. Dennoch ist es genauso
rungen für die Wohnungsbaugesellschaft       Verbindung des Wohnungsbaus mit dem        wichtig, einen „grünen“ Ausgleich zu schaf-
deutlich im Vordergrund. Daher setzt die     Natur- und Artenschutz.                    fen und die Verbindung zur Natur zu be-
„Gemeinnützige“ bei ihren Vorhaben auf                                                  wahren und zu schützen. Durch diese Sym-
ein außergewöhnlich gestaltetes Wohn-          Auszeichnung für biologische Vielfalt    biose entsteht die Grundlage für ein zu-
umfeld. So wurden in den vergangenen                                                    kunftsfähiges nachhaltiges und urbanes
Jahren viele ökologische Projekte umge-        Genau dieses Engagement wurde nun        Wohnen.
Klinikum

Für ein gesundes Berufsleben
Tagung des Gesundheitsnetzwerks Leben im Klinikum Ingolstadt

                                                                                               und Werksärzten ein sehr wichtiger Aspekt.
                                                                                               Diese Zusammenarbeit etwa mit den be-
                                                                                               triebsärztlichen Diensten von Audi oder des
                                                                                               Klinikums ist wichtiger Teil des Netzwerks.
                                                                                               Ziel sei es nicht, den Patienten so schnell
                                                                                               wie möglich in die Arbeit zurückschicken,
                                                                                               sondern immer angemessen der medizini-
                                                                                               schen Sachlage, betont der GO IN-Vorsit-
                                                                                               zende Prof. Dr. Siegfried Jedamzik. „Aber
                                                                                               es kommt häufig vor, dass bei psychischen
   Gesund im Beruf: Ein gutes Betriebsklima, aber auch Burn-out-Prävention und ein             Erkrankungen die Patienten eine lange Lei-
   betriebliches Gesundheitsmanagement spielen eine wichtige Rolle für die Gesund-             densgeschichte haben. Die könnten wir si-
   heit der Mitarbeiter – und standen nun auch im Mittelpunkt der Tagung des Gesund-           cher verkürzen, wenn wir noch enger zu-
   heitsnetzwerks Leben am Klinikum. Foto: Klinikum                                            sammenarbeiten.“

                                                                                                 Die Unternehmen könnten viel tun, um
Fußballmanager Ralf Rangnick, Ski-             sich Ärzte, Psychotherapeuten, Kliniken,        gemeinsam mit ihren Mitarbeitern vorzu-
sprungstar Sven Hannawald, Politiker Mat-      der Medizinischen Dienst und andere Ein-        beugen. „Im Klinikum beschäftigen wir uns
thias Platzeck, Fernsehkoch Tim Mälzer         richtungen in der Region Ingolstadt zu-         schon seit drei Jahrzehnten mit der Mitar-
oder Schlagersängerin Michelle – sie alle      sammengeschlossen haben. Gemeinsam              beitergesundheit und Mitarbeiterförderung
kennen das Gefühl, am Tiefpunkt ange-          haben sie sich vorgenommen, psychische          durch den betrieblichen Sozialdienst“, sagt
kommen zu sein. Sie fühlten sich irgend-       Erkrankungen in der Arbeitswelt immer           Raimund Mayr, Betriebsratsvorsitzender im
wann kraft- und antriebslos, leer, ausge-      besser zu vermeiden, zu erkennen, gezielt       Klinikum Ingolstadt. „Wir haben etwa vor
brannt und legten eine berufliche Zwangs-      zu behandeln und den Wiedereinstieg ins         Kurzem eine Gesundheitsbroschüre für un-
pause ein. „Ausgebrannt“ das ist auch die      Berufsleben zu erleichtern.                     sere Mitarbeiter herausgebracht, in der sie
deutsche Übersetzung eines Modewortes                                                          sich informieren können, welche Leistun-
für diesen Zustand, den nicht nur Promis,         Gerade die Rückkehr an den Arbeitsplatz      gen das Klinikum in diesem Bereich anbie-
sondern auch viele andere Menschen in          könne für die Betroffenen durch spezifische     tet“.
Deutschland kennen: Burn-out. Hilfe und        Maßnahmen erheblich erleichtert werden,
Unterstützung bei der Bewältigung nicht nur    so ein Fazit der rund 80 Teilnehmer aus           Von einem nachhaltigen und ganzheitli-
dieser speziellen Form einer Depression,       Wissenschaft und Praxis. „Wenn die Wie-         chen Gesundheitsmanagement im Berufs-
sondern auch anderer psychischer Erkran-       dereingliederung ansteht, ist das ein ganz      leben profitieren nicht nur die Mitarbeiter
kungen bietet seit 2012 das Gesundheits-       sensibles Thema, das gemeinsam mit den          selbst, sondern auch ihre Kollegen, ihr pri-
netzwerk Leben. Bei seiner dritten Fachta-     Unternehmen, Betriebsärzten und Be-             vates Umfeld, aber auch die Unternehmen
gung im Klinikum Ingolstadt diskutierten       triebsräten vor Ort geleistet werden muss.      und alle anderen beteiligten Partner – eine
Experten Mitte Oktober Möglichkeiten der       Wir unterstützen dabei alle Akteure“, erklärt   echte Win-win-Situation also. Schon des-
Prävention und Wiedereingliederung.            Helga Friehe vom Gesundheitsnetzwerk            halb sind Prävention, Früherkennung und
                                               Leben.                                          umfassende Behandlung ein wichtiges
  Wieviele Menschen genau betroffen sind,                                                      Thema nicht nur in der Region Ingolstadt.
weiß niemand so ganz genau. Die Schät-           Diese Aufgabe werde immer wichtiger,
zungen schwanken stark, gehen aber meist       denn die Arbeitswelt werde sich durch ver-
davon aus, dass die Zahl der Deutschen,        schiedene Einflüsse wie die älter werdende
die zumindest Burn-out-gefährdet sind, im
Millionenbereich liegt. Dabei ist Burn-out
                                               Gesellschaft oder die Digitalisierung in Zu-
                                               kunft gravierend verändern, prognostiziert
                                                                                                         Impressum
                                                                                                       Das Info-Magazin „Ingolstadt informiert“
gar keine echte medizinische Diagnose,         Prof. Dr. Thomas Pollmächer, der Direktor                          wird herausgegeben
sondern aus ärztlicher Sicht eine besonde-     des Zentrums für psychische Gesundheit                          von der Stadt Ingolstadt,
                                                                                                           Rathausplatz 2, 85049 Ingolstadt.
re Art von Depression, die meist viel mit      im Klinikum. Es gehe darum, die Menschen                       V.i.S.d.P.: Michael Klarner,
dem Arbeitsleben, mit Stress und Überfor-      zu befähigen, möglichst gut damit umzu-                      Presseamt der Stadt Ingolstadt.
derung am Arbeitsplatz zu tun hat.             gehen und ihnen rechtzeitig Hilfe anzubie-          Titelfoto: Anna Wickern (Foto: Wolfgang Friedl)
                                               ten – und zwar am besten durch eine lü-                        Gestaltung, Satz und Druck:
                                                                                                           DONAUKURIER Verlags-GmbH
  In solchen Fällen will das vor vier Jahren   ckenlose Versorgungskette zur Behand-                     Stauffenbergstr. 2a, 85051 Ingolstadt
von der Audi BKK ins Leben gerufene Ge-        lung von psychischen Erkrankungen. Dabei          Ausgaben online lesen: www.ingolstadt.de/informiert
sundheitsnetzwerk Leben helfen, in dem         sei auch die Zusammenarbeit mit Betriebs-
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