Schreiben als Weg zur Veränderung

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Schreiben als
                                                                    Weg zur Veränderung
                                                                        Kino-Abend in der Stadtbibliothek
                                                                 Engen. Am Freitag, 23. Sep-     Erin Gruwell gelingt es, ihre
                                                               tember, 20 Uhr, finden die be-    »ungebildeten«, »nichterzieh-
                                                               liebten Kinoabende in der         baren«, zudem untereinander
                                                               Stadtbibliothek nach der Som-     verfeindeten, nach Ethnien ge-
                                                               merpause ihre Fortsetzung.        trennten Schülerinnen und
                                                               Diesmal gibt es die gleichnami-   Schüler durch Tagebuchschrei-
                                                               ge Verfilmung des beeindru-       ben aus ihrer hoffnungslosen
                                                               ckenden, preisgekrönten New-      Situation zu holen. Nach der
                                                               York-Times-Bestsellers »The       Lektüre des »Tagebuchs der
                                                               Freedom Writers Diary« zu se-     Anne Frank« beginnen die jun-
                                                               hen. Es ist keine Anmeldung       gen Menschen, selbst ihr Le-
                                                               erforderlich. Einlass: 19.30      ben zu dokumentieren und ih-
                                                               Uhr, Eintritt frei. Infos unter   ren Alltag voller Rassismus,
                                                               Tel. 07733/501839 oder in der     Gewalt und Ausgrenzung zu
                                                               Stadtbibliothek.                  reflektieren. Das Miteinander
                                                                 Der Tagebuchroman basiert       wird toleranter, ihr Leben
                                                               auf wahren Begebenheiten an       hoffnungsvoller. Verfilmung
»Ökomarkt trifft Oktoberle« heißt es erstmals am einer amerikanischen Problem-                   mit Oscar-Preisträgerin Hilary
kommenden Sonntag, 25. September, von 11 bis 18 Uhr in der
Engener Altstadt. In einer Mischung aus Information und Gesel- schule: Der jungen Lehrerin       Swank.
ligkeit wird den Besuchern beim 24. Engener Ökomarkt eine Fül-
le von Produkten und Dienstleistungen aus der breiten Palette Stadtwerke Engen               Kinderhaus Glockenziel
des Umwelt- und Naturschutzes geboten samt deftigem kulina-
rischen Angebot. Gleichzeitig laden 20 Einzelhändler zu ihrem
verkaufsoffenen Sonntag von 12 bis 17 Uhr ein. Bei einem Bum-
                                                               Wasserunterbre- Kinderkleider-
mel durch die Geschäfte können sich die Besucher in aller Ruhe chung Biesendorf börse fällt aus
von der Warenvielfalt, dem Branchenmix und der Leistungsfä-
higkeit überzeugen und die Gelegenheit zum stressfreien Ein- Engen. Wegen dringender Engen. Die für Freitag, 23.
kauf nutzen. Weitere Informationen finden unsere Leser auf den Reparaturarbeiten an der Was- September, im Kinderhaus
Seiten 16 bis 19.                          Archiv-Bild: Hering serversorgung muss die Stadt- Glockenziel geplante Kinder-
                                                                werke Engen GmbH heute, kleiderbörse fällt aufgrund der
                                                                Mittwoch, 21. September, in zu geringen Zahl an Anmel-
        Stellaluna stürzt ab                                    der Zeit von 22 bis 24 Uhr die dungen aus.
                                                                Wasserzufuhr in Biesendorf
             Traumstunde am 10. Oktober                         unterbrechen.
                                                                 Die Stadtwerke Engen bitten
  Engen. Am Montag, 10. Ok- 07733/501839 gebeten. Im um Verständnis.
tober, liest Christine Grecht- Anschluss wird ein kleiner
Melzer allen kleinen Traum- Flughund gebastelt.
stundenbesuchern ab fünf Jah- Zum Inhalt: Als Stellaluna, NZ Engen
ren die gefühlvolle Geschichte das Flughundebaby, abstürzt
vom Flughundebaby Stellaluna und in einem Vogelnest landet,
                                                               Hanselehock
vor, das bei der »falschen« Fa- bleibt ihr nichts anderes übrig, Engen. Die Hanselegruppe
milie großgezogen wird. Die als sich wie ein Vogeljunges zu der Narrenzunft Engen trifft
Traumstunde beginnt um 15 benehmen. Und das bedeutet sich am Freitag, 23. Septem-
Uhr und dauert circa einein- nicht nur, dass es morgens, ber, ab 20 Uhr in der Narren-
halb Stunden. Da die Teilneh- mittags und abends Insekten stube zum Hanselehock nach
merzahl begrenzt ist, wird um gibt, sondern auch, dass sie der Sommerpause. Alle Mit-
Anmeldungen ab heute, Mitt- tagsüber wach sein und nachts glieder und an der Hansele-
woch, 21. September, in der schlafen muss. Bis sie einen gruppe Interessierte sind dazu
Bibliothek oder unter Telefon Flughund trifft.                  herzlich eingeladen.
Schreiben als Weg zur Veränderung
Seite 2                                                HegauKurier                          Mittwoch, 21. September 2016

                        Jugendgemeinderat
 Am Montag, 26. September, findet um 19 Uhr im Jugend-
 treff (Hexenwegle 2) eine öffentliche Sitzung des Jugend-
 gemeinderates statt.
                     Tagesordnung
 1. Bestimmung der das Protokoll unterzeichnenden
    Jugendgemeinderäte
 2. Jugendgemeinderatswahl 2017: Planungsstand der
    einzelnen Maßnahmen
 3. Projekt zum Thema »Barrierefreiheit«
 4. Sonstiges
                                                               Zu einem Pkw-Brand auf der A 81 von Engen in Fahrt-
                                                               richtung Geisingen wurden die Freiwilligen Feuerwehren Engen
                                                               und Geisingen am vergangenen Samstag, 17. September, um
                        Veranstaltungen                        12.23 Uhr alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde ein
                                                               Pkw im Vollbrand vorgefunden. Das Feuer wurde von zwei
 Wochenmarkt, Donnerstag, 22. September, 8 bis 12 Uhr,         Atemschutztrupps mit zwei Löschrohren gelöscht. Der Einsatz
                                                               mit insgesamt elf Mann dauerte bis 17.35 Uhr. Bild: FFW Engen
 Marktplatz
 Stubengesellschaft, Vernissage zur Ausstellung »Malerei
 und Fotografie« von Matthias Holländer, Freitag, 23. Sep-     FFW Engen                          Mosterei Welschingen
 tember, 19.30 Uhr, Städtisches Museum Engen + Galerie
 Stadt Engen, Abschlussparty »Heiß auf Lesen« mit Clownin
                                                               Jahres-                            Samstags
 »Frau Rund« mit Tombola und Pizza (nur für Teilnehmer des     hauptprobe                         geöffnet
 Leseclubs), Samstag, 24. September, 16 Uhr, Stadtbibliothek
                                                                 Engen. Die Freiwillige Feuer-     Welschingen. Die Gemein-
 Stadt Engen und Marketing Engen, Ökomarkt trifft Okto-
                                                               wehr Engen, Abteilung Stadt,       demosterei Welschingen ist
 berle, Sonntag, 25. September, 11 bis 18 Uhr (12 bis 17 Uhr
                                                               führt am Samstag, 1. Oktober,      geöffnet. Dort kann bis ein-
 verkaufsoffen), Altstadt Engen
                                                               um 16 Uhr ihre Jahreshaupt-        schließlich 29. Oktober immer
 Stadt Engen und Waldorfkindergarten Engen, Bastelaktion
                                                               probe durch. Als Übungsobjekt      samstags gemostet werden.
 und Puppenspiel mit dem Waldorfkindergarten beim Öko-
                                                               ist der Bauhof Engen, Eu-          Anmeldungen nimmt Gerald
 markt, Sonntag, 25. September, ab 13.30 Uhr, Stadtbiblio-
                                                               gen-Schädler-Straße, vorgese-      Wesle unter Telefon 0172/
 thek
                                                               hen. Die Bevölkerung ist herz-     1584060 von Mittwoch bis
 Ev. Kirchengemeinde und Förderkreis für Kirchenmusik,
                                                               lich eingeladen, sich einen Ein-   Freitag ab 19 Uhr entgegen.
 Kinderkonzert, Sonntag, 25. September, 16 Uhr, Evange-
                                                               druck von der Schlagkraft der      Das Mostereientgelt beträgt
 lische Kirche
                                                               Kernwehr zu verschaffen.           12 Cent pro Liter.

                        Abfalltermine                            Neue Überquerungshilfe
 Samstag,      24.09.     Grünschnittabgabe                    Arbeiten am Bahnhof Welschingen-Neuhausen
                          10.30-14 Uhr, Engen, Eugen-                  beginnen am 26. September
                          Schädler-Straße
 Samstag,      24.09.     Elektronikschrott-Kleingeräte          Welschingen. Das Regie-          stelle in Richtung Engen wird
                          8-12 Uhr, Engen, Eugen-              rungspräsidium (RP) Freiburg       aufgrund der Baumaßnahme
                          Schädler-Straße                      stellt im Bereich des Bahnhofes    direkt vor das Bahnhofsgebäu-
 Montag,       26.09.     Biomüll Ortsteile                    Welschingen-Neuhausen         in   de verschoben.
 Dienstag,     27.09.     Biomüll Engen                        der Stadt Engen (Kreis Kon-          Des Weiteren werden die
 Mittwoch,     28.09.     Restmüll Engen und Ortsteile         stanz) eine Überquerungshilfe      Parkplätze direkt am Bahnhof
 Mittwoch,     05.10.     Gelber Sack Engen und Ortsteile      her. Diese soll in Form einer      Welschingen-Neuhausen
 Samstag,      08.10.     Grünschnittabgabe                    Verkehrsinsel ausgeführt wer-      während der kompletten Bau-
                          10.30-14 Uhr, Engen, Eugen-          den und somit die Sicherheit       zeit gesperrt, da diese für die
                          Schädler-Straße                      für Fußgänger, die die L 191       Baustelleneinrichtung für die
 Samstag,      08.10.     Problemstoffsammlung                 überqueren, um ein vielfaches      ausführenden Baufirmen be-
                          9-11 Uhr, Engen, Eugen-              erhöhen. Die Straße wird für       reitgestellt werden. Die betrof-
                          Schädler-Straße                      den Bau zwischen dem 26.           fenen Verkehrsteilnehmer wer-
                          11.15-13.15 Uhr, Welschingen,        September und 10. Oktober          den gebeten, auf die weiteren
                          Hohenhewenhalle                      halbseitig gesperrt, heißt es in   P&R-Parkplätze        auszuwei-
 Montag,       10.10.     Biomüll Ortsteile                    einer Pressemitteilung der Be-     chen. Übergangsweise stellen
 Dienstag,     11.10.     Biomüll Engen                        hörde. Die L 191 bleibt für die    nebenliegende Eigentümer ei-
                                                               Verkehrsteilnehmer im Bereich      nen Teil ihrer Flächen für diese
 Nähere Infos beim Müllabfuhrzweckverband Rielasingen-         des Bahnhofs Welschingen-          wegfallenden Stellplätze zur
 Worblingen, Telefon 07731/931561, www.mzv-hegau.de            Neuhausen jederzeit halbseitig     Verfügung. Diese werden aus-
 Glascontainerentsorgung: SUEZ Deutschland GmbH, Hot-          unter Ampelregelung passier-       geschildert sein. Die Baukosten
 line 0180/1888811.                                            bar. Für den Radverkehr hat        belaufen sich auf etwa 80.000
 Gelbe Säcke: erhältlich bei Ulla’s Stoffidee, Vorstadt 13     die Baumaßnahme keinerlei          Euro und werden vom Land Ba-
                                                               Auswirkungen. Die Bushalte-        den-Württemberg getragen.
Schreiben als Weg zur Veränderung
Mittwoch, 21. September 2016                                  HegauKurier                                                        Seite 3

                                                                                      Tanz zu Musik
                                                                                      aus aller Welt
                                                                                Frauenhock lädt am Donnerstag ein
                                                                          Engen. Der Engener Frauen-      Kreis- und Gruppentänze sind
                                                                        hock bietet nach der Sommer-      an kein Alter, Geschlecht oder
                                                                        pause ein offenes Tanzen für      Religion gebunden. Sie ermög-
                                                                        alle Frauen an. Morgen, Don-      lichen eine Gemeinschaftser-
                                                                        nerstag, 22. September, wird      fahrung, in der jeder Spaß und
                                                                        Antje Wulff im Evangelischen      Fröhlichkeit, aber auch Samm-
                                                                        Gemeindehaus Engen (He-           lung und Stille erleben können.
                                                                        wenstraße 11) zeigen, wie         Es wird empfohlen, passende
Gebannt lauschten die kleinen Traumstundenbesucher der                  schön es ist, gemeinsam zu        Schuhe zu tragen und etwas zu
Tiergeschichte, die Anderssein oder Bessersein und Vorurteile in        tanzen. Vorerfahrung ist nicht    trinken mitzubringen. Der
der Welt der Haus- und Wildschweine thematisierte. Stephanie            erforderlich. Tanzen macht        Abend beginnt um 19.30 Uhr
Hauser zeigte dazu lustige Bildkarten in Form des japanischen
Papiertheaters (Kamishibai). Hausschweine und Wildschweine              Freude, hält fit und beweglich,   mit der Möglichkeit zum
standen im erbitterten Wettstreit zueinander, und jeder wollte          fördert Konzentration und         gegenseitigen Kennenlernen,
der Bessere sein. Ein Gewitter ließ alle Tiere jedoch näher zusam-      geistige Frische. Tanzen tut      bevor um 20 Uhr das Tanzen
menrücken, sodass sich Vorurteile plötzlich auflösten und neue          Körper, Geist und Seele gut.      im Mittelpunkt steht.
Freundschaften entstanden. Im Anschluss hatten die Kinder viel
Spaß an einigen Spielen, bei denen auch Teamgeist gefragt war.
                                                  Bild: Stadt Engen     Alte Kirche
                                                                        Volkertshausen

             Heiß auf Lesen                                             Jazzabend
                                                                        am Samstag
Leseclubabschlussparty mit Clownin Frau Rund
                                                                          Hegau.      Die   »Feierware
  Engen. »Heiß auf Lesen!«,        ihrem Programm »Das Wurm-            Jazzband« besteht aus sechs
die Leseclubaktion der Stadtbi-    lochbuch« zu Gast, ein Thea-         erfahrenen Musikern aus dem
bliothek in den Sommerferien,      terstück voller Zauber, Magie        Hegau und ist mit ihrem Reper-
geht zu Ende. Alle Kinder, die     und Fantasie über das Lesen          toire von Dixieland und New
beim Leseclub mitgemacht ha-       und über Bücher. Eine Tombola        Orleans-Jazz ein Garant für
ben, sollten unbedingt ihre Le-    verspricht tolle Preise, und es      gute Unterhaltung am Sams-
sefächer bis morgen, Donners-      gibt gratis Pizza und Snacks für     tag, 24. September, um 20 Uhr
tag, 22. September, in der         alle lesebegeisterten Schüler.       in der Alten Kirche in
Stadtbibliothek abgeben.           Außerdem erhalten alle Kinder        Volkertshausen.
  Die Stadtbibliothek möchte       eine Urkunde, wenn sie min-            Infos unter www.verein-alte-
sich bei allen Schüler, die mit-   destens drei Bücher gelesen          kirche-volkertshausen.de. Ein-
gemacht haben, mit einer Ab-       haben. Um die Planung zu er-         trittspreise: Vorverkauf 16
schlussparty bedanken. Wie         leichtern, bittet die Stadtbiblio-   Euro, Abendkasse 18 Euro.
angekündigt, sind alle Lese-       thek um Anmeldung unter Tel.         Karten im Vorverkauf gibt es
clubteilnehmer herzlich einge-     07733/501839          oder    per    bei Mattes Moden, Hauptstra-
laden, am Samstag, 24. Sep-        E-Mail an stadtbibliothek.en         ße 49 in Volkertshausen.
tember, um 16 Uhr in die           gen@web.de. Aber auch                  Telefonische Kartenbestel-
Stadtbibliothek zu kommen.         spontane Besucher sind herz-         lung nur unter 07774/
Clownin »Frau Rund« ist mit        lich willkommen.                     931710.

                                                    Ausstellungen
                                                    im Städtischen Museum Engen + Galerie

 Kunstausstellung:           Ab 24. September:
                             »Malerei und Fotografie« von Matthias Holländer
                             Vernissage: Freitag, 23. September, 19.30 Uhr

 FORUM REGIONAL              »Ich habe den Krieg verhindern wollen«
                             von Georg Elser

 Dauerausstellungen:         Sakrale Kunst, Geschichte Engen, Archäologische Abteilung

 Öffnungszeiten:             Di., Mi., Do., Fr. 14-17 Uhr, Sa. + So. 10-17 Uhr

 Eintritt:                   2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
 Familientag:                1. Sonntag im Monat - kostenfreier Eintritt: Sonntag, 2. Oktober
Schreiben als Weg zur Veränderung
Seite 4                                                  HegauKurier                          Mittwoch, 21. September 2016

              »Es fehlten 13 Minuten,
     und der Welt wäre vieles erspart geblieben«
                Ausstellung über Widerstandskämpfer Georg Elser im Engener Museum
Engen her. Vielleicht hätte Georg Elser tatsächlich den Zweiten Weltkrieg und damit viel Unheil verhindern können, wie es
sein Ziel war, doch Adolf Hitler verließ den Münchner Bürgerbräukeller am 8. November 1939 exakt 13 Minuten zu früh -
und entging damit dem von dem gelernten Schreiner Georg Elser aus Königsbronn akribisch vorbereiteten Anschlag auf
die nationalsozialistische Führungsspitze. Diese 13 Minuten veränderten die Geschichte total, zum Schlechten hin, doch
die mutige Tat Elsers wurde nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang verschwiegen, vergessen oder verdrängt. Die be-
eindruckende Ausstellung »Ich habe den Krieg verhindern wollen - Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939«
gibt im Forum Regional des Städtischen Museums Engen + Galerie bis 8. November in Form von 29 Modulen Auskunft
über die Person Georg Elser, die zeitgeschichtlichen Hintergründe der Tat und wie sich das NS-Regime an Elser rächte.
  Die von der Landeszentrale Jahren im Bodenseeraum seine gen in mehr als 30 Nächten die der Lage, darüber zu sprechen.
für politische Bildung Ba- schönste Zeit, »die Zeit, die ihn Säule über Hitlers Rednerpult Die Nazis nutzen das Attentat
den-Württemberg und der Ge- vermutlich politisch am meis- für seinen Anschlag. Durch die propagandistisch für ihre Zwe-
denkstätte Deutscher Wider- ten prägte«, wie Ziller hervor- Verquickung unvorhersehba- cke aus, beurteilen die Rettung
stand konzipierte und mit För- hob. Sowohl beruflich wie pri- rer Umstände spricht Hitler am gar als »Vorsehung und gott-
derung durch die Landesstif- vat entwickelt Elser früh in sei- 8. November 1939 jedoch kür- gewollt«. Goebbels macht den
tung Baden-Württemberg rea- nem Leben ein ausgeprägtes zer als sonst - die Bombe deto- Britischen Geheimdienst ver-
lisierte Dokumentation ist kei- Freiheitsgefühl und Unabhän- niert, als er bereits den Saal antwortlich - Kriegspropagan-
ne »leichte Kost«, führt sie gigkeitsstreben. Diese Über- verlassen hat. Es gibt acht Tote da. Da die NS-Führung nach ei-
doch ins dunkelste Kapitel der zeugungen jedoch sieht er von und mehr als 60 Verletzte.          nem Sieg Elser und seine Tat
deutschen Geschichte zurück. den Nationalsozialisten extrem Noch vor der Detonation wird für einen »Schauprozess« nut-
»Georg Elser agierte als Einzel- eingeschränkt, weshalb er Georg Elser beim Versuch, in zen will, wird er als »Sonder-
kämpfer zu einem Zeitpunkt, rechtes Gedankengut von An- die Schweiz zu kommen, in häftling« in den Konzentra-
als Hitler noch gefeiert wur- fang an ablehnt. »Elser erkann- Konstanz von Zollbeamten tionslagern Sachsenhausen und
de«, hob Museumsleiter Dr. te schon Mitte der 30er-Jahre, festgenommen und wegen Dachau                       »weggeschlossen«
Velten Wagner bei der Aus- dass das nationalsozialistische verdächtiger Gegenstände in und dort fast sechs Jahre voll-
stellungseröffnung hervor und Regime Deutschland ins Un- seinen Taschen der Polizei kommen isoliert festgehalten.
erklärte: »Ich halte ihn für ei- glück führen würde«, erklärte übergeben. Von der Gestapo Als klar wird, dass die Nazis den
nen der allergrößten Deut- Ziller. Elser prangerte an, dass wird er nach München ge- Krieg nicht mehr gewinnen
schen, der stets verkannt wur- es dem »Arbeiter immer bracht und dort verhört sowie können, ergeht von höchster
de«.                              schlechter« gehe und er nicht gefoltert, nach fünf Tagen legt Stelle die Weisung: »Bei einem
  »Heute genießen wir das mehr »Herr seiner eigenen Kin- er ein Geständnis ab. Nicht an der nächsten Bombenangriffe
Recht der freien Meinungsäu- der« sei, werde über den Elsers Einzeltäterschaft glau- auf München oder Dachau ist
ßerung als selbstverständlich, »Bund Deutscher Mädchen« bend, »fiel die Gestapo auf der angeblich der Schutzhäftling
damals hätte Kritik den Tod und die »Hitlerjugend« doch Suche nach Hintermännern Elser tödlich verunglückt. Ich
oder das KZ zur Folge gehabt«, massiv in die Erziehung einge- dann gnadenlos in seinem Hei- bitte, zu diesem Zweck Elser in
führte Joachim Ziller von griffen. Trotz der Ergebnisse matort Königsbronn ein und unauffälliger Weise zu liquidie-
der Georg-Elser-Gedenkstätte, der Münchner Konferenz ist führte mit großer Brutalität ren«. Dies geschieht am 9.
Königsbronn, in die Ausstel- sich Elser im September 1938 Verhöre«, berichtete Ziller. Da- April 1945 - die Leiche des Er-
lung ein. Er sehe es als Ver- sicher, dass ein Weltkrieg, an- von traumatisiert, seien die schossenen wird verbrannt, um
pflichtung an, den nachfolgen- gezettelt durch die Nationalso- Zeitzeugen heute noch nicht in die Spuren zu verwischen.
den Generationen die Erinne- zialisten, unvermeidlich ist. Um
rung an diese schreckliche Zeit den »Krieg zu verhindern« und
zu bewahren und sie wachsam das deutsche Volk und die gan-
gegenüber jeglicher Manipula- ze Welt zu retten, beschließt
tion zu machen. »Wenn wir er, die führenden Personen
heute Georg Elsers gedenken, Hitler, Goebbels und Göring
ehren wir diesen mutigen umzubringen. Der Beginn des
Mann und geben den Jugendli- Zweiten Weltkrieges am 1.
chen weiter, Zivilcourage und September 1939 mit dem
Menschenrechte nicht nur zu deutschen Überfall auf Polen
respektieren, sondern auch zu bestärkt ihn in seinem Vorha-
verteidigen«, betonte Ziller.     ben. Als Ort für den Anschlag
  Doch wer war Georg Elser? wählt Elser den Münchner Bür-
Am 4. Januar 1903 im würt- gerbräukeller, in dem Hitler seit
tembergischen Hermaringen 1933 zu Ehren der Opfer des Nach der Begrüßung durch Museumsleiter Dr. Velten Wagner
geboren, wächst Elser in Kö- Hitler-Putsches von 1923 jähr- führte Joachim Ziller (links) von der Georg-Elser-Gedenkstätte
                                                                 in Königsbronn in die Ausstellung »Ich habe den Krieg verhin-
nigsbronn unter schwierigen lich am 8. November eine Rede dern wollen - Georg Elser und das Attentat vom 8. November
Familienverhältnissen auf. Er hält.                              1939« ein und resümierte am Ende seines Vortrags über die tra-
erlernt das Schreinerhandwerk Akribisch bereitet Elser ein gische Geschichte von Georg Elser: »Es fehlten 13 Minuten, und
und »übte es mit Leib und See- Jahr lang das Attentat vor, »be- der Welt wäre vieles erspart geblieben. Es fehlten 30 Meter, und
le und als ein ins Detail verses- schafft« sich Zünder und Dy- Elser wäre zumindest vorläufig in der sicheren Schweiz gewe-
                                                                 sen. Und drei Wochen nach seinem Tod wurde das Lager Dachau
sener Fachmann« aus, so Ziller. namit, lässt sich im Bürgerbräu- von den Amerikanern befreit«. Bei der Finissage der Ausstellung
Elser geht auf Wanderschaft keller einschließen und präpa- am 8. November wird Ziller auf den dornenreichen Weg der An-
und verbringt in den 1920er- riert mit einfachen Werkzeu- erkennung Georg Elsers eingehen.                           Bild: Hering
Schreiben als Weg zur Veränderung
Mittwoch, 21. September 2016                                 HegauKurier                                                         Seite 5

                                                                     Schwarzwaldverein                    Kleintierzuchtverein
 Die persönliche Wider-                                              Engen
                                                                                                          Monats-
  standskraft stärken                                                Wandern                              versammlung
                                                                     in der Ortenau                         Engen. Am Samstag, 24.
            Anmeldung bis 28. September                                                                   September, um 20 Uhr, findet
                                                                       Engen. Am Sonntag, 25. Sep-
Engen. Zur Veranstaltung »Resilienz - so stärken Sie Ihre            tember, führt die Wanderung          eine Monatsversammlung des
persönliche Widerstandskraft, die Ihrer Mitarbeiter und Ih-          des Schwarzwaldvereins En-           Kleintierzuchtvereins    Engen
res Unternehmens« laden der Regionale Wirtschaftsförder-             gen auf dem »Siebentäler-            statt. Besprochen wird die am
verein Hegau, die Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau                weg« von Biberach nach Gen-          8. und 9. Oktober stattfinden-
und die Stadt Engen am Mittwoch, 5. Oktober, ein. Die kos-           genbach in der Ortenau. Der          de Lokalschau.
tenfreie Veranstaltung richtet sich an Unternehmer und               »Siebentälerweg« führt durch           Alle aktiven und passiven
Führungskräfte aus der Region. Los geht es um 19 Uhr in der          die kleinen Seitentäler an der       Mitglieder des Vereins sind
Neuen Stadthalle Engen, Hohenstoffelstraße 3a.                       Nordseite des Kinzigtals von         dazu herzlich ins Clubheim ein-
  Macht zu viel Arbeit krank? und            Personalentwicklung     Biberach (Baden) nach Gen-           geladen.
Ist eine gefühlte Überforde- GmbH, Koblenz. In praktischen           genbach.
rung der Mitarbeiter oder der Beispielen zeigt er, wie man die         Die Blickrichtung geht nach
Führungskräfte vorhanden? eigenen Reserven stärker nut-              Süden beziehungsweise Wes-
Wann wird Stress zur Belas- zen, die natürliche Wider-               ten und bietet herrliche Ausbli-
tung?                             standskraft gegenüber belas-       cke ins mittlere Kinzigtal.
  Es gibt Menschen, die turbu- tenden Situationen kräftigen            Zahlreiche historische Ge-
lente Zeiten - sei es im Berufli- und aus diesen Situationen         bäude und Aussichtspunkte
chen oder Privaten - unbescha- sogar noch einen persönlichen         säumen den Weg und laden
det überstehen und sogar ge- Nutzen ziehen kann.                     zum Verweilen ein. Die Wan-
stärkt daraus hervorgehen. Ge- Die Veranstaltung ist kosten-         derung ist 18 Kilometer lang
rade Unternehmer und Füh- frei. Im Anschluss besteht Ge-             und hat insgesamt 530 Hö-
rungskräfte müssen trotz ho- legenheit, sich bei einem klei-         henmeter.
her Anforderungen, komple- nen Umtrunk über die neuen                  Treffpunkt ist am Bahnhof
xer Arbeitsbedingungen und Erkenntnisse auszutauschen.               Engen um 6:45 Uhr. Die An-
ständigen Wandels kraftvoll, Aus organisatorischen Grün-             fahrt erfolgt mit dem Zug per
klar und wirksam bleiben.         den ist eine Anmeldung bis 28.     Ba-Wü-Ticket.
  Wie das gelingt, erläutert September unter Tel. 07733/               Nähere Informationen zum
Diplom-Psychologe        Markus 502-212 oder formlos per             Ablauf bei Wanderführer Gerd
Schmitt vom Eichenberg-Insti- E-Mail an PFreisleben@engen.           Virgens unter Telefon 0176/
tut, Gesundheitsmanagement de erforderlich.                          92253798.

Danke! Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde Melita Tzschentke (Dritte von rechts) im Bei-
sein ihrer Tochter Klara Pichler nach fast 25 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Bürgermeister Johannes Moser (Zweiter von rechts) sprach seinen Dank auch im Namen der Bürgerin-
nen und Bürger aus. Den Dankesworten schlossen sich Bauverwaltungsleiterin Heike Bezikofer (Zwei-
te von links), Kindergartenleiterin Sabine Tschentscher (Dritte von links), Personalrätin Marina Durner
(links) und Hauptamtsleiter Patrick Stärk (rechts) an. Melita Tzschentke wurde am 1. Januar 1992 als
Reinigungskraft für die damalige Grundschule in Anselfingen eingestellt. 1996 wurde die Schule zu ei-
nem zweigruppigen Kindergarten ausgebaut. Ihre liebenswerte und freundliche Art spürten nicht nur
die Kolleginnen, auch die Kinder schätzten sie sehr.                                  Bild: Stadt Engen
Schreiben als Weg zur Veränderung
Seite 6                                                   HegauKurier                            Mittwoch, 21. September 2016

                                                                      Realismus als Haltung
                                                                                    Malerei und Fotografie
                                                                                     im Engener Museum
                                                                    Engen. Vom 24. September bis zum 6. November zeigt die
                                                                    Stubengesellschaft Kunstverein Engen Arbeiten des Künst-
                                                                    lers Matthias Holländer im Engener Museum. Holländer
                                                                    wurde 1954 in Heidelberg geboren, studierte Malerei an der
                                                                    Akademie der bildenden Künste Wien und lebt nach Ar-
                                                                    beitsaufenthalten in Berlin und New York seit 1980 als frei-
                                                                    schaffender Maler und Fotograf in Konstanz und Allens-
Foto oder Gemälde? - Bei Künstler Matthias Holländer sind die       bach. Zur Vernissage am Freitag, 23. September, um 19.30
Übergänge fließend. Der »bekennende Realist« zeigt vom 24.          Uhr, sind alle Kunstinteressierten herzlich eingeladen.
September bis 6. November seine Arbeiten im Engener Museum.
                                                                      Ein Höhepunkt der Ausstel- des intuitiv kreisenden Blicks.
                                                                    lung in Engen wird das monu- Ich bin ein Beobachter. Mich
            Virtuosität pur                                         mentale Gemälde HEGAU faszinieren die Geschichten,
                                                                    (2010) sein, eine postzivilisa- die von Räumen erzählen, und
                                                                    torische Vision und das Zitat ei- geschichtsträchtige    Räume:
Solokonzert von Nobuhiko Asaeda am 2. Oktober                       ner Ideallandschaft aus einer Solche, die verworfene Schich-
Engen. Nach seinem begeistert aufgenommenen Soloabend               virtuellen      »Feldherrenper- tungen der Vergänglichkeit
mit Bachs erster Solo-Sonate und erster Solo-Partita im ver-        spektive«. HEGAU (2010) er- darstellen, von Spuren von
gangenen Jahr gastiert der japanische Geigenvirtuose No-            öffnet einen weiten Blick in die Kultur berichten, die sich die
buhiko Asaeda am Sonntag, 2. Oktober, um 18 Uhr im Städ-            urweltlich-vulkanische Land- Natur zurückerobert hat, von
tischen Museum + Galerie zum zweiten Mal in Engen. Kar-             schaft, die am äußersten Hori- Bruchstellen unserer Zivilisati-
ten zu 15 Euro (Einzel), 25 Euro (Partner) und 30 Euro (Fami-       zont in das Band der Schnee- on, an der sich unsere neuen
lie) können unter www.stubengesellschaft-engen.de oder              alpen übergeht, darüber nur industrialisierten        Strukturen
im Bürgerbüro Engen unter Tel. 07733/502216 reserviert              ein altmeisterlicher Wolken- mit etwas Vorausgegangenem
werden oder sind an der Abendkasse erhältlich.                      himmel. Ganz im Vordergrund, mischen. Viele meiner Bilder
  In diesem Konzert stellt No- Versuchung. Sie dient Geigern        aber als unausweichliche Blick- zeigen Zustände und Motive
buhiko Asaeda die Solo-Sonate als eine Art Visitenkarte - wer       hürde, ziehen Heuballen, der vermeintlich konservierten
Nr. 2 a-moll (BWV 1003) und hier besteht, dem stehen alle           rundliche Formen, maschinell Vergänglichkeit - aber auch
die Solo-Partita Nr. 2 d-moll Möglichkeiten offen.                  in Plastiknetze gepresst, eine die Vergänglichkeit lebt fort,
(BWV 1002) von Johann Se- So ist der Satz,der diesen                klare Linie gegen all das Über- das sieht man in meinen Bil-
bastian Bach vor. Er bereichert Abend beschließt, mit das vir-      zeitlich-Naturschöne dahinter. dern«. Auch das fotografische
den Abend zudem mit eigenen tuoseste, komplexeste und               Aber auch die industriell zuge- Oeuvre des Künstlers, das sich
spannenden Erläuterungen.          schwierigste Werk, das für       richteten Heuballen weisen seit 2006 als eigenständiges
  Besonders gespannt sein darf Violine solo geschrieben wur-        Zeichen naturgebundener Ver- Medium neben seiner Malerei
man auf den Schlusssatz der de.                                     gänglichkeit auf: Durch das etabliert hat, ist in dieser Aus-
Partita: Anstelle der sonst üb- Die Chiaconna ist ein Varia-        Plastikgeflecht dringen Pflan- stellung vertreten. Neben den
lichen Giga bildet eine mo- tionswerk über einen ostinaten          zenarme, ranken sich erste Blü- bekannten        großformatigen
numentale Chiaccona den (gleichbleibenden) Bass; ein                ten, Schneereste deuten die Fine Art Prints aus der Serie
Schluss; sie allein ist länger als achttaktiges Thema, das in der   lange Zeit der Lagerung und »Nature Morte« werden auch
die vorangegangenen vier Sät- dreiteiligen Anlage von Moll -        Überwinterung an.                  neuere fotografische Arbeiten
ze. Und sie wird gefürchtet und Dur - Moll auf geradezu kühne         Holländer versteht sich als zu den Themen »Hecken«,
geliebt. Sie ist Prüfstein und Weise in immer neuen Ab-             bekennender »Realist«: »Rea- »Textures«, »My Most Beauti-
Anstoß, Grenzerfahrung und wandlungen auftritt.                     lismus ist für mich viel mehr als ful Abandoned Places« und
                                                                    eine Stilrichtung, die sich in Ka- neueste Arbeiten aus der Serie
                                                                    tegorien aufteilt wie Fotorea- »Body Check« präsentiert.
      Kleiderbörse mit Pfiff                                        lismus oder Hyperrealismus. Bereits 1996 beschrieb der
                                                                    Für mich ist es eine Haltung, Schriftsteller Adolf Muschg das
   Am Freitag in der Biberhalle Watterdingen                        eine Lebenseinstellung. Eine eigentümliche          Wechselspiel
                                                                    Reflexion über unseren Sehap- zwischen den Gattungen Ma-
  Hegau. Erneut lädt das Basar-   Spielzeug und Bücher. Im Rah-     parat, eine ständige Auseinan- lerei, Zeichnung und Fotogra-
Obed-Team am Freitag, 23.         men dieser Abendveranstal-        dersetzung mit meiner gehirn- fie im Werk Matthias Hollän-
September, ab 18.30 Uhr (Ein-     tung mit leckeren Snacks, Ge-     internen Bildverarbeitung, ein ders wie folgt: »Holländer ist
lass für Schwangere und Part-     tränken und Sektbar können        Experimentieren mit bildneri- keineswegs nebenbei Foto-
ner ab 18 Uhr) zum Watterdin-     die Käufer wieder entspannt       schem Wahrnehmen, Denken graf, er zeigt auch, dass er es
ger Basar-Obed »Die Kleider-      stöbern und shoppen.              und Täuschen: Das alles be- ist, wenn er malt, aber er malt
börse mit Pfiff!« in die Biber-     Das Basar-Obed-Team be-         deutet es für mich, Realist zu keine Fotografie. Ein Rückblick
halle in Watterdingen ein. An-    steht ausschließlich aus ehren-   sein. Das Mimetische ist dabei auf diese würde vielmehr er-
geboten werden modische           amtlichen Helfern, die sich       ganz zentral. Es ist die Magie lauben, sie im Lichte des ge-
Baby- und Kinderkleidung für      freuen, den gesamten Erlös der    der Verdopplung der Realität, malten Bildes neu zu lesen –
den Herbst und Winter bis Grö-    Kleiderbörse wie immer einem      die subversive Multiplikation keine Version ist das Original,
ße 176, Schuhe, Regen- und        gemeinnützigen Zweck zugute       der Perspektiven, die mich fas- oder beide. Es sind Variationen
Schneebekleidung, Umstands-       kommen zu lassen. Weitere         ziniert; die mediale Situation; einer von unterschiedlichen
mode, Babyausstattung und         Infos sind unter Basar-Obed.      ganz im Fluss der Eindrücke Medien gestützten Wahrneh-
Zubehör sowie Kinderwagen,        Blogspot.de zu finden.            und natürlich ständig im Fluss mung«.
Schreiben als Weg zur Veränderung
Mittwoch, 21. September 2016                               HegauKurier   Seite 7

BMW-Sonderausstellung: Das Oldtimer- und Fahr-
zeugmuseum Engen zeigt, passend zum diesjährigen 100-jähri-
gen Jubiläum der Marke, eine Auto- und Motorradsonderaus-
stellung zum Thema BMW. Neben zahlreichen Motorrädern und
Gespannen, die auch die Rennsportgeschichte der Bayerischen
Motorenwerke widerspiegeln, vermittelt die Ausstellung auch
einen Eindruck über den Automobilbau von BMW. Die Ausstel-
lung beginnt am Sonntag, 25. September, um 11 Uhr und ist
dann zu den gewohnten Öffnungszeiten des Museums in der
Hegaustraße 18 jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.

      Am Samstag
  kommt das Sams zurück
       Theater KNUTH spielt am 4. Oktober
  Engen. Ein Highlight des Le-     Stadtbibliothek oder telefo-
seherbstes gibt es am Diens-       nisch unter 07733/501839 ab
tag, 4. Oktober, um 15.30 Uhr      heute, Mittwoch, 21. Septem-
für kleine und große Sams-         ber, reserviert werden (wird
Fans. Das Theater KNUTH hat        empfohlen).
das zweite Sams-Buch von Paul        Zum Inhalt: Herr Taschenbier
Maar auf die Bühne gebracht        hat es geschafft. Endlich
und zeigt es in der Engener        kommt das Sams zurück, dieses
Stadtbibliothek. Mit Figuren,      kleine rüsselartige Wesen mit
Objekten und Schauspiel wird       den roten Stachelhaaren, das
die Geschichte zum Leben er-       der brave Herr Taschenbier
weckt.                             gleich beim ersten Besuch so
  Das Stück eignet sich für Kin-   lieb gewonnen hat. Mit den
der ab vier Jahren. Eintritt: 4    blauen Wunschpunkten und
Euro für Kinder und Erwachse-      der Wunschmaschine gehen
ne. Kinder unter fünf Jahren       Wünsche in Erfüllung. Doch als
sollten von einem Erwachse-        die beiden sich auf eine Süd-
nen begleitet werden. Ein-         seeinsel wünschen, wird es für
trittskarten können in der         das Sams gefährlich.

Landfrauen                         Landfrauen
Fit bis                            Herbstliche
ins hohe Alter                     Türkränze
  Hegau. Die Landfrauen Sto-        Hegau. Die Landfrauen Sto-
ckach-Engen bieten ab 30.          ckach-Engen gestalten am
September einen Kurs »Fit blei-    Samstag, 24. September, um
ben bis ins hohe Alter mit Koor-   14 Uhr herbstliche Türkränze
dination, Kräftigung und Be-       im Rathaus Mahlspüren im He-
wegung« (fünfzehn Übungs-          gau. Material ist vorhanden,
stunden), jeweils freitags von     darf aber auch gerne mitge-
10 bis 11 Uhr im Dorfgemein-       bracht und ausgetauscht wer-
schaftshaus Homberg, an. Die       den.
Kosten betragen für Mitglieder      Referentin ist Waltraud Ho-
37 Euro, für Nichtmitglieder 52    nold. Kosten: Spendenbasis.
Euro. Anmeldung bei Manuela        Anmeldung bitte bei bei Kari-
Fetscher unter Telefon 07771/      na Stengelin, Telefon 0172/
8566.                              7724751.
Schreiben als Weg zur Veränderung
Seite 8                                               HegauKurier                        Mittwoch, 21. September 2016

               Der Alltag der Rentierjäger war hart
           Wetter ließ bei den 13. Petersfelstagen im Eiszeitpark leider zu wünschen übrig
Engen her. Ein echter »Steinzeitfreak« lässt sich auch durch launisches Wetter nicht vom Besuch der Petersfelstage abhal-
ten. Das zeigte sich am vergangenen Wochenende bei der dreizehnten Auflage im Eiszeitpark Engen. Blieb es am Samstag
trotz dunkler Wolken noch trocken, öffnete der Himmel am Sonntag seine Schleusen. Wie groß das Interesse an der Beant-
wortung von Fragen wie »Wie haben unsere steinzeitlichen Vorfahren gelebt? Auf welche Weise stellten sie Werkzeuge
und Waffen her? Wie erlegten sie Tiere und bereiteten Mahlzeiten zu?« war, zeigte sich erneut, denn Engener Familien,
auswärtige Besucher sowie die besagten »Steinzeitfreaks« pilgerten ins idyllische Brudertal, wo an der Stelle, an der sich
vor gut 15.000 Jahren regelmäßig Rentierjäger versammelten, in- und ausländische Experten der experimentellen
Archäologie fesselnde Einblicke in die Vergangenheit gaben.
  Organisiert wurde die »le- bote zu Führungen durch den 1932 die Höhle und große Tei- keine Kristalle wachsen kön-
bendige Steinzeit« vom Kultur- Petersfels sowie Botanik- und le des Vorplatzes frei. Neben nen, kann Kanten ausbilden,
amt der Stadt Engen, zum ers- Geologie-Führungen wurden riesigen Mengen von eiszeitli- die schärfer als Stahlklingen
ten Mal in Zusammenarbeit mit von den Besuchern gerne an- chen Tierknochen und Steinar- sind.
Rudolf Walter und Isabel Karle, genommen.                       tefakten kamen auch Kunst- Entsprechend wurde die Her-
Fachleute für experimentelle Der Petersfels gilt als eine der werke wie Ritzzeichnungen stellung von Jagdwaffen und
Archäologie und Museums- wichtigsten altsteinzeitlichen auf Knochen und Geweihen, Werkzeugen bei den Peters-
pädagogik, als Nachfolger für Fundstellen in Mitteleuropa. Miniaturstatuetten           und felstagen ebenso eindrücklich
den langjährigen Mitorganisa- Größere Gruppen von Jägern Schmuckanhänger aus Stein, demonstriert wie das Anferti-
tor Gerd Albrecht. Christian und Sammlern kamen hier je- Knochen oder Gagat, einem gen von Schmuck aus Mu-
Foppa aus der Schweiz zeich- den Herbst zur Jagd auf Rentie- fossilen Holz, zutage. So zählt scheln, Knochen und Horn,
nete erneut für die Durchfüh- re zusammen, die auf ihrem die Frauenstatuette »Venus Feuerschlagen und -bohren,
rung der »Europameisterschaf- Weg in die schneearmen Win- von Engen« zu den ältesten das Zerlegen eines Rehs, das
ten für prähistorische Jagd- terquartiere auf der Albhoch- abstrahierten Kunstwerken der Räuchern und Zubereiten von
waffen« verantwortlich.         fläche in Seitentäler abgetrie- Menschheit.                  Fleisch sowie die Weiterverar-
  Stark nachgefragt waren die ben und im Brudertal an der Doch erst die Grabungen beitung von Fell, Knochen und
zahlreichen Führungen durch ersten Engstelle, dem Peters- durch Gerd Albrecht von 1974 Sehnen.
die Gnirshöhle. Gerd Albrecht fels, mit Speeren und Stoßlan- bis 1979 ermöglichten eine Re- So viel Steinzeit machte hun-
fand bei Grabungen 1977/78 zen erlegt wurden. Die Erbeu- konstruktion des späteiszeitli- grig und durstig, so dass die
tief im Inneren der engen tung von Fellen für die Winter- chen Lebens im Brudertal. kleinen und großen Steinzeit-
Karsthöhle mit ihrem reichen kleidung und für Zelte war der Auch große Mengen an Feu- Interessierten sich gerne von
Kalzitvorkommen zwei kleine Hauptgrund für die Jagd. Das erstein und Obsidian als wert- den fleißigen Mitgliedern und
Siedlungsareale aus der Zeit Fleisch wurde sofort geräu- volle steinzeitliche Rohstoffe Helfern der Bittelbrunner
des »Magdalénien«, einer Kul- chert oder getrocknet.            fanden die damaligen Men- Guggenmusik »Glockästup-
turstufe der Altsteinzeit zwi- Von Oberpostrat Eduard Pe- schen dort. Frisch gebrochener fer« mit »neuzeitlichen« Ge-
schen 15.500 und 13.800 Jah- ters hat der Petersfels seinen Obsidian, der entsteht, wenn richten und Getränken versor-
ren vor heute. Auch die Ange- Namen. Er legte von 1927 bis Lava so schnell abkühlt, dass gen ließen.

Das Basteln      von Schwirrhölzern, Lederbeuteln und Mu- Neben weiteren steinzeitlichen Fertigkeiten
schelketten wurde bei den Mitmachaktionen an den Petersfels- zeigte der italienische Experimentalarchäologe Alfio Tomaselli
tagen ebenso angeboten wie das Bearbeiten von Feuerstein.    auch die verschiedenen Arten des Feuermachens und erzeugte
                                             Bilder: Hering zwischendurch tiefe, durchdringende und weithin hörbare Töne
                                                             mit einem Muschelhorn, dem einfachsten und ältesten Trompe-
                                                             teninstrument. Die beiden ältesten Arten, Feuer zu machen,
                                                             sind das Reiben auf Holz (Feuerbohren) und das Funkenschlagen
                                                             mit Hilfe von Feuersteinen (Feuerschlagen). Zur Begeisterung
                                                             der Kinder bat Tomaselli immer wieder junge Assistenten um
                                                             »Mithilfe«, die dann geradezu mit »Feuereifer« bei der Sache
                                                             waren. Beim Feuerbohren wird ein harter, trockener Stock auf
                                                             das am Boden liegende weiche Holzbrettchen mit v-förmigen
                                                             Kerben gesetzt und mit den Händen gedreht oder mit einem
                                                             Feuerbohrbogen in Drehbewegung gesetzt. Als Zunder kann je-
                                                             des leicht entzündliche Material verwendet werden.
Schreiben als Weg zur Veränderung
Mittwoch, 21. September 2016                              HegauKurier                                                       Seite 9

                                                                                                     Ein großes Kompliment hatte
                                                                                                     der in der Organisation von
                                                                                                     Wettbewerben          erfahrene
                                                                                                     Christian Foppa im Gespräch
Das fachmännische Zerlegen eines Rehs lediglich mit Steinzeitklingen wurde bei den Pe-               mit dem Hegaukurier parat.
tersfelstagen von dem Schweizer Jäger Albert Kressig aus dem Bündner Land eindrucksvoll demon-       »Die Petersfelstage sind die
striert. Verwertet und weiterverarbeitet wurden von den Steinzeitmenschen früher auch Fell, Kno-     Kirsche auf der Schwarzwälder
chen, Sehnen und natürlich das Fleisch. Lange haltbar gemacht wurde das Fleisch der erlegten Tiere   Sahnetorte. Die Stadt Engen
damals durch Räuchern mit Wacholderholz in so genannten »Räucherzelten«. Zuvor wurde das             macht hier tolle Arbeit«, be-
Fleisch mit Kräutern und Wacholderbeeren oder Sanddorn gewürzt oder eingelegt. Kleine Streifen       tonte Foppa und lobte auch
von Rentier-, Reh- und Rindfleisch sowie von Fasan und Wachtel konnten bei den Petersfelstagen als   den städtischen Bauhof. »Ich
Kostproben an Stöcken oder auf heißen Steinen gebraten werden. Kurt Langguth (rechtes Bild) zeigte   bin jedes Mal begeistert, wie
zudem die Zubereitung von Suppe im »Fellkochtopf« mittels heißer Steine sowie die Benutzung des      hier immer alles klappt«, so
»Erdbackofens«.                                                                     Bilder: Hering   Foppa.             Bild: Hering

Prähistorische Musikinstrumente aus Stein und
Knochen oder Geweihstücken, zum Teil Nachbildungen, zum
Teil aber auch Fundstücke vom Petersfels und von der Schwäbi-
schen Alb sowie aus Frankreich und Österreich präsentierte Ga-
briele Dalferth. Dazu zählten Flöten aus Knochen und Mammut-       Als kämen sie tatsächlich geradewegs von der Jagd zurück. Fün-
elfenbein (ein extrem schwer zu bearbeitendes Material) ebenso     fundachtzig Schützinnen und Schützen stellten sich am Samstag
wie Trommelschlegel aus Rentiergeweih, Schrapper, Rasseln,         beim Bogenschießwettbewerb im Rahmen der »Europameister-
Pfeifen und Hörner sowie flache, lanzettförmige Schwirrgeräte      schaften für prähistorische Jagdwaffen« dem anspruchsvollen
aus Holz oder Knochen. Beim Kreisen an einer Schnur um die         Parcours. In Gruppen durchwanderten sie das steile Gelände
Längsachse werden, abhängig von der Drehgeschwindigkeit,           und schossen in drei Durchgängen aus unterschiedlichen Distan-
brummende Geräusche erzeugt. Da die tiefen Töne weiter tra-        zen auf zehn Scheiben mit Tierbildern. Am Sonntag stand der
gen als hohe Töne, wurden sie auch als »Kommunikationsmit-         Speerschleuder-Wettbewerb auf dem Programm. Richtige
tel« zur Übertragung von Nachrichten genutzt und finden heute      »Steinzeitfreaks« nehmen an den Wettbewerben in möglichst
noch bei Indianern in den USA sowie in Australien Verwendung.      »echter« Kleidung aus Leder teil. Verwendet werden dürfen
Gabriele Dalferth erläuterte die Musikinstrumente nicht nur,       ausschließlich Jagdgeräte (Pfeil und Bogen sowie Speerschleu-
sondern spielte sie auch und versetzte mit den zum Teil höchst     der und Speer), die urgeschichtlichen Vorbildern entsprechen.
melodiösen und satten Klängen in Erstaunen. Selbstverständlich     Kunststoff (auch Sehnen aus Kunststoff) und Metall sind bei den
durften die Zuhörer auch selbst versuchen, mit den »Steinzeitin-   Wettkampfgeräten dementsprechend nicht erlaubt, ebenso we-
strumenten« Töne zu erzeugen.                      Bild: Hering    nig sind moderne Holzbogen zugelassen.             Bild: Hering
Schreiben als Weg zur Veränderung
Seite 10                                                     HegauKurier                            Mittwoch, 21. September 2016

Dienststellen des Land-
ratsamtes Konstanz
Am 29. Septem-
ber geschlossen
  Hegau. Die Dienststellen des
Landratsamtes Konstanz (ein-
schließlich des Straßenver-
kehrsamtes und der Zulas-
sungsstellen in Konstanz, Sin-
gen und Stockach sowie der
Führerscheinstelle in Konstanz)
bleiben am Donnerstag, 29.
September, wegen des Be-
triebsausfluges der Mitarbei-
terInnen geschlossen.
  Von der Schließung nicht be-
troffen ist der Wertstoffhof auf   Unternehmungslustig: Die ehemaligen Narren der Narrenzunft und der Berggemeinde En-
der Deponie Singen-Rickels-        gen sind gemeinsam eine kleine, reiselustige und gesellige Gruppe, die sich die »Ehrenaltvorderen«
hausen.                            nennt und seit 2005 ganzjährig aktiv ist. Ehrenzunftmeister Rudolf Waldschütz organisiert und lädt zu
  Das Landratsamt Konstanz         den verschiedenen Anlässen ein. Im monatlichen Turnus, abwechselnd in Engener Gaststätten, trifft
bittet darum, Behördengänge        sich die Gruppe zu feucht-fröhlichen Hocketen. Einmal im Jahr wird ein Tagesausflug unternommen,
                                   bei dem auch interessante Sehenswürdigkeiten besucht oder Werksführungen gemacht werden. In
rechtzeitig zu planen. Informa-    diesem Jahr wurde der SWR in Baden-Baden angesteuert. Die Führung war sehr beeindruckend und
tionen zu allen Anliegen gibt es   informativ. Die Ausflügler erfuhren viel und sahen dabei, wie Fernsehsendungen entstehen. Auch
auf der Homepage des Land-         waren sie dabei, als die Serie »Die Fallers« gedreht wurde. Einmal anders, leer und kahl, präsentierte
kreises Konstanz (www.LRA          sich das Studio, aus dem ansonsten das »Nachtcafé« oder »Ich trage einen großen Namen« gesendet
KN.de).                            werden. Danach war Stadtbummel in Baden-Baden angesagt, bevor nach einkaufen, Kaffee trinken
                                   und Eis essen die Heimreise angetreten wurde und ein erlebnisreicher Tag zu Ende ging. Der Engener
  Zu zahlreichen Anträgen          Kegelclub »Alte Eiche«, in dem einige Narrenfreunde mitwirken, sowie der Stammtisch der Lupfen-
stellt das Landratsamt im Inter-   sträßler beteiligen sich inzwischen ebenfalls an den Ausflügen. Auch Narrenfreund Jo van Os und sei-
net auch Formulare zum             ne Frau Lin aus Maastricht/NL lassen sich für eine Teilnahme nicht von der rund 600 Kilometer langen
Download zur Verfügung.            Anfahrt abschrecken und machen anschließend eine Woche Urlaub in Engen.
Mittwoch, 21. September 2016                               HegauKurier   Seite 11

Schweißtreibend: Bei sommerlichen Temperaturen hielt die Ab-
teilungsfeuerwehr Anselfingen ihre Jahresprobe ab. Übungsob-
jekt war die ehemalige Gaststätte »Krone«. Anschließend nahm
Kommandant Michael Engesser zusammen mit Stadtkomman-
dant Dieter Fahr und den anwesenden Stadträten eine Bege-
hung vor.                                         Bild: Rauser

         Ohne Atemschutz
           geht nichts
 Menschenrettung, Brandbekämpfung und Ent-
rauchung bei Hauptprobe der Anselfinger Wehr
  Anselfingen hol. Ein Voll-      rer und Emil Veit verfolgten
brand in der Anselfinger »Kro-    ebenfalls den »Einsatz«. Viele
ne« war Ziel der Jahresprobe      Feuerwehrmänner waren mit
der Anselfinger Abteilungsfeu-    Atemschutzgerät ausgerüstet.
erwehr, die am vorvergange-       Diese werden laut Dieter Fahr
nen Samstagnachmittag statt-      immer wichtiger.
fand. Szenario war ein Sperr-       »Ohne Atemschutz geht gar
müllbrand durch einen techni-     nichts mehr«, so Fahr. Hinter-
schen Defekt im Treppenhaus,      grund ist die Gefahr von PVC-
so Zugführer Detlev Bürklin bei   Bränden, die in vielen Gebäu-
der Lagebesprechung. »Durch       den bestehe. »PVC verbrennt
den Brand im Treppenhaus          zu Salzsäure, und diese greift
wurde die starke Rauchent-        die Lungen an«, so der Kom-
wicklung in Ober- und Erdge-      mandant. Die anschließende
schoss begünstigt«, so Bürklin,   »Manöverkritik« im Bürger-
der als erster vor Ort war und    haus durch Dieter Fahr fiel
die Lage sichtete sowie Kon-      überwiegend positiv aus: »Es
takt zur vom »Feuer« einge-       war eine relativ gute Übung.
schlossenen Person im Ober-       Ich bin sehr zufrieden mit Eurer
geschoss aufnahm. Kurz da-        Arbeit. Besonders positiv war
rauf fuhr das Löschfahrzeug       die Überprüfung durch Zug-
der Abteilung Anselfingen vor.    führer Bürklin, der immer wie-
Unterstützung kam von der         der auf die Personen hingewie-
Feuerwehr Engen, die eben-        sen hat und in Kontakt geblie-
falls mit Löschfahrzeug und       ben ist«, so Fahr.
Atemschutzträgern anrückte.         Verbesserungspotential sieht
Die Anselfinger übernahmen        Fahr in der Brandkontrolle.
die Personenrettung: eine Per-    »Man sollte möglichst alle Tü-
son über die Leiter vom ersten    ren aufmachen und kontrollie-
Obergeschoss, eine weitere        ren. Auch hätte ich zuerst
Person mit starker Rauchgas-      viele Atemschutzträger reinge-
vergiftung per Trage aus dem      schickt, da der Personenschutz
Untergeschoss. Auch zwei          Priorität hat«. Stadtrat Klaus
DRK-Wagen nahmen an der           Hertenstein überbrachte Grü-
Übung, die von zahlreichen        ße von Bürgermeister Moser
Bürgern beobachtet wurde,         und sagte zu, dass der Feuer-
teil. Kommandant Engesser,        wehrbedarfsplan für das kom-
der Engener Kommandant Die-       mende Jahr sicher im Sinne
ter Fahr sowie die Stadträte      der Feuerwehrler entschieden
Klaus Hertenstein, Anja Futte-    würde.
Seite 12                                                 HegauKurier                           Mittwoch, 21. September 2016

                          Hipp hopp - Schule ist topp!
                                    24 Erstklässler in Welschingen eingeschult
Welschingen her. »Hipp hopp - Schule ist topp!« schallte es am vergangenen Freitagvormittag den 24 Schulanfängern der
Grundschule Welschingen in einer fröhlich und abwechslungsreich gestalteten Einschulungsfeier in der Hohenhewenhalle
entgegen. Und nach Liedern, der Ansprache von Rektor Markus Oppermann, einem Theaterstück und dem von allen
SchülerInnen der Grundschule Welschingen gemeinsam gesungenen »traditionellen« Einschulungslied »Alle Kinder ler-
nen lesen« mit seinem Schlussvers »Hallo Kinder, jetzt geht’s los!« ging es dann wirklich los: Ein aufgeregter letzter Blick in
Richtung Eltern, dann gingen die ABC-Schützen, beladen mit Schulranzen und -tüten, mit Klassenlehrerin Anke Schlosser
in ihr Klassenzimmer und schnupperten zum ersten Mal »Schulluft«. Die Wartezeit bis zu ihrer Rückkehr wurde den
zahlreichen Familienmitgliedern von Eltern der zweiten Klasse mit Kaffee und Kuchen verkürzt.
  Sie hatten sich mit ihren Leh- Kind alles schaffe in der Schule. ihr Bruder Tommy Schauerge- Chef vom Supermarkt Frau
rerInnen in der ersten Schul- Doch anhand einer kleinen Ge- schichten über ihre neue Leh- Schneider als seine »netteste
woche, also in nur vier Tagen, schichte zeigte Oppermann rerin Frau Schneider (»riesige Kundin« hervorhebt und spie-
intensiv auf die Einschulungs- auf: »Es ist gar nicht so wichtig, Füße, ein riesiger Mund, lende Kinder ihr das schöne Le-
feier für die »Neuen« vorberei- ob Ihr Kind schon vor der Schu- Glubschaugen und Riesenoh- ben in der Schule beschreiben.
tet, die Klassen 2 bis 4 der le lesen, schreiben oder rech- ren!«) erzählt, ist es ganz vor- Am Ende des Stücks hatte die
Grundschule Welschingen.            nen kann. Viel wichtiger ist, bei mit der Lust auf Schule: Jule Klasse 4 Verständnis für »das
  Nach dem fetzigen, selbst dass es sich auf die Schule freut will nicht zu dieser »Riesin«. komische Gefühl im Bauch, das
verfassten HippHopp der und Spaß daran hat. Dann wird Doch aus Begegnungen mit ei- hatten wir am Anfang auch«,
Zweitklässler, die sich noch gut ihm das Lernen bei uns leicht nem Polizisten, einem Bäcker konnte die neuen Mitglieder
an ihre eigene Aufregung bei fallen«. Als erfahrener Pädago- und einer Verkäuferin erkennt der Schulgemeinschaft aber
der Einschulung erinnern ge forderte der Rektor die El- sie, dass man ohne Lesen, auch sofort mit einem Lied
konnten, war es an Rektor tern auf: »Lehnen Sie sich zu- Schreiben und Rechnen keinen beruhigen: »Du gehörst zu
Markus Oppermann, alle »Eh- rück und lassen Sie Ihr Kind dieser Berufe ausüben kann. uns, wir gehör’n zu Dir, wenn
rengäste«, sprich ABC-Schüt- einfach los - es wird alles Die letzte Angst vor der Schule Du Freunde suchst, dann
zen, namentlich willkommen schaffen!«.                              wird ihr genommen, als der findest Du sie hier«.
zu heißen und nach vorne zu Im Rahmen des bunten Be-
rufen, überraschte doch der grüßungsprogramms bewie-
Schulförderverein jedes Kind sen die Drittklässler mit einem
mit einem kleinen Begrü- englischen Lied, dass es »so
ßungsgeschenk.                      easy« ist, »to say hello«, »to
  »Ihr Schulanfänger seid heu- sing a song« und »to jump up
te wahrscheinlich aufgeregt high«, bevor die Klasse 4 die
und bestimmt gespannt, was große Besucherschar mit ei-
da so alles Neues passiert«, nem Theaterstück beeindruck-
vermutete Oppermann. Bei te: Jule freut sich nicht auf die
den Eltern sei das nicht anders, Schule, weil sie so gar nicht
sie fragten sich vielleicht, ob ihr weiß, wie es dort wohl ist. Als

                                                                  Die bunten Schultüten und Schulranzen vor sich und Eltern, Gro-
                                                                  ßeltern und Geschwister im Rücken, warteten die »Neuen« in
                                                                  der Welschinger Schulgemeinschaft gespannt darauf, was auf
                                                                  sie zukommt.

Freudig nahmen die Erstklässler die Willkommenspäckchen des
Fördervereins der Grundschule Welschingen aus den Händen
der Vorsitzenden Susanne Samyn entgegen. Rektor Markus Op-        Das mit Liedern aufgelockerte Theaterstück der Klasse 4, in nur
permann wünschte ihnen für ihre Schulzeit alles Gute und riet     vier Tagen einstudiert, spiegelte wider, wie wichtig es doch ist,
ihnen: »Helft Euch gegenseitig und lasst Euch helfen. Mein Leh-   lesen, schreiben und rechnen zu lernen - und dass es Freude
rerkollegium und ich werden immer für Euch da sein!«.             macht, dies gemeinsam zu tun.                    Bilder: Hering
Mittwoch, 21. September 2016                                HegauKurier                                                        Seite 13

                    Startschuss für die ABC-Schützen
                       In der Grundschule Engen wurden 78 neue Erstklässler begrüßt
  Engen hol. »Herzlich will-       ßungsrede fest. »Ihr seid sicher   Pilzlexikon studieren? Die Tiere   »Buchstaben-Haus«-Rap be-
kommen!«, hieß es für die neu-     aufgeregt. Und Eure Lehrerin       des Waldes - Hasen, Mäuse,         grüßten. »Das ist ihre Begrü-
en Erstklässler am vergange-       ist bestimmt auch schon ge-        Bienen - überzeugen Nils er-       ßung an Euch. Die Zweitkläss-
nen Donnerstagnachmittag in        spannt, was für Kinder sie in      folgreich, es doch mit dem Le-     ler werden Euch am Anfang
der Neuen Stadthalle, ein          ihre Klasse bekommt«.              senlernen zu versuchen und         Eurer Schulzeit als Paten be-
Nachmittag, auf denen viele          Was die ABC-Schützen in der      motivierten ihn mit dem Lied       gleiten!«, so Rektorin Duffner.
von ihnen seit Wochen hinge-       Schule erwartet, konnten sie       »Alle Kinder lernen lesen«, das    Dann - endlich - durften die 78
fiebert hatten. Eröffnet wurde     beim Theaterstück der Klassen      viele der kleinen Zuhörer schon    neuen Schülerinnen und Schü-
die Begrüßung von Nach-            4a und 4b erleben: Der kleine      von der Vorschule kannten.         ler mit ihren Klassenlehrerin-
wuchsmusikerinnen der Mu-          Nils soll eigentlich zur Schule      Nils' erstes gelerntes »Wort«    nen Sabrina Petrone (1a), Da-
sikschule Engen unter der Lei-     gehen, aber er streift lieber      hieß »LOS!« - der »Start-          nuta Nowotnik (1b) und Chris-
tung von Esther Meiers.            durch den Wald. Doch dort          schuss« für die Erstklässler,      tine Mertens (1c) als Drachen-,
  »Ihr habt viele Begleiter mit-   lernt er von Pilzsammlern und      aber auch für die jetzigen         Frosch- und Löwenklasse ihre
gebracht. Nicht nur Mama und       Wanderern, wie wichtig ein         Zweitklässler, die, ganz stolz,    erste Schulstunde erleben.
Papa«, stellte Rektorin Inge-      Schulbesuch ist: Wie kann man      jetzt die »Großen« zu sein, die    Schon am Freitag ging dann
borg Duffner bei der Begrü-        sonst eine Karte lesen oder ein    neuen »Kleinen« mit dem            der reguläre Schulbetrieb los.

»Ohne Schule geht es nicht«. Das zeigten die Schülerinnen und »Komm in unser Buchstaben-Haus«, hieß es im »Buchsta-
Schüler der Klasse 4a und 4b den ABC-Schützen bei einem fanta- ben-Rap«, den die Zweitklässler der Engener Grundschule für
sievollen Theaterstück mit vielen Tierkostümen.                ihre »Nachfolger« in der ersten Klasse sangen.

Gespannt warteten die 78 Schulanfänger darauf, endlich mit ihren Lehrerinnen die erste Schul-
stunde erleben zu dürfen. Mit Eltern, Geschwistern und weiteren Zuschauern war die Neue Stadt-
halle voll besetzt.                                                               Bild: Rauser
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