Schulnot zeni - Freie Lehrer
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1/2021 schulnot i zen Po s i t i o n e n z u S c h u l e , B i l d u n g u n d G e s e l l s c h a f t S LV: A m G u fe l 1 , 6 7 0 6 B ü rs ; D r u c ke re i We n i n , D o r n b i r n ; Ve r l a g s p o sta m t H o h e n e m s , P. b . b . G Z 0 2 Z 0 3 3 9 2 3 M Heinz Erhardt Glück und Elend im Schulbetrieb Vom Umgang der Bildungsdirektion mit der PV Corona - die tägliche Herausforderung Von der Ahnungslosigkeit am Minoritenplatz
Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser, 3 Hammer und Tanz 4 Willis Rundschau geschätzte KollegInnen! 5 Kommentar von Saskia Koller Zu Beginn einer jeden LehrerInnenkarriere stand 6 Rechtslage: Sie fragen - wir antworten geschrieben und wurde laut von jeder angehenden 7 Kommentar von Hannes Nöbl Lehrperson bestätigt: „Ich gelobe, dass ich die Gesetze der Republik Öster- 8 Im Auge des Orkans reich befolgen und alle mit meinem Amte verbunde- 9 Kommentar von Andreas Angerer nen Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen werde.“ 10 Schulservice: Beratung und Information Dieses Gelöbnis hat die Gültigkeit bis zum Tode für 11 Schulservice: Gehaltstabellen beamtete Lehrpersonen (da diese auch im Ruhestand noch beamtet sind und daher nicht in Pension, son- 12 Kommentare der BildungssprecherInnen dern in den Ruhestand treten) und für vertragliche von Grün und SPÖ KollegInnen bis zum Ausscheiden aus dem Schuldienst 13 Glückliche Schule gleichermaßen. 14 Querbeet Gerade in dieser sehr herausfordernden Zeit sollten 16 Anträge zum Landestag der Gewerkschaft der APS sich manche Lehrpersonen daran erinnern, was für ein Versprechen hier abgegeben wurde. 18 Kommentar von Alexandra Loser Natürlich gibt es viele kritische Stimmen, und das ist auch gut so. Selbstverständlich muss es auch legitim 19 Kommentar von Thomas Bulant, sein, lautstark seine Meinung pro oder contra Mas- Vorsitzender der SLÖ kenpflicht, Tests oder Impfempfehlung zu äußern oder an Demonstrationen teilzunehmen. Aber gegen Gesetze zu verstoßen, ist ein absolutes „No go“, nicht Impressum nur im Schulbereich. Die über 1000 Seiten Gesetzestexte und mittlerweile Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: mehr als 20 Covid-Verordnungen für den Schulbereich Sozialistischer LehrerInnen Verein Vorarlberg, sind einzuhalten, auch wenn persönlich eine völlig an- Vorsitzende: Evelyn Bitschnau-Steurer, dere Meinung vorherrscht. Am Gufel 1, 6706 Bürs Gerade manche Coronamaßnahmen der Bundesre- gierung, die in Gesetzestexte gegossen wurden, ent- Verantwortliche Redakteure: zweien nicht nur manche Kollegien, sondern auch an- Alexandra Loser, Willi Witzemann dere Gemeinschaften und Freundeskreise. MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Andreas Angerer, Thomas Bulant, In diesen Schulnotizen wollen wir auch darauf einge- Bernd Dragosits, Alexander Frick, hen, wie schwierig diese Situation an vielen Schulen geworden ist, kritisieren dort, wo es notwendig ist, Eva Hammerer, Thomas Hopfner, berichten, was hinter den Kulissen der Öffentlichkeit Saskia Koller, Hannes Nöbl geschieht, informieren in gewohnter Weise über Sup- Layout: Franz Bickel portmöglichkeiten und versuchen Hoffnung auf eine Koordinator: Gerhard Unterkofler glückliche Schule zu geben (S.13). Der Kommentar von Redaktionsschluss: 20.02.2021 MMag. Dr. Thomas Bulant zeichnet ein Sittenbild des Bildungsministeriums am Minoritenplatz und spannt Druck und Herstellung: somit den Bogen der Informationen bis nach Wien, Druckerei Wenin, Dornbirn dem Zentrum der Legislative. Die schulnotizen sind ein Diskussionsorgan. Namentlich gekennzeichnete Beiträge Das Team der Freien LehrerInnen haben in vielen müssen nicht vollinhaltlich der Blattlinie Stunden versucht, wiederum interessante Schulnoti- zen zu erstellen. bzw. der Meinung der Freien LehrerInnen entsprechen. Viel Spaß beim Lesen wünscht E-Mail: schulnotizen@hotmail.com Willi Witzemann Homepage: www.freielehrer.at Facebook: Freie LehrerInnen 2 schulnotizen 1/2021
Schulalltag Hammer und Tanz – die Belastungsgrenze ist erreicht Alexander Frick, Lehrer an der MS Blons, DA-Vorsitzender Bludenz (alexander.frick@nmsgw.snv.at) Die (Bildungs)Politik leidet an einem mögliche Sicherheit aller am Unter- Was tun, wenn die Zahlen der Schü- Glaubwürdigkeitsdefizit, das nicht richt Beteiligten ermöglicht? lerInnen in Betreuung deutlich hö- zuletzt dem Zickzackkurs der Regie- her sind? Diesbezüglich hört man rung geschuldet ist. Hier ein paar vom BMBWF nichts. Das sollen die Beispiele zum Thema Schule: „Das Bundesministerium Schulen dann selbst organisieren. • Bundesminister Faßmann zu Mas- unterschätzt meines Erach- Natürlich ist es zu begrüßen, die Schu- ken im Unterricht: „Absurd und tens die Schülerbetreuung len vorsichtig zu öffnen, da alle Schul- Kindern nicht zumutbar.“ an den Mittelschulen.“ partner (Eltern, SchülerInnen und • Kanzler Kurz zum Schichtbetrieb LehrerInnen) unter der derzeitigen Si- in Schulen: „In der Realität nicht tuation massiv leiden. umsetzbar.“ Deshalb freue ich mich auch für die • Sektionschef Netzer zur Verle- Mitnichten, denn das BMBWF unter- SchülerInnen, ein Stück weit Struktur gung der Semesterferien: „Das schätzt meines Erachtens die Schü- – wenn auch nur an zwei Tagen pro geht so kurzfristig nicht. Also de- lerbetreuung an den Mittelschulen. Woche – in ihren Alltag zu bekom- finitiv nicht.“ Die Betreuung an den Volksschulen men und wenigstens einen Teil ihrer • Beilage zum Erlass des BMBWF: und an den Sonderschulen hat das MitschülerInnen wieder zu treffen. „Wurden im ortsungebundenen BMBWF durch den Vollbetrieb ja Unterricht […] keine Leistungen elegant umgangen. Andreas Kappau- Was aber in der Diskussion nicht vor- erbracht, […] dann ist eine Beur- rer meint dazu in den VN: „Wir kalku- gekommen ist – zumindest habe ich teilung mit „Nicht genügend“ lieren, dass sie [die SchülerInnen der das bisher nicht wahrgenommen – vorzunehmen.“ Mittelschulen] an den Freitagen die ist die Gesundheit der Lehrerinnen • Bundesminister Faßmann: „Jetzt Betreuung weiterhin benötigen. Von und Lehrer. ist nicht die Zeit der Härte, son- Montag bis Donnerstag wird sich die Und da meine ich nicht „nur“ die dern der Milde.“ Zahl auf Grund des Schichtbetriebs Gefahr durch die Pandemie, der v. an den Schulen wohl halbieren.“ a. LehrerInnen, die mehrere Klassen Dieses Hin und Her scheint bisher So rechnet Kappaurer mit 10 % der unterrichten, durch unvermeidbare die einzige Konstante der Politik im SchülerInnen, die von Montag bis Kontakte ausgesetzt sind. Bildungsbereich zu sein. Wenn das Donnerstag eine Betreuung in An- Auch in der täglichen Arbeit ist die Be- Gesetz der Serie gilt, dann geht das spruch nehmen. Kalkulieren bedeu- lastungsgrenze erreicht. Die Kolleg- Hin und Her munter weiter. tet abschätzen, prophezeien oder Innen sind vier Tage an der Schule prognostizieren oder mit anderen und müssen parallel dazu die Schü- So sagt die Virologin der MedUni Worten: Man weiß es nicht. lerinnen und Schüler zu Hause be- Innsbruck, Dorothee von Laer: „Stu- treuen. Das ist eine enorme Heraus- dien haben leider gezeigt, dass die forderung, da unterschiedlichsten Schließungen der Schulen beson- Wünschen Rechnung getragen wer- ders effizient wirken.“ Daniela Ka- den muss. rall, Präsidentin der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde meint Von Vorschlägen zur Entlastung der dann zwei Tage später, dass „die In- KollegInnen, wie dem Aussetzen di- fektionszahlen trotz wochenlanger verser administrativer Tätigkeiten, Schließung der Schulen nicht deut- habe ich leider nichts gehört. Im lich zurückgegangen sind. Daraus Gegenteil – da kommen laufend könnte man den Schluss ziehen, dass Vorschläge, Dinge, die pandemiebe- Schulschließungen nicht die effek- dingt jetzt nicht möglich sind, digital tivste Maßnahme sind.“ zu erledigen – mit entsprechendem Mehraufwand. Und jetzt kommt Bundesminister Vielleicht legt der Dienstgeber dies- Faßmann mit einem Konzept, das bezüglich auch einmal ein Konzept bestmöglichen Unterricht und größt- vor – meine Unterstützung hätte er. schulnotizen 1/2021 3
Willis Rundschau Chronologie eines misslungenen Projektversuchs ZA-Vorsitzender Willi Witzemann (witzewilli@hotmail.com) Am 26. Mai 2020 informierte die Landestatthalterin Barbara Schöbi-Fink, zuständig für die Bildungs- politik in der Vbg. Landesregierung, über Schwerpunktthemen, welche in Arbeitsgruppen zum Maßnahmenpaket „Zukunftsbild Schule“ ausgearbeitet werden sollen. Dass der Untertitel „Lehrer zurück in den Unterricht“ beinhaltete, konnte durchaus als ein erster Hinweis verstanden werden, dass umfangreiche Änderungen in der Vorarlberger Bildungslandschaft geplant waren. Ab Oktober 2020 sollten in regel- Bahnhofstr. 12 in Bregenz. mäßigen Abständen Gesprächsrun- Leider ging aus der Einladung nicht „Die den Schulen zur den, u.a. mit der Personalvertre- hervor, dass es sich um eine reine tung stattfinden. Präsentation seitens der Bildungs- Verfügung stehenden direktion zum Thema „Neuvertei- Ressourcen sollen optimal lung der Ressourcen an den Schu- auf die einzelnen Schul- „Ab Oktober 2020 sollten len“ handelte. standorte entsprechend in regelmäßigen Abständen ihren Bedürfnissen verteilt Die Personalvertretung wurde ein- Gesprächsrunden, u.a. mit werden.“ geladen, bis Jänner 2021, also 8 der Personalvertretung Monate nach dem Auftrag der Lan- stattfinden.“ desstatthalterin, Vorschläge in die auf die einzelnen Schulstandorte Diskus-sion einzubringen. Geplant entsprechend ihren Bedürfnissen sei, nach einer „Kopfquote“ die verteilt werden. Die Bildungsdirektion werde be- Zuteilung der (finanziellen) Res- reits in den Sommerferien mit ei- sourcen an Schulen abzurechnen Bereits am 18. Jänner 2021 kam es ner konkreten Planung beginnen und nicht mehr pro Klasse, da das zu einem nächsten Treffen in der und im Herbst 2020 mit den Ar- derzeitige System nicht gerecht sei. Bildungsdirektion zum Thema Res- beitsgruppen starten. Für uns damals das Wichtigste: Es sourcen-Plan 2021/22. Dieses Tref- soll zu keinen Kürzungen kommen! fen wurde kurzfristig online orga- Deklariertes Ziel war, bis Ende Mai Die den Schulen zur Verfügung ste- nisiert. Andreas Kappaurer bat uns 2021 eine angepasste Bedarfsmel- henden Ressourcen sollen optimal eingangs, unsere Vorschläge zum dung an das Ministerium zu schi- cken und Anfang Jänner einen Zwi- schenbericht zu präsentieren. Erst Anfang Dezember 2020 erhielt der Zentralausschuss eine Einla- dung in die Bildungsdirektion zu ei- ner Besprechung zum Thema „Res- sourcen“. In meinem 7. Rundbrief bat ich daher die Schulleitungen, uns eine kurze Rückmeldung zu geben, welche Vorstellungen und Wünsche wir hier gegenüber dem Arbeitgeber einbringen sollten. Mit vielen Rückmeldungen von Di- rektorInnen machten wir uns dann am 15.12.20 auf den Weg in die 4 schulnotizen 1/2021
Kommentar Thema Ressourcen-Planung ein- der Titel „Vorarlberg Allgemeinbil- zubringen. Wir verwiesen jedoch dende Pflichtschulen Ressourcen- Erinnerungen darauf, dass es nicht Aufgabe der zuteilung 2022/23“. Personalvertretung ist, Vorschläge Also soll diese Änderung plötzlich zur Ressourcenänderungen einzu- nicht mehr im kommenden Schul- Kommentar von Saskia Koller, bringen. jahr erfolgen. Lehrerin an der VS Feldkirch-Tisis Im Anschluss daran erhielten Was war geschehen? Nach der Prä- Wer erinnert sich noch an sein ers- wir eine PowerPoint-Präsentation sentation am Tag davor im ÖVP- tes Volksschuljahr? Viele SchülerIn- des Präsidialleiters mit dem Titel Landtagsclub waren die Damen nen werden die Herausforderungen, „Vorarlberg Allgemeinbildende und Herren offensichtlich „not die Schule derzeit mit sich bringt, Pflichtschulen, Ressourcenzutei- amused“ über diese Änderung in als neu und fremd in Erinnerung be- lung 2021/22“ diesen Zeiten. Die Auftraggeberin halten. Doch wie erleben die frisch (Barbara Schöbi-Fink) konnte sich eingeschulten ErstklässlerInnen die Dieses Gespräch verlief alles an- offensichtlich parteiintern nicht Institution Schule? dere als zufriedenstellend. Erst durchsetzen, weshalb die ganze Sa- bat man uns um unsere Vorschlä- che kurzerhand verschoben wurde. Schon im letzten Jahr erwartete die ge, und dann präsentierte die Bil- Kinder im Kindergarten eine Umstel- dungsdirektion ein fertiges Kon- Zurück an den Start heißt es nun lung. Nun sind sie SchülerInnen und zept. Zudem erfuhren wir erst am nicht nur für die Bildungsdirektion, sammeln zerrissene Erfahrungen in sondern auch für die Personalver- einem Jahr, in dem LehrerInnen nor- tretung. Wobei den handelnden malerweise größten Wert auf Struk- „Dieses Gespräch verlief Personen klar sein muss: Die PV tur und Sicherheit legen. Am ersten diskutiert hier gerne mit und bringt alles andere als zufrieden- Schultag mussten die ErstklässlerIn- Vorschläge mit ein. Dies muss je- nen ihre Eltern vor der Türe zurück- stellend. Erst bat man uns doch auf Augenhöhe, offen und lassen, um nach kurzem Kennenler- um unsere Vorschläge, und transparent geschehen und darf nen des Schulalltags selbst zu Hause dann präsentierte die nicht in einer reinen Informations- zu bleiben. So statteten sie der Schu- Bildungsdirektion ein veranstaltung enden. le regelmäßige Kurzbesuche ab, um Ich hoffe, der 2. Versuch gelingt fertiges Konzept.“ das neue Homeschooling-Arbeits- besser, denn es heißt allemal: Bes- material abzuholen. Die lächelnden ser gemeinsam statt einsam! Gesichter der KlassenlehrerInnen Ende dieser Besprechung, dass sind von FFP2-Masken bedeckt. Er- noch weitere Teilnehmer im Raum innern sich die ErstklässlerInnen waren. Dies waren unter anderem noch an ihre Namen? auch die Gründe, weshalb sich die Nun dürfen wir den Unterricht wie- Bildungsdirektorin Tage später bei der gemeinsam im Klassenzimmer der PV meldete und ihr Bedauern erleben. Die Lehrpersonen versu- darüber ausdrückte. (20. Jänner chen, im neuen Schulalltag Konti- 2020) nuität zu schaffen. Dazu gehören heute offene Fenster und Desinfek- Leider kam es aber nicht zu einem tionsmittel genauso wie ein kollektiv neuerlichen Gespräch mit dem ZA. durchgeführter Schnelltest. Am 22.1.21 lud der Pädagogische Leiter Andreas Kappaurer alle Di- Wenn die diesjährigen Erstklässler- rektorInnen der Pflichtschulen zu Auch auf Facebook: Innen später als Erwachsene an einem ZOOM-Meeting ein zum den Anfang ihrer Schulzeit zurück- Freie Thema: „Was sich im kommenden denken, welche Bilder werden ent- Schuljahr bei den Ressourcen än- stehen? Verdeckte Gesichter oder dern soll.“ LehrerInnen strahlende Augen im Pausenhof? Kalte Klassenräume oder das Lachen Bei der Online-Präsentation für die beim gemeinsamen Nasenbohren? DirektorInnen am 28.1.21 stand FSG / Unabhängige / SLV / VLI Wer weiß …? dann aber zur Überraschung vieler schulnotizen 1/2021 5
Rechtslage Sie fragen, wir antworten. Willi Witzemann, Alexandra Loser § Versetzungen Verhinderung, die Schule Ja, die Vorarlberger Lan- desregierung hat dies so ? zu erreichen beschlossen. Es dient der ? Mein Direktor sagte mir, Vereinfachung und dem dass ich den Antrag auf Was muss ich machen, Umweltschutz (massive Versetzung nicht abge- wenn ich durch äußere Einsparungen an Papier und Druck- ben kann, da er mich auch Faktoren (Schnee, Straßen- patronen). im nächsten Jahr an der sperren, Autopanne, ...) Die Handysignatur kann über Finanz- Schule benötigt. Ist das richtig? nicht in die Schule kom- Online oder über eine Registierungs- men kann? Muss ich da um einen stelle aktiviert werden. Viele Ge- § Sonderurlaub ansuchen? meinden bieten diese Aktivierung Nein, jede Lehrperson hat § kostenlos an. Logischerweise benö- das Recht, einen Verset- Nein, ein Sonderurlaub tigt man dazu ein Handy. zungsantrag an die Bil- ist da überhaupt nicht Ohne aktivierte Handysignatur kann dungsdirektion zu richten. notwendig. Wenn eine man den Gehaltszettel nicht mehr Dieser muss im Dienstweg Lehrperson entschuldbar erhalten. Ab jetzt ist es soweit. eingereicht werden. Die Schullei- vom Unterricht fernbleibt, Auch über www.buergerkarte.at tung hat die Verpflichtung, diese dann greifen folgende zwei Gesetze: kann die Handysignatur aktiviert weiterzuleiten. Natürlich kann der werden. Leiter der Bildungsdirektion mit- LDG § 35 für pragmatische Lehrper- teilen, dass er dich als Lehrperson sonen: „Abwesenheit vom Dienst“ benötigt. Doch entscheiden tut am Der Landeslehrer, der vom Dienst Ende die Bildungsdirektion. abwesend ist, ohne vom Dienst be- Covid-Impfung und freit oder enthoben zu sein, hat den FFP2-Maske ? Pensionierung Grund seiner Abwesenheit unver- züglich zu melden und seine Abwe- Wenn wir Lehrpersonen ? senheit zu rechtfertigen. im März geimpft werden, Eigentlich könnte ich be- müssen wir dann immer reits Anfang Mai in Pen- VBG § 7 für Vertragslehrpersonen: noch die FFP2-Masken im sion gehen. Ich möchte „Dienstverhinderung“ Ist ein Ver- Unterricht tragen? allerdings das Schuljahr zu tragsbediensteter durch Krankheit Ende machen. Was muss § oder aus anderen wichtigen Grün- ich tun? den verhindert, seinen Dienst zu Nach momentaner Geset- versehen, so hat er dies ohne Ver- zeslage, ist man weiterhin § zug seinem Vorgesetzten anzuzeigen von der FFP2-Maske nicht Nun, in diesem Fall einfach und auf dessen Verlangen den Grund befreit, trotz Impfung. Wie das entspechende Formu- der Verhinderung zu bescheinigen. die Gesetzeslage dann lar ausfüllen. Es lohnt sich später aussehen wird, wissen wir aber, den Beginn des Ruhe- jetzt noch nicht. Dasselbe gilt auch standes auf den 1. Septem- ber festzulegen, da damit auch die Lohnzettel und für Personen, die bereits an Corona erkrankt sind und einen positiven zwei Ferienmonate voll bezahlt Handysignatur Antikörpertest erhalten haben. Auch ? werden. Wer mit 1. August in Pension hier befreit dieser Test laut Info des geht, erhält nämlich für diesen Monat Stimmt es, dass es in Zu- Ministerium nicht von der Masken- bereits die niedrigere Pension. Kündi- kunft nur noch möglich pflicht. gung mit 31.8. des entsprechenden sein soll, seinen Gehalts- Jahres und das 5 Monate vorher, also zettel mittels aktivierter mit 31. März. Eine Meldung an den Handysignatur anschauen Dienstgeber wird empfohlen. zu können. 6 schulnotizen 1/2021
Kommentar LEHRERINNEN-APP Neue Service-App für Vorarlberger PflichtschullehrerInnen Ein verlorenes Jahr? • von PädagogInnen für • PädagogInnen • kostenlos Hannes Nöbl, Vorsitzender des DA-Feldkirch (hannes.noebl@pts-feldkirch.at) • übersichtlich strukturiert • mit Push- und Chatfunktion • laufende Erweiterungen mit Infos für den Schulalltag W ir stecken mitten in einem Schuljahr, das es so noch nicht gegeben hat, und das es so Umgang damit ist aber von größter Wichtigkeit. Die schnelle Umstel- lung auf Lernplattformen und digi- Schulrelevante Themen hoffentlich auch nie wieder geben tale Unterlagen, die in sehr vielen schnell und griffbereit wird. Schulen vonstatten ging, ist beein- Newscenter druckend und zeigt, wie flexibel (wöchentliche Infos) Höchste Flexibilität war und ist von das oft als „starr“ bezeichnete Bil- o Rechtsfrage der Woche LehrerInnen und Eltern gefordert. dungssystem arbeitet und wie groß o Unterrichtstipps Nicht zu vergessen die SchülerIn- die Bereitschaft von Lehrenden ist, o Mittwochsinfos nen, die in dieser Situation ein ho- neue Wege zu beschreiten. o Bildungspolitik hes Maß an Eigenverantwortung o Veranstaltungen zeigen müssen. Die so wichtige gesellschaftliche Funktion von Schule wurde sichtbar E s wurden und werden zu einem großen Teil die eigenen Compu- ter, Handys, Drucker … verwendet, o und vieles mehr LehrerInnenlexikon und auch der Wert der Schulbildung um die SchülerInnen bestmöglich Termine ist wieder ins Bewusstsein der Ge- zu betreuen und den Unterricht Bildungsreisen sellschaft gerückt. von zu Hause aus durchzuführen. Service Ich kenne einige weitere Medien LehrerInnen, die in dieser Zeit dafür Kontakte auch persönliche Diese LehrerInnen-App gibt es Anschaffungen ge- im App Store und auf Google tätigt haben. Play unter „Freie LehrerInnen“. A ber zurück zum Thema – das Beschreiten dieser neuen Wege mag schwierig sein, am Ende profitie- ren wir aber von den Erfahrungen, die wir in dieser S o schwierig diese Zeit für alle Be- teiligten auch sein mag, sie er- öffnet uns auch eine neue Sicht auf Zeit gemacht haben. Wichtig wird es sein, SchülerInnen, die in die- ser Zeit den neuen Gegebenheiten Kommunikation und neue Wege, nicht folgen konnten, viel Unter- Unterricht zu gestalten. Der Einsatz stützung und Förderung zukommen digitaler Lehr- und Lernmittel kann zu lassen. Damit es am Schluss für eine sinnvolle Ergänzung zu unse- niemanden ein verlorenes Schul- rem Unterricht sein. Der richtige jahr wird. schulnotizen 1/2021 7
Schulleitung Im Auge des Orkans Schulalltag in der Corona Krise - wir verwalten das Chaos Bernd Dragosits, Direktor der VS Wolfurt-Bütze (direktion@vswob.snv.at) Schulleitung in der nahmen über die Medien, ohne scheint) mit diesem Inhalt verwei- Corona Krise ist eine die Schulen davor zu informieren. gert er. Damit sind wiederum wir Bei mir läuft inzwischen nebenbei DirektorInnen alleine gelassen und Herausforderung - no na! permanent ORF auf dem Tablet im dürfen ersuchen, nicht zu viele Kin- Der bürokratische Aufwand steigt Büro, damit ich nicht von Eltern mit der zu schicken. Einklagbar beim stetig an und gerade jetzt, in der Neuigkeiten konfrontiert werde, die Salzamt! Corona-Krise erreichen uns perma- eben im Radio oder online verbreitet Was ist das Resultat solch schwam- nent und vor allem kurzfristig Be- wurden. migen und mutlosen Verhaltens? hördenmails, die durchgearbeitet Das ist einer Dienstbehörde nicht Klassen, in denen von 19 Schülern 17 und dann in verständlicher Form an würdig und uns LeiterInnen gegen- in der Betreuung sind. Verdünnung die Eltern und Kollegenschaft wei- über eine Respektlosigkeit. und Pandemiebekämpfung geht an- tergeleitet werden müssen. 15 Sei- In Zeiten von digitalen Medien gibt ders. es dafür auch keine Entschuldigung – wenn man wollte, könnte man! „An jedem einzelnen Tag „15 Seiten in schönstem sind alle Lehrpersonen da Maßnahmen zur Eindämmung der Behördendeutsch auf eine Pandemie und Schutzmaßnahmen und betreuen die Kinder Seite zusammenzufassen, für LehrerInnen werden zum Teil im Klassenverband bzw. in ohne die wesentlichen fern jeglicher Realität geplant und Kleingruppenbetreuung.“ Inhalte zu verlieren, gehört vorgegeben oder grottenschlecht or- bei uns zum Tagesgeschäft.“ ganisiert. Ich bitte, mich richtig zu verstehen! Betreuung an den Schulen An meinem Standort – und ich weiß, ten in schönstem Behördendeutsch dass alle Schulen rotieren und be- im Lockdown müht sind – sind an jedem einzel- auf eine Seite zusammenzufassen, ohne die wesentlichen Inhalte zu Der Minister sagt ZUM ERSTEN MAL nen Tag alle Lehrpersonen da und verlieren, gehört bei uns zum Tages- seit Beginn der Pandemie, dass die betreuen die Kinder im Klassenver- geschäft. Eltern die Kinder nur dann, wenn sie band bzw. in Kleingruppen. Betreu- sie wirklich nicht zuhause betreu- ung heißt in der Realität: üben, fes- Was aber am meisten stört bzw. en können, in die Schule schicken tigen, manchmal auch wieder neu den größten Stress erzeugt, ist die sollen. Einen direkten Elternbrief erarbeiten, malen, lesen, spielen, Bekanntgabe von relevanten Maß- (wie sonst, wenn es ihm wichtig er- bewegen – alles im vorgegebenen Hygienerahmen. Anders geht es mit unseren Kleinen, die in vielen Fällen jeden Rahmen und jede Lernstruktur verloren haben, gar nicht. Verpflichtende Corona Testung für alle Lehrpersonen Info-Wirrwarr bei den Vorgaben. Selbsttests sind in Vorarlberg nicht erlaubt, in anderen Bundesländern schon – das wirft doch einige grund- sätzliche Fragen auf. Generell kämpfen wir DirektorInnen seit Jahren 8 schulnotizen 1/2021
Kommentar einen permanenten Kampf der Dienstbehörde enthalten in Lockdown- Einzelfällen nicht einmal die rudi- • Zu wenig Zeit für die pädagogische mentärsten Dinge: genaues Thema Gedanken Entwicklungsarbeit am Standort bzw. Ziel der Besprechung, Teil- • zu wenig Zeit für Elterngespräche Kommentar des Vorsitzenden nehmer der Besprechung etc. Eine • zu wenig Zeit für Mitarbeiterfüh- des DA-Dornbirn gute, professionelle Vorbereitung rung und Teamentwicklung Andreas Angerer für solche Besprechungen ist so • zu wenig Unterstützung bei der nicht möglich. Ein Schelm, wer Bö- Wie lange tut sich Herr Faßmann Einarbeitung in das neue Berufs- ses dabei denkt. sein Amt noch an, wenn er dauernd feld als JungleiterIn (Mentoring Die Ergebnisse sprechen dann leider etwas sagt und wir alle wissen, dass und ein standardisiertes Überga- oft für sich! das nicht wirklich aussagekräftig ist besystem fehlen immer noch.) und eh wieder geändert wird? • zu wenig Entlastung im Bürokratie- Fazit Und wie hat er das gemeint, es sei alltag (Sekretariatsstunden müssen jetzt nicht die Zeit der „Härte“? Sol- endlich ausgebaut bzw. überhaupt len/müssen wir wieder die Noten an allen Standorten eingeführt werden.) „Die notwendige Wert- schenken wie im letzten Schuljahr? schätzung und Einbindung Oder darfs auch mal fair sein? Was aber im Corona Jahr von Praxiserfahrung, Trans- Die Zahlen gehen ja nicht wegen besonders auffällt parenz und Nachvollziehbar- meinen 10-, 11-jährigen Kids runter, • Änderungen im System werden keit von Systemänderungen nein, das läuft schon anders: kein gibt es leider nicht.“ Abstand im Geschäft, ohne Maske spät oder gar nicht kommuniziert. beim Bäcker, eine schlampig aufge- • Praktiker werden dabei zu wenig, setzte Maske dort und Sich-treffen zu spät oder gar nicht eingebun- Die notwendige Wertschätzung und ohne Hemmungen, weil es ja so cool den. Einbindung von Praxiserfahrung, ist und wenn‘s mich erwischt – so • Diskussionen und Entwicklungs- Transparenz und Nachvollziehbar- what – diesen rücksichtslosen Ego- prozesse finden hinter verschlos- keit von Systemänderungen gibt es manen haben wir es zu verdanken, senen Behördentüren statt und leider nicht. Das wäre schön und dass die Maßnahmen verlängert werden präsentiert statt diskutiert. wünschenswert. werden. • Einladungen zu Besprechungen in Ich denke, dass wir nur dann gehört Ja, und dann noch die lieben Coro- werden, wenn wir als starke und nakritiker, die meinen, sie müssten organisierte Gruppe auftreten. Die bei all den Demonstrationen her- Personalvertretung und die Gewerk- umrennen und ihre Wut – auf wen schaft als unsere Fürsprecher sind eigentlich – rausbrüllen. Weder der mehr denn je gefragt. Herr Kurz noch der Herr Anschober Warum die Personalvertretung nicht sind für die Zahlen verantwortlich, mehr zu den Leitertagungen einge- aber das kapieren diese Leute nicht. laden wird, wie das bis dato part- Dass die FPÖ auf diesen Zug auf- nerschaftlicher Usus war, würde ich springt – wen wundert‘s? gerne wissen. Vielleicht fragen wir Foto: Heidi Salmhofer ja unsere SQMs, den pädagogischen Und wie war das mit dem Juliunter- Leiter und die Landesstatthalterin richt, Frau Hammerschmidt? Einfach bei nächster Gelegenheit nach den Urlaub wegnehmen? Als ob wir Leh- Gründen? rerInnen während des Lockdowns nichts tun würden. Solche Aussagen Ich wünsche allen KollegInnen und sind entbehrlich, auch wenn sie bei Kollegen weiterhin viel Kraft, Durch- manchen Leuten gut ankommen. haltevermögen und gute Nerven für die noch kommenden Herausforde- Und zuletzt: Ja, natürlich werde ich rungen! mich impfen lassen! Es gibt keine Al- ternative dazu. Dennoch: Gelassen bleiben, so gut es geht schulnotizen 1/2021 9
Schulservice Beratung und Information Aufgabe von PersonalvertreterInnen und Speziell für unsere JunglehrerInnen GewerkschafterInnen ist es unter anderem, LehrerInnen und LeiterInnen über diverse dienstrechtliche und schulische Themen zu • Vordienstzeiten w w w. f r e i e l e h r e r. a t informieren. • 23. und 24. Stunde • letzte Ferienwoche Wir bieten deshalb allen KollegInnen umfassende Information und Beratung • Lohnzettel zu Themen wie • Weisungen • Amtsverschwiegenheit • Pensionsberatung • Dienstpflichten • Pendlerpauschale, ge lun- n Re schu- • Karenzierung, Pflegefreistellung l l e • Leistungen der Gewerkschaft o s zu a Pflicht it! f (Rechtsschutz) + In ei den oronaze b • Individuelle und gegenstands- gen in der C bezogene Lernzeit len • Schularbeiten, Hausübungen, Methodenfreiheit Du hast eine Frage? • Mobbing Ruf uns einfach an! • Kuraufenthalte • Supervision Ihr habt als Lehrerteam ein Anliegen oder wollt über rechtliche Fragen • Zeitkonto informiert werden? • ArbeitnehmerInnenveranlagung (Lohnsteuerausgleich) Wir machen auch gerne eine Video- • Haftungsfragen Konferenz mit Euch, um Rechtsfra- • Arbeitszeiten gen direkt zu beantworten! Willi Witzemann Alexandra Loser Hannes Nöbl Vors. Personalvertretung Vors. Stellvertreterin im ZA Mitglied im ZA 0664 26 85 716 0664 16 25 988 0660 52 72 105 willi.witzemann@vorarlberg.at alexandra.loser@vorarlberg.at h.noebl@ptsfe.snv.at 10 schulnotizen 1/2021
Schulservice Gehälter 2021 FSG-PlichtschullehrerInnengewerkschaft VertragslehrerInnen I L vertragliche LeiterInnen Dienst- in der in der in der Entlohnungsgruppe zulagen- Dienstzulagenstufe Entl. I ph I1 I 2a2 l 2a1 l 2b1 l3 gruppe 1 2 3 Stufe € l 672,6 718,4 763,0 1 2.861,5 2.696,4 2.452,5 2.297,6 2.065,5 1.860,5 ll 626,6 670,2 711,5 2 2.919,4 2.781,2 2.522,7 2.361,0 2.101,3 1.889,9 lll 516,2 551,5 585,7 3 3.153,5 2.897,1 2.590,6 2.425,7 2.138,6 1.918,2 lV 459,7 491,5 522,1 4 3.387,6 3.095,5 2.677,6 2.506,0 2.177,7 1.946,7 V 309,2 329,2 350,3 5 3.622,9 3.302,9 2.824,8 2.637,3 2.262,7 1.984,8 Vl 257,4 275,1 291,7 6 3857,9 3.508,0 2.991,9 2.772,2 2.367,7 2.042,6 LeiterInnen 7 4.095,2 3.709,7 3.167,0 2.912,7 2.473,7 2.114,5 Dienst- in der 8 4.332,9 3.918,3 3.359,7 3.065,4 2.577,1 2.190,8 zulagen- Dienstzulagenstufe 9 4.569,1 4.126,6 3.553,7 3.220,2 2.681,9 2.270,3 gruppe 1 2 3 10 4.807,7 4.320,6 3.749,9 3.377,7 2.788,0 2.349,9 l 640,6 684,2 726,7 11 5.047,2 4.526,8 3.946,1 3.532,5 2.920,5 2.431,1 ll 596,7 638,2 677,6 12 5.285,8 4.733,0 4.142,2 3.689,6 3.064,4 2.511,5 lll 491,6 525,2 557,8 13 5.523,2 4.940,3 4.338,4 3.846,8 3.208,3 2.594,0 lV 437,8 468,1 497,2 14 5.785,2 5.145,4 4.529,0 3.999,6 3.350,7 2.691,0 V 294,5 313,5 333,7 15 6.114,1 5.361,6 4.706,4 4.138,9 3.483,5 2.802,5 Vl 245,1 262,0 277,8 16 6.430,6 5.557,9 4.893,4 4.286,1 3.614,0 2.913,8 17 6.746,0 5.654,9 5.082,9 4.437,7 3.754,4 3.023,1 VertragslehrerInnen II L 18 6.982,3 5.948,9 5.218,9 4.544,8 3.888,1 3.134,6 Ent- für jede ll L-Monats- lohnungs- Jahreswochen- für volle 19 3.919,3 3.190,4 gruppe stunde Lehrverpflg. pragmatisierte LehrerInnen l 2a2 1.321,2 VS/MS 2.532,3 l 2a1 1.237,2 f. 22 Std. 2.371,3 in der in der Verwendungsgruppe l 2b2 1.094,4 f. 22 Std. 2.097,6 Gehalts- L 3 L 2b1 L 2a1 L 2a2 L1 L PH l3 1.004,4 f. 22 Std. 1.925,1 Stufe € pd-Schema 1 1.812,5 1.999,0 2.211,6 2.356,5 2.641,9 2.746,7 2 1.839,8 2.031,6 2.271,5 2.423,3 2.736,7 2.803,6 Entl. 3 Stufe € 1.866,0 2.065,5 2.333,1 2.490,3 2.879,4 3.027,6 4 1.893,2 2.100,3 2.411,2 2.572,9 3.083,3 3.252,8 1 2.821,4 5 1.925,8 2.181,1 2.537,1 2.714,3 3.288,3 3.477,8 2 3.211,5 6 1.979,4 2.278,0 2.667,6 2.874,9 3.494,5 3.704,1 3 3.602,6 7 2.044,6 2.376,5 2.801,3 3.042,0 3.699,7 3.931,6 4 3.993,8 8 2.113,5 2.477,9 2.949,6 3.228,1 3.905,8 4.158,9 5 4.385,2 9 2.186,5 2.577,1 3.098,9 3.413,3 4.113,2 4.386,3 6 4.776,5 10 2.261,7 2.678,7 3.246,0 3.599,4 4.320,6 4.612,7 7 5.018,2 11 2.338,6 2.806,9 3.394,4 3.785,5 4.526,8 4.841,1 12 2.415,6 2.944,0 3.542,5 3.972,9 4.733,0 5.067,4 Zulagen pd € 13 2.492,5 3.081,1 3.692,0 4.161,2 4.940,3 5.294,7 Fächerzulage 27,9 14 2.586,1 3.218,2 3.836,8 4.342,9 5.146,6 5.541,1 Supplierstunde 39,3 Sonderpädagogik 174,7 15 2.692,1 3.345,3 3.970,6 4.512,4 5.375,1 5.842,1 Heilpädagogik 174,7 16 2.799,0 3.470,1 4.074,3 4.642,8 5.589,0 6.145,2 Schülerberatung 174,7 17 2.852,7 3.502,4 6.372,7 Berufsorientierung 174,7 PraxisschullehrerIn 174,7 kleine DAZ 80,6 144,5 51,4 66,1 108,7 114,1 Lerndesign MS 174,7 große DAZ 161,3 191,5 208,2 263,2 433,4 456,9 MentorIn 105,1 - 174,7 schulnotizen 1/2021 11
BildungssprecherInnen Fehlende Bildungsfrühling Sozialkontakte 2021 Eva Hammerer, LAbg. der Grünen Thomas Hopfner, LAbg. und (eva.hammerer@gruene.at) Klubobmann der SPÖ (thomas.hopfner@spoe.at) D as Dilemma ist: das, was am besten gegen die Ausbrei- tung des Virus hilft, verursacht große Schäden bei den Kindern und Jugendlichen, nämlich die fehlenden Sozial- D ass Schulen eine essentiell wichtige Rolle für die Zu- kunft jeder Gesellschaft einnehmen, ist hinlänglich be- kannt und wird auch immer wieder betont. Kinder sind ja kontakte. die Zukunft. Immer mehr PädagogInnen, KinderärztInnen, Kinder- und JugendpsychiaterInnen und PsychologInnen melden sich. In der Corona-Pandemie und den Diskussionen zu den Vielen Kindern und Jugendlichen geht es schlecht. Sie sind Lockdowns rücken die Schulen aber aus zwei weiteren psychisch stark belastet, die „Bildungsschere“ geht weiter Gründen zusätzlich ins Zentrum der Überlegungen, und auseinander, Ängste machen sich breit und Gewalterfah- ihre Bedeutung wird noch sichtbarer. rungen oder Krisensituationen in Familien fallen weniger auf, weil die Kinder nicht in der Schule sind. Zum einen ist Chancengerechtigkeit und der sozial-ausglei- chende Aspekt für die Gesellschaft etwas, was mit Bildung „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ (Af- vielfach erst ermöglicht wird oder erhöht werden kann. Im rikanisches Sprichwort) sogenannten Home-Schooling und E-Learning zeigt sich Der elterliche Einfluss reicht bei Weitem nicht aus, um ein die Bedeutung von unterstützenden Rahmen- und Um- Kind zu einem gesunden, erfolgreichen, zufriedenen und feldbedingungen deutlich. Eine Familie mit entsprechen- sozial kompetenten Menschen zu machen. Alle Dorfbe- der technischer Ausstattung, Eltern oder Geschwister, die wohnerInnen müssen mithelfen. Das Bilden kleiner Ge- Zeit und Know-how haben, gelingt das eher, in den ande- meinschaften und sprichwörtlicher Dörfchen, die Verbun- ren sind Kinder stark benachteiligt. Die Erfolgsstartplätze denheit und Halt geben ist heute wichtiger denn je. sind dann schon sehr ungleich verteilt. Solche „Dörfchen“ können Schulen und Kindergärten sein. Zum anderen ist der Ruf, die „Schulen müssen offen blei- Wie schwer wurden sie die letzten Wochen vermisst! Eine ben“ aber aus einem weiteren Grund sehr laut. Die Sys- der wenigen positiven Begleiterscheinungen von Corona temrelevanz von Bildungseinrichtungen als Betreuungs- ist, dass wir nun endlich sehen, dass die Schulen bei Wei- einrichtungen wurde überdeutlich. „Wenn Eltern keine tem mehr sind als ein bloßer Ort des Bildungsempfangs. Es Betreuung haben, gibt es keine Wirtschaft“, war eine laute wird sichtbar, was die Lehrkräfte alles neben der Wissens- Botschaft. vermittlung leisten! Jetzt sind also größere Gesellschaftsschichten von der Ver- D ie ganztägige Schulform ist auch so etwas wie unser sprichwörtliches „Dorf“. Deshalb muss auch hier ein ra- scher Ausbau erfolgen. Für den Bildungsbereich sind vom fügbarkeit umfassenderer Betreuungsangeboten an Schu- len betroffen. Mit diesem Konglomerat von Argumenten bekommt die Diskussion über die Notwendigkeit und das Bund 200 Millionen für zusätzliche Förderstunden verspro- Angebot von Ganztagesschulformen neue Bedeutung. chen worden. Das Ausgleichen von Bildungsdefiziten wird Aufgabe der LehrerInnen sein. Auch das funktioniert am besten bei guten Beziehungen. D ie Regierungsparteien in Vorarlberg haben einen An- trag im Landtag eingebracht, damit die Regierung beim Thema Ganztagsschule Tempo macht. Man macht Unsere Kinder brauchen jetzt unbedingt positive Botschaf- sich also selber Druck! Das ist gut so und sehr zu begrüßen. ten und die Lehrkräfte Unterstützung. Die Corona-Krise Meine Unterstützung und die der SPÖ ist dafür natürlich ist eine Bewährungsprobe für uns als Gesellschaft. Gegen ungeschmälert gegeben. die Herausforderungen Klimawandel, Pandemie und Wirt- schaftskrise kommt nur eine geeinte Gesellschaft an. Ich freue mich damit auf den Bildungsfrühling 2021! Die nun neu begründete Hoffnung auf prosperierende Bil- Einzig wirksames Mittel gegen die Spaltung der Gesell- dungsbereiche steigt! Es muss gelingen, die erdrückende schaft ist der soziale Ausgleich. Und der passiert am An- Bürokratie zu verringern. Die Handlungsspielräume für fang des Lebens. Nur dort können die richtigen Weichen LehrerInnen müssen erhöht werden. Eine Konzentration gestellt werden. Deshalb ist für mich klar: alle Unterstüt- auf Wesentliches ist ein Gebot der Stunde. zung den Schulen! 12 schulnotizen 1/2021
Alternative Gedanken zu einer glücklichen Schule ZA-Vorsitzender Willi Witzemann (witzewilli@hotmail.com) I n Zeiten wie diesen ist es wahr- lich schwierig, in Bezug auf Schule etwas Positives zu schreiben. Viele D ie Anlage zum Glück liegt in je- dem Menschen verborgen. Überhaupt gehören Glück und Kind- I n diesem Zusammenhang möchte ich auch die Geschichte „Frederick“ von Leo Lioni in Erinnerung bringen, KollegInnen meldeten sich in den heit zusammen. Davon schreibt Her- das auch mir in manch düsteren letzten Wochen und berichteten mann Hesse in seinem Essay „Glück“ Stunden geholfen hat: von Überlastung, Angstzuständen, aus dem Jahre 1949. Glück ist über- „Die kleine Maus Frederic sammel- psychischen Belastungen usw. Ein haupt nur in der Kindheit zu haben, te im Herbst keine Vorräte und sie Indikator der schlechten Stimmung meint er. beteiligte sich nicht am kollektiven an einigen Schulen sind auch die Wir als LehrerInnen haben somit Vorbereiten für den Winter, wenn Nachfragen, wann man zum frühest- die einmalige Möglichkeit, mit Kin- es draußen kalt und dunkel werden möglichen Zeitpunkt in die Pension dern zu arbeiten und sie glücklich sollte. Nein, sie sammelte Sonnen- gehen kann. zu machen. Jeder von uns hat diese strahlen, die sie in der kalten Jahres- Chance schon einmal genutzt und zeit wärmen sollten. Und so erzählte Immer mehr Lehrpersonen fühlen ein Lächeln ins Gesicht eines Kindes das Mäuschen seinen Geschwistern sich ausgelaugt, überfordert und gezeichnet. Was kann es also Schö- und Freunden, als alle Vorräte auf- manche stehen auch kurz vor einem neres geben, besonders in diesen gebraucht waren, von den vielen Burn-out. Und Zeiten wie schönen Geschehnissen diese heben nicht unbe- und der wärmenden Son- dingt die Stimmungslage. ne, die alle gemeinsam er- Was soll man aber tun, lebt haben. Und so wärmte wenn man sich matt und es mit seinen Erzählungen ausgelaugt fühlt und die und Geschichten die Her- Motivation endenwollend zen aller Zuhörer.“ ist? Oft hilft nur noch der professionelle Support, Vielleicht gelingt es auch etwa eine Supervision. uns in diesen Zeiten, sich an das Schöne zu erinnern, Oder sollten wir gelasse- an all die tollen Erlebnisse, ner sein? Wie aber kann die wir mit den Kindern das gelingen in all den erleben durften. Es tut so Wirren in und rundum gut, etwas Heiterkeit, trotz „Schule“? aller Widerwertigkeiten, in die Klasse zu tragen. D emut lernte ich in den Armen- vierteln von Bolivien, als ich dort vor Jahren eine Schule mitten unwirtlichen Zeiten, als Kinder (und auch manche KollegInnen) zu unter- stützen, sie aufzurichten, ihnen bei- D as „Glücksempfinden“ ist ein Zu- stand, den jeder selbst aktiv be- in El Alto (La Paz) besuchen konn- seite zu stehen und trotz aller Hin- einflussen kann. Durch seine Ein- te. Eine Stadt mit über 80% Ar- dernisse zu helfen, eine halbwegs stellungen, seine Werte, seine Acht- beitslosigkeit, in der es fast nichts schöne Schulzeit zu ermöglichen. samkeit und seine Denkweise kann zu essen gab, keinen Strom, kein Das sollte Motivation genug sein, jeder Mensch seine Gefühle steuern. Telefon. Und doch fand ich freund- um auch über dunkle Momente im Glücklichsein ist eine Fähigkeit, die lich lächelnde LehrerInnen und Schulalltag hinwegzusehen. jeder und jede bereits in sich hat und Kinder vor, die sich freuten, in die die sich trainieren lässt. Genauso hat Schule zu gehen und zu lernen. Sie schienen trotz ihrer großen Armut glücklich zu sein. Ein Widerspruch? D ie französische Schriftstellerin Françoise Sagan (gest. 2004) meinte einst: „Man spürt selten, was ein jeder, eine jede die Möglichkeit, andere Menschen glücklich zu ma- chen. Oftmals genügt schon ein klei- Nein, es kommt nur auf die Sicht- Glück ist, aber man weiß meistens, ner Satz oder ein Lächeln, das man weise an. was Glück war.“ anderen schenken kann. schulnotizen 1/2021 13
Querbeet Stehkalender und Schulplaner Damit ihr den Schulplaner und den Stehkalender schon Ende dieses Schul- jahres in den Händen halten könnt, benötigen wir die Bestellungen bis 26. März 2021. Die Aussendung hierzu ist bereits an die Schulen ergangen. Für die Schulplaner bitte die Namen der Lehrpersonen in die Bestellliste eintragen. Stehkalender gibt es für jede Klasse einen. Einfach die Anzahl der Klassen bekanntgeben. Das Bestellformular ist auf der Homepage www.freielehrer.at verfügbar. Bestellungen an alexandra.loser@vorarlberg.at Psychosoziale Unterstützung Platzmangel an Schulen, Schwierigkeiten beim Ein- halten der Abstandsregeln, LehrerInnenmangel, Unsicherheiten und auch Ängste in Bezug auf An- steckungsgefahren - dies ist nur eine beispielhafte Aufzählung von Themen, die Sie als Lehrperson in Zeiten von Corona wohl beschäftigen. Zudem fallen Ihre gewohnten Arbeitsstrukturen weg, was zahl- reiche neue Herausforderungen mit sich bringt, zu Unsicherheiten führt und den Druck auf Sie ver- stärkt. Datenschutz durch die Wenn die Überlastung aufgrund der Corona-Pan- Bildungsdirektion demie und Ihre Sorgen überhand nehmen, kann es hilfreich sein, mit einer außenstehenden Person Datenschutz ist keine Einbahnstraße. In den letzten zu sprechen. Das ifs bietet Ihnen kostenfrei rasche Jahren wurden die Schulen immer wieder - auch von Hilfe und Unterstützung im Sinne von Entlastungs- der Bildungsdirektion - darauf aufmerksam gemacht. gesprächen und psychosozialer Beratung an. Die Dass nun gerade die Bildungsdirektion selbst in Sa- Kontaktaufnahme kann während der Öffnungszei- chen Datenschutz daneben gegriffen hat, ist bemer- ten über die Regionale Sozialberatung erfolgen kenswert. Was ist passiert? Bei der Lieferung von Test-Kits wurden die Telefon- Kontakt: nummern von den LeiterInnen (auch deren Privat- ifs Regionale Sozialberatung, Lisa Sturn, nummern) weitergegeben. 051755-4429 lisa.sturn@ifs.at Verständlich, dass viele LeiterInnen darüber empört waren und die Personalvertretung kontaktiert haben. ifs Sozialberatungsstellen: Willi Witzemann, als Vorsitzender der LehrerInnen- Bregenz: 05 1755-510 Personalvertretung, hat in einem Gespräch mit Frau Dornbirn: 05 1755-530 Marte-Stefani darauf aufmerksam gemacht und sei- Feldkirch: 05 1755-550 ner Forderung Nachdruck verliehen, dass in Zukunft Bludenz: 05 1755-560 solche Weiterleitungen von Daten ohne ausdrück- Hohenems: 05 1755-540 liche Zustimmung der betroffenen Personen nicht Bregenzerwald: 05 1755-520 mehr stattfinden dürfen. 14 schulnotizen 1/2021
Querbeet Bildung brennt Termine: ArbeitnehmerInnenveranlagung Am 12. Jänner 2021 veranstaltete die Jedes Jahr schenken die Beschäftigten dem Finanzminister mehrere AKS (Aktion Kritischer SchülerInnen) Millionen Euro, weil sie die ArbeitnehmerInnenveranlagung (früher anlässlich der Universitätsgesetzes- Lohnsteuerausgleich) nicht machen. novelle 2021 österreichweit den Akti- onstag „Bildung brennt“. Für alle interessierten GÖD-Mitglieder gibt es die Möglichkeit, den Steuerausgleich online zu machen oder sich über diese Thematik zu Willi Witzemann und Alexandra Loser informieren. Speziell ausgebildete Fachleute des Vorarlberger ÖGB waren der Einladung zur Kundgebung helfen dabei. am Marktplatz in Dornbirn gefolgt und bekundeten ihre Unterstützung Nichtmitglieder, die vorher noch der Gewerkschaft beitreten, erhal- für engagierte, junge Menschen, de- ten auch diese Unterstützung. nen Bildung wichtig ist. Einschneidende Punkte sind der De- Termine: mokratieabbau, die Mindesstudien- Mi, 17. März 2021 - Bregenz, Büro der PV (ausgebucht!) leistung (bei Nichterfüllung folgt die Mi, 21. April 2021 - Feldkirch, Polytechnische Schule, Hirschgraben 8 Exmatrikulation und damit eine Sper- Mi, 28. April 2021 - Bregenz, Büro der Personalvertretung re für das Studium für 10 Jahre), er- Mi, 09. Juni 2021 - Mittelschule Bezau, Platz 138 höhte Studiengebühren, politische Eingriffe in universitäre Strukturen Weitere Infos und Anmeldungen: und Prozesse usw. Unter „bildung-brennt.at“ kann man Alexandra Loser, 0664 16 25 988 die Details zur UG Novelle nachlesen. loseralexandra@hotmail.com Zukunftssicherung Viele KollegInnen haben im Rahmen einer „Zukunftssicherung“ eine Versicherung abgeschlossen, bei der die Versicherungsprämi- en direkt vom Gehalt abgezogen werden. Dabei gilt laut § 13 des Einkommensteuergesetzes, dass Beiträge zu Er- und Ablebensversicherung nur dann steuerfrei sind, wenn die Laufzeit der Versicherung nicht vor dem Beginn des Bezuges einer gesetzlichen Alterspension oder vor Ablauf von fünfzehn Jahren endet. Endet die Laufzeit vor einer gesetzlichen Pensionierung, kann das einbezahlte Geld auch auf dem Konto belassen werden, bis eine Pensionszahlung erfolgt. Volksbegehren Um eine unliebsame Steuernachzahlung zu vermeiden, sollte un- „Ethik für Alle“ bedingt frühzeitig mit der jeweiligen Versicherung Kontakt aufge- nommen werden. Trotz Corona-Lockdowns gelang es, Genauere Auskünfte gibt aber auch die Gehaltsbemessungsstelle das Volksbegehren „Ethik für Alle“ des Landes Vorarlberg. erfolgreich zu beenden. 159.979 ÖsterreicherInnen haben es unter- schrieben. Damit muss dieses Thema im Parlament behandelt werden. www.freielehrer.at schulnotizen 1/2021 15
Aus der Gewerkschaft Anträge zum Landestag Am Donnerstag, 18. Februar 2021 fand der Landestag der Vorarlber- ger PflichtschullehrerInnengewerkschaft in der GÖD in Feldkirch statt. Aufgrund der Covid-19 Maßnahmen wurde dieser nur in sehr einge- schränkter Form durchgeführt. Alexandra Loser (FSG) wurde mit 100% Zustimmung als Vorsitzende für die nächsten 5 Jahre gewählt. Auch ihre StellvertreterInnen Alexander Frick (FSG) und Maria Cristelotti (FCG) wur- den einstimmig gewählt. In der Landesleitung hat die FSG-PflichtschullehrerInnengewerkschaft mit 9 von 13 Mitgliedern die absolute Mehrheit. Unsere FSG-Mitglieder in der Landesleitung sind: Alexandra Loser, Eveline Bitschnau-Steurer, Bernd Dragosits, Walther Flaig, Alexander Frick, Saskia Koller, Hannes Nöbl, Kerstin Wehinger und Willi Witzemann. Alexandra und Alexander Im Vorfeld hatten alle PflichtschullehrerInnen die Gelegenheit, Anträge einzubringen. Diese sind die Arbeitsgrundlage der LehrerInnengewerkschaft für die nächste Periode. Die Weichen für die gewerkschaftliche Arbeit wurden gelegt und alle Teil- nehmerInnen stellen sich den Herausforderungen, die in den nächsten Jahren im Bildungsbereich auf uns zukommen. Die Delegierten stellten einen Leitantrag, in dem jegliche Kürzung von Ressourcen kontraproduktiv und daher abzulehnen ist. Dieser Antrag wurde an die Bundesleitung in Wien, den Landeskongress der GÖD und an den Zentralausschuss der PV weitergereicht. Außerdem setzt sich die LehrerInnengewerkschaft weiterhin für die administrative Entlastung an den Schulen ein. Eine Sekre- tariatskraft an Pflichtschulen soll damit österreichweit ermöglicht werden. Auch der Ethikunterricht als zusätzliches, verpflichtendes Unterrichtsfach für alle Schulstufen ist der LehrerInnengewerkschaft im Hinblick auf das Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft ein großes Anliegen. Die dramatische Zunahme von SchülerInnen mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten (besonders auch während der COVID-19 Pandemie) stellt Lehrpersonen vor immer größere Probleme und übersteigt ihre Grenzen in vielen Fällen bei weitem. Deshalb wurde einstimmig beschlossen, dass Schulen auf zusätzliche Hilfssysteme zur Unterstützung von SchülerInnen mit sozialen Defiziten zurückgreifen können. Die Anrechnung der Vordienstzeiten bei QuereinsteigerInnen und die Fächerzulage für VolksschullehrerInnen findet Alexandra Loser im Hinblick auf den LehrerInnenmangel und die Attraktivität des Berufes enorm wichtig. „Besonders hervorzuheben ist“, so Loser, „dass sich die Vorarlberger PflichtschullehrerInnengewerkschaft mehrheitlich für die Einführung der Gemeinsamen Schule und einstimmig für die Transparenz bei der Vergabe von offenen Dienstposten im Land ausgesprochen hat.“ Leitantrag Begründung Kein Sparen in der Krise – Bildung ist der Grundstein für das Gerade jetzt, wo die Auswirkung der Corona Krise im Bil- spätere Leben. Jede Kürzung im Bereich von Ressourcen gene- dungsbereich massiv spürbar werden, braucht es mehr rell und im Besonderen für Sprachtherapie, Spezifische Lern- und nicht weniger Ressourcen. förderung, Stunden für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und Verhaltensauffälligkeiten ist kontraproduktiv und abzu- Die Volksschulen brauchen dringend zusätzliche Unter- lehnen. stützungsmittel (personell, finanziell und räumlich), um Für eine dringend notwendige qualitative Verbesserung der eine der heutigen Zeit und ihren geänderten Anforderun- Volksschulen benötigt es unter anderem folgende Verände- gen wirklich angemessene, gute und fundierte Basisarbeit rungen: im Bildungssystem leisten zu können. Neben sprachlichen • Personal: zusätzliche Lehrpersonen für Teamteaching Defiziten haben immer mehr Kinder auch in den soge- (besonders im Schuleingangsbereich und in Ganzta- nannten Kulturtechniken gravierende Defizite. Zur Förde- gesklassen) und/oder kleinere Klassen. rung der schwächeren Kinder ist eine 2. Lehrperson un- • Strukturreform: zwei Pflichtjahre Kindergarten; Aus umgänglich. bau der Ganztagesbetreuung; Ausbau von Betreuungs- einrichtungen für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten; Anerkennung von Verhaltensauffälligkeiten für zusätz- liche Stundenressourcen; mehr freie Stundenkontingente. 16 schulnotizen 1/2021
Aus der Gewerkschaft Weitere Anträge (alle Anträge können auf unserer Homepage nachgelesen werden) Anträge Begründung Es wird beantragt, dass Schulen auf zusätzliche Hilfssyste- Die dramatische Zunahme von SchülerInnen mit sozial- me zur Unterstützung von SchülerInnen mit sozialen De- emotionalen Auffälligkeiten stellt Lehrpersonen vor immer fiziten zurückgreifen können. Unter Hilfssystemen verste- größere Probleme und übersteigt ihre Grenzen in vielen hen wir BeratungslehrerInnen, KrisenbegleitlehrerInnen, Fällen bei weitem. Die Unterstützung durch speziell ge- SozialarbeiterInnen, ÄrztInnen, SchulpsychologInnen etc. schulte Fachkräfte halten wir daher für unverzichtbar. Um die Effizienz der Hilfsmaßnahmen zu gewährleisten, ist die regelmäßige Anwesenheit der Fachkräfte an den Schulen dringend erforderlich. Wir beantragen die Einführung der Gemeinsamen Schule Das derzeitige System mit einer Schullaufbahnentschei- der 10- bis 14-Jährigen. dung am Ende der Volksschulzeit ist nicht mehr zeitgemäß. Wir beantragen, dass es keine finanziellen Hürden für In Zeiten des LehrerInnenmangels sind wir froh um jede KollegInnen, die aus anderen Bundesländern nach Vorarl- Lehrkraft, die nach Vorarlberg kommt. Finanzielle Hür- berg wechseln, geben darf. Übertritte sind adäquat dem den dafür müssen fallen. In Zukunft wird das öffentliche Bundeslehrersystem vorzunehmen. Pflichtschulwesen auch viele Spätberufene und Querein- Für QuereinsteigerInnen hat eine Anrechnung aller ihrer steigerInnen benötigen. Ein Anreiz für ihren Berufswechsel bisherigen beruflichen Tätigkeiten als Vordienstzeiten zu ist für das gesamte System von Bedeutung. erfolgen! Sekretariate für Schulleitungen Die Aufgaben für die Schulleitungen werden immer um- Schulen brauchen Sekretariate zur Erledigung der immer fangreicher und sind ohne eine administrative Entlastung mehr werdenden administrativen Aufgaben. Eine zeit- nicht mehr länger durchführbar (siehe Bundesschulen). gemäße Schulleitung braucht Zeit für Schulentwicklung, Um LeiterInnenstellen für allfällige InteressentInnen Mitarbeiterführung, Elternarbeit und vieles mehr. Es wird wieder attraktiver zu machen, ist das eine Voraussetzung. beantragt, den Schulen Sekretariatsstunden in ausreichen- Sekretariate entlasten von Parteienverkehr und halten der dem Ausmaß (20 Wostd. / Staffelung / Clustersekretariate) Schulleitung den Rücken für die eigentlichen Aufgaben zur Verfügung zu stellen. frei. 20 Stunden in der Woche sind das Minimum für eine adäquate Entlastung. Kleinschulen können mit der Einrich- tung von Clustersekretariaten freigespielt werden. Mehr Transparenz bei den offenen Dienstposten im Land Momentan ist es für niemanden (LehrerInnen, LeiterIn- Wir fordern eine digitale Plattform mit einer Übersicht nen, Schulerhalter,...) ersichtlich, wo eine Stelle frei ist. über die offenen Stellen. Außerdem muss das Procedere Wer sich informieren will, muss Schulen anschreiben und für Ansuchen um Versetzung und Zuweisung an eine Schu- ist auf die Auskunft Dritter angewiesen. le transparent und klar nachvollziehbar gemacht werden. Die gesetzlichen Vorgaben sind umzusetzen. VolksschullehrerInnen im neuen Dienstrecht sollen analog Eine Ungleichbehandlung ist sachlich nicht begründbar. So zu den Lehrpersonen in der Sekundarstufe I auch eine gibt es auch in der 4. Schulstufe Schularbeiten in Deutsch Fächerzulage in Deutsch und Mathematik erhalten. und Mathematik, die einen vermehrten Korrekturaufwand bedeuten. Außerdem gibt es auch in der Sekundarstufe für Stunden Zulagen, in denen keine Schularbeit vorgesehen sind: „Anspruchsbegründend ist eine gemäß Lehrfächer- verteilung regelmäßig zu erbringende Wochenstunde (in einem von der Regelung erfassten Unterrichtsgegenstand; in Betracht kommen Pflichtgegenstände, z.B. aber auch Freigegenstände, Förderunterricht oder Unterrichtsgegen- stände im Rahmen der gegenstandsbezogenen Lernzeit).“ schulnotizen 1/2021 17
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