Schulprogramm - des Carl-Reuther-Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef
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Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef Fritz-Jacobi-Straße 20 53773 Hennef Schulleitung: OStD Günther Au StD Markus Breidung Internet: www.bk-hennef.de Tel.: 02242 / 91 36 5 - 0 Fax: 02242 / 91 36 5 – 444 E-Mail: info@bk-hennef.de
Inhaltsverzeichnis Seite 1. Vorwort zum Schulprogramm 1 2. Entstehungsgeschichte der Schule 2 3. Bildungsangebot 3 4. Schulorganisation 7 5. Schulziele 10 6. Verwirklichung der Schulziele 13 7. Berichte der Arbeitsgruppen, Stand 2020/21 23 7.1 Gesundheit und Arbeitsschutz 23 7.2 Beratung 24 7.3 Bildung und Gesundheit 28 7.4 Didaktik und Digitalisierung 29 7.5 EU-Austausch 31 7.6 Kollegiale Hospitation und Evaluation 35 7.7 Kriseninterventionsteam 37 7.8 Öffentlichkeitsarbeit 39 7.9 Suchtprävention 41 7.10 Take-Care-Team 42 7.11 Schule ohne Rassismus 44 8. Besondere pädagogische Aktivitäten in den Schulbereichen, Stand 2020/21 8.1 Ausbildungsvorbereitung 46 8.2 Bautechnik 49 8.3 Berufliches Gymnasium für Technik 53 8.4 Elektrotechnik 56 8.5 Ernährungs- und Versorgungsmanagement 58 8.6 Fachschule für Technik 63 8.7 Höhere Berufsfachschule für Technik 64 8.8. Holz- und Gestaltungstechnik 67 8.9. Informationstechnik 69 8.10. Metalltechnik 71 9. Schulbereichsübergreifende Projekte im Schuljahr 2020/21 73
Schulprogramm 1. Vorwort zum Schulprogramm „Pädagogisches Leitziel des Berufskollegs ist der Erwerb einer umfassenden beruf- lichen, gesellschaftlichen und personalen Handlungskompetenz und die Vorberei- tung auf ein lebensbegleitendes Lernen. Dies soll den Absolventinnen und Absol- venten ermöglichen, an zunehmend international geprägten Entwicklungen in Ge- sellschaft und Wirtschaft teilzunehmen und diese aktiv mitzugestalten.“ (Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW). Entsprechend diesem pädagogischen Leitziel schreibt unsere Schule zur Konkretisierung seit dem Jahr 2000 Entwick- lungsschwerpunkte und Entwicklungsvorhaben für die erfolgreiche Arbeit mit unse- ren Schülerinnen und Schülern im Schulprogramm fest. Die folgende Darstellung bildet die Situation der Schule im Schuljahr 2020/2021 ab. Im Einzelnen wird in Kapitel 2 die Entstehungsgeschichte unserer traditionsreichen Schule kurz beschrieben, bevor im 3. Kapitel unser Bildungsangebot vorgestellt wird. Es folgen Informationen zur Schulorganisation und die Schulziele. Wie sich diese verwirklichen lassen, wird im 6. Kapitel dargestellt. Eine Beschreibung der Aktivitäten der Arbeitsgruppen unserer Schule ist Inhalt des 7. Kapitels. Es folgen Berichte der Schulbereiche über besondere pädagogische Aktivitäten. Das 9. Kapi- tel stellt tabellarisch die schulbereichsübergreifenden Entwicklungsvorhaben im laufenden Schuljahr dar. Seit dem Sommer 2020 findet der Unterricht an unserer Schule in einem vollständig sanierten Gebäude statt, was die Lernumgebungen prägt. So stehen den Lehren- den und der Schülerschaft beispielsweise offene Lernbereiche zur Nutzung im Un- terricht zur Verfügung. Moderne Fachräume und Labore sowie eine Aula bereichern den Schulalltag. 1
Schulprogramm 2. Entstehungsgeschichte der Schule Das Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef blickt auf eine mehr als 100-jährige Tradition mit innovativen Ideen für die Weiterentwicklung sei- nes Schulprofils. Es war die Erkenntnis eines Hennefer Unternehmers, dass nur gut ausgebildete Fachkräfte die technische Entwicklung aktiv mitgestalten können, die Anlass zur Gründung einer gewerblichen Fortbildungsschule gab. Der Fabrikant Carl Reuther, Mitbegründer einer bahnbrechenden Wägetechnik, hatte durch eine großzügige Stiftung in den Jahren 1897 bis 1900 den Grundstein für eine schulisch begleitete berufliche Ausbildung in der Region gelegt. Bereits seit 1905 ist der Eintritt in ein gewerblich-technisches Lehrverhältnis mit der Pflicht zum Besuch der Fortbildungs- schule in Hennef verbunden. Für die Ausbildungsberufe Schlosser, Dreher, Hobler, Former, Schmied, Klempner, Schreiner, Maurer und Anstreicher sind damit in Hen- nef und in der benachbarten Region die Anfänge der dualen Berufsausbildung ge- legt. 1924 beginnt mit der Einrichtung von Fachklassen – die Lehrlinge werden erstmals nach Berufen getrennt unterrichtet – die Unterrichtsarbeit der neuen Be- rufsschule. Schulgründer Carl Reuther (links), erstes Schulgebäude an der Königstraße (rechts) 2
Schulprogramm 3. Bildungsangebot Aus diesen Anfängen heraus entwickelte sich unser Berufskolleg in Hennef mit sei- nen derzeit knapp 2.600 SchülerInnen und über 100 LehrerInnen und MitarbeiterIn- nen. Neben den Fachklassen des dualen Ausbildungssystems zählen heute zahl- reiche Vollzeitbildungsgänge und Schulformen zum Angebotsprofil unseres Berufs- kollegs. Im Rahmen der Berufsorientierung erwerben die Schülerinnen und Schüler neben beruflichen Kenntnissen allgemeinbildende Bildungsabschlüsse bis hin zur allge- meinen Hochschulreife. Im Bereich der beruflichen Weiterbildung qualifizieren wir fachlich in Vollzeit- oder Teilzeitform und vermitteln die Fachhochschulreife. Kern- stück unserer Bildungsarbeit ist nach wie vor die Berufsschule. Betrieb und Berufs- schule sind die beiden Lernorte im System der dualen Berufsausbildung, einem Ausbildungssystem, das seine Leistungsfähigkeit über viele Jahrzehnte bewiesen hat und weltweit große Anerkennung genießt. Waren es zu Beginn des Jahrhunderts die Handwerksbetriebe und Fabriken aus der „Eisenbranche“ und des „Baufaches“, deren Lehrlinge in der Fortbildungsschule unterrichtet wurden, so ist die Stärke des derzeitigen Schulprofils des Carl-Reuther- Berufskollegs eine ausgewogene gewerblich-technische Berufsfeldstruktur. Aus den Ursprüngen unserer Schule haben sich bis heute vier fachdidaktische Schwer- punktbereiche gebildet, in denen berufs- und fachübergreifendes Arbeiten gefördert werden kann. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Wirtschafts- und Arbeits- welt wider, in der die traditionelle Facharbeit zunehmend ergänzt und ersetzt wird durch berufs- und auch berufsfeldübergreifendes Handeln. Die Fachbereiche und Ausbildungsberufe unseres gewerblich-technischen Berufs- kollegs sind: • Ernährungs- und Versorgungsmanagement Ausbildungsberufe: BäckerInnen, FachverkäuferInnen im Lebensmittel- handwerk, FleischerInnen, KonditorInnen • Bautechnik, Holztechnik, Gestaltungstechnik 3
Schulprogramm Ausbildungsberufe: BauzeichnerInnen, DachdeckerInnen, FliesenlegerInnen, HolzmechanikerInnen, MaurerInnen, TischlerInnen, diverse Berufe in der be- ruflichen Grundbildung in der Bauwirtschaft • Elektrotechnik, Metalltechnik Ausbildungsberufe: ElektronikerInnen für Automatisierungstechnik, Elektro- nikerInnen für Betriebstechnik, IndustriemechanikerInnen, MechatronikerIn- nen, MetallbauerInnen • Informatik Ausbildungsberufe: FachinformatikerInnen für Anwendungsentwicklung, FachinformatikerInnen für Systemintegration Seit vielen Jahren ist das Carl-Reuther-Berufskolleg ein verlässlicher Partner der Ausbildungsbetriebe in der Region und der sie vertretenden Institutionen, wie z.B. der Industrie- und Handelskammer Bonn / Rhein-Sieg, der Kreishandwerkerschaft Bonn / Rhein-Sieg mit den einzelnen Innungen. In regelmäßig tagenden Ausbilder- arbeitskreisen, in Konferenzen mit den Berufsbildungsausschüssen und Prüfungs- ausschüssen, in Gesprächen mit den Repräsentanten der dualen Partner und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin werden unterrichtliche Organisati- onsformen, Bildungsinhalte, Lernfelder und Leistungsstandards diskutiert und im Rahmen rechtlicher Vorgaben zunehmend konkret abgesprochen. Dabei ist es das gemeinsame Ziel von LehrerInnen, AusbilderInnen und HochschuldozentInnen, die Auszubildenden / Studierenden zu befähigen, die an sie gestellten Anforderungen in ihrem Berufsalltag zu meistern und auf Entwicklungen flexibel reagieren zu kön- nen. Um die Durchlässigkeit der Bildungsgänge bis hin zur Fachhochschulreife und all- gemeinen Hochschulreife zu ermöglichen, hat das Carl-Reuther-Berufskolleg in den vergangenen Jahren entsprechende Schulformen eingerichtet. Ziel der Vollzeitbil- dungsgänge ist der Erwerb beruflicher Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, bzw. eines Berufsabschlusses nach Landesrecht und der Erwerb eines höherquali- fizierenden, allgemeinbildenden Schulabschlusses. 4
Schulprogramm Bildungsgänge, die den Erwerb der Studierfähigkeit ermöglichen, sind: • Berufliches Gymnasium für Technik mit den Schwerpunkten Elektrotechnik und Ingenieurwissenschaften zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (3-jährig, Vollzeit) • Ausbildung zum / zur Staatlich geprüften Informationstechnischen Assisten- ten / Assistentin nach Landesrecht zur Erlangung des Berufsabschlusses und der Fachhochschulreife (3-jährig, Vollzeit) • Zweijährige Höhere Berufsfachschule mit den Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik, Ernährung und Hauswirtschaft, Informationstechnik, Ingenie- urtechnik zum Erwerb der Fachhochschulreife (Vollzeit) • Fachschule für Technik mit den Schwerpunkten Elektrotechnik und Maschi- nenbautechnik mit der Möglichkeit zur Erlangung der Fachhochschulreife (4-jährig, Teilzeit in Abendform) • Fachoberschule für Technik mit den Schwerpunkten Bau- und Metalltechnik zum Erwerb der Fachhochschulreife (1-jährig, Vollzeit) Bildungsgänge, die zum mittleren Schulabschluss führen: • Berufsfachschule II in den Bereichen Elektrotechnik, Ernährungs- und Ver- sorgungsmanagement, Farbtechnik, Holztechnik, Metalltechnik zum Erwerb der Fachoberschulreife, ggf. mit Qualifikationsvermerk (1-jährig, Vollzeit) • Ausbildung zur / zum Staatlich geprüften Assistentin / Assistenten für Ernäh- rung und Versorgung, Schwerpunkt Service zur Erlangung von Berufsab- schluss, Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder Fachoberschulreife, ggf. mit Qualifikationsvermerk (2-jährig, Vollzeit) • Berufsschule 5
Schulprogramm Bildungsgänge zum Erwerb des Hauptschulabschlusses oder Hauptschulabschlus- ses nach Klasse 10: • Ausbildung zur / zum Staatlich geprüften Assistentin / en für Ernährung und Versorgung, Schwerpunkt Service zur Erlangung von Berufsabschluss, Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder der Fachoberschulreife, ggf. mit Qualifikationsvermerk (2-jährig, Vollzeit) • Berufsfachschule I in den Bereichen Bautechnik, Elektrotechnik, Farbtechnik und Metalltechnik zur Vermittlung des Hauptschulabschlusses nach Klasse 10 (1-jährig, Vollzeit) • Bildungsangebot der Ausbildungsvorbereitung in den Bereichen Technik / Naturwissenschaften und Ernährungs- und Versorgungsmanagement (1-jährig, Vollzeit und Teilzeit) • Internationale Förderklassen mit gewerblich-technischen Schwerpunkten (1-jährig, Vollzeit) • Berufsschule 6
Schulprogramm 4. Schulorganisation Die Organisation unserer Schule sieht vor, dass die Schulleitung durch die Arbeit einer erweiterten Schulleitung unterstützt wird. Dazu gehören die Schulbereichslei- terinnen und -leiter, die die Bildungsgangarbeit koordinieren und organisatorische Aufgaben, z.B. die Stundenplanung, übernehmen. Folgende Schulbereiche sind am Carl-Reuther-Berufskolleg eingerichtet: ▪ Schulbereich Ausbildungsvorbereitung ▪ Schulbereich Bautechnik ▪ Schulbereich Berufliches Gymnasium ▪ Schulbereich Elektrotechnik ▪ Schulbereich Ernährungs- und Versorgungsmanagement ▪ Schulbereich Fachschule für Technik ▪ Schulbereich Höhere Berufsfachschule für Technik und Fachoberschule ▪ Schulbereich Holztechnik und Gestaltungstechnik ▪ Schulbereich Informationstechnik ▪ Schulbereich Metalltechnik Zur Bearbeitung schulbereichsübergreifender Bildungs- und Organisationsschwer- punkte tagt die erweiterte Schulleitung mit einem Vertreter des Lehrerrats und einer Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit wöchentlich, um sich über die entspre- chenden Inhalte auszutauschen und Beschlüsse zu fassen. Ergebnisprotokolle des Gremiums werden auf der Plattform Office 365 abgelegt und damit den KollegInnen zur Sichtung verfügbar gemacht. Der Schulterminkalender ist ebenfalls über diese Plattform einsehbar. In jährlich stattfindenden, zweitägigen Klausurtagungen wid- met sich die erweiterte Schulleitung Fragestellungen der Schulentwicklung. Innerhalb der Schulbereiche organisieren die Bildungsgangkonferenzvorsitzenden die Arbeit an didaktischen Jahresplanungen. Diese definieren die didaktisch- methodische Umsetzung des Unterrichts in den jeweiligen Bildungsgängen. In all- gemeinbildenden Fächern ist die Fachkonferenz das Gremium, das Standards für die didaktisch-methodische Arbeit in den Bildungsgängen entwickelt und fest- schreibt, beispielsweise durch Parallelarbeiten in den Berufsfachschulen. 7
Schulprogramm Pädagogische Tage, die jährlich für das gesamte Kollegium durchgeführt werden, behandeln wichtige Themen der Schulentwicklung, deren Ergebnisse in das Schul- programm einfließen. 8
Schulprogramm 9
Schulprogramm 5. Schulziele In den vom Kollegium unseres Berufskollegs erarbeiteten und getragenen Schulzie- len haben sich alle Lehrerinnen und Lehrer zur Förderung der Beruflichkeit unserer Schülerinnen und Schüler verpflichtet. Zur Beruflichkeit zählen wir neben den erfor- derlichen fachlichen auch persönliche und soziale Kompetenzen, die zur Leis- tungsbereitschaft und Teamarbeit, zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung, zu gesundheitsbewusstem Handeln und lebenslangem Lernen be- fähigen. Im Mittelpunkt unserer Bildungsarbeit, so lautet die Maxime unseres päda- gogischen Handelns, stehen die Schülerinnen und Schüler. Die Entwicklung ihrer beruflichen Qualifikation und ihrer Persönlichkeit, die kritikfähig und verantwor- tungsbewusst, eigeninitiativ, demokratisch und vernünftig handelt, ist unser vorran- giges pädagogisches Anliegen. Dies lässt sich nur in einem Kollegium realisieren, das teamorientiert arbeitet und sich in hohem Maße mit der Schule identifiziert. Da- für ist eine positive Arbeitsatmosphäre unabdingbar, welche auch die Lehrer- gesundheit und -zufriedenheit fördert. Die Schulziele wurden vom Kollegium im Einzelnen wie folgt definiert: 1 Die Schülerinnen und Schüler fordern und fördern Das Carl-Reuther-Berufskolleg setzt sich das Ziel, seine Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeit und Beruflichkeit zu fördern und weiterzuent- wickeln. 2 Die Beruflichkeit weiterentwickeln Berufliche Grund-, Fach- und Weiterbildung befähigen die Schülerinnen und Schüler, ihre berufliche, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Si- tuation zu bewältigen. Die Einsicht in die Notwendigkeit gesundheitsbewuss- ten Handelns und lebenslangen Lernens wird gefördert. Die Leistungsbereit- schaft, Arbeitshaltung und das Qualitätsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler wird auf der Basis ganzheitlichen Lernens gestärkt und weiterentwi- ckelt. Die jungen Erwachsenen erlangen Kompetenzen in modernen Techno- logien und im Umgang mit zeitgemäßen Medien sowie digitalen Werkzeu- 10
Schulprogramm gen. Ihre Sprachkompetenz wird erweitert. Vorhandene Fähigkeiten werden durch Stütz- und Fördermaßnahmen ausgebaut. 3 Mit dem dualen Partner kooperieren Die Ausbildung und Weiterbildung der Schülerinnen und Schüler wird mit den Betrieben unserer Region und deren Organisationen in dualer Partner- schaft umgesetzt. Dabei setzt das Carl-Reuther-Berufskolleg auf die Bereit- schaft aller zu konstruktiver Zusammenarbeit. 4 Das Kollegium stärken Das Kollegium schafft durch seine Identifikation mit dem Schulleben eine po- sitive Arbeitsatmosphäre, die zur Motivation und Zufriedenheit beiträgt und den Zusammenhalt stärkt. Die Lehrerinnen und Lehrer verstehen sich als Vorbilder und Partner für SchülerInnen, Studierende und Auszubildende am Carl-Reuther-Berufskolleg. 5 Die Durchlässigkeit unserer Bildungsgänge ermöglichen Das Carl-Reuther-Berufskolleg richtet seine Bildungsgänge so ein, dass für die Schülerinnen und Schüler eine Durchlässigkeit zur Erreichung beruflicher Abschlüsse und auch schulischer Abschlüsse der Sekundarstufen I und II gewährleistet ist. Konzepte zum Übergangsmanagement fördern reibungslo- se Schulwechsel, abgestimmt auf die Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. 6 Unsere Schule gestalten Das Carl-Reuther-Berufskolleg gestaltet ein vielseitiges, aktives Schulleben für seine Schülerinnen und Schüler unter Mitwirkung der Schülervertretung, der dualen Partner und der Schulpflegschaft. Arbeitsgruppen zur Schüler- und Lehrerberatung, zur Digitalisierung, zum Arbeitsschutz und der Gesund- heitsförderung, zur Pflege der Öffentlichkeitsarbeit, zur Krisenprävention und -intervention, zu EU-Austauschprogrammen und zu Evaluationsmaßnahmen begleiten und steuern das Schulleben unserer Schule. Der Beirat der Media- thek initiiert schulbereichsübergreifend kulturelle Angebote. 11
Schulprogramm Eine zukunftsweisende Bildungsarbeit setzt eine zeitgemäße Ausstattung vo- raus. Das Carl-Reuther-Berufskolleg strebt in Zusammenarbeit mit dem Schulträger eine bestmögliche Ausstattung in allen Schulbereichen an, die pädagogische, soziale und ergonomische Gesichtspunkte unterstützt. 7 Das Qualitätskonzept weiterentwickeln Zur ständigen Verbesserung der Bildungs- und Erziehungsarbeit entwickelt das Carl-Reuther-Berufskolleg in Arbeitsgruppen umfassende Konzepte, de- ren Maßnahmen regelmäßig überprüft und angepasst werden, um die Quali- tät von Unterricht zu verbessern. 12
Schulprogramm 6. Verwirklichung der Schulziele Zur Erreichung dieser Ziele gestalten die Lehrerinnen und Lehrer am Carl-Reuther- Berufskolleg ihren Unterricht nach aktuellen lernpsychologischen und didaktischen Erkenntnissen und nutzen dabei die Vielfalt erprobter methodischer und didakti- scher Unterrichtskonzepte. Die ausgewählten Lerninhalte sind durch die berufli- chen Handlungssituationen der Schülerinnen und Schüler legitimiert. Das unter- richtliche Lernen in praxisnahen Problemstellungen und Projekten durch schüler- selbstverantwortetes Planen, Durchführen und Kontrollieren fördert die Fähigkeit der SchülerInnen, Lernen selbsttätig zu organisieren („Das Lernen lernen“), Infor- mationen zu beschaffen und auszuwerten, fachlich fundierte Entscheidungen zu treffen und zu realisieren sowie die Ergebnisse kritisch zu reflektieren. Das Carl- Reuther-Berufskolleg hat sich schon seit 1998 mit den Grundlagen des handlungs- orientierten Lernens auseinandergesetzt. Eine Arbeitsgruppe widmet sich der kol- legialen Hospitation, um didaktisch-methodische Synergieeffekte innerhalb der Lehrerschaft zu initiieren. Im Vertretungsfall greift ein Vertretungskonzept, mit dem angestrebt wird, dass Vertretungsunterricht sinnvoll umgesetzt wird. Konkret organisiert wird anfallender Vertretungsunterricht dezentral in den Schulbereichen mit dem Stundenplanpro- gramm UNTIS. Dabei ist es das Ziel, den Unterrichtsaufall zu vermeiden und inhalt- lich möglichst nah am regulär zu erteilenden Unterricht zu arbeiten. Um die Standardisierung von Lernprozessen voranzutreiben, werden in den Höhe- ren Berufsfachschulen, der Fachoberschule für Technik, der Fachschule, den As- sistentInnen für Ernährung und Versorgung sowie der Ausbildung zum Informati- onstechnischen Assistenten in den Prüfungsfächern Klausurvorschläge einge- reicht, die den vorgegebenen Kriterien der Bezirksregierung entsprechen. Dabei wird die Vereinheitlichung von Prüfungsvorschlägen in schulbereichsübergreifen- den Bildungsgängen für die allgemeinbildenden Fächer im Sinne einer Standardsi- cherung angestrebt. Unsere Schule ist überzeugt von der Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildung und fühlt sich der Förderung der beruflichen Bildung verpflichtet. So wird der Erwerb allgemeiner Schulabschlüsse im Rahmen des Unterrichts der Be- 13
Schulprogramm rufsschule durch Kurse – z. B. im Fach Englisch auf Niveaustufe B1 – gefördert und gestützt. Damit bieten wir den Schülerinnen und Schülern unserer Berufsschule die Chance, ihren schulischen Ausbildungsteil mit einer Doppelqualifikation abzu- schließen: Berufsschulabschluss und allgemeiner Schulabschluss. Diese Doppel- qualifizierung trägt in Verbindung mit weiterqualifizierenden beruflichen Bildungs- gängen wesentlich zur Durchlässigkeit des Berufskollegs bis hin zur Studierfähig- keit bei. Diese Bildungsangebote unseres Berufskollegs werden ergänzt durch zeitgemäße Zusatzqualifikationen für unsere Schülerinnen und Schüler, beispielsweise in Lichtwellenleitertechnik, als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Tischler- handwerk, im Bereich der Netzwerktechnik in Kooperation mit Cisco (CCNA), in Solid Works, einem Zuckerkunstkurs im Konditorenhandwerk sowie der Vorberei- tung auf die Ausbildereignungsprüfung in der Fachschule. Auch finden schulbe- reichsübergreifende Fortbildungsprojekte statt. So nutzen FachlehrerInnen mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Berufsfelder das im Jahr 2004 errich- tete Pädagogische Bauzentrum, um gemeinsam in Projektarbeiten eine gewerke- übergreifende Zusammenarbeit zu erproben. Die dabei erstellten Produkte kommen oft der Schulgemeinschaft oder gemeinnützigen Zwecken im Alltag zugute. Bei- spielhaft kann eine abschließbare Unterstellmöglichkeit für Fahrräder genannt wer- den, die täglich von Kolleginnen und Kollegen genutzt wird, die ihren Schulweg per Fahrrad bestreiten. Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass seit einigen Jahren vermehrt Schüle- rinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte eine duale Ausbildung antreten, bietet das Carl-Reuther-Berufskolleg seit dem Schuljahr 2017/2018 einen Kurs in Deutsch als Zweitsprache speziell für diese Klientel an. In einer Doppelstunde verbessern die Teilnehmenden ihre Deutschkenntnisse. Gemeinsam mit Schülerin- nen und Schülern der Internationalen Förderklassen und Berufsfachschulen werden die BerufsschülerInnen auf die Teilnahme am Zertifikat DSD I Pro der Kultusminis- terkonferenz seit 2020 vorbereitet. Um bestmögliche Transparenz bei der Notenvergabe zu gewährleisten, hat die er- weiterte Schulleitung einen Leitfaden zur Leistungsbewertung entwickelt. Dieser 14
Schulprogramm sieht u.a. vor, dass die Schülerinnen und Schüler in vierteljährlichem Rhythmus über ihren Leistungsstand und ihre Perspektiven eingehend beraten werden. Seit Jahren ermöglichen wir Schülerinnen und Schülern im Rahmen von Erasmus+- Projekten Aufenthalte im europäischen Ausland, um neben ihrer Fachkompe- tenz auch ihr interkulturelles Verständnis und die Sprachkompetenz zu fördern. Dies findet im Rahmen so genannter EU-Mobilitäten und Partnerschaften statt. Bis- herige Kooperationspartner sind Berufskollegs in Dänemark (Viborg, Holstebro, Randers), Finnland (Kouvola), Großbritannien (Wrexham), Italien (Brixen), Ungarn (Szeged) und Spanien (Buitrago, Madrid, Valencia). Im Jahr 2017 haben wir die von der Bezirksregierung als Anreiz gesetzte 10%-Quote erreicht. Traditionell legen wir im Bereich der Fortbildung besonderen Wert auf die Förde- rung einer gesundheitsbewussten Arbeits- und Lebensweise. Exkursionen zu Be- trieben, die in unserer Region ökologisch-nachhaltig produzierte Waren herstellen, und Besuche von Institutionen wie dem Hygieneinstitut, die die Arbeitsgesundheit in den Fokus stellen, ergänzen den Fachunterricht auf sinnvolle Weise. Der Besuch von Ausbildungsbetrieben zur Information über Anforderungsprofile an die Arbeit- nehmerInnen ist in vielen Schulbereichen fest verankert und trägt zur Orientierung der Schülerinnen und Schüler bei. Lehrerfortbildungsangebote und -konzepte werden in regelmäßigen Abständen von einem verantwortlichen Kollegen via Intranet öffentlich gemacht. Initiiert durch die Fachkonferenz Politik findet jährlich ein EU-Projekttag an unserer Schule statt. Dabei präsentieren Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klas- sen Vorträge zur Europäischen Union und es werden kulinarische Spezialitäten verschiedener Nationen dargeboten. Begleitet wird dieser Aktionstag von Politi- kerInnen aus der Region, die mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt treten. In den Schulbereichen institutionalisierte Evaluationsmaßnahmen wie so genann- te Check-In-Gespräche, Fragebögen und die automatisierte Unterrichtsbewertung über das Portal SEfU („Schüler als Experten für Unterricht“) werden genutzt, um systematisch Rückmeldungen zum Bildungsangebot und zum Unterricht einzuho- len. Dieses Schülerfeedback ist unverzichtbare Voraussetzung für die Qualitätsver- besserung unserer Bildungsarbeit und wird vom Kollegium als solches aufgefasst 15
Schulprogramm und genutzt. Verbindlich ist eine vierteljährliche Evaluation des Unterrichts in der Lerngruppe. Um die Schülerschaft auf dem Weg hin zur Digitalisierung der Arbeitswelt zu un- terstützen, wird am Carl-Reuther-Berufskolleg mit dem Programm Microsoft Office 365 gearbeitet. Die vom Schulträger kostenlos zur Verfügung gestellten Anwen- dungen fördern die IT-Kompetenzen von LehrerInnen wie SchülerInnen. Um eine breite Akzeptanz der Tools zu erreichen, fand im Schuljahr 2017/2018 ein erster Pädagogischer Tag zu Office 365 statt, an dem das Kollegium mit den Anwendun- gen vertraut gemacht wurde. Die Schule hatte sich zum Ziel gesetzt, diese Kennt- nisse in den Schulunterricht ab dem Schuljahr 2018/19 zu implementieren. Zu die- sem Zweck fand im April 2019 erneut ein Pädagogischer Tag statt, der von der Ar- beitsgruppe Didaktik und Digitalisierung organisiert wurde. Im Februar 2021 fand eine ganztägige Fortbildung über die Plattform Fobizz zu Anwendungen von Office 365 statt, um gezielt auf die Bedürfnisse der KollegInnen in Zeiten von Distanzun- terricht unter Corona einzugehen. Diese Fortbildung wurde aufwändig von der Ar- beitsgruppe Didaktik und Digitalisierung evaluiert. Ab dem Schuljahr 2021 / 2022 ist die Einführung des digitalen Klassenbuchs über WebUntis geplant. Probehalber wurde dieses Instrument in ausgewählten Bil- dungsgängen bereits in diesem Schuljahr angewendet. Auch dem seelischen Wohl wird an unserer Schule besondere Aufmerksamkeit ge- schenkt, um ein gesundes Schulklima und die Vorbeugung von krisenhaften Situa- tionen in der Schule zu fördern. So führen wir in Abstimmung mit dem evangeli- schen Kirchenkreis seit dem Schuljahr 2010/2011 ein Seelsorgeprojekt durch, das uns ermöglicht, tägliche Sprechstunden durch unsere Berufsschulpfarrer anzubie- ten. Dieses Angebot, das in die Arbeit der Arbeitsgruppe Take-Care-Team (TaCT) eingebunden ist, wird sowohl seitens der Schülerschaft als auch vom Kollegium in hohem Maße angenommen und bestätigt damit den Bedarf nach psychologischer Unterstützung in besonderen Lebenslagen. Unterstützend wirken die etablierten Angebote im Bereich der Krisenprävention und -intervention (KiT). Dazu zählen die eintägigen Seminare zur gewaltfreien Kommunikation sowie die Ausbildung zum Streitschlichter, an der nicht nur Schüle- rInnen unseres Berufskollegs, sondern – ganz im Sinne der besseren Verständi- 16
Schulprogramm gung und Streitschlichtung – auch Schülerinnen und Schüler des angrenzenden Gymnasiums und der benachbarten Gesamtschulen teilnehmen. Die Mitglieder des Kriseninterventionsteams treffen sich regelmäßig, um in Rol- lenspielen krisenhafte Situationen und den Umgang mit ihnen zu simulieren. Unter- stützung erfahren sie hierbei von Polizeibeamten und anderen Experten, z.B. Ver- tretern der regionalen Presse und Notfallseelsorgern, um sich auf Ernstfälle best- möglich vorzubereiten. Suchtprävention und -intervention werden am Carl-Reuther-Berufskolleg ernst genommen und von einer dafür beauftragten Kollegin begleitet. Es wurde im Jahr 2014 ein Stufenmodell als Interventionsplan erarbeitet. Das gesamte Kollegium wurde bereits 2015 im Rahmen eines Pädagogischen Tages unter Hinzuziehung des Siegburger Kriminalkommissariats sowie der Fachstelle für Suchthilfe der Dia- konie geschult, das Stufenmodell wurde vorgestellt. Auch im Sinne der Suchtprävention führen wir zum Schuljahr 2021 /2022 als Pilot- projekt eine Unterrichtseinheit im Beruflichen Gymnasium sowie in der Höheren Berufsfachschule für Technik zum Thema E-Sport ein. In theoretischen wie prakti- schen Einheiten sollen sich die Schüler im Fach Sport mit Chancen und Risiken dieser neuen Sportart auseinandersetzen. Auch unsere Laufbahnberatung, die sich an diejenigen richtet, die Fragen zu ih- rem schulischen Werdegang und Bildungsperspektiven haben, ist ein wichtiger Be- standteil des Beratungskonzepts unserer Schule, das von der Arbeitsgemeinschaft Beratung erarbeitet wurde und sich – angelehnt an den aktuellen Bedarf – kontinu- ierlich weiterentwickelt. Schulleitung und Kollegium sind sich einig darin, dass sich Schule zunehmend vom Lern- zum Lebensort entwickelt und damit neuen Anforderungen gerecht werden muss. Unsere Mediathek, in der ein Diplom-Bibliothekar täglich den Besuchern für Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung steht, stellt einen wichtigen Ort zum ei- genständigen Lernen dar. Die Schülerinnen und Schüler nutzen die vielfältigen Me- dien, um sich fortzubilden. Von vielen Kolleginnen und Kollegen wird die Mediathek als Unterrichtsraum genutzt, beispielsweise um Informationsrecherche zu Präsenta- tionen anstellen zu lassen. Darüber hinaus fördert die Einrichtung das kulturelle 17
Schulprogramm Verständnis der Schülerinnen und Schüler, indem regelmäßig, z.B. anlässlich des Welttags des Buches, Lesungen und Aktionen stattfinden. Da seitens der Schülerinnen und Schüler über die jährlich durchgeführte SV- Befragung der Wunsch an die Schulleitung herangetragen wurde, in den Nachmit- tagsstunden in Lerngemeinschaften Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen durchzuführen, stellt die Schule nach Bedarf dazu seit dem Schuljahr 2009/2010 ausgewiesene Klassenräume nach Unterrichtsschluss zur Verfügung. Mit Beginn des Schuljahres 2021 / 2022 führen alle Klassen der Höheren Berufs- fachschule sowie das Berufliche Gymnasium die Dalton-Pädagogik in Form eines Förderbandes ein, um das selbstständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Dazu erstellen die KollegInnen 5-Wochen-Pläne, die es seitens der SchülerInnen zu bearbeiten gilt. Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung sorgen am Carl-Reuther- Berufskolleg die vollwertigen, kulinarischen Angebote, die auf vielfältige Weise und angepasst an unterschiedliche Ernährungsformen und Unverträglichkeiten der Konsumenten täglich vom Schulbereich Ernährungs- und Versorgungsmanagement zubereitet werden. So werden montags bis freitags vollwertige Menükomponenten und Snacks verkauft. Weil sich die Schule des Themas Gesundheit besonders an- nimmt, hat sie sich darauf verständigt, ab dem März 2021 am Landesprogramm Bildung und Gesundheit NRW teilzunehmen. Die schuleigene Kanuflotte wird in den Sommermonaten von Klassen für Boots- touren auf der Sieg genutzt. Fortbildungen und Studienfahrten mit sportlichem Schwerpunkt und Inhalten zur Gesundheitsförderung gehören zum verankerten Programm der Schule und werden regelmäßig für die Schüler- und Lehrerschaft durchgeführt. Diese Veranstaltungen stellen nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag zur Teamentwicklung dar. Um diese Exkursionen regelmäßig kostengünstig und mit angemessenem organisatorischen Aufwand durchführen zu können, besitzt das Carl-Reuther-Berufskolleg einen schuleigenen Kleinbus. Ein- und mehrtägige Klassenausflüge und -wandertage sind in vielen Schulbe- reichen etabliert. So findet zum Beispiel in vielen Vollzeitklassen zu Schuljahresbe- ginn zur Teambildung ein Tag im Kletterwald statt. Exemplarisch für mehrtägige Klassenfahrten sei hier auf die Berlinfahrt unter Moderation der Bundeswehr im Be- 18
Schulprogramm ruflichen Gymnasium verwiesen. Sie fördert das politische Denken der Gymnasias- ten und sensibilisiert sie für die besondere Bedeutung der Hauptstadt. Die Arbeitsgruppe Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung legt besonderen Wert darauf, dass die Sicherheitsstandards in unseren Werkstätten, Laboren und Klassenräumen eingehalten werden. In entsprechenden Mitteilungen, Unterrichts- einheiten und Ersthelferkursen zu Schuljahresbeginn werden die Schülerinnen und Schüler über sicheres Arbeitsverhalten und Handeln in Unfallsituationen aufgeklärt. Ein Schulsanitätsdienst und Lehrerinnen und Lehrer mit entsprechender Ausbildung stehen in Notfällen täglich zum Einsatz bereit. Seit Jahrzehnten fördert unsere Schülervertretung karitative Projekte und Einrich- tungen und engagiert sich besonders mit ihren Aktionen für Don Bosco. Nachdem die Einrichtung einer Ausbildungsschule für angehende Schlosser in Peru durch Förderung der Salesianer Don Boscos erfolgreich beendet wurde, fördert unsere SV seit 2009 ähnliche Entwicklungsprojekte zur Ausbildung junger Leute. Jährlich werden Geldbeträge durch Spendenaktionen der Schülervertretung gesammelt und den Salesianern gespendet. Weiteres sozial-karitatives Engagement unserer Schu- le kam der Kinder- und Jugendstiftung Hennef e.V. zugute. Auch die seit vielen Jahren durch die SV etablierte Sportwoche bzw. der Campus Cup für alle Schüle- rinnen und Schüler am Carl-Reuther-Berufskolleg und unsere benachbarten Schu- len sowie unsere Verkehrssicherheitstage, die im ein- bzw. zweijährigen Rhythmus stattfinden, fördern sowohl Bildung als auch Verantwortungsbewusstsein unserer Jugendlichen. Das gilt insbesondere auch für die DKMS-Registrierungsaktion im Kampf gegen Blutkrebs, die seit 2016 im Zweijahresrhythmus an unserer Schule stattfindet. Die SV unterstützt auch jährlich den Anti-Diskriminierungsprojekttag am Tag der Menschenrechte zum Thema Menschenwürde (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage). Unterstützung finden benachteiligte Schülerinnen und Schüler durch unseren 1990 gegründeten Förderverein „Förderverein Berufskolleg Hennef e.V.“ Sie erhalten bei Bedarf finanzielle Unterstützung zur Durchführung von Klassenfahrten. Weite- res Engagement des Vereins besteht in der Förderung von außerunterrichtlichen Aktivitäten, wie der Durchführung einer Sportwoche in Zusammenarbeit mit der Schülervertretung. Der Verein zur Förderung des Berufsschulsports e.V. existiert bereits seit 1979 und nimmt sich der Bereitstellung von Unterrichtsmaterial im 19
Schulprogramm Sportunterricht an und pflegt und wartet die schuleigene Kanuflotte, den Kanuan- hänger sowie den schuleigenen Kleinbus. Um den Unterricht auf das Lernen zu richten, nicht aber darauf, den Unterricht zu verhindern, zu verzögern oder zu stören, wurde im Jahr 2003 von SV-LehrerInnen, KlassensprecherInnen, Mitgliedern der erweiterten Schulleitung und des Lehrerrats sowie unter Mitwirkung der Schulkonferenz ein Verhaltenskodex entwickelt. Dieser wurde vom Take-Care-Team aktualisiert. Zu Beginn jedes Schuljahrs wird er mit allen Schülerinnen und Schülern im Unterricht mit ihren Klassenlehrerinnen und - lehrern besprochen und unterschrieben, um ihre Zustimmung formell darzulegen und zu dokumentieren. In dem Kodex sind Regeln formuliert, die respektvolles Ver- halten in Unterricht und Schule bestimmen und die einzuhalten sind. Im Mai 2018 erhielt unsere Schule den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Auf Initiative der Schülervertretung wurde das Thema Diskriminie- rung behandelt. Nachdem sich über 70 Prozent der Schülerschaft und des Perso- nals verpflichtet hatten, sich aktiv gegen Diskriminierung jeglicher Couleur und pro Demokratie einzusetzen, erhielt unsere Schule diesen Titel. Einige Aktivitäten, die sich für diese Ziele stark machen, laufen bereits seit vielen Jahren: die Streit- schlichter-Ausbildung, Gewaltfreie Kommunikation und diverse Angebote des Take- Care-Teams, die zu Deeskalation in vielfältiger Weise beitragen (Konfliktgespräche oder Anti-Mobbingstrategien). Auch werden diese Themen bereits durch Fachkolle- ginnen und -kollegen, vor allem im Deutsch-, Politik- und Religionsunterricht be- handelt, um Diskriminierungen entgegenzuwirken. Wir haben uns nun aber als „Courageschule“ zusätzlich dazu verpflichtet, Projekte zu diesen Themen zu entwi- ckeln. Ein Mitglied des Take-Care-Teams koordiniert in Kooperation mit der SV so- wie den Fachkonferenzen Politik, Deutsch und Religion jedes Jahr einen Projekttag zum 10.12. („Tag der Menschenrechte“), damit dieser Titel mit Leben gefüllt wird. In vielen Bildungsgängen unserer Schule ist das Absolvieren von Betriebspraktika ein fundamentaler Baustein der Ausbildung. Sie ermöglichen den Schülerinnen und Schülern einen Einblick ins Arbeitsleben und stellen somit einen wichtigen Beitrag im Prozess der Berufsfindung dar. Selbstverständlich werden diese betrieblichen Praktika durch Besuche der in der Klasse eingesetzten Lehrerinnen und Lehrer be- 20
Schulprogramm gleitet. In intensiven Gesprächen mit den Ausbildern werden u.a. die Ausbildungs- chancen der Praktikanten evaluiert. Zur Förderung von Transparenz und Synergieeffekten in einer Bündelschule mit dezentraler Struktur ist die Pflege der Öffentlichkeitsarbeit essenziell. Auf der Startseite unseres Internetauftritts werden Berichte über aktuelle Projekte und Er- eignisse zeitnah eingestellt und fördern die Identifikation der Beteiligten mit der Schule. Die entsprechenden Meldungen werden auch auf Facebook und Instagram in verkürzter Form veröffentlicht, um möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Zur verständlichen Erläuterung unseres vielfältigen Bildungsangebots wird im 2-Jahresrhythmus eine Bildungsbroschüre aktualisiert und bei Bildungs- messen und Informationsveranstaltungen an allgemeinbildenden Schulen Interes- senten ausgehändigt. An unserer Schule finden zum Ende des ersten Schulhalb- jahres diverse Informationsveranstaltungen statt, um über unsere Bildungsgänge zu informieren und die Anmeldung an der Schule zu ermöglichen. Um neue Kolleginnen und Kollegen mit den Strukturen des Carl-Reuther- Berufskollegs vertraut zu machen, wurde eine so genannte Begrüßungsmappe konzipiert, die die wichtigsten Informationen über das Schulleben enthält. Darüber hinaus wurde von der erweiterten Schulleitung ein Gesprächsleitfaden für Mitar- beiterInnen entwickelt, der als Grundlage für einen Austausch zwischen Schulbe- reichsleitung und Kollegen / Kollegin dient. Dieses Gespräch wird ein halbes Jahr nach Dienstaufnahme geführt. Die Ausbildung von Referendaren wird von zwei Ausbildungsbeauftragten beglei- tet. Dabei bildet unsere Schule seit Jahren im technischen Bereich auch sog. Be- rufswechsler aus. Auch Orientierungspraktikanten sowie Studierende im Praxisse- mester werden umfassend betreut. Dazu findet im 14-tägigen Rhythmus ein schuli- sches Ausbildungsprogramm statt. Um die Identifikation der Kolleginnen und Kollegen mit der Schule zu fördern, orga- nisiert ein sogenanntes Event-Team Feiern für das gesamte Kollegium und ehema- lige Lehrerinnen und Lehrer. So findet traditionell im Juli ein Sommerfest statt und im Dezember die alljährliche Weihnachtsfeier. Viele KollegInnen unterstützen diese Aktivitäten durch ihre Mitgliedschaft in einer Freud-und-Leid-Kasse. 21
Schulprogramm Einmal im Jahr findet ein Lehrerausflug statt, zu dem das Kollegium, die Mitarbei- terInnen sowie ehemalige KollegInnen eingeladen werden. Traditionell wird der Lehrerausflug mit kulturellem Angebot von einem Schulbereich vorbereitet und durchgeführt. 22
Schulprogramm 7. Berichte der Arbeitsgruppen 7.1 Arbeitsgruppe Gesundheit und Arbeitsschutz Die Arbeitsgruppe Gesundheit und Arbeitsschutz besteht seit 2005. Ziel der AG ist die Organisation von Sicherheit und Gesundheit an unserem Berufs- kolleg. Wichtig ist dabei die enge Abstimmung zwischen den maßgeblichen Bestimmun- gen, den örtlichen Gegebenheiten, dem Schulträger, dem Personal und der Schul- leitung. Die Arbeitsgruppe besteht aus einem koordinierenden Sicherheitsbeauftragten, den Sicherheitsbeauftragten der einzelnen Schulbereiche, einem für den Bereich Erste Hilfe und der Schulleitung sowie einem Gefahrstoffbeauftragten. In regelmäßigen Sitzungen werden relevante Themen besprochen und die Umsetzung der Be- schlüsse mit den verschiedenen Akteuren organisiert. In der AG wurden frühzeitig die verschiedenen Aspekte im Sicherheitskonzept für das neue Schulgebäude thematisiert. Es wurden die Anforderungen der Sicher- heitsrichtlinien mit der baulichen und räumlichen Situation im neuen Schulgebäude abgeglichen und Gefährdungsbeurteilungen erstellt. Unser System der Dokumentation wurde dafür zum Teil umfangreich aktualisiert. Da die Arbeiten in einigen Bereichen erst im Laufe des Schuljahres zum Abschluss kamen und aufgrund der Einschränkungen durch Corona, wird daran weiterhin ge- arbeitet. Es konnten erfolgreiche Evakuierungsübungen durchgeführt werden. Zudem unterstützt die AG mit ihrer Expertise und in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung den Schulträger bei der Aktualisierung der Brandschutzordnung nach Kräften. Weiterhin ist es unser Ziel, einheitliche Muster der Verschriftlichung und Protokollie- rung für alle Schulbereiche bereitzustellen. So wollen wir innerhalb der AG, aber auch gegenüber den KollegInnen und SchülerInnen die Kommunikation erleichtern. Damit gewährleisten wir, die Qualität für Sicherheit und Gesundheit für alle am Carl-Reuther-Berufskolleg zu erhalten, bzw. weiter zu verbessern. 23
Schulprogramm 7.2 Arbeitsgruppe Beratung Beratung der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Laufbahnberatung ▪ Es findet eine vierteljährliche Beratung durch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer sowie die Fachlehrerinnen und Fachlehrer statt. Für die Einzelberatung stehen die Studien- und Berufswahlkoordinatorin sowie eine Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit zur Verfügung. In allen Bildungsgängen führen die Klassen- und Fachlehrerinnen und - lehrer vierteljährlich Beratungsgespräche mit ihren Schülerinnen und Schülern durch. In diesen Gesprächen werden Lernchancen aufgezeigt, Fördermöglichkeiten gegeben, aber auch gleichzeitig Ratschläge bei unzu- reichenden Schülerleistungen ausgesprochen. ▪ Im Atrium werden unter der Überschrift „Informationen für Schülerinnen und Schüler“ Informationsbroschüren zu Bewerbung, Studienmöglichkei- ten, soziale Dienste (z.B. Bundesfreiwilligendienst) und Stellenanzeigen an einer Informationswand veröffentlicht. ▪ Die Lehrerteams in den Berufsfachschulen ermitteln zweimal jährlich mit Hilfe eines von der Arbeitsgruppe Beratung entwickelten Fragebogens ei- ne Vielzahl von Kompetenzen, wie z.B. zur Ausdrucksfähigkeit und zum Sozialverhalten. Nach der ersten Erhebung setzen sich die Klassenlehre- rinnen und -lehrer mit den betreffenden Schülerinnen und Schülern zu- sammen und vereinbaren ein Lernziel für die nächsten Monate. Bei der zweiten Erhebung erfolgt eine Überprüfung, ob sich der betreffende Schü- ler bzw. die betreffende Schülerin weiterentwickelt hat. ▪ Besuch des Berufsinformationszentrums der Arbeitsagentur Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule begleiten ausgewählte Klassen zum Berufsinformationszentrum. Dort können die Schülerinnen und Schü- ler sich vor Ort konkret über mögliche Ausbildungsberufe, deren Ein- gangsvoraussetzungen, über Chancen auf dem Ausbildungsmarkt etc. in- 24
Schulprogramm formieren. Gleichzeitig können sie auch Hilfe bezüglich ihrer Bewerbungs- unterlagen und Vorstellungsgespräche einholen. ▪ Berufsberatung der Arbeitsagentur am Berufskolleg Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagentur besuchen unsere Schule regelmäßig und informieren die Klassen über Berufs- und Studi- enmöglichkeiten. Ferner gibt es zweimal im Monat eine Sprechstunde des Berufsberaters bei uns am Berufskolleg. Diese Gesprächsgelegenheit können einzelne Schülerinnen und Schüler nutzen, um wertvolle Informati- onen für die weitere Ausbildung zu erlangen. ▪ Einladung von Firmenvertretern In einigen Schulbereichen, wie z. B. im Schulbereich Informationstechnik, bestehen enge Kooperationen mit Unternehmen. Es werden Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter sowie Auszubildende eingeladen, die den Vollzeitklas- sen im IT-Bereich die Ausbildungsberufe und die Situation in den Betrie- ben vorstellen. Des Weiteren bietet unser Berufskolleg in Zusammenarbeit mit den IT- Unternehmen des Umkreises Informationsveranstaltungen mit anschlie- ßenden Bewerbungsgesprächen an. Die Unternehmen geben ihre Erwar- tungen an zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Informationen zum Auswahlverfahren weiter. ▪ Besuch von Betrieben und Berufsinformationsmessen In den Schulbereichen finden regelmäßig Betriebsbesichtigungen statt, um den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Firmen als potenzielle Ar- beitgeber zu verschaffen. Außerdem werden Berufsinformationsmessen besucht, um Kontakte zu knüpfen für eine mögliche Berufsausbildung. 25
Schulprogramm Beratung von Schülern, Eltern und Lehrern abgebender Schulen Jährlich werden Veranstaltungen und Maßnahmen geplant, organisiert, durch- geführt und ausgewertet, bei denen es um den Übergang von Schülerinnen und Schülern aus der Sekundarstufe I in das berufliche Schulwesen geht. ▪ Internetpräsenz Unsere Internetseite www.bk-hennef.de informiert über alle Schulformen, Bildungsgänge, aktuelle Aktionen, Termine, Anmeldefristen etc. ▪ Informationsbroschüren Die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit erstellt jährlich aktualisiertes Infor- mationsmaterial über die bei uns angebotenen Schulformen und Bildungs- gänge. In den Informationsblättern befinden sich wichtige Angaben über Fächer, Ziele, Eingangsvoraussetzungen, Anmeldefristen und erforderliche Praktika. ▪ Messestände Das Carl-Reuther-Berufskolleg nimmt jährlich an regionalen Ausbildungs- börsen und Berufsinformationstagen in der Region als Aussteller teil. Ziel ist die Vorstellung möglicher Schullaufbahnen an unserer Schule. Neben den persönlichen Beratungsgesprächen werden auch hier die Informati- onsbroschüren verteilt. ▪ Informationstage Dreimal jährlich finden Informationstage vor dem Anmeldezeitraum am Be- rufskolleg in Hennef statt. Am ersten Tag der offenen Tür können Interes- senten unser vielfältiges Bildungsangebot kennen lernen. Die einzelnen Schulbereiche bieten an diesem Tag in den Werkstätten Möglichkeiten, konkret in die Berufspraxis der einzelnen Berufsbilder hineinzuschnuppern. An einem Informationsabend informieren wir über alle Vollzeitbildungsgän- ge, die zum Erwerb der Studierfähigkeit führen. Am dritten Tag können sich interessierte Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Eltern einge- 26
Schulprogramm hender beraten lassen und gegebenenfalls zu einem Bildungsgang anmel- den. Im laufenden Schuljahr mussten diese Beratungsangebote digital und telefonisch stattfinden. ▪ Informationsveranstaltungen an den abgebenden Schulen Ein Team von Lehreinnen und Lehrern führt Informationsveranstaltungen an den abgebenden Schulen des Bezirks durch. Dort werden dann Schülerin- nen und Schüler, Eltern und die Kolleginnen und Kollegen über die vielfälti- gen Bildungsangebote unserer Schule informiert. ▪ Lehrerberatung der abgebenden Schulen Die Beratungslehrerinnen und -lehrer laden nach terminlicher Absprache Kolleginnen und Kollegen der abgebenden Schulen ins Carl-Reuther- Berufskolleg ein und stellen konkret vor Ort die Bildungsgänge vor. Beson- ders interessant ist die Besichtigung der Werkstätten, zumal allgemeinbil- dende Schulen erfahrungsgemäß wenig praktische Unterrichtseinheiten an- bieten. ▪ Schnuppertage Für Schülerinnen und Schüler der abgebenden Schulen, die Interesse an ei- nem Bildungsgang am Carl-Reuther-Berufskolleg haben, besteht generell die Möglichkeit, an einem Tag am theoretischen und praktischen Unterricht einer Vollzeitklasse teilzunehmen. ▪ Das Schulbüro Selbstverständlich stehen auch die Sekretärinnen in unserem Schulbüro für Schüler- und Elternberatung zur Verfügung. 27
Schulprogramm 7.3 Bildung und Gesundheit Seit März 2021 sind wir Mitgliedsschule im Landesprogramm Bildung und Gesund- heit des Landes NRW. Durch den Abschluss der Kooperationsvereinbarung ver- pflichten wir uns zu einer gesundheitsförderlichen Schulentwicklung. Die Leitidee der guten gesunden Schule verankern wir systematisch – auch indem durchgängig Wert auf Partizipation aller am Schulleben beteiligten Personen gelegt wird. Das Landesprogramm besteht aus verschiedenen Phasen. Wir befinden uns aktuell in der Anfangszeit der ersten Phase, in der ein Leitbild entwickelt und die Zielset- zung des Landesprogramms in das Schulprogramm aufgenommen wird. Im Juni 2021 nahm das Kollegium an der Standortbestimmung durch ein sog. Screening teil. Hierbei werden wichtige Daten über den Ist-Zustand an der Schule gesammelt. Die Befragung aller am Schulleben Beteiligten ist ein wichtiges Instru- ment für die weiteren Planungen der Schulentwicklung. Die Ergebnisse werden der Schulgemeinschaft transparent gemacht, damit die potenziellen Veränderungswün- sche umgesetzt werden können. Die Befragung ist angelehnt an das Qualitätstab- leau des Landesprogramms und umfasst 8 Qualitätsdimensionen. Darunter fallen Lebensraum, Unterricht, Lernen, Schulklima, Schulführung, Personalentwicklung, Qualitätsmanagement, Wirkungen. Anhand derer wird das Ziel einer guten gesun- den Schule gemessen. Die erste Kick-Off-Sitzung für die sich neu konstituierende Steuerungsgruppe fand im Juni 2021 statt. Die neue Steuerungsgruppe ist offen für jede Art der Beteiligung, damit die Themen Gesundheitsförderung und -prävention in den Lebens- und Ar- beitsraum Schule noch tiefgreifender implementiert werden. 28
Schulprogramm 7.4 Arbeitsgruppe Didaktik und Digitalisierung (D²) Die Arbeitsgruppe D², Didaktik und Digitalisierung, wurde im Schuljahr 2018/19 ein- gerichtet und beschäftigt sich mit der Entwicklung von strategischen und pädagogi- schen Zielen für das Lernen am Carl-Reuther-Berufskolleg in der digitalen Welt. Jeder Schulbereich unseres Berufskollegs wird in dieser Arbeitsgruppe durch zwei Mitglieder vertreten. Diese transportieren als Bindeglied zwischen der Arbeitsgrup- pe und den Mitgliedern des Schulbereichs Informationen, unterstützen die Imple- mentierung digitaler Techniken sowie pädagogischer Konzepte. Dabei sind die Mit- glieder sensibel für Entwicklungen im Schulbereich und in den verschiedenen Bil- dungsgängen. Hierbei geht es auch darum, den Kolleginnen und Kollegen Hilfestel- lungen bei der Nutzung digitaler Medien im Bereich der Schulorganisation, der Un- terrichtsvorbereitung sowie innerhalb des Unterrichts anzubieten. Die Mitglieder der Gruppe arbeiten gemeinsam an verschiedenen Themenbereichen. Einen großen Schwerpunkt bildete seit der Gründung der Gruppe die fortschreitende Einbettung von digitalen Instrumenten des vom Schulträger Rhein-Sieg-Kreis zur Verfügung gestellten Office 365-Paketes. Hierbei galt und gilt es, geeignete Instrumente zu finden, die das Lehren und Lernen sowie die Zusammenarbeit der LehrerInnen un- tereinander sowie der SchülerInnen des Carl-Reuther-Berufskollegs unterstützen. Auch im coronabedingten Homeschooling konnten SchülerInnen und LehrerInnen die zahlreichen Bestandteile von Office 365, in didaktischer und methodischer Hin- sicht, gewinnbringend im Unterricht einsetzen. Durch die Gruppe organisierte pä- dagogische Tage halfen mögliche Hemmschwellen abzubauen sowie ver- schiedenste Praxisbeispiele und mögliche Einsatzbereiche aufzuzeigen sowie Wis- sen und Erfahrungen unter den KollegInnen auszutauschen. Ein digital durchge- führter pädagogischer Tag während des Lockdowns half dabei, neue Impulse ein- zubringen und die Nutzung digitaler Tools zu verfeinern, was auch die Evaluation des Tages zeigte. Des Weiteren helfen innerhalb der Gruppe erstellte Handrei- chungen und Schulungen bei der Nutzung der digitalen Instrumente. Schulbe- reichsübergreifende Standards werden in der Gruppe vor dem Hintergrund ver- schiedener Perspektiven diskutiert und festgelegt. Unerlässlich in diesem Zusam- menhang ist die Erstellung pädagogisch ausgerichteter Unterrichtskonzepte, die das schuleigene Medienkonzept als Instrument im Schulentwicklungsprozess auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW fortwährend ergänzen. Dazu 29
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