BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014

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BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
Zeitschrift der Berufsorganisation der       1–2014
Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau

BILDUNG THURGAU

■   «Durchhänger»
     D   hhä      b
                  behoben
                    h b
    Wichtiger Entscheid trotz Sparauftrag

■   Eingliederung vor Rente
    Motion «Anlehre» erheblich erklärt
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Das Sport-Erlebnis für Ihre Schule
                        www.ubs-kidscup.ch

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BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
EDITORIAL                                                                                                                         3

Was lange währt, ...
Einführung Lehrplan 21 verschoben

Im Nachgang zur Konsultation Lehrplan 21 hat die Deutschschweizer Erziehungs-              nicht die gleichen Ansprüche unter un-
direktorenkonferenz (D-EDK) beschlossen, den Lehrplan 21 sorgfältig zu überar-             terschiedlichen Bedingungen erfüllen.
beiten. Der Regierungsrat hat daher entschieden, die Einführung im Kanton
Thurgau zu verschieben.                                                                    ... wird endlich erreicht
                                                                                           Am 12. März 2014 hat der Grosse Rat mit
Im ursprünglichen Zeitplan wollte der Re-    es unabdingbar, dass diesem Prozess der       102 Ja- zu 6 Nein-Stimmen den Ände-
gierungsrat den Lehrplan 21 in den Jah-      Überarbeitung die dafür nötige Zeit ein-      rungen in der grossrätlichen Besoldungs-
ren 2016 bis 2020 im Kanton Thurgau          geräumt wird. Insgesamt sind beim D-          verordnung zugestimmt. Seit vielen Jah-
einführen. Wegen der verzögerten Über-       EDK-Projektteam rund 170 Konsultations-       ren setzt sich Bildung Thurgau für trans-
gabe seitens der D-EDK sieht der neue        antworten eingegangen.                        parente und lineare Lohnkurven ohne
Zeitplan nun frühestens das Schuljahr                                                      «Durchhänger» ein. Die Geschäftsleitung
2017/2018 als Startschuss für die Umset-     Mehr Zeit für Vorbereitungen                  Bildung Thurgau dankt dem Grossen Rat
zungsphase im Kanton Thurgau vor.            Die bereits angefangenen Vorarbeiten im
                                             kantonalen Kernteam wie die kantonalen
Nötige Überarbeitung                         Bestimmungen zu den Stundentafeln,
In seiner Konsultationsantwort vom letz-     zur Beurteilung oder zu einleitenden Ka-
ten Dezember schrieb der Regierungsrat:      piteln des Lehrplans 21 werden nun un-
«Der Lehrplan 21 ist als Ganzes unbestrit-   ter weniger hohem Zeitdruck weiterge-
ten. Lobenswert sind insbesondere die        führt. Da in allen Kantonen ähnliche Fra-
Kompetenzorientierung, die interkanto-       gestellungen gelöst werden müssen –
nale Harmonisierung und die übersicht-       beispielsweise zur Beurteilung oder in der
liche Darstellung über alle drei Zyklen      Sonderpädagogik – entsteht mit der Ver-

                                                                                                                                       Foto: FOTO PRISMA
hinweg. Kritisch beurteilt der Regierungs-   schiebung hohes Synergiepotenzial. Die-
rat die Menge und den Anspruch der aus-      ses sollte nun im Sinne der seitens Lehrer-
gewählten Kompetenzen. Die Auswahl           schaft geforderten und unabdingbaren
erscheint in verschiedenen Bereichen als     Harmonisierung unter den Deutsch-
zu ehrgeizig. Hier besteht Überarbei-        schweizer Kantonen verstärkt und ge-
tungsbedarf, was eine erneute Prioritä-      nutzt werden. Damit die Einführung des
tensetzung bedeutet. Dieser Herausfor-       Lehrplans 21 gelingt, müssen neben der        für diesen überzeugenden Entscheid, ein
derung müssen sich das Redaktionsteam        deutlichen Reduzierung der Anzahl Kom-        transparenterer Arbeitgeber zu sein.
und die politischen Auftraggeber ohne        petenzen und deren Inhalte wichtige Fra-
Rücksicht auf fachliche Einzelinteressen     gen der Umsetzung interkantonal ange-
                                                                                           Anne Varenne
stellen.» Diese Position stützt auch die     gangen und gelöst werden. Die Lehrer-         Präsidentin Bildung Thurgau
Haltung von Bildung Thurgau. Daher ist       schaft in den einzelnen Kantonen kann

INHALT

EDITORIAL                                    Herzlich willkommen                     18    Daten der Weiterbildung               24
Was lange währt, ...                    3    Das Beratungsteam                       18    Der Apfel – König der Früchte         25
                                             Auch per E-Mail erreichbar              18    Informationen für Lehrpersonen        25
VERBAND                                      Antonella Bizzini                       19
Aktuelles aus der Geschäftsleitung      5    11 Fragen zum Arbeitszeugnis            20    THEMA
«Durchhänger» behoben                   6    Transparente Arbeitszeugnisse und             Handlungsorientiert und
Leistungsüberprüfung                    7    unzulässige Formulierungen              21    leistungsangepasst                    27
Degradierung nicht nachvollziehbar      8                                                  Eingliederung vor Rente               28
Jahrelanger Einsatz für Transparenz     9    BILDUNG
Herzlichen Dank                        10    Feuer – Fluch und Segen!                22    PUNKT
Neukonzeption                                Fischeintopf nach Pfahlbauerart         23    Entscheidung vertagt                  30
von BILDUNG THURGAU                    12    Unterstützung im Natur- und
Informativ und interessant             14    Technikunterricht                       24

                                                                                                      BILDUNG THURGAU • 1–2014
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
MITGLIEDER GESCHÄFTSLEITUNG                                                          REDAKTION / GESCHÄFTSSTELLE

                                       Präsidium und Pressestelle                                            Redaktionsleitung, Gestaltung
                                       Anne Varenne (av)                                                     Cornelia Roth-Herzog (crh)
                                       Bahnhofstrasse 17a                                                    Steineggerstrasse 2
                                       8560 Märstetten                                                       8537 Nussbaumen
                                       anne.varenne@bildungthurgau.ch                                        cornelia.roth@bildungthurgau.ch
                                       Telefon 071 657 26 24 / 079 545 85 11                                 Telefon 052 740 20 92

                                       TKK-Präsidium                                                         Zeichnungen, Redaktion
                                       Tanja Kroha Altenburger                                               Maria Leonardi (mari.leo)
                                       Schlossgasse 15                                                       Erdhausen 19
                                       8570 Weinfelden                                                       9315 Neukirch
                                       tanja.kroha@bildungthurgau.ch                                         maria.leonardi@bildungthurgau.ch
                                       Telefon 071 622 33 14                                                 Telefon 071 446 86 54

                                       TUK-Präsidium                                                         Redaktion
                                       Claudia Brunner                                                       Anina Bernhardsgrütter (ab)
                                       Bahnhofstrasse 40                                                     Mellgentenstrasse 31
                                       8590 Romanshorn                                                       8280 Kreuzlingen
                                       claudia.brunner@bildungthurgau.ch                                     a.bernhardsgruetter@me.com
                                       Telefon 071 460 19 79                                                 Telefon 079 743 99 21

                                       TMK-Präsidium                                                         Sachbearbeiterin
                                       Sabina Stöckli-Helg                                                   Michaela Müller (mm)
                                       Grabenhaldenstrasse 78A                                               Bankplatz 5
                                       8583 Sulgen                                                           8510 Frauenfeld
                                       sabina.stoeckli@bildungthurgau.ch                                     michaela.mueller@bildungthurgau.ch
                                       Telefon 071 642 39 56                                                 Telefon 052 720 16 19

                                       SEK-I-TG-Vizepräsidium
                                       Michael Elsener
                                       Brunnenwiesstrasse 20
                                       8556 Wigoltingen
                                       michael.elsener@bildungthurgau.ch
                                       Telefon 052 763 20 79

                                       TBK-Präsidium                                   IMPRESSUM
                                       Matthias Gehring
                                                                                       40. Jahrgang, Ausgabe 1–2014, März 2014
                                       Birnstiel 2
                                       9225 Wilen-Gottshaus
                                                                                       BILDUNG THURGAU – die                Abonnemente /Adressänderungen
                                       matthias.gehring@bildungthurgau.ch              Zeitschrift der Berufsorganisation   Abonnement 40 Franken / Jahr
                                       Telefon 079 945 33 84                           der Lehrerinnen und Lehrer des       Bestellung bei:
                                                                                       Kantons Thurgau – erscheint          info@bildungthurgau.ch
                                       TKMS-Präsidium                                  vierteljährlich im März, Juni,       oder mit Formular unter
                                                                                       September und Dezember.              www.bildungthurgau.ch
                                       Dr. Heinz Hafner
                                       Schaffhauserstrasse 285                         Redaktionsschluss                    Inserate
                                       8500 Frauenfeld                                 Mitte des Vormonats vor              Hans-Ulrich Wartenweiler
                                       heinz.hafner@bildungthurgau.ch                  Erscheinen                           Rainweg 8
                                                                                                                            8570 Weinfelden
                                       Telefon 052 720 76 51
                                                                                       Internet / E-Mail                    Telefon 078 664 93 21
                                                                                       www.bildungthurgau.ch                hu.wartenweiler@gmx.ch
                                       TKHL-Präsidium                                  redaktion@bildungthurgau.ch
Fotos: FOTO PRISMA

                                       Roland Züger                                                                         Druck
                                       Wäldistrasse 26                                 Herausgeber                          Fairdruck AG
                                                                                       Bildung Thurgau –                    Kettstrasse 40, Postfach 129
                                       8274 Tägerwilen
                                                                                       Berufsorganisation der               8370 Sirnach
                                       roland.zueger@bildungthurgau.ch                 Lehrerinnen und Lehrer               Telefon 071 969 55 22
                                       Telefon 071 667 05 54                           des Kantons Thurgau                  info@fairdruck.ch

                     TITELSEITE
                     Wer wünscht sich nicht hin und wieder ein Glücksrad? Doch wie schnell dreht es sich für Jugendliche mit tiefem schulischen Niveau,
                     die den Einstieg ins Berufsleben schaffen wollen?
                                                                                                                                    Foto: Anne Varenne

                     BILDUNG THURGAU • 1–2014
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
VERBAND                                                                                                                               5

Aktuelles
aus der Geschäftsleitung
Neue Lohnkurven für alle Lehrpersonen

Mitte März folgte der Grosse Rat der vorberatenden Kommission und stimmte                     das junge Kind im Kindergarten oder Kin-
der Besoldungsrevision mit nur sechs Gegenstimmen zu. Damit werden 15 Jahre                   der ohne Grundkenntnisse, musikalische
nach der letzten Besoldungsrevision die damaligen Weichenstellungen bezüglich                 Grundschulung, Qualitätsmanagement,
Lohnkurvenverlauf korrigiert. Primarlehrpersonen erhalten eine Lohnerhöhung.                  kantonales Konzept oder Visionen Geleite-
                                                                                              te Schule, Lehrplan 21, strategische Ziele
Besoldungsrevision                            6,5 Millionen Franken Mehrkosten bei            der Ämter 2014–2016, Rechtsstellung von
«Um die auch zum Teil kleinen vorge-          den Lehrerlöhnen. Der Grosse Rat hat            Lehrbeauftragten an der Sekundarstufe
schlagenen Änderungen nachvollziehen          diesen Entscheid in einer finanziell an-         II, Entwicklung eines Bildungsganges als
zu können, war es nötig, das ganze Sys-       spruchsvollen Zeit gefällt, in der er gleich-   Ersatz der Anlehre sowie Dank für die
tem einigermassen verstehen zu können.        zeitig von der Regierung ein jährliches         Lohnrunde 2014, für diverse Tagungen
Es hat sich gezeigt, dass das Besoldungs-     Sparpaket von mindestens 40 Millionen           oder für das offene Ohr bei diversen An-
system kompliziert, schwer verständlich,      Franken verlangt. Obwohl die Vorlage im         liegen rund um den Lehrplan 21.
wenig logisch und wenig transparent ist.      Umfang von 14,8 Millionen Franken seit
Vor allem die Zusammenhänge zwischen          der Vernehmlassungsbotschaft des Re-            Rücktritt Redaktorin
den Lohnklassen des Staatspersonals und       gierungsrates im Herbst 2012 stark Fe-          Zum grossen Bedauern der Geschäftslei-
den Lohnbändern der Lehrpersonen war-         dern lassen musste, darf das Geschäft           tung kündigte die Redaktorin und Layou-
fen viele Fragen auf. Manches ist nur his-    unter diesen politischen Umständen als          terin von BILDUNG THURGAU, Cornelia
torisch zu verstehen.» Dieses Zitat aus       deutlicher Erfolg verbucht werden. Bil-         Roth-Herzog, ihre Tätigkeit beim Ver-
dem Bericht der vorberatenden Kommis-         dung Thurgau dankt dem Grossen Rat,             band per Ende Juli 2014. Berufliche Ver-
sion zeigt die Schwachpunkte des aktu-        den Mitgliedern der vorberatenden Kom-          änderungen und die damit zusammen-
ellen Besoldungssystems der Thurgauer         mission und dem Regierungsrat für die-          hängenden fehlenden zeitlichen Ressour-
Lehrerbesoldung deutlich auf. Seit Jahren     sen wichtigen und wertschätzenden Ent-          cen für ihre Familie mit den beiden klei-
fordert Bildung Thurgau ein transpa-          scheid.                                         nen Söhnen veranlassten sie zu diesem
rentes Lohnsystem ohne «Durchhänger»          Nicht nachvollziehbar ist für Bildung           Schritt. Wir bedauern den Entscheid sehr,
in den Lohnkurven.                            Thurgau die Abstufung der Schulischen           freuen uns aber, dass Cornelia Roth-Her-
Damit Lehrpersonen im folgenden               Heilpädagoginnen und Heilpädagogen              zog weiterhin als Korrektorin von BIL-
Dienstjahr nicht weniger verdienten als       auf der Primarstufe und die weiterhin           DUNG THURGAU arbeitet. Die Würdi-
im Jahr zuvor, mussten in den letzten Jah-    schlechtere Entlöhnung der Lehrper-             gung und Verdankung ihrer Tätigkeit er-
ren jeweils zusätzliche Lohnpositionen in     sonen TW/HW mit altrechtlicher Ausbil-          folgt in der nächsten Ausgabe BILDUNG
den Lohnbändern eingeschoben werden.          dung. Bei beiden Kategorien wird aus            THURGAU. Interessentinnen und Interes-
Diese «Durchhänger» in den Lohnkurven         Sicht von Bildung Thurgau das Gesetz            senten für die Redaktionsleitung und/
verminderten die Konkurrenzfähigkeit          «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit» ver-         oder das Layout der Verbandszeitschrift
auf dem interkantonalen Lehrermarkt           letzt. Mehr Hintergrundinformationen            sind gebeten, sich bis Mitte April 2014
deutlich. Besetzten die Thurgauer Lehrer-     zur letzten Besoldungsrevision mit ihren        unter anne.varenne@bildungthurgau.ch
löhne in den Neunzigerjahren Spitzen-         Konsequenzen und den konkreten Aus-             zu melden.
plätze im interkantonalen Vergleich, hat      wirkungen des grossrätlichen Entschei-
sich dies in den letzten 15 Jahren deutlich   des finden sich auf den Seiten 6 bis 10.         Neues Verbandslogo
verändert. Thurgauer Lehrerlöhne pro                                                          Auf die Ausschreibung des Wettbewerbes
Lektion sind in den Dienstjahren zwi-         DEK-Runde Winter                                für ein neues Logo von Bildung Thurgau
schen dem Einstiegs- und dem Maximal-         Zweimal jährlich trifft sich die Geschäfts-     haben verschiedene Lehrpersonen insge-
lohn gesamtschweizerisch in das letzte        leitung Bildung Thurgau mit Regierungs-         samt 56 völlig unterschiedliche Logos
Drittel bis zum zweitletzten Schlussplatz     rätin Monika Knill, Generalsekretär Dr.         eingereicht. Die Geschäftsleitung hat
bei den Primarlehrpersonen abgerutscht.       Paul Roth und den drei Amtsleitern Wal-         eine Vorauswahl mehrerer Logos getrof-
Mit der Mitte März vom Grossen Rat ver-       ter Berger, Amt für Volksschule, Urs            fen und an eine Grafikerin für die finale
abschiedeten Besoldungsrevision werden        Schwager, Amt für Mittel- und Hochschu-         Auswertung weitergegeben. Gemäss
wichtige Anliegen von Bildung Thurgau         len, und Ueli Berger, Amt für Berufsbil-        Zeitplanung soll Ende März 2013 die
wie die Behebung der «Durchhänger» in         dung und Berufsberatung, zu einem run-          grosse Gewinnerin oder der grosse Ge-
allen Lohnkurven umgesetzt, Transpa-          den Tisch. Dabei werden gegenseitig im          winner feststehen. Sobald das Logo ent-
renz bezüglich Lohnerhöhungen herge-          offenen Gespräch Anliegen und Frage-            schieden ist, wird die Modernisierung der
stellt, der Lebenslohn der Primarlehrer       stellungen dargelegt, diskutiert und ent-       Website vorangetrieben.
gegenüber den umliegenden Kantonen            gegengenommen. Mitte Dezember ent-
angeglichen und die Kindergartenlehr-         hielt die Traktandenliste seitens Bildung
                                                                                              Anne Varenne
personen in das Lohnband 2 eingestuft.        Thurgau folgende Themen: Personen               Präsidentin Bildung Thurgau
Diese Änderungen verursachen jährlich         ohne Lehrdiplom an Thurgauer Schulen,

                                                                                                         BILDUNG THURGAU • 1–2014
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
6                                                                                                                  VERBAND

«Durchhänger» behoben
Wichtiger Entscheid trotz Sparauftrag

Mitte März folgte der Grosse Rat der vorberatenden Kommission und stimmte der          schulen und die Spesen für Lehrpersonen
Besoldungsrevision klar zu. Damit werden 15 Jahre nach der letzten Besoldungs-         Werken/Gestalten und Hauswirtschaft
revision die damaligen Weichenstellungen bezüglich Lohnkurvenverlauf korri-            aufzuheben. Ebenfalls wurde bei allen
giert. Primarlehrpersonen erhalten einen höheren Minimal- und Maximallohn.             Lohnbändern das Minimum um 5,5 Pro-
                                                                                       zent und bei den Kindergartenlehrper-
Mit diesem klaren Entscheid des Grossen    Vergleichbarkeit der Löhne der Staatsan-    sonen das Maximum um 1,5 Prozent ge-
Rates im Rahmen der Besoldungsrevision     gestellten und der Lehrpersonen sowie       senkt. Besetzten die Thurgauer Lehrer-
wird ein jahrelanges, wichtiges Anliegen   die Qualifikation und Einreihung von Leh-    löhne in den Neunzigerjahren Spitzen-
von Bildung Thurgau umgesetzt. Die in      rerinnen und Lehrern. Entschieden wur-      plätze im interkantonalen Vergleich, hat
den letzten Jahren immer deutlicher wer-   de dort ein eigener Einreihungsplan der     sich dies in den letzten fünfzehn Jahren
denden «Durchhänger» in allen Lohnkur-     Lehrpersonen. Seither werden Staatsan-      deutlich verändert. Thurgauer Lehrerlöh-
ven der Thurgauer Lehrpersonen werden      gestellte in Lohnklassen und Lehrper-       ne sind im elften Dienstjahr gesamt-
behoben. Somit wird der Lebenslohn für     sonen in Lohnbänder eingereiht. Mini-       schweizerisch in das letzte Drittel bis auf
fast alle Thurgauer Lehrpersonen erhöht    mum und Maximum der Lohnbänder der          den drittletzten Schlussplatz im Jahr 2012
– ausser derjenige der Schulischen Heil-   Lehrpersonen wurden in Prozenten der        bei den Primarlehrpersonen abgerutscht.
pädagoginnen und Heilpädagogen. Die        entsprechenden Lohnklasse der Staatsan-     Diese jährlichen intransparenten «krea-
von Bildung Thurgau und teils Schulge-     gestellten angegeben. Im Herbst 1998        tiven Besoldungstabellenanpassungen»,
meinden geforderte                                              änderte der Grosse     wie eine Lehrperson sie nannte, oder
Transparenz bezüg-                                              Rat auf Vorschlag      «Durchhänger» sind dafür verantwort-
lich Lohnerhöhun-
                         «Die Thurgauer Lehrerschaft            des Regierungsrates    lich.
gen wird herge-            hat seit der letzten Besol-          die Eckwerte. Neu
stellt. Auch hat der            dungsrevision ...»              wurden bei den         Höhere Transparenz
Grosse Rat den Ein-                                             Lohnbändern        der Aufgrund der mit der letzten Besoldungs-
stiegslohn und den                                              Lehrpersonen Mini-     revision erfolgten Festlegung der Mini-
Maximallohn der Primarlehrpersonen er-     ma und Maxima in Frankenbeträgen fest-      malwerte anhand des Marktwertes in
höht, um damit die Konkurrenzfähigkeit     gelegt. Diese basierten auf den Durch-      Franken, einer unterschiedlichen Auftei-
gegenüber den umliegenden Kantonen         schnittswerten der acht Vergleichskan-      lung des steilen und flachen Anstieges
zu verbessern. Kindergartenlehrpersonen    tone Zürich, Bern,                                               innerhalb      eines
werden neu in das Lohnband 2 einge-        Luzern, Solothurn,                                               Lohnbandes sowie
                                                                   «... einen bedeutenden Spar-
stuft. Der Grosse Rat stützt leider aber   Basel-Landschaft,                                                der     unterschied-
auch die Absicht des Regierungsrates, die  Schaffhausen, St.         beitrag an die kantonalen              lichen Anzahl und
Schulischen Heilpädagoginnen und Heil-     Gallen, Graubün-              Finanzen geleistet.»               Bewertung der Lohn-
pädagogen der Primarstufe vom Lohn-        den und Aargau.                                                  stufen     innerhalb
band 6 in das Lohnband 5 abzustufen.       Man ging damals                                                  eines    Lohnbandes
Diese Änderungen verursachen jährlich      bei der Festlegung der Lehrerbesoldung      entwickelten sich die Lohnkurven der ein-
6,5 Millionen Franken Mehrkosten. Der      von zwei Aspekten aus: Einerseits von der   zelnen Lohnbänder in den vergangenen
Grosse Rat hat diesen Entscheid in einer   Arbeitsplatzbewertung, welche die Lohn-     Jahren unterschiedlich. Das Maximum in-
finanziell anspruchsvollen Zeit gefällt, in klasse der Staatsangestellten als Basis de- nerhalb eines Lohnbandes verschob sich
der er gleichzeitig von der Regierung ein  finierte, und andererseits von den Eck-      entsprechend – je nach Lohnband – im
jährliches Sparpaket von mindestens 40     werten, welche aufgrund von interkanto-     Verlaufe der letzten Jahre nach hinten.
Millionen Franken verlangt (siehe Kasten   nalen Vergleichen festgelegt wurden.        Damit Lehrpersonen im nächsten Dienst-
Seite 7). Obwohl die Vorlage über 14,8                                                 jahr nicht weniger verdienten als im Jahr
Millionen Franken seit der Vernehmlas-     Sparbeitrag der Thurgauer                   zuvor, mussten immer wieder zusätzliche
sungsbotschaft des Regierungsrates im      Lehrerschaft                                Lohnpositionen in die Lohnbänder einge-
Herbst 2012 stark Federn lassen musste,    Die  Thurgauer   Lehrerschaft hat  seit der schoben werden. Diese «Durchhänger»
darf das Geschäft unter diesen politi-     letzten Besoldungsrevision mit Inkrafttre-  verminderten den Lebenslohn von Thur-
schen Umständen als deutlicher Erfolg      ten im Jahr 2000 einen bedeutenden          gauer Lehrpersonen im interkantonalen
verbucht werden.                           Sparbeitrag an die kantonalen Finanzen      Vergleich deutlich, und der Mechanismus
                                           geleistet. Aufgrund der auch damals wirt-   führte dazu, dass Lehrpersonen immer
Besoldungsrevision 1998                    schaftlich und dadurch finanziell ange-      mit einer höheren Anzahl Dienstjahre das
Im Herbst 1998 wurden die heute gül-       spannten Lage entschied der Grosse Rat      Maximum eines Lohnbandes erreichten.
tigen Besoldungsgrundsätze im Grossen      im Herbst 1998, das Dienstaltersgeschenk    So erhöhte sich zum Beispiel im Lohn-
Rat entschieden. Kernstücke in der gross-  der Lehrpersonen zu halbieren und die       band 6 das Erreichen des Lohnmaximums
rätlichen Verordnung waren damals die      Zulage für Lehrpersonen von Gesamt-         von ursprünglich 24 Dienstjahren auf ak-

BILDUNG THURGAU • 1–2014
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
VERBAND                                                                                                                             7

tuell 30 Dienstjahre. Um diesen Mecha-         sich weiter auch gegen die bereits existie-
nismus zu unterbrechen und transpa-            renden Ungleichheiten bezüglich «Glei-        Leistungsüber-
renter zu gestalten, hat der Grosse Rat
neu diverse Eckpunkte in der grossrät-
                                               cher Lohn für gleiche Arbeit» einsetzen.
                                               Dies betrifft insbesondere die Lehrper-
                                                                                             prüfung
lichen Verordnung festgelegt.                  sonen für Textiles Werken und diejenigen      (av) Der Kanton Thurgau muss ge-
                                               für Hauswirtschaft mit altrechtlichen Di-     mäss einem Antrag aus dem Grossen
Besoldungsrevision 2014                        plomen. Auch muss mit Hochdruck nach          Rat den «Leistungskatalog der kan-
                                                                                             tonalen Verwaltung überprüfen». So
Mit diesen Eckwerten zur Behebung des          Möglichkeiten gesucht werden, die hohe
                                                                                             sollen jährlich 40 Millionen Franken
Durchhängers (siehe Interview auf den          Belastung der Klassenlehrpersonen zu          eingespart werden. Mit der Erarbei-
Seiten 9 und 10) erhöht sich der Lebens-       senken.                                       tung eines Benchmarks durch das
lohn vieler Thurgauer Lehrpersonen. Aus-                                                     BAK Basel ist ein wichtiger Meilen-
genommen sind die Schulischen Heilpä-          Vergleich Jahresbesoldung                     stein erreicht worden.
dagoginnen und Heilpädagogen auf der           Konkret wird sich die Jahresbesoldung
                                                                                             Der Benchmarkt zeigt, dass der Kanton
Primarstufe (siehe Artikel Seite 8), welche    pro Lohnband aktuell und mit neuer            Thurgau im Vergleich zu allen Schwei-
abgestuft werden. Die entsprechenden           Lohnkurve gemäss Besoldungsrevision           zer Kantonen um 17 Prozent tiefere
Übergangsbestimmungen liegen in der            pro Dienstjahr (DJ) und Lohnposition (LP)     Nettoausgaben aufweist. Gegenüber
Kompetenz des Regierungsrates und sind         pro Lehrperson auf den 1. Januar 2015         einer sogenannten Peer-Group, die aus
bei Redaktionsschluss noch nicht ent-          gemäss untenstehender Tabelle ändern          den Kantonen St. Gallen, Aargau,
schieden.                                      (Erläuterung im Kasten Seite 10).             Schaffhausen, Schwyz, Basel-Land-
                                                                                             schaft, Solothurn, Appenzell Aus-
                                                                                             serrhoden und Luzern besteht, hat der
           Lohnband
                                                                                             Thurgau jedoch in einzelnen Bereichen
                                                                                             8 Prozent höhere Kosten. Das BAK Basel
 LP DJ         2          3           4          5           6          7           8        begründet diese höheren Ausgaben da-
                                                                                             mit, dass einerseits die Gebühren tiefer
  0    1     920.18    2987.09    -2149.00 -2292.50        424.61      -20.23      -21.92    und andererseits die Kostenbeteili-
                                                                                             gungen geringer sind. Der Regierungs-
  9 10      2039.37    5347.66      718.46     744.21     1541.73    1371.66     1470.17     rat möchte 28 Millionen Franken ein-
                                                                                             sparen und rund 12 Millionen Franken
 14 15       154.97    4304.42      112.32       84.14    -219.00     -627.75    -666.42     durch Mehreinnahmen generieren.
                                                                                             Die Departemente haben die dafür
                                                                                             notwendigen Massnahmen erarbeitet:
 19 20       141.47    3541.35      111.72       96.95    1500.11      697.62     754.63     Leistungsabbau oder Mehreinnahmen.

 24 25      -221.72    2455.23      -787.19    -708.59     735.58     830.23      899.07     Strukturelle Unterschiede
                                                                                             Der Thurgau hat im Verhältnis zur Be-
 29 30      -573.51    2428.21       -18.07     -15.46      -22.16    578.30      632.69     völkerung überdurchschnittlich viele
                                                                                             Schülerinnen und Schüler, und er ist
Diese Zahlen zur Änderung der Jahresbesoldung wurden Bildung Thurgau am 28.2.2014 vom        ein landwirtschaftsintensiver Kanton.
Amt für Volksschule zur Verfügung gestellt. Erläutert werden sie im Kasten auf Seite 10.     Das heisst, in diesen Bereichen hat der
                                                                                             Kanton im Vergleich zu den anderen
                                                                                             Referenzkantonen eine grössere Fall-
Bildung Thurgau hat mit einem mehrsei-         Dank                                          häufigkeit, woraus höhere Kosten re-
tigen Papier und in Gesprächen auf den         Bildung Thurgau dankt den Mitgliedern         sultieren. An der Medieninformation
Systemfehler bei dieser Abstufung hinge-       der vorberatenden Kommission für ihren        im Januar 2014 erklärte Regierungsrat
wiesen. Die Geschäftsleitung dankt an          engagierten Einsatz für die Besoldungsre-     Bernhard Koch: «Bei der Fallhäufigkeit
dieser Stelle herzlich allen Teams und         vision sowie dem Grossen Rat für seinen       können wir nicht ansetzen und bei-
Lehrpersonen, welche sich mit State-           klaren Entscheid, jährlich 6,5 Millionen      spielsweise die Kinder nicht mehr in die
ments zuhanden der vorberatenden               Mehrkosten für transparentere und line-       Schule schicken.» Hingegen könne
Kommission persönlich gegen diese re-          are Lohnkurven aufzubringen. Dies ist ein     man die sogenannten Fallkosten an-
                                                                                             schauen, beispielsweise die Kosten pro
gierungsrätliche Absicht eingesetzt ha-        wichtiger Schritt, um die Attraktivität der
                                                                                             Schüler oder Schülerin, die abhängig
ben. Es kann und darf nicht sein, dass         Thurgauer Lehrerlöhne zu verbessern           sind von Parametern wie Klassengrös-
Lehrpersonen mit den gleichen Anforde-         oder zu erhalten.                             se, Anzahl Lektionen usw. Bildung
rungen und der gleichen Länge der Aus-                                                       Thurgau fordert, dass Regierungsrat
bildung sowie einem identischen Ab-                                                          und Parlament keinen Bildungsabbau
                                               Anne Varenne
schluss in zwei verschiedene Lohnbänder                                                      auf Kosten der Kinder und Lehrper-
                                               Präsidentin Bildung Thurgau
eingereiht werden. Bildung Thurgau wird                                                      sonen vornehmen.

                                                                                                       BILDUNG THURGAU • 1–2014
                                                                                                                              –
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
8                                                                                                                        VERBAND

                     Degradierung
                     nicht nachvollziehbar
                     Abstufung von Lohnband 6 in Lohnband 5

                     Die vorberatende Kommission des Grossen Rates stützte nach eingehender Bera-                   hinzuweisen, dass es nicht genügend
                     tung das Anliegen der Regierung, die Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpä-                  ausgebildete Heilpädagoginnen und
                     dagogen der Primarstufe ein Lohnband tiefer einzureihen. Kantonsrat Christian                  Heilpädagogen gibt, also nicht alle Stel-
                     Koch, SP, stellte bei der ersten Lesung im Grossen Rat einen «Gegenantrag».                    len besetzt werden können. […]
                                                                                                                    Wenn wir die vorgesehene Lohnredukti-
                     In der Vernehmlassung im Herbst 2012              trag, Lehrpersonen für schulische Heilpä-    on beschliessen, kann ich jeder Heilpäda-
                     und in der Botschaft an den Grossen Rat           dagogik mit einer von der Schweizeri-        gogin und jedem Heilpädagogen nur ra-
                     im Mai 2013 beabsichtigte der Regie-              schen Konferenz der kantonalen Erzie-        ten, die Art der Anerkennung anzuneh-
                     rungsrat, die Schulischen Heilpädagogin-          hungsdirektoren (EDK) anerkannten Aus-       men, welche ihrer Arbeit im Thurgau
                     nen und Heilpädagogen der Primarstufe             bildung seien in Lohnband 6 einzureihen,     entgegengebracht wird und nach St.
                     neu in das Lohnband 5 statt 6 einzurei-           Lehrpersonen für schulische Heilpädago-      Gallen, Herisau oder Winterthur arbeiten
                     hen. Als Begründung führte er an, eine            gik ohne diese anerkannte Ausbildung in      zu gehen. Nach der Rückstufung verdient
                     Analyse der Funktion von Schulischen              Lohnband 4 oder 5 (Paragraf 3, Absatz 1).    eine ausgebildete Heilpädagogin nach 10
                     Heilpädagogen im Vergleich zu den Pri-            Er begründete seinen Antrag wie folgt:       Dienstjahren im Kanton St. Gallen bei
                     marlehrpersonen im Lohnband 3 recht-              «Wertschätzung kann nicht nur, aber          einem 100 Prozent-Pensum Fr. 815.00
                     fertige diesen zu grossen Unterschied             auch, in einem monatlichen Frankenbe-        monatlich mehr als im Thurgau. Im Kan-
                     nicht. Schulische Heilpädagogen über-             trag ausgedrückt werden. Vorliegend          ton Appenzell Ausserrhoden sind es Fr.
                     nähmen keine Klassenlehrerfunktion und            wollen wir unseren ausgebildeten Heilpä-     832.00 mehr im Monat. Ein Heilpädago-
                     im Team vor Ort verrichteten sie die glei-        dagoginnen und Heilpädagogen auf der         ge im Kanton Zürich hat bei einer Voll-
                                                                                                                    zeittätigkeit am Ende des Monats Fr.
                                                                                                                    1836.00 mehr auf dem Konto. Diesen Be-
                                                                                                                    trag erachte ich auch im Hinblick auf die
                                                                                                                    höheren Kosten für Wohnung und Unter-
                                                                                                                    halt im Kanton Zürich als markant.
                                                                                                                    Zusätzlich zu beachten ist die Tatsache,
                                                                                                                    dass ein Vollpensum in der Stadt St.
                                                                                                                    Gallen 24 Lektionen Arbeit am Kind und
                                                                                                                    6 Entlastungsstunden umfasst. In Zürich
                                                                                                                    erteilt man für ein Vollpensum 28 Lekti-
                                                                                                                    onen inklusive 2 Entlastungsstunden. Im
                                                                                                                    Thurgau umfasst ein Vollpensum 30 Lek-
                                                                                                                    tionen und die Empfehlung betreffend
                                                                                                                    Entlastungsstunden wurde kürzlich wie-
                                                                                                                    der zurückgezogen. Nachdem der Kan-
Foto: Anne Varenne

                                                                                                                    ton Thurgau das integrative Modell be-
                                                                                                                    vorzugt, braucht unsere Schule ausgebil-
                                                                                                                    dete sonderpädagogische Lehrkräfte.
                                                                                                                    Entlohnen wir ihre Arbeit angemessen,
                                                                                                                    damit wir diese auch tatsächlich einstel-
                     Kantonsrat Christian Koch setzte sich für die Lehrpersonen für Schulische Heilpädagogik ein.   len können.»
                                                                                                                    Leider fand dieser Antrag kein Gehör und
                     che Arbeit. Auf der Primarschulstufe sei          Primarschulstufe den Lohn um rund Fr.        wurde mit grosser Mehrheit abgelehnt.
                     für die gleiche Arbeit ein zu grosses Lohn-       500.00 monatlich kürzen.                     Bildung Thurgau dankt Kantonsrat Chris-
                     gefälle vorhanden. Auch rechtfertige die          Ein Masterabschluss der Hochschule für       tian Koch sehr herzlich für sein enga-
                     Kürzung der Ausbildung von 120 auf 90             Heilpädagogik (HfH) soll also nunmehr        giertes Votum und ebenso den weiteren
                     ECTS-Punkte diese Abstufung. Die vorbe-           nicht mehr wert sein, als eine Tätigkeit     16 Mitgliedern des Grossen Rates für ihre
                     ratende Kommission stützte nach grossen           ohne entsprechende Qualifikation. Er soll     Stimme gegen diese systemfremde Ab-
                     Diskussionen mit 12 zu 1 Stimme diese             auch deutlich weniger wert sein, als ein     stufung sowie allen Lehrpersonen der Re-
                     regierungsrätliche Absicht, welche in der         Masterabschluss der Pädagogischen Hoch-      gelschule, die sich in Gesprächen eben-
                     Kompetenz des Regierungsrates liegt.              schule, ausser, die Heilpädagogin oder       falls dagegen eingesetzt haben.
                                                                       der Heilpädagoge ist auf der Sekundar-
                     Antrag gegen Abstufung                            stufe tätig.
                                                                                                                    Anne Varenne
                     Kantonsrat Christian Koch stellte in der          Diese Degradierung erscheint schlicht als    Präsidentin Bildung Thurgau
                     ersten Lesung im Grossen Rat den An-              nicht nachvollziehbar. Zudem ist darauf

                     BILDUNG THURGAU • 1–2014
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
VERBAND                                                                                                                                 9

            Jahrelanger Einsatz
            für Transparenz
            Grosse Arbeit der vorberatenden Kommission

            Die vorberatende Kommission des Grossen Rates zur Besoldungsverordnung hat                     generellen Besoldungsanpassung um
            sich intensiv mit dem Lohnsystem der Thurgauer Lehrpersonen befasst. BILDUNG                   den über einem Prozent liegenden Wert
            THURGAU hat sich stellvertretend für die Kommission mit Kantonsrat Andreas                     erhöht. Grundsätzlich kann daher ein-
            Wirth, SVP, Schulpräsident in Frauenfeld, unterhalten. Er spricht im Interview                 fach nachvollzogen werden, welcher
            unter anderem über Lohnkurven, «Durchhänger» und die Löhne von Schulischen                     Lohn im kommenden Jahr zur Verfügung
            Heilpädagoginnen und Heilpädagogen.                                                            stehen wird. Er erhöht sich bis zum Knick-
                                                                                                           punkt stets um den gleichen Prozentsatz
            Anne Varenne: Seit der letzten Besoldungs-      Anne Varenne: Was hat die vorberatende         vom Grundlohn, also von 100 Prozent
            revision Ende der Neunzigerjahre ging es        Kommission bezüglich Lohnkurven verän-         aus gerechnet. Nach dem Knickpunkt bis
            mit den Lohnkurven der Lehrpersonen im          dert und was sind die Auswirkungen?            zum Erreichen des Maximallohns verhält
            Kanton Thurgau besonders in den letzten         Andreas Wirth: Das angepasste System           es sich im Grundsatz gleich, doch ver-
            Jahren in einzelnen Lohnpositionen buch-        entkoppelt konsequent die Löhne der            läuft die lineare Kurve flacher.
            stäblich bergab. Wieso?                         Lehrpersonen von den Lohnklassen des
            Andreas Wirth: Nein, so kann dies nicht         Staatspersonals. Alle Lohnbänder werden        Anne Varenne: Obwohl sich nach der letz-
            gesagt werden. Lehrpersonen, die nicht          neu in 29 Lohnpositionen beziehungs-           ten Besoldungsrevision bald zeigte, dass die
            für einen Anstieg in die nächste Position       weise 28 Stufen unterteilt. Innerhalb          Lohnkurven nicht gemäss der beschlossenen
            berechtigt gewesen wären, zum Beispiel          eines Lohnbandes steigt die Besoldung          Standardkarriere verliefen, reagierten der
                                                                                                           Regierungsrat und der Grosse Rat jahrelang
                                                                                                           nicht auf die Forderung von Bildung Thur-
                                                                                                           gau, diese «Durchhänger» in den mittleren
                                                                                                           Dienstjahren zu beheben. Muss die Lehrer-
                                                                                                           schaft im Kanton Thurgau in einigen Jahren
                                                                                                           wieder mit demselben Phänomen rechnen
                                                                                                           oder sind Vorkehrungen getroffen worden,
                                                                                                           um einem erneuten «Durchhänger» entge-
                                                                                                           genzuwirken?
                                                                                                           Andreas Wirth: Mit dem linearen System,
                                                                                                           das nun gewählt wurde, wird es keine
                                                                                                           derartigen Probleme mehr geben. Damit
                                                                                                           verfügt der Kanton Thurgau über ein
                                                                                                           transparentes Lohnsystem, das klar und
                                                                                                           nachvollziehbar ist. Es stellt zudem sicher,
                                                                                                           dass Lehrpersonen und Staatspersonal
                                                                                                           trotz unterschiedlicher Lohnklassensys-
                                                                                                           teme auch bei Erhöhungen finanziell
Foto: zVg

                                                                                                           gleichgestellt bleiben.

            Kantonsrat Andreas Wirth befasste sich als Mitglied der vorberatenden Kommission des Grossen   Anne Varenne: Die Einstiegslöhne bei den
            Rates intensiv mit der Besoldungsrevision.                                                     Lehrpersonen liegen in allen Lohnbändern
                                                                                                           unter denjenigen des Staatspersonals. Was
            wegen ihrer Qualifikation oder einer zu          jährlich linear mit einem Knickpunkt an.       ist der Grund dafür? Warum wollte die vor-
            geringen Lektionenzahl, hätten eine             Der Knickpunkt liegt in den Lohnbändern        beratende Kommission dies nicht ändern?
            Lohneinbusse hinnehmen müssen, weil             1 bis 6 auf der Lohnposition 13 und bei        Andreas Wirth: In den Neunzigerjahren
            die gleiche Position im Folgejahr teilweise     den Lohnbändern 7 und 8 auf der Lohn-          wurde festgelegt, wie sich die Lohnbän-
            tiefer eingestuft worden war. Dies war          position 12, jeweils bei 130 Prozent des       der für das Lehrpersonal an den Lohn-
            aber nicht im Sinne des Erfinders. Aus           Minimallohnes.                                 klassen des Staatspersonals anlehnen.
            diesem Grund wurden in den vergange-            Der lineare Anstieg entspricht im Durch-       Von der jetzigen Lohnrunde, die der
            nen Jahren zusätzliche Lohnpositionen           schnitt der individuellen Besoldungsan-        Grosse Rat grossmehrheitlich unterstützt
            eingeschoben. So war immer sicherge-            passung von einem Prozent des Staats-          hat, profitiert nur das Lehrpersonal. Die
            stellt, dass niemand weniger verdient hat       personals. Soweit der Grosse Rat für das       beiden Systeme sind übrigens nicht mit-
            als im Vorjahr. Folglich war der jeweilige      Staatspersonal eine individuelle Besol-        einander vergleichbar. Alle Lehrpersonen,
            durchschnittliche Anstieg geringer und          dungsanpassung von mehr als einem              die das Maximum noch nicht erreicht ha-
            das eigentliche Maximum wurde später            Prozent beschliesst, wird die Gesamt-          ben, erhalten jedes Jahr einen automa-
            erreicht.                                       lohnsumme der Lehrpersonen analog zur          tischen Anstieg, das Staatspersonal wird

                                                                                                                      BILDUNG THURGAU • 1–2014
BILDUNG THURGAU - D "Durchhänger" behoben - Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau 1-2014
10                                                                                                                    VERBAND

jährlich qualifiziert und erhält diesen An-    die Einstufung ins Lohnband 5 gestellt.       Andreas Wirth: Für mich sind es drei Din-
stieg individuell bei guter oder sehr guter   Dieser fand keine Mehrheit.                   ge:
Leistung.                                                                                   ■ attraktivere Löhne für die Lehrper-

Der vorberatenden Kommission und dem          Anne Varenne: Mit welchen Argumenten          sonen im Thurgau
Grossen Rat war es ein grosses Anliegen,      haben die Mitglieder der vorberatenden        ■ ein lineares, transparentes und nach-

dass die Löhne der Lehrpersonen ver-          Kommission ihre Fraktionen von der Not-       vollziehbares Lohnsystem
glichen mit den Nachbarkantonen kon-          wendigkeit einer Verbesserung der Thurgau-    ■ die klar geregelte Finanzierung der

kurrenzfähig bleiben oder werden. Zu-         er Lehrerlebenslöhne überzeugt – trotz des    Mehrkosten.
dem sollte ein Lohnsystem gefunden            grossrätlichen jährlichen Sparauftrags von
werden, das einfach, nachvollziehbar und      40 Millionen Franken?                         Anne Varenne: Herzlichen Dank für dieses
so ausgestaltet ist, dass das angespro-       Andreas Wirth: Wie bereits erwähnt,           Interview und deine engagierte Arbeit.
chene Phänomen der nicht nachvollzieh-        wollten wir mit den angrenzenden Kan-
baren Kurven nicht mehr auftritt. Neu         tonen konkurrenzfähig bleiben oder wer-
beginnen alle Lohnbänder bei 100 Pro-         den und so zu einer hohen Attraktivität
zent und enden für die Lohnbänder 1 bis       des Lehrerberufs im Kanton Thurgau bei-        Herzlichen Dank
6 bei 151 Prozent, für die Lohnbänder 7       tragen. Der gefällte Entscheid berück-         (av) Bildung Thurgau dankt allen
und 8 bei 147 Prozent. Die Einstiegslöhne     sichtigt dabei in differenzierter Weise die    Mitgliedern des Grossen Rates und
der Lohnbänder 2, hauptsächlich Kinder-       einzelnen Lohnbänder und Funktionen.           insbesondere denjenigen der vorbe-
gartenlehrpersonen und Lehrpersonen für       Die finanziell stark spürbaren Anpas-           ratenden Kommission sehr herzlich
Werken textil, und 3, Primarlehrpersonen      sungen betreffen in der Hauptsache die         für die Behebung des Systemfehlers
und Lehrpersonen für Werken textil und                                                       «durchhängende Lohnkurven».
                                              Löhne im Lohnband 3, also Primarlehr-
nichttextil, wurden klar angehoben, der       personen und Lehrpersonen für Werken           Die Geschäftsleitung dankt allen Mit-
Endlohn im Lohnband 3 ebenfalls.              textil und nichttextil. Dafür werden rund      gliedern der vorberatenden Kommissi-
Wir wissen alle, dass der Kanton finanziell    80 Prozent der kalkulierten Mehrkosten         on des Grossen Rates herzlich für ihre
den Gürtel enger schnallen muss. Es ist       im Volksschulbereich aufgewendet. Dies         umfassende und engagierte Arbeit in
                                                                                             und ausserhalb der Kommission. Es
also auch eine Frage des Geldes, das ins-     ist gerechtfertigt, sind es doch haupt-
                                                                                             war eine komplexe und anspruchsvolle
gesamt für die von Bildung Thurgau ge-        sächlich diese Löhne, die mit den ande-        Arbeit, einerseits den intransparenten
wünschten Lohnanpassungen zur Verfü-          ren Kantonen nicht Schritt halten kön-         und «kreativen» Verlauf und Aufbau
gung steht.                                   nen. Der Einstiegslohn wird daher im           der bisherigen Thurgauer Lohnkurven
                                              Lohnband 3 um rund 4 Prozent angeho-           zu verstehen und andererseits diese Er-
Anne Varenne: Die Schulischen Heilpädago-     ben, der Endlohn liegt ebenfalls klar über     kenntnisse sowie die Vor- und Nach-
ginnen und Heilpädagogen der Primarstufe      dem bisherigen.                                teile verschiedener Lösungsvarianten
werden auf Vorschlag der Arbeitsgruppe des    Ich muss klar festhalten, dass der Grosse      überzeugend in den eigenen Frakti-
Kantons vom Lohnband 6 in das Lohnband        Rat die Lohnerhöhung in dieser finanziell       onen zu vertreten
                                                                                             Ein ebenso herzlicher Dank gebührt
5 abgestuft. Aus welchen Gründen sind die     angespannten Zeit überaus gut aufge-
                                                                                             aber auch dem Regierungsrat und der
vorberatende Kommission und anschlies-        nommen hat. Dies war für mich nicht            von ihm eingesetzten verwaltungsin-
send auch der Grosse Rat dem Regierungs-      selbstverständlich, müssen doch rund 40        ternen Arbeitsgruppe, welche den
rat gefolgt?                                  Millionen Franken auf kantonaler Ebene         Grundstein für die nun beschlossenen,
Andreas Wirth: Der definitive Entscheid        eingespart werden. Für die Finanzierung        dringendsten Verbesserungen zur Er-
liegt bei der Regierung. Neu können die       dieser Lohnerhöhung für das Lehrperso-         höhung der Attraktivität der Thurgauer
Lehrpersonen für schulische Heilpädago-       nal der Volks-, Kantons- und Berufsfach-       Lehrerlebenslöhne in allen Lohnbän-
gik je nach Qualifikation in die Lohnbän-      schulen werden pro Jahr rund 6,5 Millio-       dern schuf.
                                                                                             Da sich seit der letzten grossen Besol-
der 4 bis 6 eingereiht werden. Es ist kor-    nen Franken zusätzlich aufgewendet wer-
                                                                                             dungsrevision im Jahr 2000 die Lohn-
rekt, dass diejenigen, welche auf Primar-     den. Nebst den grundsätzlich guten Rah-
                                                                                             kurven nicht linear, sondern mit unter-
schulstufe arbeiten, neu ins Lohnband 5       menbedingungen an den Thurgauer                schiedlichen Lohnkurvenbewegungen
eingereiht werden sollen. Die vorbera-        Schulen ist es ein weiteres Zeichen der        ab- und aufwärts entwickelten, erhal-
tende Kommission hat dieses Anliegen          Wertschätzung an die Lehrerschaft und          ten Lehrpersonen im Übergangsjahr zu
der Regierung klar unterstützt. Die Analy-    ein klares Signal des Grossen Rates, dass      den nun beschlossenen linearen Lohn-
se der Funktion, insbesondere im Ver-         er im Thurgau gute, zeitgemässe Löhne          kurven in einigen Lohnpositionen (sie-
gleich zu den Primarlehrpersonen, recht-      ans Lehrpersonal ausrichten möchte.            he Tabelle auf Seite 7) entsprechend
fertigt den grossen Lohnunterschied                                                          mehr Lohn, in anderen weniger. Der
                                                                                             theoretische Lebenslohn, gerechnet
nicht. Die Kommission hat diesem Anlie-       Anne Varenne: Was ist für dich persönlich
                                                                                             auf vierzig Dienstjahre, erhöht sich
gen der Regierung mit 12 zu 1 zuge-           die wichtigste Verbesserung der jetzt be-      trotzdem bei fast allen Lehrpersonen.
stimmt. Im Rat wurde ein Antrag gegen         schlossenen Besoldungsrevision 2014?

BILDUNG THURGAU • 1–2014
WERBUNG                                                                                                                                                 11

Evangelische Landeskirche                                     des Kantons Thurgau

    Kurze Zusatzausbildung, grosser Nutzen!
    Als Lehrperson bekommen Sie die Chance, die

Nachqualifikation für Religionsunterricht
    zu erlangen. Der erste Ausbildungsgang startet nach den Sommerferien
    2014 und richtet sich an alle Personen, die im Besitz eines Primarlehrdip-
    loms sind. Mit wenigen Studientagen sind Sie in der Lage, Religionsunter-           Klimaneutral und FSC-zertifiziert
    richt in einer evangelischen Kirchgemeinde zu erteilen. Solche Teilzeitpen-
    sen sind besonders attraktiv für Lehrpersonen, die ihre Aufgaben anreichern
    oder beruflich wieder einsteigen wollen und an Glaubensfragen interessiert
    sind. In der Ausbildung lernen Sie den Thurgauer Religionslehrplan,
    wichtige kirchliche Themen sowie didaktisch-methodische Elemente der
    Religionspädagogik und -psychologie kennen. Einige ausgewählte Module
    des kantonalen Theologiekurses helfen Ihnen, Ihr Wissen zu vertiefen. Die
    Kosten der Zusatzausbildung übernimmt grösstenteils die Evangelische                Fairdruck AG
    Landeskirche Thurgau.                                                               Kettstrasse 40 | Tel. 071 969 55 22 | info@fairdruck.ch
                                                                                        8370 Sirnach | Fax 071 969 55 20 | www.fairdruck.ch
    Mehr Informationen bzw. Anmeldung auf www.evang-tg.ch/reli oder bei
    Anke Ramöller, Fachstelle Religionsunterricht, Evang. Landeskirche Thurgau,         Filiale Zürich
    Bankplatz 5, 8500 Frauenfeld, Telefon                                               Riedstrasse 1 | 8953 Dietikon
    052 721 25 94, anke.ramoeller@evang-tg.ch.

                                                                                    Weiterbildungsmaster MAS
                                                                                    Wirksamer Umgang mit Heterogenität

                                                                                    Lebensstile und Milieus werden immer vielfältiger. Die Eltern erwarten
                                                                                    optimale und individuelle Förderung für ihr Kind. Wie werden wir allen
                                                                                    Ansprüchen gerecht?
Unterrichtshefte                                                                    Das Institut Unterstrass an der PH Zürich bietet dazu einen 2-jährigen,
Die bewährten, von                                                                  berufsbegleitenden Masterstudiengang (MAS) an. Für mehr Sicherheit
Lehrkräften geschätzten                                                             und Kompetenz im Umgang mit Heterogenität im Unterricht, in der
Vorbereitungshefte.                                                                 Kommunikation und in der Schule als Organisation.
UÊ  für Lehrkräfte aller Stufen
   in Deutsch, Französisch,                                                         In drei CAS-Lehrgängen, Oktober 2013 bis September 2015:
   Deutsch-Englisch und            Neu ab Januar                                    CAS 1: «Didaktik der Vielfalt» (15 ECTS)
   Italienisch-Romanisch.          2013                                             CAS 2: «Kommunikation, Zusammenarbeit, Coaching» (15 ECTS)
UÊ für Textiles Werken,            MA5/MB5/MC5                                      CAS 3: «Öffentlichkeit und Qualität» (12 ECTS)
   Hauswirtschaft und              Mappen mit 60 Einzel-                            Patronat: Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH).
   Fachlehrkräfte                  blättern für ein ganzes
UÊ für Kindergärtner/innen         Jahr mit 4er-Lochung für                         Von der Universität Hildesheim (D) wird der MAS als Konsekutiv-
Notenhefte                         Ringordner.                                      Master anerkannt und berechtigt zur Promotion.
für Schülerbeurteilung.                                                             Information:
                                                                                    Dieter Ruettimann (Studiengangsleiter),
VERLAG FÜR UNTERRICHTSMITTEL DES CLEVS                                              dieter.ruettimann@unterstrass.edu
6145 Fischbach, 04¥ 9¥7 30 30, Fax ¶4¥ 9¥7 00 ¥4                                    und Eva Hug, eva.hug@unterstrass.edu
info@unterrichtsheft.ch   www.unterrichtsheft.ch

                                                                                                                           BILDUNG THURGAU • 1–2014
12                                                                                                                                                                                                                                                                                                  VERBAND

                           Neukonzeption
                           von BILDUNG THURGAU
                           Umfrageergebnisse und Konsequenzen zusammengefasst

                           Braucht BILDUNG THURGAU einen neuen Auftritt? Was macht BILDUNG THUR-                                                                                                                                                                                                   Warum lesen Sie BILDUNG THUR-
                           GAU aus? Was braucht BILDUNG THURGAU? Wie ausführlich wird BILDUNG                                                                                                                                                                                                      GAU?
                           THURGAU gelesen? Fühlen sich unsere Mitglieder ausreichend informiert? Diese                                                                                                                                                                                            Die Zeitschrift BILDUNG THURGAU ist für
                           und andere Fragen beschäftigen uns schon länger und so entschieden wir uns im                                                                                                                                                                                           die Befragten in erster Linie eine sehr
                           neuen Jahr, unsere Mitglieder dazu zu befragen.                                                                                                                                                                                                                         wichtige Informationsquelle, damit sie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   bildungs- und berufspolitisch informiert
                           An dieser Stelle bedanken wir uns ganz                                                                                            cherweise eine gute Figur. Wäre das Re-                                                                                               sind beziehungsweise es bleiben. Unsere
                           herzlich bei allen 319 engagierten Mit-                                                                                           daktionsteam ein Schüler oder eine Schü-                                                                                              Leserinnen und Leser wollen über aktu-
                           gliedern, welche sich an unserer Umfrage                                                                                          lerin, wären wir gute «5er-Schüler». Wir                                                                                              elle Themen informiert werden, mit wel-
                           beteiligt haben. Die Befragung wurde an                                                                                           haben jedoch nicht nur die Lorbeeren                                                                                                  chen sich sowohl die Geschäftsleitung
                           2043 Personen verschickt. Die Ergebnisse                                                                                          geerntet, sondern uns intensiv mit den                                                                                                wie auch die Delegiertenversammlung
                           waren für die ganze Redaktion sehr span-                                                                                          Wünschen,     Verbesserungsvorschlägen                                                                                                und die Teilkonferenzen auseinanderset-
                           nend und aufschlussreich. In den meisten                                                                                          und Ideen der Teilnehmer auseinander-                                                                                                 zen. Für uns als Redaktionsteam bedeutet
                           Umfragebereichen machen wir erfreuli-                                                                                             gesetzt.                                                                                                                              dies, dass wir auch die herausfordernden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Themen und Texte zu Vernehmlassungen
                                                                        Warum lesen Sie BILDUNG THURGAU?                                                                                                                                                                                           bei Bedarf weiter ausbauen können.
                            90.0%
                            80.0%                                                                                                                                                                                                                                                                  Wie bewerten Sie BILDUNG
                            70.0%                                                                                                                                                                                                                                                                  THURGAU bezüglich Erschei-
                            60.0%                                                                                                                                                                                                                                                                  nungsbild?
                            50.0%                                                                                                                                                                                                                                                                  Eine Zeitschrift lebt von ihrem Erschei-
                            40.0%                                                                                                                                                                                                                                                                  nungsbild. Das Redaktionsteam mag die
                            30.0%                                                                                                                                                                                                                                                                  orange Farbgebung. So unterscheidet
                            20.0%
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   sich unser Heft klar vom Schulblatt oder
                            10.0%
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   BILDUNG SCHWEIZ. Trotzdem war uns
                            0.0%
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   die Meinung der Leserschaft wichtig. Die
                                                                                                                                                                                                                                                                                  aus Gewohnheit
                                      um bildungspolitisch informiert

                                                                               um berufspolitisch informiert zu

                                                                                                                                 um pädagogische Inputs zu

                                                                                                                                                                               Argumente für Diskussionen und

                                                                                                                                                                                                                                Berufsverbandes informiert zu
                                                                                                                                                                                BILDUNG THURGAU liefert mir

                                                                                                                                                                                                                                 um über die Arbeit meines

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mehrheit findet unseren grafischen Auf-
                                                                                                                                                                                   Überzeugungsgespräche

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   tritt gut. Einige mögen unser Orange je-
                                                                                                                                         erhalten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   doch nicht. Die einen Umfrageteilneh-
                                                 zu sein

                                                                                                                                                                                                                                            sein
                                                                                            sein

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   merinnen und -teilnehmer wünschen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   sich grössere, die anderen kleinere Bilder,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   viele mögen das bereits jetzt verwendete
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   umweltschonende Papier. Die Anmer-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   kungen sind so unterschiedlich wie die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Schüler einer Klasse.

                                      Wie bewerten Sie die Zeitschrift BILDUNG                                                                                                                                                                                                                     Wie wichtig sind die einzelnen
                                      THURGAU bezüglich Erscheinungsbild?                                                                                                                                                                                                                          Themenbereiche?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Die Antworten zu dieser Frage decken
                             200
                             180                                                                                                                                                                                                                                                                   sich mit den Resultaten aus der Detailbe-
                             160                                                                                                                                                                                                                                                                   fragung zu den einzelnen Teilbereichen
                             140
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   von BILDUNG THURGAU. Bildungs- und
                             120
                             100                                                                                                                                                                                                                                                                   berufspolitische Themenbereiche zeich-
                              80                                                                                                                                                                                                                                                                   nen unsere Zeitschrift aus und werden
                              60
                              40
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   von unseren Lesern als sehr relevant er-
                              20                                                                                                                                                                                                                                                                   achtet. Wichtig sind ihnen weiter die In-
                               0                                                                                                                                                                                                                                                                   formationen aus der Geschäftsleitung,
                                                                             Farbgebung

                                                                                                                             Schrift

                                                                                                                                                                      Schriftgrösse

                                                                                                                                                                                                                Bilder, Fotos
                                          Umschlag

                                                                                                                                                                                                                                                                Rand, Weissraum

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   den Teilkonferenzen und der Delegier-
Grafiken: Michaela Müller

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   tenversammlung. Ein Teilbereich, der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ebenfalls auf Interesse stösst, sind Be-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   richte aus Schulen sowie zu pädago-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   gischen Themen und Veranstaltungen.
                                                                                                                  sehr gut        gut                        mittel           schlecht                                                                                                             Um zu erfahren, ob unsere Leserinnen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   und Leser in einem Bereich von BILDUNG

                           BILDUNG THURGAU • 1–2014
VERBAND                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           13

THURGAU ausführlicher informiert wer-                                                                                                    Das Redaktionsteam dankt allen, welche                                                                                                                           chender, übersichtlicher, informativer und
den wollen, erkundigten wir uns auch da-                                                                                                 ihm einen Erben vorgeschlagen oder sich                                                                                                                          aktueller gestaltet werden kann. Span-
nach, welche Bereiche ausgebaut bezie-                                                                                                   gar selbst zur Verfügung gestellt haben.                                                                                                                         nenderweise wird die Einbindung von
hungsweise gekürzt werden sollen.                                                                                                        Momentan prüfen wir verschiedene                                                                                                                                 Social Media wie Facebook und Twitter
Grundsätzlich bestätigen die Ergebnisse                                                                                                  Möglichkeiten für die letzte Seite.                                                                                                                              von den Befragten mit über 97 Prozent
unseren bestehenden Heftaufbau. Die                                                                                                                                                                                                                                                                       ausdrücklich nicht gewünscht.
meisten Umfrageteilnehmer schätzen                                                                                                       Welche Informationsquellen von
den bisherigen Umfang der einzelnen                                                                                                      Bildung Thurgau sind für Sie am                                                                                                                                  Wie gut fühlen Sie sich von der
Themenbereiche. Am ehesten würden                                                                                                        wichtigsten?                                                                                                                                                     Berufsorganisation Bildung
wir aufgrund der Resultate die Bereiche                                                                                                  Bildung Thurgau informiert seine Mitglie-                                                                                                                        Thurgau informiert?
Berufs- und Bildungspolitik sowie Päda-                                                                                                  der nicht nur mit Hilfe der Verbandszeit-                                                                                                                        Alles in allem scheinen sich unsere Bemü-
gogik erweitern.                                                                                                                         schrift. Wir versuchen möglichst viele Ka-                                                                                                                       hungen zu lohnen. Die Hälfte der Umfra-
Mehrfach wurde der Wunsch nach Leser-                                                                                                    näle zu nutzen, um eine grosse Zahl an                                                                                                                           geteilnehmer fühlt sich von ihrer Berufs-
briefen geäussert. Das Redaktionsteam                                                                                                    Lehrpersonen zu erreichen. Am wich-                                                                                                                              organisation gut informiert, 39 Prozent

                     Welche Themenbereiche in BILDUNG THURGAU sollen ausgebaut,
                                 verringert oder weggelassen werden?
 250

 200

 150

 100

  50

   0
                                                                                                                                          bildungspolitischen Themen
         EDITORIAL

                                                                                                                                                                                                                                             Themenbericht aus dem Beratungsteam
                                                                                              Berichte aus einzelnen Teilkonferenzen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Pädagogik
                       Aktuelles aus der Geschäftsleitung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kolumne – bisher Rigo Letto
                                                                                                                                                                                                              Informationen zu Tagungen /

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Berichte über Personen
                                                                                                                                                                        Informationen zu Vernehmlassungen /

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Berichte aus Schulen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Berichte zu Angeboten (Museen,
                                                            Berichte Delegiertenversammlung

                                                                                                                                           Informationen zu aktuellen

                                                                                                                                                                                                                    Veranstaltungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Ausstellungen, etc.)
                                                                    Bildung Thurgau

                                                                                                                                                                                  Stellungnahmen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Grafik: Michaela Müller

                                                                                                                                       ausbauen                         Umfang wie bisher                                                   verringern                                            streichen

begrüsst dies und wird sich gerne mit der                                                                                                tigsten sind den Befragten die Zeitschrift                                                                                                                       sogar sehr gut. 11 Prozent sagen, sie
entsprechenden Anpassung der Heftpla-                                                                                                    BILDUNG THURGAU sowie die Mails und                                                                                                                              seien genügend informiert.
nung auseinandersetzen.                                                                                                                  die Informationen an die Schulhauskon-                                                                                                                           Das Redaktionsteam freut sich über wei-
Eine besondere Rolle hatte in der Evalua-                                                                                                taktpersonen und die Mitglieder.                                                                                                                                 tere Rückmeldungen zu seiner Arbeit und
tion die Kolumne von Rigo Letto. Obwohl                                                                                                  Erstaunlich ist, dass unsere Website im                                                                                                                          insbesondere über Leserbriefe zu aktu-
sie vom grössten Teil der Befragten als                                                                                                  Vergleich zu den meisten anderen Infor-                                                                                                                          ellen Themen in der Thurgauer Schule.
mässig wichtig eingestuft wurde, wird sie                                                                                                mationsquellen eher schlecht abschnei-
immer wieder lobend in den Kommen-                                                                                                       det. An dieser Stelle sei gesagt, dass sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Anina Bernhardsgrütter
taren erwähnt. Viele lasen die Kolumne                                                                                                   eine Arbeitsgruppe damit auseinander-                                                                                                                            Mitglied Redaktionsteam
als erstes und sahen sie als Bereicherung.                                                                                               setzt, wie unser Webauftritt anspre-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       BILDUNG THURGAU • 1–2014
14                                                                                                                 VERBAND

Informativ und interessant
Einblick in die Bildungslandschaft Thurgau

Der siebte Bericht zur Entwicklung des Thurgauer Bildungswesens vermittelt ei-          und sich nun das Vorwort des siebten Bil-
nen aktuellen Einblick vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung. Parlament           dungsberichtes mehrheitlich um finanzi-
und die interessierte Öffentlichkeit erhalten Auskunft über laufende Entwick-           elle Einsparungen im Bildungsbereich
lungen. Die Geschäftsleitung hat sich mittels einer Stellungnahme mit den               dreht. Angesichts der Einführung des
Schlüsselthemen auseinandergesetzt.                                                     Lehrplans 21, die der Volksschule viel ab-
                                                                                        verlangen wird, befremdet diese Gewich-
Der Entwicklungsbericht 2013 ist infor-    bildung 20 auf Seite 29 zeigt, dass der      tung.
mativ und beleuchtet interessante As-      Aufwand pro Primarschulkind gesunken         Die anerkennenden Worte im Vorwort,
pekte. Es ist unabdingbar, laufende Ent-   ist. Die Erhöhung der Ausgaben pro           dass die Lehrpersonen massgeblich zum
wicklungen und Reformen im Sinne einer     Schülerin und Schüler im Kindergarten        Bildungserfolg beitragen und dass gute
Standortbestimmung aufzuzeigen. Aktu-      und der Sekundarstufe I führt Bildung        Arbeitsbedingungen der Lehrpersonen
elle und kommende Projekte werden ge-      Thurgau auf die Änderungen der gesetz-       ein wichtiges Anliegen des Kantons sind
strafft dargelegt. Die Geschäftsleitung    lichen Vorgaben zurück wie die Einfüh-       und bleiben müssen, nimmt Bildung
dankt Regierungsrätin Monika Knill und     rung der Blockzeiten oder der Durchläs-      Thurgau gerne und dankend zur Kennt-
allen Mitarbeitenden im Departement für    sigen Sekundarstufe, gekoppelt mit dem       nis.
Erziehung und Kultur (DEK) für ihre um-    Rückgang der Schülerzahlen.
fassende und sorgfältige Arbeit.           Das finanzpolitische Gebot, das «Wesent-     Hohe Autonomie der Schulen
                                           liche vom Wünschbaren zu trennen»,          «Die Thurgauer Bildungslandschaft steht
Wichtige Themen fehlen                     muss für alle Ebenen der Bildung inklusi-   auch im Zeitraum 2011–2013 im Zeichen
Dass die Umsetzung einzelner Projekte      ve Bildungsverwaltung gelten und auch       der Konsolidierung.» Diese Aussage ist
und Entwicklungen mit Chancen, aber        für weitere Staatsausgaben. Eine qualita-   auf Ebene Bildungsverwaltung nachvoll-
auch mit Schwierigkeiten verbunden ist     tiv hohe Bildung einer breiten Bevölke-     ziehbar, nicht aber auf der Ebene «Um-
und teilweise grosse Unterschiede in den   rungsschicht ist und bleibt der einzige     setzung» bei den Lehrpersonen. Dies
Schulgemeinden                                                    Rohstoff    in   der wird mit der nachfolgenden Aussage im
vorhanden sind, ist                                               Schweiz, und sie ist Bildungsbericht auch bestätigt: «Schul-
                          «Mögliche Sparmassnahmen
aus Sicht von Bil-                                                der Schlüssel zum    entwicklungsprojekte wachsen primär
dung Thurgau im          müssen daher sehr genau auf wirtschaftlichen Er- auf der Ebene einzelner Schulgemeinden.
Bericht zu wenig er-     ihre nachhaltigen und länger- folg unseres Landes. Ziel ist, den Schulgemeinden weiterhin
sichtlich. Wichtige       fristigen Wirkungen geprüft             Mögliche Sparmass-   einen hohen Autonomiegrad zu gewäh-
Themen wie Inte-                      werden.»                    nahmen   müssen  da- ren.» Mit den Vorgaben wie der Erstel-
gration,     Umgang                                               her sehr genau auf   lung eines Förderkonzeptes oder der Ein-
mit Heterogenität                                                 ihre    nachhaltigen führung von Blockzeiten wurden weiter-
oder die Zusammenarbeit mit Eltern, wel-   und längerfristigen Wirkungen geprüft       hin gewichtige Projekte seitens Kanton
che die Lehrerschaft in ihrem Berufsalltag werden.                                     lanciert, welche zusammen mit der ho-
herausfordern, werden nur ansatzweise      Bildung Thurgau begrüsst die wichtigen      hen Autonomie der Schulgemeinden
erwähnt.                                   Erläuterungen auf                                                viele Sitzungen vor
                                           den Seiten 30 und                                                Ort verursachten. Es
                                                                        «Rund um die geforderten
Mittelverknappung bei den                  31 des Entwick-                                                  stellt sich die be-
Staatsfinanzen                              lungsberichts      be-      Einsparungen bei den Kan-            rechtigte Frage, wel-
Bei der Mittelverknappung der Staatsfi-     treffend      Verwen-       tonsausgaben stellt sich die         che positiven Aus-
nanzen vermisst Bildung Thurgau den        dung von Finanz-             Frage, wie viele Kosten die         wirkungen die ein-
Hinweis, dass die Ausgaben pro Steuer-     daten im Bildungs-          hohe Autonomie der Schul-            zelnen kantonalen
franken in der Bildung prozentual zu den   bereich. Die unsi-            gemeinden verursacht.»             und lokalen Schul-
Gesamtausgaben des Kantons kontinu-        chere       Datenlage                                            ent wick lungspro -
ierlich von 31 Prozent im Jahre 2008 auf   bietet kaum eine Ba-                                             jekte auf das Kind
27 Prozent in den Jahren 2011 und 2012     sis für eine Interpretation bezüglich Lern- haben. Dessen Bildungserfolg sollte im
sanken.                                    erfolg von Schülerinnen und Schülern.       Zentrum stehen. Obwohl seit Inkrafttre-
Irritiert zeigt sich die Geschäftsleitung  Es ist für die Lehrerschaft nicht nachvoll- ten des revidierten Beitragsgesetzes der
von der Aussage der Departementschefin      ziehbar, dass während Jahren die Steuern    Kanton deutlich höhere Beiträge an die
im Vorwort, dass besonders auch im         für Unternehmen und Reiche (siehe Dos-      Schulgemeinden übermittelt, ist dies
Volksschulbereich die gegebenen Mittel     sier Nr. 99 des Schweizerischen Gewerk-     häufig für die Klassenlehrpersonen nicht
effizient und nachhaltig einzusetzen und    schaftsbundes «Fragwürdige, schädliche      sichtbar.
optimale Rahmenbedingungen für den         Sparmassnahmen in den Kantonen»)            Es ist richtig, dass die Schulgemeinden
Bildungserfolg zu schaffen seien. Die Ab-  überdurchschnittlich gesenkt werden         mit lokalen Projekten auf die gesellschaft-

BILDUNG THURGAU • 1–2014
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