"selbstgemacht" Ausgabe 3/2021 - FO-Fotorotar
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Hatten Sie sich auch schon die Hand oder den ist gegen einen süssen, auf dem Hof destil- Arm gebrochen? Oder hatte es Sie sogar der- lierten, Holunderlikör einzuwenden? Falls Sie art schlimm getroffen, dass gleichzeitig beide nun gluschtig geworden sind: In dieser «Äh- Hände oder Arme lädiert waren? Was für ein renpost» liefern wir Ihnen einige einschlägige Gefühl der Hilflosigkeit, der Ohnmacht! Auf Bezugsquellen. fremde Hilfe angewiesen zu sein und nicht in der Lage, etwas selbst zu tun. Wer direkt auf dem Hof postet, der oder die steht gewiss selbst am Herd. Und jetzt auf- Nein, Sie werden von uns jetzt keine medizi- gepasst Männer: Wir berichten über einen nischen Horrorgeschichten serviert erhalten. exklusiven Kochclub in Hombi, dies samt le- Doch was ich Ihnen mit diesen sehr unange- ckerem Rezept zum Nachkochen. Nicht seine nehmen Szenarien aufzeigen wollte, ist die eigene Suppe kochen, sondern sein eigenes Wichtigkeit, etwas selbst tun zu können. Es Bier brauen, wollte einst der wohlhabende geht hier um Begriffe wie Selbstbestimmung Müllersohn Hans Heinrich Hürlimann. Wir be- und -verwirklichung. Nun ja, wir bestimmten richten, wie das klappte, und wie sich seine für unsere Berichte einen anderen Ansatz, zwei Landwirtschaftsgüter Rosenberg und das Heftthema «selbstgemacht» umzusetzen. Goldenberg entwickelten. Näher am Dorf als am Menschen. Stärker als «selbst machen» stand die Selbstversorgung Aber wir kommen dann doch auch auf Selbst- im Fokus. bestimmung und Selbstverwirklichung zu sprechen: In der Stiftung Brunegg sind näm- Und dies aus gutem Grund: Denn gerade «auf lich im Rahmen besonderer Arbeitsplätze dem Land» ist ebendiese Selbstversorgung Menschen trotz eines Handicaps sehr produk- von zentralster Wichtigkeit. Sie bildet mit der tiv und leisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Landwirtschaft eine untrennbare Einheit. Da- wertvolle Arbeit. Wir hoffen, dass das Lesen rum gibt es in der Gemeinde Hoflädeli in Hülle dieses Magazins Ihnen nun mehr Freude denn und Fülle. Kaum ein Hof, der nicht Produkte Arbeit bereitet. Und dass Sie das Heft selbst- und Erzeugnisse aus eigener Produktion im bestimmt in Händen halten können. unkomplizierten Direktverkauf anbietet. Einen knackigen Apfel gefällig? Wirklich frische Eier? Im Namen des Redaktionsteams Oder doch kaltgepresstes Rapsöl? Und was Martin Mäder Es gibt nicht nur eine Vielzahl an Hoflädeli in der Gemeinde Hombrechtikon, sondern dort wird auch eine beachtliche Vielfalt an Produkten feilgeboten. Editorial 3
INHALTSVERZEICHNIS Juni-Ausgabe 2021 Editorial 3 Auf einen Rüeblisaft … Schul- und Gemeindebibliothek: mit Jürgen Käfer. Sein Hof Begehung des Oberhauses 35 Thema «selbst gemacht» in der Breitlen 5 setzt als Jugendmusikschule: In der Stiftung Brunegg sind Demeter-Betrieb auf biologisch- Platzkonzert geplant 37 Menschen mit Handicap dynamische Landwirtschaft 27 produktiv 5 Veranstaltungskalender 39 Im Männerkochclub wird alles Publireportagen Vereine, Organisationen selbst gekocht / Leckere Rezepte! 9 des lokalen Gewerbes Gewerbeverein Hombrechtikon 41 Attraktive Hypotheken Das Puurelädeli Seeweid ist bei bei der Raiffeisenbank 30 Kultur den lokalen Bauern eine Institution 13 Operettenbühne: Aufführung In Hombi gibt es eine Vielzahl Gemeinde und Schule «Die lustige Witwe» 2022 42 von Hoflädeli: Eine Auswahl 16 Der Gemeinderat informiert 31 Pro Hombrechtikon: Ausstellung Die Güter Rosenberg und Ausstellung «Mensch, Pflanze, «Acryl trifft Skulptur» 43 Goldenberg produzierten vieles 19 Tier – anderswo und hier» 33 Wettbewerb 50-Franken-Bild 45 Hoflädeli-Impressionen Abfallprojekt der Oberstufe von Andreas Dändliker 24 aus dem Schulhaus Gmeindmatt 34 Notfallnummern/Impressum 46 Innovation und Qualität in Sachen Holz Kübler AG Oetwil am See Männedorf Grüningen Holzbau Schreinerei Parkett Küchen www.kuebler-holzbau.ch 4 Ährenpost 3/2021
SELBSTBESTIMMT LEBEN – UND MACHEN In der Brunegg wird trotz Einschränkungen vieles selbst gemacht Geht es in den familienähnlichen Wohn- formen der Stiftung Brunegg um ein möglichst selbstbestimmtes Leben, wer- den in den Bereichen Gärtnerei, Küche, Hauswirtschaft sowie technischer Dienst die unterschiedlichsten Produkte herge- stellt oder diverse Dienstleistungen er- bracht. In der im Februar 1988 durch Remo und Adel- heid Spehler auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Dürst gegründeten sozialen Institu- tion leben und arbeiten zumeist Menschen mit einer kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigung. Darin werden schulent- lassenen jungen Menschen für sie geeigne- Thomas Schmitz ist seit te geschützte Ausbildungsplätze angeboten. 2010 Geschäftsführer in der Brunegg und hat als Das Ziel ist, ihnen eine den intellektuellen, ausgebildeter Gärtner psychischen und körperlichen Fähigkeiten natürlich ausgeprägt einen entsprechende Ausbildung anzubieten, um «grünen Daumen». wenn möglich in der freien Wirtschaft arbei- ten zu können. die Gärtnerei zu sprechen: «Wir ziehen in al- len Saisons einjährige Pflanzensetzlinge, aber Ging es im August 1991 los mit dem Bezug auch Kräuter sowie mehrjährige Stauden und durch die ersten Bewohnerinnen und Bewoh- Gewürze.» Wie er weiter ausführt, gibt es im ner, bietet heute die Stiftung Brunegg 38 dif- angeschlossenen Blumenladen etwa «selbst- ferenzierte Wohn- und 58 Arbeits- und rund gemachte floristische Arrangements aus fri- 20 Ausbildungsplätze an. «Wir in der Brunegg schen Blumen und Pflanzen zu allen mögli- sehen alle Tätigkeiten, auch wenn sie von aus- chen Gelegenheiten, zum Beispiel in Form von sen teilweise sehr wenig produktiv aussehen Blumensträussen oder Gestecken». mögen, als Arbeit», erklärt Thomas Schmitz, Geschäftsführer in der Stiftung. Ebenfalls einen «grünen Daumen» beweisen die Klientinnen und Klienten der Stiftung, so Gärtnerei und Gartenbau wie Thomas Schmitz die in der Institution Thomas Schmitz, er leitet die Brunegg seit tätigen Frauen und Männer nennt, im Gar- 2010, kommt beim Heftthema «selbstge- tenbau. Schmitz: «Wir bauen und pflegen macht» als ausgebildeter Gärtner zuerst auf Gärten, wobei beim Gartenunterhalt von vier Die Stiftung Brunegg wurde im Februar 1988 auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Dürst gegründet. Es liegt auf der Hand, dass Pflanzen auch heute eines der wichtigsten Betätigungsfelder sind. Thema 5
Bild ganz rechts: Im Technischen Dienst der Institution werden Insektenhotels, etwa für Bienen, hergestellt. Eine Auswahl von Produkten, die im hauseigenen Atelier von den Klientinnen und Klienten der Stiftung selbst fabriziert werden. unserer Gruppen diverse Dienstleistungen Anlässe und Events wie zum Beispiel die Ad- wie Rasenmähen, Jäten, Heckenschneiden ventsausstellung, das bekannte Brunegg-Fest usw. erbracht werden.» Auch im Technischen oder die Frühlingsausstellung», berichtet Tho- Dienst geht es um die Natur, wo Bienen- bzw. mas Schmitz. Insektenhotels hergestellt werden. Grossgeschrieben wird das Thema «selbstge- macht» ebenso im Atelier der Stiftung Brun- «Es wird kein Unterschied gemacht, ob es um egg. «In allen vier Gruppen werden diverse kreative und gestalterische Produkte wie z.B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit oder ohne Geschenkkärtli, gewebte Handtücher oder Beeinträchtigung geht.» Lavendelkissen hergestellt, die dann auch verkauft werden», erläutert der Geschäfts- führer. Und die Tischdekorationen für die di- Küche und Atelier versen Anlässe kommen ebenfalls aus dem Wie im Bienenhaus geht es in der Stiftung Atelier. Brunegg namentlich zu den Essenszeiten zu und her. Dies, auch wenn man zu Zeiten Schliesslich machte die Produktivität auch vor der Pandemie aus Gründen der Vorsicht den dem Ausland nicht halt. So reiste jahrelang Schichtbetrieb einführte. Dass sich in diesem eine Abordnung nach Südapulien/Italien, wo Sektor ebenfalls Bewohnerinnen und Bewoh- man Oliven erntete, die dann als Olivenöl zum ner aktiv betätigen, versteht sich von selbst. Verkauf mit nach Hause genommen wurden. «Die Küche produziert neben den rund 80 «Das war jedes Jahr das Highlight», betont Im Atelier wird sorgfältig ein Mittag- und Abendessen überdies Kuchen Thomas Schmitz. Wie es aber dort weitergeht, Handtuch gewebt. und diverse Dinge für den Betrieb sowie für ist zum einen wegen der Pandemie ungewiss. Auch wurden die meisten Bäume der Plan- tage derweil von einem Bakterium befallen. Der Mensch im Mittelpunkt Wie kommt es aber überhaupt dazu, dass man trotz einer Beeinträchtigung mitzuar- beiten vermag? Und wie findet man heraus, inwiefern sich Klienten/-innen der Stiftung für diese oder jene produktive Tätigkeit eignen? Bei der Beantwortung dieser Fragen macht Thomas Schmitz zuerst klar: «Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt und schauen, wie wir seine Bedürfnisse mit unseren Ange- boten kombinieren können.» Diese Bestrebungen haben für Schmitz zum Ziel, «dass die Brunegg ein möglichst viel- fältiges Angebot für die Klienten und für die 6 Ährenpost 3/2021
Kunden bieten will und für möglichst viele Interessen und Ressourcen eine Möglichkeit bestehen soll». Wie er weiter ausführt, ent- stand aus diesem Gedanken heraus etwa die Staudengärtnerei. Dies weil in der Zierpflan- zengärtnerei Klienten gearbeitet hatten, die eher grobmotorische Fähigkeiten aufweisen und darum mehr Raum beanspruchten. «Die- ses Bedürfnis konnte durch die Produktion von Stauden sehr gut umgesetzt werden.» Gleichbehandlung Gemäss den Ausführungen ihres Geschäfts- führers wird in der sozialen Institution Stif- tung Brunegg «kein Unterschied gemacht, ob es um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ses «guten Gefühls» geht es auch in der Stif- Nicht weniger sorgsam oder ohne Beeinträchtigung geht». Vor einer tung Brunegg um Rentabilität. «Unsere Preise bemalt eine Klientin Beschäftigung gibt es Vorstellungsgespräche, sind marktüblich kalkuliert. Schliesslich sind dekorative Buchstaben. man organisiert meistens eine Schnupperzeit unsere Fachpersonen ausgewiesene Fachleu- und erkundigt sich nach Referenzen. Dabei te mit zumeist höheren Abschlüssen», sagt weist Schmitz darauf hin, dass «in unseren Thomas Schmitz zur Wirtschaftlichkeit. Bei Gruppen die Fachmitarbeiter, diese sind häu- der Non-Profit-Organisation sei aber zentral, fig Arbeitsagogen, gefragt sind, wie sie trotz «dass die reine Produktion aus den Erträgen teils massiver Einschränkungen die Arbeit gedeckt ist». für die Klienten zugänglich machen können». Dazu brauche es dann etwa ein Hilfsmittel, Woran man sich bewusst nicht beteiligt, ist Weitere Infos: um die Barrieren abzubauen. Kommt es aber das gerade im Pflanzensektor betriebene wider Erwarten zum Beispiel doch zu einer Preisdumping durch Billig-Importe. Laut Tho- www.stiftung-brunegg.ch Überforderung, besteht auch die Möglichkeit, mas Schmitz müsse man darum mit ande- intern zu wechseln. ren Faktoren überzeugen. Er erwähnt hier- zu die Schweizer Produktion direkt aus dem Und wie steht es nun um die Motivation der Gewächshaus in Hombrechtikon, wodurch Klientinnen und Klienten, sich aktiv zu enga- sich etwa Transportschäden an den Pflanzen gieren? Bei diesem Punkt streicht Thomas verhindern liessen. Als weitere Argumente Schmitz heraus, dass «grundsätzlich die Mo- benennt Schmitz: «Das soziale Engagement tivation bei allen Menschen von innen her- der Kunden, der direkte Bezug zum Produkt auskommt». «Man will das eigene Wirken spü- und auch das sehr schöne Einkaufserlebnis, ren», ergänzt er. Trotz dieses inneren Antriebs wenn die Kunden unsere Klienten beim Kauf scheint es aber noch unerfüllte Träume zu ge- von Produkten näher kennenlernen können.» In dieser «Unterkunft» ben: «Wenn wir unsere Jugendlichen im Gar- werden sich dann einmal tenbau nach ihrem Wunsch fragen würden, Martin Mäder Insekten wohlfühlen. würden sie antworten, dass sie beim neuen Haus von Roger Federer in Rapperswil-Jona den Garten bepflanzen und pflegen möch- ten», verrät Thomas Schmitz. Produktion muss gedeckt sein Beim Aspekt, dass man als Institution solche Angebote selbst zu produzieren vermag, geht es nach Ansicht von Thomas Schmitz «in ers- ter Linie darum, dass die Klientinnen und Kli- enten als Teil der Gesellschaft einen wertvol- len Beitrag leisten können». Thomas Schmitz: «Es geht um die Wertschätzung der eigenen Wirksamkeit. Wenn z.B. Pflanzen produziert werden, die dann in Zürich am Bellevue ge- pflanzt werden, und unsere Klienten sehen jedes Mal bei einem Besuch in der Stadt diese Pflanzen, macht sie dies stolz.» Aber trotz die- Thema 7
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WIR MACHEN SOGAR DEN TEIG SELBST … Was Männer unter fachkundiger Anleitung so alles kochen und backen Ausnahmsweise muss man hier nicht auf die genderkonforme Formulierung achten: Es ist die Rede von kochenden Männern. Frauen haben für einmal kei- nen Zutritt. Aber auch das stimmt nicht ganz, die Kochlehrerin Anneliese Boos – gelernte Hauswirtschaftslehrerin und Bäuerin in privater Tätigkeit – bildet die Ausnahme. Als an der Schule Hombrechtikon die Fort- bildungskurse für Erwachsene im Sinn einer Restrukturierung dem Rotstift zum Opfer fielen, hatten auch die kochenden Männer ein Problem. Im Sinn von «aus der Not eine Tugend machen» gründeten die nach wie vor zu gourmistischen Taten Willigen einen Ver- ein mit dem unmissverständlichen Namen: «MännerKochen». alle notwendigen Geschäfte unkompliziert Schwäbische Maultaschen, und schnell abgehandelt werden, folgen dann garniert mit Schnittlauchröll- Nach Fachleuten für die Gründung eines Ver- jeweils ausgiebige und gediegene Grillpartys, chen und Röstzwiebeln. eins musste man nicht lange suchen – einen die oft bis in alle Nacht dauern. Notar und vereinserfahrene Männer hatte man in den eigenen Reihen. So waren die Sta- Männer bleiben dran tuten schnell erstellt und dem Männerkoch- Mindestens einmal im Jahr organisiert der club stand nichts mehr im Weg. Im Garten Männerkochclub, allerdings nicht zu Covid- des designierten Präsidenten fand die Grün- Zeiten, einen Fortbildungskurs, der jeweils dungsversammlung statt. An einer jährlich unter einem Motto steht: «Tour de Suisse». stattfindenden Vereinsversammlung, an der Dabei wurde mit dem Kanton Aargau ge- Die gemeinsam produzier- ten Speisen werden vor Ort jeweils genüsslich verkostet. Fotos: Hans J. Tobler. Thema 9
startet, der Kanton Zug bildete den Ab- Eichberg, bis die feinen und typischen Ge- Maultaschen herzustellen, ist keine Hexerei, aber schluss. Es wurden ausgesuchte Spezialitä- richte aller Schweizer Kantone durchgekocht Sorgfalt wird am Schluss mit ten eines jeden Kantons nachgekocht und waren, dafür wurden ein paar Jahre benötigt. einem schönen Bild «fürs gebacken. Danach schaute man in die Kochtöpfe der Auge» belohnt. angrenzenden Nachbarländer und schnell Jeweils vier bis fünf Lektionen standen die war klar, wie sehr doch unsere eigenen Me- Bild rechts: Mannen mit ihrer Lehrerin in der Schulküche nüs von den Nachbarländern, v.a. in diesem Die Zubereitung einer Schwarzwälder Kirschtorte ist eine echte Heraus- forderung. Nur schon das Zuschneiden des Biskuits verlangt eine sichere Hand. «Herrgottsbscheisserle» mit Röstzwiebeln … Schwäbische Maultaschen Zur Entstehung dieses Gerichts gibt es verschiedene Legenden. Eine besagt, dass auf diese Weise die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn (daher auch der Name Maultasche) in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott verstecken wollten, was im Volksmund zum Beinamen «Herrgottsbscheisserle» führte. Teig: Zubereitung: 400 g Mehl Pastateig herstellen und ruhen lassen ½ TL Salz In Streifen auswallen 125 g Wasser 1 EL Essig 5 EL Öl Füllung: Alles zusammenmischen und rassig 400 g Spinat, fein gehackt, zusammenfalten abschmecken 1 Zwiebel, angedünstet 1 EL Peterli, angedünstet 1½ altbackene Brötchen, eingeweicht Auf den Streifen Teig dressieren und von 200 g Hackfleisch oben und unten zusammenklappen 200 g Brät In Taschen schneiden (mit Wasser kleben) 2 Eier Salz, Pfeffer, Muskat Bouillon Aufkochen und Taschen kurze Zeit darin Schnittlauchröllchen ziehen lassen. Nach Belieben mit den Röst- zwiebeln garnieren Röstzwiebeln: Darüberstäuben 1 Zwiebel, in Ringen Unter Wenden braun werden lassen ½ EL Mehl Auf Papier abtropfen Bratbutter 10 Ährenpost 3/2021
Bild links: Das Platzieren der Schoggisplitter zum Schluss erfordert noch einmal volle Konzentration. Jahrhundert, von der Italienischen und der französischen Küche beeinflusst war. Jedoch auch an die Knödel und die Schwarzwälder Kirschtorte wagten sich die Hobbyköche mu- Jeder Teilnehmer nimmt tig heran. selbstverständlich sein spezielles Erzeugnis mit nach Hans J. Tobler Hause. … und zum Dessert Schwarzwälder Kirschtorte Nun noch das Rezept für die «Königsdisziplin»: Schwarzwälder Kirschtorte Teig: Zubereitung: 6 Eigelb Verrühren, bis die Masse hell ist 150 g Zucker 1 Prise Salz 2 EL heisses Wasser 175 g Mehl Mischen, dazusieben 1 TL Backpulver Mit Eischnee sorgfältig darunterziehen 2 EL Kakaopulver In die gebutterte Form füllen, glattstreichen. Im unteren 6 Eiweiss, steif geschlagen Teil des auf 180 °C vorgeheizten Ofens 30–35 Minuten backen, auskühlen lassen Füllung: Aufkochen, knapp weichkochen. Kirschen herausnehmen. 400 g rote Kirschen oder Weichseln, entsteint Flüssigkeit etwas einkochen, auskühlen lassen 1 EL Maizena, angerührt 50 g Zucker 4 EL Kirsch, nach Belieben am Schluss 6 dl Vollrahm Steif schlagen 2 Päckchen Rahmhalter, nach Belieben 1 Päckchen Vanillezucker Daruntermischen Biskuit waagrecht dritteln. Boden mit der Hälfte der Kirschenflüssigkeit tränken, mit der Hälfte der Kirschen belegen. Gut 1 ⁄ 3 des Rahms daraufstreichen. Mittleres Biskuit darauflegen. Mit restlicher Flüssigkeit tränken, mit restlichen Kir- schen belegen. Gut die Hälfte des restlichen Rahms daraufstreichen. Biskuitdeckel darauflegen. Torte mit restlichem Rahm bestreichen und garnieren. Garnitur: Die Torte mit Schokoladespänen bestreuen. Mit Rahmtupf ca. 50 g Schokoladespäne und Kirschen garnieren rote Kirschen oder Weichseln, ganz und geviertelt (oder kandierte Kirschen) Thema 11
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FREITAGS GIBT’S FRISCH GEBACKENES BROT Das Puurelädeli Seeweid verkauft auch eigenes Rapsöl Hombrechtikon ist reich an kleinen Bau- ernläden. Das verkehrstechnisch gut ge- legene «Puurelädeli» zur Seeweid wird von zahlreichen Bauern aus der Region beliefert und wartet mit einigen Beson- derheiten auf. Freitags um 15 Uhr herrscht beim kleinen Bauernladen an der Oetwilerstrasse, auf Höhe Seeweidsee, reger Betrieb. Die beiden Schwestern Vera Weber und Kathrin Bach- mann sind gerade dabei, selbstgebackenes Brot auszupacken und in Gestelle einzufüllen, die extra dafür bereitstehen. Eins nach dem anderen kommen sie zum Vorschein: Zöpfe in allen Variationen, Hausbrote, solche mit und solche ohne Körner und eine grosse Anzahl kleinerer Brötli. «Wir probieren gerne Neues aus», sagt Vera Weber. Sie ist gelernte Kondi- tor-Confiseurin, ihre Schwester Kathrin Land- schaftsgärtnerin. Gemeinsam betreiben sie eine Backstube im elterlichen Betrieb auf dem Hof Salvisberg an der Rainstrasse in Stäfa. schnell gefruchtet. Dieser habe schon länger Wer das Puurelädeli «See- Die beiden sind glücklich darüber, dass sie in Ausschau gehalten nach einer Nachfolge für weid» an der Oetwilerstrasse ihrer Backstube, liebevoll «Rain Manufaktur» die in den Ruhestand getretene Hombrechti- aufsucht, wird mit einem viel- genannt, auch Hombrechtikon mit Frischge- ker Bäuerin Rosmarie Gerber, die über viele fältigen Angebot aus lokaler Produktion überrascht. backenem beliefern können. Ein Gespräch mit Jahre hinweg selbstgebackene Zöpfe im Puu- Fotos: Isabelle Walker. Jonny Wirz, dem Besitzer der «Seeweid», habe relädeli angeboten hatte. Die beiden Schwestern Vera Weber (links) und Kathrin Bachmann bringen ihre frischen Backwaren jeweils am Freitagnachmittag. Thema 13
Vielen Dank, dass Sie uns unterstützen. Wir sind stets für Sie da. Blumenladen, Gärtnerei und Gartenbau. STIFTUNG BRUNEGG BRUNEGG 3 H O M B R E C H T I KO N Stiftung BRUNEGG WOHNHEIM www.stiftung-brunegg.ch GÄRTNEREI BLUMENLADEN Post-Spendenkonto: 87-2430-9 T 0 5 5 2 5 4 10 2 0 IBAN CH18 0070 0113 9004 4943 9 TRA EC Seit 1973 AG EL W ELECTRA AG Öffnungszeiten st S I S S fir Montag bis Freitag Haushaltgrossapparate 7.30 bis 11.30 Uhr Hauptstrasse 55, 8632 Tann, 055 251 41 00 13.30 bis 18.00 Uhr www.electra-ag.ch, info@electra-ag.ch Grosse Ausstellung mit Apparaten der besten Marken: Top-Service für SCHULTHESS-Regionalvertretung – ELECTROLUX – Apparateaustausch in V-ZUG – AEG – BOSCH – SIEMENS – MIELE Küche und Waschraum Spitex Sonnengarten • Grund- und Behandlungspflege • Anthroposophisch erweiterte Pflege • Wickel, Einreibungen, Auflagen etc. • konstante Bezugspersonen • Krankenkassen anerkannt www.sonnengarten.ch/spitex 055 254 46 50 Wir kümmern uns um Sie. Herzlich, kompetent. ■ Beratungsstelle ■ Alterswohnungen ■ Alters- und Pflegeheim ■ Spitex Hombrechtikon Leistungsauftrag der Gemeinde Hombrechtikon Alterszentrum Breitlen Im Zentrum 10 · 8634 Hombrechtikon 055 254 10 80 · www.azbreitlen.ch 14 Ährenpost 3/2021
Produkte der lokalen Bauern Viele tüchtige Bauern sorgen dafür, dass es beim Puurelädeli rundläuft. Und sie sind auch der Grund, dass die Kunden auf dieser 80er-Strecke an der Oetwilerstrasse nicht ein- fach vorbeisausen, sondern gerne anhalten. Diese lokal verankerte Lieferkette belegen die Bilder einiger Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Produkte hierherbringen, an einer Wand im Inneren des Lädeli. Es sind, unter anderem, eingerahmte Fotos vom Hof Ger- ber (Lieferant von Heu und Stroh), vom Hof Arbach (Milch, Rahm, Joghurts), von Samuel Städeli (Bienenhonig), von Lajla Decker und Ruedi Hess, welche Freilandeier vom Gunten- hof liefern und eben auch von den beiden Bäckerinnen aus Stäfa. Etwas ziemlich Einzigartiges hat Jonny Wirz selbst zusammen mit der Hombrechtikerin und ehemaligen Bäuerin Petra Gerber zur Sortimentserweiterung beigetragen. Es ist das kaltgepresste Rapsöl. Den Raps bezieht er von der Betriebsgemeinschaft Kuster-Eber- hard in Grüningen. «Die Rapsfelder», so Wirz, «befinden sich sowohl hier in Hombrechtikon wie auch in Grüningen.» Goldgelbe Kostbarkeit Die Rapssamen gelangen In seiner Scheune, oberhalb des Puurelädeli, von oben durch einen hat Wirz seine Ölpresse installiert. Durch ei- Trichter in die Ölpresse und nen Trichter gelangen die getrockneten Raps- tropfen als goldgelbes Öl unten wieder raus. samen langsam in die Pressmaschine und kommen als Öltropfen wieder raus. Das gold- gelbe Öl wird anschliessend in 50-Liter-Be- hälter abgefüllt, setzt sich dort ab, und wird dann ungefiltert in hübsche Flaschen abge- füllt. «Eine Kostbarkeit», sagt Wirz stolz, die sogar vom traditionsreichen Spezialitätenge- schäft Schwarzenbach im Zürcher Niederdorf verkauft werde. Wirz hält immer wieder Ausschau nach neu- en Wiederverkaufsmöglichkeiten. Wichtig sei es, die junge Generation ins Boot zu holen, damit man auch weiterhin lokal und regional Das goldgelbe Rapsöl Produziertes verkaufen könne. Das sei ihm wird in hübsche Flaschen mit den beiden Brotbäckerinnen aus Stäfa abgefüllt und in lokalen Bauernläden, aber auch glücklicherweise wieder einmal gelungen. beim Spezialitätengeschäft Schwarzenbach im Zürcher Isabelle Walker Niederdorf angeboten. Thema 15
DIE HOFLÄDEN DER «ÄHRENPOST» Eine (notgedrungen unvollständige) Liste für Hombrechtikon/Feldbach Hofläden wie jener der Seeweid sind im eingesperrte Bevölkerung, gestresst vom So- Trend. Landwirtschaftspolitik, Klimabe- cial Distancing und vom maskierten Einkauf wusstsein und die Pandemie haben diese mit Zutrittskontrolle in den Grossverteilern Form des Direktvertriebs ab Hof in den schwärmte aus in die offenen Wälder und letzten Monaten beflügelt. Wir versuch- Felder und entdeckte den Hofladen als re- ten, das Angebot in Hombrechtikon in guläre Einkaufsmöglichkeit, die sich mit dem eine Liste zu packen. Fitnessprogramm auf dem Velo oder an den Nordic-Walking-Stöcken verbinden liess. So Die Epoche der sich ihrem Ende zuneigenden haben wir mit Hilfe von Internet-Suchmaschi- Covid-Pandemie war eine «Hochzeit» für alle nen, der Ortskenntnis unserer ehrenamtli- Hofläden. Die in Home-Office und -Schooling chen Redaktoren und eigenen Recherchen im Hofladen Inhaber Strasse Öffnungszeiten Sonntags Telefon E-Mail Langenrieter Schälchli/Heusser Langenrietstr. 2 9.00–20.00 Uhr 078 940 83 40 langenrieter@gmx.ch Hess Obstbau Max und Vreni Hess Chüeweid 5 immer Ja 055 244 39 41 m.v.hess@bluewin.ch Demeter- Jürgen Käfer Hof Breitlen 5 8.00–19.00 Uhr 055 244 34 00 j.kaefer@bluewin.ch Hofladen Chramen Corinna Chramen 1 7.00–20.00 Uhr Ja 079 530 53 28 alder.corinna@gmail.com und Martin Alder Korrodihof Carmen und Herrgass 12 055 244 18 17 peter-korrodi@bluewin.ch Peter Korrodi Biohof Lützelsee Lützelsee 3 Sonnenaufgang 044 932 47 07 lina.biohof@gmail.com bis Untergang Lutikon Fam. Weber Lutikon 2 8.00–20.00 Uhr Ja 055 244 19 61 bea.weber-rhythmik@gmx.ch Brunisberg Reto Alig Brunisberg 5 8.00–18.00 Uhr Ja 055 244 12 58 info@brunisberg.ch Hofladen Zelg Tatjana Honegger Zelg 2 je nach Witterung 076 220 85 86 tatjana.honegger@gmx.net bei Tageslicht Hunziker Obstbau Kaspar Hunziker Hornstr.10 24 h / 7 Tage Ja 076 466 78 89 info@hunziker-obstbau.ch Hofladen Hasel Urs und Hasel 6 055 244 11 76 eberhard@hasel- Rita Eberhard hombrechtikon.ch Widmen Simon Binder und Widmen 22 7.00–21.00 Uhr Ja 055 244 23 01 simibinder@gmx.ch Christine Hauser Chilehof Max und Regula Chilehof 4 24 h / 7 Tage Ja 055 244 54 23 info@chilehof.ch Baumann Dändliker Obst Angela und Gheistr. 54 6.00–21.00 Uhr Ja 076 546 00 51 martin.daendliker@gmx.net und Beeren Martin Dändliker Sandhof Stefan Knecht Sandhof 2 079 375 23 15 st.k.sandhof@bluewin.ch Kürbisstand Daniel Reiser Grüningerstr. Sept.–Nov. 076 324 39 51 baba.wild@bluewin.ch 16 Ährenpost 3/2021
Felde und am Telefon versucht – nach bestem Wissen und Gewissen –, eine Liste der Hoflä- den im Einzugsgebiet unserer «Ährenpost» zusammenzustellen. Sie erhebt keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ist «selber gemacht» im wahrsten Sinne des Wortes, und wie bei allem Selbstgemachten hoffen wir auf Nachsicht, sollte der eine oder andere Hof- laden von uns nicht erkannt worden sein. Giorgio Girardet Onlineshop Angebot Bezahlen www.langenrieter.com Eier, Liköre, Honig, Fleisch (Limousin-Rind und Weideschwein) www.hess-obst.ch Total bis zu 40 Sorten Äpfel/Birnen von Ende Juli bis Mitte Mai Bar, TWINT, (selbst produziert). Selbst produziert: Kirschen, Zwetschgen, (auf Verlangen:) Pfirsiche, Baumnüsse, gedörrte Öpfelringli, Christbäume Kreditkarte Zukauf im Umkreis von 2 km: Kartoffeln, Eier, Honig, Sirup Süssmost, Most ab Presse (eigene, ausgewählte Apfelmischung) www.demeterhof.ch Vielfalt an Gemüse aus eigenem Anbau, grosse Auswahl an Obst, Monatsrechnung, Brote von der Bäckerei Scharrenberg Oetwil, Milchprodukte von der TWINT Sennerei Bachtel, weitere Milchprodukte, Wurst- und Fleischwaren, Eier aus der Region www.chramen.ch Eier, Fleisch, Brot, Getreide, Teigwaren, Getränke, Gemüse, Salat, Bar, TWINT Kräuter, Pilze, saisonales Gemüse und Obst, Äpfel, Birnen, Zwetschgen www.korrodihof.ch Kirschen, Johannisbeeren, Zwetschgen, Birnen, Äpfel, Süssmost, Baumnüsse www.biohof-luetzelsee.ch Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) Lützelsee-Käse, Süssmost, Fleisch, eigene und regionale Produkte www.brunisberg.ch Brenn- und Anfeuerholz; diverse Holzsorten und -qualitäten, Milch, Bar, TWINT Milcherzeugnisse, Eier, Salat (saisonal), Konfitüre, Dörrfrüchte (saisonal) sowie weitere regionale Produkte (wechselndes Angebot) Eier www.hunziker-obstbau.ch Saisonales Sortiment von frischen Früchten und Beeren, Süssmost, Bar, TWINT Dörrfrüchte, Bienenhonig, sowie Senf, Essig und Öl www.hasel-hombrechtikon.ch Qualitativ hochwertiges Lammfleisch Beeren, Gemüse, Obst, Eier, Käse, Trockenfleisch Bar, TWINT www.chilehof.ch Frischmilch ab Automat, Freilandeier, saisonales Obst, Süssmost pasteurisiert, Honig, Heu und Stroh für Kleintiere, Cheminée-und Brennholz, Anfeuerholz Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Bar, TWINT Eier, Lützelseeschorle, Most, Trockenfrüchte Kalbfleisch, Glace «Eisbär», Freilandeier, Kirschen, Süssmost, Äpfel Bar, TWINT und Birnen, Zwetschgen, Heidelbeeren Zier- und Speisekürbisse in der Saison Bar, TWINT Thema 17
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SELBSTGEMACHT MIT HINDERNISSEN Als Bier den Feldbach runterfloss Auch wenn das Bierbrauen, wie vor vie- len tausend Jahren, eine Kunst bleiben wird, versuchten und versuchen auch heute noch zahlreiche «Hobbybrauer» ihr Glück mit der Produktion von Eigen- marken. Dabei kam es vor, dass auch früher schon der Spruch «Da ist Hopfen und Malz verloren» seine wörtliche Be- rechtigung fand. Zwei Gutsbetriebe in Feldbach, aus dem 18. Jahrhundert, spielen eine Rolle in diesen Geschichten*. Am Anfang steht der stattliche Villenbau auf Gut Rosenberg, oberhalb des Bahnhofs Feldbach, an der Alten Landstras- se. «Ährenpost»-Fotograf Andreas Dändliker durfte sich auf dem Gut, das auch bekannt ist für feine Beef- und Weinprodukte, frei bewegen und Fotos machen. Anschliessend folgt die bewegte Zeitepoche vom Gut «Gold- acker», heute Goldenberg, nahe der Grenze Hinweistafel zur Geschichte zu Rapperswil. Die Liegenschaft ist in Privat- von Gut Rosenberg. besitz und auch nicht öffentlich zugänglich. Fotos: Andreas Dändliker Villa Rosenberg kommen. Hürlimann besass daneben noch Die markante Villa auf Gut Rosenberg liess ein weiteres Gut mit dem damaligen Namen der wohlhabende Müllerssohn Hans Hein- Goldacker, das später in Goldenberg umbe- rich Hürlimann (1803–1873) in den Jahren nannt wurde und noch heute so genannt wird. 1832–1833 erbauen, erst ab 1905 waren wei- Diesen Landwirtschaftsbetrieb liess Hans tere Stall- und Ökonomiegebäude dazuge- Heinrich Hürlimann aber von ausgebildeten Pächterhaus und Villa Rosenberg in Feldbach. Thema 19
rechtigt sein sollte. Der Baron und seine Ge- mahlin waren so entzückt von der herrlichen Gegend, werteten die Stallungen mit weiteren Gebäuden auf und erbauten sich schliesslich eine schöne Villa, welche den heutigen Na- men Goldenberg bekam. Einem Gauner aufgesessen Im Brauerei-Hürlimann-Stammhaus, in Feld- bach, wurde nun Bier gebraut. Da Hürlimann vom Bierbrauen so wenig verstand wie von der Landwirtschaft, überliess er das Brauen dem Baron. Er selbst kümmerte sich um den Bürobetrieb. Zu dieser Zeit hätte eigentlich der gutgläubige Hürlimann merken sollen, dass da etwas krummläuft. Sein Companion Kräften bewirtschaften, da er selbst keinerlei hatte einen lockeren Umgang mit dem Geld. Beim höchsten Aussichtspunkt Rosenberg. Ausbildung in dieser Richtung besass. Er eröffnete im oberen Stockwerk der Braue- rei Räume mit Billard-, Speise- und Tanzsaal. Von einem Baron überredet Der Baron und seine Gemahlin genossen das Auf der Suche nach einer neuen Beschäfti- süsse Leben in vollen Zügen. gung lernte Hürlimann den deutschen Baron Maximilian von Schenkenberg kennen. Dieser Bald einmal kam an den Tag, dass der nob- liebenswürdige, schlaue, beredte und fesseln- le Baron Schenkenberg mit dem Mann einer de Mann pries die Einträglichkeit des Braue- Zürcher Theaterdirektorin und mit der einhei- reigeschäfts. So ergab es sich, dass Heinrich mischen Posthalterin zusammen in Wechsel- Hürlimann auf Rosenberg am 10. Juli 1837 betrüge mit grossen Summen verwickelt war. das Gut Goldacker, mit zwei Bauernhäusern Plötzlich war Schenkenberg verschwunden. darauf, für 25 000 Gulden in Zürcher Münz Hürlimann und Dr. Staub reisten ihm nach und Währung an diesen vertrauenswürdigen München nach und erwischten den Gauner Baron von Schenkenberg verkaufte. noch rechtzeitig. Einen Teil vom verlorenen Geld konnte der geprellte Hürlimann durch Von der gewandten Redekunst angestachelt, die Rückgabe vom Goldenberg im Herbst gründete Hürlimann mit seinem eigenen Geld 1838 retten. Der Schaden war enorm. Der die Brauerei Hürlimann. Mitbeteiligt war noch dritte Teilhaber, der Doktor, hat sich zu guter ein Dr. med. Staub aus Hombrechtikon, wobei Letzt auch noch zurückgezogen. Das Brau- Heinrich Hürlimann allein unterschriftsbe- geschäft blieb defizitär. Zudem beherrschte Im Vordergrund «Gamsten». Die ganze Grünfläche von Gut Rosenberg, soll mit einem Gleisbauprojekt der SBB für immer verschandelt werden! 20 Ährenpost 3/2021
der angestellte Braumeister sein Fach nicht. Mehrmals misslang der Sud. Das Bier floss den Bach hinunter, in den Zürichsee. Die Marke Hürlimann lebte trotz dem Unge- mach weiter. Der Sohn von Hans Heinrich Hürlimann, Albert Hürlimann, gründete 1866 in Zürich eine neue Brauerei. Mit der Aufhe- bung des Bierkartells (kontrollierte Marktre- gulierung) schlossen sich grössere Bierfirmen zusammen und so könnte heute, im Prinzip, jedermann sein Bierchen selbst brauen. Bewegende Zeit im Goldenberg Hans Heinrich Hürlimann bewirtschaftete nach der Pleite den Hof Goldenberg. Alles war in bedenklichem Zustand. Am 13. Febru- ar 1844 verkaufte er wieder und es folgten, in kurzen Abständen, weitere Handänderungen und Besitzerwechsel. So erwarb am 14. Sep- tember 1874 wieder ein Baron, mit Namen Emil von Wallhofen, das Gut Goldenberg. Mit dabei war die berühmte Sängerin Pauline Luc- schwung bis zum See reichend lud auch zum Stammhaus der Brauerei ca. Sie war Baronin von Wallhofen und wirkte Besuch vieler prominenter Persönlichkeiten Hürlimann in Feldbach. zehn Jahre als dramatische Sängerin an der ein. Dazu gehörte der deutsche Reichskanz- Königlichen Oper in Berlin. Ihre Stimme war ler Fürst Otto von Bismarck. Der hatte sich wunderschön und ebenso ihr Aussehen. Sie gerne, bei täglichen Spaziergängen, mit der sang in Wien, Moskau, Riga, Madrid usw. Bei ei- ansässigen Bevölkerung unterhalten. Aller- nem Wohltätigkeitskonzert in der Kirche Hom- dings bereiteten dem Eisernen Kanzler die brechtikon zog sie mit ihrer herrlichen Stimme schweizerdeutschen Brocken einige Mühe. alle Zuhörer in ihren Bann und das Gotteshaus Solange die Lucca auf dem Goldenberg war, vermochte kaum alle Besucher zu fassen. kamen jeden Herbst Zigeuner, denen erlaubt wurde, ihre Wagen im nahen Wald aufzustel- Pauline Lucca war im Jahr 1841 in Wien zur len. Abends spielten sie im «Rössli» Feldbach Welt gekommen, erlebte aber ihre letzten und in den alten Rapperswiler Wirtschaften Schuljahre in Feldbach. Sie war das Kind ei- auf ihren Geigen. ner Wäscherin. Als beim letzten Examen in der «Singschule» in Feldbach ihre glocken- Wieder neue Besitzer reine Stimme aus allen herausklang, wurde Der Bau der Eisenbahnstrecke Zürich–Rap- ein Examensbesucher auf sie aufmerksam. perswil von 1873 bis 1894 brachte für die Er bildete Pauline Lucca auf eigene Kosten Sängerin Lucca grosses Ärgernis. Mit dem zur Sängerin aus. Wer hätte geahnt, dass die Ausbau der rechtsufrigen Seestrasse und Tochter einer Wäscherin einst als Gutsherrin der Aufschüttung des Eisenbahntrassees soll- im Goldenberg wohnen würde. Ihre Karriere te das ganze Gelände mit dem malerischen ist eine wunderbare Erfolgsgeschichte. Lucca Rebareal brutal zerstört werden. Ab Juli 1879 hatte eine Tochter aus erster Ehe, die Comtes- folgten weitere Besitzerwechsel mit teilweise se Marie. So verbrachte die Familie von Wall- nicht so eindeutigem Hintergrund. Am 23. Juni hofen zusammen die Sommermonate jeweils 1900 kam es zu einer öffentlichen Versteige- im Goldenberg. rung des Goldenbergs. Die neuen Besitzer Inschrift am Stammhaus. Blaublütige Paten Die Comtesse Marie hatte vornehme blau- blütige Paten: den deutschen Kaiser Wilhelm I. und die englische Königin Victoria. Diese Gunstbezeugung der beiden Monarchen ge- genüber der weltberühmten Sängerin Pau- line Lucca darf hoch gewertet werden. Der wunderschöne Landsitz Goldenberg mit den weitreichenden Rebbergen und dem Um- Thema 21
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verkauften mit Gewinn weiter an ein Fräulein ner-Matter, Zollikerberg (Keinerlei Beziehung Das Gut Goldenberg liegt gut Portmann und deren Geldgeber, einen Herrn zum Schreibenden) das Landgut Goldenberg. versteckt auf der Anhöhe im De Woronini aus Russland. Durch strukturelle, zeitgemässe Anpassun- Wald. gen wurde ein moderner Gutsbetrieb und es 1909 kaufte ein Carlos R. Scherrer, Bürger folgte eine solide Pächterzeit mit einem mus- Bild links: Die Liegenschaft von Argentinien, als reicher Geschäftsmann, terhaft geführten Landwirtschaftsbetrieb. befindet sich im Privatbesitz den Hofsitz zum Preis von CHF 220 000.–. Die Damit schliesst sich eine bewegte Zeitepoche, und ist nicht zugänglich. Anlagen wurden saniert, es entstanden ein welche schon beinahe in Vergessenheit gera- Tennisplatz, ein Hirschpark und ein Boots- ten ist. Ab 1961 bewirtschaftete Herr Jakob haus. In den 1920er-Jahren kam es zu einer Graf-Dürst, für fast ein Vierteljahrhundert, Krise und es ging den Scherrer-Fabriken nicht das Geschichte schreibende Gut. Herr Jakob mehr gut. 1928 ging das Gut an die Stadt Zü- Graf und seine Frau Margrith sind in Feldbach rich zum Preis von CHF 450 000.–. Während zu Hause und wissen aus der Erinnerung zu der Kriegsjahre diente der unrentable Gol- erzählen. denberg als Militärunterkunft. Zu dieser Zeit fanden dort internierte Polen Unterkunft und Heinz Brunner-Buchli Beschäftigung. *Quellennachweis: Die Geschichte trug Gerhard Eine solide Pächterzeit Brunner-Matter, Zollikerberg, 1985 zusammen, ich Nach weiteren Besitz- und Nutzungsände- erhielt das Dokument vor vielen Jahren von Ruedi rungen kaufte im Herbst 1955 Gerhard Brun- Sigg, Hombrechtikon. Man stelle sich vor, vom Goldenberg-Wald bis zum See hinunter war das steile Gelände ein weitläufiger, zusammenhängender Rebberg. In der Bildmitte rechts des Bahngleises sieht man noch Überreste des einstigen Tennisplatzes des Guts Goldenberg. Thema 23
HOFLÄDELI–IMPRESSIONEN von Andreas Dändliker 24 Ährenpost 3/2021
Thema 25
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AUF EINEN RÜEBLISAFT MIT JÜRGEN KÄFER Im Hof Breitlen wechselte Goethe die Pferde – zumindest im Geiste Der Hof Breitlen mit Schützenhaus und Postkutschen-Remise aus der Goethezeit ist vielleicht tatsächlich das adäquate Habitat für den badischen Demeter-Ge- müsegärtner Jürgen Käfer, der auch für die Salate im Folientunnel seine Präpa- rate geduldig rührt, das unverkäufliche Gemüse mit seinen 16 Mitarbeitern am Mittagstisch teilt und dessen grösstes Glück heuer aus einem Asthaufen in Er- scheinung trat. Einen Tisch mit zwei Trinkgläsern mit Son- Jürgen Käfer empfängt die «Ährenpost» mit Rüeblisaft nenschirm hat der Gemüsegärtner der «Äh- an einem Bistrotisch vor der renpost» bereitet samt einem Blumenkranz Scheune, in der er nun mit aus der Gattin Garten, den diese nun in der seiner Frau wohnt. Nachfolge von Alice Meier-Vetterli besorgt: Akelei, Vergissmeinnicht … Und aus dem Haus Worin liegt der Unterschied zwischen tretend bringt er eine Flasche «Beutelsbacher «Demeter» und der «Bio-Knospe»? Demeter-Karottensaft», aus der samenfesten Das fragt man mich ständig. Wie viel Zeit Demeter-Sorte «Rodelika», die auf dem Dot- haben wir? «Demeter» ist einfach älter als tenfelderhof in Bad Vilbel, wo er und auch «Bio» und kam aus einem anderen Impuls, seine Frau Maria Ludewig lernten, gezüchtet einem geistigen Impuls. Es gab in der ers- wurde. Das «Pro-Vitamin A» (wir hatten die ten Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts doppelte empfohlene Tagesdosis intus!), war ein grosses Bedürfnis und ein hartes Ringen uns eine Hilfe, als wir vom launischen April- zur Verbesserung der Landwirtschaft. Viele wetter des 25. Mai 2021 wieder ins dunklere Bauern und auch Gutsbesitzer spürten: Die Innere des Hofs an den Mitarbeitermittags- Früchte ihrer Arbeit schmeckten nicht mehr tisch fliehen mussten. im gleichen Ausmass, nährten den Menschen nicht mehr. Eine Qualitätsabnahme aller land- Herr Käfer, wie kamen Sie zu Ihrem wirtschaftlichen Produkte durch die moder- Beruf? Oder war es gar Berufung? ne Landwirtschaft, mit ihren synthetischen Es war wohl eine Berufung, nur dauerte es. Dünge- und Pflanzenschutzmitteln war fest- Weder stamme ich aus einem bäuerlichen stellbar. (Ein Windstoss mit Regen legt den Umfeld, noch waren meine Eltern Anthropo- Sonnenschirm flach, wir räumen den runden sophen. Mein erster Kontakt mit der Anth- Bistrotisch und fliehen ins Haus.) So wur- Auf dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel schlossen roposophie war eine launige Bemerkung zu de Rudolf Steiner (1861–1925), der sich im Jürgen Käfer wie auch seine deren Architektur: «Das sind doch die mit den Rahmen seiner «Anthroposophie» mit fast Frau ihre Ausbildung ab. Er ‹appen Ecken› (gemeint ist der organische allen Bereichen des Lebens auseinander- vereinigt neben dem 200 ha Baustil).» Nach dem technischen Fachabitur gesetzt hatte, eingeladen, im Juni 1924, um landwirtschaftlichen Betrieb eine Landbauschule, Schul- war es mein Bedürfnis, etwas mit den Hän- das Pfingstfest, auf dem Gutshof Koberwitz bauernhof, Forschung und den zu schaffen. Zivildienst machte ich in der von Carl Wilhelm Graf von Keyserlingk einen Züchtung, Holzofenbäckerei, Altenpflege: Aber das wars nicht. So war ich Kurs in anthroposophischer Landwirtschaft Käserei und Hofladen. beim Steinmetz, beim Schreiner: alles gut und zu geben. Vor hundert Anthroposophen hielt recht, aber nicht meines. Bis ein Bekannter also Rudolf Steiner vom 7. bis 16. Juni seinen mir riet: versuchs doch mit Gemüsegärtner. «Landwirtschaftlichen Kursus», dessen Mit- Obwohl ich noch keinen Begriff davon hatte, schrift bis heute die Grundlagen der biolo- entschied ich mich für einen Demeter-Betrieb. gisch-dynamischen Landwirtschaft enthält Das schien mir die konsequenteste Form von und damit den Kern dessen, was heute unter biologischer Landwirtschaft, das wollte ich dem Label «Demeter» angebaut und verkauft lernen. Hier sagte mir die innere Stimme: «Da wird. Die Ökobewegung der 70er-Jahre, griff bist du richtig.» auf dieses Wissen zurück und verstand es Auf einen Rüeblisaft … 27
vor allem als Abwendung von der Hochleis- Biologisch-dynamische Landwirtschaft tungslandwirtschaft aufgeschreckt durch findet «im Kosmos» statt. Können die Umweltzerstörung und der Erkenntnisse Demeter-Früchte «im Folientunnel» des Club of Rome im Buch «Die Grenzen des gedeihen? Wachstums» (1972). Man könnte zugespitzt Ein Folientunnel ist bestimmt eine Verände- sagen: Bio ist Demeter ohne Rudolf Steiner. rung der natürlichen Bedingungen. Allerdings, Für Demeter ist es entscheidend, «im Leben- wenn ich als Gemüsegärtner mit so zarten digen zu bleiben», in den kosmischen Kreis- Kulturen arbeite, die mir viel Handwerk und läufen. So werden im biologisch-dynamischen auch Kunst abverlangen, dann finde ich es Landbau Präparate verwendet. Etwa zwei durchaus legitim, diesen zu verwenden. Auch Teelöffel Hornkieselpräparat werden in 200 geheizte Gewächshäuser aus Glas sind durch- Liter Wasser eine Stunde lang gerührt, «dy- aus mit Demeter- und auch Bio-Richtlinien namisiert» und dann auf die blühenden oder vereinbar. Alles ist in Entwicklung und muss fruchtbildenden Pflanzen gespritzt. mit den Anforderungen der Zeit Schritt hal- ten. Rudolf Steiner fuhr auch Automobil und Wie kamen Sie nach Hombrechtikon? war ein moderner Mensch. Wie wir auch in Das liegt an meiner Frau, die – nicht zeitgleich der Demeter-Landwirtschaft durchaus Heizöl mit mir – auch auf dem Dottenfelderhof in der verwenden oder mit Traktoren fahren. Aller- Getreidezucht tätig war und 2006 in Hom- dings bin ich der Meinung, man müsste auch brechtikon bei der Getreidezucht Peter Kunz aus biologisch-dynamischer Sicht erforschen, eine Stelle fand. So hielt ich auch für mich in welchen Einfluss nun der Tunnel auf die Pflan- Hombrechtikon Ausschau und kam per Zufall ze hat, jenseits dessen, dass wir dank ihm im auf den Stämpfi-Hof, einem Demeterhof, der Frühjahr früher und im Herbst etwas länger damals noch Ackerbau und Milchwirtschaft gewisse Gemüsesorten unseren Kunden an- betrieb. Heute haben sie die Milchwirtschaft bieten können. aufgegeben und auf Mutterkuhhaltung, Dam- hirsche und Weideschweine umgestellt. Die Über welche Kanäle vertreiben Getreidezucht Peter Kunz (GZPK) war damals Sie Ihre Produkte? noch im Hof Breitlen untergebracht, wo wir Der erste und wichtigste ist bestimmt der auch geheiratet haben. Später konnte ich Hofladen (denkt nach), in dem wir etwa 40 dann auf dem Hof Breitlen Räume mieten für Prozent der Eigenproduktion vertreiben. den Hofladen sowie Lager- und Rüsträume Dann folgen, zweitens, von Mitte März bis und in Feldbach Land pachten. Mittlerweile Ende November die Wochenmärkte in Rap- arbeitet auch meine Frau auf dem Hof Breit- perswil am Freitag und am Samstag in Stäfa. len, wo sie für die Setzlingsanzucht und die Drittens gehen etwa 10 bis 15 Prozent der Anbauplanung zuständig ist. Produktion als wöchentliche «Gemüsekisten» an die Kunden und – viertens – liefern wir Ge- Der Hof Breitlen hatte schon durch das müse für die Küche des Altersheims «Sonnen- Bio-Pionier-Paar Emil (1922–1988) und garten», den einzigen Gastronomiebetrieb, Alice Meier-Vetterli einen Ruf in der den wir beliefern. Bei der Gemüsekiste be- Demeter-Welt. Was haben Sie noch davon kommen alle in etwa dieselben Gemüse, das wahrgenommen? aber für jeden Kunden individuell abgewogen Demeter-Landwirtschaft Seine Witwe Alice Meier-Vetterli lebte noch und verrechnet wird. Die Gemüsekiste ist für setzt auf spezifische auf dem Hof Breitlen, als ich nach Hombrech- viele unserer Kunden eine willkommene He- Präparate: Herstellung von Hornkiesel-Präparat mit fein tikon kam. Was noch deutlich wahrzunehmen rausforderung, sich mit saisonalen Gemüsen gemahlenem Quarzsand war und auch heute noch ist, sind die kulturel- zu befassen, die sie noch nicht auf dem ge- len Impulse, die in den 70er- und 80er-Jahren wohnten Speisezettel hatten, und diese auch von hier ausgingen. Emil Meier war nicht nur zu verarbeiten. ein Mitbegründer der leider im vergangenen Jahr eingestellten Zeitschrift «Beiträge», in Wie entwickelte sich die Nachfrage welcher die biologisch-dynamische Land- während der Pandemie und sehen Sie wirtschaft weiterentwickelt wurde, sondern Möglichkeiten zu wachsen? regte auf dem Hof Breitlen ein weitgefächer- Die Nachfrage stieg im Hofladen und auch tes kulturelles Angebot mit Lesekreisen und bei den Gemüsekisten extrem. Was auch Ausstellungen an. Auch die Bestrebungen zur nötig war, denn zeitweise fielen die beiden Gründung des Dorfmuseums im Stricklerhaus Wochenmärkte aus. Wir kamen mit Produk- wurden massgeblich von ihm angestossen. Im tion und auch Personal an die Grenzen. Ein Bereich der Ausbildung für die Demeter-Land- kurzfristiger Ausbau der Produktion ist in wirtschaft setzte er massgebliche Impulse. unserer Branche nicht möglich. Die wenigen 28 Ährenpost 3/2021
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