Serviceheft E-Bike rund um's - Zweirad Harder

 
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Serviceheft E-Bike rund um's - Zweirad Harder
Ratgeber mit praktischen Tipps

                          Serviceheft

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                                                                              rund um‘s
                                                                             E-Bike

ZEG Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG – Ihre Genossenschaft unabhängiger Fahrrad-Fachhändler
Serviceheft E-Bike rund um's - Zweirad Harder
Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG
                            Longericher Str. 2, 50739 Köln
                            www.zeg.de / www.zeg.com
                            Tel.: 0221 / 179590

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                  großen Rad-Enthusiasten.

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                   in ganz Europa:
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Lieber ZEG Kunde,                              Vor dem ersten Gebrauch
wir beglückwünschen Sie zu Ihrem neuen         Sie sollten dieses Serviceheft und die
Fahrrad und freuen uns, dass Sie sich für      Bedienungs- bzw. Wartungsanleitung
ein Fahrrad von Ihrem ZEG-Fachhändler          Ihres neuen Fahrrades sorgfältig lesen
entschieden haben. Sie haben ein               und aufbewahren, denn so tragen Sie zu
Qualitätsmarkenprodukt erworben, das           Ihrer Sicherheit und zur Werterhaltung
aus einem der fast 1000 Fachgeschäfte          Ihres Rades bei.
stammt, die sich der Gemeinschaft der
Zweirad-Experten – der ZEG – ange-             Inspektion/Service-Check
schlossen haben.
                                               Lassen Sie Ihr Fahrrad in regelmäßigen
                                               Abständen von Ihrem ZEG-Zweirad-
Markenprodukte, erstklassiger Ser-
                                               Experten durchchecken (siehe Seite 93
vice und kompetente Beratung:
                                               „Service-Check“). Um unnötige Stand-
Mit dieser Philosophie wurde die ZEG Eu-       und Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir
ropas größte Zweirad-Einkaufs-Gemein-          Sie, in der Saison (März – September)
schaft! Nur ausgewählte Fachgeschäfte          bei Reparaturen und Inspektionen um
werden Mitglied in der ZEG. Zur Zeit           eine telefonische Terminabsprache.
nutzen fast 1000 Zweirad-Fachhändler
(Gesamtumsatz 2014 über eine Milliarde
Euro) die Vorteile des zentralen Einkaufs.
Im Zentrallager der ZEG (mit Sitz in
Köln) werden auf einer Fläche von
ca. 60.000 qm Fahrräder und Zubehörteile
gelagert. Sollte einmal etwas nicht vorrätig
sein, ist eine schnelle Verfügbarkeit
(2 bis 3 Tage) – auch in der Hauptsai-
son – gewährleistet (solange der Vorrat
reicht).

       ca. 1.000
ZEG-Fachhändler in Europa
                                                                     Service-Heft   1
Serviceheft E-Bike rund um's - Zweirad Harder
Inhalt

Unser Service - Ihr Vorteil.....................4            d) Dynamo.......................................18
Fahrradversicherung..............................6           e) Nabendynamo.............................18
E-Bike Leasing.......................................7       f) Batterie-Beleuchtung....................18
Radeln nach Recht & Gesetz................. 8                g) Entsorgung von Akkus und
Als Gast der Natur............................... 11      		Batterien......................................18
Kurz-Check vor jeder Fahrt................. 11            2) Anschließen eines Nabendynamos....19
Zu Ihrer eigenen Sicherheit................. 12           3) Kontaktschwierigkeiten.....................20
Optimale Fahrposition..........................13         4) Kabelschlaufensalat.........................21
1) Optimale Satteleinstellung.................14          5) Flick-Tipp.........................................21
2) Höhenverstellung des Sattels............14             Bremsen..............................................22
3) Neigung des Sattels..........................14        1) Rücktrittbremse................................22
4) Einstellung der Lenkerhöhe...............15            2) Felgenbremsen.................................22
5) Welcher Sattel passt zu wem?..........15               3) Rollenbremsen.................................23
Bike-Beleuchtung.................................16       4) Scheibenbremsen............................23
1) Licht ist Pflicht.................................16   5) Was Sie noch wissen müssen..........23
   a) Reflektoren..................................16     6) Einstellen der Bremsgriffweite...........24
   b) Scheinwerfer................................17      7) Wartung der Bremsen.......................25
   c) Rücklicht.....................................17    8) Bremsen einstellen...........................26
 2   Service-Heft
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Schaltung.............................................28      2) Helme..............................................67
1) Kettenschaltung...............................28           3) Reflexbänder/-Sticker/
2) Nabenschaltung...............................31               Sicherheitsweste..............................68
Laufräder Aus- und Einbau...................34                4) Rückspiegel.....................................68
1) Vorderrad.........................................34       5) Elastomersattel oder Sattelfeder-
2) Hinterrad..........................................34         schutzbezug.....................................69
3) Schnellspanner - tolle Sache.............36                6) Kinderanhänger................................70
Reifen ................................................36     Service bei Ihren 1.000
1) Reifenprofile.....................................36       ZEG-Fachgeschäften............................72
2) Was Sie noch wissen sollten............37                  Liste der Verschleißteile......................73
3) Übersicht Reifengrößen....................38               E-Bikes ................................................76
4) Man unterscheidet............................39            1) Was ist ein E-Bike?..........................76
5) Das richtige Ventil............................39          2) Wie finde ich das richtige E-Bike?.....77
6) Warum ist der Luftdruck beim                               3) Wo darf man mit dem E-Bike fahren? 77
   Fahrradreifen so wichtig?.................40               4) Bedienhinweise Batterie....................77
7) Welcher Luftdruck ist richtig?...........41                5) Hinweis zum Ladevorgang................78
8) Reifenpanne.....................................42         6) Reichweite und Ersatz-Akku..............78
9) Kampf dem Pannenteufel..................43                 7) Vor- und Nachteile der Akku-Position...79
10) Schlauch flicken..............................43          8) Gibt es eine optimale
Mehr Komfort durch                                               Position des Motors?.......................80
Fahrradfederungen..............................46             9) Fahren ohne Motor...........................81
1) Hinterbaufederung............................46            10) E-Bikes mit Rücktrittbremse.............81
2) Federgabel.......................................46        11) Versicherungen für E-Bikes..............81
3) Gefederte Sattelstütze.......................48            12) E-Bikes leasen.................................82
Ergonomisches Fahrradzubehör..........49                      13) E-Bike Transport mit dem Auto........82
Werkzeug.............................................50       14) Flugreisen mit dem E-Bike...............82
Pflege ................................................52     15) Kindertransport mit dem E-Bike.......82
1) Allgemeines zur Fahrradpflege..........52                  16) Tipps zum sparsamen Fahren..........84
2) Kette ................................................53   17) Die Kosten für einen Kilometer
Fahrradcomputer.................................55                E-Bike Fahrt....................................84
1) Was Sie beachten sollten..................55               18) Was versteht man unter einem
2) 6 Tipps rund um den Computer........56                         Ladezyklus?....................................84
Pulsmesser..........................................56        19) Kann man Fahrräder zum E-Bike
1) Wie funktioniert ein Pulsmesser........57                      nachrüsten?....................................85
2) Trainingsplan für Einsteiger...............58              20) Das E-Bike als Fitnessgerät?............85
                                                              21) Wie überwintern Bike und Batterie?.... 85
Richtige Bekleidung.............................59
1) Naturfasern......................................59        Allgemeine
2) Synthetische Fasern.........................60             Geschäftsbedingungen.........................86
Lebensretter Helm...............................62            Richtige Handhabung Ihres Fahrrades....90
Mit Kindern unterwegs -                                       Inspektion/Service-Check....................93
aber sicher...........................................64      B-ID Code.............................................96
1) Kindersitze.......................................64       Fahrrad-Pass ......................................96
                                                                                               Service-Heft          3
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Unser Service...
Kompetenz schafft Vertrauen
Gerade beim Fahrradkauf ist eine ausführliche und kompetente Beratung besonders
wichtig. Alle Fahrräder werden von Ihrem ZEG-Experten fachmännisch montiert
und geprüft. Sie sind sofort startklar.

4   Service-Heft
Serviceheft E-Bike rund um's - Zweirad Harder
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Bei uns sind Sie immer in guten Händen
Gute Kundenbetreuung ist mit dem Fahrradkauf nicht zu Ende, sondern geht erst
richtig los! Ob Inspektion, Wartung oder Service, Ihr Zweirad-Experte führt alle
Arbeiten professionell, schnell und preisgünstig für Sie aus. Außerdem hält er ein
großes Sortiment an Zubehör und Ersatzteilen für Sie bereit.
Ganz gleich, wo Sie mit Ihrem ZEG-Fahrrad unterwegs sind – es befindet sich
in Ihrer Nähe immer (europaweit) ein ZEG-Spezialist (Händlersuche im Internet:
www.zeg.de oder www.zeg.com).

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                                        und Vandalismus.

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                                        bei Diebstahl und zusätzlich bei Reparaturen aller Art,
                                        insbesondere durch Unfall, Pannenschäden, Sturz-
                                        schäden, unsachgemäße Handhabung und sogar bei
                                        Verschleiß etc.

 Und speziell für Ihr E-Bike: ZEG Plus-Garantie E-Bike
Weltweiter Diebstahlschutz (Diebstahl, Teilediebstahl, Vandalismus), Reparaturschutz (z.B.
bei Unfall, Pannen, Sturz). Speziell für Ihr E-Bike: Schutz bei Akku-Defekt und Elektroschäden,
inkl. deutschlandweitem Pick-Up Service) etc.

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 6   Service-Heft
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E-Bike Leasing

E-Bikes ganz einfach leasen.
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geschneiderte Konzepte zum E-Bike Leasing an. Dabei garantiert der hervorragende
Diebstahl- und Reparaturschutz stets sorgenfreies Fahren.
Niedrige Monatsraten gewährleisten finanzielle Flexibilität. Besonders attraktiv wird
das Leasing über eine Gehaltsumwandlung, bei der sich monatlich ein hohes Spar-
potenzial ergibt.
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Radeln nach Recht & Gesetz

                                                       vollendete siebte Lebensjahr gilt nicht für die Be-
                                                       förderung eines behinderten Kindes.
 Radeln nach Recht & Gesetz                            § 23, Absatz 3: Radfahrer und Führer von Kraft­
                                                       rädern dürfen sich nicht an Fahrzeuge anhängen.
Als Radfahrer ist man stets auch Verkehrsteilneh-      Sie dürfen nicht freihändig fahren. Die Füße dürfen
mer, eingebunden in ein komplexes System von           sie nur dann von den Pedalen oder den Fußrasten
Vorschriften und Gesetzen. Nicht schlecht, sich        nehmen, wenn der Straßenzustand das erfordert.
auszukennen – z. B. in der Straßenverkehrsord-
                                                       In der Straßenverkehrszulassungsordnung
nung (StVO). Sinngemäß:
                                                       (StVZO) finden sich die gesetzlichen Vorschriften,
§ 2, Absatz 4: Radfahrer müssen einzeln hin­
                                                       die u.a. die technische Ausstattung von Fahrrädern
tereinander fahren; nebeneinander dürfen sie nur
                                                       definieren. Sinngemäß:
fahren, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert
wird. Eine Benutzungspflicht der Radwege in der        • Fahrräder müssen mit mindestens einer helltö-
jeweiligen Fahrtrichtung besteht nur, wenn dies            nenden Glocke ausgerüstet sein. Andere Ein-
durch Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet                 richtungen für Schallzeichen dürfen an diesen
ist. Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240              Fahrzeugen nicht angebracht sein. (§ 64 a)
oder 241 dürfen benutzt werden. Linke Radwege          • Fahrräder müssen zwei voneinander unabhän-
ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen nur             gige Bremsen haben. (§ 65)
benutzt werden, wenn dies durch das alleinste-
                                                       Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern
hende Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ angezeigt
                                                       Mit Wirkung zum 01. August 2013 hat der Bun-
ist. Radfahrer dürfen ferner rechte Seitenstreifen
                                                       desrat einer Änderung der Straßenverkehrs-
benutzen, wenn keine Radwege vorhanden sind
                                                       ordnung zugestimmt, welche nun auch die
und Fußgänger nicht behindert werden.
                                                       Verwendung von Akku- und Batterieleuchten
§ 2, Absatz 5: Kinder bis zum vollendeten
                                                       am Fahrrad erlaubt. Für Elektroräder bedeutet
8. Lebensjahr müssen, ältere Kinder bis zum
                                                       dies, dass künftig die Beleuchtung auch durch
vollendeten 10. Lebensjahr dürfen mit Fahrrädern
                                                       den Akku des E-Bikes gespeist werden kann.
Gehwege benutzen. Auf Fußgänger ist besonde-
                                                       Ein Seitenläufer- oder Nabendynamo ist damit
re Rücksicht zu nehmen. Beim Überqueren einer
                                                       für ein verkehrssicheres Rad nicht mehr nötig.
Fahrbahn müssen die Kinder absteigen.
                                                       Die verwendete Beleuchtung muss allerdings
§ 21, Absatz 3: Auf Fahrrädern dürfen nur Kinder       über eine Zulassung durch das Kraftfahrtbun-
bis zum vollendeten siebten Lebensjahr von min-
                                                       desamt verfügen (K-Nummer), bei Batterie-
destens 16 Jahre alten Personen mitgenommen
                                                       und Akkuleuchten muss eine Kapazitätsanzei-
werden, wenn für die Kinder besondere Sitze
                                                       ge Auskunft über den Ladestand geben.
vorhanden sind und durch Radverkleidungen oder
gleich wirksame Vorrichtungen dafür gesorgt ist,       Sinngemäß (§ 67)
dass die Füße der Kinder nicht in die Speichen gera-   (1) Fahrräder müssen für den Betrieb des Schein-
ten können. Hinter Fahrrädern dürfen in Anhängern,     werfers und der Schlussleuchte mit einer Licht-
die zur Beförderung von Kindern eingerichtet sind,     maschine, deren Nennleistung mindestens 3 W
bis zu zwei Kinder bis zum vollendeten siebten Le-
                                                       und deren Nennspannung 6 V beträgt oder einer
bensjahr von mindestens 16 Jahre alten Personen
                                                       Batterie mit einer Nennspannung von 6 V (Batterie-
mitgenommen werden. Die Begrenzung auf das
                                                       Dauerbeleuchtung) oder einem wiederaufladbaren
 8   Service-Heft
Radeln nach Recht & Gesetz

Energiespeicher als Energiequelle ausgerüstet sein.   Beleuchtungseinrichtungen einschaltbar sein.
Abweichend von Absatz 9 müssen Scheinwerfer           (6) Fahrradpedale müssen mit nach vorn und nach
und Schlussleuchte nicht zusammen einschaltbar        hinten wirkenden gelben Rückstrahlern ausgerü-
sein.                                                 stet sein; nach der Seite wirkende gelbe Rückstrah-
(2) An Fahrrädern dürfen nur die vorgeschriebe-       ler an den Pedalen sind zulässig.
nen und die für zulässig erklärten lichttechnischen   (7) Die Längsseiten müssen nach jeder Seite mit
Einrichtungen angebracht sein. Als lichttechnische    1. 		mindestens zwei um 180° versetzt angebrach-
Einrichtungen gelten auch Leuchtstoffe und rück-           ten, nach der Seite wirkenden gelben Speichen-
strahlende Mittel. Die lichttechnischen Einrichtun-        rückstrahlern an den Speichen des Vorderrades
gen müssen vorschriftsmäßig und fest angebracht            und des Hinterrades oder
sowie ständig betriebsfertig sein. Lichttechnische
                                                      2. 		ringförmig zusammenhängenden retroreflektie-
Einrichtungen dürfen nicht verdeckt sein.
                                                           renden weißen Streifen an den Reifen oder in
(3) Fahrräder müssen mit einem nach vorn                   den Speichen des Vorderrades und des Hinter-
wirkenden Scheinwerfer für weißes Licht aus-               rades kenntlich gemacht sein.
gerüstet sein. Der Lichtkegel muss minde-
                                                      		Zusätzlich zu der Mindestausrüstung mit einer
stens so geneigt sein, dass seine Mitte in 5 m
                                                           der Absicherungsarten dürfen Sicherungsmittel
Entfernung vor dem Scheinwerfer nur halb so hoch
                                                           aus der anderen Absicherungsart angebracht
liegt wie bei seinem Austritt aus dem Scheinwerfer.
                                                           sein. Werden mehr als zwei Speichenrückstrah-
Der Scheinwerfer muss am Fahrrad so angebracht
                                                           ler an einem Rad angebracht, so sind sie am
sein, dass er sich nicht unbeabsichtigt verstellen
                                                           Radumfang gleichmäßig zu verteilen.
kann. Fahrräder müssen mit mindestens einem
nach vorn wirkenden weißen Rückstrahler aus-          (9) Der Scheinwerfer und die Schlussleuchte
gerüstet sein.                                        nach Absatz 4 dürfen nur zusammen einschaltbar
                                                      sein. Eine Schaltung, die selbsttätig bei geringer
(4) Fahrräder müssen an der Rückseite mit:
                                                      Geschwindigkeit von Lichtmaschinenbetrieb auf
1.		einer Schlussleuchte für rotes Licht, deren       Batteriebetrieb umschaltet (Standbeleuchtung), ist
    niedrigster Punkt der leuchtenden Fläche sich     zulässig; in diesem Fall darf auch die Schlussleuch-
    nicht weniger als 250 mm über der Fahrbahn        te allein leuchten.
    befindet,
                                                      (11) Für Rennräder, deren Gewicht nicht mehr
2.		mindestens einem roten Rückstrahler, dessen       als 11 kg beträgt, gilt abweichend Folgendes:
    höchster Punkt der leuchtenden Fläche sich
                                                      1. für den Betrieb von Scheinwerfer und
    nicht höher als 600 mm über der Fahrbahn
                                                           Schlussleuchte brauchen anstelle der Lichtma-
    befindet, und
                                                           schine nur eine oder mehrere Batterien entspre-
3. einem mit dem Buchstaben „Z“ gekennzeichne-             chend Absatz 1 Satz 2 mitgeführt zu werden;
    ten roten Großflächen-Rückstrahler ausgerüstet
                                                      2. der Scheinwerfer und die vorgeschriebene
    sein.
                                                           Schlussleuchte brauchen nicht fest am Fahrrad
(5) Fahrräder dürfen an der Rückseite mit                  angebracht zu sein; sie sind jedoch mitzufüh-
einer zusätzlichen, auch im Stand wir-                     ren und unter den in § 17 Abs. 1 Straßenver-
kenden Schluss­      leuchte für rotes Licht               kehrsordnung beschriebenen Verhältnissen
ausgerüstet sein. Diese Schlussleuch-                      vorschriftsmäßig am Fahrrad anzubringen und
te muss unabhängig von den übrigen                         zu benutzen;

                                                                                   Service-Heft        9
Radeln nach Recht & Gesetz

                                                    Schlussleuchte nach Absatz 4 Nr. 1 darf auch
3. 		Scheinwerfer und Schlussleuchte brauchen       eine Schlussleuchte nach Absatz 5 mitgeführt
    nicht zusammen einschaltbar zu sein;            werden.
4. 		anstelle des Scheinwerfers nach Absatz 1    (12) Rennräder sind für die Dauer der Teilnahme
    darf auch ein Scheinwerfer mit niedrige-     an Rennen von den Vorschriften der Absätze 1 bis
    rer Nennspannung als 6 V und anstelle der    11 befreit.

 Ist Ihr Fahrrad gemäß StVZO ausgestattet?

                                                                                 Glocke
  Rückleuchte mit integriertem Großflä-
  chen-Rückstrahler am Gepäckträger
  (+ Rückstrahler
  am Schutzblech)

                                                                     Frontscheinwerfer +
                                                                     Frontrückstrahler

                                                                            Reifen mit
                                                                            weiß retrore-
                                                                            flektierenden
Rückstrahler                                                                Leuchtstreifen
(alternativ:                                                                oder je 2
Rückleuchte                                                                 Speichenre-
für Schutzblech                                                             flektoren vorne
+ Großflächen-                                                              und hinten
Rückstrahler am
Gepäckträger)

                                       Pedalreflektoren
 2 voneinander unabhängige                                            Nabendynamo
 Bremssys­teme (Vorderrad-                                            oder Seitenläufer
 und Hinterradbremse)

10 Service-Heft
Als Gast der Natur

                                          8. Lassen Sie nichts zurück – mög-
 Als Gast der Natur
                                             lichst nicht einmal die Spur Ihrer
Draußen sein, radeln, die Natur er-          Reifen!
leben – das ist eine der schönsten Sei-   9. Sie benutzen ein lautloses Fahrzeug.
ten des Radfahrens. Weil Natur aber          Stören Sie die Ruhe der Natur nicht
“knapp” wird, sind Rücksicht und Re-         durch selbst gemachten Lärm.
spekt auch dann geboten, wenn man
auf einem so umweltfreundlichen Fahr-     10. Sie sind bei der Natur nur zu Gast –
zeug wie dem Fahrrad unterwegs ist.           verhalten Sie sich entsprechend. Ma-
                                              chen Sie nichts kaputt, lassen Sie die
1. Starten Sie nur mit einem technisch
   einwandfreien Rad! Überprüfen Sie          Blumen stehen, respektieren Sie den
   zuvor Reifen, Bremsen und Licht-           Lebensraum des Wildes. Es braucht
   anlage. Wählen Sie sport­gerechte          ihn so nötig, wie Sie den Ihren!
   Kleidung, nehmen Sie etwas Geld,
   das nötigste Werkzeug, Ausweis,         Kurz-Check vor jeder Fahrt
   einen Mini-Verbandkasten und Ihr
   Handy mit.                             • Ziehen Sie im Stand die Bremshe-
2. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie       bel durch! Die Bremswirkung sollte
   unbedingt einen Helm aufziehen!          nach spätestens einem Drittel des
                                            Bremshebelweges in Richtung
3. Betreiben Sie Ihren Sport nicht auf
                                            Lenker einsetzen (Bild 1). Auch bei
   Kosten anderer! Reiter oder Wan-
                                            hydraulischen Scheibenbremsen ist
   derer haben das gleiche Recht
                                            testweise der Bremshebel mehrfach
   auf ihren Freizeitspaß wie Sie als
                                            hintereinander zu betätigen. Sollte der
   Biker. Und der Schwächere hat stets
                                            Druckpunkt nicht gleichbleibend früh
   Vorfahrt.
                                            einsetzen, sondern sich erst nach
4. Trauen Sie sich nie mehr zu, als Sie     dem 3. Ziehen des Bremshebels ver-
   wirklich leisten können.                 bessern, muss die Bremsleitung evtl.
5. Planen Sie Ihre Tour sorgfältig!         vom ZEG-Fachmann entlüftet werden.
6. Abenteuerliche oder riskante Stre-                                        Bild 1
   c­ken nie allein befahren!
7. “Offroad”-Fahren muss bedeuten,
   dass man sich bei aller Freiheit auf
   vorhandenen Wegen bewegt. Wer
   wild durchs Unterholz prescht, ist
   ein Rowdy!
                                                                 Service-Heft 11
Kurz-Check vor jeder Fahrt

                                          schritten werden. Liegt er unter der
  Bei angezogenen Felgenbremsen           Hälfte des angegebenen Wertes,
  sollten die Bremsgummis den obe-        fährt sich das Fahrrad schwer und
  ren Teil der Felgenflanken, nicht       schwammig; Reifendefekte (Durch-
  aber die Reifen, berühren (Bild 1).     schlag) sind vorprogrammiert.
                               Bild 1   • Überprüfen Sie den festen Sitz der
                                          Ventile.
                                        • Heben Sie das Fahrrad einige Zenti-
                                           meter an und lassen Sie es dann fal-
                                           len: Klappergeräusche sind ein Indiz
                                           für lose Bauteile. Ziehen Sie alle
• 	Checken Sie den festen Sitz des        Schrauben nach, damit die Funktion
  Schnellspanners (Bild 2).                der Komponenten gewährleistet
                               Bild 2      bleibt. Rührt das Geräusch von den
                                           Lagerungen in Steuersatz, Tretla-
                                           gerung, Naben oder Pedalen her,
                                           suchen Sie bitte Ihren ZEG-Fach-
                                           händler auf.
                                        • Überprüfen Sie die Beleuchtungs-
• Heben Sie das Fahrrad erst vorn,        anlage!
  dann hinten an und versetzen das
  jeweils schwebende Laufrad in Dre-     Zu Ihrer eigenen Sicherheit
  hung. Es darf nicht mehr als einen
  kleinen Seiten- oder Höhenschlag      Wie alles im Leben birgt auch das
  aufweisen. Die Felge sollte genau     Radfahren einige Risiken. Im Ernstfall
  mittig zwischen den Bremsgummis       etwa sind Sie als Radler der schwä-
  durchlaufen.                          chere Verkehrsteilnehmer. Fahren Sie
• Überprüfen Sie den Reifendruck        daher konzentriert, voraus­schau­end
  (Bild 3): Der auf den Reifenflanken   und defensiv! Vermeiden Sie miss-
  aufgedruckte Wert darf nicht über-    verständliche Situationen, indem Sie
                               Bild 3
                                        Richtungsänderungen jederzeit klar
                                        anzeigen, schon bei beginnender
                                        Dunkelheit mit Licht fahren, auf Ihr
                                        Vorfahrtsrecht nicht stur bestehen und
                                        ggfs. für andere mitdenken.

12 Service-Heft
Kurz-Check vor jeder Fahrt /Zu Ihrer eigenen Sicherheit

Defensive Fahrweise bedeutet aber
                                          Optimale Fahrposition
auch, sich prophylaktisch gegen die
Folgen eines möglichen Unfalls oder      Im Idealfall sollte Ihnen Ihr Fahrrad
Sturzes zu schützen:                     passen wie ein Maßanzug. Nur so
• Mit einem guten, vor allem auch        können sich Ihre Kräfte optimal ent-
  gut gewarteten und damit sicheren      falten, nur so ist perfektes Handling
  Fahrrad.                               gewährleistet.

• Mit einer vollständigen und funk­
  tionsfä­
         higen Lichtanlage, zu der
  auch die vorge­schriebenen Reflek-
  toren ge­hö­ren.
• Mit heller, auffälliger Funktionsbe-
  kleidung.
• Mit einem leichten, gut sitzenden,
  exakt angepasstem Helm, der Stirn-
  und Hinterkopfpartie besonders
  schützt.
• Mit einem guten Fahrradschloss,
  das Sicherheit ganz anderer Art
  bietet. Es muss Diebe so beein-
  drucken, dass sie’s erst gar nicht
  versuchen. Rund 10 % des Fahr-
  radpreises, so Experten, darf ein
  Top-Schloss kosten.

                                                               Service-Heft 13
Optimale Fahrposition

                                            stütze durch Lösen der Sattelklemm-
1) Optimale Satteleinstellung               schrauben – einstellen. Danach müs-
                                            sen die gelösten Verbindungen wieder
Stellen Sie zuerst das rechte Pedal
                                            festgezogen wer­den.
nach unten. Setzen Sie sich gerade
auf das Fahrrad.                            2) Höhenverstellung des Sattels
Ferse (ohne Schuhe) auf das Pedal           Zum Verstellen der                 Bild 4
stellen (Bild 1). Die Sattelhöhe ist        Sattelhöhe wird
richtig eingestellt, wenn Ihr Bein in       die Klemmung
dieser Position gestreckt ist. Beim         der Sattelstütze
Fahren wird der Fußballen auf das Pe-       (Bild 4) ge­löst und
dal gesetzt (Bild 2). Jetzt ist das Bein    der Sattel wie ge-
nicht mehr gestreckt, das Kniegelenk                               Schnell-
                                            wünscht verstellt.     spannver-
ist leicht angewinkelt.                                            schluss
                                            Die Sattelstütze
             Bild 1                Bild 2   darf nur maximal
                                            bis zur Markie-
                                            rung herausgezogen werden. Ist keine
                                            Markierung vorhanden, muss die Sat-
                                            telstütze mindestens 5 – 6 cm tief im
                                            Rahmen stecken. Ziehen Sie anschlie-
                                            ßend – nach der Sattelhöhenverstel-
                                            lung – den Schnellspannverschluss
                                            wieder zu. Falls erforderlich, können Sie
                                            die serienmäßige Sattelstütze gegen ei-
                                            ne längere austauschen. Da es Sattel-
Weiter sollte das von der Sattelspitze
                                            stützen in verschiedenen Stärken gibt,
gefällte Lot (Bild 3) je nach Körpergrö-
                                            bitte die vorhandene als Muster zu
ße vier bis acht
                                   Bild 3   Ihrem ZEG-Fachhändler mitbringen.
Zentimeter hinter
der Tretlagermitte                          3) Neigung des Sattels
liegen.                                     Sattelhinterteil und Sattelspitze bil-
Horizontal lässt                            den im Idealfall eine Horizontale. Wer
sich der Sattel –                           beim Radeln jedoch über Probleme
durch Lösen des                             am Schambein klagt, sollte die Spit-
Sattelklobens oder                          ze etwas senken. Umgekehrt heben
bei Patentsattel-                           Leute, die von Schmerzen im hinteren

14 Service-Heft
Optimale Fahrposition

Gesäßbereich geplagt werden, die       • Vorbauten des Typs AHeadset
Sattelspitze etwas an.                   (Bild 7) lassen sich in der Höhe
                                         nicht verstellen und sollten besser
4) Einstellung der Lenkerhöhe            von Ihrem ZEG-Fachmann justiert
• Die Lenkerhöhe wird durch Höher-       werden.
  oder Tiefersetzen des klassischen                                     Bild 7
  Vorbaus verändert (Bild 5).
                              Bild 5

                                       5) Welcher Sattel passt zu wem?
                              Bild 6
                                       Das ist eine überaus persönliche und
• Ein schwenk-
                                       sehr individuelle Angelegenheit. Im
  barer Vorbau
                                       Wesentlichen sind es drei Kontakt-
  (Bild 6) erlaubt
                                       punkte, an denen sich Fahrer und Sat-
  zusätzliche An-
                                       tel nahe kommen. Im hinteren Bereich
  passungen des
                                       finden die beiden Gesäßknochen ihren
  Lenkers, wobei
                                       Widerpart im Sattel, im vorderen Be-
  sich aber der Abstand zum Sattel
                                       reich ist es der Damm- bzw. Scham-
  ändern kann.
                                       beinbereich, der das restliche Körper-
   ! Achtung!                          gewicht abstützt. Wieviel davon auf die
                                       einzelnen Partien abfällt, hängt neben
  Am Vorbau finden Sie einen Markie-   Körpergewicht und jeweiligem Pedal-
  rungsstrich, der anzeigt, wie weit   druck vor allem von Ihrer Körperhal-
  die Lenkerstütze maximal heraus-     tung ab.
  gezogen werden darf. Halten Sie
  sich unbedingt an diese Vorgabe!

                                                            Service-Heft 15
Optimale Fahrposition

                                          • Stadt- und Gelegenheitsradler
Allgemein lässt sich Folgendes defi-        (Bild 3) belassen es im Allgemei-
nieren:                                     nen bei kürzeren Fahrstrecken und
• Sportliche Radfahrer (Rennrad/            pedalieren in der Regel auch weni-
   MTB) (Bild 1) benötigen einen            ger intensiv. Sie können daher einen
   schmalen, länglichen Sattel mit          weichen, gut gepolsterten Sattel
   geringer oder steif abgestimmter         genießen, der hinten auch entspre-
   Polsterung, damit:                       chend breit sein darf und somit die
a) die Muskulatur im Sitzbereich unge-      Druckbelastung großflächig (= frei
   stört arbeiten kann,                     von Druckbeschwerden) aufnimmt.
b) sie je nach Fahrsituation mal weiter                                    Bild 3
   vorn oder hinten im Sattel sitzen
   können und
c) sie sich bei längeren Touren nicht
   wund reiben.
                                 Bild 1

                                           Bike-Beleuchtung
                                          Obwohl in der dunklen Tageshälfte
                                          kaum Radfahrer unterwegs sind, er­­
                                          eignen sich in dieser Zeit doch 25 %
• Trekking-Fahrer (Bild 2) verändern
                                          aller Fahrradunfälle. Häufigste Ursa­
  ihre Sitzhaltung kaum; sie ducken
                                          che: feh­­lende oder de­fek­te Licht­
  den Oberkörper weniger weit ab und
                                          anlage. Gehen Sie also kein un­nö­tiges
  belasten mehr den hinteren Sattel-
                                          Risiko ein! Sorgen Sie für zuverlässige
  bereich. Daher fahren sie mit einem
                                          Be­leuch­tung an Ihrem Velo!
  hinten etwas breiteren, an dieser
  Stelle bequemeren und nachgiebi-        1) Licht ist Pflicht
  geren Sattel leichter durch die Welt.
                                          a) Reflektoren
                                 Bild 2
                                          Vorgeschrieben sind je ein Front- und
                                          zwei Heck­reflektoren, außerdem zwei
                                          Spei­chen­strah­ler pro Laufrad (oder
                                          Reifen mit Reflexstreifen) und Pedal-
                                          reflektoren.
16 Service-Heft
Bike-Beleuchtung

• Achten Sie auch bei den Reflekto-         und werden auch besser gesehen.
  ren auf das deutsche Prüfzeichen          Ältere Fahrräder sollten daher nach-
  (K-Nummer – nur diese sind zuge-          gerüstet werden.
  lassen für den Straßenverkehr), da-                                     Bild 4
  mit Sie sicher sind, die bestmögliche
  Reflexion zu haben.
• Extra-Reflexfolien an Bekleidung,
  Schuhen und Helmen erhöhen die
  Sichtbarkeit.
• Verschmutzte oder zerkratzte Re-
  flektoren bitte gleich säubern oder     • Noch mehr Sicherheit bieten Schein-
  austauschen, da sie kaum noch             werfer mit Standlichtautomatik, da-
  Licht reflektieren!                       mit leuchtet Ihr Scheinwerfer auch
                                            im Stand.
b) Scheinwerfer
Alle neuen Scheinwerfer müssen            c) Rücklicht
nach der sogenannten 10-Lux-              Gesetzlich vorgeschrieben ist: Eine
Regelung zugelassen sein. Das             Schlussleuchte für rotes Licht, deren
bedeutet, dass der Scheinwerfer an        niedrigster Punkt der leuchtenden Flä-
der hellsten Stelle des Lichtkegels       che sich nicht weniger als 250 mm
mindestens eine Lichtstärke von 10        über der Fahrbahn befindet.
Lux erreichen muss. Gesetzlich vor-       • Rücklichter auf dem Schutzblech
geschrieben: Fahrräder müssen mit           sind einem höheren Risiko der
einem nach vorn wirkenden Schein-           mechanischen Beschädigung aus-
werfer für weißes Licht ausgerüstet         gesetzt als die großflächigen Rück-
sein. Der Scheinwerfer muss am              lichter hinter dem Gepäckträger
Fahrrad so angebracht sein, dass er         (Bild 5).
sich nicht unbeabsichtigt verstellen
kann.                                                                     Bild 5
• Moderne Fahrradscheinwerfer
  leuchten heller und besitzen ei-
  nen integrierten Frontreflektor.
  Scheinweinfer mit neuester LED-
  Technik können sogar eine Hellig-
  keit von bis zu 140 Lux erzielen
  (Bild 4). Sie sehen somit mehr
                                                               Service-Heft 17
Bike-Beleuchtung

                                             f) Batterie-Beleuchtung
• Als besonders sicher hat sich ein          Aktuelle Akku-Scheinwerfer auf LED-
  Standlicht erwiesen. Achten Sie            Basis erzielen sogar eine Helligkeit von
  beim Kauf eines neuen Fahrrades            bis zu 80 Lux. Batteriebeleuchtung
  darauf, dass es mit einem Rücklicht        muss das deutsche Prüfzeichen tra-
  mit Standlichtfunktion ausgestattet ist.   gen. Rücklichter dürfen keine Blink-
                                             funktion besitzen.
d) Dynamo
                                                                     Bild 1
Vorgeschrieben ist eine Nennleistung
von mindestens 3 Watt bei 6 Volt Be-
triebsspannung.
• Hochleistungsdynamos erzeugen
  bei 10 km/h bereits eine Spannung
  von 6 Volt. Vorteil: Auch bei niedri-
  ger Fahrge­schwin­digkeit in der Stadt                                         Bild 2
  sind Sie nicht zu übersehen.
• Moderne Dynamos sind mit einer
  Spannungsbegrenzung ausgerü-
  stet – sie verhindert das Durch­
  bren­nen der Glühbirnchen bei              (Bild 1 und 2) Im
  hohen Ge­schwindigkeiten.                  Hand­umdrehen ist
                                             die Batteriebeleuch-
e) Nabendynamo                               tung montiert.

Der Dynamo befindet sich jetzt nicht         • Akkus sind auf Dauer billiger und
mehr seitlich am Reifen, sondern ist in        umweltschonender als Wegwerf-
der Nabe integriert. Somit ergibt sich         batterien.
eine höhere Effizienz. D.h. leichtgängig
                                             • Auf nächtlichen Fahrten stets
und immer funktionsbereit – beson-
                                               Er­satz-Akkus mitnehmen.
ders bei Nässe u. Schnee, während
herkömmliche Dynamos oft „durch-             g) Entsorgung von Akkus und
rutschen“. Schon bei langsamer Ge-              Batterien
schwindigkeit wird optimales Licht
erzeugt. Der Scheinwerfer kann von            Wichtig! Sammeln Sie bitte alle
Hand ein-/ausgeschaltet werden. Eini-        unbrauchbar gewordenen Batterien
ge Scheinwerfer besitzen sogar einen         und Akkus und bringen Sie diese zu
Sensor, der die Lichtanlage bei Dunkel-      einer Batteriesammelstelle Ihres
heit automatisch einschaltet.                Händlers oder der Gemeinde. Sie
18 Service-Heft
Bike-Beleuchtung

werden dort kostenlos entgegen ge-       • Der Anschluss herkömmlicher Dy-
nommen. Keine Batterie darf im             namos erfolgt meistens über einen
Hausmüll entsorgt werden.                  einzigen Draht, da der zweite An-
2) Anschließen eines Naben-                schluss der erzeugten Spannung
dynamos                                    über den Fahrradrahmen erfolgt.
Beim richtigen Anschließen eines Na-     So gehen Sie vor:
bendynamos an Ihre Fahrradlampen         1. Schließen Sie zunächst die zwei
sollten Sie auf das korrekte Anklem-     Anschlusskabel an der bzw. den
men der entsprechenden Anschluss-        Leuchten an Ihrem Fahrrad an. Achten
leitungen achten. Das Anschließen        Sie dabei darauf, dass Sie vor allem
unterscheidet sich doch etwas von        an der Halterung der Lampe, welche
dem herkömmlicher Dynamos an die         sonst durch den Rahmen den zweiten
Fahrradlampen Ihres Fahrrades.           Anschluss erhält, einen guten Kontakt
• Nabendynamos sind direkt an der        zwischen Lampe und Anschlussdraht
  Nabe des Vorder- oder Hinterrades      bekommen.
  angebracht und sollen für eine ef-     2. Verlegen Sie nun die Kabel so zum
  fektivere Stromversorgung der Fahr-    Nabendynamo, dass diese in keine
  radbeleuchtung sorgen, da sie quasi    beweglichen Teile gelangen können
  direkt vom Rad angetrieben werden.     und sicher befestigt werden.
  Das Durchrutschen des Dynamos          3. Die Enden der Anschlussdrähte,
  beispielsweise bei nassen Reifen       welche an den Dynamo angeschlos-
  entfällt durch den direkten Antrieb.   sen werden sollen, müssen Sie etwa
                                         15 Millimeter abisolieren.
                                         4. Führen Sie nun die abisolierten An-
                                Bild 3   schlusskabel in den Anschluss-Stek-
                                         ker des Nabendynamos ein und bie-
                                         gen Sie diese dann wieder zurück in
                                         Richtung des Kabels. Achten Sie dabei
                                         darauf, dass sich die Anschlussdrähte
                                         nicht berühren können (Bild 3).
                                         5. Jetzt können Sie den Stecker an
                                         den Nabendynamo anschließen und
                                         die Beleuchtung ausprobieren, indem
                                         Sie das Rad drehen.

                                                              Service-Heft 19
Bike-Beleuchtung

                                                                        Bild 2
3) Kontaktschwierigkeiten
Matte Metalloberflächen sind ein Indiz
für Korrosion. Damit der Strom hier
wieder ein “Durchkommen” findet, den
Kontaktbereich mit feinem Sandpapier     Kontaktprobleme bei der Masselei-
blank schmirgeln (Bild 1 + 2).           tung lassen sich im Allgemeinen be-
                                Bild 1   reits durch das Anziehen der Befesti-
                                         gungsschrauben eliminieren (Bild 3).
                                                                        Bild 3

20 Service-Heft
Bike-Beleuchtung

In sehr schwie­­rigen Fällen hilft wieder-   Schieben Sie ein Stück Schrumpf-
um nur Schmirgeln bis die Metallober-        schlauch über ein Ende des Kabels
flächen im Kontakt­bereich blitzblank        (Bild 6),
sind. Das Einsprühen der Kontaktstel-                                         Bild 6
len mit Sprühwachs schützt sicher
vor Korrosion und damit vor Kontakt-
schwierigkeiten (Bild 4).
                                   Bild 4
                                             verhaken (Bild 7) und...
                                                                              Bild 7

4) Kabelschlaufensalat                       verdrallen (Bild 8) Sie die Kabelenden
                                             nun.
Abstehende Kabelschlaufen bleiben
                                                                              Bild 8
irgendwann irgendwo hängen – und
schon ist das Lichtkabel zerrissen.
Daher das Kabel stets “lacknah” hal-
ten und mit Kabelbindern festlegen.
5) Flick-Tipp                                Schieben Sie jetzt noch den Schrumpf­
                                             schlauch über die Flickstelle (Bild 9).
Zum Kabelflicken sind nötige Längen­
                                                                             Bild 9
reserven normalerweise an Dynamo
(Bild 5), Scheinwerfer und Rücklicht
vorhanden.
                                   Bild 5
                                             Durch Hitze (bitte nicht verbrennen!)
                                             schrumpft die Folie (Bild 10) und iso-
                                             liert bzw. schützt die entsprechende
                                             Kontaktstelle.
                                                                             Bild 10

                                                                  Service-Heft 21
Bremsen

                                          die Felge in die Mangel und entwickeln
 Bremsen                                  dabei eine sehr hohe Verzögerung.
                                          c) V-Bremse (V-Brake)
 Wichtig! Laut Gesetzgeber müs-
                                          Diese besonders wirkungsvolle Bauart
sen Fahrräder zwei voneinander
                                          der Cantilever-Bremse überzeugt mit
unabhängige Bremsen besitzen.
                                          derart guten Hebelverhältnissen, dass
Hier ein kurzer Überblick über die heu-   sie an die Bremswirkung der beiden
te gängigen Bremsen für Fahrräder.        nachstehend genannten Bremstypen
1) Rücktrittbremse                        (Scheiben-, Hydraulikbremse) her-
                                          anreicht, zugleich aber entschieden
Vorwärtstreten zum Beschleunigen,         preiswerter ist. Somit können heute
Rückwärtstreten zum Verzögern –           erfreulicherweise selbst Räder im un-
analoger geht’s nicht. Die Rücktritt-     teren Preissegment mit guten Brem-
bremse ist preiswert, unter allen Be-     sen ausgestattet werden (Bild 1).
dingungen funktionstüchtig, kommt                                         Bild 1
nahezu ohne Wartung aus und schwä-
chelt nicht einmal bei Regen. Bremsen
moderner Bauart verzögern allerdings
schneller und effizienter.
2) Felgenbremsen
Zu den Felgenbremsen zählen: Sei-
tenzugbremse (Rennrad), V-Bremse,
Cantilever-Bremse und Hydraulik-
Bremse. Nachfolgend einige nähere
Ausführungen über die häufigsten
Bremstypen:
a) Seitenzugbremse
Seitenzugbremsen sind heute meistens
nur noch bei Rennrädern zu finden.        d) Hydraulik-Felgenbremse
b) Cantilever-Bremse                      Wie Autobremsen, nämlich mit Öl-
                                          druck, Kolben und einer Öldrucklei-
Wie beim Nussknacker nehmen die
                                          tung, arbeiten hydraulische Felgen-
Bremsbacken der Cantilever-Bremse
                                          bremsen (Bild 2).

22 Service-Heft
Bremsen

                                Bild 2   4) Scheibenbremse
                                         Moderne Bremse für sportliche Fahr-
                                         räder und E-Bikes (Bild 4).
                                                                          Bild 4

Viel Aufwand, der sich aber lohnt, da
diese Art der Kraftübertragung nahezu
verlustfrei funktioniert und kein Bow-
denzug reißen oder einrosten kann.
3) Rollenbremse
Im Nabengehäuse integrierte Rollen
                                         Harte Beläge nehmen eine dünne,
pressen beim Bremsen einen Brems-
                                         seitlich an der Nabe angeflanschte
mantel nach außen; dessen Reibung
                                         Scheibe so rigoros in die Zange, dass
an der Bremshülse verursacht die         sich das System in Sachen Leistung
Verzögerung.                             souverän über jeglichen Witterungs-
Das Ganze ist regensicher und mit        einfluss hinwegsetzt. Wird mittlerweile
Handhebel zu betätigen. Eine Alu-        auch im Trekking-Bereich eingesetzt.
Scheibe leitet bei langen Abfahrten
auch größere Hitzemengen an die Luft      Wichtig! Bitte nicht in die Brems-
ab (Bild 3).                             scheibe greifen (Verletzungsgefahr)!
                                Bild 3   Bremsscheiben und Beläge unbe-
                                         dingt fettfrei halten.
                                         5) Was Sie noch wissen müssen
                                         Am besten bremsen Sie mit Ihrem
                                         neuen Fahrrad auf verkehrsarmen Ne-
                                         benstraßen erst ein paar Mal zur Pro-
                                         be, um sich an Ansprechverhalten und

                                                              Service-Heft 23
Bremsen

                                            6) Einstellen der Bremsgriffweite
Charakteristik Ihrer neuen Bremsen          Ihre Bremsgriffe müssen für Sie stets
zu gewöhnen.                                und sofort erreichbar sein. Daher ist
Scheibenbremsen müssen einge-               die Griffweite moderner Bremshebel
bremst werden. Es kann vorkom-              einstellbar. Hierzu dient eine Anschlag-
men, dass sie bei Nässe kreischen.          schraube (Bild 1), die Sie bitte so ju-
Dem kann durch Austausch der Be-            stieren, dass der Griff sicher auf Höhe
läge abgeholfen werden. Fragen Sie          der Mittelgelenke Ihrer Finger anliegt.
Ihren ZEG-Fachmann.                                                          Bild 1

• Hinweis Sind Felgenbremsen
  montiert, sollten Sie sich mit der
  leicht nachlassenden Bremslei-
  stung bei Nässe vertraut machen.
  Hier gleich noch ein „Nässe-Tipp“:
  Steigen Sie im Bedarfsfall schon
  frühzeitig leicht in die Eisen, um Ihre
  Felgen trocken zu bremsen.
• Bei blockierten Laufrädern kann           • Rücktrittbremse
  die Bremswirkung nicht optimal
                                              Die Bremswirkung muss spätestens
  sein. Blockierte Laufräder führen
                                              nach einer Viertel-Umdrehung ein-
  gleichzeitig oft dazu, dass Ihr
                                              setzen. Müssen Sie zum Verzögern
  Fahrrad aus der Spur ausbricht.
                                              weiter zurücktreten, suchen Sie bitte
• Hinweis Wer etwas sportlicher               Ihren ZEG-Fachhändler auf.
 fährt, sollte sich angewöhnen, beim        • Felgen-/Rollen-/Scheibenbremsen
 Bremsen im Sattel weit nach hinten           Hier muss die Bremswirkung bereits
 zu rutschen; Gewichtsverlagerung             auf dem ersten Drittel des Hebel-
 aufs Hinterrad reduziert die Über-           weges Richtung Lenker einsetzen
 schlaggefahr.                                (Bild 2).
 Unser Tipp                                                                   Bild 2

Beim Ausbau der Laufräder (z. B.
beim Transport) unbedingt die mit-
gelieferten Kunststoffzungen in die
Bremssättel schieben.

24 Service-Heft
Bremsen

• Bei Felgen- und Rollenbremsen           erscheinungen. Nehmen Sie daher
  können Sie das Einstellen selbst        bitte vor jeder Fahrt einen Bremsen­
  vornehmen (Bild 3). Drehen Sie die      check vor. Durch falsche Bremsklöt-
  Einstellschrau­be am Bremsgriff so-     ze wird die Bremsleistung erheblich
  weit heraus, bis die Bremse nach        vermindert.
  einem Drittel des Bremshebelweges       (Bild 4) Felgenbremsklötze (A) müs-
  anspricht. Anschließend drehen Sie      sen so eingestellt sein, dass sie beim
  die Mutter fest gegen den Bremsgriff.   Bremsen in ihrer vollen Höhe an der
                                 Bild 3   Felge an­liegen. Der Abstand zwischen
                                          Felge und Bremsklotz soll so gering
                                          wie möglich sein und typenabhängig
                                          2 – 4 mm nicht überschreiten.
                                                                          Bild 4
                                                                         A

7) Wartung der Bremsen
Bremsgummis, -beläge und -flanken
der Felgen unterliegen Verschleiß-
                                                               Service-Heft 25
Bremsen

                                           Gummis gerade von Hand ver-
                                           schieben lassen.
 ! Achtung!
                                         b) Gummis von Hand parallel zur
Bei Bremsgummiverschleiß können             Felge, von der Höhe her auf die
die Bremsgummis von der Felgen-             Felgenmitte ausrichten.
flanke abrutschen und sogar in die
                                         c) Bremse betätigen und Mindest­
Speichen geraten. Daher alle 500
                                            abstand zum Reifen kontrollieren.
Kilometer Brems­g ummi­s tellung
                                            Gegebenenfalls Punkte a) und b)
überprüfen, ansonsten besteht
                                            wiederholen.
akute Sturzgefahr.
                                         d) Bremsgriff mit einer Hand fest
 Hinweis Ursache für das Quiet-             durch­ziehen und mit der anderen
schen von Felgenbremsen ist häufig          Hand die Bremsgummis wieder
eine Verschmutzung oder Verhärtung          festklemmen.
des Bremsbelages oder die Brems-         • Cantilever Bremsen
beläge sind nicht richtig eingestellt.
                                         Auf ihrem Stehbolzen lassen sich die
Wenn ein vorsichtiges Säubern der
                                         Brems­gummis mehrfach verstellen:
Bremsbelagfläche mit feinem
Schmirgelpapier keine Abhilfe bringt,    Der Höhe nach um ihre Stehbolzen
muss der Belag ersetzt werden.           herumdrehen und in der Felgenebene
                                         schwenken.
Seilwechsel und -schmierung
                                         a) Befestigungsmutter hinter dem
Je nach Einsatzhärte, -häufigkeit           Brems­arm mit Gabelschlüssel nur
und Pflegezustand Ihres Fahrrades           so­weit lösen bis sich der Brems-
sollte der Bremszug ein bis zwei            gummi von Hand verstellen lässt.
Mal im Jahr gereinigt und nach­
ge­
  schmiert werden. Sind einzel-          b) Bremsgummis von der Höhe her auf
ne Drähtchen gerissen, so ist das           die Felgenmitte ausrichten.
komplette Innenseil zu ersetzen. In      c) Gummis von Hand durch Drehen
beiden Fällen sollte dazu Ihr ZEG-          um den Stehbolzen ­parallel zur Fel-
Fachhändler konsultiert werden.             ge ausrichten.
                                         d) Gummis zur Felgen­ebene hin so
8) Bremsen einstellen!
                                            schwenken, dass sie in Fahrt­
• Seitenzugbremsen                          richtung gesehen vorn rund 1,5
a) Klemmschraube der Bremsgummis            bis 2 mm näher zur Felge ­stehen
   nur soweit lösen bis sich die            als hinten.
26 Service-Heft
Bremsen

e) Bremsgummis leicht festziehen         zusammendrückt und somit nicht
   und mittels leichter Bremsbetäti­     die ganze Handkraft abrupt auf die
   gung kon­trollieren, ob genügend      Bremse leitet, sondern etwas ab-
   Abstand zum Reifen vorhanden          schwächt.
   ist. Unter Um­ständen Punkte a) bis
                                                                        Bild 1
   d) wiederholen.
f) Befestigungsbolzen mit Inbus­                                    A
   schlüssel gegenhalten und Befesti-
   gungsmutter erneut fest anziehen.
• SHIMANO V-Brake:
a) Der Abstand der Bremsholme
    muss laut Shimano-Anleitung
    min­
    ­   destens 38 Millimeter be­
    tragen, aber nicht viel größer, da
    sonst die Arme sehr weit abstehen.
    Sollten die Bremsarme zu weit
   ­aus­ein­anderstehen: Bremsschuhe
    abschrauben und Distanzhülsen
    wechseln, d.h. die kurze nach in-
    nen und die längere nach außen.
b) Entgegen den ursprünglichen Aus-
   sagen von Shimano müssen auch          ! Achtung!
   bei der V-Brake die Brems­klötze      Mechanische und hydraulische
   vorn zuerst die Felge berühren.       Scheibenbremsen sind hochkom-
                                         plizierte Bremsanlagen. Diese soll-
 Wichtig! Bitte beachten Sie,
                                         ten unbedingt nur von Ihrem Zwei-
dass Felgen­bremsen bei Regen und        radfachmann eingestellt werden.
nasser Fahrbahn nur eine reduzier-       Wenn sich bei einer mechanischen
te Bremsleistung haben.                  Scheibenbremse der Brems­­­griff
Der Powermodulator (A, Bild 1)           zu weit durchziehen lässt, sollten
dient dazu, die teilweise sehr           Sie sofort zu Ihrem ZEG-Fachmann
agressive V-Brake im Anbrems-            gehen und diesen einstellen lassen.
verhalten softer zu machen. Innen        Auf keinen Fall selber nachziehen,
ist eine kleine Feder, die sich im       da sonst irreparable Fehler entste-
ersten Moment des Bremsvorgangs          hen könnten.
                                                            Service-Heft 27
Schaltung

                                              4. Jetzt (mit der Kette auf dem klei-
 Schaltung                                       nen Blatt) wird der Schaltzug auf
                                                 Spannung festgeklemmt. Auch in
1) Kettenschaltung                               dieser Position muss der Zug leicht
Da hilft die teuerste Schaltung nichts:          gespannt sein. Dazu dreht man die
Ohne exakte Einstellung kracht es im             Einstellschraube am linken Schalt-
Getriebe.                                        hebel heraus.
                                              5. Damit weder die Kette abgewor-
a) Umwerfer
                                                 fen wird, noch die Kurbel bei jeder
Sechs Schritte, und der vordere Ket­             Umdrehung mit dem Umwerfer
ten­­wechsler funktioniert garantiert            kollidiert, wird jetzt die äußere
fehlerfrei:                                      Anschlagschraube („High“) ein-
1. Der vertikale Abstand des Umwer-              gestellt: Die Kette (hinten auf dem
   fer-Käfigs zum großen Kettenblatt             kleinen Ritzel, vorn auf dem großen
   muss stimmen – und alle Schal­                Blatt) sollte 2 mm Raum zur rechten
   tungs­hersteller schreiben hier 1 bis         Seite des Umwerferkäfigs haben,
   3 mm vor.                                     links mehr. Warum? Weil die Kette
2. Bevor die Umwerferschelle endgültig           links noch mehr Platz für die leich-
   angezogen wird, muss das äußere               teren Gänge hinten haben muss.
   Kettenleit­blech exakt parallel zum gro-
   ßen Kettenblatt ausgerichtet werden.
3. Damit die Kette nicht zum Rahmen            Unser Tipp Unter kräftigen Pe-
   hin vom Umwerfer herunter gewor-           daltritten kann sich selbst der steif-
   fen wird, stellt man diesen mit der        ste Alu-Rahmen so verwinden, dass
   „Low“ bezeichneten Anschlag­               vorne auf dem größten Blatt die
   schraube so ein (Bild 1), dass noch        Kette rechts am Umwerfer streift.
   2 mm Luft zwischen Kette und               Prüfen Sie dann die Einstellung (be-
   Umwerferkäfig ist (Kette vorne auf         sonders Punkt 5). Hat die Kette
   dem kleinen Blatt, hinten auf dem          rechts 2 – 3 mm Abstand zum Um-
   größten Ritzel).                           werfer? Dann drehen Sie bitte nicht
                                    Bild 1    die Anschlagschraube „High“ weiter
                                              heraus, denn sonst schleift die Kette
                                              in den leichteren Gängen links.
                                              Stattdessen: Ändern Sie dringend
                                              Ihren Fahrstil! Rad­  fahren ist ein
                                              Ausdauersport – kein Kraft­sport.
28 Service-Heft
Schaltung

Versuchen Sie mit einer Trittfrequenz         b) Schaltwerk
von mind. 60 Pedalumdrehungen pro             5 Schritte, und die Gangwechsel funk-
Minute zu fahren.                             tionieren wieder lautlos und exakt wie
  ! Achtung!                                  ein Schweizer Meisteruhrwerk. Zur Zeit
                                              gibt es aber zwei SHIMANO Schaltsy-
Niemals unter Belastung schalten!
                                              steme, die es vorab zu unterscheiden
Nehmen Sie bei Betätigung des Um-
                                              gilt. Das „normale“ und das „Rapid Ri-
werfers Ihren Pedaldruck zurück.
                                              se“ System. Diese sind ganz einfach zu
6. Jetzt wird vorn auf das mittlere Blatt     unterscheiden: Das „normale“ schaltet,
   und hinten auf das größte Ritzel           wenn Sie den Zeigefinger-Schalthebel
   geschaltet. Zwischen Kette und in-         rechts betätigen, hinten auf die kleine-
   nerem Umwer­ferleitblech sollte ein        ren Ritzel - das „Rapid Rise“ schaltet
   minimaler Abstand sein (0,5 mm).           bei Betätigung der Zeigefinger-Schalt-
   Gleicher Test nochmal auf dem              hebel auf die größeren Ritzel.
   kleinsten Ritzel. Per Ein­stell­schraube
                                              1. Zunächst wird das obere Schalt-
   am Schalthebel regulieren. Dann
                                                 werkleitröllchen per Einstellschraube
   hinten auf ein mittleres Ritzel und
                                                 („High“) exakt unter dem kleinsten
   vorn noch ein paar Mal zur Kontrolle
                                                 Ritzel positioniert. Bei „Rapid Rise“
   schalten – fertig.

                                                                    Service-Heft 29
Schaltung

                                          3. Nun schaltet man auf das größte Ritzel
direkt unter dem größten Ritzel mittels      und dreht die untere Einstellschraube
der „Low“-Einstellschraube (Bild 1).         („Low“) so weit herein, dass Ritzel
                                 Bild 1      und Leitröllchen wiederum fluchten.
                                             Bei „Rapid Rise“ umgekehrt: Man
                                             schaltet auf das kleinste Ritzel und
                                             benutzt die Einstellschraube „High“.
                                             Hat man alles richtig gemacht, springt
                                             die Kette auf Wunsch sauber auf das
                                             größte oder kleinste Ritzel OHNE links
                                             oder rechts abzuspringen. Das ist die
                                             Aufgabe der Begrenzungs-Einstell-
                                             schrauben „High“ und „Low“.
                                          4. Schalten Sie jetzt die Kette vorn auf
                                             das kleine Blatt.
                                                                            Bild 3
                                             Mit der soge-
                                             nannten B-Screw
                                             (Bild 3) wird das
                                             Schaltwerk so
2. Jetzt wird der Schaltzug ange-            positioniert, dass
   klemmt – und mit dem Stellring am         zwischen dem
   Schaltwerk unter leichte Spannung         größten      Ritzel
   gesetzt (Bild 2).                         und der Leitrolle
                                 Bild 2      eineinhalb Ket-
                                             tenglieder frei sind. Tipp: Dabei von
                                             Hand rückwärts kurbeln, dann ist das
                                             Schaltwerk beweglicher.
                                          5. Zuletzt wird vorwärts gekurbelt und
                                            auf das dritte Ritzel (von unten) ge-
                                            schaltet. Dann den Schaltwerkstell-
                                            ring (oder die Einstellschraube am
                                            Schalthebel) so weit herausdrehen,
                                            dass die Schaltwerkrolle genau unter
                                            dem Ritzel positioniert ist. Zur Kon-
                                            trolle schaltet man nun noch einmal
                                            alle Gänge durch - perfekt, oder?
30 Service-Heft
Schaltung

  Noch nicht? Schaltet das Schaltwerk        nach innen gebogen ist. Sollte dies der
  schlecht auf die größeren Ritzel,          Fall sein, nicht mehr auf kleine Gänge
  aber schnell runter, dreht man den         schalten und sofort Ihren ZEG-Händler
  Schaltwerkstellring nach links („Ra-       aufsuchen! Ansonsten kann es zu ei-
  pid Rise“: nach rechts!). Schaltet         nem massiven und teureren Schaden
  das Schaltwerk sauber hoch, aber           führen!
  schlecht auf die kleineren Ritzel, dreht
  man den Stellring etwas nach rechts        2)		 Nabenschaltung
  („Rapid Rise“: etwas nach links!).         Nabenschaltungen sind mit Kettenschal-
                                             tungen nicht zu vergleichen, haben je-
 ! Achtung!                                  doch durchaus ihre Vorzüge. Sie lassen
                                             Gang­wechsel auch im Stand zu (zum
Diagonale Kettenlinien sollten we-
                                             Beispiel in einen leichten Gang zum
gen der hohen mechanischen Rei-              Anfahren beim Ampelstopp), benöti-
bungskräfte vermieden werden.                gen kaum Pflege und haben häufig eine
                                             Rücktrittbremse. Es gibt sie mit 3, 5, 7,
Das Schaltschema (Bild 4) zeigt die          8, 9, 11 und 14 Gängen.
möglichen Kom­binationen. Für das
„Bergsteigen“ eignen sich vorne das          a)		Nabenschaltung: Justierung der
mittlere und kleine Kettenblatt.                 Gangschaltung
                                   Bild 4
                                             Die Gangschaltung muss neu eingestellt
                                             werden, wenn:
                                             • sich ein Gang nicht schalten lässt
                                             • sich unbeabsichtigt ein anderer Gang
                                               einschaltet
                                             • der gewählte Gang unter Belastung
                                               herausspringt
                                             • und bei manchen Modellen nach Ver-
                                               setzen des Hinterrades, z. B. wenn die
                                               Kette nachgespannt wurde
                                             b) Wartungsintervalle
 Unser Tipp                                  Nabenschaltungen sind äußerst war-
Sollten Sie mit Ihrem Fahrrad gestürzt       tungsarm. In der Regel reicht es, wenn
sein oder ist Ihr Fahrrad einmal umge-       Shimano-Naben 1 x im Jahr vom Fach-
fallen, bitte prüfen Sie, ob das Schalt-     mann geöffnet und geschmiert werden.
werk noch senkrecht steht und nicht

                                                                    Service-Heft 31
Schaltung

                                                                             Bild 4
c) Einstellen der verschiedenen
   Nabenschaltungen:
• Shimano NEXUS 3-Gang Nabe
 Vom 1. in den 2. Gang schalten
 (Bild 1).
                                 Bild 1
                                           • Shimano 7-, 8- und 11-Gang Nabe
                                           1. Nexus 7, 8 und Alfine 8-Gang:
                                              Schalten Sie in den 4. Gang.
                                           2. Alfine 11-Gang: Schalten Sie vom
                                              11. in den 6. Gang.
 Die rote Markierung der Schubstan-
                                           3. Die in Bild 5 gezeigten Markierun-
 ge muss in einer Linie mit dem Ende
                                              gen müssen sich nun gegenüber
 der Achse stehen (Bild 2).
                                              stehen.
                                 Bild 2
                                                                             Bild 5

 Ist die rote Markierung nicht sichtbar,   4. Notwendige Korrekturen nehmen
 muss geprüft werden, ob sich die gel-        Sie bitte an der Einstellschraube
 be Markierung zwischen den beiden            (Bild 6) vor.
 weißen Linien befindet (Bild 3).                                            Bild 6
                                 Bild 3

                                           5. Überprüfen Sie die Einstellung, in
                                              dem Sie die Gänge ein paar mal
 Die Einstellung kann durch Drehen
                                              hoch und runter schalten.
 der Zugeinstellschraube geändert
 werden. Nach dem Schalten vom 1.          6. Behalten die beiden Markierungen
 in den 2. Gang die Einstellung noch-         ihre gegenüberliegende Position,
 mals überprüfen (Bild 4).                    ist die Schaltung korrekt eingestellt.

32 Service-Heft
Schaltung

7. Weichen die Markierungen beim          3. Schalten Sie den Drehgriff in den
   Hoch- und Herunterschalten                3. Gang und prüfen Sie erneut, ob
   deutlich voneinander ab, sollte das       Spiel im Schalt­­seil vorhanden ist.
   Schaltkabel ersetzt werden.                                                     Bild 7
Beachten Sie bitte auch die Be-
dienungsanleitung des Nabenher-
stellers!

• SRAM i-MOTION 3 (3-Gang Nabe)
1. Schalten Sie den Drehgriff in den
   3. Gang. Das Schaltseil des Schal-     SRAM i-MOTION 3 3-Gang-Nabenschaltung (Bild 7)
   ters ist in Gangstellung “3” spiel-
   frei einzustellen, d.h. es muss bis
   zum Anschlag heraus gezogen            • SRAM S7 (7-Gang Nabe)
   sein.                                  1. Die Schalteinstellung erfolgt im
                                          
2. Das Schaltseil darf sich durch Zug        4. Gang. Schalten Sie den Drehgriff
   am Kunststoffgegenhalter nicht            unbedingt vom 5. in den 4. Gang.
   weiter aus der Getriebenabe ziehen     2. Danach bringen Sie die Pfeilmar-
   lassen.                                   kierung im Sichtfenster der Mini-
   a) Schaltseil hat zu viel Spiel:          Clickbox durch Verdrehen der Ein-
   Schalten Sie den Drehgriff in             stellschraube in Deckung.
   den 1. Gang. Reduzieren Sie das        3. Nochmals Durchschalten und diese
   Schalt­seilspiel durch Drehen der         Einstellung von Zeit zu Zeit kontrollie-
   Einstellmutter am Schalter.               ren bzw. gegebenfalls nachjustieren.
   b) Schaltseil ist zu fest/stramm:                                               Bild 8
   Entweder lässt sich der Schalter
   nicht in Gangstellung 3 bringen
   oder die Getriebenabe schaltet
   nicht in den 1. Gang oder schaltet
   ständig zwischen dem 1. und dem
   2. Gang. Schalten Sie den Dreh-
   griff in den 1. Gang. Verringern Sie
   die Schaltseilspannung mit Hilfe
   der Einstellmutter am Schalter.        SRAM S7 7-Gang Nabenschaltung (Bild 8)

                                                                   Service-Heft 33
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