INFORM Magazin für die Hessische Landesverwaltung - Hessen

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INFORM Magazin für die Hessische Landesverwaltung - Hessen
Hessische Zentrale für Datenverarbeitung

    INFORM
     Magazin für die Hessische Landesverwaltung

HAUSMESSE2013                        Verkehrsdrehscheibe             4/13
                                                                     40. Jahrgang
HZD informiert                       im Herzen Europas               Dezember 2013

Produkte und Lösungen von Cloud      Interview mit Burkhard Vieth,
bis Videokonferenz                   Präsident von Hessen Mobil
INFORM Magazin für die Hessische Landesverwaltung - Hessen
Impressum

INFORM erscheint viermal jährlich (40. Jahrgang)                      FOTOS
                                                                      Titel: Foyer des HZD-Neubaus; S. 5, 35 © FM2 – Fotolia; S. 33 © Maksym
HERAUSGEBER
                                                                      Yemelyanov – Fotolia; S. 39 © msk.nina – Fotolia; S. 40, 41 © Natalia
Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
                                                                      Merzlyakova – fotolia; S. 45, 46, 48 © Hessische Landesvertretung, Brüs-
Mainzer Straße 29, 65185 Wiesbaden
                                                                      sel; S. 49, 51 © Heinz Nixdorf MuseumsForum
Telefon: 0611 340- 0, pressestelle@hzd.hessen.de, www.hzd.hessen.de
                                                                      Alle nicht namentlich genannten Bilder: Andreas Stampp, HZD
CHEFREDAKTION
Manuel Milani
                                                                      DRUCK
REDAKTION                                                             mww.druck und so... GmbH, Anton-Zeeh Straße 8, 55252 Mainz-Kastel
Birgit Lehr, Friederike van Roye
BEIRAT                                                                Beiträge mit Namenszeichnung stellen die persönliche Meinung der
Markus Brückner, Hans-Otto Ermuth, Herbert Guder, Dr. Alberto Kohl,   Autoren dar. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind
Wolfgang Lehmann, Susanne Mehl, Dietmar Mittwich, Manfred Pospich,    urheber­rechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Eckart Ruß, Dr. Peter Triller                                         schrift­licher Genehmi­­­gung der HZD.

GRAFISCHES KONZEPT                                                    Für unverlangt eingereichte Manuskripte, Fotos und Illustrationen
ansicht kommunikationsagentur, www.ansicht.com                        wird keine Gewähr übernommen. Die Bezieher der INFORM sind in
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LAYOUT
Agentur 42 Konzept & Design, www.agentur42.de                         INFORM wird gedruckt auf Ökoart Matt, FSC-recycelt.

Wenn Sie die INFORM regelmäßig erhalten möchten, schreiben Sie uns: infomaterial@hzd.hessen.de oder rufen Sie uns an: Tel. 0611 340-1484.
INFORM Magazin für die Hessische Landesverwaltung - Hessen
EDITORIAL

LIEBE LESERIN,
LIEBER LESER,
als IT-Dienstleister für das Land Hessen bieten wir zum Teil hochspezifische, kom­-
plexe Produkte und Services an, die durch die fortschreitende Virtualisierungs-
technologie immer abstrakter werden. Trotz aller Komplexität und Abstraktion
stehen am Ende praktische, möglichst einfach anwendbare IT-Lösungen, die Sie
im Arbeitsalltag entlasten.
Bei unserer HAUSMESSE2013 Anfang November haben Sie die Gelegenheit
genutzt, mit uns über aktuelle Entwicklungen, Produkte und Leistungen der HZD
in Dialog zu treten. Mit HessenVoice und Mobile Access, Videokonferenz und
Portal-Migrationen, FISBOX® und File-Service präsentiert sich die HZD als moder-
nes Produkthaus – eine Entwicklung, die wir in den vergangenen Jahren forciert
haben und weiter forcieren werden. Ebenso gilt unser Augenmerk der Cloud.
Trotz aller öffentlichen Debatten werden wir konsequent weiter daran arbeiten,
professionelle und sichere Cloud-Services anzubieten. Auch das haben wir bei­-
spielhaft bei der HAUSMESSE2013 anhand unserer ersten Cloud-Lösung – der
Test- und Entwicklungsplattform – gezeigt. Lesen Sie mehr zur HAUSMESSE2013
in unserem Schwerpunkt dieser INFORM-Ausgabe. Mein Dank gilt unseren
Gästen, die so zahlreich erschienen sind und großes Interesse bekundet haben,
natürlich aber auch allen Beteiligten der HZD.

Hessen Mobil ist wie die HZD eine technische Dienststelle. Burkhard Vieth,
Präsident von Hessen Mobil, sagt: „Der Verkehr in Hessen wird durch die einge­-
setzte IT immer intelligenter.“ Wie, lesen Sie im Interview ab Seite 8.

Außerdem in dieser Ausgabe: Die HZD wurde damit beauftragt, ein IPv6-Rahmen­
konzept für Hessen zu erstellen. Es galt, 79 Quadrilliarden IPv6-Adressen struk­-
­tu­riert aufzuteilen. Als zentrale IT-Beschaffungsstelle des Landes klären unsere
 Vergabe- und Beschaffungsbereiche über die Herausforderungen des neuen
 Hessischen Vergabegesetzes auf. Ein „Abstecher“ führt nach Brüssel, ins neue
 Mehr-Regionen-Haus der Hessischen Landesvertretung.

Ihnen allen wünsche ich besinnliche Feiertage und einen guten Start ins neue
Jahr.

Dr. Ulrich Schmidtberg
Direktor der HZD

                                                                                      INFORM 4/13   3
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INHALT

    Burkhard Vieth, Präsident Hessen Mobil, im Interview,   HAUSMESSE2013 der HZD, Seite 14
    Seite 8

    IM GESPRÄCH
    Verkehrsdrehscheibe im Herzen Europas                                                      8
    Interview mit Burkhard Vieth, Präsident Hessen Mobil

    KOLUMNE
    HZD Web-Lounge                                                                            13
    Wischen, wedeln, hüpfen – Computer­bedienung ohne Maus

    HAUSMESSE2013
    HAUSMESSE2013		                                                                           14
    HZD informiert über aktuelle Produkte und Entwicklungen

    Round Table			                                                                            16
    Manufaktur, Cloud, IT-Fabrik – Visionen eines öffentlichen Rechenzentrums

    HessenDrive		                                                                             18
    Dateien austauschen, bereitstellen, synchronisieren

    Neue Wege zur Dateiablage		                                                               21
    File-Service löst Zentrale Dateiablage ab – höhere Flexibilität,
    geringere Kosten, mehr Sicherheit

    »Technisches Rückgrat«                                                                    24
    HessenPC: Migration auf die Zentrale Betreiberplattform

    Weitere Themen                                                                            27
    Moderne Telekommunikation, Bildübertragung und Portal-Migration

4   INFORM 4/13
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INHALT

IT-Architekturmanagement, was ist das? Seite 40      Heinz Nixdorf, Pionier, Seite 49

HZD-MAGAZIN
Malen nach Zahlen . . .		                                                                       30
. . . oder die Herausforderung, ein IPv6-Rahmenkonzept zu erstellen

IT-Architekturmanagement, was ist das eigentlich?                                               34

Die Quadratur des Kreises		                                                                     36
HZD informiert professionelle IT-Einkäufer über Neuerungen des
Hessischen Vergabegesetzes

IT IN BUND UND LAND
IT-Sicherheit in der Verwaltung		                                                               39
Leitlinie des IT-Planungsrats fordert Bund und Länder zum Handeln auf

SERVICE
Outlook 2010 	                                                                                  42
Kontakte erfolgreich aus Excel in Outlook importieren

INS LAND GESCHAUT
Mehr-­Regionen-­Haus im Europaviertel                                                           44
Vertretung des Landes Hessen bei Europäischer Union in Brüssel

PORTRÄT
Heinz Nixdorf                                                                                   49
Pioniere der Informationstechnologie

                                                                                        INFORM 4/13   5
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6   INFORM 4/13
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VERKEHRSDREHSCHEIBE IM HERZEN EUROPAS

	
 Mobilität beeinflusst die persönliche Entfaltungsfreiheit und ist gleichzeitig ein wichtiger Faktor für
 einen Wirtschaftsstandort. Hessen Mobil erhält und sichert die Mobilität in Hessen. Rund 3.500 Be-
 schäftigte in zwölf regionalen Standorten und 60 Straßen- und Autobahnmeistereien planen, bauen
 und unterhalten das gesamte hessische außerörtliche Straßennetz. INFORM sprach mit Burkhard
 Vieth, Präsident von Hessen Mobil, über die zentrale Verkehrsdrehscheibe Hessen und das Vorzei-
 geprojekt „Staufreies Hessen“, über die größten Baustellen im Land und deren Steuerung über ein
 Slotmanagement, über Car-to-X-Technologie und die Unverzichtbarkeit von IT. Das Interview lesen
 Sie auf den folgenden Seiten.

                                                   Weitere Informationen zu Hessen Mobil: www.mobil.hessen.de

                                                                                                                INFORM 4/13   7
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IM GESPRÄCH

    VERKEHRSDREHSCHEIBE
    IM HERZEN EUROPAS
    Burkhard Vieth, Präsident Hessen Mobil, im Interview

    INFORM: Herr Vieth, zum Start: Wie sind Sie heute Morgen       jeden Tag das Frankfurter Kreuz. Wie beugen Sie einem Ver-
    zur Arbeit gekommen?                                           kehrskollaps in Hessen vor?

    Vieth: Nachdem ich gesehen habe, dass es regnet, habe ich      Vieth: Es gibt viele parallele Entwicklungen, mit denen wir
    heute den Bus genommen. Im Allgemeinen komme ich zu            den Anforderungen an die Verkehrsdrehscheibe Hessen
    Fuß, ich wohne nur 20 Minuten von meinem Arbeitsplatz in       täglich begegnen. Wir fassen sie unter dem Begriff „Stau-
    der Wiesbadener Innenstadt entfernt.                           freies Hessen“ zusammen. Dabei handelt es sich primär um
                                                                   technische, vor allem IT-gestützte Maßnahmen. Bauliche
    INFORM: Hessen Mobil ist für alle außerörtlichen Straßen in
                                                                   Maßnahmen in Ballungszentren sind heute aus planerischen,
    Hessen zuständig: die Kreis- und Landesstraßen, die Bun-
                                                                   aber oft auch aus finanziellen Gründen kaum noch möglich.
    desstraßen und die Autobahnen, insgesamt rund 17.000
                                                                   Dass „Staufreies Hessen“ Wirkung zeigt, belegen die Statisti-
    Straßenkilometer. Wie zufrieden sind Sie mit dem Zustand,
                                                                   ken: Heute verbringen Autofahrer in Hessen trotz des stetig
    in dem sich Hessens Straßen befinden?
                                                                   steigenden Verkehrsaufkommens 80 Prozent weniger Zeit
    Vieth: Vor kurzem hat das Hessische Wirtschaftsministerium     im Stau als noch vor zehn Jahren.
    den Mobilitätsbericht vorgelegt, aus dem ersichtlich wird,
                                                                   INFORM: Können Sie diese Zahl anhand konkreter Beispiele
    dass wir in den vergangenen Jahren sehr viel Geld investiert
                                                                   belegen?
    haben. Das Budget, das uns der Bund, aber auch das Land
    zur Verfügung stellt, ist deutlich angestiegen. Damit konn-    Vieth: Hessen war schon in den 1970er Jahren bei verkehrs-
    ten wir insbesondere den Zustand der Fahrbahndecken der        steuernden Entwicklungen führend. Die ersten Wechselweg-
    Bundesstraßen deutlich verbessern.                             weiser überhaupt standen auf hessischen Autobahnen rund
                                                                   um Frankfurt. An dieser Stelle haben wir die Entwicklung
    Unsere größten Baustellen sind die Brücken in Hessen. Be-
                                                                   weiter vorangetrieben. Denken Sie nur an die sogenannten
    kannte Beispiele sind die Schiersteiner Brücke hier vor un-
                                                                   dWiSta-Tafeln, „Dynamische Wegweiser mit integrierter
    serer Haustür in Wiesbaden, die Talbrücke bei Limburg,
                                                                   Stauinformation“. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die
    die Sauerlandlinie* mit über 20 Bauwerken, aber auch die
                                                                   temporäre Seitenstreifenfreigabe, wie wir sie ebenfalls auf
    A4 von Bad Hersfeld Richtung Osten und die A7 bei Ful-
                                                                   der A3 und der A5 rund um Frankfurt nutzen. Damit erhöhen
    da. Nach dem Straßenbauboom in den 1960er und 1970er
                                                                   wir die Leistungsfähigkeit unserer Straßen um rund 20
    Jahren sind die Brücken heute nahezu flächendeckend in
                                                                   Prozent. Aber auch das Baustellen- und das Slotmanagement
    die Jahre gekommen und müssen deutlich vor der geplan-
                                                                   haben bei uns eine hohe Bedeutung. Hier gab es einen
    ten Zeit erneuert werden. Das hängt mit der steigenden
                                                                   kompletten Sinneswandel: Während früher der Straßenbau
    Verkehrsbelastung zusammen, mit der Belastung durch
                                                                   als solcher Vorrang hatte, steht heute die Mobilität der Ver-
    Schwerverkehr, aber auch mit der Belastung durch Salz, mit
                                                                   kehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer im Vorder-
    dem wir die Straßen von Eis und Schnee befreien. Diese
                                                                   grund. Unser Ziel ist es, durch die Steue­rung der Baustellen
    Herkulesaufga­be haben wir in Angriff genommen und wer-
                                                                   die Behinderung möglichst gering zu halten.
    den sie mit viel Aufwand und mit viel Geld in den nächsten
    zehn bis 15 Jahren fortführen.                                 INFORM: Die Unfallstatistiken für Hessen belegen einen
                                                                   deutlichen Rückgang: Die Zahl der Unfälle mit schwerem
    INFORM: An Hessen führt fast kein Weg vorbei. Hessen, im
                                                                   Personenschaden ist seit 2003 um 15 Prozent gesunken,
    Herzen Deutschlands und damit auch Europas gelegen,
                                                                   die der tödlichen Unfälle sogar um 42 Prozent. Welche
    ist eine zentrale Verkehrsdrehscheibe. Der Verkehr ist über-
                                                                   Maßnahmen haben hier gegriffen?
    durchschnittlich hoch, vor allem am Verkehrsknotenpunkt
    Rhein-Main-Gebiet. 335.000 Fahrzeuge passieren im Schnitt      Vieth: Gott sei Dank sinken seit vielen Jahren die Unfall-
    * A 45 von Dortmund nach Aschaffenburg                         zahlen, insbesondere bei den Unfällen mit tödlichem Aus- 

8   INFORM 4/13
INFORM Magazin für die Hessische Landesverwaltung - Hessen
IM GESPRÄCH

INFORM 4/13   9
INFORM Magazin für die Hessische Landesverwaltung - Hessen
IM GESPRÄCH

     »Das Slotmangement hat den Anspruch,
     die Baustellenplanung so einfach zu gestalten
     wie die Online-Buchung eines Flug- oder
     Bahntickets.«

       DIPL.-ING. BURKHARD VIETH –
       PRÄSIDENT HESSEN MOBIL

      BERUFLICHER WERDEGANG

      1979		Studienabschluss Bauingenieurwesen an der                              und Netzplanung Gesamtverkehr“ und der
             Technischen Hochschule Darmstadt                                       Abteilung „Zentrale Dienste“

      1979 – 1982 	wissenschaftliche Tätigkeit im Fachgebiet          2003 – 2004 	Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Ver-
                    Straßenentwurf und Straßenbetrieb                              kehr und Landesentwicklung und Hessische
                                                                                   Staatskanzlei, unter anderem im Bereich
      1982 – 2003	Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung
                                                                                   „Verwaltungsmodernisierung“
                   (damals noch Straßenbauverwaltung) in
                   Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden                  Seit 2009 	Präsident der Hessischen Straßen- und
                                                                                   Verkehrsverwaltung (seit 2012 Hessen Mobil –
      			Leiter der Dezernate „Verkehrsuntersuchun-
                                                                                   Straßen- und Verkehrsmanagement)
          gen und Projektplanungen“, „Grundlagen

     gang. Anfang der 1970er Jahre hatten wir Rekordwerte auf          Vieth: Die IT ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten
     Deutschlands Straßen. Über 20.000 Unfalltote waren jähr­-­        Bausteine im Verkehrsmanagement. Die VZH, die Ver­kehrs­
     lich zu beklagen. Heute sind es um die 4.000, und das             zen­tra­le Hessen, ist eine der leistungsstärksten Verkehrs­-
     obwohl die neuen Bundesländer dazugekommen sind und               ­leit­zen­tra­len Europas. Hier entwickeln wir zukunftsfähige
     das Verkehrsaufkommen weit höher ist. Zu diesem Erfolg            Ver­­kehrs­lösun­gen und setzen sie um, mit dem Ziel, die Ver­­
     tragen natürlich alle bei, die am Verkehr beteiligt sind, ange-   kehrs­sicherheit zu erhöhen und den Verkehrsablauf zu
     fangen beim Bau sichererer Autos bis hin zu den Notdiens-         optimieren. Die VZH erfasst, analysiert und steuert mit einer
     ten, die heute schneller am Unfallort sind. Unsere vorran-        großen Anzahl tele­matischer Anlagen zentral den Verkehr
     gige Aufgabe besteht darin, die Verkehrssicherheit bereits        auf Hessens Autobahnen und wichtigen Bundesstraßen. Das
     bei der Planung der Straßen zu berücksichtigen. Das Regel-        effiziente Betreiben dieser Anlagen und die optimale Nut­zung
     werk ist darauf aufgebaut, Verkehrssicherheit zu gewährleis-      der erfassten Daten im Verkehrsmanagement ist nur durch
     ten. Und auch hier: „Staufreies Hessen“ zielt auf Verkehrs-       den Einsatz innovativer IT-Systeme möglich. So beispielsweise
     sicherheit ab. Wir werten das Unfallgeschehen aus. Daraus         im Planungsprozess von Baustellen, wo um­fassende organi-
     ent­wickeln wir Maßnahmen wie Kurvenausbau oder Begra-            satorische und verkehrstechnische Re­gu­larien zu beachten
     digungen. Die Straßenlage als solche ist ständig zu verbes-       sind. Daher werden im hessischen Baustellenmanagement
     sern.                                                             die relevanten Planungs­prozesse in einem nutzerfreundlichen
                                                                       und innovativen IT-System – dem bereits erwähnten Slot­-
     INFORM: Sie hatten bereits erwähnt, dass IT bei dem Vor-
                                                                       ma­na­gement – abgebildet. Das Slot­management hat den
     zeigeprojekt „Staufreies Hessen“ eine wichtige Rolle spielt.
                                                                       Anspruch, die Bau­stellenplanung so einfach zu gestalten wie
     Wo ist IT für Sie heute unverzichtbar geworden und wie setzt
                                                                       die Online-Buchung eines Flug- oder Bahntickets. Es wer-
     Hessen Mobil sie ein?
                                                                       den zeitliche Slots vom IT-System vorgeschlagen, in denen

10   INFORM 4/13
IM GESPRÄCH

                                                                    HESSEN MOBIL – KENNZAHLEN
                                                                    STRECKENNETZ

                                                                      rund    17.000           km Streckennetz

                                                                      davon     7.200          km Landesstraße

die geplanten Baustellen durchgeführt werden können. Dabei
                                                                                 5.000         km Kreisstraße

werden die Auswirkungen der Baustellen auf den Ver­kehr                          3.000         km Bundesstraße
von unserem IT-System berücksichtigt. Bearbeitungs- und Ge-
nehmigungsprozesse werden durch die Software
                                                                                  1.000        km Autobahn
automatisch unterstützt.

Darüber hinaus ist Hessen Mobil im Bereich der Forschung                           7.000       Brücken
und Entwicklung seit vielen Jahren Partner von Industrie und
Wissenschaft. Insbesondere werden kooperative Verkehrs-
                                                                                   2.500       Stützwände
systeme und damit intelligente IT-Lösungen entwickelt und                           2.300 	Lichtsignal- und
erprobt. Schließlich ermöglicht die sogenannte Car-to-X-                                       Fußgängerschutzanlagen
Tech­nologie eine direkte Kommunikation zwischen Fahrzeu-
gen, straßenseitiger Verkehrsleittechnik und Verkehrsleitzen-
                                                                                    1.222      Notrufsäulen
trale. Der Verkehr in Hessen wird durch die eingesetzte IT                           1.000 Rastanlagen
immer intelligenter und IT damit mehr denn je unverzichtbar.
                                                                                        500 	Lärmschutzwände
INFORM: Hessen Mobil kooperiert mit der HZD unter ande-                                        (insgesamt ca. 130 km)
rem bei geobasierten Fachverfahren. Worin sehen Sie die
                                                                                          14 	Tunnel
Vorteile eines landeseigenen IT-Dienstleisters?
                                                                                               (insgesamt ca. 5.000 m)
Vieth: Mit der HZD verbindet uns eine langjährige Bezie­
hung. Hessen Mobil nutzt landesweite, durch die HZD be-
triebene Infrastrukturen und bezieht Dienstleistungen in un-      Vieth: Immer mehr Prozesse in Hessen werden standardi-
terschiedlichen Bereichen der Informationsverarbeitung. Als       siert. Gerade in der IT gibt es große Anstrengungen zur
wichtiger Vorteil hat sich dabei erwiesen, dass ein landes­       Schaffung einheitlicher Strukturen. Das ist einerseits der Not-
eigener IT-Dienstleister die Rahmenbedingungen und An-            wendigkeit der Einsparung von Haushaltsmitteln, aber auch
forderungen von Verwaltungen in Hessen ganz genau kennt.          der Umsetzung eines einheitlichen Qualitätsniveaus für IT
Dementsprechend kann das Dienstleistungsportfolio maß-            in Hessen geschuldet. Hier ergibt sich künftig zwangsläufig
geschneidert auf die Anforderungen der Kunden ausgerich-          eine engere Zusammenarbeit. Hessen Mobil als technische
tet werden. Das betrifft die Leistungserbringung als solche,      Dienstleistungsverwaltung hat besondere Anforderungen
aber auch flankierende Prozesse, zum Beispiel das Vertrags-       an IT, zum Beispiel was die Ausstattung von Arbeitsplätzen
wesen. Durch das Zusammenfassen von Bedarfen beispiels-           oder die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit des Daten-
weise bei der Beschaffung oder dem Betrieb von Infrastruk-        netzwerks, die zu speichernden Datenmengen, die Kommu-
turen ergeben sich Potenziale, die letztlich einen Beitrag für    nikation mit Kunden und externen Dienstleistungspartnern
den effizienten Betrieb von IT in allen Verwaltun­gen liefern,    betrifft. In der adäquaten Abbildung dieser Anforderungen
die diese Leistungen nutzen. Natürlich ist es ein nicht zu ver-   sehe ich eine Voraussetzung für den Erfolg von Standardi-
nachlässigender Vorteil, wenn es einen kompetenten Partner        sierungsprojekten.
in der Landesverwaltung gibt, der bei allen Fragen rund um
                                                                  INFORM: Was erwarten Sie konkret von der HZD?
IT als Ansprechpartner zur Verfügung steht und sämtliche
IT-Themen von der Idee bis zum Betrieb abdecken kann.             Vieth: Konkret erwarte ich, dass die HZD als kompetenter
                                                                  Partner aktiv an der Umsetzung mitwirkt und Lösungswege
INFORM: Wo sehen Sie weiteres Potenzial für die Zusam-
                                                                  aufzeigt, insbesondere wenn die allgemeinen Standardvor-
menarbeit mit der HZD?
                                                                  gaben nicht gänzlich passen. Die Leistungserbringung 

                                                                                                                    INFORM 4/13     11
IM GESPRÄCH

       HESSEN MOBIL – KENNZAHLEN
       VERKEHRSBEEINFLUSSUNG

            240            km Streckenbeeinflussung

                135 	substitutive
                           Wechselwegweiser

                   80 	km Temporäre
                           Seitenstreifenfreigabe

                    23 	dynamische Wegweiser mit inte-
                           grierter Stauinformation (dWiSta)

                      2 	dynamische Informationstafeln
                           zur Reisezeitanzeige (dIRA)              Vieth: Die entstehende Dynamik muss aufgefangen wer-
                                                                    den und möglichst ihren Niederschlag in konkreten vertrag­
                                                                    lichen Vereinbarungen finden. Hier fallen mir spontan unse-
                                                                    re standortübergreifenden Datenverbindungen ein, die
     gegenüber den Kunden steht bei Hessen Mobil an erster          von der HZD über das Landesnetz zur Verfügung gestellt
     Stelle. Diesen Anspruch stelle ich auch an den Landesdienst-   werden. Diese Datenleitungen werden – getrieben durch
     leister für IT.                                                verstärkte Zentralisierung und Umsetzung sogenannter
                                                                    cloudbasierter Infrastrukturkonzepte – immer stärker belas-
     Auch auf der Ebene der Fachverfahren ist künftig eine in-
                                                                    tet. Zukünftig muss hier eine ausreichende und vor allem
     tensivere Zusammenarbeit denkbar. In diesem Sinne kann
                                                                    bezahlbare Bandbreite zur Verfügung gestellt werden. Inso-
     das beginnende Software-Redesignprojekt für das Zuwen-
                                                                    fern sehe ich uns im selben Boot, denn die Anpassung von
     dungsmanagement der Verkehrsinfrastrukturförderung auch
                                                                    Infrastrukturen und Dienstleistungen an veränderte Anforde-
     als Bewährungsprobe verstanden werden. Die Fachmaterie
                                                                    rungen geht nur gemeinsam.
     ist komplex und der Zeitplan ambitioniert. Ich bin gespannt,
     wie sich die HZD präsentiert und wünsche uns gemeinsam         INFORM: Zum Abschluss noch eine persönliche Frage:
     einen erfolgreichen Projektverlauf.                            Probleme auf Straßen verärgern die Menschen ähnlich
                                                                    schnell wie Probleme mit der IT. Was ärgert Sie persönlich
     INFORM: Hessen Mobil hat 80 Standorte. Was bedeutet das
                                                                    am meisten auf deutschen Straßen?
     für Ihre IT-Struktur?
                                                                    Vieth: Aggressives Fahren und das zum Teil unverschäm-
     Vieth: Die Präsenz von Hessen Mobil in der Fläche bringt
                                                                    te Verhalten gegenüber den Kolleginnen und Kollegen auf
     natürlich andere Notwendigkeiten mit sich, als das bei einer
                                                                    den Baustellen oder des Winterdienstes.
     Verwaltung mit einem oder wenigen Standorten der Fall ist.
     Heute werden nahezu alle Prozesse im Arbeitsalltag mit ziel-   INFORM: Herr Vieth, danke für das Gespräch.
     gerichtetem Einsatz von Informationstechnologie unterstützt.
     Insbesondere die Anforderungen einer technisch orientier-
     ten Verwaltung mit unterschiedlichsten anspruchsvollen         Das Interview führte Birgit Lehr, HZD
     Ingenieurarbeitsplätzen sind mehr denn je auf eine funkti-
     onstüchtige und leistungsfähige IT-Ausstattung angewie-
     sen. Das bedeutet, dass Informationstechnik überall in einer     HESSEN MOBIL – KENNZAHLEN
     bestimmten Qualität verfügbar sein muss. In der vernetzten       VERKEHRSAUF­KOMMEN AUF AUTOBAHNEN*
     Welt von heute kommt der schnellen Kommunikation und
     dem gemeinsamen Arbeiten eine immer größere Bedeu-
     tung zu. Die IT-Infrastrukturen müssen diesen Anforderun-         Frankfurter Kreuz    ca.   335.000           Kfz/24 h
     gen gewachsen sein. Mit der Zahl der Standorte vergrößert
     sich die Herausforderung, die notwendige Durchdringung
     und Betreuungsstruktur sicherzustellen.                           Rhein-Main           ca.   130.000           Kfz/24 h
     INFORM: Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf             Bund 		              ca.    50.000           Kfz/24 h
     die Geschäftsbeziehung zwischen Hessen Mobil und HZD?
                                                                    * Stand 2010

12   INFORM 4/13
KOLUMNE

HZD WEB-LOUNGE

Von leeren Kaffee­      ten, in Labors, Großbetrieben oder sicherheitskritischen
Wischen, wedeln, hüpfen Einrichtungen.
                         –
kannen und
                                         Aber auch im privaten Umfeld hat der
                        Einsatz  solcher Techniken längst das Stadium der Ex-
Computer­bedienung ohne Maus verlassen. Das private Gebäudema-
geschwätzigen Bäumen nagement per Smartphone vom Urlaubsort aus wie auch
                        perimentierkästen

Schon lange bevor sich die klassischen PCs verbreiteten,            die
                                                                    wird.Überwachung     desunmittelbar.
                                                                           Die Geste wirkt    Wohlbefindens    der heimischen
                                                                                                          Besonders  deutlich
Die Geschichte der ersten Webcam, die die Kaffeema-
wurde die Computermaus erfunden. Bereits 1968 präsen-               Zimmerpflanzen
                                                                    werden             werden heute
                                                                              die Unterschiede         von Gestensteuerung
                                                                                                 zwischen   Sensoren unterstützt,
                                                                                                                              und
schine des alten Rechenlabors an der University of
tierte Douglas C. Engelbart mit seinem rollengelagerten             die  als Consumerprodukte     erhältlich sind. Dank
                                                                    Mausbedienung, wenn das bediente Gerät berührungs­  einfacher
Cambridge im sog. Trojan-Room überwachte, wurde
„X-Y-Positions-Anzeiger für ein Bildschirmsystem“ ein               WLAN-Anbindung
                                                                    lose Gesten erkennt.  müssen
                                                                                            Hierbeidazu die
                                                                                                     muss    Blumentöpfe
                                                                                                           der            nicht
                                                                                                               Bildschirm nicht
schon oft erzählt. Ging es zunächst darum, den Kollegin-
erstes Modell. Aber erst 15 Jahre später hielt die Maus             einmalberührt
                                                                    mehr     mit dem  heimischen
                                                                                    werden,  so dassPCetwa
                                                                                                       verkabelt  werden. über
                                                                                                            eine Bewegung
nen und Kollegen im Labor über das Hausnetz anzuzei-
Einzug in viele Büros und Heimarbeitsplätze. Auch heute             dem Gerät bereits ausreicht. Voraussetzung für die berüh­-
gen, ob noch Kaffee in der Maschine ist, konnte schon               Und schließlich gewinnen „Allerweltssensoren“ auch in
noch ist sie für viele Computeranwender neben der Tas-              rungslose Bedienung sind entsprechende Sensoren, die
bald die ganze Welt über das Internet einen Blick auf die           der Wirtschaft an Bedeutung. Intelligente Strommessge-
tatur das Standardinstrument zur Bedienung des Geräts.              die Bewegung erkennen. Indem man die zur Gestener-
Kanne werfen. Während die Kaffeemaschine heute noch                 räte – sogenannte „smart meter“ – sollen nicht nur helfen,
Dabei wurden bereits zahlreiche Alternativen entwickelt –           kennung benötigten Sensoren von dem zu bedienenden
immer ihren Dienst tut und beobachtet werden kann,                  den jährlichen Besuch des Geräteablesers einzusparen,
vom Joystick für Spiele über Stift und Präzisionszeiger am          Gerät trennt, können auch Arbeitsplatzcomputer entspre-
wurde die Webcam 2001 endgültig abgeschaltet. Ihr                   indem sie die Verbrauchswerte automatisch an den Liefe­
Grafiktablet bis hin zu Lichtgriffeln. Viele dieser Geräte          chend bedient werden. So hat ein Hersteller eine kleine
folgten seither unzählige Anwendungen, die vom höchs-               ranten übermitteln. Sie sollen auch dazu beitragen, die
wurden für Spezialanwendungen geschaffen und haben                  Sensorbox entwickelt, die auf dem Arbeitsplatz vor dem
ten Berg der Erde, über Urlaubsorte bis in den Mikro­               Energieversorgung über die Stromnetze intelligent, das
den Schritt zum Universalwerkzeug nie geschafft.                    Bildschirm platziert wird. Darin untergebracht sind LEDs,
kosmos rund um die Uhr Einblick in eine faszinierende               heißt am zu erwartenden Verbrauch orientiert, zu steuern.
                                                                    die ein fast infrarotes Licht aussenden, und Sensoren, die
WeltMiniaturisierung
Die    geben. Neben der understmaligen
                             MobilisierungLiveübertragung    von
                                              von IT auf Smart­     Unabhängig von den Fragen des Datenschutzes, die in
                                                                    dieses Licht erfassen, wenn es von Gegenständen reflek­-
bewegten
phones   undBildern  in das Internet
              Tabletcomputern     mitkann    das Projekt
                                       vielfältigen      um die
                                                    Anwen­          diesem Zusammenhang diskutiert werden, macht das
                                                                    tiert wird. Bewegt sich die Hand des Nutzers im Bereich
Trojan-Room-Kaffeemaschine
dun­ gen haben aber inzwischen    auch
                                    dazualsbeigetragen,
                                            ein früher, weithin
                                                          dass      Beispiel deutlich, wie auf Basis vieler einzelner Werte, die
                                                                    der Box, wird dies erkannt und Gesten lassen sich inter­-
bekannter
Alter­      Anwendungsfall
      nativen zu Tastatur undfür   eineeine
                                Maus     allgemeinere,
                                             massenhafte sich im-   über vergleichsweise einfache Technik ermittelt und über-
                                                                    pretieren. Doch die neuen Formen der Bedienung stecken
mer weiter entwickelnde
Verbreitung                 Technik
              gefunden haben.     Dankbetrachtet   werden:
                                         Touchscreen        die
                                                        lassen      tragen werden, komplexe Steuerungsaufgaben unterstützt
                                                                    zum Teil noch in den Kinderschuhen. Für die mobile IT
Wahrnehmung
sich  sowohl die der  Umwelt
                  Tastatur     durchder
                           als auch    verschiedenste    Senso-
                                          „X-Y-Zeiger“ virtua­      werden können. Im kleineren Maßstab findet sich solche
                                                                    jedoch kristallisiert sich derzeit die Gestensteuerung als
ren undund
lisieren  die Weitergabe
              ermöglichender    resultierenden
                             somit                Informationen
                                    hohen Bedienkomfort      bei    Technik auch im neuen Ausweichrechenzentrum der HZD
                                                                    das Mittel der Wahl heraus. Für die täglichen Büroarbei-
mit einfachen
kompakter       Netztechniken.
             Bauweise.                                              (siehe S. 22): Neben allgemeinen „Umwelt“-Werten zur
                                                                    ten, bei denen es häufig auf Ergonomie und Genauigkeit
                                                                    Raumsituation werden hier gerätespezifische Werte für
Eineden
Mit   populäre  Anwendung
         Touchscreens          dürfte
                         hält auch      derneue
                                     eine   sprechende    Baum
                                                  Art der Bedie-    ankommt, ist der Touchscreen dagegen weniger geeig-
                                                                    Temperatur und Stromverbrauch erfasst. Dies erlaubt eine
sein: Unter dem    Projektnamen     „Talking Tree“   nimmt
nung Einzug in die Alltags-IT – die Gestensteuerung. Ges­   eine-   net. Und so wird weiterhin gelten, dass viele Aufgaben
                                                                    weitreichende Optimierung von Energieverbrauch und
Eiche
ten sind allgemein Bewegungen mit Bedeutung, z. B.von
       im botanischen    Garten   in Erlangen   eine  Reihe         von speziellen Eingabegeräten profitieren, aber längst
                                                                    Geräteauslastung.
Messwerten
das  Deuten inauf. Neben
                eine       Feuchtigkeit,
                      Richtung   oder dasTemperatur      oder
                                            Heben der Hand          nicht jede von jedem.
Ozonwerten
zur           sind „Stopp!
    Abgrenzung:     das so spezifische    Größen
                             Nicht weiter!“   Eine wie
                                                    sehrdas
                                                         einfa-
Baumwachstum
che                oder der Saftfluss
     Geste zur Bedienung                im Inneren
                             von Computern            desWeiter-
                                                 ist das  Baums.
                                                                    Dr. Markus Beckmann, HZD
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         in Dokumenten                         in natürlicherauf
                           durch eine Wischbewegung                 Dr. Markus Beckmann
                                                                    Produkte und Standards
Sprache
dem       verdichtet
      Bildschirm.  Im und  über Twitter
                      Gegensatz           oder Facebook
                                    zur Bedienung     mit der       Architektur, Produkte und Standards
                                                                    Verfasser des HZD-Trendberichts
verbreitet.
Maus        Natürlich
       benötigt        darf auch hier eine
                 die Gestensteuerung          Webcam
                                           kein          nicht
                                                Bedienelement       Verfasser des Trendberichts der HZD
fehlen.
in      Geschlossene Systeme
   der Benutzeroberfläche           mit
                              – z. B.   spezifischen
                                      einen            Messein-
                                             Scroll-Balken  –,
                                                                    markus.beckmann@hzd.hessen.de
richtungen
über  dessengibt  es seitdie
              Auswahl     Langem     bei Forschungsprojek-
                             gewünschte     Aktion eingeleitet

                                                                                                                      INFORM 4/13   13
HAUSMESSE 2013

     HAUSMESSE2013
     HZD informiert über aktuelle Produkte und Entwicklungen

     Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus der Verwaltung und der Wirtschaft folgten der Einladung
     zur HAUSMESSE2013 am 6. November 2013, in der die HZD in einem breit gefächerten Angebot über
     aktuelle Entwicklungen, Produkte und Lösungen informierte. Eingangs hielten Hessens CIO Horst
     Westerfeld und Saarlands CIO Dr. Hanno Thewes Ansprachen. Die Teilnehmer des Round Table (siehe
     Seite 16ff) diskutierten unter anderem über Sicherheit und Vertrauen in die IT vor dem Hintergrund der
     NSA-Spionageaffäre, Koope­rationsmöglichkeiten, aber auch über die Entwicklung des HZD-Rechen-
     zentrums zur „IT-Fabrik“ und deren Bedeutung für die Verwaltung. Am Nachmittag fanden Workshops
     zu den übergeordneten Themen Cloud, moderne Telekommunikation/Bildübertragung und Storage
     statt.
     XX Nachdem die HZD fünf Jahre lang keine Hausmesse                 stimmende Thema der kommenden Jahre. Allerdings müsse
     mehr ausgerichtet hatte, war es an der Zeit, sich zu präsentie-    man auf die Fragen der IT-Sicherheit neue Antworten finden.
     ren. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren vollzog der
                                                                        „Dass die Leistungen der HZD nicht nur erstklassig, sondern
     zentrale IT-Dienstleister des Landes einen Umbruch, der sich
                                                                        auch preiswert sind, bescheinigt eine Benchmark-Studie,
     nicht nur organisatorisch widerspiegelt. „Die HZD entwickelt
                                                                        deren Ergebnisse kürzlich vorgelegt wurden“, fuhr Dr. Triller
     sich in Richtung Produkthaus“, betonte Dr. Peter Triller, Abtei-
                                                                        fort. 53 der marktgängigen Services hat das internationale
     lungsleiter Rechenzentrum und stellvertretender Direktor
                                                                        Beratungsunternehmen für IT-Benchmarking, Maturity, un-
     der HZD, in seiner Begrüßung. Beste Beispiele dafür seien
                                                                        tersucht und auf den Prüfstand gestellt. Die HZD liegt preis-
     Produkte wie der HessenPC, mit dem die HZD ein neues Ka-
                                                                        lich im Mittelwert fünf Prozent unter der Vergleichsgruppe.
     pitel der Leistungserbringung aufschlage, aber auch Dienste
                                                                        Das bedeutet einen Preisvorteil von rund 3,2 Millionen Euro
     wie Videokonferenz oder HessenVoice, das der Hauptper-
                                                                        im Jahr für das Land Hessen. Um die Transparenz weiter zu
     sonalrat wenige Tage vor der Hausmesse freigegeben hat.
                                                                        erhöhen, werde die HZD unter anderem ihr Leistungs- und
     Ferner finde eine Entwicklung der HZD hin zum Anbieter
                                                                        Entgeltverzeichnis neu strukturieren (Menge x Preis).
     professioneller Cloud-Services statt – mit der Perspektive,
     geräteunabhängiges Arbeiten an jedem Ort mit den Daten             Hessens CIO Horst Westerfeld widmete sich anschließend
     und Anwendungen, die benötigt werden, in der Landesver-            dem Thema „IT-Governance und Strategie“. Vier aktuelle
     waltung anzubieten. Angesichts der aktuellen politischen           Megatrends (Gartner) in der IT hob er besonders hervor:
     und gesellschaftlichen Diskussionen zum Thema Cloud sei            Mobility, Collaboration, Big Data und Cloud Computing.
     zwar zurzeit ein Vertrauenseinbruch in der Öffentlichkeit          Westerfeld betonte, dass die Verwaltung jene Trends, die im
     wahrzunehmen, dennoch, so Dr. Triller, bleibe Cloud das be­        privaten Bereich selbstverständlich genutzt werden, in ihrer

14   INFORM 4/13
HAUSMESSE 2013

IT-Strategie nicht ignorieren könne. Man müsse am Markt      Anschaulich erläuterte Dr. Thewes die Herausforderungen,
sein und die Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer        vor denen die IT im Saarland steht: „Der Nachholbedarf
stets im Visier haben.                                       beim Aufbau einer zukunftsfähigen IT-Struktur ist groß.“
                                                             Die Bündelung der IT-Kompetenz, die Schaffung einheitli-
Kooperationen, so waren sich sowohl der hessische als auch
                                                             cher Standards und die Zentralisierung der IT-Infrastruktur
der saarländische CIO einig, seien heute unverzichtbar.
                                                             müssten in einem service-, kunden- und kostenorientierten
Sie helfen Kosten zu sparen und Synergien zu schaffen.
                                                             IT-Dienstleistungszentrum gebündelt werden. Die Saarland-
Beispielhaft seien das gemeinsam betriebene Rechenzent-
                                                             Cloud und der Saarland-Client, das Äquivalent zum Hessen-
rum von Hessen und Rheinland-Pfalz, aber auch die am
                                                             PC, seien in Arbeit. Vorrangige Ziele seien die Wirtschaftlich-
30. Oktober 2013 unterzeichnete Kooperationsvereinba-
                                                             keit, Qualität und Sicherheit. Der Fahrplan sei im Kabinett
rung zwischen der HZD und der ekom 21 für das Back-up
                                                             verabschiedet. Rückenwind gebe auch das E-Government-
ihrer Druckzentren.
                                                             Gesetz des Bundes.
Das Saarland, so Dr. Hanno Thewes, stehe in einem regen
                                                             Im Weiteren stellen wir Ihnen den Round Table und die The-
Austausch mit der HZD, es setze ebenfalls auf Kooperatio-
                                                             men der HAUSMESSE2013 vor.
nen. Konkrete Beispiele seien die Fusion der Rechenzentren
der Uni und der FH, die gemeinsame Netzausschreibung
für Landesverwaltung, Polizei und Kommunen im Saarland,
die gemeinsame IT-Beschaffung mit Rheinland-Pfalz oder
der Vertrag zwischen Land und Landeshauptstadt über das
Glasfasernetz in Saarbrücken.

                                                                                                               INFORM 4/13     15
HAUSMESSE 2013

     ROUND TABLE
     Manufaktur, Cloud, IT-Fabrik – Visionen eines öffentlichen
     Rechenzentrums

     58 Prozent der Internetnutzer vertrauen derzeit Staat und Behörden wenig bis überhaupt nicht,
     wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten im Netz geht. Das Vertrauen in die Wirtschaft ist
     noch geringer.

     XX Vor dem Hintergrund der NSA-Datenaffäre steht gerade            Dr. Triller: Zunächst einmal möchte ich kurz auf den Begriff
     die öffentliche Verwaltung bei der Nutzung von Informati-          IT-Fabrik eingehen und erläutern, wo er herkommt. Wir ori-
     onstechnologie vor der Herausforderung, verlorengegan-             entieren uns hier ein Stück weit an industriellen Vorbildern.
     genes Vertrauen wiederzugewinnen, sich zu modernisieren            Ich hatte ursprünglich mal den Eindruck, dass wir diesen
     und gleichzeitig die Kosten im Blick zu behalten. Grund ge-        Begriff selbst kreiert haben, aber man findet ihn mittlerweile
     nug für die HZD, in einem Round Table während der HAUS-            überall in der Fachliteratur. Er scheint sich rumzusprechen.
     MESSE2013 diese Themen aufzugreifen. Manuel Milani,                Im Prinzip geht es darum, bestimmte Leistungen, die für vie-
     Leiter der HZD-Öffentlichkeitsarbeit, befragte dazu den            le Verfahren dieselben sind, vor die Klammer zu stellen. Wir
     CIO des Saarlandes, Dr. Hanno Thewes, den Abteilungsleiter         nutzen dafür die Cloud, aber es ist mehr als nur die Cloud.
     des HZD-Rechenzentrums, Dr. Peter Triller, und den Abtei-          Es handelt sich dabei um ein neues Produktionskonzept, um
     lungsleiter des HZD-Kundenmanagements, Dr. Alberto Kohl.           einen Paradigmenwechsel.

     Milani: Dr. Thewes, Sie sind seit zweieinhalb Jahren CIO des       Milani: Können Sie uns kurz erläutern wo die Vorteile für die
     Saarlandes und damit derjenige unter uns, der am nächsten          Kunden sind?
     an der Politik dran ist. Wie gedenkt die Politik das verloren-
                                                                        Dr. Triller: Ich vergleiche das mal mit dem App Store. Dort
     gegangene Vertrauen wieder zu gewinnen?
                                                                        kann man sich eine App oder eine Anwendung manchmal
     Dr. Thewes: Das Thema IT-Sicherheit ist jetzt ganz vorne, ge­-     schon für 2,99 Euro runterladen. Für 2,99 Euro können
     ra­dezu ein Hype. Im Landtag im Saarland müssen wir uns            wir zwar keine Anwendung zur Verfügung stellen, aber das
     dazu ständig mit den Piraten auseinandersetzen. Aber un­ab­        Prinzip ist dasselbe. Wir bieten in der IT-Fabrik standardi-
     hängig von der Tagesaktualität: Wir müssen für die Sicher-         sierte Leistungen an und machen sie somit deutlich preis-
     heit die nötige Infrastruktur bereitstellen. Und wir stellen sie   werter. Weitere Vorteile sind, dass die Dienste viel schneller
     auch bereit. Zur Sicherheit wird aus meiner Sicht der neue         zur Verfügung stehen und die Kunden sich flexibler aus
     Personalausweis beitragen und da, wo man wirklich Sicher-          dem Angebot bedienen können. Dazu kommt, dass wir ein
     heit braucht, ein Zwei-Komponenten-System, wie ein Pass-           Sicherheitsniveau bieten, das dem jeweiligen Dienst ange-
     wort plus ein Token. Aber das Thema Sicherheit ist auch viel       messen ist. Ich rechne derzeit damit, dass wir in drei bis fünf
     Psychologie und die Zeit wird zeigen, wohin die Reise geht.        Jahren diesen Plan umgesetzt haben. Danach wird die HZD
                                                                        anders aussehen.
     Milani: Dr. Triller, in unserem letzten Kundenmagazin
     INFORM hatten Sie über Ihre Vision zur Umwandlung des              Milani: Dr. Kohl, Sie waren in der freien Wirtschaft tätig bevor
     HZD-Rechenzentrums zur IT-Fabrik gesprochen. Geht es hier          Sie zur HZD kamen. Ist die Wirtschaft der Verwaltung bei der
     nur um die Cloud oder steckt da mehr dahinter?                     IT voraus?

16   INFORM 4/13
HAUSMESSE 2013

Dr. Kohl: Die Wirtschaft ist schon sehr weit. Auch dort spielt   auch die Kommunen dabei sind. Wichtig ist, dass Strukturen
IT-Sicherheit eine wichtige Rolle – immer vor dem Hinter-        geschaffen werden, bei denen keiner das Gefühl hat, zu
grund einer Risikoanalyse von Kosten und Nutzen. Aber wir in     verlieren. Der Gewinn wäre die Kostenersparnis, die allen
der Verwaltung sind nicht abgehängt. Einige Dinge haben          zugute kommt.
wir noch nicht, aber vielleicht brauchen wir sie auch gar
                                                                 Milani: Dr. Kohl, wie sinnvoll wären aus Ihrer Sicht mehr
nicht. Einen wichtigen Aspekt sehe ich in dem Thema „Ver-
                                                                 Kooperationen mit der Wirtschaft?
trauen“. Das ist für die Verwaltung immens wichtig und ein
Alleinstellungsmerkmal. Hier sind wir der Wirtschaft voraus.     Dr. Kohl: In einer strategischen Partnerschaft mit der Wirt-
                                                                 schaft sehe ich viele Vorteile. In Hessen tun wir das auch
Milani: Dr. Thewes, das Saarland ist im Vergleich zu Hessen
                                                                 schon – beispielsweise in einer CCoE* mit SAP. Als Gegen­
überschaubarer. Wo geht bei Ihnen die Entwicklung in der
                                                                 argument wird oft genannt, dass man sich damit abhängig
IT hin?
                                                                 macht. Aber mit SAP hat es für Hessen geklappt. Außerdem
Dr. Thewes: Für uns ist die Zusammenarbeit mit den Kom-          haben wir erfolgreiche Kooperationen mit Berufsgenossen-
munen zukunftsweisend. Wir möchten, dass die Kommunen            schaften und der Universität.
die Services, die wir bereitstellen, gemeinsam mit uns nut-
                                                                 Milani: Zum Abschluss an alle die Frage: Wo sehen Sie die
zen. Am Anfang haben wir uns gefragt, ob die Kommunen
                                                                 IT in der Verwaltung in drei bis fünf Jahren?
dazu bereit sind. Aber es ist umgekehrt. Einige Kommunen
kommen auf uns zu und fragen „Wann kann ich in die               Dr. Thewes: Die IT-Fabrik wird Standard sein. Damit einher
Cloud?“. Dienstleistungen wie E-Payment werden von der           geht gleichzeitig der Abbau von Überkapazitäten.
kommunalen Seite gepusht.
                                                                 Dr. Kohl: Wir stehen im Moment vor einer Trendwende. In
Milani: Dr. Triller, wo sehen Sie Kooperationsmöglichkeiten      drei bis vier Jahren spricht niemand mehr über die Cloud.
für das Land Hessen? Was sind aus Ihrer Sicht die Risiken        Sie wird dann einfach „state of the art“ sein. Ich denke, dass
bzw. die Vorteile?                                               es nicht ein Zukunftsthema geben wird. Es werden immer
                                                                 mehrere gleichzeitig sein.
Dr. Triller: Die Bedingungen für Kooperationen sind besser
geworden. Die Cloud stellt dafür die technischen Mög-            Dr. Triller: Den Ausführungen meiner Vorredner kann ich
lichkeiten bereit. Wir warten eigentlich nur noch auf den        mich nur anschließen. Manche der Zukunftstrends sind
Startschuss durch die Politik. Zum Teil gibt es aber noch        heute noch im Embryonalstadium, manche sind gerade „neu
mentale Hemmnisse, die es zu beseitigen gilt. Der Herr           geboren“. Einiges davon stellen wir auf unserer Hausmesse
Staatssekretär hat in seinem Redebeitrag ganz konkret ein        heute schon vor. Schauen Sie es sich an.
Genossenschaftsmodell für Hessen vorgestellt, bei dem            * Customer Center of Expertise

                                                                                                                   INFORM 4/13    17
HAUSMESSE 2013

     HessenDRIVE
     Dateien austauschen, bereitstellen, synchronisieren

     Wollten Sie schon mal eine größere Datei per Mail verschicken? Dann kennen Sie wahrscheinlich das
     Problem: Ab einer bestimmten Größe geht das nicht mehr. Entweder bekommt man die Datei erst gar
     nicht versandt, oder der Empfänger sieht zwar die Mail, aber leider keinen Anhang mehr.

     XX Sollen Dateien nicht nur einmalig ausgetauscht, sondern     Von deutschen Providern ist noch die Zusicherung zu
     von mehreren Parteien überarbeitet werden, ist nicht nur       bekommen, die Daten blieben in Deutschland. Ob das Re-
     das Transportmedium E-Mail ungeeignet, sondern häufig          chenzentrum in Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Bayern
     auch kein gemeinsamer Ablageort, auf den alle Partner          liegt, bleibt dabei in der Regel ebenso unklar wie die Kon-
     zugreifen können, vorhanden. Ressortintern ist die Bereit-     formität mit Anforderungen des hessischen Datenschutz­
     stellung eines gemeinsamen File-Shares noch relativ einfach,   beauftragten.
     ressortübergreifend wird es schwieriger und wenn externe
                                                                    Die HZD als innovativer Dienstleister stellt mit dem Hessen-
     und interne Partner beteiligt sind, gewinnt das Vorhaben
                                                                    Drive ein kostengünstiges Werkzeug zum sicheren Austau-
     langsam Projektcharakter. Wohin mit den Dateien? Synchro-
                                                                    schen, Bereitstellen und Synchronisieren von Dateien zur
     nisation per E-Mail? Alles „in die Runde“ schicken?
                                                                    Verfügung. Zu den Vorteilen gehören:
     Anwender mit mehreren Endgeräten haben in der Regel
                                                                    ƒƒ K
                                                                        ommunikationspartner können dabei sowohl landes­
     dann auch mehrere Probleme: verschiedene Versionen ein-
                                                                       interne, als auch beliebige externe Nutzer sein.
     und derselben Datei auf den Endgeräten. Die sportliche
     Aufgabe lautet: synchron halten! Welche ist aktuell? Habe      ƒƒ D
                                                                        er zentrale Speicherort der Dateien (Cloudspeicher)
     ich die richtige dabei? Das manuelle Aktualisieren ist müh-       befindet sich in einem Rechenzentrum des Landes
     sam, zeitintensiv und selten dauerhaft erfolgreich. Für alle      Hessen.
     genannten Probleme gibt es seit längerem auch Lösungen:
                                                                    ƒƒ D
                                                                        ie Übertragung erfolgt immer verschlüsselt und direkt
     DropBox, Google Drive, SkyDrive, iCloud und viele weitere.
                                                                       zwischen dem jeweiligen Endgerät und dem Rechenzen-
     Jeder Internetzugangsprovider hat heute ein oder mehrere
                                                                       trum.
     Produkte dieser Art im Angebot. Im privaten Leben nutzen
     wir diese auch gerne und eher bedenkenlos.                     ƒƒ D
                                                                        er Zugriff auf die Dateien kann durch Benutzernamen/
                                                                       Kennwort abgesichert werden.
     Die Nutzung dieser Angebote in der Landesverwaltung ver­-
     bietet sich, aufgrund von Sicherheits- und Datenschutzpro­     ƒƒ J eder Besitzer eines HessenDrive kann die internen und
     blemen. Der zentrale Speicherort der Dateien ist bei kommer­       externen Benutzer selbst verwalten.
     ziellen Anbietern oft nicht genau bestimmbar, ob jemand
                                                                    HessenDrive bietet die drei Funktionsbereiche: „Austau-
     beim Transport der Daten mitlesen kann, ist ebenso unge-
                                                                    schen”, „Bereitstellen” und „Synchronisieren”:
     klärt.

18   INFORM 4/13
HAUSMESSE 2013

Austauschen                                                     Der Besitzer des HessenDrive kann Nutzern unter anderem
                                                                die Rechte „Lesen“, „Schreiben“ und „Löschen“ auf Verzeich-
Der Funktionsbereich „Austauschen“ bietet einen alternati-
                                                                nissen einräumen.
ven Transportweg zu E-Mail, USB Stick oder DVD an.
                                                                Die Verwaltung der Nutzer und deren Berechtigungen kann
Dateien können mit beliebigen Partnern ausgetauscht wer-
                                                                ad hoc durch den Besitzer eines HessenDrive erfolgen, oder
den, die Dateien können dabei beliebig groß sein.
                                                                auch an Dritte delegiert werden.
Neben dem Verschicken von Dateien ist auch die Lieferung
von Dateien (Versenden eines „Rücksendekartons“) durch          Synchronisieren
externe Partner möglich.
                                                                Auf alle Dateien, die ein Besitzer in seinem HessenDrive ab-
Zum Transport von Dateien steht eine komfortable Integra­       legt, kann er von seinen Endgeräten aus zugreifen, d. h. auch
tion in Outlook zur Verfügung.                                  von mobilen Endgeräten. Änderungen werden automatisch
                                                                über alle Endgeräte abgeglichen.
Die Information der Partner kann also weiterhin per E-Mail
erfolgen, in diese wird jedoch nur ein Verweis (Link) auf die   Für nahezu alle Endgeräte sind spezielle Clients verfügbar.
Dateien im HessenDrive eingefügt.                               Diese machen das Arbeiten mit den Dateien auf dem End-
                                                                gerät komfortabler und stellen wahlweise Teile oder den
Der Transport der Nutzdaten erfolgt so nicht per E-Mail und
                                                                gesamten Inhalt des HessenDrive auf dem Endgerät bereit.
unterliegt damit auch nicht deren Größenbeschränkungen.
                                                                Dies ermöglicht das Bearbeiten der Dateien ohne Internet-
                                                                verbindung („Offline Arbeiten“). Mit dieser Option ist es z. B.
Bereitstellen
                                                                möglich, Dateien auf einen Laptop zu synchronisieren und an
Für die Zusammenarbeit mit externen Partnern können             einem anderen Ort ohne Internetverbindung zu bearbeiten.
einzelne Verzeichnisse des HessenDrive anderen Nutzern
                                                                Der Abgleich der Dateien mit dem zentralen Cloud-Speicher
dauerhaft verfügbar gemacht werden („Online-Speicher“).
                                                                erfolgt dann automatisch, wenn wieder eine Verbindung mit
Die Art des Zugriffs auf diesen Online- oder Cloud-Speicher     dem Netz besteht. 
ist abhängig von den vergebenen Berechtigungen.

                                                                                                                 INFORM 4/13      19
HAUSMESSE 2013

     Weitere Möglichkeiten                                            einmalig durch die HZD. Die Verwaltung der externen
                                                                      Nutzer erfolgt dann durch den Besitzer. Dieser wird bei der
     Neben den beschriebenen Funktionsbereichen gibt es eine
                                                                      Nutzerverwaltung durch eine Selfservice-Komponente des
     Menge weiterer Features, die hier nur kurz genannt werden
                                                                      HessenDrive unterstützt: Nach der Ersteinrichtung des Nut-
     können:
                                                                      zers muss er sich z. B. nicht mehr um das Zurücksetzten oder
     ƒƒ Protokollierung:                                              Ändern von Kennwörtern kümmern. Zum Beispiel erhält
     Jede Ausübung von Rechten auf eine Datei im HessenDrive         der neue Nutzer automatisch per Mail einen Aktivierungslink
      wird protokolliert und ist für den Besitzer nachvollziehbar.    und muss sein generiertes Initialkennwort ändern.

     ƒƒ Verfallsdatum für Dateien:                                    Der HessenDrive beinhaltet alle Vorteile der frei verfügba­-
     Für Verzeichnisse im HessenDrive kann ein „Verfallszeitraum“    ren Lösungen und stellt mit der Speicherung der Dateien
      für die darin enthaltenen Dateien festgelegt werden, d.h. ein   in einem landeseigenen Rechenzentrum und der verschlüs-
      manuelles Aufräumen entfällt.                                   selten Übertragung gleichzeitig die größten Nachteile ab.

     ƒƒ Gültigkeitsdauer von Links:                                   Wenn Sie Interesse an einer Nutzung des HessenDrive
     Über die Outlook Integration verschickte Links können           haben, können Sie sich gerne an Ihre Kundenberater bzw.
      ebenfalls mit einer Gültigkeitsdauer und einer maximalen        die Kundenberatung der HZD, Telefon 0611 340-1778
      Downloadanzahl versehen werden.                                 wenden.

     ƒƒ Benachrichtigungen:
     Der Besitzer kann sich über Aktivitäten auf seinem Hessen-
     Drive per E-Mail benachrichtigen lassen („Benutzer XYZ hat
     die Datei abcd.doc hochgeladen“).

     ƒƒ Benutzerverwaltung im Selfservice:
     Die Einrichtung des Besitzers eines HessenDrive erfolgt

20   INFORM 4/13
HAUSMESSE 2013

NEUE WEGE ZUR
DATEIABLAGE
File-Service löst Zentrale Dateiablage ab —
höhere Flexibilität, geringere Kosten, mehr Sicherheit

Zur Ablage und zum Austausch von Daten bestehen im Land Hessen viele Möglichkeiten – von HeDok,
wo alles Aktenrelevante abgelegt werden muss, über SharePoint-Teamräume für gemeinsame Projek-
tarbeit bis hin zum projektierten HessenDrive als zwanglose Austauschplattform im Internet, ähnlich
einer Dropbox.

XX Was aber ist mit Daten, die nicht unbedingt (bzw. noch       Rechenzentrumsinfrastruktur und zentraler Dienste der HZD
nicht) aktenrelevant sind, für die sich aber weder ein          inklusive Backup erreichen die Anwender weit höhere
SharePoint-Teamraum noch HessenDrive als Ablage eignet?         Sicher­heit und Verfügbarkeit als das bei Eigenbetrieb mög­-
Hierfür bietet die HZD bereits seit längerem die Zentrale Da-   lich wäre. Außerdem wird durch Datendedup­lizierung
teiablage (ZDA) als Lösung an. Die Technik ist jedoch in die    (mehrfach vorhandene Dateien werden physikalisch nur
Jahre gekommen, das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zuletzt    einmal abgelegt und durch das Anlegen von Verweisen
aufgrund der zunehmend veraltenden Technik nicht mehr           mehrfach zur Verfügung gestellt) der Speicherbedarf redu-
überzeugend. Daher entschloss sich die HZD, in die jüngste      ziert – im Regelfall um mindestens 20 bis 30 Prozent.
Ausschreibung zu Storage-Produkten auch das Thema File-
Service aufzunehmen. File-Service ersetzt nun die ZDA, und      Lokale Appliance
zwar bei höherer Leistungsfähigkeit zu radikal reduzierten
                                                                Viele Ministerien und Dienststellen möchten die Daten je-
Kosten.
                                                                doch weiterhin vor Ort haben, um kurze Zugriffswege sicher-
                                                                zustellen und keine zusätzliche Komplexität oder Bandbrei-
Zentraler Speicher
                                                                tenprobleme durch Netzzugriffe zu generieren. Für solche
File-Service bietet die Möglichkeit, unstrukturierte Daten      Fälle bietet die HZD dieses Produkt innerhalb Wiesbadens
(z. B. MS Office Dateien, PDF, etc.) abzulegen. Wie auf einem   auch inklusive der Nutzung einer lokalen Appliance (Storage
Windows-PC geschieht dies in Form von frei skalierbaren         + File-Service in einem Gerät) an, und zwar zusätzlich zur
File-Shares (Daten-Ordnern), jedoch unter Nutzung von zen-      zentralen Infrastruktur. Das lokale Gerät wird ebenfalls durch
tral verfügbarem und verwaltetem Speicherplatz im Rechen-       die HZD administriert.
zentrum der HZD. Damit reduziert sich der Administrations-
                                                                Mit der Nutzung einer lokalen Appliance ist zwingend die
aufwand des Anwenders auf den eigentlichen Kernbereich
                                                                Ablage eines Replikats des kompletten lokalen Systems auf
– seine File-Shares. Die darunterliegenden Infrastrukturen
                                                                dem Zentralsystem im Rechenzentrum der HZD (inklusive
werden durch die HZD betreut. Durch die Nutzung der
                                                                Backup des Zentralsystems) verbunden. Damit kann die 

                                                                                                                 INFORM 4/13     21
HAUSMESSE 2013

     Sicherheit und Verfügbarkeit noch erhöht werden, da bei              von Daten mehr möglich) oder als Softquotas – d.h. bei
     Ausfall des lokalen Systems auf das zentrale System um­              Überschreitung eines Schwellwertes von z. B. zwei GB
     geschwenkt werden kann.                                              erhält der Nutzer so lange eine Benachrichtigung, bis er
                                                                          den Schwellwert wieder unterschritten hat. Alternativ ist
     File-Service bietet gegenüber der alten ZDA eine Reihe von
                                                                          die Nutzung sogenannter Grace-Periods möglich – ein
     Verbesserungen. Einige Beispiele:
                                                                          Schwellwert löst zunächst eine Softquota aus, nach z. B.
     ƒƒ D
         ie Benutzung von Quotas (Mengenbegrenzung pro                   zwei Wochen wird aus der Soft- eine Hardquota. Der
        Nutzer) wird möglich. Diese können als Hardquotas ge-             Nutzer hat also genügend Zeit, um seinen Datenbestand
        setzt werden (z. B. ab zwei GB kein weiteres Abspeichern          strukturiert zu verringern.

     Kommunikationswege zwischen der zentralen bzw. lokalen Appliance und dem Nutzer

22   INFORM 4/13
HAUSMESSE 2013

ƒƒ E
    s kann mit SNAP-Shots (Schattenkopien) gearbeitet          Snaps werden auf der File-Service-Appliance gespeichert
   werden. Standardmäßig können Änderungen am jewei-            (ca. zehn bis 20 Prozent Mehrverbrauch an Kapazität, je
   ligen Tag (Zwei-Stunden-Rhythmus) und für die letzten        nach Einstellung). Da die alten Daten von Festplatte gele-
   vier Tage (Stichzeit 20 Uhr) rückgängig gemacht werden.      sen werden, können einzelne Files in Sekundenschnelle
   Aber auch andere Intervalle bis hin zu mehreren Wo-          wiederhergestellt werden.
   chen sind möglich. Da nur Änderungen auf Blockebene
                                                              ƒƒ D
                                                                  as Backup erfolgt weiterhin auf Band und bleibt für den
   „gesnapt“ werden (beispielsweise bei einem geänderten
                                                                 Katastrophenfall unverzichtbar – denn der Ausfall eines
   zehnseitigen Worddokument nur der geänderte letzte
                                                                 Standorts /einer Maschine oder auch die Korruption der
   Absatz), benötigen die Snaps nur wenig Plattenplatz. Die
                                                                 Daten auf der Festplatte durch Softwarefehler können nur
                                                                 so abgesichert werden. Ein Restore ist dann lediglich für
                                                                 das gesamte Verzeichnis möglich.
 INFORMATIONSSICHERHEIT

 Die Bereitstellung von File-Services für verschiedene        Leistungsvarianten
 Auftraggeber erfolgt auf einer gemeinsamen Plattform
                                                              Je nach Leistungsvariante (ohne oder mit lokalem Gerät)
 in der HZD, jedoch auf eigenen Shares. Die Shares sind
                                                              kann File-Service in zwei Mindestkonfigurationen bezogen
 mandantenfähig. Ein Zugriff aus einem Share auf einen
                                                              werden:
 anderen ist also nicht möglich.
                                                              1.	Ohne lokales Gerät: mindestens 100 GB Datenvolumen,
 Desweiteren werden Shares grundsätzlich so angelegt,
                                                                  Mindestlaufzeit ein Jahr
 dass nur berechtige Benutzer des Auftraggebers und
 nicht Administratoren der HZD auf die Shares zugreifen       2.	Mit lokalem Gerät: mindestens 4,5 TB Datenvolumen,
 und damit Daten auf den Shares lesen oder bearbeiten             Mindestlaufzeit vier Jahre
 können. Eine Umkonfiguration der Zugriffsrechte, um
 Administratoren der HZD Zugang auf Shares zu verschaf-
 fen (z. B. wenn sich ein Auftraggeber administrativ ver­-
                                                              Dr. Martin Scheuermann
 se­hentlich ausgesperrt hat), ist ausschließlich nach Zu-
                                                              Produktionsautomatisierung
 stim­mung des Auftraggebers möglich. Die Umkonfigura­
 tion folgt dem Change-Management-Prozess der HZD
 und wird nachvollziehbar im Change-Management-System
                                                              martin.scheuermann@hzd.hessen.de
 dokumentiert. Um Missbrauch auszuschließen, werden
 entsprechende Zugriffe geloggt, so dass eine Änderung
 der Berechtigungen transparent ist. Zudem werden die
 Log-Dateien auf Bereiche abgelegt, die als unveränder-
 bar und für einen zu definierenden Zeitraum nicht lösch­-
 bar konfiguriert sind (Status „Compliance“). Eine Mani­
 pulation der Log-Dateien ist somit ausgeschlossen.

 Der Auftraggeber kann die Informationssicherheit noch
 erhöhen, indem er Bereiche innerhalb des Shares oder
 den gesamten Share mit herkömmlicher, zusätzlicher
 Software verschlüsselt.

                                                                                                              INFORM 4/13    23
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