Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien - Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum
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Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Projektbericht, Januar 2012
Inhalt. Seite 1. Auftrag und Auftragsdurchführung 3 1.1. Ausgangssituation 3 1.2. Aufgabenstellung und Projektziele 4 1.3. Projektdurchführung 5 2. Rahmenbedingungen und Entwicklungen im Einzelhandel und ländlichen Räumen 6 2.1. Planungsrechtliche Einordnung der Projektkommunen 6 2.2. Entwicklungstendenzen im Einzelhandel: Angebotsstrukturen, Lebensmitteleinzelhandel, Nachfrageentwicklung 7 2.3. Kaufkraft 12 2.4. Mobilität und Nahversorgung 13 3. Bevölkerungsstruktur und -entwicklung in den Projektkommunen: Ermittlung, Prognose und Analyse 16 3.1. Datenermittlung und Vorgehensweise 16 3.2. Bad Muskau 16 3.3. Kodersdorf 19 3.4. Leutersdorf 21 4. Angebot an Gütern und Dienstleistungen: Status der Projektkommunen 24 4.1. Begriffe/Definitionen 24 4.2. Bad Muskau 26 4.3. Kodersdorf 29 4.4. Leutersdorf 31 4.5. Anzahl der Betriebe und Verkaufsfläche je Betrieb nach Projektkommunen 34 4.6. Verkaufsflächen des Einzelhandels nach Bedarfsgruppen 36 5. Situation und weitere Entwicklung 37 5.1. Entwicklung des Nachfragepotentials 37 5.2. Bad Muskau 38 5.3. Kodersdorf 39 5.4. Leutersdorf 40 6. Handlungsansätze zur Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen 42 6.1. Bad Muskau 42 6.2. Kodersdorf 44 6.3. Leutersdorf 45 7. Hinweise für die Kommunen im Bereich der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien 47 2
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum 1. Auftrag und Auftragsdurchführung 1.1. Ausgangssituation Demografischer Wandel verändert die Rahmenbedingungen kommunaler Entwicklung Der demografische Wandel wird in bisher nicht gekanntem Ausmaß die nicht nur die Anforderun- gen an kommunale Dienstleistungen, sondern auch an die Struktur der Versorgung der Bevölke- rung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfes verändern. Für die künftige Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit in den Landkreisen, Städten und Ge- meinden ist von entscheidender Bedeutung: Je früher Kommunen, Land und Privatwirtschaft die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen direkten und indirekten Auswirkungen des demografi- schen Wandels gemeinsam (interkommunal und interföderal) aktiv entwickeln und gestalten, umso besser werden sie künftig den Bedarfen und Bedürfnissen der Einwohner/-innen entsprechen kön- nen und interregional wettbewerbsfähig sein. Projekt „Herausforderung Demografie im OSV“ ‡ Der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) hat im Projekt „Herausforderung Demografie im OSV“ die Folgen des demografischen Wandels für die Sparkassen, ihre Träger und die Öffent- lichkeit untersuchen lassen. ‡ Aufgabe des Teilprojektes „Sparkassen und Region 2020“ war dabei die Entwicklung umset- zungsorientierter Anstöße zur Bewältigung des demografischen Wandels in den Landkreisen, Städten und Gemeinden. ‡ Dabei wurde/n in vier Teilprojekten (Sparkassen/Landkreise) der Länder Brandenburg, Mecklen- burg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt die jeweilige Ausgangssituation analysiert so- wie Lösungsvorschläge zur Bewältigung des Demografischen Wandels erarbeitet. ‡ Im Teilprojekt „Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien/Landkreis Görlitz“ wurde aus den insge- samt acht erarbeiteten potentiellen Projekten das Projekt “Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum“ für eine weitere, vertiefte Bearbeitung ausgewählt. Folgen des demografischen Wandels für die Versorgung der Menschen im ländlichen Raum mit Gütern und Dienstleistungen ‡ Der demografische Wandel mit zurückgehenden Einwohnerzahlen und einer sich verändernden Alters- und Sozialstruktur hat insbesondere in den ländlichen Bereichen der Sparkasse Oberlau- sitz-Niederschlesien Auswirkungen auf die wohnortnahe Versorgung der ‡ Einwohner/-innen mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfes ‡ In vielen Wohn-/Ortszentren hat dies bereits zum Verlust öffentlicher und privater Infrastruktur- einrichtungen geführt oder kann künftig dazu führen ‡ Weitere Folgen dieser Entwicklung sind: – Die Akzeptanz dieser räumlichen Bereiche als Wohn- und Lebensraum sinkt: Nachfrage nach Wohnraum und Neu- und Umnutzungsbedarf geht sowohl in der Fläche als auch in den Wohn-/ Ortszentren zurück – Zurückgehende Bevölkerungszahlen/-verdichtung reduzieren Nachfrage: Verschlechterung der wirtschaftlichen Grundlage für Kaufleute / Unternehmen / Dienstleister – Verschlechterte Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote verringern die mittel und lang- fristige Attraktivität und Akzeptanz des ländlichen Raums und seiner Ortszentren und Wohn- standorte. 3
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum ‡ Eine solche Entwicklung konterkariert die Bemühungen der Regionalplanung und der Sparkasse um Ansiedlung von Unternehmen und Rückkehr ehemals fortgezogener, qualifizierter Arbeit- nehmer/-innen. ‡ Die Wohn-/Ortszentren verlieren damit ihre traditionelle Funktion und Qualität der Nahversor- gung für die Bevölkerung auch im ländlichen Raum. ‡ Sich verändernde Bevölkerungszahlen/-strukturen und deren Auswirkungen auf die Einzelhan- dels-/ Dienstleistungsstruktur belasten die – kommunalen Haushalte durch tendenziell sinkende Einnahmen an Steuern, Schlüsselzuwei- sungen und Gebühren – Ertragsstrukturen von Dienstleistungsanbietern (insbes. privatwirtschaftlichen Angeboten wie z.B. Sparkassen) ggf. mit der Folge der restriktiven Anpassung des Angebotes. 1.2. Aufgabenstellung und Projektziele Teilprojekt „Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum“ In Fortsetzung dieses Teilprojektes geht es nunmehr um die ‡ Analyse der Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Nahversorgung der Menschen, ‡ Darstellung der verschiedenen Rahmenbedingungen sowie die ‡ Analyse die Entwicklung umsetzungsfähiger Vorschläge zur bestmöglichen Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarf im Einzugs- bereich der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Untersuchung ausgewählter Kommunen Die beschriebenen Ziele und Aufgabenstellungen sollten dabei exemplarisch für alle anderen Städte und Gemeinden im Einzugsbereich der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien am Beispiel von drei Kommunen untersucht werden. Um die Ergebnisse soweit wie möglich auch durch alle anderen Kommunen nutzen zu können erfolgte die Auswahl durch die Sparkasse unter Berücksichtigung räumlicher und struktureller Aspekte. Projektbeteiligte Kommunen sind: ‡ Stadt Bad Muskau (erfüllende Gemeinde) ‡ Gemeinde Kodersdorf (Verwaltungsverband) ‡ Gemeinde Leutersdorf (Sachsen) (Einheitsgemeinde) Projektziele ‡ Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung durch Unterstützung bestehender Leis- tungsangebote bzw. Initiierung neuer Angebote und deren Vernetzung ‡ Erhalt, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Handel, der Landwirtschaft und privaten und öffentlichen Dienstleistungsbereich ‡ Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe: Vernetzung ‡ Erhalt und Sicherung der Attraktivität des ländlichen Raums und kleinerer Wohn-/ Ortszentren ‡ Unterstützung des Tourismusangebotes in der Region Oberlausitz-Niederschlesien durch ein qualifiziertes Angebot an Gütern und Dienstleistungen 4
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum ‡ Die Ergebnisse sind den weiteren Gebietskörperschaften im Einzugsbereich der Sparkasse Ober- schlesien-Niederlausitz sowie dem OSV in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen. 1.3. Projektdurchführung Projektgruppensitzungen ‡ 21.04.2011 ‡ 15.06.2011 ‡ 27.10.2011 ‡ 18.01.2012 (Abschlusspräsentation) Besprechungen mit den Bürgermeistern sowie Mitarbeitern/-innen der beteiligten Kom- munen (vor Ort) ‡ 07.06.2011 ‡ 31.08.2011 Termine mit ‡ IHK Dresden –Geschäftsstelle Görlitz: 21.04.2011, 28.07.2011 ‡ Handwerkskammer Dresden: 27.07.2011 5
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum 2. Rahmenbedingungen und Entwicklungen im Einzelhandel und ländlichen Räumen 2.1. Planungsrechtliche Einordnung der Projektkommunen Landesentwicklungsplan (LEP) 2003 Der LEP 2003 ist das fachübergreifende Gesamtkonzept für die räumliche Ordnung und Entwick- lung des Freistaates Sachsen. Die im LEP festgelegten Ziele und Festlegungen sind verbindliche räumliche und fachliche Vorgaben für die Regionalplanung, die Bauleitplanung und die raumbe- deutsamen Fachplanungen. Im Rahmen der raumstrukturellen Entwicklung werden Festlegungen zu zentralen Orten, Gemein- den, Gemeinden mit besonderen Gemeindefunktionen Raumkategorien und Achsen als den zent- ralen Elementen der Raumstruktur getroffen. Wesentliches Element des LEP ist das Zentrale-Orte-Konzept: ‡ Oberzentren ‡ Mittelzentren ‡ Grundzentren Der LEP legt die Voraussetzungen für die Zuordnung der Städte und Gemeinden des Freistaates zu den einzelnen Zentrenebenen sowie die konkreten Kommunen, die Ober- und Mittelzentren- Funktionen erfüllen, konkret fest. Der LEP 2003 wird z. Zt. fortgeschrieben; dabei soll unter den Bedingungen des demografischen Wandels das dreistufige Zentrale-Orte-Konzept beibehalten werden. Für Grundzentren im ländlichen Raum sind die Voraussetzungen mindestens 7.000 Einwohner im Verflechtungsbereich sowie eine entsprechende infrastrukturelle Ausstattung und ÖPNV- Anbindung. Die Ausweisung der Grundzentren bleibt der regionalen Ebene vorbehalten. Regionalplan für die Region Oberlausitz-Niederschlesien Der Regionalplan wurde vom Regionalen Planungsverband am 9.4.2009 beschlossen und verfeinert die landesplanerischen Vorgaben des LEP. Festlegungen für die Projektkommunen: Keine der beteiligten Projektkommunen ist einer der drei Zentrenebenen des LEP zugeordnet. Die Stadt Bad Muskau wurde als anerkannter Kurort durch den Regionalplan als „Gemeinde mit der besonderen Gemeindefunktion Fremdenverkehr“ ausgewiesen. Damit „werden die vielfältigen Bemühungen um die Entwicklung des Fremdenverkehrs regionalplanerisch unterstützt. Darüber hinaus gelten für die Projektkommunen folgende raumplanerische Zuordnungen: ‡ Bad Muskau – Raumkategorie: Ländlicher Raum – Zentraler Ort: Mittelzentrum Weißwasser/O.L. – Überregionale Verbindungsachse: Krakau/Breslau/Cottbus/Berlin ‡ Kodersdorf – Raumkategorie: Ländlicher Raum – Zentrale Orte: Oberzentraler Städteverbund Görlitz/Mittelzentrum Niesky 6
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum – Überregionale Verbindungsachse: Krakau/Breslau/Cottbus/Berlin ‡ Leutersdorf – Raumkategorie: Verdichtete Bereiche im ländlichen Raum – Zentrale Orte: Grundzentrum Ebersbach/Sa.-Neugersdorf; Mittelzentrum Zittau – Überregionale Verbindungsachse Prag/Reichenberg/Bautzen/Cottbus/Berlin 2.2. Entwicklungstendenzen im Einzelhandel: Angebotsstrukturen, Lebensmitteleinzelhandel, Nachfrageentwicklung Angebotsstrukturen Entwicklung Verkaufsflächen, -produktivität und Betriebsgrößen: Die Verkaufsflächen des Laden-/Einzelhandels haben sich seit 1970 mehr als verdreifacht. Diese Tendenz ist in annähernd allen Branchen seit Jahren ungebrochen. Dieses Flächenwachstum führt vor dem Hintergrund begrenzter Nachfragevolumen zu einer sin- kenden Verkaufsflächenproduktivität: ‡ 1993 = 4.048 Euro/qm Verkaufsfläche ‡ 2004 = 3.335 Euro/qm Verkaufsfläche ‡ 2007 = 3.270 Euro/qm Verkaufsfläche. Als Folge dieser Entwicklung führen ein intensiver Wettbewerb um Marktanteile und die Reduzie- rung der Betriebskosten (z.B. Lieferantenkonditionen) zu einer zunehmenden Verdrängung von Kleinstrukturen (Einzelbetrieben), die insbesondere wegen ungünstiger Einkaufskonditionen der Konkurrenz nicht mehr standhalten können. Dies gilt sowohl für Waren des täglichen Bedarfs (z.B. Lebensmittel, Drogeriewaren) als auch für Waren des mittelfristigen Bedarfs wie Textilien, Schuhe und Sportartikel. 7
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Lebensmitteleinzelhandel ‡ Das Vorhandensein eines Lebensmittelangebotes hat für die wohnortnahe Versorgung mit Wa- ren/Gütern des täglichen Bedarfs eine Schlüsselrolle. ‡ Die Lebensmittelverkaufsfläche hat von 1991 = 21,5 Mio. qm auf 28,1 Mio. qm im Jahr 2007 zugenommen. Im gleichen Zeitraum sank die die Zahl der Betriebe von 66.451 auf 51.359. ‡ Die Entwicklungen im Lebensmittel-Einzelhandel wurden/werden eindeutig von den Discountern als mit Abstand erfolgreichster Betriebsform bestimmt. Gegenwärtig stellen in Sachsen Discounter bereits ca. 35 % der Verkaufsfläche und 41 % des Umsatzes. Seit 1990 hat sich der Umsatzanteil der Discounter von 23,7% auf 42,2 % im Jahre 2007 fast verdoppelt. – Auch Verbrauchermärkte konnten ihren Umsatz noch um fast 30 % steigern. – Diese Entwicklungen ging zu Lasten der Supermärkte und der traditionellen kleineren Le- bensmittelfachgeschäfte (Definitionen der Betriebsformen des Einzelhandels s. Anlage 1) 8
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Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum ‡ Das Problem: Traditioneller Lebensmittelhandel und Supermärkte sind in überdurchschnittlichem Maße Träger der unmittelbaren Nahversorgung, während großflächige Anbieter an peripheren Standorten und Discounter diese Aufgabe nur eingeschränkt wahrnehmen können. Die Tragfähigkeit von Nahversorgungsstandorten entscheidet sich im Wechselspiel der Faktoren – Ausreichendes Kundenpotenzial im unmittelbaren Umfeld – Kundenakzeptanz für Angebotskonzept – Mobilität der Kunden – Wettbewerbssituation insb. durch großflächige Anbieter Nachfrageentwicklung In der vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit in Auftrag gegebenen Studie „Nahversorgung im Freistaat Sachsen: Strukturanalyse- Nahversorgungsmodelle-Lösungsansätze“ wurde 2006/2007 u.a. festgestellt: ‡ Die Konsumausgaben sind in den letzten Jahren gestiegen und werden auch in den kommen- den Jahren weiter steigen. ‡ Allerdings setzt sich die bereits seit Jahren zu beobachtende Bedeutungsverschiebung in den Ausgabegruppen fort. ‡ Der Bereich der Nahrungs- und Genussmittel wird unterproportional wachsen; dies bedeutet letztlich eine weitere Verringerung dieses Ausgabenbereiches an den Gesamtausgaben auf vor- aussichtlich nur noch 13,8 % in 2015 (1992 = 17,3 %, 2010 = 14,5 %). 10
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Die Verschiebungen bei den Ausgabengruppen sind auch im Kontext mit demografischen Entwick- lungen und Einkommensentwicklungen zu betrachten: Es werden sich größere „Kaufkraftgräben“ zwischen Regionen und insbesondere ländlichen Regionen (zu denen die Projektkommunen gehö- ren) und Ballungsgebieten auftun. ‡ Verantwortlich für die Entwicklungstendenzen im Einzelhandel sind auch die Verbraucher: Zu- nehmende Preis- und PKW-Orientierung haben die heutigen Strukturen wesentlich mit herbei- geführt. ‡ Bei wachsenden Ausgaben der Menschen in anderen Bereichen (z.B. Energie, Altersvorsorge, Verkehr) und zunehmender Preisorientierung sinkt der Ausgabenanteil am Einkommen für Ein- zelhandelswaren. 11
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum 2.3. Kaufkraft Strukturanalyse Sachsen Die genannte Studie zur Nahversorgung im Freistaat Sachsen: Strukturanalyse- Nahversorgungs- modelle-Lösungsansätze“ stellte zur Kaufkraft u.a. fest: ‡ Die Bevölkerung im Freistaat Sachsen verfügte 2005/2006 über eine durchschnittliche Kaufkraft von 80,95 % des Bundesdurchschnittes. ‡ Zu diesem Zeitpunkt stand jedem Sachsen eine Kaufkraft von 14.999 € zur Verfügung. ‡ Dieser Durchschnittwert schließt eine Spannweite von mehr als 30%-Punkten ein. Gemeinden mit sehr hoher Kaufkraft erreichen fast den Bundesdurchschnitt, während Gemeinden mit sehr geringer Kaufkraft knapp über 60 % des Bundesdurchschnitts liegen. Bei den Gemeinden mit niedriger Kaufkraft ist im stärkeren Maß der frühere Niederschlesische Oberlausitzkreis (durchschnittlich 75,70 %) und der frühere Landkreis Löbau-Zittau (durchschnitt- lich 73,32 %) vertreten. Diese Zahlen/Tendenzen haben sich bis 2011 bestätigt, wie die Zahlen der Gesellschaft für Konsum- forschung (GFK) nachweisen. Danach liegt die Kaufkraft in den Gemeinden des Landkreises Görlitz auch weiterhin deutlich unter den Werten des Freistaates Sachsen und des Direktionsbezirkes Dres- den. Bad Muskau (>= 76,00) Kodersdorf (>= 72,00) Leutersdorf (>= 72,00) Niederschlesischer Oberlausitzkries: 75,70% Landkreis Löbau-Zittau: 73,32% Freistaat Sachsen: 80,95% GfK Kaufkraft 2011 Gebietsname Kaufkraft pro Einwoh- Kaufkraft Index pro Einwohner ner in EUR (2011) (Deutschland = 100) (2011) LK Bautzen 16.051 81,5 LK Görlitz 15.064 76,5 Direktionsbezirk Dresden 16.654 84,6 Freistaat Sachsen 16.457 83,6 12
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Aus den Daten für die Altlandkreise aus 2006 und den GfK-Daten 2011 für den neuen Landkreis Görlitz kann keine eindeutige Tendenz der zukünftigen Entwicklung der Kaufkraft abgeleitet wer- den. In Anbetracht der Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung wird die Kaufkraft wahrscheinlich sinken. 2.4. Mobilität und Nahversorgung Mobilität: Einkäufe und Erreichbarkeit von Dienstleistungen Unter den Mobilitätsgründen hat der Zweck „Einkaufen und sonstige persönliche Erledigungen“ in den vergangenen Jahren sowohl bezogen auf die Zahl der Wege als auch der zurückgelegten Per- sonenkilometer erheblich an Bedeutung gewonnen. In der Fachliteratur wird dies sowohl mit dem Rückgang der Verkaufsstätten als auch auf ein verändertes Konsumentenverhalten begründet. 13
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Obwohl räumlich differenzierte Aussagen der deutschlandweiten Daten derzeit nicht vorliegen, wird davon ausgegangen, dass die Probleme in den peripheren Räumen, zu denen auch die in die- sem Projekt vertretenen Kommunen gehören, zumindest für die mobilitätseingeschränkten Perso- nengruppen stärker ausgeprägt sein dürften. Mobilität: Ausgewählte Bevölkerungsgruppen Zu den mobilitätseingeschränkten Personengruppen werden ‡ ältere Menschen ‡ Menschen mit Behinderungen ‡ Personen mit geringem Einkommen Mobilität und verfügbares Einkommen sind eng miteinander verbunden: Arme Haushalte sind deutlich weniger mobil als reiche Haushalte, Frauen weniger mobil als Männer. Obwohl auch zu dieser Problematik keine räumlich differenzierten Daten vorliegen, wird in der Literatur davon ausgegangen, dass Haushalte/Personen mit geringerem Einkommen im ländlichen Raum wegen des schlechteren ÖPNV-Angebotes noch schlechter gestellt sind als in Agglomerationsräumen. gerechnet. Diese Gruppen, deren Mobilität aus verschiedenen Gründen geringer als die der Durchschnittsbe- völkerung ausfällt, sind neben geringerer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auch bezogen auf den Zugang zu Gütern des täglichen Bedarfes und Dienstleistungen benachteiligt. ÖPNV Während die Erreichbarkeit der Ziele zum Einkauf bzw. zur Nutzung von Dienstleistungen mittels PKW insgesamt als sehr gut/gut bezeichnet wird, bewerten dies für den ÖPNV fast 30 % als sehr schlecht und weitere 15 % als schlecht. Auch hier werden die ländlichen Bereiche bei einer weite- ren Differenzierung noch schlechter abschneiden. Bei den über-60jährigen gewinnt der ÖPNV bzw. die fußläufige Erreichbarkeit besonders an Bedeu- tung. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf das „Modellvorhaben KombiBus - Daseinsvorsorge 2030“ des Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer, mit dem ein Bus für verschiedene Aufgaben (ÖPNV / Transportaufgaben für Paket-und Postdienstleistungen / Bring- und Holdienste für den Einzelhandel / komplexe Dienstleistungen für Tourismus, Banken, Verwaltung etc.) entwickelt werden soll. Erreichbarkeit Die Angebote mit Gütern/Waren des täglichen Bedarfes sowie der öffentlichen, privaten und Hand- werks-Dienstleistungen sollten in der Gemeinde in 20 Minuten Fußweg oder 10 Minuten mit dem ÖPNV erreichbar sein. Situation der Projektgemeinden ‡ Bad Muskau In der Stadt Bad Muskau wird der ÖPNV durch die Niederschlesische Verkehrsgesellschaft mbH – NVG-, Weißwasser (Linien 250 und 252), und die Neiße Verkehr GmbH, Guben (Linie 868), wahrgenommen. Zu den Angeboten im Einzelnen siehe Anlage 2. Die Versorgung im Stadtgebiet kann im Wesentlichen als angemessen bezeichnet werden. Ein Problem besteht allerdings in der Anbindung an das Mittelzentrum Weißwasser durch nicht bzw. schlecht abgestimmten Fahrpläne der NVG (Bus 250) und der Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) am Bahnhof Weißwasser (OE 65 Strecke Zittau – Görlitz – Weißwasser – Cottbus und 14
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum zurück). Dadurch ist die Erreichbarkeit der zum Oberzentralen Städteverbund gehörenden Stadt Görlitz sowie des im Bundesland Brandenburg gelegenen Oberzentrums Cottbus unnötig er- schwert. ‡ Kodersdorf Die Gemeinde Kodersdorf wird sowohl durch Busverkehr der NVG (Linien 132, 136, 138, 142) als auch durch Bahnlinien der ODEG (OE 64, OE 65) für den ÖPNV erschlossen. Zu den Angebo- ten im Einzelnen s. Anlage 3. Die Versorgung im Gemeindegebiet selbst ist – auch unter Berücksichtigung der Gemeindestruk- tur- ausreichend. Die Erreichbarkeit der zum Oberzentralen Städteverbund gehörenden Stadt Görlitz unter dem Aspekt der Nutzung von Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten des mittel- und langfristi- gen Bedarfs (Linie 136) ist von Mo. – Sa. möglich, allerdings nur mit wenigen Verbindungen und zeitlich eingeschränkt möglich. Für die Verbindungen nach Niesky (Linien 138, 142, nur Mo.-Fr.) gilt gleiches. ‡ Leutersdorf In der Gemeinde Leutersdorf stellt die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck mbH (KVG), Zit- tau, den ÖPNV sicher. Hierbei binden vier Buslinien (Linien 3, 24, 48, 49) die Gemeinde in die Region ein. Zu den Angeboten s. im Einzelnen Anlage 4. Die Versorgung im Gemeindegebiet selbst ist – auch unter Berücksichtigung der Gemeindestruk- tur- gut. Eine besondere Bedeutung für die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des mittel- und langfristigen Bedarfs hat dabei die Linie 24, die die Gemeinde an das Mittelzentrum Zittau an- bindet. Häufigkeit und zeitliche Verteilung im Tagesverlauf sichern insbesondere von Mo. Bis Fr., aber auch am Wochenende eine gute Erreichbarkeit. 15
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum 3. Bevölkerungsstruktur und -entwicklung in den Projekt- kommunen: Ermittlung, Prognose und Analyse 3.1. Datenermittlung und Vorgehensweise Die nachfolgend dargestellten Daten wurden Statistiken des Landesamtes Sachsen entnommen. Für die gemeindebezogene Bevölkerungsprognose ist folgendes zu beachten: Das Statistische Landesamt berechnet Bevölkerungsprognosen nur für kommunale Gebietskörperschaften mit mehr als 5.000 Einwohnern. Die in diesem Projekt beteiligten Gemeinden Kodersdorf und Leutersdorf sowie die Stadt Bad Muskau liegen unter dieser Einwohnergrenze; daher lagen Prognosedaten im laufenden Statistikprogramm nicht vor. DKC hat daraufhin mit dem Statistisches Landesamt folgende Vereinbarung getroffen: Die Einwohnerzahl der zu berechnenden Bevölkerungsprognose für die jeweilige Gemeinde/Stadt wird durch Einbeziehung angrenzender, in ihrer Struktur der projektbeteiligten Gemeinde/Stadt vergleichbaren Gemeinden auf einen Teilraum mit mehr als 5.000 Einwohnern vergrößert. So wurden in Abstimmung mit den Bürgermeistern der jeweiligen Kommune den Gemeinden/der Stadt folgende weitere Teilräume zugeordnet: ‡ Bad Muskau: Gablenz, Krauschwitz ‡ Kodersdorf: Horka, Königshain ‡ Leutersdorf: Eibau, Hainewald Die für diese Teilräume ermittelten Veränderungen wurden dann jahrgangsbezogen prozentual auf die jeweilige Gemeinde/Stadt umgerechnet. 3.2. Bad Muskau Bevölkerungsentwicklung 1990 – 2010 ‡ Bevölkerungsentwicklung (absolut) 1990 1995 2000 2005 2010 Bad Muskau 4.225 3.887 4.140 4.115 3.828 Lk Görlitz 369.625 343.077 328.438 297.785 276.924 Freistaat Sachsen 4.775.914 4.566.609 4.425.580 4.273.754 4.151.011 16
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Bevölkerungsentwicklung 1990 - 2010 - absolut - 6.000 5.000 4.000 Bad Muskau 3.000 Kodersdorf Leutersdorf 2.000 1.000 0 1990 1995 2000 2005 2010 ‡ Veränderung in % zum vorherigen 5-Jahres-Zeitpunkt 1990 1995 2000 2005 2010 1990/2010 Bad Muskau - -8,00 5,70 -0,60 -7,00 -8,80 LK Görlitz - -7,20 -4,30 -9,30 -7,00 -25,10 Freistaat Sachsen - -4,40 -3,10 -3,40 -2,90 -13,10 Die Bevölkerungsentwicklung ist in den letzten Jahren rückläufig (2000/2010 = -7,5 %). Dazu trug sowohl das negative Ergebnis der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Sterbeüberschuss) als auch ein zeitweiser negativer Saldo der Wanderungsbewegung bei. ‡ Altersstruktur Altersgruppe 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 unter 6 151 177 165 167 165 165 165 6 - 18 566 405 387 364 321 307 313 18 - 30 548 583 570 550 513 487 446 30 - 65 2.169 2.087 2.099 2.021 2.000 1.954 1.960 65 und älter 668 815 894 936 956 989 1.020 Gleichzeitig zur negativen Bevölkerungsentwicklung hat sich die Altersstruktur der Bevölkerung deutlich verändert: Seit 2000 ist die Zahl der unter 6-Jährigen stabil geblieben, die 6 – 65- Jährigen deutlich gesunken und die Zahl der über 65-Jährigen sehr deutlich gestiegen. 17
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Die Stadt Muskau hat im Vergleich der drei Projektgemeinden im Zeitraum 2000/ 2010 die schlech- teste Entwicklung bei Altersstruktur der Bevölkerung genommen. Bevölkerungsvorausschätzung 2010 – 2025 ‡ Absolute Bevölkerungszahl Jahr Einw.-Zahl Jahr Einw.-Zahl (gerundet) (gerundet) 2010 3.828 2018 3.400 2011 3.800 2019 3.400 2012 3.700 2020 3.300 2013 3.700 2021 3.300 2014 3.600 2022 3.200 2015 3.600 2023 3.200 2016 3.500 2024 3.200 2017 3.500 2025 3.100 Die Bevölkerungszahl der Stadt Muskau wird nach derzeitiger Einschätzung im Zeitraum 2010 – 2025 um ca. 700 Einwohner = 19 % zurückgehen. Diese Entwicklung wird, wie bereits für den Zeitraum 2000 – 2010 dargestellt und wie vom Statistischen Landesamt Sachsen für den Land- kreis Görlitz bis 2025 prognostiziert, mit zurückgehenden Anteilen der Bevölkerung der 18 - un- ter 65 Jahren und weiter steigenden Anteilen der über 65-Jährigen und insbesondere der über 80-Jährigen einhergehen. Im Ergebnis werden diese Entwicklungen einen erheblichen Einfluss sowohl auf die Entwicklung und Struktur der Nachfrage als auch der Kaufkraft haben. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 1.510 673 671 570 519 533 581 18
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort Bad Muskau 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort hat sich seit 2009 (mit leicht positiver Tendenz) stabilisiert. Insbesondere im Schwerpunktthema touristische Entwicklung besteht in bad Muskau Potenzial für eine nachhaltige Stabilisierung / Verbesserung der Situation. 3.3. Kodersdorf Bevölkerungsentwicklung 1990 – 2010 ‡ Bevölkerungsentwicklung (absolut) 1990 1995 2000 2005 2010 Kodersdorf 2.909 2.827 2.736 2.648 2.571 Lk Görlitz 369.625 343.077 328.438 297.785 276.924 Freistaat Sachsen 4.775.914 4.566.609 4.425.580 4.273.754 4.151.011 Bevölkerungsentwicklung 1990 - 2010 - absolut - 6.000 5.000 4.000 Bad Muskau 3.000 Kodersdorf Leutersdorf 2.000 1.000 0 1990 1995 2000 2005 2010 19
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum ‡ Veränderung in % zum vorherigen 5-Jahres-Zeitpunkt 1990 1995 2000 2005 2010 1990/2010 Kodersdorf - -2,80 -3,20 -3,20 -2,90 -11,60 LK Görlitz - -7,20 -4,30 -9,30 -7,00 -25,10 Freistaat Sachsen - -4,40 -3,10 -3,40 -2,90 -13,10 Die Bevölkerungsentwicklung ist in den letzten Jahren leicht rückläufig. Dazu trug sowohl das nur geringfügig negative Ergebnis der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Sterbeüberschuss) als auch ein zeitweiser negativer Saldo der Wanderungsbewegung bei. Die Gemeinde Koders- dorf hat aber im Vergleich der drei Projektkommunen im Zeitraum 2000/2010 die geringsten Bevölkerungsverluste zu verzeichnen (-6,0 %) ‡ Altersstruktur Altersgruppe 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 unter 6 126 138 155 162 155 151 144 6 - 18 420 306 280 275 267 262 279 18 - 30 432 390 387 372 372 365 341 30 - 65 1.294 1.307 1.294 1.254 1.254 1.260 1.264 65 und älter 507 511 532 548 539 543 545 Parallel zum Einwohnerrückgang hat sich die Altersstruktur der Bevölkerung deutlich verändert: Seit 2000 ist die Zahl der unter 6-Jährigen leicht angestiegen/stabil geblieben, die 6 – 30- Jährigen deutlich gesunken , Zahl der 30 – 65-Jährigen relativ stabil geblieben(-2,3 %) und die Zahl der über 65-Jährigen nur moderat angestiegen. Bevölkerungsvorausschätzung 2010 – 2025 ‡ Absolute Bevölkerungszahl Jahr Einw.-Zahl Jahr Einw.-Zahl (gerundet) (gerundet) 2010 2.570 2018 2.300 2011 2.500 2019 2.200 2012 2.500 2020 2.200 2013 2.400 2021 2.200 2014 2.400 2022 2.100 2015 2.400 2023 2.100 2016 2.300 2024 2.000 2017 2.300 2025 2.000 20
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Kodersdorf soll nach der Einschätzung auf der Grundlage der Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen im Zeitraum 2010 – 2025 um ca. 570 Ein- wohner = 22 % zurückgehen. Diese Entwicklung würde, wie bereits für den Zeitraum 2000 – 2010 dargestellt und wie vom Statistischen Landesamt für den Landkreis Görlitz prognostiziert, mit zurückgehenden Anteilen der Bevölkerung unter 65 Jahren und weiter steigenden Anteilen der über 65-Jährigen und insbesondere der über 80-Jährigen einhergehen. Wir halten allerdings aufgrund der insgesamt im Vergleich zum Landkreis besseren wirtschaftli- chen Entwicklung, der guten Entwicklung der Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten (s. unten) und der günstigeren Altersstruktur eine günstigere Entwicklung für möglich: zwar zurückgehende Einwohnerzahlen, aber nicht so deutlich wie vom Statistischen Landesamt prog- nostiziert. Unabhängig von der Intensität der künftigen Einwohner-Veränderungen werden diese Entwick- lungen aber einen Einfluss sowohl auf die Entwicklung und Struktur der Nachfrage als auch der Kaufkraft in der Gemeinde Kodersdorf haben. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 468 390 526 545 587 578 682 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort Kodersdorf 800 700 600 500 400 300 200 100 0 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort hat sich seit 2005 positiv ent- wickelt. 3.4. Leutersdorf Bevölkerungsentwicklung 1990 – 2010 ‡ Bevölkerungsentwicklung (absolut) 1990 1995 2000 2005 2010 Leutersdorf 4.692 4.458 4.479 4.200 3.902 LK Görlitz 369.625 343.077 328.438 297.785 276.924 Freistaat Sachsen 4.775.914 4.566.609 4.425.580 4.273.754 4.151.011 21
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Bevölkerungsentwicklung 1990 - 2010 - absolut - 6.000 5.000 4.000 Bad Muskau 3.000 Kodersdorf Leutersdorf 2.000 1.000 0 1990 1995 2000 2005 2010 ‡ Veränderung in % zum vorherigen 5-Jahres-Zeitpunkt 1990 1995 2000 2005 2010 1990/2010 Leutersdorf - -5,00 0,50 -6,20 -7,10 -16,80 LK Görlitz - -7,20 -4,30 -9,30 -7,00 -25,10 Freistaat Sachsen - -4,40 -3,10 -3,40 -2,90 -13,10 Die Bevölkerungsentwicklung ist in den letzten Jahren deutlich rückläufig (2000/2010 = -12,9 %). Dazu trug insbesondere das negative Ergebnis der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Sterbeüberschuss) als auch ein zeitweiser negativer Saldo der Wanderungsbewegung bei. ‡ Altersstruktur Altersgruppe 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 unter 6 177 180 178 182 173 192 178 6 - 18 644 480 431 397 376 362 364 18 - 30 617 583 576 555 510 482 458 30 - 65 2.156 2.064 2.014 2.002 1.966 1.954 1.913 65 und älter 890 965 1.001 1.009 1.009 1.025 1.038 Gleichzeitig zur negativen Bevölkerungsentwicklung hat sich die Altersstruktur der Bevölkerung deutlich verändert: Seit 2000 ist die Zahl der unter 6-Jährigen stabil geblieben, die 6 – 65- Jährigen deutlich gesunken und die Zahl der über 65-Jährigen sehr deutlich gestiegen. 22
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Bevölkerungsvorausschätzung 2010 – 2025 ‡ Absolute Bevölkerungszahl Jahr Einw.-Zahl Jahr Einw.-Zahl (gerundet) (gerundet) 2010 3.902 2018 3.600 2011 3.900 2019 3.500 2012 3.800 2020 3.500 2013 3.800 2021 3.400 2014 3.700 2022 3.400 2015 3.700 2023 3.400 2016 3.600 2024 3.300 2017 3.600 2025 3.300 Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Leutersdorf soll nach derzeitiger Einschätzung im Zeitraum 2010 – 2025 um ca. 600 Einwohner = 15 % zurückgehen. Diese Entwicklung wird, wie bereits für den Zeitraum 2000 – 2010 dargestellt und wie vom Statistischen Landesamt Sachsen für den Landkreis Görlitz prognostiziert, mit zurückgehenden Anteilen der Bevölkerung unter 65 Jahren und weiter steigenden Anteilen der über 65-Jährigen und insbesondere der über 80-Jährigen einhergehen. Im Ergebnis werden diese Entwicklungen einen erheblichen Einfluss sowohl auf die Entwicklung und Struktur der Nachfrage als auch der Kaufkraft haben. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 947 872 873 802 805 776 746 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort Leutersdorf 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort hat sich seit 2009 (mit leicht positiver Tendenz) stabilisiert. 23
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum 4. Angebot an Gütern und Dienstleistungen: Status der Pro- jektkommunen 4.1. Begriffe/Definitionen Im Rahmen dieses Projektes wird „Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen“ im Sinne einer „Grundversorgung der Bevölkerung“ mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs ver- standen. In der Literatur, aber auch von Verbänden werden diese und andere Begriffe in diesem Zusammenhang nicht einheitlich definiert bzw. angewandt. Man kann darunter Güter und Dienstleistungen verstehen, die auch in peripheren Regionen vom Markt und der öffentlichen Hand in genügendem Maß zur Verfügung gestellt werden müssen. Für die Sicherstellung dieser Grundversorgung tragen auch die kommunalen Gebietskörperschaften und das Land eine Mitverantwortung. Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen: Definition Die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen wird in diesem Projekt in Anleh- nung an die Definition des „Handelsatlas für den Freistaat Sachsen (Ausgabe 2010)“ sowie einer Untersuchung der Hochschule für Technik Rapperswill (Schweiz) als „Deckung der Grundversor- gung/der Bedürfnisse der Bevölkerung mit Gütern des täglichen bis wöchentlichen Bedarfs, sowie des unregelmäßigen, aber lebensnotwendigen Bedarfs (z.B. Apotheke, Arzt) verstanden. Die Grundversorgung ist dann sichergestellt, wenn sie auch für die nicht motorisierte Bevölkerung er- reichbar ist.“. ‡ Einzelhandel: Versorgungsstufen Die Versorgung mit Gütern des Einzelhandels wurde in drei Versorgungsstufen gegliedert: – Güter/Waren des überwiegend täglichen/kurzfristigen Bedarfs – Güter/Waren des überwiegend mittelfristigen Bedarfs – Güter/Waren des überwiegend langfristigen Bedarfs Diesen Versorgungsstufen wurden jeweils Branchen zugeordnet. ‡ Dienstleistungen: Differenzierung Bei den Dienstleistungen wurde zwischen – Dienstleistungen (Öffentlich/privat) des täglichen Bedarfs – Dienstleistungen des Handwerks unterschieden. – Einzelhandel: Versorgungsstufen und Branchen unterschieden. ‡ Einzelhandel: Zuordnung Branchen und Warengruppen Dem Einzelhandel haben wir folgende Branchen/Warengruppen, gegliedert nach der Intensität des zeitlichen Bedarfs, zugeordnet: – Güter/Waren des überwiegend täglichen/kurzfristigen Bedarfs – Supermarkt,/Discounter/Lebensmittel/ Getränke – Drogerieartikel 24
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum – Bäcker/ Fleischer – Blumen – Garten- und Haustierbedarf – Bücher/ Zeitungen/Zeitschriften/Papier- und Schreibwaren – Tankstellenshop – Hofläden/Direktvermarkter Hinweis: Direktvermarkter können fehlende Angebote insbesondere in den Bereichen Le- bensmittel und Bäckerei-/Fleischwaren ersetzen oder vorhandene Angebote ergänzen. Daher wurden diese Angebote bei den Erörterungen mit den beteiligten Kommunen er- gänzend aufgenommen und besprochen. – Güter/Waren des überwiegend mittelfristigen Bedarfs – Bekleidung/ Wäsche – Schuhe/Lederwaren – Spielwaren/Hobbyartikel/Musikinstrumente – Sportartikel/Fahrräder/Camping – Baumarktsortiment – Hausrat/Glas/Porzellan/Geschenkartikel – Güter/Waren des überwiegend langfristigen Bedarfs – Möbel, Teppiche/Gardinen – Bettwaren/Haus- und Tischwäsche – Elektrogeräte/Leuchten/hochwertige Haushaltsgeräte – Unterhaltungselektronik/Fotogeräte/Optik – Uhren/Schmuck ‡ Dienstleistungen Den Dienstleistungen haben wir vor dem Hintergrund des Untersuchungsansatzes nur solche Dienste zugeordnet, die möglichst „vor Ort“ vorhanden sein sollten. – Dienstleistungen (öffentlich, privat) des täglichen Bedarfs – Gemeindeverwaltung – Post – Geldinstitut – Allgemeinarzt – Apotheke – Gesundheits- und Pflegedienstleistungen – Reinigung (-annahme) – Gaststätte/Cafe – Dienstleistungen des Handwerkes 25
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum – Friseur – Schuster – Maler/Anstreicher – Elektro-/ Heizungs-/Sanitärinstallateur – KFZ-Mechaniker 4.2. Bad Muskau Güter und Waren des überwiegend täglichen/kurzfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche1 Bestandsperspektive2 Betriebe ++ +- - Supermarkt, /Discounter, 8 2.131 2.061 70 - Lebensmittel, Getränke Drogerieartikel 1 280 280 - - Bäcker 4 215 215 - - Fleischer 2 150 150 - - Blumen 2 130 130 - - Garten- / Haustierbedarf - - - - - Bücher, Papier- / Schulbedarf 1 78 78 - - Tankstellenshop - - - - - Hofladen / Direktvermarktung - - - - - Güter und Waren des überwiegend mittelfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche3 Bestandsperspektive4 Betriebe ++ +- - Bekleidung, Wäsche 3 627 557 70 - Schuhe / Lederwaren - - - - - Spielwaren / Hobbyartikel 1 116 116 - - Sportartikel, Fahrräder 1 130 - - - Baumarktsortiment - - - - - Hausrat, Glas, Porzellan 3 186 126 60 - 1 Fläche = Verkaufsfläche 2 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 3 Fläche = Verkaufsfläche 4 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 26
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Güter und Waren des überwiegend langfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche5 Bestandsperspektive6 Betriebe ++ +- - Möbel, Teppiche, Gardinen 2 202 122 80 - Bettwaren, Tischwäsche - - - - - Elektrogeräte, Leuchten - - - - - Unterhalt. Elektronik, Photo - - - - - Uhren, Schmuck 1 56 - 56 - Dienstleistungen (öffentlich/privat) des täglichen Bedarfs Dienstleistungsbereich Anzahl Betriebe Post(-stelle) 1 Geldinstitute 2 Allgemeinärzte 2 Zahnärzte 6 Apotheke 1 Gesundheitsdienste7 3 Reinigung 1 Gaststätte, Café 10 Dienstleistungen des Handwerks Bereich Anzahl Bestandsperspektive8 Betriebe ++ +- - Friseur 2 2 - - Maler / Anstreicher 2 2 - - Elektro-/ Heizungs-/ Sanitärinstal- 8 8 - - lateur KFZ 4 4 - - Schuster - - - - 5 Fläche = Verkaufsfläche 6 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 7 Physiotherapeut, Ergotherapeut 8 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 27
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum ‡ Organisation des Einzelhandels/der Dienstleister/Interesse an Kooperationen Zurzeit besteht keine Basis für kooperative Projekte. ‡ Angebot Berücksichtigung von Stadt-/Umland-Beziehungen Die Versorgung über das örtliche Angebot hinaus erfolgt im direkten Umfeld insbes. in der Stadt Weißwasser (insbes. in den Branchen Kfz, Baumarkt, Elektrogeräte). Überregionale Einkaufsbe- ziehungen bestehen darüber hinaus zu den Städten (in der Reihenfolge) Cottbus, Görlitz und Bautzen. Bewertung: In der aktuellen Situation kann das Angebot an Waren und Dienstleistungen in Bad Muskau quanti- tativ als ausreichend und angemessen bezeichnet werden. Es bestehen keine maßgeblichen Versor- gungslücken. Die Qualität des Angebotes entspricht jedoch z.T. nicht den Anforderungen einer modernen Versorgungsinfrastruktur. So besteht insbesondere in kleinren Nahversorgungsunter- nehmen zur Sicherung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit vermehrt hoher Investitionsbedarf. Vor Allem mit Blick auf den Entwicklungsschwerpunkt Tourismus entspricht das Angebot in seiner Qualität nicht einem wettbewerbsfähigem Niveau. Vor dem Hintergrund dieser bestehenden Investitionsbedarfe sowie den oben aufgeführten Prog- nosen zur Bevölkerungsentwicklung ‡ negative Prognose zur absoluten Bevölkerungszahl, verbunden mit einer dann steigenden Ver- kaufsfläche pro Einwohner, ‡ Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung (zunehmende Alterung, auch absolut mehr ältere Menschen) in Verbindung mit einer dann wahrscheinlich sinkenden Kaufkraft hängt die von der Stadt vorgenommene überwiegend positive Einschätzung zur Bestandssicherheit der Einrichtungen auch von einem weiteren Gesichtspunkt ab: Die Stadt Bad Muskau nimmt im Vergleich zu den weiteren Projektgemeinden durch die in der Landesplanung abgesicherte Kur- und Erholungsfunktion eine Sonderstellung ein: Über die Kauf- kraft- und Nachfrageentwicklung aus der Bevölkerung hinaus fließt weitere Kaufkraft in die Stadt. Eine weitere positive Nachfrageentwicklung aus diesem Bereich mit Auswirkungen auch auf stei- gende Kaufkraft und positive Arbeitsplatzentwicklung wird allerdings nur möglich sein, wenn so- wohl die Gewerbetreibenden als auch die Stadt Bad Muskau infrastrukturelle Anpassungen bzw. Aufwertungen vornehmen. Die für die notwendigen Anpassungen erforderlichen Investitionsbedarfe liegen z.T. im privaten Bereich, zu einem weiteren Teil aber auch im Verantwortungsbereich der Stadt. Die aktuell sehr angespannte finanzielle Situation der Stadt Bad Muskau, die sich bei unveränderten Rahmenbedin- gungen auch nicht nachhaltig verbessern wird, verhindert derzeit die Umsetzung dieses Bedarfes. Eine Übersicht aller berücksichtigten Unternehmen der Bereiche Waren (kurz und mittelfristiger Bedarf) und Dienstleistungen sowie deren geografische Einordnung im Stadtgebiet befinden sich im Anhang dieses Berichts. 28
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum 4.3. Kodersdorf Güter und Waren des überwiegend täglichen/kurzfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche9 Bestandsperspektive10 Betriebe ++ +- - Supermarkt, Discounter, Lebens- 3 1.260 1.260 ca. 100 - mittel, Getränke Drogerieartikel - - - - - Bäcker 2 70 70 - - Fleischer - - - - - Blumen 1 30 30 - - Garten- / Haustierbedarf - - - - - Bücher, Papier- / Schulbedarf - - - - - Tankstellenshop 1 50 50 - - Hofladen / Direktvermarktung 1 20 20 - - Güter und Waren des überwiegend mittelfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche11 Bestandsperspektive12 Betriebe ++ +- - Bekleidung, Wäsche 2 55 55 - - Schuhe / Lederwaren - - - - - Spielwaren / Hobbyartikel - - - - - Sportartikel, Fahrräder 1 100 100 - - Baumarktsortiment 1 20 20 - - Hausrat, Glas, Porzellan - - - - - Güter und Waren des überwiegend langfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche13 Bestandsperspektive14 Betriebe ++ +- - Möbel, Teppiche, Gardinen - - - - - Bettwaren, Tischwäsche - - - - - 9 Fläche = Verkaufsfläche 10 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 11 Fläche = Verkaufsfläche 12 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 13 Fläche = Verkaufsfläche 14 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 29
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Elektrogeräte, Leuchten - - - - - Unterhalt. Elektronik, Photo - - - - - Uhren, Schmuck - - - - - Dienstleistungen (öffentlich/privat) des täglichen Bedarfs Dienstleistungsbereich Anzahl Betriebe Post(-stelle) 1 Geldinstitute 2 Allgemeinärzte 2 Zahnärzte 2 Apotheke 1 Gesundheitsdienste15 2 Reinigung - Gaststätte, Café 5 Dienstleistungen des Handwerks Warengruppe Anzahl Bestandsperspektive16 Betriebe ++ +- - Friseur 1 - 1 - Maler / Anstreicher 3 3 - - Elektro-/ Heizungs-/ Sanitärinstal- 1 1 - - lateur KFZ 5 5 - - Schuster - - - - ‡ Organisation des Einzelhandels/der Dienstleister/Interesse an Kooperationen Im Grundsatz Interesse an kooperativem Projekt, aber Aufbau eines Netzwerkes erforderlich. Direkte Ansprechpartner z. Zt. nicht vorhanden. ‡ Angebot Berücksichtigung von Stadt-/Umland-Beziehungen Über die örtlichen Angebote hinaus wird der Bedarf an Gütern und Dienstleistungen im Wesent- lichen gedeckt in Görlitz (tendenziell mehr jüngere Einwohner) und Niesky (tendenziell eher älte- re Einwohner). 15 Physiotherapeut, Pflegedienst 16 Darstellung:++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 30
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Bewertung: In der aktuellen Situation kann das Angebot an Waren und Dienstleistungen in der Gemeinde Ko- dersdorf quantitativ als ausreichend und angemessen bezeichnet werden. Es bestehen keine maß- geblichen Versorgungslücken. Die Qualität des Angebotes entspricht jedoch z.T. nicht den Anforde- rungen einer modernen Versorgungsinfrastruktur. So besteht insbesondere in kleineren Nahversor- gungsunternehmen zur Sicherung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit vermehrt hoher Inves- titionsbedarf. Vor dem Hintergrund dieser bestehenden Investitionsbedarfe sowie den oben aufgeführten Prog- nosen zur Bevölkerungsentwicklung (auch wenn im Landesvergleich verhältnismäßig günstigere Entwicklung / Prognose) ‡ negative Prognose zur absoluten Bevölkerungszahl, verbunden mit einer dann steigenden Ver- kaufsfläche pro Einwohner, ‡ Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung (zunehmende Alterung, auch absolut mehr ältere Menschen) in Verbindung mit einer dann wahrscheinlich sinkenden Kaufkraft kann die von den Bürgermeistern vorgenommene überwiegend positive Einschätzung zur Bestands- sicherheit der Einrichtungen von den Beratern nicht geteilt werden. Eine Übersicht aller berücksichtigten Unternehmen der Bereiche Waren (kurz und mittelfristiger Bedarf) und Dienstleistungen sowie deren geografische Einordnung im Gemeindegebiet befinden sich im Anhang dieses Berichts. 4.4. Leutersdorf Güter und Waren des überwiegend täglichen/kurzfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche17 Bestandsperspektive18 Betriebe ++ +- - Supermarkt, Discounter, Lebens- 2 1.056 738 44 - mittel, Getränke Drogerieartikel - - - - - Bäcker 5 118 118 - - Fleischer 5 184 184 - - Blumen 3 69 27 - - Garten- / Haustierbedarf 2 1 = 22 - - 22 2 = Freifl. Bücher, Papier-/ Schreibbedarf 2 113 35 78 - Tankstellenshop - - - - - Hofladen / Direktvermarktung 2 38 38 - - 17 Fläche = Verkaufsfläche 18 Darstellung: ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 31
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Stärkung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im ländlichen Raum Güter und Waren des überwiegend mittelfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche19 Bestandsperspektive20 Betriebe ++ +- - Bekleidung, Wäsche 3 210 130 - 80 Schuhe / Lederwaren 1 105 105 - - Spielwaren / Hobbyartikel - - - - - Sportartikel, Fahrräder 1 264 264 - - Baumarktsortiment 2 95 95 - - Hausrat, Glas, Porzellan 3 37 28 - - Güter und Waren des überwiegend langfristigen Bedarfs Warengruppe Anzahl Fläche21 Bestandsperspektive22 Betriebe ++ +- - Möbel, Teppiche, Gardinen 3 480 480 - - Bettwaren, Tischwäsche - - - - - Elektrogeräte, Leuchten 1 35 - - 35 Unterhalt. Elektronik, Photo - - - - - Uhren, Schmuck - - - - - Dienstleistungen (öffentlich/privat) des täglichen Bedarfs Dienstleistungsbereich Anzahl Betriebe Post(-stelle) 2 Geldinstitute 1 Allgemeinärzte 4 Zahnärzte 5 Apotheke 1 Gesundheitsdienste23 3 Reinigung - Gaststätte, Café 7 19 Fläche = Verkaufsfläche 20 Darstellung: z. B. (1) 100 = 1 Betrieb 100 m² ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 21 Fläche = Verkaufsfläche 22 Darstellung: z. B. (1) 100 = 1 Betrieb 100 m² ++ = dauerhaft gesichert, + - = nur mittelfristig (~ 5 Jahre) gesichert, - = gefährdet 23 Physiotherapeut, Ergotherapeut 32
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