Spektrum TUHH - Forschung
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Oktober 2008 ISSN 1611-6003 TUHH spektrum Das Magazin der Technischen Universität Hamburg-Harburg Forschung Prima Klima – mit Geothermie Studium Roter Teppich für künftige Ingenieure An-Stifter Dr. Herbert Aly: Porträt eines Werftmanagers STELLENMARKT
FÜR EINSTEIGER UND AUFSTEIGER. Weidmüller ist der führende Anbieter von Lösungen für die elektrische Verbindung, Übertragung, Konditionierung und Verarbeitung von Energie, Signalen und Daten im industriellen Umfeld. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte Weidmüller erstmalig einen Umsatz von mehr als 500 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigt derzeit weltweit 3.500 Mitarbeiter. Ärmelhochkrempler (m/w) für unterschiedliche Fachbereiche U Professionals U Hochschulabsolventen U Trainees U Diplomanden U Praktikanten Sie wollen erste Praxisluft schnuppern? Ihre Diplomarbeit bei uns schreiben? Nach Ausbildung oder Uni ins Arbeitsleben starten? Oder mit Wissen und Berufserfahrung spannende Aufgaben in einem neuen Umfeld übernehmen? Dann finden Sie in Weidmüller die richtige Verbindung. Ob technischer oder kaufmännischer Schwerpunkt, ob Ingenieur oder Marketing-Profi – gemeinsam mit Ihnen wollen wir unsere erfolgreiche Marktposition weiter ausbauen. 50 anen 1 : Wir pl zu besetzen Weidmüller Interface GmbH & Co. KG Stell e n r. c o m offene weid muelle Human Resources w w w. Postfach 30 30, 32720 Detmold Bewerberhotline 0 52 31/14-20 64 personal@weidmueller.de www.weidmueller.com
inhalt editorial 5 studium & lehre 22 preise 42 Wie alles anfing: Repower-Stipendien einfach & spitze 6 Erinnerungen an den ersten Studientag Hauptpreis der Körber-Stiftung für TUHH rollte den roten Teppich aus das Kinderforscher-Projekt Premiere mit mehr als 700 Studienbe- werbern und -bewerberinnen Zonta-Preis für TUHH-Nachwuchswissenschaftlerin Gold und Bronze bei Olympia Zwei TUHH-Studenten in Peking forschung 10 Preis der Stiftung Hamburger Künstliche menschliche Lebermodelle Bauindustrie ersetzen Tierversuche Karl-Heinz-Ditze-Preis Wissenschaftler entwickeln Verfahren Preis der Jungheinrich-Stiftung zur biokatalytischen Herstellung Mit dem Containerschiff nach Shanghai – natürlicher Grundstoffe für die Schiffbaustudent absolviert Praktikum Elektronik-Preis Kosmetikindustrie an Bord der „NYK Sirius“ Hans-Walter-Hennicke-Preis Hamburger Medizin- und an-stifter 32 Biotechnologiepreis Porträt eines Werftmanagers: Dr. Herbert Aly dies & das 48 Heinz Herwigs „Klassiker für Ingeni- partner & projekte 34 eure“ ins Chinesische übersetzt Holz, Papier und eine ruhige Hand: Exkursion ins Zentrum des Deutschen Wer baut die beste Brücke? Maschinenbaus Prima (Raum-) Klima durch umwelt- 800 Schüler im Wettstreit auf dem Zehnter bei der Match-Race-WM freundliche Technologie – Klimaanlage Campus nutzt Sonnenergie und Erdkühle campus & co 36 nit 18 30 Jahre TUHH „SeitenWechsel“ mit Folgen: Studentin Festakt und Sommerfest zum Jubiläum aus China hospitiert im „Kölibri“ kühne school 20 Management spielend begreifen: Erster Preis für besten Messestand in Planspiele in der Weiterbildung an Lateinamerika der Kühne School of Logistics and Management Infoveranstaltung für Doktoranden und Habilitanden im November in Kiel Zehntausend Besucher an TUHH- Erste Bundeskanzler-Stipendiatin Ständen beim ThyssenKrupp Ideenpark an der TUHH: Andrea Broaddus aus Washington DC dissertationen 52 E-Learning an der TUHH Ein neuer Dress für die Ingenieurinnen professoren & profile 40 Neue Professoren Emeritierte Professoren
Zum Verzweifeln. Zum nächsten Ersten raus. Zum Glück DampTronic. Wenn Sie hier an intelligente Dämpfungssysteme denken, sollten Sie sich bei uns melden. Als einer der weltweit führenden Technologiekonzerne bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Aufgabenfeldern im Bereich der Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften – und das mit internationalen Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten: Entwicklung zukunftsweisender Automobilsysteme, Erforschung von Superlegierungen, Umsetzung von internationalem Supply Chain Management. Was Sie bei ThyssenKrupp nicht erwartet: Ein alltäglicher Job. Interessiert? Dann sprechen Sie mit uns: 0211 824-3 69 19. Kooperationspartner der Wir entwickeln die Zukunft für Sie. Weitere Informationen unter www.thyssenkrupp.com
editorial 5 editorial Wenn das kein zukunftsweisendes Signal ist: So viele Studienanfänger wie seit Jah- ren nicht mehr sind zum Wintersemester 2008/09 an der TUHH zugelassen worden. Mehr als 900 junge Menschen aus Hamburg, Deutschland, der ganzen Welt haben sich für ein ingenieurwissenschaftliches Studium an der TUHH entschieden. Herzlich willkommen! Wir wollen, dass Sie erfolgreich sind. Denn Ihr Studienerfolg ist auch unser Erfolg: Der Weg ist bekanntlich bisweilen steinig, gleicht manchmal eher ei- ner Bergtour durch unwegsames Terrain als einem Spaziergang auf vorgezeichneten Pfaden. Doch für eine professionelle Begleitung ist gesorgt. Es gibt Wegweiser zum Beispiel in Gestalt von Mentoren, die in den Anfangswochen und -monaten verläss- liche Ansprechpartner für unsere Neuen sind. Erste Kontakte zu diesen eigens für diese Aufgabe geschulten Studierenden höherer Semester haben viele Erstsemester im August geknüpft, als die TUHH zum ersten Mal einen roten Teppich für ihre Studi- enbewerber ausgerollt hatte (S. 27). Dieses erste Treffen war nicht zuletzt ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die qualifizierten Absolventen der TUHH später auf dem Arbeitsmarkt erwartet, wo angesichts von bundesweit zurzeit 80 000 freien Stellen längst auch der rote Teppich für Ingenieurinnen und Ingenieure ausgerollt wird und attraktive Gehälter, schneller beruflicher Aufstieg und sichere Arbeitsplätze locken. Zurück zum Anfang: Das Studium hat im Oktober begonnen und unsere mehr als 800 Erstsemester im Bachelor-Studium haben ihren ersten Studientag gerade hinter sich! Es ist ein besonderer Tag im Leben und erstaunlich, welche nachhaltigen Spuren Im August hat die TUHH für ihre Studi- diese ersten Stunden an einer Universität hinterlassen. Doch lesen Sie selbst, wie die enbewerber den roten Teppich auf dem neue Hamburger Wissenschaftssenatorin, unser Präsident, Professoren sowie Pro- Campus ausgerollt. movenden und Studenten der TUHH ihren ersten Studientag erlebt und in Erinnerung behalten haben (S. 22). Zum ersten Mal haben zwei Studenten der TUHH an den Olympischen Spielen teilge- nommen – und sind mit Medaillen heimgekehrt: Philip Witte gehörte als Mitglied der Hockey-Nationalmannschaft zu den gefeierten „Goldjungs“ bei den Sommerspielen in Peking. Jan Peckolt und sein Bruder Hannes gewannen im Sturm des Gelben Mee- res die Bronzemedaille im 49er-Segeln (S. 8). Wir beglückwünschen Philip Witte und die Peckolts zu ihren olympischen Leistungen! Dramatisch steigende Energiepreise sind gerade für Ingenieure eine technische Her- ausforderung. Wir stellen eine an der TUHH erarbeitete umweltfreundliche Techno- logie für Klimaanlagen vor, die sich die Sonnenergie ebenso zunutze macht wie die Erdkühle (S. 14). Ökologisch wertvoll wie diese Technologie sind die ebenfalls an der TUHH weiter entwickelten Verfahren zur Herstellung von Grundstoffen für eine lösungsmittelfreie Kosmetik (S. 12). Mit diesen beiden Beispielen aus der Forschung untermauert die TUHH einmal mehr ihren Leitspruch „Technik für den Menschen“, den ihr die Gründungsväter vor 30 Jahren ins Stammbuch geschrieben haben (S. 36). Zum Schluss noch eine Bitte in eigener Sache: Uns interessiert Ihre Meinung über das spektrum! Ein Klick auf den Button spektrum auf der TUHH-Homepage führt Sie direkt zu unserer Kurzumfrage. Wir danken schon jetzt an dieser Stelle fürs hoffentlich zahlreiche Mitmachen! Viele Freude beim Lesen! Impressum Herausgeber: Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg Chefredaktion: Jutta Katharina Werner (JKW), TUHH Pressestelle Texte: Martina Brinkmann, Lars Fischer, Jakob Gauerke, Thomas Hapke (TH), Richard Lemloh, Antje Tatter, Dr. Uwe Westphal Fotos: Roman Jupitz, Thomas Rokos, Christian Schnabel Übersetzung: Paul Bewicke Anzeigen: VMK GmbH & Co. KG Gestaltung: xo-crossmedia, Hamburg Druck: VMK Druckerei GmbH Das „spektrum“ erscheint im Januar, Mai und Oktober. Anzeigen- und Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 5. Dezember 2008
6 Hauptpreis der Körber Stiftung zählte die spätere Mathematiklehrerin in Zonta-Preis für TUHH- der sechsten Klasse zu den Schwächs- für das Kinderforscher-Projekt Nachwuchswissenschaftlerin einfach & spitze ten in Mathe. Solange, bis sie im Rah- Das Kinderforscher-Projekt der TUHH men eines Besuchsprogramms an der Karin Dietl von der TUHH erhält als erste ist mit dem bundesweiten USABLE- Stanford University gemeinsam mit Stu- Hamburger Nachwuchswissenschaft- Preis der Körber-Stiftung ausgezeichnet denten und Professoren an Robotern lerin den International Zonta-Amelia- worden. Im historischen Kaisersaal am experimentieren durfte: „Danach hatte Earhart-Award. Die mit 10 000 Dollar Potsdamer Platz in Berlin überreichte ich mein Ziel klar vor Augen, für das es dotierte Auszeichnung wird weltweit der Vorstandsvorsitzende der Körber- lohnte, sich in der Schule anzustren- an Frauen für Pionierleistungen in der Stiftung, Christian Wriedt, den mit 10 000 gen: Ich war fasziniert von Wissenschaft Luft- und Raumfahrtforschung verliehen. Euro dotierten Preis an Gesine Liese. Die und Technik und wollte an der Stanford Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Gerlind Gundelach wird der 26-jährigen TUHH-Nachwuchswissenschaftlerin die- se hohe Auszeichnung im Oktober im Rathaus im Beisein von TUHH-Präsident Prof. Dr. Edwin Kreuzer sowie Christiane Leiska, Präsidentin im Zonta-Club Ham- burg-Elbufer, überreichen. Seit 1938 erhalten jährlich 30 Frauen aus der Luft- und Raumfahrt diese Aus- zeichnung zu Ehren der weltweit ersten Pilotin: Amelia Earhart startete 1928 als erste Frau zu einer Atlantik-Überquerung in einem Flugzeug, zunächst jedoch nur als Passagierin. 1932 wagte sie selbst als Pilotin einen Flug über den Atlantik – und ist seitdem verschollen. Der Preis wird von Zonta International verliehen. Die Pilotin Amalia Earhart aus Boston gehörte Mitte des 20. Jahrhun- derts zu den wenigen Mitgliedern des 1919 in den USA gegründeten Zonta- Clubs. Heute treffen sich berufstätige Mathematik- und Chemielehrerin hat das University studieren.“ Es ist in den USA Frauen in leitender oder selbstständi- bundesweit beachtete Projekt gemein- ein selbstverständlicher Grundgedanke, ger Position rund um die Welt in Zonta- sam mit ihrem Ehemann, TUHH-Profes- Kinder bereits während ihrer Schulzeit sor Andreas Liese, 2006 entwickelt. Ziel zu motivieren, berufliche Perspektiven ist es, Grundschülern zum forschenden zu entwickeln. Warum nicht auch in Lernen durch regelmäßiges Experimen- Deutschland? tieren anzuregen und ihnen Einblicke in Gesine Liese möchte mit ihrem Projekt, eine Universität und damit eine zumeist Kinder darin bestärken, sich Perspektiven fremde Berufswelt zu gewähren. Zu den aufzubauen. „Das ist für mich Empower- Gratulanten in Berlin gehörten auch der ment: Kinder erleben lassen, warum sie Festredner Claus Kleber, ZDF, sowie der zur Schule gehen, ihnen zeigen, wie es Gesandte der US-Botschaft, John M. nach dem Schulabschluss weitergehen Koenig, der das Grußwort sprach. könnte, damit sie aus eigener Motivation Die Stiftung zeichnet mit dem transat- sich für ihre beruflichen Zukunftsträume lantischen Ideenwettbewerb „Usable“ engagieren.“ Ihre Vision: Die „Kinderfor- innovative Projekte aus, die – inspiriert scher“ an allen neun technischen Univer- von amerikanischen Vorbildern – auch sitäten in Deutschland zu verankern. Sie in Deutschland helfen, gesellschaftliche hofft, die Experimentier-Stunden bald Herausforderungen zu meistern. Das allen interessierten Grundschulen für die diesjährige Thema lautete: „Empower- Nachmittage anbieten zu können, damit ment – Menschen stark machen“. Die möglichst viele Jungen und Mädchen, Jury prämierte das von Gesine Liese auch unabhängig von ihrem Elternhaus, entwickelte Projekt aus einem Grund, die Möglichkeit erhalten, ihr Interesse an der in deren transatlantischer Biogra- Naturwissenschaft und Technik weiter zu Clubs, deren oberstes Ziel die Förderung phie liegt: An ihrer kalifornischen Schule entwickeln – und vielleicht sind das die von Frauen in verschiedenen gesell- Ingenieure von morgen. Den USABLE- schaftlichen Bereichen ist. Preis wird Gesine Liese zur Sicherung Karin Dietl kam auf Vorschlag des Clubs des Kinderforscher-Projekts verwenden. Hamburg-Elbufer, der in der Hansestadt Foto oben: Gesine Liese www.kinderforscher.de für die jährliche Verleihung des Ama- und Christian Wriedt www.tuhh/pressearchiv lia-Earhart-Awards zuständig ist, in die Foto rechts: Karin Dietl www.usable.de weltweite Auswahl und gehörte nach
8 Auskunft der amtierenden Präsidentin Hingegen hatte sich der Hambur- besteht kein Zweifel, dass der 27-Jährige Christiane Leiska von Anfang an zu den ger Witte als Stürmer der deutschen auch diese Hürden erfolgreich nimmt und einfach & spitze unumstritteten Kandidatinnen. Hockeymannschaft und amtierender sein Wissen als angehender Wirtschafts- Die in Ulm geborene und aufgewach- Weltmeister beste Chancen auf Gold ingenieur jederzeit abrufbereit hat, wie sene Verfahrenstechnikerin promoviert ausgerechnet. Hoch dramatisch war das damals in Qingdao: Die Stärke der Pe- seit 2007 am Institut für Thermofluiddy- Finale gegen Holland: Nach der Verlän- ckolts ist im leichten Wind zu segeln. namik an der TUHH über neue Techno- gerung hatte es 1:1 gestanden. Die Ent- Doch am letzten Wettkampftag herrschte logien für energiesparende Klimaanlagen scheidung fiel im Siebenmeterschießen. auf dem Gelben Meer vor der Küste der und Kühlsysteme elektronischer Anlagen Hafenstadt Qingdao, dem Austragungs- an Bord von Flugzeugen. Im Rahmen ort der olympischen Segelwettbewerbe, des europäischen Forschungsprojektes genau das Gegenteil. Aber die Peckolts MOET (More Open Electrical Technolo- behielten auch bei diesem Sturmrennen gies) entwickelt sie Simulationsmodelle, mit bis zu zwei Meter hohen Wellen ihre um für ein neuartiges Flugzeugkonzept Nerven. Auf die Frage, was ein Olym- ein optimales Kühlsystem bestimmen zu piasieger haben müsse, hatten sie im können. Dabei wird auf den Einsatz von Juni so geantwortet: „Sein seglerisches so genannter Zapfluft verzichtet, was zu Können im Olympiatrubel voll abrufen.” einem energieeffizienteren Flugzeug füh- Genau dies ist den in Ludwigshafen auf- ren soll. Die Forschungen erfolgen in en- gewachsenen Peckolts, die mittlerweile ger Zusammenarbeit mit Airbus. in Norddeutschland ihr zweites Zuhause www.tt.tu-harburg.de Der deutsche Torwart Philipp Zeller pa- haben, gelungen. www.zonta.de rierte drei von sechs Schüssen und führ- In Deutschland sind derzeit etwa 1200 te die deutschen Hockey-Herren zum 4:3 Kaderathleten wie Witte und die Peckolts Gold und Bronze bei Olympia und zur Goldmedaille. „Das war ein ex- im Studium. Die TUHH ist seit 2001 Part- TUHH-Studenten in Peking tremes Glücksgefühl“, sagt Witte, inzwi- nerhochschule des Spitzensports. schen wieder zurück auf dem Campus. www.partnerhochschule-des-spitzen- Zum ersten Mal haben zwei Studenten Viel Zeit, um sich auf seinen Lorbeeren sports.de der TUHH an Olympischen Spielen teilge- auszuruhen, blieb ihm nicht. Dem 24- www.hockey.de nommen – und sind mit einer Gold- und jährigen Maschinenbaustudenten stand www.peckolt.de Bronzemedaille von den Sommerspielen im September eine wichtige schriftliche 2008 in Peking heimgekehrt: Philip Witte Prüfung ins Haus. Neue ehrgeizige Ziele gehörte als Mitglied der Hockey-Natio- hat Witte weiterhin auch im Sport: „Ich nal-Mannschaft zu den „Goldjungs.“ Jan Peckolt und sein Bruder Hannes wurden im 49er-Segeln Dritte. TUHH-Präsident Prof. Dr. Edwin Kreuzer gratulierte den deutschen Athleten zu ihren grandiosen Leistungen. Für die deutschen Segler ist es die erste Olympia-Medaille seit acht Jahren und für die deutschen Hockey-Herren nach München 1972 und Barcelona 1992 das dritte Gold. Anders als Witte hatten sich die Segler wenige Wochen vor Eröffnung der Spiele in Peking zwar medaillenver- dächtig, aber nicht an der Spitze gesehen und damit selbst perfekt eingeschätzt: „Wir gehören zwar nicht zu den Top-Fa- voriten aber zum erweiterten Kreis von etwa zehn Teams, die eine Medaille ge- winnen könnten.“ Klar, dass mit Bronze ein Traum in Erfüllung gegangen ist. will mit dem Uhlenhorster HC deutscher Meister werden und mit der National- mannschaft den WM-Titel verteidigen.“ Spitzensegler Jan-Peter Peckolt, will sein Foto oben. Olympia-Bronzemedaille Studium in Wirtschaftsingenieurwesen für Jan (rechts) und Hannes Peckolt. an der TUHH abschließen und später im Foto rechts: „Goldjunge“ Philip Witte Bereich regenerativer Energien arbeiten. (Bildmitte) nach dem 4:3 gegen Holland. Sturmerprobt, spätestens seit Peking,
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10 Künstliche menschliche Lebermodelle ersetzen Tierversuche forschung TUHH-Wissenschaftler entwickeln neuen Bioreaktor G ewebekulturen in dreidimensionaler Form (3D) werden voraussichtlich künftig anstelle der heute noch üblichen Das mit insgesamt 300 000 Euro von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forscher finanzierte Projekt „Kultivie- Gewebekulturen können aus mehreren Gründen einen höheren Patientenschutz gewährleisten: In der Entwicklung neuer Tierversuche treten. Wissenschaftler der rungs- und Analysetools für humane therapeutischer Wirkstoffe kann bis heu- TUHH entwickeln einen Bioreaktor zur Gewebezellen zur Anwendung im Tissue te nicht ausreichend definiert werden, ob Kultivierung humaner Zellen mit dreidi- Engineering und in der In-vitro-Diagnos- ein Medikament Rezeptoren enthält, die mensional gewachsenen Strukturen. Ziel tik“ wird in Kooperation mit zwei Unter- sich gegen menschliche Zellen richten. In Tierversuchen ist dies oftmals nicht zu erkennen, mit unvorhersehbaren Ef- fekten für den Konsumenten, positiver wie negativer Art. Ob ein Arzneimittel negative Nebenwirkungen oder ein Kos- metikum Hautreizungen auslöst, wird in Zukunft mit Gewebekulturen getestet werden können und Laborversuche an Tieren ersetzen. Die neuen Testverfahren sind als wesent- liche Ergänzung zu klinischen Studien zu sehen, da sie die genetische Vielfalt der möglichen Patienten besser berücksich- tigen können. Bei vielen neuen Wirkstof- fen treten unerwünschte Reaktionen oft erst nach der Zulassung als Arzneimittel auf – trotz zuvor positiv verlaufender kli- nischer Studien. Dies liegt daran, dass die genetische Vielfalt aller Patienten, die mit diesem Arzneimittel behandelt wer- den, in klinischen Tests oft nicht erfasst werden kann. „Wir sind dabei, ein in der Praxis einsetz- bares Instrumentarium zu entwickeln, ist ein neues Testverfahren auf der Ba- nehmen der Arzneimittelbranche durch- das das Wachstum von dreidimensio- sis menschlichen Zellgewebes. Es wird geführt: der Zellwerk GmbH in Eichstätt nalen gewebeartigen Strukturen bei aus- erwartet, dass damit ein Durchbruch sowie der Bioglobe GmbH in Hamburg. gewählten humanen Zellen fördert“, sagt gelingt für die Lösung vieler Probleme, Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei PD Dr.-Ing. Ralf Pörtner. Unter seiner Lei- die in der Wirkstoff-Testung heute noch Jahren. tung wird zu diesem Zweck an der TUHH bestehen. Vor allen Dingen unter dem Gesichtspunkt des Verbraucher- und Pa- tientenschutzes stellt das neue Verfahren einen Fortschritt dar: Tierversuche gelten als ethisch fragwürdig, ihre Ergebnisse sind nur bedingt aussagekräftig. Foto oben: Immortalisierte Leberzellen auf quadratischen Partikeln aus Keramik. Foto rechts: Die Leberzellen in der Flasche, die Dr. Ralf Pörtner in der Hand hält, werden für dreidimen- sionale Gewebekulturen verwendet. Foto rechte Seite: Dr. Ralf Pörtner und Dr. Christiane Goepfert (links) sowie die Doktorandin Katharina Wiegandt vom Institut für Bioprozess- und Biosystemtechnik.
ihre Verträglichkeit untersucht werden 11 müssen, erhält das Forschungsprojekt forschung an der TUHH eine weitere aktuelle Be- deutung. Voraussetzung für die Regis- trierung sind vielfältige Aussagen über die Gefährlichkeit der Stoffe. Testreihen mit 3D-Gewebekulturen können auch hier an Stelle von Tierversuchen stehen. www.tu-harburg.de/ibb Jutta K. Werner am Institut für Bioprozess- und Biosys- terisieren und mit denen von Zellen aus temtechnik ein multifunktional einsetz- natürlichem Gewebe sowie 2D-Kulturen bares Bioreaktorenkonzept entwickelt, vergleichen. in dem Gewebezellen auf keramischen Gemeinsames Ziel der am Projekt betei- Trägern kultiviert werden. Die speziellen ligten Partner ist es, ein System multipler keramischen Träger – Hersteller ist die Bioreaktoren zu entwickeln, die in vitro- Zellwerk GmbH – verfügen über eine ma- Tests mit Gewebe- und Stammzellen kroporige Struktur und über mikroporige, sowie Toxizitätstest möglich machen wie nano-raue Oberflächen, beides fördert auch Tests zur Wirkung von Pharmazeu- das 3D-Wachstum von Zellen. tika und Kosmetika auf Humanzellen. Basierend auf diesem System werden Das Projekt ist an der TUHH in den neu an der TUHH Verfahren zur Kultivierung gegründeten Forschungsschwerpunkt von Knorpelgewebe erarbeitet. Die Ent- „Regeneration, Implantate und Medizin- wicklung von Gewebekulturtests mit technik“ integriert. adulten Stammzellen sowie humanen Gerade auch vor dem Hintergrund des Leberzellen liegt beim Projektpartner aus 2003 von der EU verabschiedeten Che- der Industrie, der Zellwerk GmbH. Das mikaliengesetzes „Registration, Evalua- Unternehmen Bioglobe wird die Eigen- tion and Authorisation“, wonach 30 000 schaften der 3D-Gewebezellen charak- Altstoffe in den kommenden Jahren auf LOGISTIK MASTERS Discover the World of Logistics. D Nur die pril 2009 Besten 2008 bis A September er unter K inside od in LOGISTI .de ik-mas rs te www.logist werden es schaffen. Deutschlands größter Wissenswettbewerb für Logistikstudenten geht in eine neue Runde! Attraktive Preise im Gesamtwert von über 10.000,- € gewinnen. powered by:
12 forschung Wissenschaftler entwickeln Verfahren zur biokatalytischen Herstellung natürlicher Grundstoffe für die Kosmetikindustrie I n einer Halle in Duisburg brodelt und schäumt die Biokatalyse der Zukunft: Blasen von Stickstoffgas wühlen die Auch Oliver Thum interessiert sich für diese Reaktionen. Er ist Leiter der bio- technologischen Forschung der Essener loge Wolfgang Streit von der Universität Hamburg, der in der Welt der Einzeller nach neuen Biokatalysatoren fahndet. Flüssigkeit in einer etwa vier Meter ho- Evonik Goldschmidt GmbH, die mit Bio- Gemeinsam haben sich die Drei im hen Röhre auf. Dieser Prototyp ist der katalysatoren aus Naturstoffen wie Fett- Rahmen des Clusters Biokatalyse 2021 ganze Stolz des Biotechnologen Andre- säuren oder Zucker Komponenten für um Fördermittel beworben – mit Erfolg: as Liese. Zusammen mit seinen Mitar- Kosmetika herstellt. Für den Hersteller Seit Juli fördert das Bundesministerium beitern Lutz Hilterhaus und Jakob Müller ist ständige Innovation überlebenswich- für Bildung und Forschung ihr Projekt will der Leiter des Instituts für Technische tig, denn die Ansprüche von Kunden und mit mehreren Hunderttausend Euro. Biokatalyse diesen so genannten Bla- Verbrauchern an die Produkte steigen sensäulen-Reaktor als neues Konzept ständig. Gesundheitlich unbedenklich in der Biokatalyse etablieren. Liese er- sollen sie vor allem sein, aber auch na- forscht die biokatalytische Herstellung türlich, nachhaltig und billig. Seit 2004 von organischen Verbindungen, Ester arbeiten Thum und Liese – bis Juli 2007 genannt: Ein Enzym verknüpft Alkohole gefördert durch die Fachagentur Nach- und langkettige Fettsäuren zu Lipiden, wachsende Rohstoffe – an der Entwick- die in Kosmetika als Emulagtoren zum lung eines neuen Reaktortyps, in dem Einsatz kommen. man diese Reaktionen ohne teure und potenziell giftige Lösungsmittel durch- führen kann. Auch ein Unternehmen wie Evonik kön- ne nicht jedes Know-how im eigenen Foto oben: Professor Andreas Liese (v.l.) Haus haben, erklärt Oliver Thum. Des- Jakob Müller und Dr. Lutz Hilterhaus halb sind Kooperationen mit Forschern im Labor beim Befüllen eines an Universitäten für den Innovationspro- Blasensäulen-Reaktors der zess entscheidend. „Das Stichwort hier zweiten Generation. ist Open Innovation. Wir suchen uns für Foto rechts: Auf diesen weißen die Fragestellungen, an denen wir arbei- Trägerkugeln befinden sich Enzyme ten, geeignete Experten.“ In diesem Fall aus der Gruppe der Lipasen. Liese. Dritter im Bunde ist der Mikrobio-
Mit diesen Mitteln wollen die drei Wis- Das ist jedoch noch nicht alles: Bei der will Liese das Reaktorkonzept auf hoch- 13 senschaftler das neue Verfahren entwi- Bildung von Reaktionsprodukten wie viskose Reaktionsmischungen auswei- forschung ckeln und in der industriellen Produkti- Polyglycerollaurat oder Myristylmyris- ten. Das gegenwärtige Modellsystem, on etablieren. tat, entsteht Wasser. Und ab einer be- die Synthese des pflanzlichen Wachses stimmten Wassermenge wird genauso Myristylmyristat, das der Konsistenzge- Hochviskos wie Honig und viel vom Reaktionsprodukt wieder ge- bung dient, sei noch recht dünnflüssig. frei von Lösungsmitteln spalten, wie neues entsteht. Der Prozess „Auch die Prozessanalytik bei derartigen kommt zum Stillstand. Man kann diesen Verfahren befindet sich quasi noch im Gerade für Kosmetikgrundstoffe bie- Gleichgewichtspunkt zu wesentlich hö- finsteren Mittelalter.“ Statt wie bisher Pro- tet die lösungsmittelfreie Biokatalyse heren Ausbeuten verschieben, indem ben aus dem Reaktor zu ziehen, möchte enorme Vorteile, die Liese gern erläu- man das Wasser entfernt. Praktischer- er in Zukunft kritische Parameter wie tert: „Die Menschen schmieren sich das weise schleppt der Stickstoff das uner- die Säurezahl mit speziellen Sensoren ja auf die Haut, salopp gesagt. Deswe- wünschte Reaktionsprodukt aus der Mi- „online“ messen. gen muss man viele Chemikalien, die schung heraus. man während der Reaktion zugibt, aus dem Endprodukt aufwendig wieder ent- Im Team sind Ingenieure, fernen. Besser ist es also, wenn sie gar nicht erst hineinkommen.“ Chemiker, Biologen und Doch ganz ohne Lösungsmittel aus- Biotechnologen zukommen, ist eine gewaltige Heraus- forderung. Gerade die langkettigen Ein preiswürdiges Konzept, fand auch Verbindungen, aus denen zum Bei- die Jury der Karl H. Ditze-Stiftung, die spiel Emulgatoren hergestellt werden, Lutz Hilterhaus (S. 44) für seine heraus- sind zähflüssiger als normale Reakti- ragende Dissertation geehrt hat. Doch onslösungen: Sie durchmischen sich noch, sagt Liese, sei die Technik keines- wegs perfekt. Im Gegenteil: „Wir haben den Prototyp nach einer groben ersten Abschätzung gebaut.“ Mit dem Promo- venden Jakob Müller hat sich der Bio- technologe jetzt zugleich einen wasch- echten Ingenieur ins Team geholt, um die wissenschaftliche Basis für die weitere Maßstabsvergrößerung zu legen. Bis dahin wird es allerdings noch ein bisschen dauern, denn bislang ist das Verhalten solcher Systeme noch nicht Viel Arbeit also für die drei Projektpart- gut genug verstanden. Bevor die neue ner, aber auch eine große Chance: „Die Blasensäulen-Reaktortechnik in der Biotechnologie“, sagt Oliver Thum zum Produktion zum Einsatz kommen kann, Abschluss, „ist die Schlüsseltechnologie müssen die Wissenschaftler zuerst ein- des 21. Jahrhunderts.“ Das haben schon mal die Grundlagen für die Planung maß- viele gesagt. Andreas Liese, Oliver Thum geschneiderter Reaktoren schaffen. Die und Wolfgang Streit haben sich vor- Forscher haben es mit einem hochkom- genommen, es Wirklichkeit werden zu plexen Mehrphasensystem zu tun, in dem lassen! eine große Menge verschiedener physi- kalischer Parameter zusammenkommen. www.technical-biocatalysis.com Als erstes Zwischenziel wollen die Pro- schlechter und reagieren langsamer. Zu jektpartner eine Reihe dimensionsloser Lars Fischer langsam für die Ansprüche eines Unter- Kennzahlen bestimmen, die das Verhal- nehmens, für das Reaktionszeit bares ten des Systems unabhängig von der Geld bedeutet. Klassische Rührkessel konkreten Anlagengröße beschreiben. lösen dieses Problem, schaffen jedoch Deshalb geht zunächst zurück zu den ein neues: Die Scherkräfte zerstören die kleinen Laboranlagen, mit denen alles Enzyme. angefangen hat. In beiden Blasensäu- Die Lösung ist Gas, viel Gas. Zusammen len-Reaktoren, die pro Durchlauf 80 mit dem auf einem Trägergranulat immo- Gramm beziehungsweise 1,5 Kilogramm bilisierten Enzym werden die Ausgangs- reines Produkt produzieren, kann man Foto links: Polyglycerol wird alternativ stoffe in ein aufrecht stehendes Rohr Größenfaktoren wie Stofftransport über zu Myristylmyristat im TUHH-Labor gefüllt – und dann wird Stickstoff hin- Phasengrenzen, Reaktionsgeschwin- verwendet, um daraus im Blasensäu- durchgepumpt, dreizehn Kubikmeter pro digkeiten und Stabilität der Enzyme ein- len-Reaktor kosmetische Grundstoffe Stunde, die einigen Aufruhr verursachen: facher messen und beschreiben als in herzustellen. Das Gemisch schäumt und spritzt und der großen Technikumsanlage, die 110 wird heftig durchmischt, ohne allerdings Kilogramm Polyglycerollaurat oder My- Foto oben: Stickstoffgas bringt den das Enzym zu beschädigen. ristylmyristat hervorbringt. Außerdem Blasensäulen-Reaktor zum Schäumen.
14 Prima (Raum-) Klima durch umweltfreundliche Technologie – forschung Klimaanlage nutzt Sonnenergie und Erdkühle D er vergangene Sommer hat es uns wieder einmal gezeigt: Hitzepe- rioden mit Temperaturen von über 30 gangenen Monaten und Jahren gelegt und getestet. „Im Sommer besteht die Aufgabe einer Klimaanlage vor allem in Beim Durchleiten der Zuluft durch ein so genanntes Sorptionsrad wird der Was- serdampf an hygroskopisch wirkende Grad Celsius brachten die Menschen der Abkühlung und der Entfeuchtung der Substanzen wie Lithiumchlorid oder Si- zum Schwitzen und die Klimaanlagen Luft“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. licagel (Kieselsäuregel) gebunden, dabei auf Hochtouren. Doch herkömmliche Gerhard Schmitz vom Institut für Ther- wird Energie frei, die die Luft erwärmt Klimaanlagen verbrauchen viel Energie mofluiddynamik – Technische Thermo- (bei einer angenommenen Außenlufttem- – schlecht für den Geldbeutel und die dynamik. Doch gerade die Entfeuchtung peratur von 30 auf etwa 50 Grad Celsi- Umwelt. Wissenschaftler der TUHH ar- verursacht in der Regel einen hohen Käl- us). Ein Teil der überschüssigen Wärme beiten daher an einem Verfahren, das vor te- und damit auch Energiebedarf, da wird für die permanente Regeneration allem durch eine Kombination natürlicher die Luft unter die Taupunkt-Temperatur Energiequellen und Energiesenken Um- von 12 Grad Celsius abgekühlt werden welt und Klima schont. muss, um das darin enthaltene Wasser „Sorptionsgestützte Klimatisierung bei auszukondensieren. Anschließend muss Nutzung der oberflächennahen Geother- die Luft – ebenfalls unter Einsatz von mie“ – so lautet der etwas kompliziert Energie – dann wieder auf eine behag- klingende Name eines Pilotprojektes, liche Raumtemperatur erwärmt werden. das demnächst in der Hamburger Ha- „Das ist alles andere als energieeffizi- fencity starten soll. Die theoretischen ent“, sagt Schmitz und erklärt das von Grundlagen wurden bereits in den ver- ihm und seinem ehemaligen Doktoran- den Wilson Casas entwickelte und inzwi- schen patentierte Prinzip: Anders als bei den meisten herkömmlichen Klimaanla- Foto oben: Professor Gerhard gen wird der Luft die Feuchtigkeit durch Schmitz erklärt die Funktionsweise Sorption entzogen – ein Verfahren, wel- des Sorptionsrades. ches an sich nicht neu, in Kombination mit der Nutzung natürlicher Energiequel- Foto rechts: Doktorand Jan Wrobel len sowie des Erdreichs als Wärmesenke Rechte Seite: Grafisches Modell einer bei den weiteren Schritten jedoch eine sorptionsgestützten Klimaanlage unter wirtschaftlich und umwelttechnisch in- Nutzung oberflächennaher Geothermie. teressante Innovation ist.
des Sorptionsrades genutzt (s.u.), ein 15 Teil wird über so genannte Energiepfähle forschung ins Erdreich abgeleitet. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass die Tem- peratur im Erdreich ab einer Tiefe von etwa fünf Metern bis in eine Tiefe von etwa 50 bis 100 Metern (abhängig von den geologischen Verhältnissen) mehr oder weniger konstant bei rund 10 Grad Celsius liegt. 75 Meter tiefe Erdwärmesonden Energiepfähle schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Gerade in Hamburg müssen oft Gründungspfähle aus Be- ton bis in tragfähige Bodenschichten in größerer Tiefe getrieben werden, weil im elbnahen Bereich dicke Kleischichten dicht unter der Oberfläche liegen, die wegen ihrer schwammigen Konsistenz für die Installation von Erdsonden ent- den noch zwei Erdwärmesonden bis in eine Bebauung nicht ohne weiteres zu- fällt. Im Falle des geplanten Pilotpro- eine Tiefe von 75 Metern gelegt. Für die lassen. Werden diese Pfähle mit dem jektes in der Hafencity sollen fünf sol- wissenschaftliche Begleitung dieses Wärmeleitsystem einer herkömmlichen cher Energiepfähle bis in 18 Meter Tiefe Projektteils ist das Institut für Geotech- Erdsonde kombiniert, können erheb- getrieben werden – tief genug, um die nik und Baubetrieb der TUHH unter liche Kosten eingespart werden, weil natürliche Erdkühle für den Betrieb der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe der Aufwand für zusätzliche Bohrungen Klimaanlage zu nutzen. Zusätzlich wer- zuständig.
16 Um die im Sorptionsrad enthaltenen hängigkeit von Temperatur und Feuchte mit den Fragen beschäftigen, wie sich hygroskopischen Substanzen zu re- der Außenluft stark schwankenden Ar- Bodenbeschaffenheit und Grundwasser forschung generieren, muss das aufgenommene beitsbedingungen ausgesetzt sind, die auf die Wärmeableitung auswirken und Wasser durch Wärme wieder verduns- Übertragung der abgegebenen Wärme wie ein System aus Energiepfählen und tet bzw. desorbiert werden. Dazu wird ins umgebende Erdreich dagegen ein Erdwärmesonden beschaffen sein muss, die Raum-Abluft, per Wärmetauscher sehr langsamer Prozess ist. „Deshalb um den Anforderungen einer umwelt- bereits vortemperiert durch die Wärme, müssen bei der Verwendung von ober- freundlichen Gebäudeklimatisierung ge- recht zu werden. Pilotanlage in Hamburgs Hafencity Das geplante Pilotprojekt in der Hafen- city, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, der Ham- burger Behörde für Wissenschaft und Forschung sowie zahlreichen Partnern aus der Industrie gefördert wird, soll vor allem Messdaten liefern, um den Betrieb für unterschiedliche Bedingungen mo- dellieren und handhabbare technische Unterlagen für Interessenten erarbeiten zu können. Konzipiert ist die Anlage zwar im Wesentlichen zur Klimatisierung im Sommer, jedoch soll eine Gesamtener- giebilanz auch für den Heizfall erfolgen, für den das System in modifizierter Form ebenfalls ausgelegt ist. Im März 2009 soll die Pilotanlage gebaut werden, doch die bei dem Prozess der Entfeuchtung flächennaher Geothermie als Wärmesen- Professor Schmitz denkt schon weiter: im Sorptionsrad frei wird, beim Durch- ke besondere Überlegungen hinsichtlich „Unser mittelfristiges Ziel ist es, zusam- leiten der Zuluft durch einen mit 60 bis auftretender Bedarfsspitzen angestellt men mit einem Investor eine großtech- 80 Grad Celsius heißem Wasser betrie- werden“, formuliert der Projektleiter wei- nische Anlage zu planen und zu bauen, benen Lufterhitzer weiter erwärmt. Die teren Forschungsbedarf, der nur in enger um so den Nachweis der energetischen zur Erwärmung dieses Wassers notwen- interdisziplinärer Zusammenarbeit der und ökonomischen Vorteile unter realen dige Energie soll im Falle des geplanten beiden beteiligten Institute zu bewältigen Nutzungsbedingungen erbringen zu Pilotprojektes über Solarkollektoren und ist. Die Diplom-Ingenieure Xiaolong Ma können.“ Fernwärmenutzung gewonnen werden. vom Institut für Geotechnik und Baube- Grundsätzlich ist auch die Einbindung trieb sowie Jan Wrobel vom Institut für www.tt.tu-harburg.de von Warmwasser-Pufferspeichern oder Thermofluiddynamik, Technische Ther- www.tu-harburg.de/gbt Wärmepumpen möglich. modynamik werden sich daher im Rah- „Entscheidend dabei ist die Gesamten- men ihrer Dissertationen unter anderem Dr. Uwe Westphal ergiebilanz der Anlage“, betont Profes- sor Schmitz: „Auch die regenerativen Energien müssen erst einmal gesam- melt werden, das heißt, der dafür not- wendige energetische Aufwand, z.B. für Umwälzpumpen, muss in die Gesamt- bilanz einfließen.“ Ein Problem sei auch die Tatsache, dass Klimaanlagen in Ab- Die mit Lithiumchlorid getränkten Papierschichten im Sorptionsrad entziehen der Zuluft die Feuchtigkeit. Ihr Forschungsfeld ist das Erdreich: Professor Jürgen Grabe (links) und Doktorand Xiaolong Ma.
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18 „SeitenWechsel“ mit Folgen: Chinesische Studentin hospitiert im nit „Kölibri“ im Hamburger Stadtteil St. Pauli W er, wie die Chinesin Sheng Wang, am Northern Institute of Techno- logie Management (NIT) studiert, weiß, Bewohner dieses weltbekannten Vier- tels, durch das jährlich Millionen Touris- ten strömen. Aber kaum einer weiß, dass nen können, und es deshalb auch „unser Wohnzimmer“ nennen. Sheng Wang sammelte in diesem Mi- dass eine moderne Ingenieurin mehr hier viele Kinder aufwachsen. Die Woh- lieu Eindrücke und Erfahrungen in der braucht als technisches Know-how. nungen sind eng und oft überbelegt, es offenen Kinder- und Jugendarbeit, sie Kenntnisse in Management und Recht, gibt kaum Spielplätze oder Grünflächen. beobachtete Jugendliche während mehrere Fremdsprachen sowie soziale Zum Alltag der Kinder gehören Lärm, eines Bewerbungstrainings, begleite- Kompetenzen sind in Führungspositi- Gewalt, Prostitution und Drogen. te Familientreffen und staunte über die onen unentbehrlich. Außerdem ist Ethik „Wenn man auf St. Pauli lebt, muss man uneingeschränkte Herzlichkeit, mit der als Pflichtfach mit einem Anteil von zehn starke Nerven haben.“ Mit diesen Wor- ihr die Beteiligten begegneten. Beson- Prozent im Fächerkanon der Hamburger ten wird die zehnjährige Anna aus St. ders nachdenklich hat sie das Bewer- Manager-Schule fest verankert bungstraining gemacht: „Ich und macht das Doppelstudium erlebte Heranwachsende, die am NIT sowie an der TUHH ein- sich verzweifelt bemühten, um malig unter den MBA-Program- überhaupt irgendeine Beschäf- men im deutschsprachigen tigung zu finden.“ Sheng Wang Raum. selbst besuchte in diesem Alter Nicht weniger ungewöhnlich die High School und freute sich stellt sich das Programm „Sei- darüber, an einer berühmten tenWechsel“ dar, ein Angebot Universität angenommen wor- der Patriotischen Gesellschaft den zu sein. Im Oktober wird Hamburg von 1765. Für eine sie ihr Doppelstudium abge- Woche können NIT-Studenten schlossen haben und als Mas- in eine andere Welt eintauchen. ter of Science in Environmental Von diesem einmaligen und seit Engineering sowie Master of sieben Jahren bestehenden Technology Management glän- Angebot haben in diesem Jahr zenden beruflichen Perspekti- außer Sheng Wang weitere 13 ven entgegensehen. NIT-Studierende Gebrauch ge- Sheng Wang hat im Westen macht. Sie hospitierten in so- zum ersten Mal Einblicke in zialen Institutionen, erlebten ein Leben von Kindern und den Alltag von Menschen mit Jugendlichen erhalten, die im Behinderungen, begleiteten Schatten von Sex-Shops und Wohnungslose zum Sozialamt Bordellen aufwachsen. Neu für und unterstützten minderjäh- die Absolventin der Tongji Uni- rige Asylbewerber bei Haus- versität war auch die Form der aufgaben. Hautnah erlebte Ansprache. Im „Kölibri“ duzen auch Sheng Wang Menschen sich Kinder und Erwachsene. auf der Schattenseite des Le- „Die Kinder rufen die Mitar- bens und erhielt dabei immer beiter beim Vornamen und be- wieder Gelegenheit, über ihren handeln sie wie Freunde.“ Für vergleichsweise privilegierten eine Chinesin, die ihren Eltern, Status zu reflektieren. Erziehern und Lehrern aus- Die Shanghaier Umweltingeni- schließlich mit Respekt begeg- eurin hospitierte fünf Tage im nen muss, ein Novum. Kulturzentrum „Kölibri“ beim Fünf Tage als Hospitantin in gemeinnützigen Verein Ge- einer anderen Welt haben die meinwesenarbeit St. Pauli Süd, 24-jährige Chinesin zum Nach- einer der ärmsten Stadtteile denken angeregt: „Ich habe Hamburgs mit einem hohen Anteil von Pauli auf der Homepage des Kulturzent- völlig neue Einblicke in gesellschaftliche Hartz-IV-Empfängern. Seit 33 Jahren rums „Kölibri“ zitiert. Fast 85 Prozent der Strukturen erhalten.“ arbeitet das „Kölibri“ erfolgreich für die Grundschulkinder hier leben auf Sozial- hilfeniveau. Doch den Mädchen und Jun- Martina Brinkmann gen fehlt es nicht nur an Geld. Liebevolle Zuwendung, Geborgenheit, kreative und phantasievolle Anregungen sind für ihre positive Entwicklung gleichermaßen wichtig. Das „Kölibri“ ist deshalb für die Sheng Wang hospitierte im Kinder ihr zweites Zuhause, in dem sie Hamburger Kulturzentrum „Kölibri“. spielen, werken, kochen, lesen und ler-
19 nit Technik. Hier ist die Chance. Ohne Jungheinrich bliebe Ihr Einkaufswagen vermutlich leer. Und nicht nur der. Täglich bewegen unsere Geräte Millionen von Waren in Logistikzentren auf der ganzen Welt. Unter den Flurförderzeugherstellern zählen wir zu den TOP 3 weltweit, sind in über 30 Ländern mit Direktvertrieb vertreten – und sehr neugierig auf Ihre Bewerbung. www.jungheinrich.de/karriere Jungheinrich Aktiengesellschaft Konzernzentrale Hamburg · Am Stadtrand 35 · 22047 Hamburg “Changing ends” with a asylum applicants with their homework. This was the milieu in which Sheng Wang Sheng Wang was one of those who gained impressions and experience of difference: Chinese student saw for themselves what life is like on social work with children and young peo- does voluntary work at the seamier side and was made con- ple. She watched juveniles on a job appli- “Kölibri” cultural center in stantly aware that they enjoy a relatively cation training course. She accompanied privileged status in life. That is why the family meetings and was amazed at the St. Pauli, Hamburg program is called “SeitenWechsel,” or unstinting cordiality she encountered. It changing ends, or looking at life from was the job application course that re- S tudents like Sheng Wang, a Chi- nese student at the Northern Insti- tute of Technology Management (NIT) in the other side – how others live it. Sheng Wang is an environmental engi- neer from Shanghai. She spent five days ally made her stop and think. “They were juveniles,” she said, “desperately trying to find a job of any kind.” At their age Hamburg, are well aware that engineers work at “Kölibri,” a cultural center run she went to high school and was thrilled today need to have more than just the by Gemeinwesenarbeit St. Pauli Süd, to be offered a place at a renowned uni- technical know-how at their fingertips. A a nonprofit community organization in versity. In October she will complete her knowledge of management and law, pro- one of the poorest areas of Hamburg double degree program and graduate as ficiency in several foreign languages, and with a high level of welfare recipients. a Master of Science in Environmental En- social competences are indispensable in For 33 years “Kölibri” has worked suc- gineering and a Master of Business Ad- management jobs. In addition, ethics is cessfully for the people who live in St. ministration in Technology Management a compulsory subject that makes up a Pauli, the world-famous red-light dis- with superb career prospects. firmly anchored 10 percent of the Ham- trict of Hamburg that millions of tourists Sheng Wang gained her first insight into burg management school’s curriculum. visit every year. Few if any of them will the lives of children and young people That alone makes the double degree realize that many children grow up in growing up in the vicinity of brothels program at the NIT and the Hamburg this area. Apartments are cramped and and sex shops in the West. The forms University of Technology (TUHH) unique often overcrowded, and there are hardly of address were also new for the Tongji among MBA programs on offer in Ger- any playgrounds or green spaces. Noise, University graduate. “The children call man-speaking countries. violence, prostitution and drugs are part members of staff by their first names and The “SeitenWechsel” social work pro- of these children’s everyday lives. treat them like friends,” she said. That gram organized by the Patriotische Ge- “You need strong nerves to live in St. was something new for a Chinese wom- sellschaft Hamburg von 1765 is no less Pauli,” Anna, 10, is quoted on the “Kö- an who was expected to show above all outside of the box. For a week it enables libri” home page as saying. Nearly 85 respect to parents and teachers. NIT students to immerse themselves in percent of elementary school students Five days working as an intern in another another world. This year Sheng Wang here live on welfare or at the level of world have given the 24-year-old Chinese and another 13 NIT students made use welfare recipients, and money is not all student food for thought. “I gained totally of this one-of-a-kind opportunity that they lack. Tender loving care, a feeling new insights into social structures,” she has been available for the past seven of security, and creative and imaginative said. years. They did voluntary work at wel- ideas are no less important for their posi- fare facilities, experienced at first hand tive development. That is why “Kölibri” the difficulties that people with dis- is a second home for these children, a abilities encounter in everyday life, ac- place where they can play, work, cook, companied homeless people to the read and learn, and that is also why they welfare office and helped under-age call it “our living room.”
20 Management spielend begreifen: Planspiele sind eine bewährte Lernmethode kühne school in der Weiterbildung an der Kühne School of Logistics and Management einer zur Verfügung gestellte Software programmieren. Für Elmar Stork war gerade dies eine außergewöhnlich span- nende Herausforderung, bei der es für ihn auch Überraschungen gab, die seine Projektarbeit immer wieder erschwerten. Als Entwicklungsingenieur hatte der Diplom-Wirtschaftsingenieur der DB Schenker unter anderem die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit dem Software- Spezialisten seines Teams dafür zu sor- gen, dass die Elektronik des Lego-Autos die definierten Funktionen tatsächlich leisten konnte. Doch plötzlich kam alles anders: Sämtliche Software-Experten wurden – so die Vorgabe des Planspiels – mit der Begründung, sie hätten keine Ar- beitserlaubnis, fristlos entlassen. Schnell mussten Stork und auch seine Konkur- renten die Aufgabe der Software-Spe- A m Ende des Tages stand fest: Kristin Laube hatte den richtigen Riecher für ihr Unternehmen: Die von ihr konzipierte nehmer der jährlichen Summer School, in der Regel studierte Wirtschaftswissen- schaftler und Wirtschaftsingenieure aus zialisten an andere Gruppenmitglieder übertragen. Autoserie traf den Nerv der Zeit und die Logistik-Unternehmen. „Immer wieder wurden uns plötzlich Bedürfnisse des Marktes und wurde auf Schnell wurde den Teilnehmern klar, Schikanen dieser Art präsentiert, die dem Genfer Automobilsalon als Erfolgs- dass effiziente Kommunikation und ra- ein schnelles Umdenken und sich ar- modell gefeiert. Als Produktionsinge- sche Entscheidungsfindung der rote rangieren mit der neuen Situation erfor- nieurin hatte sie auch auf den richtigen Faden zum Erfolg sind. Die Teilnehmer, derten“, berichtet Stork. Dennoch, und Fertigungsstandort gesetzt, nämlich Ka- die für zwölf Tage aus dem gesamten vielleicht gerade wegen dieser Heraus- nada, und damit die Fixkosten auf einem Bundesgebiet zur Weiterbildung an die forderungen, habe ihm das Planspiel viel niedrigen Niveau gehalten. Sechs Stun- Kühne School nach Hamburg gekom- Spaß gemacht und sei der Höhepunkt den hatten Laube und ihre Mitstreiter für men waren, mussten sich – aufgeteilt in der zweiwöchigen Summer School ge- diesen Erfolg gebraucht – genau die vor- vier Gruppen und ausgestattet mit einem wesen. Entscheidend für den Erfolg des gegebene Zeit im Planspiel „Innovation fiktiven Kapital – zuerst über ihre jewei- Teams um Kristin Laube war: Es hatte Management“ an der Kühne School of lige Rolle und Verantwortung innerhalb einen Teil seines Kapitals in die Marktfor- Logistics and Management. ihrer Teams einigen. Verschiedene Posi- schung investiert, so dass das von ihm Was in der Realität viele Jahre dauert, tionen waren zu besetzen: Projektleitung konzipierte Fahrzeug den im Planspiel haben Kristin Laube und weitere 24 Teil- und Koordination, Modellentwicklung, fixierten Kundenwünschen am ehestens nehmer der diesjährigen Summer School Software-Programmierung, Finanzen, entsprach. während eines sogenannten Planspiels Produktion und Marketing. „Die Kennt- Richard Lemloh in wenigen Stunden durchgespielt: Die nisse, die auf diesen Gebieten des Inno- Aufgabe der Gruppen war die Entwick- vations-Managaments erworben werden, Summer School lung und Vermarktung einer neuen Au- sind direkt übertragbar auf die Aufgaben Die Summer School ist eine zwölf- tomodellreihe, klassisches Innovations- in der Logistik“, sagt Prof. Dr. Wolfgang tägige Veranstaltung, die Fach- und management von Betriebswirten. „Auch Kersten, Präsident der Kühne School an Führungskräfte aus Handel, Industrie Logistik-Manager sind als Dienstleister der TUHH. und Dienstleistung auf Management- in Innovationsprozesse involviert und Kristin Laube, im realen Leben Prozess- Aufgaben in der Logistik vorbereitet. werden täglich mit klassischen betriebs- Managerin Seefracht bei Kühne & Nagel, Die Teilnehmer lernen Theorien und wirtschaftlichen Herausforderungen war im Planspiel für die Produktion des Methoden des allgemeinen sowie des konfrontiert“, sagt Planspiel-Leiter Keith neuen Autos verantwortlich. Binnen von Logistik-Managements und Führungs- Goffin zur Aufgabenstellung in diesem nur sechs Stunden waren Marktinforma- kompetenz. Dabei werden immer wie- Praxistraining. Der Professor für Innovati- tionen zu analysieren, das Automobil mit der Fälle aus der Praxis durchgespielt. onsmanagement an der britischen Cran- Hilfe von Lego-Bauteilen zu designen, Die Summer School mit Exkursionen field University gehört zum internatio- technische Verbesserungen zu testen in Hamburger Logistikunternehmen, nalen Dozententeam der Kühne School und das neue Modell auf der Genfer einem Workshop über Verhandlungs- und begleitete zum ersten Mal die Teil- Messe zu präsentieren. techniken, Gesprächen mit Logistik- Zusätzlich sollten die Wettbewerber bei Managern ist zugleich der Auftakt des dieser „Trockenübung“ im Seminar- zweijährigen berufsbegleitenden Voll- raum eine Reihe neuer Funktionen in zeit-MBA-Programms an der Kühne ihr Automodell – wie eine automatische School. Einparkhilfe – installieren und diese mit www.kuehneschool.de.
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