Sportunterricht in der Volksschule des Kantons St.Gallen

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Sportunterricht in der Volksschule des
Kantons St.Gallen
Untersuchung der IST-Situation

Kurzbericht

Büchel Sonja
Brühwiler Christian
Egger Patrick
Hochweber Ann Christin
Perret Jacqueline

Mai 2014

Institut Professionsforschung und Kompetenzentwicklung
Pädagogische Hochschule St.Gallen
Notkerstrasse 27
CH-9000 St.Gallen
Tel +41 (0)71 243 94 60
christian.bruehwiler@phsg.ch
www.phsg.ch/forschung
Inhaltsverzeichnis
Dank ......................................................................................................................................4

Absicht und Zielsetzung ......................................................................................................4

Hintergrund...........................................................................................................................5

Fragestellung........................................................................................................................8

Methodisches Vorgehen und Stichprobe ...........................................................................8

Zentrale Ergebnisse .............................................................................................................9

Fazit und Handlungsfelder.................................................................................................19

Ausblick ..............................................................................................................................19

Literaturverzeichnis ...........................................................................................................20

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Dank
Die Durchführung der Studie zur IST-Situation des Sportunterrichts in der Volksschule des
Kantons St.Gallen aus Sicht der Schulleitungen und sportunterrichtenden Lehrpersonen
wurde unterstützt durch das Bildungsdepartement des Kantons St.Gallen (BLD) sowie das
Bundesamt für Sport (BASPO). Wir bedanken uns für die Unterstützung, insbesondere bei
den Mitgliedern der Begleitgruppe des Projekts:
Patrik Baumer (Amt für Sport), Christoph Conz (BASPO), André Gogoll (EHSM), Stefan
Wehrle (Amt für Volksschule), Norbert Würth (Fachstelle Schule & Gesundheit).
Unterstützung bei der Planung und Durchführung des Projekts und bei der Erstellung des
Abschlussberichts erhielten wir von Titus Guldimann (PHSG) und Ann Christin Hochweber
(PHSG).
Ein Dankeschön geht auch an das Sekretariat des Instituts für Professionsforschung und
Kompetenzentwicklung der PHSG, an Astrid Sperger und ihre Mitarbeitenden, die die admi-
nistrativen Arbeiten übernommen haben.
Vor allem aber richtet sich unser Dank an alle, die uns für die Befragung zur Verfügung stan-
den, an die Schulleitungen und die sportunterrichtenden Lehrpersonen, welche sich die Zeit
genommen haben, unsere Fragebögen auszufüllen.

Absicht und Zielsetzung
Der Sportunterricht kann als Kernelement von Massnahmen zur Bewegungs- und Sportför-
derung in der Schule bezeichnet werden. Er ist über alle Klassenstufen, Schulstufen und
Schulformen hinweg im Schulalltag verankert und erreicht so alle Kinder und Jugendlichen in
der Schweiz. Es stellt sich daher die Frage nach der Qualität des Sportunterrichts in der
Schule.
In der Schweiz wird Sport und Bewegung in der obligatorischen Schule und der Sekundar-
stufe II vom Bund gesteuert. Im neu revidierten Sportförderungsgesetz werden qualitative
Grundsätze für den Sportunterricht formuliert, welche grundlegende Anforderungen be-
schreiben, die „guten“ Sportunterricht unterstützen.
Eine Untersuchung der IST-Situation des Sportunterrichts liefert wichtige Daten über den
Umsetzungsgrad der Qualitätsgrundsätze. Auf dieser Basis wurde die Erfüllung gesetzlicher
Vorgaben sowie die Rahmenbedingungen von Sportunterricht in der Volksschule des Kan-
tons St.Gallen untersucht. Folgende Qualitätsaspekte wurden betrachtet:
   • Mindestumfang von Sportlektionen
   • Lehrpläne
   • Infrastruktur im Sportunterricht
   • Qualitätsmanagement
   • Ziele und Bedeutung des Sportunterrichts
   • Durchführung des Sportunterrichts
   • Personelle Qualifikationen und Sportbiographie der Lehrpersonen
   • Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler.

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Hintergrund
Schul-/Unterrichtsentwicklung und Sportunterricht
Das Thema Schulentwicklung bzw. Qualitätsentwicklung erhält zunehmend auch für den
Sportunterricht eine wachsende Bedeutung. Die Fachdidaktiken werden vermehrt in die
Schul- und Unterrichtsforschung mit einbezogen.
Zur Schulsportentwicklung gehören - wie auch aus der allgemeinen Schulentwicklung be-
kannt - auf der einen Seite die Akteure, auf der anderen Seite aber auch die strukturellen
Bedingungen und Kontexte von Schule und Schulsport (vgl. Balz et al., 2011, S. 13f.).
Schulsport kann zum Lernort für den Erwerb von überfachlichen Kompetenzen werden und
ebenso als Teil einer „bewegten Schule“ Know-how zum Umgang mit gesundheitlichem Ver-
halten einbringen.

Auftrag und Stellenwert des Sportunterrichts
Der Schulsport soll die Entwicklung des jungen Menschen durch Bewegung, Spiel und Sport
fördern sowie die Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur erschliessen (Gebken, 2004, S. 2).
Die Pädagogische Hochschule Zürich hat im Auftrag des Bundesamtes für Sport BASPO
eine Diskussionsgrundlage für die Formulierung des Auftrags des Fachs Sport in der Volks-
schule erarbeitet (Fries et al., 2009). In ihrem Bericht formuliert die Autorenschaft einen ex-
pliziten Auftrag des Fachs Sport:
     Das Fach Sport überliefert und (re-)produziert Sport als ein Kulturgut im Hinblick auf
     die Zukunft und wirkt seinerseits auf die Entwicklung des Sports […]; das Fach Sport
     stellt mit spezifischen Mitteln, nach bestimmten Regeln, Ansprüchen und Grund-
     sätzen, in besonderen Räumen und zu festgesetzten Zeiten ein Lernarrangement be-
     reit, das Bewegungserfahrungen ermöglicht sowie die körperlich-geistige Entwicklung
     der Schülerinnen und Schüler unterstützt […]; das Fach Sport repräsentiert deutlicher
     als andere Fächer das Zusammenwirken von Körper und Geist in allen schulischen
     Belangen und verfügt über handlungsleitendes Wissen zum menschlichen Zusam-
     menleben und wirkt so auf seine Weise an der Entwicklung von Schule und Unter-
     richt mit […]. (Fries et al., 2009, S. 19)
In diesen Ausführungen wird deutlich, dass Sportunterricht und Schul- bzw. Unterrichtsent-
wicklung sich gegenseitig beeinflussen. Der Sportunterricht erhält dadurch einen zentralen
Stellenwert im Kanon der Schulfächer und trägt damit neben anderen Fächern zur Erfüllung
des Bildungsauftrags der Volksschule bei.

Massnahmen zur Qualitätsentwicklung im Sportunterricht
Voraussetzung für eine Analyse der Qualität von Sportunterricht ist die Festlegung von Qua-
litätszielen auf der Grundlage relevanter Qualitätsdimensionen. Ein verbreiteter Strukturie-
rungsvorschlag unterscheidet drei Dimensionen 1: die Struktur-, Prozess- und Ergebnisquali-
tät oder häufig auch Input-, Prozess- und Outputqualität genannt. Die Betrachtung dieser drei
Ebenen im Kontext Schule stellt eine Möglichkeit dar, das komplexe Bedingungsgefüge von
Unterrichtsprozessen zu systematisieren (Hummel & Erdtel, 2004, S. 49f.).

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    Auch Drei-Säulen-Modell der Qualitätsanalyse von Donabedian (1980) genannt (Gröhlich, 2011, S. 19)
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Das Projekt Qims.ch
Dem Projekt „qims – Qualität im Sport- und Bewegungsunterricht“, das vom Bundesamt für
Sport BASPO initiiert wurde, liegt ein solches Drei-Säulen-Modell zu Grunde. Das Input-
Prozess-Output-Modell (IPO-Modell) enthält einzelne Qualitätsbereiche und entsprechende
Dimensionen, welche mit Kriterien und Indikatoren versehen wurden.
Die vorliegende Untersuchung stützt sich auf dieses Input-Prozess-Output-Modell. Für die
Analyse der IST-Situation wird dabei auf die Qualitätsbereiche Input und Prozess fokussiert.

Qualitätsbereich Input
Der Bereich Input beschreibt die Voraussetzungen, welchen die schulischen Prozesse un-
terworfen sind. Betrachtet werden
    •   die Rahmenbedingungen, d.h. Grundlagen, welche von Seiten des Bundes, der Kan-
        tone, der Gemeinden und der Schulleitungen geschaffen werden,
    •   die personellen Voraussetzungen, also Einstellungen und Voraussetzungen der
        Lehrpersonen und
    •   die strukturellen Ressourcen (interne Strukturen).

Qualitätsbereich Prozess
Der Bereich Prozess untergliedert sich in zwei Teilbereiche, deren Tätigkeiten und Aufga-
bengebiete in erster Linie zum einen der Schulleitung, zum anderen den Lehrpersonen zu-
geordnet werden können:
1) Organisation (vor allem Schulleitung)
   •    Schulführung
   •    Organisation und Administration
   •    Zusammenarbeit und Schulkultur
2) Unterricht (vor allem Lehrperson)
   •    Unterrichtsplanung
   •    Unterrichtsdurchführung
   •    Unterrichtsklima
   •    Rückmeldung

Qualitätsmerkmale im Sportunterricht
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Merkmale guten Sportunterrichts nicht völlig
verschieden sind zu allgemeinen Merkmalen guten Unterrichts. Diese umfassen beispiels-
weise:
   •    Zielorientierung, Transparenz und Strukturiertheit
   •    Schülereinbezug, Schülermitbestimmung, Schülerorientierung
   •    Zweckmässigkeit, Passung von Ziel-, Inhalts- und Methodenentscheidung
   •    Gutes, lernförderliches Unterrichtsklima
   •    Förderhaltung: Individualisierender Unterricht mit geeigneten, intelligenten Übungs-
        möglichkeiten und Rückmeldetechniken
   •    Gute Klassenführung
   •    Hoher Anteil echter Lernzeit
   •    Methodenvielfalt
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Als für den Sportunterricht spezifische Qualitätsmerkmale können folgende Kriterien ergänzt
werden:
   •   Sicherheitsaspekt
   •   motorisch-körperlicher Aspekt
   •   über mehrere Sinnperspektiven erfahrbare Bewegung (vgl. Steinegger, 2010)
bzw.
   •   Selbsttätigkeit
   •   Mehrperspektivität
   •   Reflexion (vgl. Schumacher, 2011).

Rahmenbedingungen
Die gesetzlichen Vorgaben sind im Sportförderungsgesetz (SpoFöG, 2011) geregelt. In der
obligatorischen Schule und der Sekundarstufe II ist der Sportunterricht obligatorisch. Vorge-
schrieben sind mindestens drei Lektionen pro Woche. Für den Sportunterricht müssen Anla-
gen und Einrichtungen zur Verfügungen stehen, welche einen qualitativ guten Unterricht zu-
lassen. Für die Qualität des Sportunterrichts ist aber u.a. auch die Kompetenz der Lehrper-
sonen zentral. Es sind deshalb geeignete Aus- und Weiterbildungsangebote im Fachbereich
Sport bereitzustellen. Den Lehrpersonen sollen für die professionelle Planung und Auswer-
tung des Sportunterrichts verbindliche, schulstufenbezogene und zeitgemässe Lehrpläne zur
Verfügung stehen (SpoFöV, 2012, S. 50). Die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben liegt
in der Verantwortung der einzelnen Kantone (SpoFöG, 2011, S. 4).

Unterrichtsprozess
Was müssen Lehrpersonen in der Planung, Durchführung und Auswertung ihres Sportunter-
richts berücksichtigen und welchen Herausforderungen müssen sie sich dabei stellen?
Die Ziele und Erwartungen an den Sportunterricht sind unterschiedlich akzentuiert und set-
zen grosse Hoffnungen im Hinblick etwa auf die Förderung von Gesundheit, Sozialverhalten
und Persönlichkeitsentwicklung. Auch soll der Sportunterricht die Motivation zu lebenslan-
gem Sporttreiben ausbilden, die Grundlage für eine eigenverantwortliche Teilnahme am aus-
serschulischen Sport legen, Einstellungen und Haltungen als Bestandteil eines sportiven
Lebensstils entwickeln sowie nachhaltig zur Förderung der körperlichen und seelischen Ge-
sundheit beitragen (Brettschneider et al., 2005, S. 156). Die Lehrpersonen stehen so vor der
anspruchsvollen Aufgabe, ihren Sportunterricht nach diesen Grundsätzen zu planen und zu
gestalten.

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Fragestellung
Wie lässt sich die IST-Situation des Sportunterrichts in der Volksschule des Kantons
St.Gallen anhand verschiedener Qualitätskriterien beschreiben?

Teilfragestellungen
1. Inwieweit werden die gesetzlichen Vorgaben und Rahmenbedingungen für den Sportun-
   terricht erfüllt?
2. Welche Qualifikationen bringen die sportunterrichtenden Lehrpersonen mit?
3. Welche motivationalen Voraussetzungen und Überzeugungen zum Sport(-unterricht)
   bringen Schulleitungen und sportunterrichtende Lehrpersonen mit?
4. Welche Ziele und welche Bedeutung werden dem Sportunterricht an sich und im Kanon
   der Fächer zugewiesen?
5. Wie wird Sportunterricht durchgeführt?
6. Gibt es Unterschiede zwischen den Schulstufen?

Methodisches Vorgehen und Stichprobe
Zur Klärung der Forschungsfragen wurde von April bis Juli 2013 eine online administrierte
Fragebogen-Vollerhebung bei Schulleitungen und sportunterrichtenden Lehrpersonen in der
Volksschule (Kindergarten-/Primar- und Sekundarstufe I) des Kantons St.Gallen durchge-
führt.
Eingesetzt wurden jeweils eine Fragebogenversion für die Schulleitungen und eine für die
Lehrpersonen. Befragt wurden insgesamt 250 Schulleitungen der Volksschule des Kantons
St.Gallen sowie 1817 Lehrpersonen, von denen allerdings nicht alle den Fragebogen ausfüll-
ten (vgl. Tabelle 1).
Tabelle 1: Anzahl Befragte und Rücklauf bei den Schulleitungen (SL) und Lehrpersonen (LP) nach Schulstufe
                                                Befragte               Rücklauf             Rücklauf in %
 SL KG/PS                                            173                   119                       69%
 SL Sek I                                             77                     61                      79%
 SL total                                            250                   180                       72%
 LP KG/PS                                           1503                   669                       45%
 LP Sek I                                            314                   232                       74%
 LP total                                           1817                   901                       50%

Tabelle 2: Geschlecht der Schulleitungen (SL) und Lehrpersonen (LP) nach Schulstufe
                     KG/PS                                          Sek I
                          Häufigkeiten             Angabe in %         Häufigkeiten          Angabe in %
 SL weiblich                        45                    38%                     6                 10%
 SL männlich                        73                    62%                    55                 90%
 SL total                         118                    100%                    61                100%
 LP weiblich                      550                     82%                    88                 38%
 LP männlich                      119                     18%                  144                  62%
 LP total                         669                    100%                  232                 100%

                                                                                                            8
Zentrale Ergebnisse
Gesetzliche Vorgaben
Im Sportförderungsgesetz (SpoFöG, 2011) werden für die obligatorische Schule der Schweiz
drei Wochenstunden Sportunterricht für alle Schulstufen verbindlich festgeschrieben. Die
Ergebnisse zeigen, dass diese gesetzliche Vorgabe von fast allen befragten Schulen (98%)
erfüllt werden kann.

Rahmenbedingungen / Infrastruktur
Die Infrastruktur für den Sportunterricht wird von den Schulleitungen insgesamt positiv be-
wertet. Eine Sporthalle können alle Schulen nutzen (100%). Ein Rasen- oder Hartplatz kann
ebenfalls von einer Mehrheit der Schulen genutzt werden (KG/PS: 96% bzw. 94%; Sek I:
89% bzw. 93%). Ein Gymnastik-, Fitness- oder Kraftraum hingegen steht nur wenigen Schu-
len zur Verfügung (KG/PS: 10%; Sek I: 18%). Die Nutzbarkeit der Leichtathletikanlagen un-
terscheidet sich signifikant nach Schulstufe. Auf Stufe Sek I können Leichtathletikanlagen
eher genutzt werden (82%) als auf Stufe KG/PS (66%). Schwimmanlagen können von rund
drei Viertel der Schulen genutzt werden (KG/PS: 75%; Sek I: 73%).
Die Qualität dieser nutzbaren Ressourcen wird von den Schulleitungen als zufriedenstellend
bis sehr gut bezeichnet (vgl. Abbildung 1). Am schlechtesten wird die Qualität der Leichtath-
letik-Anlagen beurteilt.

Abbildung 1: Einschätzung der Qualität der nutzbaren Ressourcen für den Sportunterricht nach Schulstufe
(Vergleich der Mittelwerte; 1 = sehr schlecht bis 4 = sehr gut; Befragung der Schulleitungen)

Von den Lehrpersonen wird der Zustand der Ressourcen ebenfalls eher positiv bewertet und
nicht als Qualitätseinschränkung für den Sportunterricht wahrgenommen. Die Mittelwerte
liegen zwischen 1.31 (Sek I: Zustand der Umkleidekabinen) und 2.14 (ebenfalls Sek I: Grös-
se der Sporthalle) 2.
Hinsichtlich der Regelmässigkeit von Schwimmunterricht, zeigt sich anhand der Aussagen
der Schulleitungen ein nicht ganz so positives Bild. Auf der Kindergarten- und Primarstufe
findet an 69% der Schulen regelmässig Schwimmunterricht statt, auf der Sekundarstufe I
2
 Mittelwert auf einer Zustimmungsskala („Die Qualität meines Sportunterrichts wird eingeschränkt durch …“) von
1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu
                                                                                                             9
hingegen nur an 28% der Schulen. Als zentraler Hinderungsgrund wird vor allem die fehlen-
de Infrastruktur genannt (45% von insgesamt 120 Nennungen), gefolgt von der Angabe,
dass der Schwimmunterricht nur auf der Primarstufe, nicht aber auf der Sekundarstufe I obli-
gatorisch sei (13%), und dem grossen Aufwand, der dafür betrieben werden muss (13%).

Sportlager / Sporttage
Die Durchführung von Sportlagern und Sporttagen ist im Allgemeinen entsprechend der
Schulstufe gegeben (vgl. Abbildung 2 und Abbildung 3).

Abbildung 2: Durchführung von Sportlagern nach Schulstufe (KG/US = KG - 3. Schuljahr, n = 104; MS = 4. - 6.
Schuljahr, n = 108; Sek I: 7. Schuljahr, n = 60; 8. Schuljahr, n = 57; 9. Schuljahr, n = 55)

Abbildung 3: Anzahl Sporttage nach Schulstufen (KG, n = 107; US = 1. - 3. Schuljahr, n = 111; MS = 4. - 6. Schuljahr,
n = 108; Sek I: 7. Schuljahr, n = 63; 8. Schuljahr, n = 62; 9. Schuljahr, n = 62)

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Das Budget, das den Schulleitungen für die Durchführung von Sportlagern bzw. Sporttagen
zur Verfügung steht, ist für die Mehrheit auf beiden Schulstufen genau richtig (Sportlager:
80%; Sporttage: 86%). 68% (KG/PS) bzw. 79% (Sek I) der Schulleitungen geben zudem an,
dass die Sportlager für alle Schülerinnen und Schüler obligatorisch sind. Insgesamt genies-
sen Sportlager und Sporttage eine hohe Bedeutung an den Schulen (vgl. Abbildung 4).

Abbildung 4: Bedeutung Sporttage und Sportlager an der Schule nach Schulstufen
(Vergleich der Mittelwerte; 1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu; Befragung der Schulleitungen)

Massnahmen zur Qualitätsentwicklung
Q-Konzept und Schulprogramm/Schulleitbild
Ein Grossteil der Schulleitungen gibt an, dass an ihrer Schule ein Q-Konzept (KG/PS: 92%;
Sek I: 86%) als auch ein Schulprogramm oder Schulleitbild (KG/PS: 82%; Sek I: 87%) vor-
handen ist. Die Frage, ob der Sportunterricht im Q-Konzept oder im Schulprogramm/Schul-
leitbild verankert ist, beantwortet die Mehrheit der Schulleitungen beider Stufen mit nein (Q-
Konzept KG/PS: 79%; Sek I: 81%; Schulprogramm/Leitbild KG/PS: 68%, Sek I: 63%).

Weitere Massnahmen
Das Vorhandensein von Massnahmen zur Unterstützung der Qualität im Sportunterricht
durch die Schulleitung wird von Seiten der Schulleitung insgesamt häufiger bejaht als von
Seiten der Lehrpersonen. Laut Aussage von Schulleitungen und Lehrpersonen wird vor al-
lem angeboten:
     •    Mitarbeitergespräch (Schulleitung KG/PS: 61%; Sek I: 84% - Lehrpersonen KG/PS:
          42%; Sek I: 58%)
     •    Visitation und Hospitation (Schulleitung KG/PS: 68%; Sek I: 83% - Lehrpersonen
          KG/PS: 31%; Sek I: 45%)
     •    Finanzierung von Weiterbildungskursen (Schulleitung KG/PS: 83%; Sek I: 86% -
          Lehrpersonen KG/PS: 70%; Sek I: 82%).
Das Angebot von Mitarbeitergespräch und Visitation/Hospitation wird auf der Stufe Sek I
häufiger bejaht als auf der Kindergarten- und Primarstufe. Zu internen Weiterbildungen im
Fach Sport kommt es hingegen auf beiden Schulstufen eher selten (Schulleitung KG/PS:
30%; Sek I: 26% - Lehrpersonen KG/PS: 23%; Sek I: 23%).
Unterstützungsressourcen wie eine sportverantwortliche Person, eine Fachschaft Sport oder
ein J+S Coach gibt es laut Angaben der Schulleitungen vor allem auf der Sekundarstufe I,
auf der Kindergarten- und Primarstufe hingegen weniger (vgl. Abbildung 5).

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Abbildung 5: Vorhandensein von Unterstützungsressourcen nach Schulstufe
(n = 179; Befragung der Schulleitungen)

Qualifikation der sportunterrichtenden Lehrpersonen
Lehrberechtigung
Fast alle der befragten Lehrpersonen (97%) geben an, die Lehrberechtigung für die Schul-
stufe zu haben, auf der sie unterrichten.

Weiterbildungen
Weiterbildungen im Fachbereich Sport und Bewegung werden eher selten besucht, insbe-
sondere auf der Kindergarten- und Primarstufe (vgl. Abbildung 6 und Abbildung 7).

Abbildung 6: Anzahl Weiterbildungstage der Lehrpersonen im Fach Sport im Schuljahr 11/12 nach Schulstufe
(n = 865)

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Weiterbiludngstage

                        KG/PS                      66.6                      27.5      5.9      keine WB-Tage
        SJ 12/13

                                                                                                1 - 2 WB-Tage

                         Sek I        26.8                      45.5            27.7
                                                                                                3 und mehr
                                                                                                WB-Tage
                                 0%          20%          40%          60%   80%       100%
                                                            Prozente

Abbildung 7: Anzahl Weiterbildungstage der Lehrpersonen im Fach Sport im Schuljahr 12/13 nach Schulstufe
(n = 830)

Ein Bedürfnis nach Weiterbildung im Fachbereich Sport äussern auf der Kindergarten- und
Primarstufe rund die Hälfte der befragten Lehrpersonen (49%), auf der Sekundarstufe I rund
zwei Drittel (64%).
Danach gefragt, in welchem Bereich oder zu welchen Themen sich die Lehrpersonen Weiter-
bildungen wünschen, fällt fast die Hälfte aller Nennungen in die beiden Kategorien Spiele /
Ballspiele / Mannschaftsspiele und Geräteturnen / Gymnastik. Weitere Kategorien, die häufig
genannt wurden, sind Tanz / Rhythmik, Sportunterricht allgemein, Sportdidaktik, Schwimmen
und Trendsportarten (vgl. Tabelle 3).
Tabelle 3: Weiterbildungswünsche Lehrpersonen Fachbereich Sport (Mehrfachantworten; insg. 688 Nennungen)
 Weiterbildungswünsche - Kategorien                                                           Anzahl Nennungen
 Spiele / Ballspiele / Mannschaftsspiele                                                                     148
 Geräteturnen / Gymnastik                                                                                    143
 Tanz / Rhythmik                                                                                                64
 Sportunterricht allgemein                                                                                      60
 Sportdidaktik                                                                                                  46
 Schwimmen                                                                                                      40
 Trendsportarten                                                                                                38
 Leichtathletik                                                                                                 30
 Wintersport / Schneesport                                                                                      27
 Spezifische Weiterbildungen (Lehrmittel / Projekte)                                                            21
 Sportunterricht mit kleinen Kindern                                                                            16
 Fachübergreifende Themen (z.B. Gesundheit / erste Hilfe)                                                       15
 Outdoorsport                                                                                                   12
 Stationentraining / Parcours                                                                                   11
 Sonstiges                                                                                                       7
 Koordination                                                                                                    5
 Fachwissen / Regelkunde                                                                                         5
 Total Nennungen                                                                                             688

                                                                                                                13
Motivation und Einstellung gegenüber Sport und Sportunterricht
Freizeitsport und Mitgliedschaft im Sportverein
Schulleitungen wie Lehrpersonen sind grundsätzlich auch in ihrer Freizeit sportlich aktiv
(Schulleitungen: 90%; Lehrpersonen: 99%). Aktives Mitglied in einem Sportverein zu sein,
geben 43% (KG/PS) bzw. 67% (Sek I) der Lehrpersonen an.

Überzeugungen zum Sport
In Bezug auf die Überzeugung zum Sport und Sportunterricht dominieren für Schulleitungen
wie für Lehrpersonen die Motive Gesundheit / Fitness und Aktivierung / Freude. Das Motiv
Wettkampf / Leistung hingegen spielt für beide Gruppen eine nachrangige Rolle (vgl. Abbil-
dung 8).

                                                                                                           3.36
                                                                                                    3.19
    Aktivierung / Freude                                                                                   3.36
                                                                                                                  3.55

                                                                                                       3.36
                                                                                                       3.33
   Gesundheit / Fitness                                                                                3.31
                                                                                                       3.34

                                                                                         2.73
                                                                                     2.54
  Ablenkung / Katharsis                                                                  2.67
                                                                                           2.75

                                                                              2.39
                                                                                                                             SL KG/PS
                   Ästhetik                                                       2.45
                                                                                      2.64                                   SL Sek I
                                                                                             2.80
                                                                                                                             LP KG/PS
                                                                                  2.46                                       LP Sek I
                                                                                    2.55
        Figur / Aussehen                                                           2.54
                                                                           2.30

                                                                   2.02
                                                                            2.32
                   Kontakt
                                                                              2.36
                                                                                  2.54

                                                     1.65
                                                            1.87
   Wettkampf / Leistung                                 1.73
                                                                    2.13

                              1                             2                              3                             4
                                                                Mittelwerte

Abbildung 8: Mittelwerte der Unterskalen der Skala „Überzeugung zum Sport“ nach Schulstufe
(Vergleich der Mittelwerte; 1= trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu)

                                                                                                                                        14
Anerkennung von Sportunterricht und Arbeitszufriedenheit der Lehrpersonen
Anerkennung
Die Anerkennung des Fachs Sport an der eigenen Schule wird sowohl von Schulleitungen
wie von Lehrpersonen als recht hoch eingeschätzt (Mittelwert Schulleitung: 7.20; Lehrperso-
nen: 7.02 3).

Arbeitszufriedenheit
Der Aussage, mit ihrer Tätigkeit als sportunterrichtende Lehrperson zufrieden zu sein, stim-
men fast alle befragten Lehrpersonen zu (insgesamt 94%). Die Zufriedenheit ist bei den
Lehrpersonen der Sekundarstufe I höher als bei jenen der Kindergarten- und Primarstufe
(Mittelwert Sek I: 3.42; KG/PS: 3.24 4).
Zentrale Gründe für die Arbeitszufriedenheit sind
    •    die Arbeit mit jungen Menschen (Mittelwert: 3.67),
    •    die Freude am Beruf (Mittelwert: 3.56) sowie
    •    das gute Lehrer-Schüler-Verhältnis (Mittelwert: 3.55).
Betrachtet man die beiden Schulstufen getrennt, finden sich folgende Gründe: Auf der Stufe
KG/PS werden als Hauptgründe für die Zufriedenheit
    •    die Arbeit mit jungen Menschen (Mittelwert: 3.68),
    •    die Schüler/innen in einer anderen Lernumgebung wahrnehmen (Mittelwert: 3.62)
         und
    •    motivierte und motivierbare Schüler/innen (Mittelwert: 3.59) genannt.
Auf der Stufe Sek I sind die Hauptgründe für die Zufriedenheit
    •    die Freude am Beruf (Mittelwert: 3.67),
    •    die Vermittlung von Sportbegeisterung (Mittelwert: 3.64) sowie
    •    die Arbeit mit jungen Menschen (Mittelwert: 3.64).

Ziele des Sportunterrichts und ausserunterrichtliche Schulsportangebote
Ziele des Sportunterrichts
Ein vorrangiges Ziel von Sportunterricht für Schülerinnen und Schülern sehen Schulleitungen
und Lehrpersonen darin, Entspannung und Ausgleich zu bieten (Mittelwert Schulleitungen:
3.51; Lehrpersonen: 3.55 5). Ansonsten unterscheiden sich die beiden Personengruppen in
ihren Einschätzungen der abgefragten Ziele: Während die Schulleitungen Ziele betonen wie
    •  in neue Sportarten Einsicht geben (Mittelwert: 3.29) und
    •  die Leistungen der Schüler/innen in den einzelnen Sportarten verbessern (Mittelwert:
       3.02)
sind es bei den Lehrpersonen die Ziele
    •    Schüler/innen zum Engagement im Sportverein anregen (Mittelwert: 3.50) sowie
    •    zur Persönlichkeitsbildung beitragen (Mittelwert: 3.47).

3
  Mittelwerte auf einer Skala von 1 = sehr gering bis 10 = sehr gross
4
  Mittelwert auf einer Zustimmungsskala von 1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu
5
  Mittelwert auf einer Zustimmungsskala von 1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu
                                                                                              15
Ausserunterrichtliche Schulsportangebote
Ausserunterrichtliche Schulsportangebote, wie die Aspekte einer „bewegten Schule“, werden
insgesamt häufiger auf der Kindergarten- und Primarstufe durchgeführt als auf der Sekun-
darstufe I (vgl. Abbildung 9). Auf beiden Schulstufen am häufigsten durchgeführt werden
bewegte Pausen (Mittelwert KG/PS: 3.44; Sek I: 2.42 6).

                                                                                                                3.44
             Bewegte Pausen
                                                                                         2.42

                                                                                                         2.98
           Bewegungspausen
                                                                         2.05

                                                                                                                               KG/PS
                                                                                                      2.84
          Bewegter Unterricht                                                                                                  Sek I
                                                                  1.92

                                                                                                  2.72
            Bewegtes Lernen
                                                                      2.05

                                1                          2                                      3                    4
                                                                   Mittelwerte

Abbildung 9: Durchführung von Aspekten einer „bewegte Schule“ nach Schulstufe
(Vergleich der Mittelwerte; 1= nie bis 4 = sehr oft; Befragung der Schulleitungen)

Begünstigt wird die Durchführung von Aspekten einer bewegten Schule durch das Vorhan-
densein einer Fachschaft Sport sowie eines J+S Coaches.
Sport- und bewegungsbezogene Massnahmen, wie z. B. freiwilliger Schulsport, werden auf
beiden Schulstufen eher selten durchgeführt (vgl. Abbildung 10).

                                                                                          2.22
              Kooperation Sportvereine
                                                                                       2.10

                                                                                1.94
               Gesundheitsprogramme                                          1.80

                                                                      1.72
                        Talentförderung                                             2.10

                                                                      1.69
            Schulvergleichswettkämpfe                                                      2.33                                KG/PS
                                                               1.56                                                            Sek I
      Freiwilliger Schulsport (nicht J+S)                                                         2.62

                                                            1.45
           Freiwilliger Schulsport (J+S)                                     1.84

                                                    1.19
                         Stützunterricht                   1.44

                                            1                            2                              3                  4
                                                                               Mittelwerte

Abbildung 10: Durchführung von sport- und bewegungsbezogenen Massnahmen nach Schulstufe
(Vergleich der Mittelwerte; 1= nie bis 4 = sehr oft; Befragung der Schulleitungen)

6
    Mittelwert auf einer Häufigkeitsskala von 1 = nie bis 4 = sehr oft
                                                                                                                                       16
Planung, Durchführung und Auswertung von Sportunterricht
Planung
Auf die Frage, welche Planungsressourcen Lehrpersonen für ihren Sportunterricht verwen-
den, zeigt sich, dass sich die Lehrpersonen hauptsächlich auf selbst entwickelte Materialien
(Mittelwert KG/PS: 3.19; Sek I: 3.28 7) stützen, auf der Kindergarten- und Primarstufe gefolgt
von Lehrbüchern oder Lehrmitteln (Mittelwert: 3.05), auf der Sekundarstufe I vom Internet
(Mittelwert: 2.94) (vgl. Abbildung 11).

                                                                                                            3.19
              selbst entwickelte Materialien                                                                   3.28

                                                                                                       3.05
                     Lehrbücher / Lehrmittel
                                                                                              2.68

                                                                                             2.62
                                      Internet                                                       2.94

                                                                                       2.57
                   Materialien von Kollegen
                                                                                              2.70

                                                                                                                          KG/PS
                                                                                    2.38
             Fachbücher / Fachzeitschriften                                           2.48                                Sek I
                                                                                    2.33
                        kantonaler Lehrplan                                            2.53

                                                                           2.01
       im Kollegium entwickelte Materialien                                         2.44

                                                               1.53
                     schulinterner Lehrplan                                          2.40

                                                 1                    2                       3                       4
                                                                          Mittelwerte

Abbildung 11: Verwendung von Ressourcen für die Unterrichtsplanung im Fach Sport nach Schulstufe;
(Vergleich der Mittelwerte; 1 = nie bis 4 = sehr oft; Befragung der Lehrpersonen)

Im Bereich Lehrmittel und Internetseiten wird sowohl auf der Kindergarten- und Primarstufe
als auch auf Sekundarstufe I die Internetseite sportunterricht.ch am häufigsten für die Unter-
richtsplanung genutzt (Mittelwert KG/PS: 2.82; Sek I: 3.04 8). Auf Stufe KG/PS folgt an zwei-
ter Stelle das schweizerische Sportlehrmittel (Mittelwert: 2.69) und an dritter Stelle die Inter-
netseite mobilesport.ch (Mittelwert: 2.59). Auf Stufe Sek I liegt an zweiter Stelle mobile-
sport.ch (Mittelwert: 2.64) und an dritter Stelle das schweizerische Sportlehrmittel (Mittelwert:
2.42).

7
    Mittelwert auf einer Häufigkeitsskala von 1 = nie bis 4 = sehr oft
8
    Mittelwert auf einer Häufigkeitsskala von 1 = nie bis 4 = sehr oft
                                                                                                                                  17
Lehrpersonen der Stufe KG/PS planen und gestalten ihren Sportunterricht v.a.
   • aufgrund von Entscheidungen für einen Unterrichtsinhalt (Mittelwert: 3.199),
   • nach dem GAG-Prinzip (ganzheitlich-analytisch-ganzheitlich) (Mittelwert: 3.11) und
   • mittels überschaubarer Lernformen (Mittelwert: 3.10).
Die Planung und Gestaltung auf der Sekundarstufe I erfolgt v.a.
     •   anhand überschaubarer Lernformen (Mittelwert: 3.14),
     •   nach dem GAG-Prinzip (Mittelwert: 3.13) und
     •   dadurch, dass aufgrund des inhaltlichen Schwerpunkts das Ablaufmuster des Unter-
         richts festgelegt wird (Mittelwert: 3.12).
Für die Planung einer Doppellektion Sportunterricht werden auf beiden Schulstufen rund 20
Minuten eingesetzt.

Durchführung
Für den Weg von der Schule zur Sporthalle benötigen die Klassen im Mittel 6.4 Minuten (der
Range reicht von 0 Minuten bis 30 Minuten). In Einzellektionen werden auf beiden Stufen
rund 53% der Gesamtzeit für die tatsächlichen Bewegungsaktivitäten genutzt, in Doppel-
lektionen rund 63% der Gesamtzeit. Der Rest entfällt auf den Weg Schule-Sporthalle, Um-
ziehen, Erklären/Geräteaufbau, Aufräumen und Duschen/Umziehen.
Hausaufgaben im Sportunterricht werden selten bis nie erteilt (Mittelwert ≤ 2.00 10).
Das Duschen nach dem Sportunterricht ist nach Aussage der befragten Lehrpersonen für
34% (KG/PS) bzw. 55% (Sek I) der Klassen obligatorisch.
Bei der Bewältigung eines Sportunfalls fühlen sich die Lehrpersonen der Stufe Sek I (Mittel-
wert: 3.08 11) sicherer als die Lehrpersonen der Stufe KG/PS (Mittelwert 2.78).

Auswertung
Für die Beurteilung der Schülerinnen und Schüler werden von den Lehrpersonen beider
Schulstufen häufig eigene Tests verwendet (KG/PS 74.9%; Sek I 87.6%). Auf der Sekundar-
stufe I dominieren zusätzlich die Schulsportprüfung (93.3%) sowie schulinterne Instrumente
(67.6%).
Hinsichtlich der Gewichtung einzelner Aspekte für die Beurteilung der Schülerinnen und
Schüler zeigt sich, dass auf der Kindergarten- und Primarstufe vor allem der individuelle
Lernfortschritt (Mittelwert: 3.31 12) sowie die Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler (Mittel-
wert: 3.27) von Bedeutung sind. Auf der Stufe Sek I wird insbesondere die Leistungsmes-
sung an Kriterien (Mittelwert: 3.35) betont, gefolgt von der Mitarbeit der Schülerinnen und
Schüler (Mittelwert: 3.19).

9
  Mittelwert auf einer Zustimmungsskala von 1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu
10
   Mittelwert auf einer Häufigkeitsskala von 1 = nie bis 4 = sehr oft: ca. 1x pro Woche
11
   Mittelwert auf einer Zustimmungsskala von 1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu
12
   Mittelwert auf einer Skala von 1 = sehr gering bis 4 = sehr gross
                                                                                               18
Fazit und Handlungsfelder
Die vorliegende Studie stellt eine Bestandsaufnahme der Situation im Sportunterricht auf
Volksschulstufe des Kantons St.Gallen dar. Die Ergebnisse der IST-Analyse zeigen grund-
sätzlich eine positive Bilanz, weisen aber auch auf einige Punkte mit Optimierungsbedarf hin:
Insgesamt positive Beurteilung durch Schulleitungen und Lehrpersonen
   •   Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
   •   Gute Infrastruktur (ausser Schwimmunterricht)
   •   Hohe Sportaffinität und Zufriedenheit von Lehrpersonen
   •   Hohe Bedeutung des Sports bzw. des Sportunterrichts
   •   Planung und didaktische Umsetzung des Sportunterrichts (Selbsteinschätzung)
Stufenunterschiede: Generalist/innen vs. Fachlehrpersonen
   •   In KG/PS weniger Sportaffinität, geringere Bedeutung des Sports, seltener Weiterbil-
       dung, weniger Fachschaften; aber: Bewegung besser in Schulalltag integriert (z.B.
       bewegtes Lernen)
Handlungsfelder
   •   Weiterbildung von sportunterrichtenden Lehrpersonen (v.a. für weniger sportaffine
       Lehrpersonen und KG/PS)
   •   Mangelnde Verankerung des Sportunterrichts in Leitbildern und Q-Konzepten
   •   Fehlen von sportverantwortlichen Personen an den Schulen (Fachschaft Sport, J+S
       Coachs, J+S Leiter/innen)
   •   Schwimmunterricht (v.a. Sek I)

Ausblick
Auf empirischer Ebene sind an der PHSG zwei Folgeprojekte in Planung, welche an die Er-
gebnisse der vorliegenden Studie anknüpfen sollen. Im ersten Projekt werden ergänzend zu
den Perspektiven der Schulleitungen und Lehrpersonen die Perspektive der Schülerinnen
und Schüler auf den Sportunterricht herangezogen werden. Hier ist zum einen die Wahr-
nehmung des Unterrichts durch die Schülerinnen und Schüler von Interesse, zum anderen
geht es um die Erfassung der Voraussetzungen, die Schülerinnen und Schüler mit in den
Sportunterricht bringen, und auf denen der Unterricht aufbauen kann.
Das zweite Projekt soll an die Ergebnisse im Bereich der Qualifizierung von Lehrpersonen
für den Bewegungs- und Sportunterricht anknüpfen. Der Fokus wird hier auf die Erfassung
der professionellen Kompetenzen sportunterrichtender Lehrpersonen sowie deren Verknüp-
fung mit der Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts gelegt.

                                                                                          19
Literaturverzeichnis
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