STÄDTE BAUREP ORT2020 - Städtebau und ...
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S TÄ DT E MAI 2020 BAUREP ORT2020 STÄDTEBAU REPORT 2020 AUSGABE 6 Forschung Big Beautiful Buildings DuO // Digitalisierung und Onlinehandel ZUKUR LEHRE ausgewählte Entwurfs- und SEMINARARBEITEN Exkursion nach Havanna Abschlussarbeiten VERANSTALTUNGEN Jahrestagungen Städtebauliche Denkmalpflege 2018 und 2019 Städtebauliches Kolloquium
IMPRESSUM Herausgeber*innen: Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung, Fakultät Raumplanung Hendrik Jansen & Ilka Mecklenbrauck Redaktion: Sarah Müller Layout: Jan Dröge-Rothaar Lektorat: Claudia Becker
VORWORT Liebe Leserin, lieber Leser, die zurückliegenden Jahre 2018 und 2019 waren den zurückliegenden Semestern mit dem Thema der in vielerlei Hinsicht von Wechseln und Veränderun- Mischung auf unterschiedlichen Maßstabsebenen gen geprägt. Allen voran am Fachgebiet selbst gab der Stadt und innerhalb von Gebäuden beschäf- es nach dem Weggang von Christa Reicher an die tigt. Die Frage, wie die wachsenden Metropolen in RWTH Aachen einen Wechsel in der Fachgebietslei- Deutschland mit dem Herausforderungen umgehen tung. Bis zur Neubesetzung des Lehrstuhls werden und wie sich die suburbanen Bereiche der Stadt da- nun wir beide das Fachgebiet leiten. Wir freuen uns durch verändern, haben wir mit Experten*innen un- auf eine spannende Aufgabe und haben bereits viele ter der Überschrift “Neue Sub-Urbanitäten” disku- Ideen für die kommenden Monate tiert. An dieser Stelle sei auch ein besonderer Dank an un- Das Forschungsprojekt „DuO // Digitalisierung und sere Kollegin Sonja Hnilica erwähnt, die das Fachge- Onlinehandel: Fluch oder Segen für ländliche Räu- biet zusammen mit Ilka Mecklenbrauck im Studien- me?“ – gestartet im Februar 2019 – geht in seine jahr 2018/2019 geleitet hat. abschließende Phase. Es befasst sich mit den Folgen von Digitalisierung und Onlinehandel auf die (Nah-) Trotz der Veränderungen können wir als gesamtes Versorgung sowie die Einzelhandels- und Zentren- Team des Fachgebietes auch auf viele Kontinuitäten strukturen in ländlichen Räumen. blicken: Das Lehrangebot in den vergangenen Semes- tern war vielfältig und durch zahlreiche Kooperatio- Wie in den letzten Ausgaben haben wir auch dieses nen geprägt: für die Gemeinde Bödefeld gestalteten Mal wieder die besten Studienarbeiten der letzten Studierende eine Bürgerwerkstatt zur Ideenfindung beiden Jahre dargestellt, die in zwei Fällen sogar der räumlichen Entwicklung der Dorfmitte, gemein- mit externen Preisen der NRW.Bank und dem Bund sam mit der Stadt Essen wird die Idee eines Olympi- Deutscher Architekten ausgezeichnet worden sind. schen Dorfes für die Spiele 2032 konkretisiert und Ebenso konnten zwischen 2018 und 2019 drei Dis- in Berlin widmeten sich Studierende der innerstäd- sertationen am Fachgebiet abgeschlossen werden. tischen Nachverdichtung von Friedrichshain-West. Ebenso konnte 2019 im Rahmen einer Exkursion mit Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre die- Workshop die Kooperation mit der Universität CU- ser sechsten Ausgabe des STB Reports und freuen JAE in Havanna, Kuba, weitergeführt werden. uns auf die kommenden Monate mit vielen neuen Kooperationen, Projekten und Überraschungen! Das Verbundprojekt ZUKUR (Zukunft-Stadt-Regi- on-Ruhr) geht in die letzte Phase. In den Reallaboren Ihr Dr. Hendrik Jansen & sind 2019 dazu diverse Veranstaltungsformate in ihre Dr. Ilka Mecklenbrauck den Handlungsfeldern „Grüne Infrastruktur“ „Woh- (Lehrstuhlvertreter*innen) nen“ und „Fahrradgerechtigkeit“ durchgeführt wor- den. Erste Ergebnisse wurden bei der Dortmunder Konferenz in mehreren Beiträgen von den Projekt- teilnehmern*innen präsentiert und zur Diskussion gestellt. Im Städtebaulichen Kolloquium haben wir uns in
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 5 INHALT PUBLIKATIONEN 04 Big Beautiful Buildings 43 01 AKTUELLES Fachgruppe Städtebauliche Denkmal- pflege: “Weiter Bauen” Transforming City Regions III 44 45 3D-Druck 07 05 NRW.Bank Preis 08 BDA Förderpreis 09 02 VERANSTALTUNGEN FORSCHUNG Jahrestagung Städtebauliche 47 Denkmalpflege 2018 Jahrestagung Städtebauliche 50 Denkmalpflege 2019 Big Beautiful Buildings 11 Städtebauliches Kolloquium 54 DuO // Digitalisierung 14 und Onlinehandel ZUKUR // Zukunft- 16 06 Stadt-Region-Ruhr PROMOTIONEN 03 LEHRE Retrofitting Business Suburbia Energieeffizienz in 61 64 benachteiligten Quartieren CAD-Abgaben 19 Energieeffizienz in benachteiligten Quartieren im Kontext der Pfad- 66 Städtebaulicher Entwurf I/II 26 abhängigkeitstheorie Städtebaulicher Entwurf III 29 Havanna 2019 32 Masterseminar M03 TEAM 07 34 “Ein Klassenzimmer für Alle” Master Entwürfe 35 Sechs Arbeiten 39
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 7 3D-Druck Rapid Prototyping: ein weiterer Baustein der „Digitalen Prozess- und Fertigungskette“ in der Fakultät Raumplanung Unser neues Drucklabor für Rapid Prototyping Das 3D-Labor befindet sich im Dachgeschoss des (schneller 3D-Druck/Modellbau) ist in Betrieb. Nach GBIII im Medienlabor und wird von Jürgen Classen, der Anschaffung von nunmehr fünf 3D-Druckern Uwe Grützner, Sophie Weidig und Marcus Lumma ist die neue Technologie im breiten Umfang bei den verwaltet und betreut. Für Rückfragen, Erklärungen Studierenden angekommen. Das rege Interesse der und Demonstrationen stehen wir gerne zur Verfü- Studierenden an der Fertigung von digital gedruck- gung. ten Modellen ist enorm. Hierdurch wird der analoge Modellbau entlastet und den Studierenden eine neue Fertigungstechnik in der „Digitalen Prozesskette“ zur Verfügung gestellt. Es besteht nun die Möglichkeit, komplexe Geometrien mit industriell hergestellten Materialien direkt vom Desktop aus zu drucken und somit eine enorme Zeitersparnis im Projektverlauf und in der Projektausarbeitung zu generieren. Verantwortlich: Uwe Grützner, Sophie Weidig (Reprozentrum) Die Studierenden lernen dieses interessante, unkom- Jürgen Classen, Marcus Lumma plizierte und schnelle Verfahren kennen und können (Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung) es in ihren Arbeits- und Projektablauf integrieren. Fotos: Uwe Grützner Für den 3D-Druck stehen verschiedene Farben wie Kontakt: z. B. grau, schwarz, weiß und perlmutt zur Verfügung. Marcus Lumma (marcus.lumma@tu-dortmund.de) Die 3D-Drucker besitzen ein Dual-Extruder-System, womit jeweils zwei Baumaterialen oder ein Bauma- terial und ein Stützmaterial gedruckt werden kön- nen. Wenn eine andere Farbe als Baumaterial und somit als Darstellungsart für einen Druck benötigt wird, kann (gerne) auch eine andere Farbe mitge- bracht werden. Die Qualität des 3D-Modells lässt sich über die Schichtauflösung und über die Druckkopfgröße steu- ern und bestimmen. Hierbei erhöht sich die Druck- zeit bei feinerer Schichtenauflösung entsprechend. Alle Einstellungen sowie die Restdruckzeit lassen sich einfach und problemlos über das Touch-Farbdis- play steuern und ablesen. Medienlabor 3D Druck Fotos: Uwe Grützner
8 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Die Preisträger*innen Jonas Reuber, Lena Mengede und Lorenz Thomschke mit Juror Hartmut Miksch (l.) und Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK (r.). Foto: W. Hiegemann Wohnen und Stadt NRW.BANK Preis für Lena Mengede In diesem Jahr wurde unsere Studentin „Die diesjährigen Preisträger haben sich Lena Mengede für ihre Bachelorarbeit: mit wichtigen Fragen der Stadtentwicklung „Generationsübergreifende Nachbarschaf- auseinandergesetzt und Lösungsansätze für ten - Anforderungen an Wohnquartiere für aktuelle Herausforderungen entwickelt. Die jedes Alter am Beispiel eines städtebaulichen wissenschaftliche Qualität der Abschluss- Entwurfs für das Lippetal in Dorsten“ mit arbeiten war in diesem Jahr herausragend und dem zweiten Preis des NRW.Bank Preis bestätigt die Relevanz des Studienpreises”, gewürdigt! erklärt Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vor- stands der NRW.BANK. Mit dem NRW.BANK.Studienpreis „Wohnen und Stadt“ werden Studienabschlussarbeiten Herzliche Gratulation! ausgezeichnet, die sich mit dem Themenkom- plex „Wohnen und Stadt“ auseinandersetzen.
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 9 Der Öffentlich Raum BDA Förderpreis für Laura Jackowski Beim erstmals vom Bund Deutscher Architekten Entwurf die Reparatur einer schwierigen Indu- (BDA) Dortmund Hamm Unna ausgelobten Förder- striebrache mitten in Essen. preis „Der öffentliche Raum“ für Dortmunder Stu- dierende gehört unsere Studentin Laura Jackowski Die Jury überzeugte dabei insbesondere ein zu den Preisträgerinnen. “inhaltlich besonderer und einfallsreicher Ansatz zur Reparatur und Fortentwicklung der Stadt […]. Die Jury unter Vorsitz des Kölner Architekten Wal- Ein ganzheitlicher Nutzungsansatz, mit welchem ter von Lom hatte zwölf sehr unterschiedliche Ein- ein Lösungsvorschlag für die Vereinbarkeit von reichungen von den Dortmunder Hochschulen zu Wohnen, Arbeiten und Freizeit in der bestehenden bewerten – alle auf einem sehr hohen Niveau und Struktur der Stadt vorgelegt wird, überzeugt durch durch die Vorauswahl der Lehrstühle ja eigentlich seine Klarheit. Drei Blöcke werden unterschied- bereits ausgezeichnet, betonte von Lom. lich interpretiert und selbstverständlich neben- einander platziert.” Laura Jackowskis Arbeit beschäftigt sich mit der Reintegration von Urbaner Produktion und Herzliche Gratulation! Gestaltung und zeigt mit ihrem städtebaulichen Verleihung des ersten BDA Förderpreises für Dortmunder Studierende, Thema „Der öffentliche Raum“: (v.l.) BDA-Vorstand Christian Weicken, Preisträgerin Pia Carlotta Jörden, Juryvorsitzender Walter von Lom, Preisträgerin Laura Jackowski und BDA-Vorstand Frank Paul Fietz. Foto: BDA
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 11 Big Beautiful Buildings „Big Beautiful Buildings“ ist ein gemeinsames Projekt von StadtBauKultur NRW und der TU Dortmund, Fach- gebiet Städtebau und Bauleitplanung, und hat als Teil des Europäischen Kulturerbejahres 2018 die besondere Architektur der 1950er bis 1970er Jahre in den Ruhrgebietsstädten in den Fokus gesetzt. Die Bauwerke der Nachkriegszeit sind im Rahmen des Projekts ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt worden. Große und kleine, bekannte und unbekannte, auffällige und unscheinbare Gebäude konnten so wiederentdeckt werden, begleitet durch umfangreiche Informationen und ein Programm aus Kunst, Kultur und Unterhaltung. Gelsenkirchen. Foto: Big Beautiful Buildings, Musiktheater im Revier ,Foto: Serkan Akin Die Kampagne Den zeitlichen Rahmen für die Kampagne bildete das Europäische Kulturerbejahr 2018. Dieser Rah- men sollte der Kampagne dazu verhelfen, über die fachlichen und regionalen Grenzen hinaus für Auf- merksamkeit zu sorgen. Des Weiteren sollte dieser Rahmen einen Anlass für einen kritischen Rückblick bieten. Denn mit dem Kulturerbejahr 2018 wollten die Verantwortlichen ausdrücklich an das Denk- malschutzjahr 1975 anknüpfen, an jenes Jahr also, in dem die damalige moderne Architektur so heftig kritisiert wurde. Den örtlichen Rahmen für das Projekt bildete das Ruhrgebiet. Denn gerade in dieser Region, wurde der
12 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Essen, Foto: Tanja Reinicke, Collage: konter - Studio für Gestaltung Marl, Foto: Tanja Reinicke, Collage: konter - Studio für Gestaltung Wiederaufbau besonders schnell voran getrieben, Ergebnisse sodass es einen umfangreichen Baubestand an Ge- bäuden der Nachkriegsmoderne zu verzeichnen gibt. Die Zeit drängt, denn immer mehr Bauwerke der Nachkriegszeit erreichen ein kritisches Alter. Es Für den methodischen Rahmen der Kampagne ist zu befürchten, dass die Fehler der Geschichte wurde die Frage gestellt, wie ein Bestand, der so wiederholt und unveräußerliche Werte zerstört stark mit Vorurteilen belastet ist, zu einem positiven werden, noch bevor sie in angemessener Weise Gesprächsthema werden kann. Daher stütze sich bewertet und gegebenenfalls auch erhalten werden das Konzept darauf, den positiven Zeitgeist, der in können. der Nachkriegszeit den „Bauboom“ bestimmte, auf- zugreifen und mit einem frischen Erscheinungsbild, Dieses Projekt hat auf die Thematik aufmerksam Geschichten und Informationen daran anzuknüpfen. gemacht und einen Imagewandel angestoßen. Für die Kampagne wurden daher drei Formate entwickelt: Auszeichnungen – über 40 ausgewählte Bau- werke im gesamten Ruhrgebiet wurden öffentlich ausgezeichnet. Ausstellungen, Video- und Klanginstallationen – acht Orte wurden auf diese Weise erlebbar gemacht. Internetauftritt und Printprodukte – über 80 Bauwerke wurden auf diese Weise dokumentiert. Hinzu kamen zahlreiche Veranstaltungshinweise und andere Informationen zu der Kampagne. Das Musiktheater in Gelsenkrichen. Foto: Tanja Reinicke, Collage: konter - Studio für Gestaltung
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 13 seinen Auszeichnungszeremonien, mit Bustouren und Reiseführern, mit hervorragender PR-Arbeit und mit kontroversen Diskussionen hat es das Projekt geschafft, eine Offenheit für eine Neubewertung zu schaffen und das Ruhrgebiet in einen europäischen Diskurs zu heben. Ein Diskurs, der von Manchester bis Gdynia über Pariser Vorstädte bis zur sozia- listischen Moderne geführt wird, der die Gemüter erhitzt und gleichzeitig neue Besucherströme in Bewegung setzt.“ Der #urbanana-AWARD zeichnet kreative Projekte im Städtetourismus in Nordrhein-Westfalen aus und wird von Tourismus NRW gemeinsam mit seinen Partnern Düsseldorf Tourismus, Köln Tourismus und Ruhr Tourismus in Kooperation mit CREATIVE.NRW Siedlung Popowice Wroclaw. Foto: Torben Björn Kiepke vergeben. Ausgezeichnet werden neue Formen touristischer Dienstleistungen und Angebote, ins- besondere im Bereich Kreativtourismus, innovative Ziel war es, das Thema in eine breite öffentliche stadttouristische Informationsangebote und neue Diskussion zu überführen. Auch wenn anschließend Formen der Zusammenarbeit von Kreativwirtschaft nicht jede Berichterstattung positiv über die Archi- und Tourismuswirtschaft im Städtetourismus in tektur der „Betonklötze“ resümierte, ergab sich im Nordrhein-Westfalen. Laufe der Kampagne und zusätzlich bestärkt durch das mediale Interessen ein differenzierteres Bild für die Epoche. Big Beautiful Buildings ist ein Gemeinschafts- projekt von StadtBauKultur NRW und der TU Auszeichnungen Dortmund. #urbanana Award 2019: Kontakt: Christa Reicher (reicher@staedtebau.rwth-aachen.de) Die Kampagne „Big Beautiful Buildings. Als die Zu- Lisa Gülleken (lisa.guelleken@tu-dortmund.de) kunft gebaut wurde“ hat den Tourismus-Preis von Dr. Sarah Müller (sarah3.mueller@tu-dortmund.de) Heike Döll-König, Geschäftsführerin von Tourismus NRW, mit folgender Begrün- dung überreicht bekommen: „Dieses Gemeinschaftsprojekt von StadtBauKultur NRW und der TU Dortmund hat die die- sen Bauten eigene Schönheit neu eingefangen und aufberei- tet. Auf ästhetisch hohem Ni- veau, mit gebotener Tiefe und trotzdem in dem Bewusstsein, dass nicht jeder Kulturtourist ein Architekturstudium abge- schlossen hat, zeigt „Big Beau- tiful Buildings“ auch, was das Ruhrgebiet an sozialreformis- tischer Kraft entfaltet hat. Mit Big Beautiful Buildings, Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen. Foto: Serkan Akin
14 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG DuO // Digitalisierung und Onlinehandel Fluch oder Segen für ländliche Räume? Das Projekt DuO – gestartet im Februar 2019 – be- fasst sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung und des Onlinehandels auf das Konsumentenverhal- ten sowie die Einzelhandels- und Zentrenstrukturen in ländlichen Räumen. Wie gestaltet sich das Einkaufsverhalten in länd- lichen Räumen? Inwiefern beeinflussen räumli- che oder sozio-ökonomische Determinanten den Einkauf im Internet? Welche Potenziale bietet die Digitalisierung zur Sicherung der Versorgungssituation in ländlichen Räumen? Welche guten Beispiele gibt es im In- und Ausland? Wie können Online-Offline-Strategien vor Ort erfolgreich umgesetzt werden? Zur Analyse des Einkaufsverhaltens wurden im vergangenen Jahr 1.500 telefonische Haushaltsbe- fragungen in 15 ausgewählten Gemeinden in den Kreisen Euskirchen, Höxter und Hochsauerlandkreis durchgeführt. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass der Einkauf im Internet bei zentren- bzw. innnenstadtrelevanten Sortimenten in den unter- suchten Gemeinden weit verbreitet ist, während nahversorgungsrelevante Sortimente fast aus- schließlich im stationären Handel erworben werden. Ein Blick auf eine Vergleichsstudie, die 2016 im Rahmen eines Studienprojekts in sechs nord- rhein-westfälischen Großstadtregionen durchge- führt wurde, zeigt, dass der Onlineeinkauf in den damals untersuchten Ballungsgebieten trotz der Hallenberg (Hochsauerlandkreis). Foto: Nina Hangebruch Ortszentrum Bad Fredeburg, Stadt Schmallenberg (Hochsauerlandkreis). Foto: Nina Hangebruch
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 15 deutlich besseren Einzelhandelsausstattung vor Ort einen höheren Zuspruch erfährt als in den nun betrachteten ländlichen Räumen. Die weitere Da- tenanalyse unterstreicht, dass für den Einkauf im Internet vor allem das Alter, eingeschränkt auch der Lebensstil und das Einkommen, ausschlaggebend sind, weniger jedoch räumliche Determinanten oder das Einzelhandelsangebot vor Ort. Dennoch - und auch das zeigen die Befragungsergebnisse - ist die Attraktivität der Ortszentren mit ausschlag- gebend für die Einkaufsorientierung. Für die Stadtentwicklung besonders relevant ist die Erkenntnis, dass die Zahl der Innenstadtbesuche mit größerer Affinität zum Onlineeinkauf abnimmt. Hier stellt sich die Frage, welche Perspektiven für die Zentren entstehen, wenn immer mehr Men- schen online einkaufen und wie eine wohnortnahe Warenversorgung auch zukünftig gewährleistet werden kann. Deshalb ist in einem weiteren Schritt eine Good-Practice-Analyse erfolgt, um aufzuzeigen, wie die Potenziale der Digitalisierung zur Sicherung der Versorgungssituation in ländlichen Räumen im In- und Ausland genutzt werden. Räumliche Schwerpunkte der Untersuchung lagen auf Skandi- navien, Großbrittannien, Nordamerika und China. Im Jahr 2020 stehen nun der Transfer und die Diskussion der Forschungsergebnisse im Fokus. Neben Veranstaltungen in den drei Regionen wer- den die Forschungsergebnisse auch auf überörtli- chen Tagungen und Konferenzen präsentiert. Stadtzentrum Olsberg, Stadt Olsberg (Hochsauerlandkreis). Foto: Nina Hangebruch Präsentation von Zwischenergebnissen beim NRW-Nahversorgungstag. Foto: Oliver Schaper. DuO ist ein Gemeinschaftsprojekt der TU Dortmund mit dem ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und der Universität Bonn. Das Projekt wird vom Min- isterium für Wirtschaft, Innovation, Digita- lisierung und Energie des Landes Nordrhein- Westfalen gefördert. Gesamtprojektleitung / Kontakt: Nina Hangebruch (nina.hangebruch@tu-dortmund.de)
16 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG ZUKUR // Zukunft- Stadt-Region-Ruhr Seit 2017 wird in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt ZUKUR (Zukunft-Stadt-Region-Ruhr) zu den Themenfeldern Klimaresilienz und sozial- ökologische Ungerechtigkeit geforscht. Ziel ist es in den identifizierten Handlungsfeldern gemeinsam Konzepte und Strategien für ein klimaresilientes und umweltgerechtes Ruhrgebiet zu erarbeiten. Dafür wurden in den Reallaboren auf den Ebenen Region, Stadt und Quartier in Kooperation mit den drei Praxispartnern (Regionalverband Ruhr (RVR), Stadt Bottrop, Stadt Dortmund) und der Zivilgesellschaft die bestehenden und zukünftigen Herausforde- rungen in der Stadtregion Ruhr identifiziert. Der Einbindung nichtwissenschaftlicher Akteure in den diversen Interaktionsformaten ist dabei besondere Zukunftswerkstatt “Grünes Marten” im Meilenstein 02.03.2020 Aufmerksamkeit geschenkt worden, um sich im Foto: Lisa Gülleken Sinne der Reallabormethodik auf die Ko-Produktion von Wissen in den Wissenschaft-Praxis Kooperatio- nen zu konzentrieren. Aufbauend auf den Analyseergebnissen wurden in den Handlungsfeldern Fahrradgerechtigkeit, Grüne Infrastruktur und Resilienz der Woh- nungsversorgung im Jahr 2019 Handlungs- ansätze zum Umgang mit künftigen Klimafol- gen und sozio-ökologi- schen Ungleichheiten Workshop zum Nachhaltigkeitscheck 25.11.2019 in Bottrop. Foto: plan-lokal
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 17 erarbeitet, welche in den nächsten Monaten weiter ausformuliert und in die Entwicklung und Erprobung zentraler Maßnahmen münden. Mögliche Ergebnisse sind u. a. die Implementierung und Verstetigung von Umweltgerechtigkeit in der Kommunalverwaltung am Beispiel des Nachhaltigkeitschecks in Bottrop so- wie Empfehlungen zu Bausteinen eines Regionalen Wohnungsmarktkonzepts für die Metropole Ruhr. Das Fachgebiet STB ist zusammen mit SRP (Stadt und Regionalplanung) für die stetige Entwicklung und Erprobung der Reallabormethodik sowie für die Gesamtevaluation des Forschungsprozesses zustän- dig. Dabei wichtige zu bearbeitende Forschungsfra- gen sind u. a.: Welche Partizipationsmethoden sind für den Ein- satz in Reallaboren auf den jeweiligen räumlichen Ebenen von Region – Stadt – Quartier geeignet? Wie werden die Ergebnisse aus Reallaboren in Forschungsprojekten vermittelt und rückgekop- pelt mit Perspektive aus der Forschung und der Praxis? Welche Ressourcen wurden eingebracht, wo Workshop zum Nachhaltigkeitscheck lagen Hemmnisse? 25.11.2019 in Bottrop. Foto: plan-lokal Erste Zwischenergebnisse sind bereits am 8. Mai 2019 von den ZUKUR Mitarbeitern in mehreren Präsentationen im Rudolf-Chaudoire-Pavillon vor- gestellt worden. Zudem sind aktuelle Arbeitsstände in diversen Vorträgen auf der Dortmunder Kon- ferenz 2020 präsentiert worden. Eine Abschluss- veranstaltung ist im September 2020 geplant. Projektkoordination: Prof. Dr. Stefan Greiving (IRPUD) Workshop Regionales Wohnungsmarktkonzept 27.11.2019 beim Regionalverband Ruhr (RVR). Foto: Regionalverband Ruhr Praxispartner im Verbund: Regionalverband Ruhr (RVR), Stadt Bottrop, Stadt Dortmund Kontakt: Lisa Gülleken (lisa.guelleken@tu-dortmund.de)
03 LEHRE
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 19 CAD-Abgaben Abgaben aus dem SoSe 2019 und WiSe 2019/2020 Für die Darstellung von städtebaulichen Entwür- Die Studienleistung umfasste fen und die Ausgestaltung von wissenschaftlichen mehrere Teilaufgaben: Arbeiten werden Fertigkeiten in der Benutzung geeigneter Programme und Kenntnisse zur 1. Analyse/Ortsbegehung/Fotografie grafischen Kommunikation benötigt. Die Veranstaltung 2. 2D-Darstellungen (CAD) „CAD in der Raumplanung” ist Teil des Moduls 10 „Gra- 3. Aufbau von digitalen 3D-Modellen (CAD) fische Analyse- und Darstellungsmethoden” und wid- 4. Gestalten von Renderings mit (CAD) met sich grundlegenden Kenntnissen zu Bildaufbau 5. Erstellung einer Collage (Bildbearbeitung) Plandarstellungen, Farbenlehre, Fotografie, Layout, 6. Erstellung eines Layouts Schrift und Modellbau. Die Anwendung von Program- 7. Modellbau (analog und 3D-Druck) men für CAD (Computer-Aided Design), zur Bildbear- beitung, zur Erstellung eines Layouts sowie der analoge und digitale Modellbau werden ebenso vermittelt wie die notwendigen Kompetenzen zur Konzeption grafischer oder modellhafter Präsentationen. Foto: Marcus Lumma
20 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Die Aufgaben wurden jeweils in den Vorlesungen vorgestellt und dort, für die Umsetzung notwendiges theoretisches Wissen vermittelt. In den Übungen wurde detailliert in die Handhabung des Computers und der Programme eingeführt, praktische Unterstützung geboten und die Aufgaben durch die Studierenden bearbeitet. Foto: Uwe Grützner Bearbeitung: Sophie Marie Weidig Die Schlussabgabe umfasste einen Präsen- tationsplan (DIN A1), in dem alle Teilauf- gaben abgebildet waren, sowie das Modell Kontakt: (M1:500) des Stadtausschnittes. Aus den Marcus Lumma Einzelmodellen der Teilnehmer wurde die (marcus.lumma@tu-dortmund.de) Dortmunder Innenstadt als großes Stadt- modell zusammengesetzt.
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 21 ANSICHTEN Arno Krause SoSe 2019 ohne Maßstab Florian Treude SoSe 2019 ohne Maßstab SCHNITTE Maja Keilmann WiSe 2019/2020 ohne Maßstab Julius Korekt WiSe 2019/2020 ohne Maßstab
22 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG AUFSICHTEN Nico Sunder SoSe 2019 Daniel Tiessen SoSe 2019 ohne Maßstab ohne Maßstab Arno Krause SoSe 2019 ohne Maßstab
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 23 RENDERINGS Arno Krause SoSe 2019 Florian Treude SoSe 2019 Niclas Grotefels WiSe 2019/2020 Nico Sunder WiSe 2019/2020 Malin Laubner SoSe 2019
24 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG COLLAGE Hannah Koller SoSe 2019 Aliu Flamur WiSe 2019/2020 Arno Krause SoSe 2019 Leon Steglich SoSe 2019 Malin Laubner SoSe 2019 Emelie Wieacker WiSe 2019/2020
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 25 LAYOUT Nico Sunder WiSe 2019/2020 Sebastian Steb WiSe 2019/2020
26 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG STÄDTEBAULICHER ENTWURF I/II Studienjahr 2018/2019 - Entwicklung des Rangierbahnhofs in Hamm Der Städtebauliche Entwurf I/II (Modul 4) vermittelt über zwei Semester die Grundlagen der städtebaulichen Entwurfslehre. In Gruppen von vier bis fünf Studierenden wurden im Studienjahr 2018/2019 Konzepte für den ehemaligen Rangierbahnhof in Hamm entwickelt. Nach umfassenden räumlichen und sozio-demo- graphischen Analysen wurden zunächst stadtstrukturelle Konzepte entwickelt, die dann im Maß- stab 1:1.000 städtebaulich ausgearbeitet und in einem Bebauungsplan rechtlich festgesetzt wurden. Vertreter*innen der Stadt Hamm sowie der Deutschen Bahn begleiteten die Aufgabe durch Input und Ortsführungen. Das Modul 4 wird gemeinsam mit dem Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung durchgeführt. Kontakt: Sarah Müller (sarah3.mueller@tu-dortmund.de) Jose Mauricio Velazco Londono (jose.londono@tu-dortmund.de) Satellitenbild Rangierbahnhof Hamm
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 27 VISION HAMM. verfasst von: Helene Hahne, Mauritz Porsche, Clara Rieken, Leonie Schiermeyer, Greta Wienen
28 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Die Grüne Schiene für Wohnen, Die Grüne Schiene Gestaltungsplan Arbeiten & Gemeinschaft für Wohnen, Arbeiten & Gemein verfasst von: Geländeschnitt 1 Lina Igelbüscher, Anna Eikenberg, Andrea Michels, Kai Schröer, Nadine Winter Bauphasen und Schnittlinien Geländeschnitt 2 Der Gestaltungsplan zeigt die Umsetzung des Leitbildes „Die Grüne Städtebauliches Detail Schiene für Gemeinschaft, Wohnen und Arbeiten“ für ein Gebi- et mit etwa 1540 geplanten Wohneinheiten. Auf der nordsüdlich verlaufenden Grünen Schiene liegen die autonome elektrische Straßenbahn, Radwege in beide Richtungen sowie Fußwege, die von Grünflächen eingerahmt werden. Sie verbinden das Plange- biet mit der Innenstadt sowie dem Friedrich-Ebert-Park. Das nahe der Innenstadt liegende urban gestaltete Plangebiet wird mit of- Gestaltungsplan fenen Blöcken bebaut, die von der Bundestraße zum Park hin an IV le stel Höhe abnehmen. lte ha Die barrierefreie Verbindung zum Friedrich-Ebert-Park über die Bus Freitreppe ist an einen großen Quartiersplatz angeschlossen. Dies- IV er bietet urbanes Grün und Wasser zur Aufenthaltsqualität und le bildet somit einen urbanes Gegenstück zum Friedrich-Ebert-Park.IV stel lte ha Durch seine erhöhte Lage ist ein Ausblick auf den Park gegeben. Bus Südlich dieses Platzes sind eine Grundschule und ein Kindergar- ten angeschlossen, welche in Verbindung mit dem bestehenden IV soziokulturellen Zentrum einen Bildungsschwerpunkt gründen. Angrenzend an die Schule liegt ein Quartiershaus, welches nach Schulschluss auf Räumlichkeiten der Schule zugreifen kann. Ge- Übersicht Nutzung und Stellplätze genüberliegend ist eine gastronomische Nutzung, welche Akti ons sich auf fläc den Platz erstreckt. Am Kopf des Platzes liegt der Hauptmobil- he IV itätsknotenpunkt, an dem sich die Straßenbahnen treffen, Fahr- IV radwege und Fußwege entlanglaufen sowie die Quartiersgarage IV für Fahrrad und Auto steht. V An den Querverbindungen von der Bundestraße durch das Plange- biet zum Friedrich-Ebert-Park befinden Studentisches Orientierung sich zur Wohnen Hochpunkte der anliegenden Gebäude. Diese Querverbindungen Platzgestaltung haben eine höhere Grünqualität, sind breiter und bieten Möglich- keiten zur Feuerwehr- und Müllabfuhrzufahrt. IV Sie laufen IVmittig auf einen kleinen Quartiersplatz zu und bilden mit den dort vor- Sport handenen Straßenbahnhaltestellen und Quartierstiergaragen ein- en Mobilitätsknotenpunkt. Der nördliche Knotenpunkt versorgt auch das dort angrenzende Gewerbe. Der südliche Platz am Nahversorgungszentrum bildet mit der Nähe zum Seniorenheim einen Treffpunkt für Jung und Alt, der mit vielen Sitz- und Freizeitmöglichkeiten IV wie Kneippbecken und Spielplatz ausgestaltet ist. Spielplatz IV III Straßenschnitt an der B63n Freitreppe Beispielhafte Stellplatzanlage IV V Stellplätze 2 VI telle altes Wald der Park Bush III IV Stille IV gara ge elle test shal Stellplätze Bu VI IV Mobilitätskonzept IV IV V II Pa lle II villo I este n shalt e ltestell Bu rtier Parkhausfassade Busha Qua Schulhof 8481,03 Solarsgarage III Grundschule A IV II II IV Straßenschnitt an der Grünen Schiene e III lätz IV llp Ste IV V IV Straßenbahn Impressum IV TG Technische Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung Modul 4: Städtebaulicher Entwurf I und II, SoSe 2019 rten Studienleistung C: Gestaltungsplan ngä IV me Lina Igelbüscher (201945), Anna Eikenberg (202330), And TG The Kartengrundlage: Amtliche Basiskarte 25 Außenbereich Quellen Platzgestaltung: https://moodle.tu-dortmund.de/pluginfil Sport en am 10.05.2019) IV IV Ein Freitreppe: https://moodle.tu-dortmund.de/pluginfile.php ark Kit V 10.05.2019) ze a isp lh Parkhausfassade: https://www.park-easy.ch/die-ungewoeh VI an Gle IV de Ra l m pe IV+I /K IV as ka de IV V IV+ Spielplatz I Ca fé VI VI Quartiersplatz IV IV IV Bib lio th ek IV V TG IV+ IV I TG Sen iore nwo hne n IV VI e So garag IV rs lar artie Qu IV elle elle test test III shal shal Seniorenwohnen Bu Bu elle test shal IV Bu Sport V elle test IV shal Bu IV IV Neue Impulse für Hamm - I gara rrad- IV Grün. Vernetzt. Vielflältig. ge Fah IV Gemeinschaftliches Wohnen V a Kit III IV II+I Kita verfasst von: IV TG Außenbereich III Maie Bertram, Thomas Hillebrand, II+I IV Sport Robin Gastmeister, Johanna Lübbers, III Qu Urbartiers IV an gara Alexander Kops II+I farm ge IV III ing TG Ste llplä 1 tze III II+I III IV Ste Ste llplä llplä tze tz V III e I
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 29 STÄDTEBAULICHER ENTWURF III WISE 2018/2019 - Dragoner Areal Berlin/ Bibliotheksquartier am Mehringplatz Der Städtebauliche Entwurfs III knüpft im Wintersemester 2018/2019 an den AIV-Schinkel-Wettbewerb „BRID- GE2FUTURE - DAS NEUE WISSENSQUARTIER AM HALLESCHEN TOR“ an. Gesucht wurden städtebauliche Ideen, um die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) unter Ein- beziehung des Gebäudes der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) am Blücherplatz zu entwickeln. Als zentraler öffentlicher Ort der Informations- und Wissensversorgung sollte die künftige ZLB als Ort der Kreativi- tät entwickelt werden. Neben Vorschlägen zur Verkehrserschließung der ZLB wurden auch Lösungen zur Behe- bung der funktionalen und gestalterischen Defizite im öffentlichen Raum gesucht. Eine große Herausforderung stellte zudem die Verknüpfung der ZLB und des Blücherplatzes mit dem Mehringplatz und den angrenzenden Stadtquartieren dar. Mit einer Neuordnung der Verkehrsinfrastruktur wurden neue Wegebeziehungen gesucht, besonders für den Rad- und Fußverkehr, sowohl in Nord-Süd-Richtung, als auch in Ost-West-Richtung. Kontakt: Dr. Sonja Hnilica (sonja.hnilica@tu-dortmund.de) Päivi KataikkoGrigoleit (paivi.kataikko@tu-dortmund.de) Satellitenbild Berlin Kreuzberg / Amerika Gedenkbibliothek
30 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG SHARE Berlin verfasst von: David Bodarwé, Lara Hesse, Joel Jost, Kalli- ope Pantazidou, Franz Wansing
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 31 Urbanes B verfasst von: Aya Al-Obaid, Valentin Frevel, Zoë Kuhfuß, Gereon Schmelter, Pauline Wieland
32 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Havanna 2019 Fotos: Sarah Müller Das 500-jährige Bestehen der Stadt Havanna wurde Um neue Perspektiven zu denken, die auch zu- in diesem Jahr zum Anlass genommen, um zum 7. künftige Entwicklungstendenzen berücksichtigen, Mal einen interdisziplinären Studierendenworkshop mussten sich die Studierenden jedoch zunächst in der Hauptstadt von Kuba durchzuführen. Vom umfassend mit den Besonderheiten der Stadt aus- 15. bis zum 23. März arbeiteten die Studierenden einandersetzen. Diese Auseinandersetzung erfolgte der Raumplanung der TU Dortmund interdisziplinär mit Hilfe der Beteiligung der lokalen Bevölkerung. mit Studierenden der Architektur/Urbanistik der Beteiligung spielt aktuell im Planungsgeschehen Universität Havanna (Cujae) sowie mit Architektur- eine immer größere Rolle; mittlerweile wird daher in studierenden der RWTH Aachen an einem Projekt. die meisten Projekte von Anfang an ein Beteiligungs- verfahren eingebettet. Die insgesamt 33 Studierenden beschäftigten sich mit dem alten Bahnhofsareal, das direkt an die Wie sehen moderne Beteiligungsformen aus? Hafenkante von Havanna grenzt. Seitdem der neue Welche Schwierigkeiten treten immer wieder inner- Containerhafen an der Nordküste Kubas im Jahr halb eines Beteiligungsprozesses auf und wie kann 2014 in Betrieb genommen wurde, hat der alte bzw. muss Beteiligung vielleicht auch neu gedacht Standort an Bedeutung verloren. Diese Flächen bie- werden? – Spannende Fragen, zu denen im Vorfeld ten großes Potenzial für neue Nutzungen. des Workshops schon neue individuelle und geeig- nete Antworten gesucht wurden. Vor Ort wurden
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 33 diese entwickelten Beteiligungsmethoden schließ- lich direkt umgesetzt, reflektiert und ausgewertet. Auf Basis dieser Ergebnisse entstanden schließlich neue Ideen und Perspektiven für das Hafenareal. So arbeiteten die Studierenden zum Ende der Work- shop-Woche, innerhalb ihrer interdisziplinären Gruppen sechs spannende K onzepte heraus. Neben dem Erlernen neuer entwerferischer Kompetenzen, Foto: stand bei diesem Workshop auch der kulturelle Sarah Müller Austausch der beteiligten Universitäten und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Archi- tekt*innen und Raumplaner*innen im Fokus. Die Ergebnisse, die vor Ort ausschließlich analog als Skizzen festgehalten wurden, werden nun im Nach- gang graphisch und schriftlich ausgearbeitet und später in einer gebundenen Ausgabe dokumentiert. Kontakt: Päivi KataikkoGrigoleit (paivi.kataikko@tu-dortmund.de) Sarah Müller (sarah3.mueller@tu-dortmund.de) Das interdisziplinäre Betreuer- team der TU Dortmund und RWTH Aachen Foto: Fabio Bayro-Kaiser Foto: Sarah Müller
34 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Master SEMINAR M03 Ein Klassenzimmer für Alle Im Rahmen des Seminars „Qualitätssicherung die Unterrichtszeit zur Hand. Die Hochbeete sollen in Städtebau und Denkmalpflege“ haben sich im Rahmen einer AG über die Unterrichtszeit hinaus Masterstudierende im Sommersemester 2019 mit langfristig gepflegt und in den Unterricht eingebaut der partizipativen Umgestaltung einer Brachfläche werden. in Bochum Wattenscheid beschäftigt, die direkt an die Liselotte-Rauner-Schule angrenzt. Das Projekt wurde in Kooperation mit der VHS Bochum, der Stadt Bochum und dem Stadtteilbüro Schüler*innen der Hauptschule wurden in Work- Wattenscheid durchgeführt. Das Projekt ist eine shops dazu befragt, was sie sich auf der Fläche wün- Maßnahme des Integrierten Stadtentwicklungs- schen, was ihnen auf dem Schulhof fehlt und welche konzepts (ISEK) „Gesundes Wattenscheid“. Herausforderungen sie auf ihrem täglichen Weg zur Schule wahrnehmen. Gemeinsam wurden dann Ideen für die Gestaltung der Brachfläche entwickelt und in der Exkursionswoche wurde das „Klassenzimmer für Kontakt: Alle“ umgesetzt. An drei Tagen wurde umgegraben, Dr. Ilka Mecklenbrauck gehämmert, geschliffen und gebaut, um die Fläche zu (ilka.mecklenbrauck@tu-dortmund.de) einer Begegnungsfläche umzugestalten. Es wurden Hochbeete, Sitzgelegenheiten und ein Unterstand gebaut. Die hochmotivierten Schüler*innen der Jahr- gangsstufen 6 bis 8 wurden dazu temporär im Rahmen von Projekttagen vom Unterricht frei- gestellt und gingen den Studierenden auch weit über Fotos: Jens Hoppstädter
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 35 Master ENTWURF WISE 2018/2019 - DORTMUND NORDMARKT-OST „Der geheime Garten“ Im Rahmen des Master-Entwurfs lernen die Studierenden komplexe räumliche Problemstellungen mit Hilfe von kooperativen Instrumenten zu bearbeiten. Kern der Lehrveranstaltung ist eine praxis- bezogene Entwurfsaufgabe, die die aktuellen Fragestellungen der Stadt- und Raumplanung aufgreift. Die Studierenden konnten mit Ihren Entwürfen einen Beitrag zum Projekt „Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft“, mit dem Titel „Rebellische Stadt“ leisten. Das Projekt wurde mit Fördergeldern der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gefördert. Dabei hatten die Studierenden die Freiheit über das Plangebiet selbst zu entscheiden und eine eigene Aufgabenstellung zu formulieren. Kontakt: Stephan Willinger (stephan.willinger@bbr.bund.de) Päivi KataikkoGrigoleit (paivi.kataikko@tu-dortmund.de) „Der geheime Garten“ verfasst von: Nils Becker, Oliver Engelhardt, Viola Kaspar, Leonie Schödl
36 STB REPORT 2020 STÄDTEBAULEITPLANUNG Master ENTWURF WISE 2018/2019 - Gleisharfe Bochum-Ost. WLAB wächst GLEISHARFE BO CHUM-O ST zusammen - Nachnutzung von Güterbahnanlagen in Bochum Werne/Langendreer WLAB wächst zusammen. MASTERPLANUNG Eine ca. 30 ha große Gleisanlage in Bochum stand im Wintersemester 2018 im Fokus des Master Entwurfs. Durch eine perspektivische Nutzung der Flächen der Deutschen Bahn ergibt sich die Möglichkeit, die bisher ge- trennten Stadtteile Werne und Langendreer räumlich zu verbinden und neue Qualitäten und Impulse zu setzen. GLEISHARFE BO CHUM-O ST Die Studierenden arbeiteten in Kleingruppen an dieser aufgrund von unterschiedlichen Höhenlagen und lang- fristig zu sichernden Bahntrassen sehr anspruchsvollen Aufgabe. WLAB wächst zusammen. Werne MASTERPLANUNG Legende Barrierefreie Gestaltung, taktile Strukturen, Radwege, Kontakt: Baumscheiben Neuplanung Wohnen A Ric GLEISHARFE BOCHUM-OST Dr. Ilka Mecklenbrauck Neuplanung Büro und Dienstleistungen Neuplanung produzierendes Gewerbe (ilka.mecklenbrauck@tu-dortmund.de) Neuplanung Wohnen und Gewerbe WLAB wächst zusammen. Discounter RS1 (Richtung Einzelhandelskonzept mit Leerstands- Bochum Zentrum) management und Gründerförderung StrategieAufwertung Städtebauliche Grün- und Freiräume Aufwertung Vorplatz Aufwertung Bestand und Das Nachverdichtung „Kulturzentrum unvollständige Gehwegenetz beider Stadtteile Bahnho wird sinnvoll übe Entwicklungs- und Wachstumsphasen die Gleisharfe ergänzt und gewährleistet eine Durchwegung zu Fuß Langendreer“ oder per Fahrrad der Stadtteile von beiden Stadtteilzentren aus. Zu Anschluss dem verläuft der „Radschnellweg Ruhr“ mit Nord-Süd Ausrichtung übe Aufwertung Straßenraum die Gleisharfe. Eingebunden ist die Trassenführung in einen öffentli Richtung A43 chen Grünraum, welcher mit diversen Aufenthaltsmöglichkeiten ge Variable säumt wird. Zusätzlich wird eine Allee entlang der Straße „Am Heer Straßen zur Erschließung des Plangebietes Grundrisse busch“ ausformuliert, die den Straßenraum fassen und attraktivieren Gleisharfe Bochum-Ost. Studenten- soll. Als eine der bedeutenden Straßenräume betont der Straßenquer Aufwertung Vorplatz Gesundheit wohnungen schnitt so ihre Funktion als Bindeglied zwischen den Stadtteilen. Außer Werne „Burg Langendreer“ Vernetzung bestehender Grünstrukturen und Vorsorge dem werden der Volkspark Langendreer und der „Schlauchpark Wer ne“ aufgrund ihrer ökologischen Funktionen besonders berücksichtigt WLAB wächst zusammen. Kleinteilige Wohnformen Erweiterung Stadtbahnlinie Barrierefreie Gestaltung, taktile Strukturen, Radwege, Alter Baumscheiben Bahnhof Anschluss Richtung A40 verfasst von: I Status Quo Sebastian Eickeler, Ann-Cathrin Qualitätvolles Wohngebiet mit Fokus auf Familien Langendreer Erhalt und Sanierung der Musikschule Lohmann, Moritz Niermann, RS1 (Richtung Dortmund) RS1 (Richtung Discounter Vinzenz Rosenberg Strategie Mobilität und Anbindung Bochum Zentrum) Rahmenplan Um die Anbindung der Gleisharfe an überregional bedeutende Auto Aufwertung Vorplatz bahnen zu gewährleisten, wird die Auffahrt zur A40 verlagert um den Städtebauliche Aufwertung „Kulturzentrum Bahnhof Knotenpunkt nachhaltig zu entlasten. Die Anbindung an die A43 erfolg und Nachverdichtung über das Gewerbegebiet „Mansfeld“. Zudem verfügt das Gebiet über eine Langendreer“ II Neuordnung des Gewerbebestandes gute Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel wie S- und U-Bah und Entwicklung der Wohnbebauung Wohnbebauung nen, sowie Bussen. Um die Gleisharfe in das Busnetz zu integrieren, wird Anschluss eine bestehende Linie umgelegt. Eine zusätzliche Vernetzung findet übe außerhalb der Gleisharfe Richtung A43 den „Radschnellweg Ruhr“ statt, welcher das gesamte Ruhrgebiet räum Grün- und Freiräume KONZEPTE Variable lich verbindet und eine Alternative zur schnellen Erreichbarkeit de Die öffentlichen Grünflächen stellen einen nicht unbedeu- naheliegenden Innenstädte Bochums und Dortmunds gewährleistet Grundrisse tenden Anteil der Gesamtfläche des Plangebietes. Sie zeich- Studenten- nen sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität aus, indem sie Aufwertung Vorplatz Gesundheit eine individuell gestaltete Möblierung, O rte der Information wohnungen „Burg Langendreer“ und Vorsorgeund Identifikation sowie Flächen für Spiel und Sport bieten. Zudem verläuft der Radschnellweg Ruhr zentral durch das öffentliche Grünband. Grüne Wegeverbindungen durchzie- Kleinteilige hen das Gebiet sowohl horizontal als auch vertikal, wobei sie, Erweiterung vor dem Hintergrund der räumlichen Verbindung, vorhan- Wohnformen dene Strukturen aus dem Umfeld aufgreifen undStadtbahnlinie fortführen. U35 Öffentliche Charakteristisch für die Planung sind auch die grünen Wohnhöfe, Grünflächen die sich durch möblierte, gemeinschaftlich nutzbare Flächen kenn- zeichnen. Insgesamt stehen diese aber nicht in Konkurrenz zu den Alter öffentlichen Grünflächen, da sie sich hinsichtlich ihrer Nutzungs- möglichkeiten, Zugänglichkeit und Strahlkraft unterscheiden. Bahnhof Mobilität und Anbindung Die Gleisharfe wird, um die beiden Bahntrassen mit den nahe- Wohnhöfe Grüne Wegever- bindungen Qualitätvolles Wohngebiet gelegenen S-Bahnstationen zu überwinden, durch eine Rampe III Entwicklung der Gewerbeflächen im östlichen Gebiet der Gleisharfe mit Fokus auf Familien im Süd-Westen aus Richtung des Volksparkes Langendreer und eine breite helle Unterführung aus nördlicher Richtung als Erhalt und Sanierung der Musikschule Langendreer Verlängerung der Straße „Am Heerbusch“ in das lokale Ver- kehrsnetz eingebunden. Neben dem motorisierten Verkehr gelangen Fußgänger und Radfahrer barrierefrei in das Gebiet. Um den Ö PNV zu einer attraktiven Alternative zum priva- Strategie Nutzungen ten PKW zu machen, wird eine bestehende Buslinie verlagert Die auf der Gleisharfe addierten Nutzungen orientieren sich, anschließend und Haltestellen an strategisch günstigen Punkten mit hoher der Leitidee, an den Vorhandenen in den Stadtteilen. Der westliche Teil Taktung installiert. Um den Parkraumansprüchen des motori- der Gleisharfe fokussiert sich stark auf Wohnbebauung, welche an die sierten Individualverkehrs gerecht zu werden sind vier Quar- bandartig ergänzten Strukturen nördlich oberhalb des Areals am Wall- tiersgarage vorgesehen. Die zentralen Wohnblöcke verfügen baumweg anknüpft. Der zentrale Bereich stellt einen urbanen Raum mit zusätzlich über einige Kurzzeitparkplätze, die Be- und Entladen Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe dar. Gerade entlang der Trasse Rahmenplan ermöglichen und über Shared Spaces erschlossen werden. Die M 1:5.000 des Regionalexpress konzentriert sich die weniger störanfällige Gewerbe- gewerblichen Nutzungen verfügen fast flächendeckend über nutzung. Ö stlich bestimmt produzierendes Gewerbe die Flächennutzung. Tiefgaragen, zudem existieren Besucherstellplätze im öffentli- chen Straßenraum. Priorisiert wird allerdings der Fuß- und Rad- verkehr, was einerseits durch ein dezentrales Netz aus Radsta- tionen sowie dem unmittelbar durch das Gebiet verlaufenden Trasse des Radschnellweges Ruhr und andererseits durch quali- tative Wegeverbindungen mit hoher Durchlässigkeit für Fuß- gänger, deutlich wird. Als O ptionen sind zusätzliche Bike- aber Grün- und Freiräume auch Car-Sharing Stationen im Gebiet verteilt, beispielsweise IV Realisierung des nördlichen Bürogür- KONZEPTE am südöstlichen Gebietsrand in Form eines Mobility HUBs, der tels auf der Gleisharfe Die öffentlichen Grünflächen stellen einen nicht unbedeu- Grün- und Freiräume tenden Anteil der Gesamtfläche des Plangebietes. Sie zeich- diverse Verkehrsmittel inklusive ihrer Raumansprüche abwi- ckelt. nen sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität aus, indem sie eine individuell gestaltete Möblierung, O rte der Information und Identifikation sowie Flächen für Spiel und Sport bieten. Nutzungen Zudem verläuft der Radschnellweg Ruhr zentral durch das Der Bereich zwischen den Trassen wird von West nach O st durch öffentliche Grünband. Grüne Wegeverbindungen durchzie- eine Veränderung der Nutzungen gekennzeichnet. So liegt im hen das Gebiet sowohl horizontal als auch vertikal, wobei sie, Westen des Plangebietes der Schwerpunkt im Bereich Wohnen. vor dem Hintergrund der räumlichen Verbindung, vorhan- Nach O sten hin entwickelt sich die Struktur zuerst hin zu einer Car-Sharing Private dene Strukturen aus dem Umfeld aufgreifen und fortführen. Öffentliche Mischnutzung aus Wohnen und gewerblichen Nutzungen wie Charakteristisch für die Planung sind auch die grünen Wohnhöfe, Grünflächen Einzelhandel, Gastronomie und Büros. Sich dem anschließend Stellplätze die sich durch möblierte, gemeinschaftlich nutzbare Flächen kenn- folgt östlich ausschließlich gewerbliche Nutzung, erst in Form zeichnen. Insgesamt stehen diese aber nicht in Konkurrenz zu den eines Gesundheitszentrums und dann hin zu produzierendem öffentlichen Grünflächen, da sie sich hinsichtlich ihrer Nutzungs- Gewerbe. Diese Entwicklung spielgelt sich auch in der städte- möglichkeiten, Zugänglichkeit und Strahlkraft unterscheiden. baulichen Struktur wieder, die nach O sten hin deutlich gröber wird. Der Büroriegel im Norden schirmt die emissionsempfind- Versorger Wohnhöfe lichere Wohnnutzung von der angrenzenden Bahntrasse ab. Grüne Wegever- Quartiersgarage Mobilität und Anbindung Um diverse Zielgruppen anzusprechen und dadurch ein sozial Die Gleisharfe wird, um die beiden Bahntrassen mit den nahe- bindungen heterogenes Quartier entstehen zu lassen, weisen die Wohnun- Gastronomie gelegenen S-Bahnstationen zu überwinden, durch eine Rampe gen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Grundrissen auf. Außerhalb der Gleisharfe knüpft die Planung im Norden Radstation RS 1 im Süd-Westen aus Richtung des Volksparkes Langendreer V Entwicklung des zentralen Bereiches und eine breite helle Unterführung aus nördlicher Richtung als an die bestehenden Strukturen am „Wallbaumweg“ an und mit Wohn- und Gewerbenutzungen Verlängerung der Straße „Am Heerbusch“ in das lokale Ver- entwickelt diese weiter. Zudem werden dort die Bestands- Mischnutzung kehrsnetz eingebunden. Neben dem motorisierten Verkehr strukturen des Gewerbes aufgewertet. So entsteht unter an- gelangen Fußgänger und Radfahrer barrierefrei in das Gebiet. derem auf dem Gelände des leerstehenden ehemaligen Bau- Dienstleistung marktes „Ziesak“ ein Nahversorger. Südlich der Gleisharfe Shared Space Um den Ö PNV zu einer attraktiven Alternative zum priva- entsteht ebenfalls Wohnbebauung, welche sich aufgrund ten PKW zu machen, wird eine bestehende Buslinie verlagert der Emissionsbelastung zu den Trassen hin als dicht dar- und Haltestellen an strategisch günstigen Punkten mit hoher stellt und in Richtung des Volksparks Langendreer auflockert. Taktung installiert. Um den Parkraumansprüchen des motori- Wohnen Produktion & sierten Individualverkehrs gerecht zu werden sind vier Quar- tiersgarage vorgesehen. Die zentralen Wohnblöcke verfügen Privater und öffentlicher Raum Manufakturen zusätzlich über einige Kurzzeitparkplätze, die Be- und Entladen Mobility HUB Der öffentliche Raum der Gleisharfe ist vor allem durch die qua- ermöglichen und über Shared Spaces erschlossen werden. Die Bushaltestelle litätvollen öffentlichen Grünflächen geprägt. Im Herzen der gewerblichen Nutzungen verfügen fast flächendeckend über Gleisharfe, in welcher die Parkfläche die dortige städtebauliche Tiefgaragen, zudem existieren Besucherstellplätze im öffentli- Struktur aufweitet, entsteht eine Promenade mit Außengast- chen Straßenraum. Priorisiert wird allerdings der Fuß- und Rad- ronomie und einem großen Angebot an Sitzmöglichkeiten. Der KiTa verkehr, was einerseits durch ein dezentrales Netz aus Radsta- Bereich wird durch Begrünung, sowie durch die Etablierung des tionen sowie dem unmittelbar durch das Gebiet verlaufenden Elementes Wasser, weiterhin hervorgehoben. Darüber hinaus Trasse des Radschnellweges Ruhr und andererseits durch quali- bilden auch die Gebäude des Dienstleistungszentrums in ihren tative Wegeverbindungen mit hoher Durchlässigkeit für Fuß- Zwischenräumen öffentliche Plätze mit hoher Gestalt- und Auf- gänger, deutlich wird. Als O ptionen sind zusätzliche Bike- aber enthaltsqualität aus und auch die sonstigen gewerblich genutzen auch Car-Sharing Stationen im Gebiet verteilt, beispielsweise VI Realisierung der westlichen Wohn-
STÄDTEBAULEITPLANUNG STB REPORT 2020 37 Master ENTWURF SOSE 2019 - KOTKANSAARI, A Strategy for Change - KOTKA, FINLAND Der Schwerpunkt des Masterentwurfs lag auf der räumlich-konzeptionellen Planung, die in verschiedenen Maßstabsebenen vertieft wurde. Der Master-Entwurf thematisierte den Prozess des Entwerfens in inte- grierter und interdisziplinärer Herangehensweise. Aufgabe des Master Entwurfs im Sommersemester 2019 war ein Entwurfsgebiet in der Finnischen Küstenstadt Kotka. Hierzu erarbeiteten die Studierenden zum einen neue Zukunftsstrategien innerhalb eines Masterplans für die gesamte Innenstadt. Darüber hinaus entstanden detaillierte Pläne zur Entwicklung neuer gemischter Quartiere in Innenstadtlage, die sich durch eine hohe Qualität bei der Gestaltung der öffentlichen Räume auszeichneten. Im Rahmen des internationalen Studierendenwettbewerbes Vectorworks Stipendium 2019 wurden die Stu- dierenden für ihre Arbeit mit einer Anerkennung im Bereich Landschaft ausgezeichnet. Kontakt: Päivi Kataikko-Grigoleit (paivi.kataikko@tu-dortmund.de) Kotkansaari - A Strategy for Change Urban Design Studio in Kotka, Finland verfasst von: Lisa Haag, Katharina Hering, Lisa Jacoby, Marie Elisabeth Menne, Moritz Lippold, Jan Dröge-Rothaar
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