Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies
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Studie RESEARCH SERVICES Smart Workplace 2020 – Arbeiten im 21. Jahrhundert platin-Partner gold-Partner silber-Partner
Ein aktuelles Studienprojekt von RESEARCH SERVICES Platin-Partner Gold-Partner Silber-Partner Alle Angaben in diesem Ergebnisband wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht ausgeschlossen. Verlag, Redaktion und Herausgeber weisen darauf hin, dass sie weder eine Garantie noch eine juristische Verantwortung oder jegliche Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Informationen zurückzuführen sind, übernehmen. Der vorliegende Ergebnisberichtsband, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Genehmigung durch IDG Research Services.
Editorial 3 Alles smart, Manfred Bremmer, oder was? Senior Editor IoT und Mobile Sehr geehrte Leserinnen und Leser, der IT-Infrastruktur, in den Prozessen sowie der (IT-)Sicherheit auf der Prioritätenliste nach in Zeiten von anhaltendem Home Office, Ab- oben rutschten. standsregelungen und – bestenfalls – Back- to-Office-Strategien eine Studie zum Thema Die Pandemie ist sicher auch ein Grund dafür, Smart Workplace herauszubringen birgt auf warum die Unternehmen die Entwicklung den ersten Blick ein wenig Ironie. Allerdings smarter Workplaces und Mobilitätskonzepte haben die vergangenen Wochen und Monate nun deutlich in den Vordergrund gerückt ha- gezeigt, dass – zumindest was den Knowledge ben. So ergab unsere Studie, dass New Work Worker betrifft – der „Arbeitsplatz“ nicht un- zurzeit die zweitwichtigste Baustelle hinter der bedingt ein fester „physischer“ Ort, etwa das IT-Sicherheit ist. Eine entsprechende Strategie Büro, sein muss. verfolgt die große Mehrheit der Unternehmen – zumindest in einigen Abteilungen. Zynisch In der Not genügten ein Notebook auf dem ausgedrückt, gilt also auch hier: Nicht der CEO heimischen Küchentisch oder dem kleinen oder der CTO, sondern Corona hat die digitale Schreibtisch im Kinderzimmer, eine halb- Transformation vorangetrieben. wegs stabile WLAN-Verbindung und Colla- boration-Tools wie Slack, Teams oder Zoom, Und das Resultat? Fast die Hälfte der befragten um auch in der Coronakrise zu arbeiten. Selbst CEOs bewerten das Ergebnis der – zumeist unter solch widrigen Verhältnissen klappte von ihnen selbst verantworteten – Smart- das Arbeiten erstaunlich gut, wenn man den Workplace-Initiative mit der Schulnote 1. In Aussagen der interviewten Manager Glauben den Business Units teilt hingegen nur etwa schenkt. So stimmen fast drei Viertel der Be- jeder siebte Befragte diese überaus positive fragten der Aussage zu, dass Covid-19 die Ein- Einschätzung. Das Ergebnis hängt somit stark stellung im Unternehmen zum Thema vom Blickwinkel des Betrachters ab. Bleibt zu Home Office zum Positiven verändert hat. hoffen, dass auch die direkt betroffenen Mit- arbeiter sich stärker mit ihrem neuen smarten Allerdings wurde häufig festgestellt, dass eine Arbeitsplatz anfreunden können – wo auch eher traditionell aufgestellte Unternehmens- immer er sich befindet. IT mit der schnellen Mobilisierung der Mit- arbeiter zu Beginn der Coronakrise an ihre Ich wünsche Ihnen eine interessante und Grenzen stieß, weshalb Verbesserungen in aufschlussreiche Lektüre!
Inhalt Editorial 3 Management Summary Die Key Findings im Überblick ........................................................... 6 Die Key Findings im Einzelnen 1. Orientierung: Wie smart sind meine Arbeitsplätze?......................9 2. Relevanz: Ziemlich wichtige Workplaces......................................10 3. Strategie: Vorgehen mit Methode....................................................11 4. Handlungsbedarf: Die Perspektive der Organisation.................. 12 5. Ziele: Alles wird gut............................................................................ 14 6. Technologien: Darf’s ein bisschen besser sein?.......................... 16 7. Reality Check I – der Arbeitsplatz .................................................. 17 8. Statements der Unternehmen: Viren im War for Talents........... 18 6 Studiendesign Studiensteckbrief...................53 Die Studienreihe Stichprobenstatistik...............54 Studienkonzept / Redaktion........ 56 Unsere Autoren / Sales-Team / 52 Gesamtstudienleitung.................. 57 Übersicht Studienreihe................ 58 56 CIO-Agenda 2020 © shutterstock.com / Monkey Business Images 37
Weitere Studienergebnisse 1. Mitarbeitersicht: Alle Kollegen mitnehmen!.................................. 21 2. Reality Check II – Mitarbeiter und Arbeitsplatz............................22 3. Reality Check III – Unternehmen und Hausaufgaben................24 4. Kommunikation I – heute und morgen.........................................25 5. Kommunikation II – echte virtuelle Anforderungen....................26 6. Digitalisierung – war da was?...........................................................28 7. Dienstleister – gefragte Unterstützung..........................................29 8. Arbeitsformen – was geht?.............................................................. 30 9. Chancen vs. Risiken............................................................................ 31 10. Employer Branding? Smart Workplace!.........................................32 20 Blick in die Unsere Zukunft Studienpartner New Work? Now work! stellen sich vor Dell ..................................................................44 Jabra................................................................46 34 Telefónica.......................................................48 Placetel............................................................50 43 Kontakt / Impressum 59 Corona-Update 42
2. Relevanz Jeder Dritte räumt (neuen) Arbeitsplatz- und Mobilitäts- konzepten eine hohe Priorität ein. NOTE 1 1. Orientierung 25 Prozent der Befragten geben den modernen Arbeitsplätzen ihres Unternehmens die Note 1. 8. Statement 71 Prozent generelle Zustimmung gibt es für die These: Covid-19 hat die Einstellung in unserem Unternehmen zum Thema „Home Office“ zum Positiven verändert. 7. Reality Check Acht von zehn Mitarbeitern sind zufrieden mit der IT-Ausstattung ihres Arbeitsplatzes.
3. Handlungsbedarf 38 Prozent der Unternehmen wollen den Automatisierungs- grad steigern. 4. Strategie Drei von vier Firmen binden eine dedizierte Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte in eine allgemeine Digitalisierungs- strategie ein. Management Summary Die Key Findings im Überblick 5. Ziele New Work verbessert … PLATZ 1 Kommunikation 6. Technologien PLATZ 2 38 Prozent der Befragten finden, Kundenzufriedenheit dass ihre Anwendungen für Telefon, PLATZ 3 Video und Web den Anforderungen Unternehmenskultur des Unternehmens gerecht werden. © shutterstock.com / G-Stock Studio
Management Summary 9 1. O rientierung: Wie smart sind meine Arbeitsplätze? Mitarbeiter und Manager stellen ihren Unternehmen ein gutes Zeugnis aus, wenn es um den Status quo der Smart Workplaces und modernen Zusammenarbeit geht. Und wie so häufig gilt: Je höher die Position, desto positiver die Stimmung. Da trifft es sich, dass moderne Arbeitsplätze in vielen Firmen vom Top-Management voran- getrieben werden. Mit einem Durchschnittswert von 7,09 von zehn möglichen Punkten fällt die Bewertung der eigenen, vermeintlich smarten Arbeitsplätze gut aus. Immer- hin jeder vierte Teilnehmer vergibt umgerechnet sogar die Schulnote 1 für sein Unternehmen. Wie so häufig, weichen die Werte des Top-Managements und die Ein- schätzung der Fachbereiche voneinander ab. So vergeben CEOs einen Durch- schnitt von 8,3, und knapp die Hälfte verteilt die Schulnote 1. Aus den Busi- ness Units teilen nur 14,4 Prozent der Befragten diese positive Einschätzung. In knapp der Hälfte aller Organisationen verantwortet das Top-Manage- ment die Entwicklung und Umsetzung von Initiativen zum New Work. Tendenziell gilt dies umso eher für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern be- ziehungsweise mit einem größeren IT-Budget. Lediglich jedes achte Unter- nehmen betraut die dritte Stufe, die Leitungsebene, mit dem Thema. Auf welcher Hierarchieebene liegen in Ihrem Unternehmen die Verantwortlichkeiten für die Entwicklung und auch Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte? Angaben in Prozent. Basis: n = 280 Oberste Führungsebene 46,1 (z.B. Inhaber, Geschäftsführung, Vorstand) Zweite Führungsebene 42,1 (z.B. Filial-, Bereichsleitung) Leitungsebene 11,8 (z.B. Abteilungsleiter, Leiter Stabstelle) Wie weit ist Ihr Unternehmen, wenn es um „Arbeitsplätze der Zukunft“ und Formen der modernen Zusammenarbeit geht? Angaben in Prozent. Auf einer Skala von 1 (In Sachen „Arbeitsplätze der Zukunft“ stehen wir noch völlig am Anfang) bis 10 (Wir sind in puncto „Arbeitsplätze der Zukunft“ allerbestens aufgestellt). Basis: n = 564 20,9 16,8 17,7 15,2 10,1 8,7 4,6 2,0 2,7 1,2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
10 Management Summary 2. R elevanz: Ziemlich wichtige Workplaces Moderne Arbeitsplätze und Mobilitätskonzepte genießen einen hohen Stellenwert in Unternehmen – lediglich der Dauerbrenner IT-Sicherheit rangiert höher auf der Agenda. Abgeschlagen am Ende: Internet of Things noch hinter Business Development. Die Entwicklung smarter Workplaces und Mobilitätskonzepte ist spätestens seit Corona (siehe folgendes Key Finding) ein wichtiges Thema im strategi- schen Portfolio von Unternehmen. Das gilt speziell für kleinere Organisatio- nen – sei es, um sich vom Feld abzuheben oder um Defizite auszugleichen. Im Durchschnitt ist New Work zurzeit die zweitwichtigste Baustelle hinter IT-Sicherheit. Bei Unternehmen mit als 100 Millionen Euro Umsatz und darüber hat sich das Thema Cloud zwischen IT-Sicherheit und New Work geschoben, Compliance rangiert hier am Ende des Feldes. Firmen mit weniger als 50 Millionen Euro Umsatz setzen New Work so- gar an die Spitze der Prioritätenliste und damit vor IT-Sicherheit, dafür trägt das IoT hier die rote Laterne. Hinter den langjährigen Hype-Themen Cloud und Data Analytics kann sich die Personalentwicklung gut behaupten. Mit Compliance, IoT und Busi- ness Development finden sich Herausforderungen am Ende des Feldes, die entweder schon umgesetzt scheinen oder nicht für alle Unternehmen rele- vant sind. Wie wichtig ist in Ihren Augen das Ausarbeiten neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte im Vergleich zu anderen Herausforderungen in Ihrem Unternehmen? Mittelwertangaben. Abfrage auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 6 (gar nicht wichtig); Basis: n = 259 - 285 Internet of Business Compliance Personal- Things Development (z.B. DSGVO) entwicklung 4,77 4,71 4,70 4,58 Analytics / Cloud / SaaS- Lösungen (Neue) Big Data / Arbeitsplatz- Smart Data („Software-as- und Mobilitäts- IT-Sicherheit a-Service“) 4,41 konzepte 3,45 4,29 3,67
Management Summary 11 3. S trategie: Vorgehen mit Methode Die große Mehrheit der Unternehmen verfolgt eine dedizierte Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte – zumindest in einigen Abteilungen. Das Vorgehen ist wiederum überwiegend in die Digi- talisierungsstrategie der Organisationen eingebunden. Gut 40 Prozent der Firmen haben eine übergreifende Strategie für die Umset- zung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte, ähnlich viele zumindest in einzelnen Abteilungen oder Bereichen. Die Werte steigen mit dem IT-Budget und der Mitarbeiterzahl. Nur bei den Einnahmen ergibt sich keine eindeutige Tendenz. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Frage nach der Planung einer Strategie – kleine Organisationen arbeiten daran, so scheint es, den Vor- sprung der größeren Unternehmen aufzuholen. Drei von vier Firmen binden die Strategie für Arbeitsplätze und Mobilität in die gesamte Digitalisierungsstrategie ein. Hier zeigen sich keine großen Aus- schläge nach IT-Budget, Mitarbeiterzahl oder Einnahmen. Acht Prozent der Teilnehmer geben an, dass es in ihrem Haus keine Digi- talisierungsstrategie gibt. Verglichen mit früheren Umfragen zum Thema ist das ein geringer Wert. Verfolgt Ihr Unternehmen eine dedizierte Ist diese dedizierte Strategie zur Umsetzung Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte und Mobilitätskonzepte? in eine allgemeine Digitalisierungsstrategie Angaben in Prozent. Basis: n = 306 eingebunden? Angaben in Prozent. Basis: n = 280 Ja Einzelne Ja, es gibt Abteilungen / 76,1 eine dedizierte Bereiche haben unternehmens- eine dedizierte weite Strategie. Strategie. 40,8 41,2 Eine dedizierte Strategie ist in Vorbereitung / in Planung. Nein 9,5 6,2 Es gibt Weiß Nein (noch) keine nicht Digitalisierungs- Weiß strategie. nicht 13,9 2,3 8,2 1,8
12 Management Summary 4. Handlungsbedarf: Die Perspektive der Organisation Das Schlagwort der Stunde ist Automatisierung – nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch um die Prozesse widerstandsfähiger zu gestalten. Neben technischen Aufgaben stehen aber auch einige organisatorische Verbesserungen an. Der Automatisierungsgrad ist ein heißes Thema – nicht erst seit Corona. Dies gilt tendenziell für größere Unternehmen und das C-Level, Fachbereiche sind hier zurückhaltender. Interessant: Beim Punkt Kunden-/Nutzerzentrierung fällt die Zustimmung im IT-Bereich deutlich ab. Dies gilt auch für den Einsatz künstlicher Intelli- genz. Hier wiederum liegen die Fachbereiche über dem Durchschnitt. Defizite in der IT-Infrastruktur, in den Prozessen sowie der (IT-)Sicherheit stehen oben auf der Liste der Handlungsfelder – als Folge der Corona-Pande- mie. Allerdings: Würden sich die Ergebnisse unterscheiden, wäre die Frage In welchen dieser Bereiche ist es besonders wichtig, dass sich Ihr Unternehmen neu aufstellt, sich weiterentwickelt, dass Investitionen getätigt werden? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 583 Automatisierungsgrad 38,4 Kunden- / Nutzerzentrierung 37,9 IT-Services 36,9 Digitale Geschäftsmodelle 28,6 Strategie / Leadership 27,4 Mobility 24,7 Experience / Know-how / Kompetenz 22,3 Self Service 22,0 Einsatz von künstlicher Intelligenz 11,5
Management Summary 13 sechs Monate zuvor gestellt worden? Dass die schnelle Mobilisierung der Mit- arbeiter in einer traditionell aufgestellten IT-Infrastruktur an Grenzen stößt, ist nicht überraschend. Lediglich rund 13 Prozent der Befragten beklagen nach dem Corona-Beginn eine „nicht passende Unternehmenskultur“. Das ist ein gutes Zeichen und deu- tet auf eine relativ geordnete Transformation hin. Bei einigen freien Antworten auf die Frage nach Corona-Defiziten wurde explizit auf die dünne Personaldecke verwiesen. Hier schließt sich der Kreis zur Automatisierung. Welche der genannten Herausforderungen sind durch die Corona-Pandemie erst offenbar geworden bzw. verschärft worden? (z.B. durch Home-Office-Anforderungen) Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 583 Defizite in der IT-Infrastruktur 28,8 Unausgereifte Prozesse 25,9 (IT-)Sicherheit 25,4 Knappe Budgets 23,8 Fehlendes Know-how, fehlende IT-Skills 20,2 Fehlende Unterstützung durch das obere Management 19,0 Unzulängliche Prozessautomatisierung 18,9 Datenschutz 17,8 Nicht passende Unternehmenskultur 13,4 Compliance-Themen, rechtliche Probleme 7,4 Andere Herausforderungen 1,2 Keine dieser Herausforderungen 17,7
14 Management Summary 5. Z iele: Alles wird gut Der Blick auf die Ziele durch den Einsatz neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte offenbart: Eigentlich könnte man damit mehr als das halbe Unternehmen verbessern. Wenn da nicht die organisatorischen Herausforderungen wären, allen voran rund um die Mitarbeiter (zu den technischen Herausforderungen: siehe Seite 24). Kommunikation, Zusammenarbeit, Kundenzufriedenheit, Unternehmenskul- tur sowie Flexibilität, Agilität und Produktivität sollen durch New Work profi- tieren. Hinzu kommen noch mehrere weitere Baustellen, deren Verbesserung allein für sich genommen schon ein großer Erfolg wäre. Die Einschätzungen unterscheiden sich nicht mit der Höhe des IT-Bud- gets. Bei Umsatz und Mitarbeiterzahl zeigt sich jedoch, dass vor allem kleine- re Unternehmen mehr positive Effekte aus der neuen Arbeitswelt erwarten. Firmen mit höheren Umsätzen versprechen sich vor allem Impulse für eine moderne Unternehmenskultur sowie die Flexibilität und Agilität der Organi- sation. Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen mit den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepten? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306 Kommunikation und Zusammenarbeit verbessern 35,6 Höhere Kundenzufriedenheit 34,6 Moderne Unternehmenskultur 34,3 Flexibilität und Agilität erhöhen 33,7 Produktivität steigern 32,7 Höheres Engagement der Mitarbeiter / Stärkere Bindung der Mitarbeiter 31,0 Höhere Attraktivität als Arbeitgeber (für aktuelle und neue Mitarbeiter) 29,1 Innovation und Kreativität verbessern 26,5 Zugriff auf bestehendes Wissen im Unternehmen verbessern 25,5 (Fix-)Kosten einsparen 23,9
Management Summary 15 Des Pudels Kern im Wandel sind die Mitarbeiter. Sie müssen für die neuen Abläufe sensibilisiert, interessiert und trainiert werden. Im gleichen Zug gilt es, die Arbeitszeitmodelle (und Workflows) zu aktualisieren. Tendenziell größere Unternehmen beklagen fehlende IT-Ressourcen für den Wandel. Kleinere Organisationen werden überdurchschnittlich häufig durch Hierarchien gebremst. Und moderne Bürokonzepte sind nur für etwa ein Viertel der Befragten eine Herausforderung. Welche organisatorischen Herausforderungen ergeben sich aus den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepten für Ihr Unternehmen? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306 43,1 37,3 33,0 30,4 30,1 28,1 27,1 25,2 Weiterbildung Neue Akzeptanz Fehlende Flachere Neuorgani- Veränderung Raumkonzepte von Arbeitszeit- bei Mitarbeitern personelle (IT-) Unternehmens- sation von der Unterneh- und Büro- Mitarbeitern modelle für den Moder- Ressourcen für hierarchien Workflows menskultur architektur nisierungspro- Modernisie- zess rungsprozess
16 Management Summary 6. Technologien: Darf’s ein bisschen besser sein? Hier zeigt sich Optimierungspotenzial: Mit den eingesetzten IT-Lösungen für smarte Zusammenarbeit und Mobilität haben viele Unternehmen Probleme – sie leisten längst nicht alles, was sie sollten. Telefon, Video, Web, E-Mail, Kalender und Groupware stehen auch heute noch ganz oben auf der Liste der eingesetzten Technologien. Doch wirklich zufrie- den sind viele Firmen nicht damit. Gerade einmal in gut 38 Prozent der Unternehmen werden Conferen- cing-Tools den Anforderungen gerecht – „im Großen und Ganzen“. Ein klarer Trend nach Größe oder Umsatz der Organisation lässt sich nicht herauslesen. Bei den Workgroup-Anwendungen sieht es noch düsterer aus, weniger als ein Drittel der Befragten sind damit zufrieden. Über die Gründe kann nur spekuliert werden – IT-Infrastruktur, Funktionsumfang, Prozesse, Nutzer- freundlichkeit, Training, die Kultur sowie das Mindset der Anwender fließen in das Urteil ein. Jeder Fünfte hält sein Social Intranet für geeignet, um die Anforderungen zu erfüllen. Gerade für die Mobilisierung der Mitarbeiter und die Remote-Zu- sammenarbeit wäre ein besserer Wert dringend nötig. Bei den eingesetzten Kommunikations- und Infrastrukturtechnologien zeigt sich, dass jede Spielart in den Unternehmen vertreten ist. Welche eingesetzten Tools werden Ihren Anforderungen als Unternehmen im Großen und Ganzen gerecht? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 295 Conferencing (Telefon, Video, Web) 38,3 Workgrouping (z.B. E-Mail, Kalender, Groupware) 30,8 Service-Management-Tool als Kommunikationshilfsmittel zwischen zentraler IT und Endbenutzern 27,8 Online-Projektmanagement 27,1 Remote Desktop 25,8 Social Intranet 20,3
Management Summary 17 7. R eality Check I – Der Arbeitsplatz Betrachtet man die Antworten der Mitarbeiter, ist die überwiegende Mehrheit ziemlich zufrieden mit der technischen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes. An der E-Mail kommt man auch heutzutage nicht vorbei. Gut 85 Prozent der Mitarbeiter sind grundsätzlich zufrieden mit der techni- schen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes – etwas Raum für Verbesserungen gibt es bekanntlich immer. Frauen sind noch etwas zufriedener als Männer, zwi- schen den Altersgruppen über und unter 40 Jahren gibt es im Durchschnitt keinen signifikanten Unterschied. Absolut nicht zufrieden sind überproportional häufig Beschäftigte in klei- neren Firmen (weniger als 500 Mitarbeiter) sowie Mitarbeiter über 40 Jahre. Nach Altersgruppen bestätigen sich pauschale Unterstellungen: Knapp 15 Prozent der Jüngeren nutzen Social Media, bei den Älteren sind es sieben Prozent. Jeder zehnte Jüngere arbeitet mit einem Content-Management-Sys- tem, bei den Älteren ist es nicht einmal jeder 50. Dafür nutzen Ältere Telefon (71,2%), Jüngere etwas weniger (63,6%). Die E-Mail liegt in der Werkzeugkiste immer noch ganz oben – fast zehn Jahre nach der Ankündigung von Atos, sie (intern) abzuschaffen. Zusammen mit Anrufen und Chats bildet die E-Mail die Killerapplikation von Smart- phones und damit von Mobilitätslösungen. Wie zufrieden sind Sie mit der IT Was sind für Sie die wichtigsten Arbeitswerk- und der technischen Ausstattung zeuge, die Sie von unterschiedlichen Arbeits- Ihres eigenen Arbeitsplatzes? orten aus nutzen müssten? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Angaben in Prozent. Basis: n = 277 Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277 E-Mail 70,4 2,5 13,4 19,1 Telefon 67,9 Intranet 43,7 Office-Tools 40,8 Video-/Web- konferenzen 26,4 ERP 11,6 65,0 CRM 11,2 Social Media 10,5 Sehr zufrieden, könnte nicht / kaum besser sein CMS 5,1 Einigermaßen zufrieden, noch Andere Raum für Verbesserungen Werkzeuge 3,6 Weniger zufrieden, vieles könnte besser sein Gar nicht zufrieden, sollte dringend verbessert werden
18 Management Summary 8. S tatements der Unternehmen: Viren im War for Talents In den Statements zur neuen Arbeitswelt aus Sicht der Unternehmen offenbaren sich Treiber und Sorgen abseits der Pandemie und ihrer Folgen. Ganz vorne liegt die Zukunft der Organisation mit neuen Mitarbeitern, wenig Zustimmung erhält die These, wonach man Bürotrakte wegen geringer Anwesenheiten ohnehin schließen könnte. Der „War for Talents“ wird im modernen Arbeitsplatzkonzept geführt – aber am besten so, dass die älteren Mitarbeiter nichts davon mitbekommen. Das ist zwar grob vereinfacht, aber es verweist auf eine unterschiedliche Anspruchs- haltung der Generationen und den Wunsch nach Veränderung. Dieser kann allerdings auch an den gestiegenen Anforderungen der Unternehmen bezüg- lich Flexibilität und Collaboration liegen. Immerhin wird Covid-19 von den Unternehmen als Treiber für die Ho- me-Office-Bewegung herausgestellt – klare Tendenzen nach Unternehmens- größe, Mitarbeiteranzahl oder IT-Budget finden sich indes auch hier nicht. Dass eine Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft „nach und nach automatisch geschieht“, ist bei den Befragten umstritten. Und auch ein allge- meiner Leerstand in den Bürogebäuden wird längst nicht von jedem Teilneh- mer beklagt. Die Meinung der Mitarbeiter zu diesen fünf Thesen finden Sie auf Seite 21. Nachfolgend sind nun einige Statements zum Themenbereich „Arbeitsplatz der Zukunft“ auf- geführt. Sagen Sie uns bitte jeweils, inwieweit Sie diesen Aussagen zustimmen können. Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Mittelwertangaben; Abfrage auf einer Skala von 1 (Stimme voll und ganz zu) bis 6 (Stimme überhaupt nicht zu). Basis: n = 303 – 305 2,55 2,68 2,74 3,15 3,26 „Nur mit einem „Ein nicht gerade „Eine Transformation „Ältere erfahrene „Die Situation rund um modernen Arbeitsplatz kleiner Teil unserer zum Arbeitsplatz der Mitarbeiter gewinnen Covid-19 hat die all- und attraktiven Arbeits- Büroräume steht häufig Zukunft ist nichts, was immer mehr an Bedeu- gemeine Einstellung in bedingungen hat unser leer, weil diese Mitarbei- man explizit angehen tung. Wir dürfen diese unserem Unternehmen Unternehmen eine ter mehr als die Hälfte muss, da dies ohnehin auf dem Weg zum zum Thema ‚Home Chance im ‚War for ihrer Arbeitszeit nicht an nach und nach auto- Arbeitsplatz der Zukunft Office‘ grundlegend Talents‘.“ ihrem Büroschreibtisch, matisch geschieht.“ nicht überfordern.“ zum Positiven sondern im Home Office, verändert." auf Geschäftsreisen oder in Meetings verbringen.“
Management Summary 19 itate von Unternehmensvertretern Z zu den Auswirkungen von Covid-19 auf die Teamarbeit: „Viele Mitarbeiter arbeiten derzeit im Home Office und nutzen von dort aus die vom Unternehmen bereitgestellte Technik sowie „Home Office Netzwerke und cloud-basierte ist bei uns stark Anwendungen. Deshalb finden ausgebaut Team-Meetings und weitere worden.“ Kontakte hauptsächlich per Videokonferenz- Tool usw. statt.“ „Es hat sich gezeigt, dass Home-Office-Lösungen sehr praktikabel sind.“ „Durch die Erhöhung der Home-Office-Tätigkeiten waren Online-Meetings eine „Die Veränderungen sinnvolle Hilfe, die an- waren für uns fast ein fallende Tagesarbeit Kulturbruch. Daher am Laufen zu war der anfängliche halten.“ Organisationsaufwand auf allen Ebenen recht hoch.“
Weitere Studienergebnisse Smart Workplace 2020
Weitere Studienergebnisse 21 1. M itarbeitersicht: Alle Kollegen mitnehmen! Grundsätzlich decken sich die Einschätzungen der Mitarbeiter mit den Angaben der Unternehmen (siehe Key Finding 8 auf Seite 18). Allerdings sehen die Beschäftigten die positiven Effekte von Corona auf das Home-Office-Umfeld nicht ganz so positiv – bei ihnen wiegt die Sorge schwerer, dass ältere Kollegen nicht auf die Reise zum neuen Arbeitsplatz mitgenommen werden. Moderne Arbeitsplätze und Mobility als Erfolgsfaktor im „War for Talents“ – das Statement erhält auch unter den Mitarbeiter die meiste Zustimmung. Be- fragte aus kleineren und mittelgroßen Firmen sind jedoch skeptischer als Konzernvertreter, Männer stimmen etwas häufiger zu als Frauen. Die Angst vor Überforderung älterer Mitarbeiter auf dem Weg zum Arbeits- platz der Zukunft treibt die Menschen um – unabhängig von ihrem Ge- schlecht. Wenig überraschend fällt die Zustimmung in der Altersgruppe Ü40 deutlich höher aus als bei den Jüngeren. Dass die Corona-Pandemie als Katalysator für Home Office gewirkt hat, wird grundsätzlich auch von vielen Mitarbeitern bestätigt. Hier gibt es kaum Abweichungen nach Alter und Geschlecht. Home Office als Karrierekiller und sozialer Isolator? Auch wenn die State- ments unten auf dieser Liste rangieren, liegt die grundsätzliche Zustimmung je- weils bei weit über 50 Prozent – ein Fakt, der nicht vernachlässigt werden darf. Nachfolgend sind nun einige Statements zum Themenbereich „Arbeitsplatz der Zukunft“ aufgeführt. Sagen Sie uns bitte jeweils, inwieweit Sie diesen Aussagen zustimmen können. Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Abfrage auf einer Skala von 1 (Stimme voll und ganz zu) bis 6 (Stimme überhaupt nicht zu). Filter: Top 2 Boxes (Stimme voll und ganz zu / Stimme zu), Bottom 2 Boxes (Stimme nicht zu / Stimme überhaupt nicht zu). Basis: n = 274 - 277 45,1 41,5 42,0 36,5 30,2 22,5 19,7 15,2 8,7 6,9 „Nur mit einem moder- „Ältere erfahrene Mitar- „Die Situation rund um „Home Office „Dauerhaften nen Arbeitsplatz und beiter gewinnen immer Covid-19 hat die allge- führt zur sozialer Arbeiten im Home attraktiven Arbeitsbedin- mehr an Bedeutung. meine Einstellung in Isolation.“ Office wirkt sich gungen hat unser Unter- Wir dürfen diese auf unserem Unternehmen nachteilig auf die nehmen eine Chance dem Weg zum Arbeits- zum Thema ‚Home eigene Karriere aus." im ‚War for Talents‘.“ platz der Zukunft nicht Office‘ grundlegend zum überfordern.“ Positiven verändert." Stimme voll und ganz zu / Stimme zu Stimme nicht zu / Stimme überhaupt nicht zu
22 Weitere Studienergebnisse 2. R eality Check II – Mitarbeiter und Arbeitsplatz Auch die Mitarbeiter sind nicht wirklich zufrieden damit, wie berufliche Anforderungen durch vorhandene Workplace Tools abgedeckt werden. Allerdings unterscheiden sich die Schwerpunkte der Kritik von denen der Unternehmen (siehe Key Finding 6). Und auf der „Wunschliste“ der Menschen stehen weitere technische Verbesserungen. Beim Blick auf die Lücke zwischen Anforderungen und Tools zeigt sich, dass Mitarbeiter zu anderen Ergebnissen kommen als Unternehmen. So sind die Werte für den Nutzen von Tools für Conferencing, Workgrouping und Social Intranet teils deutlich besser als die Einschätzungen der Firmen. Bei Self- Service-Management und Online-Projektmanagement ist es. Nichtsdestotrotz sind die „Noten“ immer noch nicht gut – egal, ob dies nun 30 oder 40 Prozent finden. Dass die Anforderungen durch ein Tool im Großen und Ganzen erfüllt werden, ist kein Nachweis einer umfassend ge- lungenen Customer Experience. „Wohlfühlambiente“ als Top-Wunsch der Mitarbeiter – das klingt für manche Ohren wie „Gedöns“. Aber auch die eher technischen Punkte auf Welche eingesetzten Tools werden Ihren Anforderungen als Arbeitnehmer/in im Großen und Ganzen gerecht? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 213 Conferencing (Telefon, Video, Web) 46,9 Workgrouping (z.B. E-Mail, Kalender, Groupware) 40,8 Social Intranet 29,1 Remote Desktop 24,9 Online-Projektmanagement 19,2 Service-Management-Tool als Kommunikationshilfsmittel zwischen zentraler IT und Endbenutzern 18,8
Weitere Studienergebnisse 23 der Wunschliste zeigen, dass noch viel Platz für handfeste Verbesserungen vorhanden ist: Schnellere IT-Innovationen, verknüpfte Kommunikation und standortunabhängiger Datenzugriff stehen schon seit Jahren auf der To-do-Liste. Frauen wünschen sich tendenziell eher Wohlfühlambiente, weniger Präsenzpflicht im Büro, persönliches Teamwork mit Kollegen und viel Gestaltungsspielraum. Männer richten den Fokus auf Geräte, Inno- vationen sowie Self Services. Ausnahmen bestätigen die Regel. Was wünschen Sie sich für Ihren Arbeitsplatz? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277 Wohlfühlambiente 37,5 Flexiblere Arbeitszeitmodelle 33,6 Schnelle Bereitstellung technischer Innovationen 30,0 Geringere Präsenzpflicht im Büro, mehr Home Office 24,5 Mit Kollegen persönlich im Team arbeiten 23,8 Viel Gestaltungsfreiraum 23,1 Alle Kommunikationskanäle miteinander verknüpft 22,0 Standortunabhängig auf alle Daten zugreifen 20,9 Gutes Angebot an Self Services 13,7 Arbeit in virtuellen Teams 13,4
24 Weitere Studienergebnisse 3. R eality Check III – Unternehmen und Hausaufgaben Corona war vielleicht ein Katalysator, der die Entwicklung beschleunigt hat. Doch die Arbeit am Arbeitsplatz der Zukunft hat gerade erst begonnen: Unternehmen sehen noch an vielen Stellen Abweichungen zwischen Soll und Ist. Schwerer wiegt die Sorge, dass ältere Kollegen nicht auf die Reise zum neuen Arbeitsplatz mitgenommen werden. Nachdem sie über Jahrzehnte bezüglich Effizienz und Effektivität optimiert wurde, ist die IT-Infrastruktur aus Sicht der Unternehmen nun die „führende technische Herausforderung“ für New Work. Danach folgen die verschiedenen Facetten der Sicherheit, etwa potenzielle neue Einfallstore durch neue Technik. Generell lässt sich feststellen, dass im unteren Bereich der Liste nur jeder fünfte Teilnehmer Herausforderungen sieht – die überwiegende Mehrheit der Firmen erkennt hier demnach keinen gravierenden Handlungsbedarf. Das legt den Schluss nahe, dass die technische Dimension von New Work vielleicht kleiner ist als gedacht (mit Ausnahme der Infrastruktur und Security). Beim IT-Check am Büroarbeitsplatz und dem Abgleich mit den Anforde- rungen für den Arbeitsplatz der Zukunft treten indes weitere Lücken zutage: Zwar sind Technologien, Geräte und Lösungen an vielen Stellen schon reali- siert, allerdings ist der Bedarf noch längst nicht überall gedeckt. Welche technologischen Herausforderungen ergeben sich aus den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepten für Ihr Unternehmen? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306 IT-Infrastruktur 38,9 Datensicherheit / Disaster Recovery 36,9 Security (neues Einfallstor) 30,1 Safety (Betriebssicherheit) 22,9 Fehlende Technologien 22,9 Effektive Applikationen für die Zusammenarbeit 21,2 Fehlende Bandbreiten 20,6 Fehlender Datenzugang 19,9 Mangelnde Kompatibilität von Legacy-Applikationen 19,6 Fehlende Plattformen / Standards 19,6 Andere technologische Herausforderungen 0,7 Keine technologischen Herausforderungen 4,9
Weitere Studienergebnisse 25 4. K ommunikation I – heute und morgen Kommunikationslösungen, die sich nicht in andere Applikationen integrieren, haben schlechte Karten. Zudem zieht die Branche in die Cloud. Aber auch neue Technologien und Funktionen erhalten eine Chance. Generell zeigt sich: Die Anforderungen an eine Kommunikationslösung liegen nah beieinander. Wichtiges Feature ist die Integration in Business- Anwendungen wie CRM oder Ticket-Systeme. Für den Zugriff werden gerne IP-Endgeräte und Soft Clients verwendet. Die Cloud rangiert auf Position 2. Dabei fallen die Antworten nach Mitarbei- terzahl und Höhe des IT-Budgets relativ homogen aus. Nur Firmen in einer niedrigeren Umsatzklasse sind etwas zurückhaltender beim Gang in die Cloud. Die Mobilfunkunterstützung reiht sich lediglich in der unteren Hälfte ein – dabei ist hier der Anteil der Schulnoten 1 und 2 in Summe am höchsten. Der Schluss: Entweder man braucht es, oder man braucht es nicht. In der Gegenprobe zeigt sich: Die Tür ist offen für neue Funktionen und Technologien zur Verbesserung der Kommunikation, also etwa die intelligente Rufweiterleitung, Chatbots sowie die Verknüpfung mit CRM- und anderen Sys- temen. Fast zwei Drittel der Befragten sehen einen starken Bedeutungszuwachs. Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Elemente Inwieweit wird in Ihrem Unternehmen der bei einer Kommunikationslösung? Einsatz von Funktionen bzw. Technologien Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Mittelwertangaben. Ab- wie intelligente Rufweiterleitung, Chatbots, frage auf einer Skala von 1 (Sehr wichtig) bis 6 (Gar nicht wichtig). Verknüpfung mit CRM und anderen Systemen Basis: n = 302 – 304 (i.d.R. Callcenter-Techniken) in Kommunika- tionslösungen signifikant an Bedeutung gewinnen? 3,18 Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Business-Software Basis: n = 300 Integrationen (CRM, Ticket- Systeme, …) 4,3 1,7 22,3 3,21 Cloud- 28,3 Technologie 3,21 UIP-Endgeräte 3,23 43,3 Soft Clients 3,23 Wird sehr stark an Bedeutung gewinnen Mobilfunk Wird stark an Bedeutung gewinnen 3,24 Wird an Bedeutung gewinnen UCC (Videokonferenzen, Wird kaum an Bedeutung gewinnen Instant-Messaging, Presence, Screen- Wird gar nicht an Bedeutung gewinnen Sharing) 3,29 (Festnetz-) telefonie
26 Weitere Studienergebnisse 5. K ommunikation II – echte virtuelle Anforderungen Mobility lebt von der Übertragung von Sprache und Daten – das war auch schon vor Corona so. Mehr Standorte, Geschäftsreisen und Kundentermine haben das Thema in der Agenda immer höher gehoben. Nun kommen viel Home Office und noch mehr virtuelle Meetings hinzu. Die Folgen von Corona: Häufigere virtuelle Team-Meetings in jedem zweiten Unternehmen, zudem die Einführung neuer Tools für die virtuelle Zusam- menarbeit. Und ein höherer Abstimmungsaufwand aufseiten der Mitarbeiter sowie Führungskräfte, also eine steile Lernkurve für alle. Fast 40 Prozent der Unternehmen berichten, dass nun „viele Mitarbeiter“ im Home Office sind. Über den Daumen gepeilt und mit Blick auf ältere Stu- dien sind das deutlich mehr als vor einem halben Jahr. Und es sind tendenzi- ell eher Mitarbeiter größerer Unternehmen. Die anderen Punkte waren bereits vor der Pandemie ein Grund dafür, Mobility-Lösungen zu implementieren. Wie sich der Außendienst und die Für welche der folgenden Aufgabenstellungen benötigt Ihr Unternehmen technologische Lösungen im Bereich der Unternehmenskommunikation? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306 Unsere Mitarbeiter sitzen in unterschied- lichen Standorten in Deutschland. 42,2 Unser Unternehmen hat internationale Standorte. 40,2 Viele Mitarbeiter sind im Home Office. 39,9 Unser Unternehmen betreibt ein eigenes Callcenter. 35,9 Viele Mitarbeiter sind im Außendienst. 28,4 Mitarbeiter sind häufig auf Geschäftsreisen. 22,5 Wir wollen zunehmend Präsenztermine vor Ort durch Videokonferenzen u.Ä. ersetzen. 17,3 Wir haben den Anspruch, unseren Mitarbeitern einen sehr modernen Arbeitsplatz zu bieten. 9,2
Weitere Studienergebnisse 27 Reisetätigkeit nun weiterentwickeln werden, steht noch in den Sternen. Bleibt das Niveau dauerhaft niedriger, wird dadurch aber vermutlich kaum weniger in Kommunikation investiert. Unternehmen und Mitarbeiter sehen den Arbeitsplatz der Zukunft als wichtiges Instrument für den War for Talents (Key Finding 8 und Studien- ergebnisse 1). Da überrascht es etwas, dass rund neun Prozent der Firmen den Anspruch haben, ihren Mitarbeitern einen „sehr modernen Arbeitsplatz“ zu bieten. Diese Einstellung trifft man überwiegend bei größeren Unterneh- men. Und lediglich etwa 17 Prozent aller Firmen äußern den generellen Wunsch, Präsenztermine durch Videokonferenzen zu ersetzen. Welche Auswirkung(en) hat die aktuelle Situation rund um Covid-19 auf die Teamarbeit in Ihrem Unternehmen? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306 49,7 48,4 35,3 35,0 1,3 Häufigere (virtuelle) Einsatz neuer / anderer Deutlich erhöhter Deutlich erhöhter Andere Team-Meetings Tools für die virtuelle administrativer administrativer Auswirkung Zusammenarbeit Aufwand aufseiten Aufwand aufseiten der Führungskräfte der Mitarbeiter
28 Weitere Studienergebnisse 6. D igitalisierung – war da was? Das Dauerthema der vergangenen Jahre – die Digitalisierung – ist 2020 in den Schatten von Corona getreten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Ziele erreicht und abgehakt wurden. Aber immerhin ist die Zufriedenheit mit dem Status quo recht hoch. Auf einer Skala von 1 (Start) bis 10 (Ziel) landet die Digitalisierung in der Be- wertung bei Meilenstein 7,09 – umgerechnet auf Schulnoten ist das noch ein „Gut“. Interessant (und nicht ungewöhnlich) sind die Unterschiede in den Rol- len: Das Management sieht das Unternehmen bei 8,3 Punkten, Vertreter aus der IT bei 7,6 und Befragte aus Fachbereichen lediglich bei 6,4. Auch in der Zufriedenheit mit Digitalisierung und Prozessautomatisierung rangieren die Antworten zwischen den Schulnoten 2 und 3 – bei ähnlicher Streuung zwischen Management (2,1), IT (2,3) und Fachbereichen (2,9). In an- deren Zahlen ausgedrückt: 71 Prozent der Manager vergeben die Noten 1 oder 2, aber nur jeder Dritte aus den Fachbereichen. Dass Corona die Digitalisierung zumindest einiger Prozesse und Funktio- nen in der Wertschöpfungskette angetrieben hat, steht außer Frage. Fast drei von vier Unternehmen sehen hier Fortschritte. Stellen Sie sich bitte den Weg in die digitale Transformation als eine Wegstrecke von 1 bis 10 vor. An welcher Stelle dieses Weges ordnen Sie derzeit Ihr Unternehmen ein? Angaben in Prozent. Auf einer Skala von 1 (In Sachen „Digitalisierung“ stehen wir noch völlig am Anfang) bis 10 (Wir sind allerbestens für die digitale Zukunft aufgestellt). Basis: n = 566 22,4 18,7 13,4 15,7 10,1 8,5 4,8 3,0 1,9 1,4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Wie zufrieden sind Sie mit dem derzeitigen Grad der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen und dem Grad der Prozessautomatisierung? Angaben in Prozent. Basis: n = 571 3,3 1,2 13,8 10,9 Sehr zufrieden Zufrieden Eher zufrieden Eher nicht zufrieden Nicht zufrieden 35,0 35,7 Gar nicht zufrieden
Weitere Studienergebnisse 29 7. D ienstleister – gefragte Unterstützung Dienstleister, die Firmen auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft unterstützen, dür- fen sich freuen: Ihre Leistung wird gebraucht. Und zwar nicht nur in der IT, sondern auch in allen anderen Facetten der Transformation. Wer klare Antworten mag, ist hier richtig: Knapp 80 Prozent der Unternehmen ziehen externe Unterstützung beim Weg zum New Workplace in Betracht. Trends nach Unternehmensgröße sind nicht festzustellen. Dienstleister sollen in erster Linie den Wandel der IT und ihrer Prozesse unterstützen. Allerdings wird auch Hilfe benötigt für Coaching, Rechtsbera- tung, Change und Raumgestaltung sowie diverse andere Aufgabenbereiche. Dafür müssen die externen Partner allerdings auch viel mitbringen, allen voran ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Regionale Nähe und Standorte der Rechenzentren zählen nur selten dazu. Greift Ihr Unternehmen bei der Modernisierung / Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft auf die Hilfe eines externen Dienstleisters zurück oder ist das geplant? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Basis: n = 298 5,4 15,1 34,9 Ja, nutzen wir schon bzw. ist sicher eingeplant Ja, könnte gut sein, dass wir einen nutzen werden Nein, bisher eher nicht vorgesehen Nein, ganz bestimmt nicht 44,6 In welcher Weise greifen Sie bei der Modernisierung / Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft auf die Hilfe eines externen Dienstleisters zurück bzw. haben Sie dies vor? Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 237 Implementierung der IT und der damit verbundenen Prozesse 36,3 Beratung in IT-Fragen und zur Cyber Security 32,5 Umsetzung / Organisation 26,2 Coaching, Motivationstraining o.Ä. für Führungskräfte und Teams 26,2 Rechtsberatung zu den neuen Strukturen, Verträgen, Haftpflichten o.Ä. 25,7 Beratung im Hinblick auf Veränderungs- begleitung (Change-Management) 24,5 Konkrete Planung 23,6 Steuer- oder Finanzberatung für die dabei anfallenden Investitionen 22,4 Personalvermittlung 20,7 Beratung im Hinblick auf die Raumgestaltung 19,8
30 Weitere Studienergebnisse 8. A rbeitsformen – was geht? Home Office und flexible Arbeitszeiten sind die wichtigsten Vertreter moderner Arbeitsformen. Die freie Platzwahl ist noch selten, wird aber auch nicht wirklich stark nachgefragt. Und der Corona-Effekt war enorm. Fast jede dritte Firma offeriert ihren Mitarbeitern frei wählbare Arbeitszeiten, und in knapp der Hälfte aller Unternehmen ist Home Office möglich – hohe Werte, wobei man anmerken muss, dass die Umfrage im Juni 2020, also weit nach Beginn der Covid-19-Pandemie, stattgefunden hat. Moderne Ansätze wie Job-Sharing, Co-Working, Free Seating und Crowd- sourcing werden kaum genutzt, aber auch nicht wirklich gewünscht von den Mitarbeitern. Flexible Arbeitszeiten sind jetzt der Top-Wunsch. Infolge der Pandemie ist der Anteil der Menschen, die ausschließlich im Home Office arbeiten, von knapp vier auf 22 Prozent gestiegen. Gut ein Drittel der Befragten gibt an, dass sich ihre beruflichen Aufgaben nicht von zu Hau- se erledigen lassen. Welche dieser Arbeitsformen sind in Ihrem Unter- Welche dieser Arbeitsformen würden Sie sich in nehmen grundsätzlich möglich bzw. im Einsatz? Ihrem Unternehmen zusätzlich noch wünschen? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277 Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277 Home Office (Arbeiten 45,5 von zu Hause aus) 18,4 Flexible, frei wählbare Arbeitszeiten 32,5 (über den Rahmen der Gleitzeit hinaus) 30,7 28,5 Mobile Office (Arbeiten von überall) 20,9 Job-Sharing, Tandem-Jobs (zwei Teilzeitmitarbeiter teilen sich als 13,4 Partner einen Vollzeit-Job) 16,6 Co-Working (zeitlich flexible Zusammen- arbeit in Teams aus Freelancern, Kreativen, 11,2 kleinen Unternehmen usw.) 14,1 Free Seating (Es gibt keine mitarbeiter- 11,2 bezogenen Arbeitsplätze mehr) 11,6 Crowdsourcing (Aufgaben werden an eine Gruppe freiwilliger User im 3,6 Internet ausgelagert) 12,6 Haben Sie persönlich schon vor Und nun in Covid-19-Zeiten? Covid-19-Zeiten vom Home Office Haben Sie nun vom Home Office aus gearbeitet? aus gearbeitet? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Basis: n = 277 Angaben in Prozent. Basis: n = 277 3,6 Ja, ausschließlich vom 10,8 Home Office aus 22,0 Ja, an einzelnen Tagen 35,7 vom Home Office aus 36,8 14,1 Ja, vereinzelt vom Home Office aus 14,8 Nein, ich arbeite nicht vom Home Office aus 6,1 Nein, ich darf nicht vom 22,0 12,6 10,1 Home Office aus arbeiten 11,2 Nein, meine Arbeit lässt sich nicht vom Home Office aus erledigen.
Weitere Studienergebnisse 31 9. C hancen vs. Risiken Die Chancen, die der Arbeitsplatz der Zukunft den Mitarbeitern bietet, sind vielfältig. Die Risiken allerdings auch. Unter dem Strich fällt das Ergebnis eindeutig aus. Für fast jeden Mitarbeiter kann der New Workplace Vorteile bringen, die ge- samte Liste der positiven Effekte ist recht lang. Interessanterweise gibt es zu jeder Chance auch ein Risiko, das von den Skeptikern angeführt wird. So müs- sen sich jedes Unternehmen und jeder Mitarbeiter auf eine eigene Reise zum Arbeitsplatz der Zukunft begeben. Knapp 16 Prozent der Befragten sehen überhaupt keine Chancen oder Vorteile in neuen Arbeitsformen. Im Gegensatz dazu erkennen gut 14 Prozent weder Risiken noch Nachteile. Summa summarum: Jeder siebte Mitarbeiter sieht mehr Risiken als Chan- cen, über 43 Prozent haben eher die Vorteile im Blick. Ähnlich groß ist der Anteil derjenigen, die (noch) zu keiner Seite tendieren. Welche Chancen und Vorteile ergeben sich aus den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepten für Sie als Arbeitnehmer*in? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennung möglich. Top-10-Nennungen. Basis: n = 277 Zeitlich ungebunden(er) arbeiten 33,9 Bessere Work-Life-Balance, mehr Freiheit 27,8 Ortsungebunden arbeiten 23,8 Einfacher auf alle Informationen zugreifen 22,7 Mehr Gestaltungsfreiraum, kreativer arbeiten 20,9 Neue selbstbestimmtere Arbeitsformen 19,5 Zugriff auf Firmendatenbanken von überall 18,4 Vernetzter, mehr im Team arbeiten 16,6 Erleichterung durch Automatisierung 16,6 Unabhängiger vom Job als früher 16,6 Welche Risiken und Nachteile bergen die neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte für Sie als Arbeitnehmer*in? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennung möglich. Top-10-Nennungen. Basis: n = 277 Größere Abhängigkeit von IT und Internetverbindung 28,9 Überwachung durch neue Technologie („Ausspähen“) 22,7 Muss jederzeit verfügbar sein (24/7) 21,3 Weniger Freizeit 19,5 Mehraufwand durch komplizierte Handhabung / Abläufe 16,2 Mehr unsichere Jobs, Arbeitsplatzverlust 14,4 Schlechte oder nicht-ergonomische Arbeitsbedingungen 14,4 Weniger Festanstellungen, mehr selbstständiges Jobben 13,7 Weniger Selbstbestimmung bei der Arbeit 12,6 Über-Automatisierung 12,6
32 Weitere Studienergebnisse 10. E mployer Branding? Smart Workplace! Für Unternehmen und Mitarbeiter ist der smarte Workplace eine scharfe Waffe im „War for Talents“ (siehe Seite 18 und 21). Hier kommt die Gegenprobe. Das wichtigste Argument für den Future Workplace ist eine organisatorische Frage, die Unternehmen beantworten müssen: Inwieweit kann und will ich den Mitarbeitern mit flexiblen Arbeitszeiten entgegenkommen? Für 60 Pro- zent der Menschen hat die zeitliche Komponente der Work-Life-Balance eine hohe Priorität, wenn es um die Zusage zu einem Job geht. Wohlfühlen, von überall arbeiten und mehr Teamwork sind ebenfalls wich- tige Argumente für oder gegen einen Arbeitgeber. Allerdings wird es für diese wohl ziemlich schwierig, tatsächlich alle Kriterien zu erfüllen. Angenommen, Sie müssten sich zwischen den Angeboten verschiedener Arbeitgeber entscheiden, die Ihnen das gleiche Gehalt anbieten. Wie wichtig wären dann die folgenden Optionen im Vergleich zueinander für Ihre Zusage? Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Dargestellt sind die arithmetischen Mittelwerte je Aussage. Basis: n = 203 – 254 2,71 3,74 3,89 4 ,09 Mehr Teamwork, Team- Ortsunabhängiges Arbeiten Wohlfühlambiente Flexible Arbeitszeiten für entscheidungen und flache und weniger Präsenzpflicht mit ergonomischer eine bessere Work-Life-Balance Hierarchien im Büro Büroeinrichtung
Weitere Studienergebnisse 33 Mit netten IT-Gadgets und Super-Groupware macht man hingegen kaum einen Stich bei Bewerbern und Kandidaten. Auch das „Benzin im Blut“ wird weniger, zumindest bei (tendenziell älteren und weiblichen) Vertretern der klassischen Büroarbeitskräfte – Dienstwagen ziehen kaum als Argument. BYOD, der Einsatz eigener Geräte in der Arbeit? Nur wichtig für jeden sieb- ten Kandidaten. 4,57 5,10 5,18 5,33 Exzellente IT-Ausstattung mit Eigener Dienstwagen, Unternehmensübergreifendes Nutzung eigener Endgeräte im mobilen Endgeräten und auch zum privaten Gebrauch Informationsmanagement und Büro, auch für private Zwecke schneller Netzanbindung Groupware mit Zugriff für mich von überall
Blick in die Zukunft Smart Workplace 2020
Blick in die Zukunft 35 New Work? Now work! Die Corona-Pandemie diente als Katalysator für rasante Veränderungen der Büroarbeits- plätze und Mobilitätskonzepte – Anfang 2020 war nicht die Zeit langer (physischer) Meetings, kaskadierender Entscheidungsprozesse und Business-Case-Berechner. Es musste schnell gehen, und vielerorts ist das auch gelungen. Nun müssen die nächsten Monate zeigen, wie neu das New Normal in den Bürogebäuden wirklich ist. Von Alexander Jake Freimark Die Corona-Pandemie war nur der Anfang, jetzt liegen viele Aufgaben vor den Unternehmen, und die Forderung von Fachbereichen und Mitarbeitern lautet: Loslegen! Interessant war jedoch nicht die Phase der Zäsur, als viele Mitarbei- ter Hals über Kopf in die eigenen vier Wände geschickt wurden – der Ab- schnitt ist Geschichte. Wichtiger ist vielmehr die Frage, welche Lehre die Wirt- schaft aus der Entwicklung zieht: Wird das Rad wieder zurückgedreht, oder bringt das New Normal nachhaltige Veränderungen mit sich? Für beide Extre- me gibt es Beispiele, in denen etwa Home Office öffentlich postuliert oder klammheimlich wieder kassiert wurde. Dabei ist Home Office nur der Fokuspunkt einer ganzen Palette von Verände- rungen, die schon vor Corona angestoßen wurden. Es geht um Vernetzung, Enablement, Flexibilität, Selbstbestimmung sowie die Wertschätzung von Kompetenzen und den eigenen Wertbeitrag als Mitarbeiter. Und auch darum, immer und überall auf Daten zugreifen und mit Kollegen kommunizieren zu können – ohne technische Probleme und Prozesse, die in einer Sackgasse enden. Damit ist klar, dass die neue Arbeitswelt nicht umsonst zu haben ist, auch wenn sich der Fokus der Investitionen vom Tischkicker zum guten Headset verschieben wird. Frei nach Immanuel Kant: „Wenn wir die Ziele wollen, wol- len wir auch die Mittel.“ Von beiden gibt es genügend: Kommunikation und Zusammenarbeit verbessern, höhere Kundenzufriedenheit, moderne Unter- nehmenskultur und gesteigerte Flexibilität, Agilität sowie Produktivität bilden die eine Seite, Kommunikationslösungen, Video, gute Hardware und sinnvol- le Applikationen stehen auf der anderen Seite. Hinzu kommen Aufgaben wie die Weiterbildung von Mitarbeitern, neue Arbeitszeitmodelle und Verbesse- rungen der Akzeptanz, der Hierarchien sowie der Workflows. Kultur und Architektur – da könnte man doch auch mal ran.
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