Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies

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Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies
Studie
        RESEARCH SERVICES

                            Smart Workplace 2020 –
                            Arbeiten im 21. Jahrhundert

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Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies
Ein aktuelles Studienprojekt von

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Editorial   3

Alles smart,                                                                  Manfred Bremmer,

oder was?                                                                     Senior Editor IoT
                                                                              und ­Mobile

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,                der IT-Infrastruktur, in den Prozessen sowie
                                                  der (IT-)Sicherheit auf der Prioritätenliste nach
in Zeiten von anhaltendem Home Office, Ab-        oben rutschten.
standsregelungen und – bestenfalls – Back-
to-Office-Strategien eine Studie zum Thema        Die Pandemie ist sicher auch ein Grund dafür,
Smart Workplace herauszubringen birgt auf         warum die Unternehmen die Entwicklung
den ersten Blick ein wenig Ironie. Allerdings     smarter Workplaces und Mobilitätskonzepte
haben die vergangenen Wochen und Monate           nun deutlich in den Vordergrund gerückt ha-
gezeigt, dass – zumindest was den Knowledge       ben. So ergab unsere Studie, dass New Work
Worker betrifft – der „Arbeitsplatz“ nicht un-    zurzeit die zweitwichtigste Baustelle hinter der
bedingt ein fester „physischer“ Ort, etwa das     IT-Sicherheit ist. Eine entsprechende Strategie
Büro, sein muss.                                  verfolgt die große Mehrheit der Unternehmen
                                                  – zumindest in einigen Abteilungen. Zynisch
In der Not genügten ein Notebook auf dem          ausgedrückt, gilt also auch hier: Nicht der CEO
heimischen Küchentisch oder dem kleinen           oder der CTO, sondern Corona hat die digitale
Schreibtisch im Kinderzimmer, eine halb-          Transformation vorangetrieben.
wegs stabile WLAN-Verbindung und Colla-
boration-Tools wie Slack, Teams oder Zoom,        Und das Resultat? Fast die Hälfte der befragten
um auch in der Coronakrise zu arbeiten. Selbst    CEOs bewerten das Ergebnis der – zumeist
unter solch widrigen Verhältnissen klappte        von ihnen selbst verantworteten – Smart-
das Arbeiten erstaunlich gut, wenn man den        Workplace-Initiative mit der Schulnote 1. In
Aussagen der interviewten Manager Glauben         den Business Units teilt hingegen nur etwa
schenkt. So stimmen fast drei Viertel der Be-     jeder siebte Befragte diese überaus positive
fragten der Aussage zu, dass Covid-19 die Ein-    Einschätzung. Das Ergebnis hängt somit stark
stellung im Unternehmen zum Thema                 vom Blickwinkel des Betrachters ab. Bleibt zu
Home Office zum Positiven verändert hat.          hoffen, dass auch die direkt betroffenen Mit-
                                                  arbeiter sich stärker mit ihrem neuen smarten
Allerdings wurde häufig festgestellt, dass eine   Arbeitsplatz anfreunden können – wo auch
eher traditionell aufgestellte Unternehmens-      immer er sich befindet.
IT mit der schnellen Mobilisierung der Mit-
arbeiter zu Beginn der Coronakrise an ihre        Ich wünsche Ihnen eine interessante und
Grenzen stieß, weshalb Verbesserungen in          aufschlussreiche Lektüre!
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Inhalt

  Editorial

        3
                                    Management Summary
                    Die Key Findings im Überblick ........................................................... 6
                    Die Key Findings im Einzelnen
                     1.	Orientierung: Wie smart sind meine Arbeitsplätze?......................9
                     2. Relevanz: Ziemlich wichtige Workplaces......................................10
                     3.	Strategie: Vorgehen mit Methode....................................................11
                     4. Handlungsbedarf: Die Perspektive der Organisation.................. 12
                     5.	Ziele: Alles wird gut............................................................................ 14
                     6.	Technologien: Darf’s ein bisschen besser sein?.......................... 16
                     7.	Reality Check I – der Arbeitsplatz .................................................. 17
                     8. Statements der Unternehmen: Viren im War for Talents........... 18

                                                                    6
      Studiendesign
Studiensteckbrief...................53                                                              Die Studienreihe
Stichprobenstatistik...............54
                                                                                           Studienkonzept / Redaktion........ 56
                                                                                           Unsere Autoren / Sales-Team /

              52                                                                           Gesamtstudienleitung.................. 57
                                                                                           Übersicht Studienreihe................ 58

                                                                                                                56
                                      CIO-Agenda 2020
                                                                                                                                       © shutterstock.com / Monkey Business Images

                                                    37
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Weitere Studienergebnisse
                                  1. Mitarbeitersicht: Alle Kollegen mitnehmen!.................................. 21
                                  2. 	Reality Check II – Mitarbeiter und Arbeitsplatz............................22
                                  3.	Reality Check III – Unternehmen und Hausaufgaben................24
                                  4. Kommunikation I – heute und morgen.........................................25
                                  5.	Kommunikation II – echte virtuelle Anforderungen....................26
                                  6. Digitalisierung – war da was?...........................................................28
                                  7.	Dienstleister – gefragte Unterstützung..........................................29
                                  8.	Arbeitsformen – was geht?.............................................................. 30
                                  9. Chancen vs. Risiken............................................................................ 31
                                 10.	Employer Branding? Smart Workplace!.........................................32

                                                                            20
                                                                                                                               Blick in die
               Unsere                                                                                                           Zukunft
          Studienpartner ­                                                                                               New Work? Now work!
          stellen sich vor
Dell ..................................................................44
Jabra................................................................46
                                                                                                                                     34
Telefónica.......................................................48
Placetel............................................................50

                          43                                                                               Kontakt /
                                                                                                          Impressum

                                                                                                                59
                                                           Corona-Update

                                                                        42
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2. Relevanz
                                        Jeder Dritte räumt (neuen)
                                       Arbeitsplatz- und Mobilitäts-
                                     konzepten eine hohe Priorität ein.
             NOTE 1

       1. Orientierung
  25 Prozent der Befragten geben
 den modernen Arbeitsplätzen ihres
     Unternehmens die Note 1.

       8. Statement
71 Prozent generelle Zustimmung
  gibt es für die These: Covid-19
  hat die Einstellung in unserem
Unternehmen zum Thema „Home
 Office“ zum Positiven verändert.

                                             7. Reality Check
                                        Acht von zehn Mitarbeitern sind
                                        zufrieden mit der IT-Ausstattung
                                              ihres Arbeitsplatzes.
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3. Handlungsbedarf
                         38 Prozent der Unternehmen
                         wollen den Automatisierungs-
                                 grad steigern.

                                                                       4. Strategie
                                                                 Drei von vier Firmen binden
                                                                 eine dedizierte Strategie zur
                                                                Umsetzung neuer Arbeitsplatz-
                                                                und Mobilitätskonzepte in eine
                                                                 allgemeine Digitalisierungs-
                                                                        strategie ein.

                                 Management
                                  Summary
                                             Die
                                        Key Findings
                                        im Überblick

                                                                     5. Ziele
                                                                New Work verbessert …
                                                                      PLATZ 1
                                                                   Kommunikation
                                      6. Technologien                 PLATZ 2
                            38 Prozent der Befragten finden,     Kundenzufriedenheit
                           dass ihre Anwendungen für Telefon,         PLATZ 3
                           Video und Web den Anforderungen       Unternehmenskultur
                           des Unternehmens gerecht werden.

© shutterstock.com / G-Stock Studio
Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies
Die Key Findings
 im Einzelnen

  Smart Workplace 2020
Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies
Management Summary    9

1. O
    rientierung: Wie smart sind
   meine Arbeitsplätze?
Mitarbeiter und Manager stellen ihren Unternehmen ein gutes Zeugnis aus, wenn
es um den Status quo der Smart Workplaces und modernen Zusammenarbeit geht.
Und wie so häufig gilt: Je höher die Position, desto positiver die Stimmung. Da trifft
es sich, dass moderne Arbeitsplätze in vielen Firmen vom Top-Management voran-
getrieben werden.

Mit einem Durchschnittswert von 7,09 von zehn möglichen Punkten fällt die
Bewertung der eigenen, vermeintlich smarten Arbeitsplätze gut aus. Immer-
hin jeder vierte Teilnehmer vergibt umgerechnet sogar die Schulnote 1 für
sein Unternehmen.
   Wie so häufig, weichen die Werte des Top-Managements und die Ein-
schätzung der Fachbereiche voneinander ab. So vergeben CEOs einen Durch-
schnitt von 8,3, und knapp die Hälfte verteilt die Schulnote 1. Aus den Busi-
ness Units teilen nur 14,4 Prozent der Befragten diese positive Einschätzung.
   In knapp der Hälfte aller Organisationen verantwortet das Top-Manage-
ment die Entwicklung und Umsetzung von Initiativen zum New Work.
Tendenziell gilt dies umso eher für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern be-
ziehungsweise mit einem größeren IT-Budget. Lediglich jedes achte Unter-
nehmen betraut die dritte Stufe, die Leitungsebene, mit dem Thema.

Auf welcher Hierarchieebene liegen in Ihrem Unternehmen die Verantwortlichkeiten
für die Entwicklung und auch Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte?
Angaben in Prozent. Basis: n = 280

                Oberste Führungsebene
                                                                                               46,1
      (z.B. Inhaber, Geschäftsführung, Vorstand)

                Zweite Führungsebene
                                                                                            42,1
             (z.B. Filial-, Bereichsleitung)

                     Leitungsebene
                                                                11,8
        (z.B. Abteilungsleiter, Leiter Stabstelle)

Wie weit ist Ihr Unternehmen, wenn es um „Arbeitsplätze der Zukunft“
und Formen der modernen Zusammenarbeit geht?
Angaben in Prozent. Auf einer Skala von 1 (In Sachen „Arbeitsplätze der Zukunft“ stehen wir noch völlig am Anfang)
bis 10 (Wir sind in puncto „Arbeitsplätze der Zukunft“ allerbestens aufgestellt). Basis: n = 564
                                                                                                              20,9
                                                                              16,8             17,7
                                                                                                                           15,2

                                                                                                                                    10,1
                                                               8,7
                                                     4,6
                 2,0              2,7
1,2

1                 2                3                 4          5               6                  7            8           9        10
Studie Smart Workplace 2020 - Arbeiten im 21. Jahrhundert - platin-Partner - Dell Technologies
10   Management Summary

     2. R
         elevanz: Ziemlich wichtige Workplaces
     Moderne Arbeitsplätze und Mobilitätskonzepte genießen einen hohen Stellenwert
     in Unternehmen – lediglich der Dauerbrenner IT-Sicherheit rangiert höher auf
     der Agenda. Abgeschlagen am Ende: Internet of Things noch hinter Business
     Development.

     Die Entwicklung smarter Workplaces und Mobilitätskonzepte ist spätestens
     seit Corona (siehe folgendes Key Finding) ein wichtiges Thema im strategi-
     schen Portfolio von Unternehmen. Das gilt speziell für kleinere Organisatio-
     nen – sei es, um sich vom Feld abzuheben oder um Defizite auszugleichen.
     Im Durchschnitt ist New Work zurzeit die zweitwichtigste Baustelle hinter
     IT-Sicherheit.
        Bei Unternehmen mit als 100 Millionen Euro Umsatz und darüber hat
     sich das Thema Cloud zwischen IT-Sicherheit und New Work geschoben,
     Compliance rangiert hier am Ende des Feldes.
        Firmen mit weniger als 50 Millionen Euro Umsatz setzen New Work so-
     gar an die Spitze der Prioritätenliste und damit vor IT-Sicherheit, dafür trägt
     das IoT hier die rote Laterne.
        Hinter den langjährigen Hype-Themen Cloud und Data Analytics kann
     sich die Personalentwicklung gut behaupten. Mit Compliance, IoT und Busi-
     ness Development finden sich Herausforderungen am Ende des Feldes, die
     entweder schon umgesetzt scheinen oder nicht für alle Unternehmen rele-
     vant sind.

     Wie wichtig ist in Ihren Augen das Ausarbeiten neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte im
     Vergleich zu anderen Herausforderungen in Ihrem Unternehmen?
     Mittelwertangaben. Abfrage auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 6 (gar nicht wichtig); Basis: n = 259 - 285

              Internet of                         Business                            Compliance                        Personal-
                Things                          Development                          (z.B. DSGVO)                      entwicklung
                 4,77                                4,71                                4,70                             4,58

              Analytics /                        Cloud / SaaS-
                                                   Lösungen                            (Neue)
               Big Data /                                                           Arbeitsplatz-
              Smart Data                        („Software-as-
                                                                                   und Mobilitäts-                     IT-Sicherheit
                                                  a-Service“)
                 4,41                                                                konzepte                             3,45
                                                     4,29
                                                                                         3,67
Management Summary           11

3. S
    trategie: Vorgehen mit Methode
Die große Mehrheit der Unternehmen verfolgt eine dedizierte Strategie zur
Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte – zumindest in
einigen Abteilungen. Das Vorgehen ist wiederum überwiegend in die Digi-
talisierungsstrategie der Organisationen eingebunden.

Gut 40 Prozent der Firmen haben eine übergreifende Strategie für die Umset-
zung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte, ähnlich viele zumindest in
einzelnen Abteilungen oder Bereichen. Die Werte steigen mit dem IT-Budget
und der Mitarbeiterzahl. Nur bei den Einnahmen ergibt sich keine eindeutige
Tendenz.
    Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Frage nach der Planung einer
Strategie – kleine Organisationen arbeiten daran, so scheint es, den Vor-
sprung der größeren Unternehmen aufzuholen.
    Drei von vier Firmen binden die Strategie für Arbeitsplätze und Mobilität in
die gesamte Digitalisierungsstrategie ein. Hier zeigen sich keine großen Aus-
schläge nach IT-Budget, Mitarbeiterzahl oder Einnahmen.
    Acht Prozent der Teilnehmer geben an, dass es in ihrem Haus keine Digi-
talisierungsstrategie gibt. Verglichen mit früheren Umfragen zum Thema ist
das ein geringer Wert.

Verfolgt Ihr Unternehmen eine dedizierte                          Ist diese dedizierte Strategie zur Umsetzung
Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz-                       neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte
und Mobilitätskonzepte?                                           in eine allgemeine Digitalisierungsstrategie
Angaben in Prozent. Basis: n = 306                                eingebunden?
                                                                  Angaben in Prozent. Basis: n = 280

                                                                    Ja
                   Einzelne
  Ja, es gibt    Abteilungen /                                     76,1
eine dedizierte Bereiche haben
unternehmens- eine dedizierte
weite Strategie.   Strategie.

     40,8             41,2

                                Eine dedizierte
                                  Strategie ist
                               in Vorbereitung /
                                  in Planung.
                                                   Nein
                                     9,5
                                                   6,2
                                                                                                 Es gibt
                                                          Weiß                     Nein       (noch) keine
                                                          nicht                             Digitalisierungs-   Weiß
                                                                                                strategie.      nicht
                                                                                   13,9
                                                           2,3
                                                                                                   8,2           1,8
12   Management Summary

     4. Handlungsbedarf:
        Die Perspektive der Organisation
     Das Schlagwort der Stunde ist Automatisierung – nicht nur aus finanziellen Gründen,
     sondern auch um die Prozesse widerstandsfähiger zu gestalten. Neben technischen
     Aufgaben stehen aber auch einige organisatorische Verbesserungen an.

     Der Automatisierungsgrad ist ein heißes Thema – nicht erst seit Corona. Dies
     gilt tendenziell für größere Unternehmen und das C-Level, Fachbereiche sind
     hier zurückhaltender.
         Interessant: Beim Punkt Kunden-/Nutzerzentrierung fällt die Zustimmung
     im IT-Bereich deutlich ab. Dies gilt auch für den Einsatz künstlicher Intelli-
     genz. Hier wiederum liegen die Fachbereiche über dem Durchschnitt.
         Defizite in der IT-Infrastruktur, in den Prozessen sowie der (IT-)Sicherheit
     stehen oben auf der Liste der Handlungsfelder – als Folge der Corona-Pande-
     mie. Allerdings: Würden sich die Ergebnisse unterscheiden, wäre die Frage

     In welchen dieser Bereiche ist es besonders wichtig, dass sich Ihr Unternehmen neu aufstellt,
     sich weiterentwickelt, dass Investitionen getätigt werden?
     Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 583

     Automatisierungsgrad                                                                     38,4

     Kunden- / Nutzerzentrierung                                                               37,9

     IT-Services                                                                              36,9

     Digitale Geschäftsmodelle                                                                28,6

     Strategie / Leadership                                                                    27,4

     Mobility                                                                                  24,7

     Experience / Know-how / Kompetenz                                                        22,3

     Self Service                                                                             22,0

     Einsatz von künstlicher Intelligenz                                                       11,5
Management Summary   13

sechs Monate zuvor gestellt worden? Dass die schnelle Mobilisierung der Mit-
arbeiter in einer traditionell aufgestellten IT-Infrastruktur an Grenzen stößt,
ist nicht überraschend.
    Lediglich rund 13 Prozent der Befragten beklagen nach dem Corona-Beginn
eine „nicht passende Unternehmenskultur“. Das ist ein gutes Zeichen und deu-
tet auf eine relativ geordnete Transformation hin.
    Bei einigen freien Antworten auf die Frage nach Corona-Defiziten wurde
explizit auf die dünne Personaldecke verwiesen. Hier schließt sich der Kreis
zur Automatisierung.

Welche der genannten Herausforderungen sind durch die Corona-Pandemie erst offenbar
geworden bzw. verschärft worden? (z.B. durch Home-Office-Anforderungen)
Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 583

Defizite in der IT-Infrastruktur                                                  28,8

Unausgereifte Prozesse                                                            25,9

(IT-)Sicherheit                                                                   25,4

Knappe Budgets                                                                    23,8

Fehlendes Know-how, fehlende IT-Skills                                            20,2

Fehlende Unterstützung durch das obere Management                                 19,0

Unzulängliche Prozessautomatisierung                                              18,9

Datenschutz                                                                       17,8

Nicht passende Unternehmenskultur                                                 13,4

Compliance-Themen, rechtliche Probleme                                             7,4

Andere Herausforderungen                                                           1,2

Keine dieser Herausforderungen                                                    17,7
14   Management Summary

     5. Z
         iele: Alles wird gut
     Der Blick auf die Ziele durch den Einsatz neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte
     offenbart: Eigentlich könnte man damit mehr als das halbe Unternehmen verbessern.
     Wenn da nicht die organisatorischen Herausforderungen wären, allen voran rund um
     die Mitarbeiter (zu den technischen Herausforderungen: siehe Seite 24).

     Kommunikation, Zusammenarbeit, Kundenzufriedenheit, Unternehmenskul-
     tur sowie Flexibilität, Agilität und Produktivität sollen durch New Work profi-
     tieren. Hinzu kommen noch mehrere weitere Baustellen, deren Verbesserung
     allein für sich genommen schon ein großer Erfolg wäre.
         Die Einschätzungen unterscheiden sich nicht mit der Höhe des IT-Bud-
     gets. Bei Umsatz und Mitarbeiterzahl zeigt sich jedoch, dass vor allem kleine-
     re Unternehmen mehr positive Effekte aus der neuen Arbeitswelt erwarten.
     Firmen mit höheren Umsätzen versprechen sich vor allem Impulse für eine
     moderne Unternehmenskultur sowie die Flexibilität und Agilität der Organi-
     sation.

     Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen mit den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepten?
     Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306

     Kommunikation und Zusammenarbeit
     verbessern                                                                                                                   35,6

     Höhere Kundenzufriedenheit                                                                                                   34,6

     Moderne Unternehmenskultur                                                                                                   34,3

     Flexibilität und Agilität erhöhen                                                                                            33,7

     Produktivität steigern                                                                                                       32,7

     Höheres Engagement der Mitarbeiter /
     Stärkere Bindung der Mitarbeiter                                                                                             31,0

     Höhere Attraktivität als Arbeitgeber
     (für aktuelle und neue Mitarbeiter)                                                                                          29,1

     Innovation und Kreativität verbessern                                                                                        26,5

     Zugriff auf bestehendes Wissen im
     Unternehmen verbessern                                                                                                       25,5

     (Fix-)Kosten einsparen                                                                                                       23,9
Management Summary   15

    Des Pudels Kern im Wandel sind die Mitarbeiter. Sie müssen für die neuen
Abläufe sensibilisiert, interessiert und trainiert werden. Im gleichen Zug gilt
es, die Arbeitszeitmodelle (und Workflows) zu aktualisieren.
    Tendenziell größere Unternehmen beklagen fehlende IT-Ressourcen für
den Wandel. Kleinere Organisationen werden überdurchschnittlich häufig
durch Hierarchien gebremst. Und moderne Bürokonzepte sind nur für etwa
ein Viertel der Befragten eine Herausforderung.

Welche organisatorischen Herausforderungen ergeben sich aus den neuen Arbeitsplatz-
und Mobilitätskonzepten für Ihr Unternehmen?
Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306

    43,1

                     37,3

                                     33,0
                                                      30,4            30,1
                                                                                       28,1
                                                                                                           27,1
                                                                                                                        25,2

Weiterbildung       Neue           Akzeptanz        Fehlende         Flachere       Neuorgani-      Veränderung     Raumkonzepte
     von         Arbeitszeit-   bei Mitarbeitern personelle (IT-) Unternehmens-     sation von     der Unterneh-      und Büro-
Mitarbeitern      modelle       für den Moder- Ressourcen für       hierarchien     Workflows        menskultur       architektur
                                nisierungspro-     Modernisie-
                                      zess        rungsprozess
16   Management Summary

     6. Technologien:
        Darf’s ein bisschen besser sein?
     Hier zeigt sich Optimierungspotenzial: Mit den eingesetzten IT-Lösungen für smarte
     Zusammenarbeit und Mobilität haben viele Unternehmen Probleme – sie leisten längst
     nicht alles, was sie sollten.

     Telefon, Video, Web, E-Mail, Kalender und Groupware stehen auch heute noch
     ganz oben auf der Liste der eingesetzten Technologien. Doch wirklich zufrie-
     den sind viele Firmen nicht damit.
        Gerade einmal in gut 38 Prozent der Unternehmen werden Conferen-
     cing-Tools den Anforderungen gerecht – „im Großen und Ganzen“. Ein klarer
     Trend nach Größe oder Umsatz der Organisation lässt sich nicht herauslesen.
        Bei den Workgroup-Anwendungen sieht es noch düsterer aus, weniger als
     ein Drittel der Befragten sind damit zufrieden. Über die Gründe kann nur
     spekuliert werden – IT-Infrastruktur, Funktionsumfang, Prozesse, Nutzer-
     freundlichkeit, Training, die Kultur sowie das Mindset der Anwender fließen
     in das Urteil ein.
        Jeder Fünfte hält sein Social Intranet für geeignet, um die Anforderungen
     zu erfüllen. Gerade für die Mobilisierung der Mitarbeiter und die Remote-Zu-
     sammenarbeit wäre ein besserer Wert dringend nötig.
        Bei den eingesetzten Kommunikations- und Infrastrukturtechnologien
     zeigt sich, dass jede Spielart in den Unternehmen vertreten ist.

     Welche eingesetzten Tools werden Ihren Anforderungen als Unternehmen
     im Großen und Ganzen gerecht?
     Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 295

     Conferencing (Telefon, Video, Web)                                                                         38,3

     Workgrouping (z.B. E-Mail, Kalender,
     Groupware)                                                                                                 30,8

     Service-Management-Tool als
     Kommunikationshilfsmittel zwischen
     zentraler IT und Endbenutzern                                                                              27,8

     Online-Projektmanagement                                                                                   27,1

     Remote Desktop                                                                                             25,8

     Social Intranet                                                                                            20,3
Management Summary    17

7. R
    eality Check I – Der Arbeitsplatz
Betrachtet man die Antworten der Mitarbeiter, ist die überwiegende Mehrheit
ziemlich zufrieden mit der technischen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes. An
der E-Mail kommt man auch heutzutage nicht vorbei.

Gut 85 Prozent der Mitarbeiter sind grundsätzlich zufrieden mit der techni-
schen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes – etwas Raum für Verbesserungen gibt
es bekanntlich immer. Frauen sind noch etwas zufriedener als Männer, zwi-
schen den Altersgruppen über und unter 40 Jahren gibt es im Durchschnitt
keinen signifikanten Unterschied.
   Absolut nicht zufrieden sind überproportional häufig Beschäftigte in klei-
neren Firmen (weniger als 500 Mitarbeiter) sowie Mitarbeiter über 40 Jahre.
   Nach Altersgruppen bestätigen sich pauschale Unterstellungen: Knapp 15
Prozent der Jüngeren nutzen Social Media, bei den Älteren sind es sieben
Prozent. Jeder zehnte Jüngere arbeitet mit einem Content-Management-Sys-
tem, bei den Älteren ist es nicht einmal jeder 50. Dafür nutzen Ältere Telefon
(71,2%), Jüngere etwas weniger (63,6%).
   Die E-Mail liegt in der Werkzeugkiste immer noch ganz oben – fast zehn
Jahre nach der Ankündigung von Atos, sie (intern) abzuschaffen. Zusammen
mit Anrufen und Chats bildet die E-Mail die Killerapplikation von Smart-
phones und damit von Mobilitätslösungen.

Wie zufrieden sind Sie mit der IT            Was sind für Sie die wichtigsten Arbeitswerk-
und der technischen Ausstattung              zeuge, die Sie von unterschiedlichen Arbeits-
Ihres eigenen Arbeitsplatzes?                orten aus nutzen müssten?
Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter.   Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent.
Angaben in Prozent. Basis: n = 277           Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277

                                             E-Mail                                                                 70,4
                     2,5
           13,4                   19,1       Telefon                                                                67,9

                                             Intranet                                                               43,7

                                             Office-Tools                                                           40,8

                                             Video-/Web-
                                             konferenzen                                                            26,4

                                             ERP                                                                    11,6

                  65,0                       CRM                                                                    11,2

                                             Social Media                                                           10,5
     
     Sehr zufrieden, könnte nicht /
     kaum besser sein                        CMS                                                                     5,1

     Einigermaßen zufrieden, noch
                                             Andere
     Raum für Verbesserungen                 Werkzeuge                                                               3,6
     Weniger zufrieden,
     vieles könnte besser sein

     Gar nicht zufrieden, sollte
     dringend verbessert werden
18   Management Summary

     8. S
         tatements der Unternehmen:
        Viren im War for Talents
     In den Statements zur neuen Arbeitswelt aus Sicht der Unternehmen offenbaren sich
     Treiber und Sorgen abseits der Pandemie und ihrer Folgen. Ganz vorne liegt die Zukunft
     der Organisation mit neuen Mitarbeitern, wenig Zustimmung erhält die These, wonach
     man Bürotrakte wegen geringer Anwesenheiten ohnehin schließen könnte.

     Der „War for Talents“ wird im modernen Arbeitsplatzkonzept geführt – aber
     am besten so, dass die älteren Mitarbeiter nichts davon mitbekommen. Das ist
     zwar grob vereinfacht, aber es verweist auf eine unterschiedliche Anspruchs-
     haltung der Generationen und den Wunsch nach Veränderung. Dieser kann
     allerdings auch an den gestiegenen Anforderungen der Unternehmen bezüg-
     lich Flexibilität und Collaboration liegen.
         Immerhin wird Covid-19 von den Unternehmen als Treiber für die Ho-
     me-Office-Bewegung herausgestellt – klare Tendenzen nach Unternehmens-
     größe, Mitarbeiteranzahl oder IT-Budget finden sich indes auch hier nicht.
         Dass eine Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft „nach und nach
     automatisch geschieht“, ist bei den Befragten umstritten. Und auch ein allge-
     meiner Leerstand in den Bürogebäuden wird längst nicht von jedem Teilneh-
     mer beklagt.
         Die Meinung der Mitarbeiter zu diesen fünf Thesen finden Sie auf Seite 21.

     Nachfolgend sind nun einige Statements zum Themenbereich „Arbeitsplatz der Zukunft“ auf-
     geführt. Sagen Sie uns bitte jeweils, inwieweit Sie diesen Aussagen zustimmen können.
     Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Mittelwertangaben; Abfrage auf einer Skala von 1 (Stimme voll und ganz zu)
     bis 6 (Stimme überhaupt nicht zu). Basis: n = 303 – 305

                 2,55
                                              2,68
                                                                            2,74
                                                                                                          3,15
                                                                                                                                     3,26

           „Nur mit einem                 „Ein nicht gerade        „Eine Transformation             „Ältere erfahrene        „Die Situation rund um
        modernen Arbeitsplatz            kleiner Teil unserer       zum Arbeitsplatz der          Mitarbeiter gewinnen        Covid-19 hat die all-
        und attraktiven Arbeits-      Büroräume steht häufig       Zukunft ist nichts, was      immer mehr an Bedeu-         gemeine Einstellung in
        bedingungen hat unser        leer, weil diese Mitarbei-    man explizit angehen          tung. Wir dürfen diese      unserem Unternehmen
          Unternehmen eine             ter mehr als die Hälfte     muss, da dies ohnehin           auf dem Weg zum             zum Thema ‚Home
          Chance im ‚War for         ihrer Arbeitszeit nicht an    nach und nach auto-          Arbeitsplatz der Zukunft      Office‘ grundlegend
               Talents‘.“             ihrem Büroschreibtisch,       matisch geschieht.“            nicht überfordern.“           zum Positiven
                                    sondern im Home Office,                                                                        verändert."
                                    auf Geschäftsreisen oder
                                     in Meetings verbringen.“
Management Summary   19

 itate von Unternehmensvertretern
Z
zu den Auswirkungen von Covid-19
auf die Teamarbeit:

         „Viele Mitarbeiter
        arbeiten derzeit im
   Home Office und nutzen von
  dort aus die vom Unternehmen
   bereitgestellte Technik sowie                  „Home Office
  Netzwerke und cloud-basierte                   ist bei uns stark
  Anwendungen. Deshalb finden                       ausgebaut
   Team-Meetings und weitere                         worden.“
     Kontakte hauptsächlich
       per Videokonferenz-
          Tool usw. statt.“

                                       „Es hat
                                 sich gezeigt, dass
                               Home-Office-Lösungen
                                  sehr praktikabel
                                        sind.“

            „Durch
       die Erhöhung der
   Home-Office-Tätigkeiten
  waren Online-Meetings eine                   „Die Veränderungen
    sinnvolle Hilfe, die an-                  waren für uns fast ein
     fallende Tagesarbeit                       Kulturbruch. Daher
         am Laufen zu                          war der anfängliche
            halten.“                          Organisationsaufwand
                                                 auf allen Ebenen
                                                   recht hoch.“
Weitere
Studienergebnisse

   Smart Workplace 2020
Weitere Studienergebnisse               21

1. M
    itarbeitersicht: Alle Kollegen mitnehmen!
Grundsätzlich decken sich die Einschätzungen der Mitarbeiter mit den Angaben der
Unternehmen (siehe Key Finding 8 auf Seite 18). Allerdings sehen die Beschäftigten
die positiven Effekte von Corona auf das Home-Office-Umfeld nicht ganz so positiv –
bei ihnen wiegt die Sorge schwerer, dass ältere Kollegen nicht auf die Reise zum
neuen Arbeitsplatz mitgenommen werden.

Moderne Arbeitsplätze und Mobility als Erfolgsfaktor im „War for Talents“ –
das Statement erhält auch unter den Mitarbeiter die meiste Zustimmung. Be-
fragte aus kleineren und mittelgroßen Firmen sind jedoch skeptischer als
Konzernvertreter, Männer stimmen etwas häufiger zu als Frauen.
   Die Angst vor Überforderung älterer Mitarbeiter auf dem Weg zum Arbeits-
platz der Zukunft treibt die Menschen um – unabhängig von ihrem Ge-
schlecht. Wenig überraschend fällt die Zustimmung in der Altersgruppe Ü40
deutlich höher aus als bei den Jüngeren.
   Dass die Corona-Pandemie als Katalysator für Home Office gewirkt hat,
wird grundsätzlich auch von vielen Mitarbeitern bestätigt. Hier gibt es kaum
Abweichungen nach Alter und Geschlecht.
   Home Office als Karrierekiller und sozialer Isolator? Auch wenn die State-
ments unten auf dieser Liste rangieren, liegt die grundsätzliche Zustimmung je-
weils bei weit über 50 Prozent – ein Fakt, der nicht vernachlässigt werden darf.

Nachfolgend sind nun einige Statements zum Themenbereich „Arbeitsplatz der Zukunft“ aufgeführt.
Sagen Sie uns bitte jeweils, inwieweit Sie diesen Aussagen zustimmen können.
Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Abfrage auf einer Skala von 1 (Stimme voll und ganz zu) bis 6 (Stimme überhaupt nicht
zu). Filter: Top 2 Boxes (Stimme voll und ganz zu / Stimme zu), Bottom 2 Boxes (Stimme nicht zu / Stimme überhaupt nicht zu). Basis: n = 274 - 277

     45,1
                                                                     41,5
                                     42,0

                                                                                                     36,5

                                                                                                                                     30,2

                                                                                                                                            22,5
                                                                                                             19,7

                                                                             15,2

                                             8,7
             6,9

   „Nur mit einem moder-         „Ältere erfahrene Mitar-      „Die Situation rund um              „Home Office                  „Dauerhaften
    nen Arbeitsplatz und         beiter gewinnen immer         Covid-19 hat die allge-           führt zur sozialer           Arbeiten im Home
  attraktiven Arbeitsbedin-        mehr an Bedeutung.           meine Einstellung in                 Isolation.“               Office wirkt sich
  gungen hat unser Unter-          Wir dürfen diese auf       unserem Unternehmen                                              nachteilig auf die
    nehmen eine Chance           dem Weg zum Arbeits-            zum Thema ‚Home                                             eigene Karriere aus."
    im ‚War for Talents‘.“        platz der Zukunft nicht     Office‘ grundlegend zum
                                       überfordern.“            Positiven verändert."

     Stimme voll und ganz zu / Stimme zu
   	Stimme nicht zu / Stimme überhaupt nicht zu
22   Weitere Studienergebnisse

     2. R
         eality Check II – Mitarbeiter und Arbeitsplatz
     Auch die Mitarbeiter sind nicht wirklich zufrieden damit, wie berufliche Anforderungen
     durch vorhandene Workplace Tools abgedeckt werden. Allerdings unterscheiden sich die
     Schwerpunkte der Kritik von denen der Unternehmen (siehe Key Finding 6). Und auf der
     „Wunschliste“ der Menschen stehen weitere technische Verbesserungen.

     Beim Blick auf die Lücke zwischen Anforderungen und Tools zeigt sich, dass
     Mitarbeiter zu anderen Ergebnissen kommen als Unternehmen. So sind die
     Werte für den Nutzen von Tools für Conferencing, Workgrouping und Social
     Intranet teils deutlich besser als die Einschätzungen der Firmen. Bei Self-
     Service-Management und Online-Projektmanagement ist es.
        Nichtsdestotrotz sind die „Noten“ immer noch nicht gut – egal, ob dies
     nun 30 oder 40 Prozent finden. Dass die Anforderungen durch ein Tool im
     Großen und Ganzen erfüllt werden, ist kein Nachweis einer umfassend ge-
     lungenen Customer Experience.
        „Wohlfühlambiente“ als Top-Wunsch der Mitarbeiter – das klingt für
     manche Ohren wie „Gedöns“. Aber auch die eher technischen Punkte auf

     Welche eingesetzten Tools werden Ihren Anforderungen als Arbeitnehmer/in
     im Großen und Ganzen gerecht?
     Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 213

     Conferencing (Telefon, Video, Web)                                                                         46,9

     Workgrouping (z.B. E-Mail,
     Kalender, Groupware)                                                                                       40,8

     Social Intranet                                                                                            29,1

     Remote Desktop                                                                                             24,9

     Online-Projektmanagement                                                                                   19,2

     Service-Management-Tool als
     Kommunikationshilfsmittel zwischen
     zentraler IT und Endbenutzern                                                                              18,8
Weitere Studienergebnisse   23

der Wunschliste zeigen, dass noch viel Platz für handfeste Verbesserungen
vorhanden ist: Schnellere IT-Innovationen, verknüpfte Kommunikation
und standortunabhängiger Datenzugriff stehen schon seit Jahren auf der
To-do-Liste.
   Frauen wünschen sich tendenziell eher Wohlfühlambiente, weniger
Präsenzpflicht im Büro, persönliches Teamwork mit Kollegen und viel
Gestaltungsspielraum. Männer richten den Fokus auf Geräte, Inno-
vationen sowie Self Services. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Was wünschen Sie sich für Ihren Arbeitsplatz?
Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277

Wohlfühlambiente                                                                                                             37,5

Flexiblere Arbeitszeitmodelle                                                                                                33,6

Schnelle Bereitstellung technischer Innovationen                                                                             30,0

Geringere Präsenzpflicht im Büro, mehr Home Office                                                                           24,5

Mit Kollegen persönlich im Team arbeiten                                                                                     23,8

Viel Gestaltungsfreiraum                                                                                                     23,1

Alle Kommunikationskanäle miteinander verknüpft                                                                              22,0

Standortunabhängig auf alle Daten zugreifen                                                                                  20,9

Gutes Angebot an Self Services                                                                                               13,7

Arbeit in virtuellen Teams                                                                                                   13,4
24   Weitere Studienergebnisse

     3. R
         eality Check III – Unternehmen
        und Hausaufgaben
     Corona war vielleicht ein Katalysator, der die Entwicklung beschleunigt hat. Doch die
     Arbeit am Arbeitsplatz der Zukunft hat gerade erst begonnen: Unternehmen sehen
     noch an vielen Stellen Abweichungen zwischen Soll und Ist. Schwerer wiegt die Sorge,
     dass ältere Kollegen nicht auf die Reise zum neuen Arbeitsplatz mitgenommen werden.

     Nachdem sie über Jahrzehnte bezüglich Effizienz und Effektivität optimiert
     wurde, ist die IT-Infrastruktur aus Sicht der Unternehmen nun die „führende
     technische Herausforderung“ für New Work. Danach folgen die verschiedenen
     Facetten der Sicherheit, etwa potenzielle neue Einfallstore durch neue Technik.
        Generell lässt sich feststellen, dass im unteren Bereich der Liste nur jeder
     fünfte Teilnehmer Herausforderungen sieht – die überwiegende Mehrheit der
     Firmen erkennt hier demnach keinen gravierenden Handlungsbedarf. Das legt
     den Schluss nahe, dass die technische Dimension von New Work vielleicht
     kleiner ist als gedacht (mit Ausnahme der Infrastruktur und Security).
        Beim IT-Check am Büroarbeitsplatz und dem Abgleich mit den Anforde-
     rungen für den Arbeitsplatz der Zukunft treten indes weitere Lücken zutage:
     Zwar sind Technologien, Geräte und Lösungen an vielen Stellen schon reali-
     siert, allerdings ist der Bedarf noch längst nicht überall gedeckt.

     Welche technologischen Herausforderungen ergeben sich aus den neuen Arbeitsplatz-
     und Mobilitätskonzepten für Ihr Unternehmen?
     Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306

     IT-Infrastruktur                                                                                           38,9

     Datensicherheit / Disaster Recovery                                                                        36,9

     Security (neues Einfallstor)                                                                               30,1

     Safety (Betriebssicherheit)                                                                                22,9

     Fehlende Technologien                                                                                      22,9

     Effektive Applikationen für die Zusammenarbeit                                                             21,2

     Fehlende Bandbreiten                                                                                       20,6

     Fehlender Datenzugang                                                                                      19,9

     Mangelnde Kompatibilität von Legacy-Applikationen                                                          19,6

     Fehlende Plattformen / Standards                                                                           19,6

     Andere technologische Herausforderungen                                                                     0,7

     Keine technologischen Herausforderungen                                                                     4,9
Weitere Studienergebnisse        25

4. K
    ommunikation I – heute und morgen
Kommunikationslösungen, die sich nicht in andere Applikationen integrieren, haben
schlechte Karten. Zudem zieht die Branche in die Cloud. Aber auch neue Technologien
und Funktionen erhalten eine Chance.

Generell zeigt sich: Die Anforderungen an eine Kommunikationslösung
liegen nah beieinander. Wichtiges Feature ist die Integration in Business-
Anwendungen wie CRM oder Ticket-Systeme. Für den Zugriff werden gerne
IP-Endgeräte und Soft Clients verwendet.
    Die Cloud rangiert auf Position 2. Dabei fallen die Antworten nach Mitarbei-
terzahl und Höhe des IT-Budgets relativ homogen aus. Nur Firmen in einer
niedrigeren Umsatzklasse sind etwas zurückhaltender beim Gang in die Cloud.
    Die Mobilfunkunterstützung reiht sich lediglich in der unteren Hälfte ein –
dabei ist hier der Anteil der Schulnoten 1 und 2 in Summe am höchsten. Der
Schluss: Entweder man braucht es, oder man braucht es nicht.
    In der Gegenprobe zeigt sich: Die Tür ist offen für neue Funktionen und
Technologien zur Verbesserung der Kommunikation, also etwa die intelligente
Rufweiterleitung, Chatbots sowie die Verknüpfung mit CRM- und anderen Sys-
temen. Fast zwei Drittel der Befragten sehen einen starken Bedeutungszuwachs.

Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Elemente                           Inwieweit wird in Ihrem Unternehmen der
bei einer Kommunikationslösung?                                         Einsatz von Funktionen bzw. Technologien
Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Mittelwertangaben. Ab-       wie intelligente Rufweiterleitung, Chatbots,
frage auf einer Skala von 1 (Sehr wichtig) bis 6 (Gar nicht wichtig).   Verknüpfung mit CRM und anderen Systemen
Basis: n = 302 – 304
                                                                        (i.d.R. Callcenter-Techniken) in Kommunika-
                                                                        tionslösungen signifikant an Bedeutung
                                                                        gewinnen?
                    3,18                                                Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent.
             Business-Software                                          Basis: n = 300
               Integrationen
               (CRM, Ticket-
                Systeme, …)                                                              4,3 1,7

                                                                                                           22,3
                    3,21
                   Cloud-                                                   28,3
                 Technologie

                    3,21
               UIP-Endgeräte

                    3,23                                                                            43,3
                 Soft Clients

                    3,23                                                    Wird sehr stark an Bedeutung gewinnen
                  Mobilfunk
                                                                            Wird stark an Bedeutung gewinnen

                    3,24                                                    Wird an Bedeutung gewinnen
         UCC (Videokonferenzen,
                                                                            Wird kaum an Bedeutung gewinnen
           Instant-Messaging,
            Presence, Screen-                                               Wird gar nicht an Bedeutung gewinnen
                 Sharing)

                    3,29
                  (Festnetz-)
                   telefonie
26   Weitere Studienergebnisse

     5. K
         ommunikation II –
        echte virtuelle Anforderungen
     Mobility lebt von der Übertragung von Sprache und Daten – das war auch schon vor
     Corona so. Mehr Standorte, Geschäftsreisen und Kundentermine haben das Thema in
     der Agenda immer höher gehoben. Nun kommen viel Home Office und noch mehr
     virtuelle Meetings hinzu.

     Die Folgen von Corona: Häufigere virtuelle Team-Meetings in jedem zweiten
     Unternehmen, zudem die Einführung neuer Tools für die virtuelle Zusam-
     menarbeit. Und ein höherer Abstimmungsaufwand aufseiten der Mitarbeiter
     sowie Führungskräfte, also eine steile Lernkurve für alle.
         Fast 40 Prozent der Unternehmen berichten, dass nun „viele Mitarbeiter“
     im Home Office sind. Über den Daumen gepeilt und mit Blick auf ältere Stu-
     dien sind das deutlich mehr als vor einem halben Jahr. Und es sind tendenzi-
     ell eher Mitarbeiter größerer Unternehmen.
         Die anderen Punkte waren bereits vor der Pandemie ein Grund dafür,
     Mobility-Lösungen zu implementieren. Wie sich der Außendienst und die

     Für welche der folgenden Aufgabenstellungen benötigt Ihr Unternehmen technologische
     Lösungen im Bereich der Unternehmenskommunikation?
     Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306

     Unsere Mitarbeiter sitzen in unterschied-
     lichen Standorten in Deutschland.                                                                          42,2

     Unser Unternehmen hat internationale
     Standorte.                                                                                                 40,2

     Viele Mitarbeiter sind im Home Office.                                                                     39,9

     Unser Unternehmen betreibt ein eigenes
     Callcenter.                                                                                                35,9

     Viele Mitarbeiter sind im Außendienst.                                                                     28,4

     Mitarbeiter sind häufig auf Geschäftsreisen.                                                               22,5

     Wir wollen zunehmend Präsenztermine vor
     Ort durch Videokonferenzen u.Ä. ersetzen.                                                                  17,3

     Wir haben den Anspruch, unseren Mitarbeitern
     einen sehr modernen Arbeitsplatz zu bieten.                                                                 9,2
Weitere Studienergebnisse   27

Reisetätigkeit nun weiterentwickeln werden, steht noch in den Sternen.
Bleibt das Niveau dauerhaft niedriger, wird dadurch aber vermutlich
kaum weniger in Kommunikation investiert.
   Unternehmen und Mitarbeiter sehen den Arbeitsplatz der Zukunft als
wichtiges Instrument für den War for Talents (Key Finding 8 und Studien-
ergebnisse 1). Da überrascht es etwas, dass rund neun Prozent der Firmen den
Anspruch haben, ihren Mitarbeitern einen „sehr modernen Arbeitsplatz“
zu bieten. Diese Einstellung trifft man überwiegend bei größeren Unterneh-
men. Und lediglich etwa 17 Prozent aller Firmen äußern den generellen
Wunsch, Präsenztermine durch Videokonferenzen zu ersetzen.

Welche Auswirkung(en) hat die aktuelle Situation rund um Covid-19 auf die
Teamarbeit in Ihrem Unternehmen?
Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 306

        49,7
                                 48,4

                                                           35,3                      35,0

                                                                                                              1,3

Häufigere (virtuelle)   Einsatz neuer / anderer     Deutlich erhöhter        Deutlich erhöhter               Andere
 Team-Meetings           Tools für die virtuelle      administrativer         administrativer              Auswirkung
                           Zusammenarbeit           Aufwand aufseiten        Aufwand aufseiten
                                                    der Führungskräfte        der Mitarbeiter
28   Weitere Studienergebnisse

     6. D
         igitalisierung – war da was?
     Das Dauerthema der vergangenen Jahre – die Digitalisierung – ist 2020 in den
     Schatten von Corona getreten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Ziele erreicht
     und abgehakt wurden. Aber immerhin ist die Zufriedenheit mit dem Status quo
     recht hoch.

     Auf einer Skala von 1 (Start) bis 10 (Ziel) landet die Digitalisierung in der Be-
     wertung bei Meilenstein 7,09 – umgerechnet auf Schulnoten ist das noch ein
     „Gut“. Interessant (und nicht ungewöhnlich) sind die Unterschiede in den Rol-
     len: Das Management sieht das Unternehmen bei 8,3 Punkten, Vertreter aus
     der IT bei 7,6 und Befragte aus Fachbereichen lediglich bei 6,4.
         Auch in der Zufriedenheit mit Digitalisierung und Prozessautomatisierung
     rangieren die Antworten zwischen den Schulnoten 2 und 3 – bei ähnlicher
     Streuung zwischen Management (2,1), IT (2,3) und Fachbereichen (2,9). In an-
     deren Zahlen ausgedrückt: 71 Prozent der Manager vergeben die Noten 1 oder
     2, aber nur jeder Dritte aus den Fachbereichen.
         Dass Corona die Digitalisierung zumindest einiger Prozesse und Funktio-
     nen in der Wertschöpfungskette angetrieben hat, steht außer Frage. Fast drei
     von vier Unternehmen sehen hier Fortschritte.

     Stellen Sie sich bitte den Weg in die digitale Transformation als eine Wegstrecke von 1 bis 10 vor.
     An welcher Stelle dieses Weges ordnen Sie derzeit Ihr Unternehmen ein?
     Angaben in Prozent. Auf einer Skala von 1 (In Sachen „Digitalisierung“ stehen wir noch völlig am Anfang)
     bis 10 (Wir sind allerbestens für die digitale Zukunft aufgestellt). Basis: n = 566

                                                                                                                22,4
                                                                                                      18,7
                                                                                      13,4
                                                                                                                       15,7

                                                                                                                              10,1
                                                                      8,5
                                                      4,8
                                      3,0
     1,9                 1,4

      1                  2             3              4                5                 6             7         8      9     10

     Wie zufrieden sind Sie mit dem derzeitigen Grad der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen und
     dem Grad der Prozessautomatisierung?
     Angaben in Prozent. Basis: n = 571

                          3,3 1,2
                                    13,8
                  10,9
                                                                             Sehr zufrieden
                                                                             Zufrieden
                                                                             Eher zufrieden
                                                                             Eher nicht zufrieden
                                                                             Nicht zufrieden
                                            35,0
           35,7                                                              Gar nicht zufrieden
Weitere Studienergebnisse    29

7. D
    ienstleister – gefragte Unterstützung
Dienstleister, die Firmen auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft unterstützen, dür-
fen sich freuen: Ihre Leistung wird gebraucht. Und zwar nicht nur in der IT, sondern
auch in allen anderen Facetten der Transformation.

Wer klare Antworten mag, ist hier richtig: Knapp 80 Prozent der Unternehmen
ziehen externe Unterstützung beim Weg zum New Workplace in Betracht.
Trends nach Unternehmensgröße sind nicht festzustellen.
   Dienstleister sollen in erster Linie den Wandel der IT und ihrer Prozesse
unterstützen. Allerdings wird auch Hilfe benötigt für Coaching, Rechtsbera-
tung, Change und Raumgestaltung sowie diverse andere Aufgabenbereiche.
   Dafür müssen die externen Partner allerdings auch viel mitbringen, allen
voran ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Regionale Nähe und Standorte der
Rechenzentren zählen nur selten dazu.

Greift Ihr Unternehmen bei der Modernisierung / Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft
auf die Hilfe eines externen Dienstleisters zurück oder ist das geplant?
Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Basis: n = 298

                   5,4

        15,1

                                      34,9                    Ja, nutzen wir schon bzw. ist sicher eingeplant
                                                              Ja, könnte gut sein, dass wir einen nutzen werden
                                                              Nein, bisher eher nicht vorgesehen
                                                              Nein, ganz bestimmt nicht

            44,6

In welcher Weise greifen Sie bei der Modernisierung / Transformation zum Arbeitsplatz der
Zukunft auf die Hilfe eines externen Dienstleisters zurück bzw. haben Sie dies vor?
Dargestellt ist die Sicht der Unternehmen. Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 237

Implementierung der IT und der damit
verbundenen Prozesse                                                                                                               36,3
Beratung in IT-Fragen und zur Cyber Security                                                                                        32,5
Umsetzung / Organisation                                                                                                           26,2
Coaching, Motivationstraining o.Ä. für
Führungskräfte und Teams                                                                                                           26,2
Rechtsberatung zu den neuen Strukturen,
Verträgen, Haftpflichten o.Ä.                                                                                                       25,7
Beratung im Hinblick auf Veränderungs-
begleitung (Change-Management)                                                                                                      24,5
Konkrete Planung                                                                                                                   23,6
Steuer- oder Finanzberatung für die dabei
anfallenden Investitionen                                                                                                          22,4
Personalvermittlung                                                                                                                 20,7
Beratung im Hinblick auf die Raumgestaltung                                                                                         19,8
30   Weitere Studienergebnisse

     8. A
         rbeitsformen – was geht?
     Home Office und flexible Arbeitszeiten sind die wichtigsten Vertreter moderner
     Arbeitsformen. Die freie Platzwahl ist noch selten, wird aber auch nicht wirklich
     stark nachgefragt. Und der Corona-Effekt war enorm.

     Fast jede dritte Firma offeriert ihren Mitarbeitern frei wählbare Arbeitszeiten,
     und in knapp der Hälfte aller Unternehmen ist Home Office möglich – hohe
     Werte, wobei man anmerken muss, dass die Umfrage im Juni 2020, also weit
     nach Beginn der Covid-19-Pandemie, stattgefunden hat.
        Moderne Ansätze wie Job-Sharing, Co-Working, Free Seating und Crowd-
     sourcing werden kaum genutzt, aber auch nicht wirklich gewünscht von den
     Mitarbeitern. Flexible Arbeitszeiten sind jetzt der Top-Wunsch.
        Infolge der Pandemie ist der Anteil der Menschen, die ausschließlich im
     Home Office arbeiten, von knapp vier auf 22 Prozent gestiegen. Gut ein Drittel
     der Befragten gibt an, dass sich ihre beruflichen Aufgaben nicht von zu Hau-
     se erledigen lassen.

     Welche dieser Arbeitsformen sind in Ihrem Unter-                                  Welche dieser Arbeitsformen würden Sie sich in
     nehmen grundsätzlich möglich bzw. im Einsatz?                                     Ihrem Unternehmen zusätzlich noch wünschen?
     Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent.                    Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent.
     Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277                                         Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 277

                                                                      Home Office (Arbeiten
     45,5                                                              von zu Hause aus)                                                                  18,4
                                                              Flexible, frei wählbare Arbeitszeiten
     32,5                                                   (über den Rahmen der Gleitzeit hinaus)                                                        30,7
     28,5                                                     Mobile Office (Arbeiten von überall)                                                        20,9
                                                               Job-Sharing, Tandem-Jobs (zwei
                                                                Teilzeitmitarbeiter teilen sich als
     13,4                                                         Partner einen Vollzeit-Job)                                                             16,6
                                                           Co-Working (zeitlich flexible Zusammen-
                                                          arbeit in Teams aus Freelancern, Kreativen,
     11,2                                                          kleinen Unternehmen usw.)                                                              14,1
                                                            Free Seating (Es gibt keine mitarbeiter-
     11,2                                                      bezogenen Arbeitsplätze mehr)                                                              11,6
                                                              Crowdsourcing (Aufgaben werden
                                                              an eine Gruppe freiwilliger User im
     3,6                                                             Internet ausgelagert)                                                                12,6

     Haben Sie persönlich schon vor                             Und nun in Covid-19-Zeiten?
     Covid-19-Zeiten vom Home Office                            Haben Sie nun vom Home Office
     aus gearbeitet?                                            aus gearbeitet?
     Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter.                 Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter.
     Angaben in Prozent. Basis: n = 277                         Angaben in Prozent. Basis: n = 277

                          3,6                                                                                               Ja, ausschließlich vom
                                10,8                                                                                        Home Office aus
                                                                                              22,0
                                                                                                                            Ja, an einzelnen Tagen
                                                                      35,7                                                  vom Home Office aus
            36,8
                                       14,1                                                                                 Ja, vereinzelt vom
                                                                                                                            Home Office aus
                                                                                                  14,8                      Nein, ich arbeite nicht vom
                                                                                                                            Home Office aus

                                                                         6,1                                                Nein, ich darf nicht vom
                                22,0
                   12,6                                                                    10,1                             Home Office aus arbeiten
                                                                                11,2
                                                                                                                            Nein, meine Arbeit lässt sich nicht
                                                                                                                            vom Home Office aus erledigen.
Weitere Studienergebnisse    31

9. C
    hancen vs. Risiken
Die Chancen, die der Arbeitsplatz der Zukunft den Mitarbeitern bietet, sind vielfältig.
Die Risiken allerdings auch. Unter dem Strich fällt das Ergebnis eindeutig aus.

Für fast jeden Mitarbeiter kann der New Workplace Vorteile bringen, die ge-
samte Liste der positiven Effekte ist recht lang. Interessanterweise gibt es zu
jeder Chance auch ein Risiko, das von den Skeptikern angeführt wird. So müs-
sen sich jedes Unternehmen und jeder Mitarbeiter auf eine eigene Reise zum
Arbeitsplatz der Zukunft begeben.
   Knapp 16 Prozent der Befragten sehen überhaupt keine Chancen oder
Vorteile in neuen Arbeitsformen. Im Gegensatz dazu erkennen gut 14 Prozent
weder Risiken noch Nachteile.
   Summa summarum: Jeder siebte Mitarbeiter sieht mehr Risiken als Chan-
cen, über 43 Prozent haben eher die Vorteile im Blick. Ähnlich groß ist der
Anteil derjenigen, die (noch) zu keiner Seite tendieren.

Welche Chancen und Vorteile ergeben sich aus den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepten
für Sie als Arbeitnehmer*in?
Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennung möglich. Top-10-Nennungen. Basis: n = 277

Zeitlich ungebunden(er) arbeiten                                                                                                 33,9

Bessere Work-Life-Balance, mehr Freiheit                                                                                         27,8

Ortsungebunden arbeiten                                                                                                         23,8

Einfacher auf alle Informationen zugreifen                                                                                       22,7

Mehr Gestaltungsfreiraum, kreativer arbeiten                                                                                    20,9

Neue selbstbestimmtere Arbeitsformen                                                                                             19,5

Zugriff auf Firmendatenbanken von überall                                                                                        18,4

Vernetzter, mehr im Team arbeiten                                                                                                16,6

Erleichterung durch Automatisierung                                                                                              16,6

Unabhängiger vom Job als früher                                                                                                  16,6

Welche Risiken und Nachteile bergen die neuen Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte für Sie
als Arbeitnehmer*in?
Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Angaben in Prozent. Mehrfachnennung möglich. Top-10-Nennungen. Basis: n = 277

Größere Abhängigkeit von IT
und Internetverbindung                                                                                                          28,9

Überwachung durch neue
Technologie („Ausspähen“)                                                                                                        22,7

Muss jederzeit verfügbar sein (24/7)                                                                                             21,3

Weniger Freizeit                                                                                                                 19,5

Mehraufwand durch komplizierte
Handhabung / Abläufe                                                                                                             16,2

Mehr unsichere Jobs, Arbeitsplatzverlust                                                                                         14,4

Schlechte oder nicht-ergonomische
Arbeitsbedingungen                                                                                                               14,4

Weniger Festanstellungen, mehr
selbstständiges Jobben                                                                                                           13,7

Weniger Selbstbestimmung bei der Arbeit                                                                                          12,6

Über-Automatisierung                                                                                                             12,6
32   Weitere Studienergebnisse

     10. E
          mployer Branding? Smart Workplace!
     Für Unternehmen und Mitarbeiter ist der smarte Workplace eine scharfe Waffe im
     „War for Talents“ (siehe Seite 18 und 21). Hier kommt die Gegenprobe.

     Das wichtigste Argument für den Future Workplace ist eine organisatorische
     Frage, die Unternehmen beantworten müssen: Inwieweit kann und will ich
     den Mitarbeitern mit flexiblen Arbeitszeiten entgegenkommen? Für 60 Pro-
     zent der Menschen hat die zeitliche Komponente der Work-Life-Balance eine
     hohe Priorität, wenn es um die Zusage zu einem Job geht.
        Wohlfühlen, von überall arbeiten und mehr Teamwork sind ebenfalls wich-
     tige Argumente für oder gegen einen Arbeitgeber. Allerdings wird es für diese
     wohl ziemlich schwierig, tatsächlich alle Kriterien zu erfüllen.

     Angenommen, Sie müssten sich zwischen den Angeboten verschiedener Arbeitgeber
     entscheiden, die Ihnen das gleiche Gehalt anbieten. Wie wichtig wären dann die
     folgenden Optionen im Vergleich zueinander für Ihre Zusage?
     Dargestellt ist die Sicht der Mitarbeiter. Dargestellt sind die arithmetischen Mittelwerte je Aussage. Basis: n = 203 – 254

                     2,71                                  3,74                                   3,89
                                                                                                                                     4 ,09

          Mehr Teamwork, Team-                  Ortsunabhängiges Arbeiten                  Wohlfühlambiente                   Flexible Arbeitszeiten für
         entscheidungen und flache              und weniger Präsenzpflicht                 mit ergonomischer              eine bessere Work-Life-Balance
                Hierarchien                             im Büro                             Büroeinrichtung
Weitere Studienergebnisse         33

   Mit netten IT-Gadgets und Super-Groupware macht man hingegen kaum
einen Stich bei Bewerbern und Kandidaten. Auch das „Benzin im Blut“ wird
weniger, zumindest bei (tendenziell älteren und weiblichen) Vertretern der
klassischen Büroarbeitskräfte – Dienstwagen ziehen kaum als Argument.
   BYOD, der Einsatz eigener Geräte in der Arbeit? Nur wichtig für jeden sieb-
ten Kandidaten.

             4,57                           5,10                          5,18
                                                                                                           5,33

  Exzellente IT-Ausstattung mit      Eigener Dienstwagen,       Unternehmensübergreifendes      Nutzung eigener Endgeräte im
    mobilen Endgeräten und        auch zum privaten Gebrauch   Informationsmanagement und       Büro, auch für private Zwecke
    schneller Netzanbindung                                       Groupware mit Zugriff für
                                                                      mich von überall
Blick
in die Zukunft

 Smart Workplace 2020
Blick in die Zukunft   35

New Work? Now work!
Die Corona-Pandemie diente als Katalysator für rasante Veränderungen der Büroarbeits-
plätze und Mobilitätskonzepte – Anfang 2020 war nicht die Zeit langer (physischer) Meetings,
kaskadierender Entscheidungsprozesse und Business-Case-Berechner. Es musste schnell
gehen, und vielerorts ist das auch gelungen. Nun müssen die nächsten Monate zeigen,
wie neu das New Normal in den Bürogebäuden wirklich ist.

Von Alexander Jake Freimark

Die Corona-Pandemie war nur der Anfang, jetzt liegen viele Aufgaben vor den
Unternehmen, und die Forderung von Fachbereichen und Mitarbeitern lautet:
Loslegen! Interessant war jedoch nicht die Phase der Zäsur, als viele Mitarbei-
ter Hals über Kopf in die eigenen vier Wände geschickt wurden – der Ab-
schnitt ist Geschichte. Wichtiger ist vielmehr die Frage, welche Lehre die Wirt-
schaft aus der Entwicklung zieht: Wird das Rad wieder zurückgedreht, oder
bringt das New Normal nachhaltige Veränderungen mit sich? Für beide Extre-
me gibt es Beispiele, in denen etwa Home Office öffentlich postuliert oder
klammheimlich wieder kassiert wurde.

Dabei ist Home Office nur der Fokuspunkt einer ganzen Palette von Verände-
rungen, die schon vor Corona angestoßen wurden. Es geht um Vernetzung,
Enablement, Flexibilität, Selbstbestimmung sowie die Wertschätzung von
Kompetenzen und den eigenen Wertbeitrag als Mitarbeiter. Und auch darum,
immer und überall auf Daten zugreifen und mit Kollegen kommunizieren zu
können – ohne technische Probleme und Prozesse, die in einer Sackgasse
enden.

Damit ist klar, dass die neue Arbeitswelt nicht umsonst zu haben ist, auch
wenn sich der Fokus der Investitionen vom Tischkicker zum guten Headset
verschieben wird. Frei nach Immanuel Kant: „Wenn wir die Ziele wollen, wol-
len wir auch die Mittel.“ Von beiden gibt es genügend: Kommunikation und
Zusammenarbeit verbessern, höhere Kundenzufriedenheit, moderne Unter-
nehmenskultur und gesteigerte Flexibilität, Agilität sowie Produktivität bilden
die eine Seite, Kommunikationslösungen, Video, gute Hardware und sinnvol-
le Applikationen stehen auf der anderen Seite. Hinzu kommen Aufgaben wie
die Weiterbildung von Mitarbeitern, neue Arbeitszeitmodelle und Verbesse-
rungen der Akzeptanz, der Hierarchien sowie der Workflows. Kultur und
Architektur – da könnte man doch auch mal ran.
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