Stuttgart aktuell - "Wir sind jetzt besser vorbereitet als im ersten Lockdown" Unsere Mitarbeiter haben den Sommer genutzt, um Schutzmaßnahmen in ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Stuttgart aktuell akt u e l l DIESMAL ... Weihnachten in Coronazeiten Begegnungsstätten dürfen offenbleiben. Auch am 24. Dezember 2020? ... und vieles mehr. „Wir sind jetzt besser vorbereitet als im ersten Lockdown“ Unsere Mitarbeiter haben den Sommer genutzt, um Schutzmaßnahmen in unseren Einrichtungen vorzubereiten. Dezember 2020 Nr. 146
Inhalt Abteilungen im Teil-Lockdown: 2 Abteilungen im Teil-Lockdown „Wir sind um einiges besser vor- 3 Habibi Dome bereitet als im Frühjahr und dank- 6 Portrait: Karin Rahm bar, dass die Begegnungsstätten offenbleiben dürfen“ 7 Großzügige Hilfe für unsere Begegnungs- und Servicezentren in Corona-Zeiten 8 Neue Gesichter im Jugendwerk Die zweite Welle der Corona-Pande- Um niemanden abzuweisen, haben der AWO Stuttgart mie mit dem Teil-Lockdown seit An- sich die Teams in den Begegnungs- fang November hat die verschiede- stätten einiges einfallen lassen. So 8 Statt Personalakten Umzugskartons nen Einrichtungen der AWO nicht gibt es Frühesser und Spätesser, da- gewälzt ganz so hart getroffen wie die erste rauf wird Rücksicht genommen, es Welle im Frühjahr. „Wir sind jetzt gibt Früh- und Spätschichten und auf 10 Aus der AWO Zeitung besser vorbereitet als im ersten diese Weise werden alle satt. Und Lockdown“ sagt Nora Yildirim, Ab- was noch viel wichtiger ist: Die Besu- 13 Migrationsberatung in Aktion teilungsleiterin für Migrations- und cher hatten Ansprache und können Jugendsozialarbeit. Und Bettina ihre Tagesstruktur beibehalten. Sätze 15 Interview: Birgit Schmid Wahl, Abteilungsleiterin Altenhilfe wie: „Ich bin so dankbar, dass wir sagt: „Wir sind so dankbar, dass wir kommen dürfen!“ und „Hauptsache, 16 Pflege benötigt dringend mehr diesmal die Begegnungsstätten of- man kann wohin gehen!“ hört Bettina Personal und eine zukunftsfeste fenlassen durften!“ Wahl immer wieder. Trotzdem bleibt Finanzierung die Situation bedrückend. Dass die Begegnungsstätten auch in Die Teams in den Begegnungs- 17 Heilig Abend in den AWO diesem Teil-Lockdown geöffnet blei- und Servicezentren müssen die Grat- Begegnungs- und Servicezentren ben dürfen hat seinen Grund in einem wanderung meistern, eine freundli- feiern Passus der baden-württembergi- che Atmosphäre zu schaffen, in der schen Corona-Verordnung: Demnach sich die Besucher geborgen fühlen 18 Weihnachten 2020 dürfen Einrichtungen, die der sozialen und trotzdem die Hygieneregeln ein- Fürsorge dienen, weiterhin geöffnet zuhalten, damit sich niemand infiziert 19 Weihnachtsrätsel bleiben, wenn das Amt für öffentliche – niemand von den Gästen, aber Ordnung sein Einverständnis gibt. Im auch sie selbst nicht. „Wir müssen 20 Aufgespießt Fall der Begegnungsstätten stand für den Teams Unterstützung an die die Behörde die soziale Fürsorge im Hand geben, dass sie mit dieser Ver- Mittelpunkt und nicht die Bewirtung antwortung klarkommen und nicht mit Mittagstischen. „Darüber sind wir nachts mit Schuldgefühlen wach lie- ganz arg glücklich!“, sagt Bettina gen müssen“, sagt Bettina Wahl. IMPRESSUM Wahl. Allerdings hat das für des Le- Und trotzdem: Die Dankbarkeit, Herausgeber von „aktuell“ ist die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Stuttgart e.V., Olgastr. 63, ben in den Begegnungsstätten auch dass die Begegnungsstätten offen- 70182 Stuttgart, Tel. (0711) 2 10 61-0 Konsequenzen. bleiben dürfen, überwiegt. „jetzt Beiträge, Berichte, Leserbriefe sind erwünscht. Spielenachmittage, Sportangebo- müssen wir sehen, wie es weiter geht, Redaktion: Fred Binder te, Singen – all das wurde nach dem ich hoffe, dass es keine weiteren Ver- Freie Mitarbeiter: Andrea Nicht-Roth (ann), Patricia Beyen (pel), Beate Volmari (vol) Teil-Lockdown sofort eingestellt. Am schärfungen gibt“, sagt die Abtei- Layout und Gestaltung: tebitron GmbH, Mittagstisch kann man noch teilneh- lungsleiterin Altenhilfe. 70839 Gerlingen men, allerdings nur mit Anmeldung. Auch Nora Yildirim hat den Som- Druck: DRUCKtuell Druck- und Verlagsgesellschaft Denn die erlaubte Zahl der Besucher mer genutzt und hat Schutzmaßnah- mbH, 70839 Gerlingen Ausgabe 146 von „aktuell“ erscheint in einer errechnet sich aus der Größe der men umgesetzt, um auf eine zweite Auflagenhöhe von 4.900 Exemplaren. „Querungsfläche“, das heißt, es dür- Welle vorbereitet zu sein: „Viele An- „aktuell“ erhalten alle Mitglieder der AWO Stuttgart. fen sich nicht zu viele Menschen im gebote bei der Migrationsberatung Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag erhalten. Raum aufhalten, das Hygienekonzept konnten so aufrechterhalten werden. Änderungen der Anschriften sind bitte dem Kassier des Stadtbezirks oder der AWO Stuttgart direkt zu muss eingehalten werden können. Natürlich läuft Vieles über Telefonge- melden. 2| aktuell
die Verlegung Infizierter in diese Un- terkünfte gut, sagt Nora Yildirim. Die Sprachkurse, die im Frühjahr ganz geschlossen waren, konnten jetzt im Teil-Lockdown aufrechter- halten werden, allerdings sind die Re- geln strenger was Abstand und Hygi- ene anbetrifft. Seit Oktober gilt im Unterricht Maskenpflicht und die Zahl der Teilnehmenden ist halbiert worden. „Unser Ziel ist aber, die An- gebote aufrecht zu erhalten, weil un- sere Zielgruppe schwierig per Telefon bei der Stange zu halten ist“, sagt Nora Yildirim. Oft sei einfach auch die technische Ausstattung nicht vor- handen wie Laptops, PC, stabiles In- Bettina Wahl, Abteilungsleiterin Altenhilfe Nora Yildirim, Abteilungsleiterin Migrations- und Jugendsozialarbeit ternet. Gerade die Sprachkurse für Frauen spräche und Videokonferenzen, aber Schwierig ist auch die Situation in sind kaum als Online-Tutorial durch- es gibt trotzdem auch persönliche den Flüchtlingsunterkünften, wo die zuführen. „Das sind meistens Müt- Beratung.“ Menschen auf engem Raum zusam- ter“, sagt Nora Yildirim „und es ist Die Schulsozialarbeiter*innen und menleben und Abstandsregeln oft furchtbar schwer, sind auf einen On- die Mitarbeitenden in der Ganztags- schwer einzuhalten sind. Auch hier linekurs zu konzentrieren, wenn klei- betreuung sind mit Schutzausrüs- gibt es Hygiene- und Reinigungsplä- ne Kinder um einen herumwuseln. tung ausgestattet worden, in Abspra- ne, aber trotz aller Vorsicht hat es Deshalb hoffe ich, dass wir die Prä- che mit den Schulleitungen wurden einzelne Fälle von Infektionen gege- senz-Kurse weiter machen können.“ Hygienekonzepte erarbeitet. Aber ben. Und auch Quarantäne ist in den Insgesamt sieht auch sie ihre Ab- was passiert zum Beispiel, wenn eine Unterkünften schwierig umzusetzen. teilung um einiges besser vorbereitet Klasse in Quarantäne muss – was In Stuttgart gibt es drei Schutzunter- als im Frühjahr: „Wir sind auf einem durchaus schon vorgekommen ist? künfte und inzwischen funktioniere guten Weg!“ (ann) Ein Pop-up Zelt rettet die Sommerferien Habibi Dome Geflüchtete Kinder in ihren Stadtteil zu integrieren, diese mit den Projek- ten und Angeboten vor Ort vertraut machen und mit anderen Kindern in Kontakt bringen: das ist das Ziel des AWO Jugendmigrationsdienstes im Quartier. Ein sehr spontanes und durchaus auch Corona bedingtes Projekt in diesem Sommer war der Habibi Dome, eine Art Sommerzelt für Kinder und Jugendliche auf dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft in der Burgholzstraße in Stuttgart. „Ur- sprünglich hatten wir geplant, zu- sammen mit dem Abenteuerspiel- platz „Mauga Nescht“ einen partizipativen Bauworkshop zu ver- anstalten, bei dem die Kinder hätten Der Habibi Dome, Platz für geflüchtete Kinder im Hallschlag während der Sommerzeit. 3| aktuell
mitplanen und mitbauen sollen“, sagt Lucie Bieber vom Jugendmigra- tionsdienst im Quartier. Aufgrund der Corona-Verordnungen war diese Idee aber leider nicht umsetzbar. „Da mussten wir uns was Neues einfal- len lassen.“ Im Vordergrund standen dabei nicht nur Spiel und Spaß, sondern vor al- lem schulische Nachhilfe für die rund 40 Kinder. Denn bereits während des ersten Lockdowns hatten viele Kinder und Jugendliche sich Hilfe bei den Schulaufgaben und beim Lernen ge- wünscht. „Homeschooling und Vi- deokonferenzen waren für die Kinder in den Unterkünften nicht machbar, da diese kaum WLAN haben“, sagt Die Kinder im Sommerzelt beim Memory-Spiel. Bieber. Zusammen mit zwei Kollegin- nen der Initiative „Home not Shelter“ das Ferienprogramm. Über die Hans tung, das Zelt auf dem Parkplatz der der Hans Sauer Stiftung habe sie da- Sauer Stiftung, die viele Projekte im Unterkunft in der Burgholzstraße auf. raufhin, ein- bis zweimal die Woche Bereich Architektur im Sozialen un- An vier Tagen in der Woche war das für 30 bis 60 Minuten mit den Kindern terstützt, sei Bieber dann auf den Ha- Team dann bis Anfang Oktober vor telefoniert und ihnen bei den Schul- bibi Dome gestoßen, eine Zeltkonst- Ort, mit zwei bis drei Stunden Pro- aufgaben geholfen. ruktion die speziell dafür entworfen gramm und Aktivitäten. Außerdem Durch das Betretungsverbot der worden sei, in der Nähe einer Flücht- wurden die Mitarbeiter*innen von Gemeinschaftsunterkunft war es für lingsunterkunft Begegnungsräume Studierenden der Pädagogischen die Sozialarbeiter*innen allerdings zu schaffen. „Ein Projekt das Pop-up- Hochschule (PH) Ludwigsburg unter- schwerer, mit den Kindern in Kontakt mäßg aufgebaut werden konnte“, stützt, die sich für die Kinder Lern- zu treten. „Wenn wir nicht reinkön- sagt Bieber. Genau das richtige für spiele ausgedacht hatten. nen, dann müssen wir in unmittelba- den angedachten Zweck. Daneben hatten auch Einrichtun- rer Nähe einen Raum schaffen, an Pünktlich zum Start der Sommer- gen aus dem Stadtteil die Gelegen- dem wir uns treffen können“, war die ferien Anfang August bauten Helfer heit sich und ihre Angebote vorzu- Idee von Bieber und den Kolleginnen des Werkraumes, einer Holzwerkstatt stellen. Die Mobile Jugendarbeit und von „Home not Shelter“ mit Blick auf für Geflüchtete der Hans Sauer Stif- das Spielmobil Mobifant etwa waren vor Ort. „Es war uns wichtig, dass wir immer auch eine Verbindung zu An- geboten vor Ort bekommen und die Kinder und Fachkräfte hier zusam- menzubringen“, sagt Bieber. Außer- dem war Florian Radu von der Inter- essengemeinschaft BMX Stuttgart regelmäßig im Habibi Dome. Auf der Pump Track Strecke des Abenteuer- spielplatzes „Mauga Nescht“ im Hall- schlag konnten die Kinder und Ju- gendlichen mit den Rädern, die der BMX Club zur Verfügung gestellt hat, über die Hügel düsen. „Wir haben da auch ein paar echte BMX-Talente entdeckt.“ Insgesamt an 28 Tagen waren die Jugendsozialarbeiter*innen vor Ort und haben dabei 36 Kinder erreicht. Über die Hälfte der Kinder sei dabei Im Inneren des Habibi Dome ist viel Platz, wo Kinder sich beschäftigen können. öfter als fünfmal dabei gewesen. Das 4| aktuell
Bis Ende Oktober sollte der Habibi Dome eigentlich stehen. Aufgrund der stark steigenden Corona-Fall- zahlen in Stuttgart musste das Zelt dann doch bereits Anfang Oktober abgebaut werden. „Es war von An- fang an auch eine Überlegung, wie man das Zelt verstetigt und winter- fest machen kann“, sagt Bieber. Auch mit Blick auf Corona und ein erneutes Betretungsverbot der Unterkunft. „Diese Überlegungen gehen jetzt auch weiter.“ Derzeit suchen die Be- teiligten nach einem Ort, an dem das Zelt dauerhaft bleiben könne. „Wir sind nicht weg, weil das Sommerzelt weg ist. Wir sind weiterhin dran und schauen, wie wir die Kinder unter- AWO Mitarbeiterin Lucie Bieber erklärt einem Kind den Umgang mit der Digitalkamera. stützen können“, sagt die Sozialar- beiterin. Etwa über die Lernpaten. Programm konnten die Kinder mitge- tiert“, sagt Bieber. Die Kinder wurden „Dieses Programm wollen wir in stalten. Und auch die älteren Jugend- befragt, wie es ihnen im Dome gefal- nächster Zeit stärker ausbauen und lichen wurden eingebunden, indem le, was man anders machen könnte. freuen uns über weitere Helfer*in- sie sich Spiele für die Kleineren aus- „Daraus werden wir in nächster Zeit nen.“ (pel) dachten. „Mit einer Videokamera ha- ein kleines Video schneiden und den ben wir das zum Teil auch dokumen- Kindern zuschicken.“ RÜNDE , D IE Z IE H E N: Z W E I W EC H SE LG Was entscheidet über einen Versicherungswechsel? Der Preis? Oder die Leistung? Wir sind der Meinung: Auf beides kommt’s an. Deshalb machen wir Ihnen den Wechsel zur WGV mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis besonders schmackhaft. WGV Versicherung. Die mit dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Jetzt zum WGV Servicezentrum Stuttgart Testsieger Feinstraße 1 – Ecke Tübinger Straße wechseln! 70178 Stuttgart Telefon: 0711 1695-1500 wgv.de RZ_WGV-19-0012-03_AZ_Wechsel_210x148_4c.indd 1 08.05.19 10:49 5| aktuell
Portrait „Die Gesellschaft ist schon weiter, als die Integrationsdebatte vermuten lässt“ Karin Rahm begleitet seit 35 Jahren bei der AWO Stuttgart junge Zugewanderte und Flücht linge beim Weg in ein neues Leben in Deutschland Familie nach. Die Kinder im Jugendal- ter wussten nicht Bescheid und ha- ben die Entscheidung oft nicht ak- zeptiert. Karin Rahm sieht Parallelen zu heute: „Auch damals gab es keine Quartiere, da sind Turnhallen ange- mietet worden für die Leute“, erinnert sie sich. Und da die AWO schon lange mit Sprachkursanbietern zusam- menarbeitet, steht ihr Schreibtisch inzwischen bei „henke schulungen“ in der Fritz-Elsas-Straße in Stuttgart. Das Thema „Fremdheit“, das sie seit Jugendtagen begleitet – hier ist es Arbeitsalltag: Menschen aus über hundert Ländern, die gerade vor kur- zem nach Deutschland gekommen sind, suchen bei ihr Rat. Im Moment Karin Rahm kann ein seltenes Berufsjubiläum feiern. kommen die Menschen vor allem aus dem Irak, aus Afghanistan und Syri- Das Abitur hatte Karin Rahm gerade AWO-Projekt für chilenische Exilan- en, aber auch aus den krisengeplag- in der Tasche, auf den Studienplatz ten zu machen, die nach dem Sturz ten Ländern Italien und Griechenland. – Soziale Arbeit an der Hochschule Allendes vor der Pinochet-Diktatur Es handelt sich dabei um Flüchtlinge, Reutlingen – musste sie warten, geflohen waren. Sie lernte engagierte, sowie um nachziehende Ehepartner, was also tun? Für Karin Rahm war politisch bewusste Menschen ken- aber auch – gerade aus dem asiati- klar: „Ich wollte ins Ausland, am nen und hatte ihren Weg gefunden. schen Raum – um Fachkräfte, die liebsten in ein Dritte-Welt-Land“ Über das Jugendgemeinschafts- zum Arbeiten nach Deutschland sagt die heute 63-Jährige in ihrem werk kam sie zur großen Abteilung kommen. Karin Rahm unterstützt sie Büro in der Sprachschule Henke, die „Hilfe für Zuwanderer“, damals von in allen möglichen Fragen. Da sind mit der AWO kooperiert, „ich wollte Brigitte Wandel geleitet. Karin Rahm Formulare auszufüllen, Sorgerechts- eine andere Welt kennenlernen, als hat im Laufe der Jahre viele Men- fragen zu klären, Schulabschlüsse die, in der ich aufgewachsen bin.“ schen kommen sehen, je nach politi- müssen anerkannt oder nachgeholt Die Welt, in der Karin Rahm als scher Großwetterlage: Spätaussied- werden und immer wieder die große jüngstes von vier Kindern aufge- ler aus der zerfallenden Sowjetunion, Frage in Stuttgart: Wie finde ich eine wachsen ist war eine behütete bür- Flüchtlinge der Balkankriege. „Bis in Wohnung? gerliche Welt in Bad Cannstatt; die die frühen 80er Jahre kamen jährlich Das Wichtigste an ihrem Beruf? Welt, die sie sich ausgesucht hatte, etwa 30.000 Angehörige deutscher Karin Rahm denkt kurz nach und war Südamerika, war Bolivien in den Volksgruppen aus dem Ostblock lacht: „Man muss gerne reden. Aber 1970er Jahren. In La Paz arbeitete sie nach Deutschland“, erinnert sie sich. das muss man in unserem Job ohne- eine Zeitlang in einem Programm für Als Ende der 80er Jahre der Eiserne hin.“ Sie schätzt die Verbundenheit Kinder aus armen Stadtteilen mit und Vorhang fiel, kamen Menschen aus mit dem Thema, das sie bewegt und reiste dann durch Bolivien und Chile. Polen, aus Rumänien, aus Russland den Kontakt zu Menschen verschie- Ein Jahr war sie in Südamerika unter- und Kasachstan. Dramen spielten denster Sprachen und Kulturen; sie wegs, dann ergab sich die Möglich- sich ab: Ein Elternteil kam über die schätzt das gute kollegiale Umfeld keit, ein Praktikum bei einem grüne Grenze aus Polen und holte die und das gute Verhältnis zu Vorge- 6| aktuell
setzten: „Sie haben mir immer den Atem, aber mit großem Einsatz, Moti- vermuten lässt; die Kinder der Zuge- nötigen Freiraum gegeben, meine Ar- vation und Durchhaltevermögen wanderten sind gut ausgebildet und beit zu gestalten und hatten Vertrau- gehe sehr viel, hat sie die Erfahrung es gibt mehr gemischte Paare als en in meine Kompetenz.“. Nein, ihre gelehrt. Und mit einer Prise Humor. noch vor 30 Jahren. Das sei doch Berufswahl habe sie nie in Frage ge- Leute mit Durchhänger verweist sie eine gute Nachricht, sagt die Mutter stellt: „Ich war immer mit meiner gern auf eine bunte Postkarte, die sie zweier erwachsener Kinder, die im Wahl zufrieden“, sagt Karin Rahm, an die Wand gegenüber von ihrem Laufe der Jahre gelernt hat, die Prob- obwohl sie es oft mit schweren Schreibtisch gepinnt hat: „Wer es von leme ihrer Klienten nicht mehr mit Schicksalen zu tun hat. Syrien nach Stuttgart schafft, schafft nach Hause zu nehmen, sondern dort „Es ist schwer, ein neues Leben in noch viel mehr“ steht darauf. aufzutanken: Beim Klavier spielen Deutschland aufzubauen“, sagt sie Die Gesellschaft, ist Karin Rahm („zur Zeit vor allem Schubert“) und „und die Fluchtgeschichten wirken überzeugt, ist schon viel weiter, als beim Wandern mit Freunden und Fa- nach.“ Man brauche einen langen die Integrationsdebatte manchmal milie in Vorarlberg. (ann) Großzügige Hilfe für unsere Begegnungs- und Servicezentren in Corona-Zeiten In Ihrem Newsletter schreibt die ten die Service- und Begegnungszen- anbieten“, erläutert Bettina Wahl, Ab- SWSG: tren vorübergehend für Besucherin- teilungsleiterin bei der AWO, bei der „Sie sind wichtige Begegnungsorte, nen und Besucher geschlossen Spendenübergabe am Begegnungs- die mit ihrem breiten Angebot vor al- werden. In dieser Zeit hielten die Mit- zentrum im Hallschlag. Und Helmuth lem ältere Menschen vor Vereinsa- arbeiter*innen der AWO durch die Caesar, technischer Geschäftsführer mung bewahren: Die Service- und Nachbarschaftshilfe Kontakt zu vie- der SWSG, ergänzt: „Wir schätzen die Begegnungszentren der Arbeiter- len Anwohnerinnen und Anwohnern. Arbeit der AWO sehr und freuen uns, wohlfahrt (AWO). Während der Coro- Für die Wiedereröffnung mussten au- die sichere Wiedereröffnung für Besu- na-Pandemie mussten die dreizehn ßerplanmäßige Maßnahmen und An- cher*innen und Ehrenamtliche unter- Einrichtungen in Stuttgart schließen. schaffungen zum Infektionsschutz stützen zu können.“ Für die Wiedereröffnung gilt es, zahl- umgesetzt werden, um die aktuell gel- Jedes Jahr unterstützt die SWSG reiche Hygieneauflagen zu erfüllen. tenden Hygiene- und Abstandsregeln gemeinnützige Organisationen, die Für diese Maßnahmen unterstützt einhalten zu können. Für diese Inves- das soziale Klima in den Wohnquar- die Stuttgarter Wohnungs- und titionen spendet die SWSG 10.000 tieren positiv beeinflussen, Vereinsa- Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) Euro. „Wir haben beispielsweise mung vorbeugen, Menschen in psy- die AWO mit einer Spende über Spuckschutzvorrichten von der Spen- chosozialer Not zur Seite stehen oder 10.000 Euro. de angeschafft – so können wir auch sozial Benachteiligten unbürokra- Kontakte pflegen, an Bewegungs- in der aktuellen Situation Beratungen tisch und praktisch helfen.“ kursen teilnehmen, Englisch lernen, im Nähcafé gemeinsam handarbei- ten, Ausflüge in die nähere Umge- bung unternehmen – das Angebot der AWO bietet ein abwechslungsrei- ches Spektrum und animiert ältere Menschen, aktiv zu werden. Das so- zialpädagogische Personal vor Ort kümmert sich zudem um Fragen der Grundversorgung und organisiert Hilfen mit den entsprechenden Sozi- aldiensten oder behördlichen Bera- tungsstellen und koordiniert zahlrei- che Ehrenamtliche für Fahrdienste sowie sonstige Nachbarschaftshil- fen. Helmut Caesar (links), Geschäftsführer der SWSG überreicht AWO Geschäftsführer Friedhelm Aufgrund der Einschränkungen Nöh den Scheck. Mitarbeiterinnen der Altenhilfe freuen sich über die großzügige Spende. durch die COVID-19-Pandemie muss- Bildquelle: Ferdinando Iannone 7| aktuell
Neue Gesichter im Jugendwerk der AWO Stuttgart line-Treffen teilzunehmen. Eine Person ist nur ganz leise hören, bei einer weiteren Teilnehmerin klettert die Katze auf der Stuhllehne herum und so könnten noch viele weitere Details aufgezählt werden. Trotzt erschwerter Bedingungen hat das Jugendwerk der AWO Stutt- gart Mitte November 2020 einen neu- en Vorstand gewählt. Die Mitglieder- versammlung hat dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Ju- gendwerks der AWO Stuttgart online stattgefunden. Die Aufgaben des Vorstands sind u. a. die Planung von Aktionen für die Mitglieder des Jugendwerks, die Teil- nahme an Stadtjugendring Sitzun- gen, die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit und die Zusammenar- beit mit anderen sozialen Initiativen vor Ort. von links nach rechts: Hasret Genlik, Niklas Kircher, Belinda Hristova, Jasmin Wagner, Raslan Die Mitarbeiterinnen des AWO- Salw (Stellvertreter), Selina Rehm (Vorsitzende) Waldheimbüros freuen sich über die neu gewählten Vorstände, wünschen Über dreißig Gesichter schauen aus Stuttgarter Jugendhaus mit, zwei Ihnen gutes Gelingen und natürlich dem Bildschirm heraus: Eine Teilneh- Personen haben sich mit einem Ge- auch viel Spaß beim gemeinsamen merin ist noch bei der Arbeit und tränk auf dem Sofa gemütlich ge- Planen der kommenden Aktionen. nimmt die ganze Gruppe virtuell in ein macht, um gemeinsam am On- AWO aktuell gratuliert ebenfalls. Social Day im Begegnungs- und Servicezentrum Zuffenhausen Statt Personalakten Umzugskartons gewälzt Statt wie gewohnt Bewerbungsmap- pen zu studieren haben sechs Per- sonalmitarbeiter der Deutschen Bahn Ende September kräftig zuge- packt und der Begegnungsstätte Zuffenhausen bei ihrem Umzug in die Interimsunterkunft geholfen. Im Rahmen des Social Day der Deut- schen Bahn haben deren Mitarbeiter den Wirkungsplatz gewechselt. Ein Team hatte sich hierfür die AWO Stuttgart ausgesucht. „Die kamen morgens um neun und haben sofort zugelangt“, sagt Einrichtungsleite- rin Bianca Jahnke. Die Freiwilligen haben tatkräftig zugepackt. 8| aktuell
Ansprechpartner für uns.“ Über die Zentrale der AWO sei der Kontakt zu den Helfern entstanden. Diese habe bei Jahnke angefragt, ob sie die Mit- arbeiter der Bahn als Umzugshelfer bräuchte. „Die kamen uns wie geru- fen“, sagt Jahnke. „Die haben uns wahnsinnig geholfen, sodass inner- halb eines Tages alles in trockenen Tüchern war.“ Auch die Bahnmitar- beiter schienen mit ihrem Tagewerk zufrieden. „Hinterher haben sie sich per Mail bei uns gemeldet und ge- schrieben, dass es ihnen sehr gefal- len habe.“ (pel) Nach getaner Arbeit: Gruppenfoto vor der Interimseinrichtung. Erst die Woche zuvor war das Begeg- rückziehen. Von da an dann als nungs- und Servicezentrum umge- Stadtteilhaus, das allen Bewohnern zogen. Zum Auspacken der Kartons Zuffenhausens offenstehen und für waren die beiden Mitarbeiterinnen diese als Treff- und Anlaufpunkt die- allerdings noch nicht gekommen. nen soll. „Als die kamen war alles voller Um- Zeitgleich mit den sechs Kollegen, zugskartons, wir waren quasi noch die in der Begegnungsstätte in nicht funktionsfähig“, sagt Jahnke. Zuffenhausen zugepackt haben, sei- „Wir hatten nur das allernötigste en übrigens bundesweit über 100 ausgepackt.“ Die Helfer von der Bahn Mitarbeiter der Personalabteilung in seien ihr da wie gerufen gekommen, rund 25 Projekten im Einsatz gewe- sagt die Einrichtungsleiterin. Zu- sen, sagt Verena Oefele von der Per- sammen mit ihrer Kollegin und ihr sonalgewinnung der Deutschen Bahn Viele Kartons warteten darauf von fleißigen hätten die Bahnmitarbeiter Regale in Stuttgart. „Die AWO ist einer der Helferinnen und Helfern ausgepackt zu werden. aufgebaut, Bücher eingeräumt und großen sozialen Träger in Deutsch- Bildquelle alle Fotos des Artikels: die Küche komplett eingerichtet. land und war daher einer der ersten Mitarbeitende DB Personalabteilung „Und das alles, ohne dass wir viel schwätzen und erklären mussten.“ Außerdem haben die Bahnmitar- beiter den Keller der neuen Bleibe für Helfe n die BGS eingeräumt und organisiert. Keine einfache Aufgabe. „Wir haben mit Ih Sie rer S uns von drei Stockwerken auf andert- pend e! halb Etagen verkleinert. Da muss viel Spendenkonto der im Keller eingelagert werden“, sagt Jahnke. Denn die neue Adresse in der AWO Kreisverband Stuttgart Unterländer Straße 48 ist lediglich eine Zwischenlösung, solange das Bank für Sozialwirtschaft eigentliche Gebäude der BGS kom- IBAN: DE54 6012 0500 0006 7420 02 plett kernsaniert wird. Im Jahr 2023 Stuttgart aktuell soll die Begegnungsstätte dann wie- BIC: BFSWDE33STG der in die Lothringer Straße 30a zu- 9| aktuell
Aus der … die Zeitschrift der AWO Württemberg „… gemeinsam, Seit’ an Seit’.“ Corona 2020 ist auch ein Charaktertest. Trotz, die diese Krankheit für gar nicht gefährlich halten. Will man die Krankheit also ein- dämmen, so lange noch kein Medika- ment und kein Impfstoff vorliegt, gilt es, das Virus an seiner Verbreitung zu hindern. Man muss sich das einmal theoretisch klarmachen: Wenn man für circa vier bis sechs Wochen einen völligen „Lock-Down“ des öffentli- chen Lebens mitsamt Ausgangs- sperre verhängen und streng durch- ziehen würde, wäre das Virus ganz oder fast verschwunden, denn kein Erkrankter oder Infizierter könnte dann das Virus an andere weiterge- ben. Höchstens in der Familie – doch auch dort hätten nach dieser Zeit wohl alle die Infektion hinter sich. Weil das sozial und wirtschaftlich nicht geht, behelfen wir uns mit den Seit nunmehr über einem halben Jahr über genug Einsicht und Vernunft bekannten Maßnahmen. Jede von ih- hat der neue Corona-Virus mit dem verfügen, diese Vorsichtsmaßnah- nen bringt nur ein wenig, doch ange- sperrigen Namen SARS-CoV-2 uns men auch ernst zu nehmen, in unse- sichts insgesamt weniger Tausend alle mehr oder weniger im Griff. Welt- ren Nachbarländern ebenso. Infizierter im Land, die gerade anste- weit leidet die Menschheit darunter, Die Tücke einer solchen Virus-Epi- ckend sind, bringt auch das Wenige da viele erkranken, manche auch sehr demie liegt darin, dass man sie sehr schon viel, denn es bremst die Verbrei- schwer, und es gibt auch viele Tote zu stark mathematisch betrachten tung auf diesem niedrigen Niveau aus. beklagen. Hinzu kommt aber, dass muss. Wenn es ungebremst ohne Vorfälle in Fleischfabriken, Tanz- auch die Wirtschaft und das gesell- Vorsichtsmaßnahmen zu einer Ver- clubs oder in religiösen Veranstal- schaftliche Leben stark leiden. Die breitung kommt, dann werden inner- tungen zeigen, dass wir dabei auf gesamte Kulturlandschaft, ob Thea- halb weniger Wochen und Monate dünnem Eis wandeln: Wer naiv oder ter, Kinos, Konzerte, aber auch Res- Millionen Menschen infiziert und fahrlässig gute Bedingungen für An- taurants, Hotels und Vieles mehr sind auch, wenn nur 20 Prozent richtig er- steckungen schafft, riskiert heftige dem Zusammenbruch nahe, ohne kranken und rund fünf Prozent da- Ausbrüche mit sogleich vielen Infi- staatliche Hilfen geht es nicht. Auch von schwer, bedeutet das dann eine zierten. andere Teile der Wirtschaft sind stark völlige Überlastung der medizini- In dieser Situation steht die AWO betroffen und damit viele Menschen, schen Versorgung. In den USA oder dafür ein, dass wir alle mit Rücksicht die Sorge haben müssen, ihre Arbeit Brasilien kann man leider nur zu an- und Disziplin durch diese Zeit gehen. zu verlieren. schaulich mit ansehen, was passiert, Ob betagte Menschen oder jüngere Wir alle müssen uns bestimmte wenn sehr dumme und machtgierige mit ungünstigen Vorerkrankungen: Beschränkungen auferlegen: Ab- Politiker alle Ratschläge von Medizin sehr viele müssen davor geschützt stand halten, Händeschütteln und und Wissenschaft in den Wind schla- werden, schwer zu erkranken und gar Umarmen vermeiden, mehr Hygiene- gen. Dann reichen weder die Inten- mit dem Tod bedroht zu sein. Da kann maßnahmen als bisher und natürlich: sivbetten, noch die Särge und Kre- man den Spaß von Feiernden oder die Masken. Zum Glück leben wir in matorien mehr aus – das allen wirtschaftlichen Umsatz schlecht einem Land, in dem die allermeisten Schlaumeiern auch bei uns zum gegenrechnen. In Schweden hat sich 10 | aktuell
gezeigt, dass man mit dieser Vorge- wird. Dann können wir nach und nach Die AWO als Verband und Unter- hensweise viel mehr Todesfälle ver- zu unserem gewohnten Leben zu- nehmen hilft in dieser Zeit, wo sie antworten muss, dabei leidet – ange- rückkehren. Das Wichtigste ist dabei kann: in der Altenhilfe, Kinderbetreu- sichts der international vernetzten wohl das herzliche Zusammenkom- ung, Beratung und sozialen Versor- Welt – die Wirtschaft dort genauso men mit anderen Menschen: Ver- gung. Lasst uns, wie in dem schönen wie bei uns. wandten, Freunden, Kolleg*innen, im Lied, das bei uns oft gesungen wird, Aber wir alle haben die berechtigte Ortsverein und anderswo. Ohne Mas- „gemeinsam, Seit’ an Seit’“ diese Hoffnung, dass es irgendwann in den ke, so dass man nicht mehr in den schwierige Zeit meistern, ohne unse- nächsten Monaten oder im kommen- Stoff lächeln muss. Hände möchten re Solidarität zueinander und mit al- den Jahr Durchbrüche in Sachen Me- dann lange gedrückt und Schultern len anderen zu verlieren. dikamente und Impfstoffe geben wieder liebevoll geklopft werden. Nils Opitz-Leifheit Jugendwerk Nachhaltigkeit mit Wir-Gefühl ermittelt wurden. Unterstützt wird das Projekt als Teil innerhalb des Pro- grammes „VIP – Vielfalt in Partizipa- tion“ durch das Ministerium für Arbeit, Sozialordnung, Familie, Frauen, und Senioren aus Mitteln des Landes Ba- den-Württemberg. Grüne Solidarität Grüne Solidarität ist ein zehnmona- tiges Lernprojekt, um die Nachhal- tigkeit in Jugendverbänden und deren Aktivitäten, Seminare, Veran- staltungen, Workshops, Freizeiten voranzubringen. Zielgruppe: Junge Gruppenbild von Ehrenamtlichen interkultureller Projekte Menschen und junge Erwachsene, die in der Jugendarbeit aktiv sind Kreative interkulturelle Projekte ge- ken sowie junge Menschen, insbe- und sich für Themen wie globales hen auch in Zeiten von Corona weiter. sondere mit Fluchterfahrungen, sozial Lernen und Nachhaltigkeit interes- Die Ehrenamtlichen des Jugend- einzugliedern. Ganz besonders im sieren. In monatlichen Workshops, werks der AWO Württemberg e.V. sind Fokus ist das „Weilimdorfer Wir-Ge- Themenabenden und Coachings auch in Zeiten von Corona höchst ak- fühl“: Es geht darum, gemeinsame werden die Teilnehmenden von Ex- tiv geblieben. Mit Hilfe verschiedener Verbundenheit sowie Vernetzung im perten für praktische Nachhaltig- Online-Tools tauschten sie sich re- Sozialraum zu schaffen – durch keit geschult, um danach das Ge- gelmäßig aus, konzipierten und orga- Kunst. Indem die Teilnehmenden kre- lernte in den Jugendverbänden nisierten vielfältige Projekte. Wie ge- ative Workshops besuchen, gestalten umsetzen zu können. Auch ein plant, wurden diese im August sie Lebenswirklichkeit. Das wiederum „Zero-Waste-Festival“ ist geplant. durchgeführt. fördert Selbstsicherheit, macht Lust Gemeinsam wird an der Broschüre und gibt Mut, sich in das gesellschaft- „Nachhaltigkeit in Jugendverbän- CoheART liche Leben einzubringen. Als Kunst- de“ gearbeitet. Im Mittelpunkt des Modellprojekts plattform vermittelt das Projekt Fä- Interessiert? Wer an einem der beiden „CoheART“ steht das Ziel, die Eigenin- higkeiten, die sich positiv auf das Projekten mitmachen möchte, mel- itiative von zugewanderten Men- soziale Engagement und Integration det sich bei Projektkoordinatorin schen zu fördern, ihre sozialen Kon- auswirken. Diese kulturelle Teilhabe Aleks Koleva, aleks.koleva@jugend- takte sowie die Teilhabe am wirkt sich nicht nur positiv auf die werk24.de gesellschaftlichen Leben zu verbes- Teilnehmenden und das lokale Um- Neue Ideen und neue Gesichter sind sern. Zu den Hauptthemen gehört, feld aus. Es greift auch gesellschaftli- immer herzlich willkommen! das Selbstbewusstsein und das Ge- che Bedürfnisse auf, die in einer Be- Das Projekt wird vom Europäisches fühl von Selbstwirksamkeit zu stär- darfsanalyse im Stadtteil Weilimdorf Solidaritätskorps gefördert. 11 | aktuell
Herausforderungen für starke Kinder Cha(lle)nge für Powerkids setzt sich gegen Kinderarmut ein. Im März 2020 ging es los: Das Pro- auch fast drei Tage in Anspruch. Doch jekt Cha(lle)nge für Powerkids star- mit zunehmender Übung wurden die tete, initiiert von der AWO Württem- Filmemacherinnen und -macher rou- berg, zwei Jahre vom Europäischen tinierter und schneller. Sozialfonds ESF gefördert. Dabei ko- Als der Lockdown gelockert wur- operieren die AWO Schwäbisch Hall, de, ging es nach draußen. Doch was AWO Esslingen und die AWO Heiden- tun, wenn man sich nicht mit Freun- heim, setzen sich gemeinsam gegen den treffen kann? Klar, den Landkreis Kinderarmut ein. Waren zu Beginn Heidenheim kennenlernen! Also wur- die Social Media Nebenthema, än- den Orte gefilmt und vorgestellt, an derte sich das mit dem Coronavirus. denen Familien und Kinder ohne zu- fen sich Kinder wieder treffen. Den- Wollte man zunächst die Kinder über sätzliche Ausgaben eine schöne Zeit noch werden weiterhin YouTube und bestimmte Plattformen erreichen, verbringen können. Kurz: Ein perfek- Instagram eine Rolle spielen. Die Po- Ideen suchen, Treffpunkte organisie- tes Setting für Cha(lle)nge für Power- werkids sollen den Umgang mit den ren, rückten nun die Sozialen Medien kids! Auf Instagram, wo viele Kids Medien lernen, welche Chancen, aber ganz in den Vordergrund. Auch bei sich die Zeit vertreiben, wird wieder- auch welche Gefahren sich dahinter der AWO Heidenheim setzte man um täglich ein Quiz in der Power- verbergen. Ebenso sollen Kinder zu- sich intensiver mit den Plattformen kids-Story eingestellt. Dort können künftig ihre eigenen Videos drehen Youtube und Instagram auseinander, Fragen zur Allgemeinbildung beant- und schneiden: Learning by doing – überlegte, wie Cha(lle)nge für Power- wortet werden, neue Videos werden unterstützt von der AWO. Die Rück- kids digital fortgeführt werden kann. beworben, die AWO-Aktivitäten vor- meldungen bisher sind enorm. Die Filme zu verschiedenen Themen gestellt. Kinder und Jugendlichen zeigten wurden gedreht und auf Youtube Es zeigt sich: Mit den Social Media großes Interessen an Umsetzung hochgeladen: Challenge-Videos, Bas- können mehr Kinder, Jugendliche, und Mitwirkung, so Projektleiterin telvideos, Physikvideos und viele aber auch Erwachsene erreicht wer- Sonja Clausnitzer. Sie resümiert: „Mir mehr. Klar mussten zuvor viele tech- den. Ein Mehrwert für die Gesell- ist es wichtig, dass der Kanal und die nische und inhaltliche Fragen geklärt schaft! Denn so profitiert nicht nur Instagram-Seite authentisch sind. werden. Welches Konzept passt? An ein kleiner Teil, also die Teilnehmen- Mit viel Spaß, Leidenschaft und Freu- welchem Ort kann gedreht werden? den von Cha(lle)nge für Powerkids, de an der Arbeit wird diese Authenti- Wie wird überhaupt gedreht und ge- sondern auch viele andere. zität und der Inhalt des Projektes wi- schnitten? Der erste Film nahm denn Und in Zukunft? Mittlerweile dür- dergespiegelt.“ In Kontakt bleiben und Neues erfahren Das neue Format AWO-Talk gewährleistet den Austausch unter AWO-Interessierten. Aufgrund der Pandemie sind digitale tion hilft praktische Erfahrung! Auch langt. Wenn man sich sehen will, Besprechungen längst Routine bei kleinere Gruppen können gebildet braucht man einen Computer mit Ka- der AWO. Das nutzen die Verbands- werden – möglichst viele sollen zu mera, aber um teilzunehmen und referenten: Dennis Schälike, AWO Wort kommen. Die AWO-Talks wer- mitzureden, langt auch ein Telefon. Baden, sowie Sascha Erben und Gu- den regelmäßig mittwochs angebo- Viele AWO-Aktive haben so ihre erste drun Schmidt-Payerhuber, AWO ten, die Einladungslinks gehen an Erfahrung mit einer Videokonferenz Württemberg, riefen den AWO-Talk Vorstand, Vorsitzende sowie Ge- gemacht und festgestellt, dass es ins Leben. schäftsführer und dürfen selbstver- kein Hexenwerk ist. Also einfach mel- AWO-Talks haben immer ein be- ständlich weitergeben werden. Am den und abwarten was passiert! Eine stimmtes Thema, zu dem informiert AWO-Talk teilnehmen ist ganz ein- Mail an miteinander@awo-wuert- wird, aber sie dienen auch dem Aus- fach, ganz bequem von daheim, ohne temberg.de genügt oder anrufen un- tausch und der kollegialen Beratung. lange Fahrzeiten: Ein kurzer Anruf ter 0711 22903-142 bei Gudrun Denn mehr als theoretische Informa- oder eine Mail an die Adresse unten Schmidt-Payerhuber. 12 | aktuell
Migrationsberatung in Aktion Jedes Jahr ziehen viele Menschen im Frühjahr die Corona-Zahlen in die aus dem Ausland nach Stuttgart, sei Höhe schossen und die Entwicklung es, weil sie hier ihre berufliche Zu- der Pandemie nicht abzusehen war, kunft sehen, weil sie geflohen sind wurde kurzentschlossen ein ganz an- oder weil sie hier ihre*n Partner*in deres Angebot auf die Beine gestellt: fürs Leben gefunden haben. Viele von Ein Stadtspaziergang unter freiem ihnen werden bei ihrem Start in Himmel. Die Idee war, einen idealen Deutschland von der Migrationsbe- Integrationsprozess in Stuttgart zu ratung für Erwachsene (MBE) und durchlaufen, im wahrsten Sinne des dem Jugendmigrationsdienst (JMD) Wortes per pedes. Dafür aktivierten beraten und begleitet. Doch, obwohl die Migrationsberatungen ihre Netz- die AWO Stuttgart und andere Träger werkkontakte in der Stadt und ge- dank dieser Bundesprogramme seit wannen sechs Stuttgarter Einrich- Jahrzehnten erfolgreiche Arbeit leis- tungen für den Rundgang. ten, ist das Angebot in der Öffentlich- „Uns war es wichtig, die Themen keit und der Kommunalpolitik nur darzustellen, die unsere Ratsuchen- teilweise bekannt. Höchste Zeit, das den am meisten beschäftigen“, führt zu ändern, dachten sich die Migrati- Monica Furch (JMD) aus. Das sind onsberater*innen von sechs Stutt- neben dem Aufenthalt vor allem garter Verbänden und organisierten Wohnen, Bildung und Arbeit – große gemeinsam einen Aktionstag. Anliegen, die für ein eigenständiges Eigentlich hatte man einen politi- Leben und gesellschaftliche Teilhabe schen Fachtag geplant, erzählt Jo- unerlässlich sind. Die Stadtführung Das Hotel Wartburg, eine der Stationen des hannes Frank von der MBE. Doch als sollte darstellen, wie erfolgreich vie- Stadtspaziergangs. Variante „normale auslieferung“ Menüservice der AWO Stuttgart unverbindlich kennenlernen Für die Unterstützung und künstliche Aromen konse- Sicherheit im Alltag bietet die quent verzichtet. Je nach AWO Stuttgart neben Haus- Wunsch liefern die Menüku- notruf und Pflege auch einen riere täglich heiß oder einmal Menüservice an. pro Woche tiefkühlfrisch ins Haus – an 365 Tagen im Jahr, Das Mittagessen wird von ganz ohne vertragliche Bin- Menükurieren direkt ins dung. Der Menüservice kann Wir bringen Ihnen Haus gebracht. Dabei reicht z. B. mit dem Kennenlern- den Genuss ins Haus! das attraktive Angebot von Angebot „3 x Menügenuss Hausmannskost, regionalen ins Haus“ für nur 5,49 € pro -Angebot Leckere Menüs in Kennenlern uss“ für Speisen und Genießermenüs Menü unverbindlich getestet großer Auswahl „3 x Menü gen bis hin zu Diäten und Kost- werden. Dazu Desserts, Salate r 5 ,4 9 € pro Menü. nu formen. Bei speziellen Er- ellen! und Kuchen Jetz t best nährungsfragen hilft die Die Kundenberatung des Auch für Diäten Ernährungsberatung weiter. Menüservice erreichen Sie Im Auftrag der Arbeiterwohlfahrt Gekocht wird mit natürlichen persönlich Montag bis Frei- Kreisverband Stuttgart e. V. Zutaten, dabei wird auf Zu- tag von 8–18 Uhr unter der Tel. 0711/45 95 09 09 sätze wie Geschmacksver- Nr. 0711/45950909. Stuttgart stärker jeglicher Art oder Menüservice apetito AG · Bonifatiusstr. 305 · 48432 Rheine PR-Anzeige-Allgemein-AWO-Stuttgart.indd 1 25.01.16 16:21 13 | aktuell
len Menschen durch die Migrations- Am 7. Oktober war es soweit. In zum Marathonlauf durch den deut- beratung und die enge Zusammenar- zwei gemeinsamen Spaziergängen schen Behördendschungel waren beit mit den kommunalen wurden die sechs Einrichtungen – viele spannende Einblicke in das Le- Einrichtungen geholfen werden kann das Welcome Center, die Ausländer- ben neuzugewanderter Stuttgar- – und dass es trotzdem großen Be- behörde, das Jobcenter, das Hilde- ter*innen dabei. darf nach weiteren Angeboten gibt. gardis-Wohnheim, die Sprachschule Unter den rund dreißig Teilneh- Diese Botschaft war insbesondere an henke schulungen und der Arbeitge- menden waren u. a. Kolleg*innen an- die Kommunalpolitiker*innen gerich- ber WartburgHotel – angelaufen und derer Fachdienste, Abgeordnete des tet. Denn überall da, wo Bund und engagierte Mitarbeiter*innen stellten Stuttgarter Stadtrats und verschie- Kommune Hand in Hand gehen, ent- sich dort den Fragen von „Stadtfüh- dene interessierter Bürger*innen ver- stehen besonders erfolgreiche Pro- rer“ Johannes Frank und den Gästen. treten. Leider konnten nicht alle Inte- jekte – wie das Welcome Center, der Doch auch die Perspektive der Men- ressierten teilnehmen: Ein Teil der Ausbildungscampus oder viele Ju- schen, die neu nach Stuttgart ziehen, Stuttgarter Stadträt*innen befand gendkurse der AWO Stuttgart. Dass kam nicht zu kurz: An jeder Station sich nach einer Veranstaltung in hier noch viel Luft nach oben ist und waren Klient*innen der Migrations- Quarantäne. „Kein Problem“, meint es auch, oder sogar besonders, in beratung vertreten und erzählten von Johannes Frank – dank der großen Pandemiezeiten wichtig ist, solche ihren Erfahrungen beim Ankommen positiven Resonanz sei klar: Im guten Ansätze auszubauen, das soll- in Deutschland: Von Erfolgen und nächsten Jahr wird es wieder einen te mit der Stadtführung gezeigt wer- Spaß beim Deutschlernen über eine Stadtspaziergang geben. den. anspruchsvolle Ausbildung bis hin MBE & JMD, AWO Stuttgart • Maler- und Tapezierarbeiten • Lackierarbeiten • Innen- und Außenputze • Vollwärmesysteme • Spachtelarbeiten • Lehmputze • Verkauf und Verlegung von Teppichboden • PVC • Laminat • Designbeläge • Linoleum • Trockenbau • Gipserarbeiten • Mehreffektwandbeschichtungen • Graffiti-Entfernung und Schutz • Beschriftungen Über 30 Jahre Maler- und Stukkateurbetrieb Stuttgart - Kaltental • Kuckucksruf 33 Tel. 6 87 35 31 • Fax 6 20 88 91 • www.achimalber.de Studio: Böblinger Str. 429 • Telefon 6 49 28 87 14 | aktuell
Interview „Möglich machen was gewünscht wird“ Lust dazu und die Räume dafür sind auch schon da. Daher hatten wir uns auf die Ausschreibung der Stadt da- für beworben und im Sommer den Zuschlag erhalten. Welchen Mehraufwand bedeutet das für Sie? In unseren Räumen in der Ostend- straße 83, über der Post, haben wir genug Platz, um die weiteren Ange- bote unterzubringen. Wir haben einen großen Speisesaal, zwei größere Gruppenräume und zwei kleinere Gruppenräume. Der Speisesaal, in dem wir unseren Mittagstisch anbie- ten hat übrigens eine wunderschöne Aussicht auf Rotenberg. Das Stadtteilhaus ist jedenfalls noch am Entstehen und wird gleichzeitig Im Interview: Birgit Schmid (rechts) mit dem Team des Stadtteilhauses am Ostendplatz. immer im Wandel sein, weil neue Ide- en, Themen und Interessen aufkom- Das neue Stadtteilhaus im Stuttgar- Wie ist die Idee zu der Einrichtung men. So soll es auch sein: Das Stadt- ter Osten hat im November seine Ar- entstanden? teilhaus als ein bewegter, lebendiger beit aufgenommen. Die Einrichtungs- Es ist ein Wunsch der Stadt, Stadtteil- Ort, an dem vieles möglich ist und wo leiterin Birgit Schmid erzählt im häuser zu installieren, weil diese das wir auf die Wünsche der Anwoh- Interview, was in dem Begegnungs- soziale Geschehen fördern und die ner*innen reagieren können. Für die- zentrum geplant ist und wie sie die Menschen in Kontexte einbinden, die se neuen Aufgaben haben wir eine 75 Einwohner des Stadtteils zusam- für sie wichtig und erwünscht sind. Prozent Stelle dazubekommen. menbringen will. Wir geben den Menschen Zeit und Raum für ihre Themen. Bei Bedarf be- Wie viele Mitarbeiter arbeiten mit? Frau Schmid, was darf ich mir unter raten und vermitteln wir. Wir sind ein Team aus drei Sozialpäd- dem neuen Stadtteilhaus im Stutt- agoginnen, einem Sozialpädagogen garter Osten vorstellen? Wie kam da die AWO ins Spiel? und zwei Studierenden der Dualen Der Sinn des Stadtteilhauses ist, dass Ursprünglich kommen wir aus der Al- Hochschule Baden-Württemberg, so- es den Sozialen Raum widerspiegeln ten- und Nachbarschaftshilfe. Wir wie viele Nebenamtliche. Gerade für soll. Wir sprechen mit unseren Ange- bieten unter der Woche täglich einen unsere Nachbarschafts- und Alten- boten nicht gezielt ein Geschlecht, Mittagstisch an und ermöglichen äl- hilfe, sowie jetzt für unsere neuen Alter, eine Religion oder Kultur an. teren Leuten, durch kleinere und grö- Aufgaben sind wir immer auf der Su- Sondern der Sozialraum als Ganzes, ßere Dienste, solange wie möglich in che nach neuen Mitwirkenden. also alle Bewohnerinnen und Bewoh- ihren eigenen vier Wänden wohnen ner, werden angesprochen. Die ein- zu bleiben. Das werden wir auch fort- Wie ist die Eröffnung angelaufen? zelnen Gruppierungen, die im Stutt- führen. Hinzu kommt jetzt das Ange- Es wird wohl etwas langsamer gehen garter Osten leben, sollen sich bot für alle weiteren Bewohnerinnen uns im Stadtteil bekannt zu machen, idealerweise finden, teilnehmen und und Bewohner des Stuttgarter Os- weil wir Corona bedingt ohne Auf- die Angebote im Stadtteilhaus mitge- tens. Die AWO konnte sich gut vor- taktveranstaltung gestartet sind. stalten. Das Team des Stadtteilhau- stellen in Stuttgart-Ost die Aufgaben Mitte November planen wir eine klei- ses ist eher dazu da, Dinge, die der eines Stadtteilhauses zu überneh- ne Bürger*innenbefragung auf der Sozialraum will, zu ermöglichen. men, wir haben das Potential und die Straße, um zu erfahren, was er- 15 | aktuell
wünscht ist, welche Angebote im Os- bote für zugezogene Familien, damit Wie schränken das Corona-Virus und ten vermisst werden. Außerdem wol- diese schneller Anschluss oder etwa die Auflagen von Land und Bund Ihre len wir in nächster Zeit auch die auch eine „Leihoma“ finden, sind ein Pläne jetzt ein? sozialen Medien bespielen, um uns Thema. Vorstellen könnte ich mir Zurzeit müssen sich die Teilnehmen- bekannter zu machen. auch Diskussionsrunden. Und mehr den unbedingt zu allen Angeboten Kommunikationskurse in verschiede- anmelden. Wenn möglich, ist das Was bieten Sie derzeit bereits an? nen Sprachen. Auch einen italieni- selbst bei unserem Mittagstisch ge- Unseren Mittagstisch dürfen wir wei- schen, thailändischen, indischen wünscht. Denn wir müssen die Teil- terhin im Rahmen der sozialen Für- Abend, bei dem sich die Kulturen nicht nehmerzahl deckeln. Sport, wie etwa sorge betreiben, damit die älteren nur vorstellen, sondern an ihren Bräu- Yoga sowie Gesellschaftsspiele, wie Menschen nicht vereinsamen. Zwi- chen und kulinarischen Eigenheiten zum Beispiel Schach oder andere schen 12 und 25 Personen nutzen teilnehmen lassen. Das sind zumin- Brett- und Kartenspiele, dürfen nicht das Angebot täglich. Die meisten ge- dest meine Ideen. Aber was letztend- stattfinden. Unsere Angebote aus hen nach dem Essen recht bald wie- lich im Stadtteilhaus passiert, ist von den Bereichen der Bildung, Betreu- der. Etwa fünf bis sechs Personen den Bürgerinnen und Bürgern des ung und der sozialen Fürsorge, dar- bleiben jedoch am Nachmittag noch Stadtteils abhängig. Wir wollen mög- unter fällt der Mittagstisch, dürfen wir zum offenen Café. lich machen was gewünscht wird. weiterhin anbieten. Wir hoffen jedoch, Auch unsere Betreuungsangebote die Angebote bereits im Dezember bleiben: An zwei Nachmittagen in der Gibt es denn auch schon genauere ausweiten zu können. Woche kümmern wir uns um demen- Pläne? ziell Erkrankte. Zweimal am Vormittag Etwas konkreter geplant haben wir im Momentan schaut das aber eher gibt es eine offene Kinderbetreuung. Dezember. Wenn es denn möglich nicht danach aus. Und ebenfalls zweimal wöchentlich und erlaubt ist, soll es einen Sonn- Leider ist das so! In unserer Planung eine Lern- und Hausaufgabenbetreu- tagsbrunch am Nikolaustag geben, versuchen wir Corona auszublenden ung für Kinder, die auf anderem Wege zum Kennenlernen. Während der Ad- wobei dies schwer fällt, wenn man in keine Nachhilfe erhalten. ventszeit planen wir ein Adventscafé, den Nachrichten hört, dass es mit bei dem wir Adventsstimmung auf- den Einschränkungen weitergeht. Welche Angebote sind in nächster kommen lassen wollen und auch Sobald wir das Signal bekommen, Zeit geplant? Nicht-Christen zu Plätzchen und dass wir mehr machen dürfen, sind Mir schwirren da viele Ideen im Kopf Christstollen eingeladen sind. Und an wir am Start. (pel) rum: Vorträge über Erziehung, Puber- Heiligabend soll es eine Feier mit tät, alleinerziehende Väter. Hilfsange- Festtagsmenü geben. Pflege benötigt dringend mehr Personal und eine zukunftsfeste Finanzierung 13.11.2020 Berlin Die Bundesminis- verfahrens: Der mit dem neuen Ver- sellschaft braucht eine solidarische ter*innen Franziska Giffey, Hubertus fahren ermittelte Personalbedarf Absicherung des Pflegerisikos. Die Heil und Jens Spahn stellen heute sollte nicht aus Sorge vor möglichen jüngst von Bundesgesundheitsmi- den ersten Zwischenbericht zur Kon- Kosten jetzt künstlich herunterge- nister Jens Spahn vorgelegten Eck- zertierten Aktion Pflege (KAP) vor. rechnet werden. Gute Pflege kostet punkte für eine Pflegereform sind Nach Brigitte Döcker, Vorstandsmit- zwar Geld; das Wohlergehen älterer zwar ein Schritt in die richtige Rich- glied des AWO Bundesverbandes, Menschen sollte unserer Gesell- tung, aber greifen zu kurz: Sie setzen zeigt die aktuelle Corona-Pandemie schaft diese Kosten jedoch Wert auf den Ausbau privater Eigenvorsor- eindringlich den Handlungsbedarf in sein.“ ge und des Pflegevorsorgefonds bis der Pflege: „Was wir in der Pflege vor Weiter führt Brigitte Döcker aus: 2050. Diese haben die bestehenden allem brauchen ist Personal, Perso- „Wir müssen die Finanzierung nach- Probleme in der Vergangenheit nicht nal, Personal! Die Verabredungen der haltig auf solide Füße stellen, ohne gelöst und werden dies auch in der KAP sollten zügig umgesetzt werden. das Risiko der Pflegebedürftigkeit Zukunft nicht lösen.“ Und das vor allem hinsichtlich des den Betroffenen überwiegend allein entwickelten Personalbemessungs- aufzubürden. Eine solidarische Ge- 16 | aktuell
( 2 y ( Heilig Abend in den AWO Begegnungs- und Servicezentren feiern ( 2 Auch in diesem Jahr planen wir unsere Begegnungs- und Servicezentren wieder an Heilig Abend zu öffnen, damit niemand den 24. Dezember alleine feiern muss. Wie Sie vermutlich wissen, halten unsere 13 Begegnungsstätten stadtweit solche Feiern jährlich vor und der Bedarf und Zulauf ist wirklich immens. Ob und in welcher Form wir diese Feiern ggf. auch dieses Jahr ausrichten dürfen, das ist leider noch nicht klar. Wie Sie ja sicherlich wissen, hat die Corona-Landesverordnung auch große Auswirkung auf den Betrieb aller Stuttgarter Seniorenbegegnungsstätten. Diese dürfen leider aktuell keinerlei Feierlichkeiten oder Ver- anstaltungen mit Unterhaltungswert anbieten. Wie es nach Ablauf der aktuellen Landesverordnung weitergeht, das wissen wir leider nicht – und diese Frage insbesondere im Hinblick auf die Heilig-Abend-Feiern brennt uns und den Kolleginnen und Kollegen der Begegnungs- und Servicezentren unter den Nägeln. Wir bitten Sie daher, dass Sie sich kurzfristig in unseren Einrichtungen erkundigen, wie der aktuelle Stand vor Weih- nachten ist. Nach dem heutigen Stand planen wir Heilig-Abend-Feiern in diesen Begegnungsstätten zu folgenden Zeiten: Begegnungs- und Servicezentrum Seelbergtreff – Begegnungs- und Servicezentrum Möhringen – Bad Cannstatt Salzäcker Ort: Taubenheimstr. 87, 70372 Stuttgart Ort: Widmaierstr. 139, 70567 Stuttgart Uhrzeit: 16.00 – 19.00 Uhr, kleiner Umtrunk und Weih- Uhrzeit: 15.00 – 19.00 Uhr, Kaffee und Abendessen nachtsessen Tel. 69 39 68 62 Tel. 56 01 49 Stadtteilhaus am Ostendplatz Begegnungs- und Servicezentrum Botnang Ort: Ostendstr. 83, 70188 Stuttgart Ort: Griegstr. 8, 70195 Stuttgart Uhrzeit: 12.00 – 15.00 Uhr, Weihnachtsmenü mit Uhrzeit: 14.00 – 16.30 Uhr, Kaffeenachmittag, Rahmenprogramm 23.12. Weihnachtsmittagessen Tel. 286 83 99 Tel. 39 10 77 78 Begegnungs- und Servicezentrum Begegnungs- und Servicezentrum Dürrlewang Altes Feuerwehrhaus – Süd Ort: Osterbronnstr. 64 B, 70565 Stuttgart Ort. Möhringer Str. 56, 70199 Stuttgart Uhrzeit: 16.00 – 19.00 Uhr, Weihnachtskaffee und Uhrzeit: 14.00 – 16.00 Uhr, Kaffeenachmittag Abendessen Tel. 649 89 94 Tel. 74 98 30 Begegnungs- und Servicezentrum Untertürkheim Begegnungs- und servicezentrum Fasanenhof Gemeinsame Feier mit dem Begegnungs- und Ort: Solferinoweg 7, 70565 Stuttgart Servicezentrum Obertürkheim Uhrzeit: 15.00 – 18.30 Uhr, Kaffee und Abendessen Ort: Widdersteinstr. 22, 70327 Stuttgart Tel. 46 92 96 27 Uhrzeit: ab 15.00 Uhr, Kaffeenachmittag und Abendessen Begegnungs- und Servicezentrum Hallschlag Tel. 33 20 58 oder über Obertürkheim, Tel. 32 28 91 Ort: Am Römerkastell 69, 70376 Stuttgart Uhrzeit: 17.00 – 19.30 Uhr, Weihnachtsabendessen Begegnungs- und Servicezentrum Zuffenhausen Tel. 54 35 36 Gemeinsame Feier mit dem Begegnungs- und Servicezentrum Feuerbach – Pfostenwäldle Begegnungs- und Servicezentrum Hedelfingen Ort: Unterländer Str. 48, 70435 Stuttgart Ort: Hedelfinger Str. 163, 70329 Stuttgart Uhrzeit: 14.00 – 16.30 Uhr, Kaffeenachmittag, Uhrzeit: 14.30 – 16.30 Uhr, Kaffeenachmittag am 23.12. Weihnachtsmittagessen Tel. 310 2676 Tel. 365 93 76 oder über Feuerbach Tel. 94 57 26 04 17 | aktuell
Sie können auch lesen