Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell

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Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
17,90 EURO
      3/2020

                                                                    wettbewerbe aktuell 3/2020
wa wettbewerbe aktuell

                         Münchner Nordosten Verdichtung Kreishausareal Gummersbach Erweiterung Stadtbücherei Esslingen
                         Theaterhaus Stuttgart Sportpark Ost Regensburg adidas – World of Sports – Meet & Eat Herzogenaurach
                         Oberstufenzentrum Lisa-Meitner Berlin Neukölln   fresch – Freisinger Erlebnis Schwimmbad Freising
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1970        IIIIIIIII   1980   IIIIIIIII   1990   IIIIIIIII   2000   IIIIIIIII   2010   IIIIIIIII   Jahre          IIIIIIIII

                                                                                                     wa

                                   Seit beinahe fünf Jahrzehnten zeigt wa wettbewerbe aktuell herausragende
wazeitreise                        Wettbewerbsergebnisse, macht sie im Detail nachvollziehbar und möchte all
jenen Information und Inspiration sein, die sich für das Wettbewerbswesen interessieren. Zur Feier des anste-
henden Jubiläumsjahrgangs haben wir für Sie unter dem Motto „Zeitreise“ bedeutende Wettbewerbe ausgewählt,
die seit den 1970er-Jahren publiziert, teilweise auch realisiert wurden. Bedeutend nicht im Sinne landmarken-
artiger Superlativgebäude, sondern uns geht es um Sensibilität, Klasse und Intelligenz eines Entwurfs. So wer-
den wir Ihnen bis zum 50. Geburtstag im Juli 2021 ab jetzt jeden Monat historische Wettbewerbe präsentieren,
von denen wir glauben, dass sie zu den interessantesten jener Zeit gehören.

Erkundungen zur Archäologie des Ungebauten – Städtebaulicher Wettbewerb Hohenbrunn

Vor einigen Wochen wurden die Ergeb-          am S-Bahn-Haltepunkt der 16 Kilometer        Und trotzdem: In seiner optimistischen,
nisse des städtebaulichen Wettbewerbs         vor der Landeshauptstadt liegenden 1.000-    zukunftsoffenen Haltung ein freundlicher
für den Münchner Nordosten ( wa-ID:           Seelen-Gemeinde Hohenbrunn eine neuer        Alien, dem wir in der Rückschau unsere
wa-2026319) vorgestellt: Nach mehrjähriger    Wohnschwerpunkt entstehen. 46 Teams          Sympathie nicht versagen wollen.
Vorbereitung gewinnt ein neuer Stadt-         nehmen am Wettbewerb teil.                   Doch die Zeiten haben sich geändert
teil für 10.000 bis 30.000 Menschen nörd-     Die Preisträger, Gottfried Hansjakob und     und mit ihnen die Entwurfshaltungen im
lich von Daglfing, Johanniskirchen und        Peter Petzold, antworten mit raumgreifen-    Städtebau: Damals die kontextlose Kon-
Englschalking Konturen: mit städtischer       den mäandrierenden Gebäudezeilen und         frontation des neuen Maßstabs – heute der
Dichte, klassischen Straßenräumen und         verzweigten Stichstraßen auf diese Auf-      Weiterbau der Stadtlandschaft. Damals
Plätzen, eingewoben in eine Parkland-         gabe. Ein Bekenntnis zur Moderne mit         die Vision gleichartiger Wohnverhältnisse
schaft. Ein Entwurf, dersich nun in einem     großer Geste. Jeder Wohnhof schließt         in einer funktionalistischen Großsiedlung
kritischen stadtweiten Diskurs behaupten      über einen Grünzug an die angrenzenden       – heute die Renaissance des urbanen
muss.                                         Feldfluren und Waldinseln an, fließende      Stadtquartiers für unterschiedliche Milieus,
Dasselbe Thema – Wohnungsbau für              Übergänge zur Landschaft tragen das          Wohnformen und Bauakteure. Damals der
20.000 Menschen – ein halbes Jahrhundert      Konzept. Eine Verbindung an das existie-     strukturpolitische Durchgriff auf Umland-
früher: der städtebauliche Wettbewerb         rende Straßendorf wird bewusst nicht ge-     kommunen – heute das Ringen der Stadt-
Hohenbrunn ( wa-ID: wa-2028355) südöstlich    sucht. Auch wenn der Entwurf durch die       gesellschaft um Standorte für dringend
von München. Die Bundesrepublik um            Überbauung des S-Bahn-Haltepunkts mit        benötigten Wohnraum.
1970, das deutsche Wirtschaftswunder          einem Ladenzentrum und einem städtisch       Hohenbrunn, die Vision, wurde nicht gebaut
zeigt Risse. Zum strategischen Baustein       anmutenden Markt der Dorfgemeinschaft        – und der neue Münchener Nordosten?
der staatlichen Stabilitätspolitik wird die   ein Friedensangebot macht, bleibt die        Wir dürfen gespannt sein.
konsequent auf die Schiene ausgerichtete      Siedlung ein Fremdkörper, wie zufällig
Siedlungsentwicklung ausgerufen. So soll      neben ein gewachsenes Dorf gesetzt.                                        Franz Pesch

               Franz Pesch

          Professor (em.) Dr.-Ing. Architekt und Stadtplaner BDA/SRL
1981      Promotion zum Dr.-Ing. (Stadt- und Raumplanung)
seit 1982 _ pp a|s Pesch Partner Architekten Stadtplaner
          _ heute mit Standorten in Dortmund und Stuttgart
          _ Umfangreiche Gutachter- und Beratertätigkeit
            im In- und Ausland.
          _ Wettbewerbserfolge in den Bereichen Städtebau,
            Wohnungsbau, Stadtraum.
1992/93   _ Gastprofessor an der Gesamthochschule Kassel
1994-2014 _ Professor für Stadtplanung und Entwerfen am
            Städtebau-Institut der Universität Stuttgart;
          _ Geschäftführender Direktor des Instituts
            Dekan/Prodekan, Mitglied im Universitätsrat
Aktuell   _ Seniorpartner im Büro pp a|s
          _ Fachgutachter, Preisrichter und Mitglied in Gestaltungsbeiräten
          _ Mitglied im Kuratorium Nationale Stadtentwicklungspolitik
            und Netzwerk Baukultur BW
          _ Vorsitzender des Fördervereins Baukunstarchiv NRW
Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
wazeitreise

wa-ID: wa-2028355                      wa 1/1973 | Städtebaulicher Ideenwettbewerb Hohenbrunn

1. Preis
Gottfried Hansjakob · Peter Petzold,
München
Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung
Diese Arbeit versucht in eigenständiger, in den übrigen
Wettbewerbsbeiträgen nicht vertretener Weise, der
ortstypischen Situation von Hohenbrunn gerecht zu
werden, die eine Reihe beachtenswerter Überlegun-
gen aufwirft. Dazu gehört in erster Linie ein Grüngürtel,
der die alte Ortschaft und die zentraler gelegenen Teile
der neuen Baugebiete umschließt. (...) Bei realistischer
Einschätzung der Gegebenheiten in städtebaulicher
und soziologischer Hinsicht kann bei diesem Konzept
ein neuer, aber durchaus eigenständiger Charakter der
Gemeinde gewonnen werden, wobei Schutz, Pflege
und Intensivierung der Landschaft wie von selbst ge-
geben sind. (...) Der Entwurf weist eine sehr feinfühlige
Baumassengliederung auf, die der gestellten Aufgabe
voll gerecht wird. Obwohl die mäanderförmige Bebau-
ung ausdrücklich nur als eine der möglichen wand-
lungsfähigen Wohnbebauungen angegeben ist, sind
sie in ihrer Gesamtheit wohl überlegt: Jede Wohnung
besitzt eine ruhige, dem Grün zugeordnete Wohnseite.

Städtebau der 1970er-Jahren
Bei dem für die BRD und West-Berlin aus-
geschriebenen, offenen städtebaulichen
Ideenwettbewerb Hohenbrunn mit 46 ein-
gereichten Arbeiten ist eine zum heuti-
gen Städtebau deutlich konträre Haltung
                                                            Strukturplan M. 1:30.000
festzustellen: die Planung von – negativ
formuliert – Trabantenstädten. Interessant
erscheint: Wie gingen die Planer mit der
unsäglichen Vorgabe um, ein kleines Dorf
wie Hohenbrunn mit 1.000 Einwohnern auf
über 20.000 zu erweitern?
Der Gewinnerentwurf von Peter Petzold
und Gottfried Hansjakob ist dabei be-
sonders bemerkenswert: Die damals
neue schlangenförmige Bebauung mit
Ketten- bzw. Reihenhäusern ermöglicht
eine Durchgrünung, die von allen Wohn-
einheiten des neuen Stadtteils erlebbar ist.
Man sieht in diesem Entwurf den deutli-
chen Willen der Verfasser, gleichsam aus
der Not eine Tugend zu machen, und den
zum tagtäglichen Pendeln Verurteilten zu
Hause durch den Grüngürtel ein Stück
Natur zu schenken. Ein kleines zwar, aber
doch ein bedeutendes Zeichen hinsicht-
lich der Berücksichtigung eines heute
ganz entscheidenden Faktors, nämlich
dem der Lebensqualität. Und ein wunder-
bares städtebauliches Beispiel für das hinter
der jeweils historischen Architekturauffas-
sung sichtbar werdende Menschenbild:
damals der in der Peripherie funktional
wohnende und in der Stadt arbeitende
Mensch, heute der nach Work-and-Life-
Balance strebende in möglichst urbanen
Stadtquartieren lebende Mensch.
                                                            Lageplan M. 1:15.000

Die vollständigen Wettbewerbsergebnisse finden Sie auf www.wettbewerbe-aktuell.de
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                                                              1970   IIIIIIIII   1980   IIIIIIIII   1990   IIIIIIIII   2000   IIIIIIIII   2010   IIIIIIIII   Jahre   IIIIIIIII
                                                                                                                                                              wa

2. Preis
Wilhelm u. Michael Schlegtendal, München
Mitarbeiter:
P. Damm · W. Heil · S. Rosemann
Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung
(...) Die ortstypische landschaftlich-städtebauliche
Situation wird klar erkannt und die richtige Folgerung
gezogen. Damit wird der eigenständige Charakter der
Gemeinde in vorzüglicher Weise beibehalten und die
Voraussetzungen zu Schutz, Pflege und Intensivierung
der Landwirtschaft in vollem Umfang ermöglicht. (...)
Die Grenze des bebaubaren Gebietes wird gegenüber
den Ausschreibungsunterlagen zurückgenommen, so-
dass das verbleibende Gelände zwischen Waldrand
und Bebauung breiter wird. Das hat den unschätzba-
ren Vorteil, dass der ortstypische Charakter besser
hervortritt als in fast allen übrigen Arbeiten und der wei-
teren landschaftlichen Nutzung des Geländes ein großer
Anreiz gegeben wird. Die Lage der Naherholungsein-
richtungen am Waldrand ist richtig; ihre Verknüpfung
mit den übrigen Freiflächen und dem Wohngebiet aus-
gezeichnet. (...) Die vorgeschlagene Blockbebauung
weist Wohnungen zu ruhigen Innenhöfen aus, aller-
dings mit teilweise mangelhafter Besonnung. Die
Platzbildung im Zentralbereich ist überdimensioniert.

                                                                Lageplan M. 1:15.000

3. Preis
Prof. Erwin Heinle · Prof. Robert Wischer
und Partner, Stuttgart
Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung
Der besondere Wert dieses Beitrags liegt in der Erar-
beitung eines fundierten Entwicklungskonzeptes (...).
Den sektoralen Teilzielen entsprechen konkrete Maß-
nahmenvorschläge, die in räumlichen Vorarbeiten um-
gesetzt werden; dieses Lösungsangebot erlaubt eine
Wahl aus einem breiten Spektrum von grundsätzlichen
Entwicklungsmöglichkeiten. (...)
Die Massierung der Geschossbebauung im S-Bahn-
Bereich führt für einen Großteil der Bewohner zu kurzen
Gehwegentfernungen zur Haltestelle. Die fehlende zu-
sätzliche Vermaschung des Wohngebietsnetzes mit
dem übergeordneten Straßennetz (...) führt zu einer
unerträglichen Anfälligkeit des Erschließungssystems.
Die Baumassenanordnung kann nicht restlos überzeu-
gen; die langen, bis zu 6-geschossigen Wohnarme
übernehmen zwar Gliederungs- und Orientierungs-
funktion, schaffen aber nur einen geringen städtebau-
lichen Erlebniswert. Außerdem ist bei der Pa-
rallelanordnung der Zeilen der Wohnwert beeinträch-
tigt, insbesondere, weil ihnen ein ausreichender
Freiraum nicht zugeordnet ist. (...) Das Angebot von
Wohnstraßen kann das Fehlen von Freiräumen nicht in
vollem Maße ersetzen.

                                                                Lageplan M. 1:15.000

                                                                                                    Schneller finden mit der wa-ID: wa-2028355
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1/8 Münchner Nordosten                                                                                                             22 – 3/2020     wa

Münchner Nordosten
Munich's Northeast

   wa-ID: wa-2026319                              1. Preis / 1st Prize (€ 61.500,–)                   Anerkennung / Mention (€ 7.000,–)
                                                  rheinflügel severin, Düsseldorf                     bauchplan ).(, München
Auslober / Organizer
                                                  Björn Severin                                       Tobias Baldauf
Landeshauptstadt München
                                                  bbz landschaftsarchitekten, Berlin                  Philippe Rahm Architectes, Paris
Koordination / Modellfotos                        Timo Herrmann                                       Mitarbeit: F. Nebot Gomez · A. Gschwandtner
Dragomir Stadtplanung GmbH, München               Mitarbeit: M. Kong · M. Beckmann · M. Mengs         A. Stauber · W. Dery · E. Judmaier
                                                  Verkehr: Obermeyer Planen und Beraten, Köln         K. Strasser · A. Kollmann-Suhr · J. Koch
Wettbewerbsart / Type of Competition              Energie: EGS-plan GmbH, Stuttgart                   J. Ulrich · A. Stauber · Fan Wen
Offener zweistufiger städtebaulicher und land-                                                        Verkehr: orange edge, Hamburg
schaftsplanerischer Ideenwettbewerb               2. Preis/ 2nd Prize (€ 36.900,–)
                                                  CITYFÖRSTER, Hannover                               Anerkennung / Mention (€ 7.000,–)
Teilnehmer *innen/ Participant                    Oliver Seidel · Dr. Verena Brehm                    MM.WERK, Wien
Arbeitsgemeinschaften aus Architekt*innen und     freiwurf landschaftsarchitekturen, Hannover         Dr. Marina Mather
Landschaftsarchitekt*innen in optionaler Koope-   Börries von Detten                                  liebald + aufermann
ration mit Stadtplaner*innen                      urbanegestalt PartGmbB, Köln                        landschaftsarchitekten PartGmbB, München
Beteiligung / Participation                       Johannes Böttger                                    Ingrid Liebald · Katja Aufermann
1. Stufe 32 Arbeiten                              Mitarbeit: Jakob Bohlen · Niklas Köller             Mitarbeit: Oliver Dunkel · Laura Jenßen
2. Stufe 9 Arbeiten                               Lisa Iglseder · Tim Mohr · Jacob Fielers            Verkehr: team red Deutschland, Gilching
                                                  Emma Römer · Hanna Höhne · Leander Olkner           Modell: Scala Matta Modellbau Studio, Wien
Termine / Schedule
Tag der Auslobung                 10. 04. 2019    3. Preis/ 3rd Prize (€ 24.600,–)                    Competition assignment
Abgabetermin Pläne 1. Stufe       14. 06. 2019    performative architektur, Stuttgart                 The competition for Munich’s northeast with 600
Preisgerichtssitzung 1. Stufe 16.+17. 07. 2019    Dr. Steffen Wurzbacher                              ha shall create a future-oriented development
Abgabetermin Pläne 2. Stufe       13. 12. 2019    UTA Architekten und Stadtplaner, Stuttgart          and liveable quarters that are typical of Munich,
Preisgerichtssitzung 2. Stufe 23+24. 01. 2020     Dominique Dinies · Sigrid Müller-Welt               but still providing space for landscape and
                                                  Grüne Welle Landschaftsarchitektur, Grünkraut       agriculture. Three different usage densities of
Fachpreisrichter*innen / Jury                     Johannes Jörg                                       the area shall be examined: A growth of 10.000,
Prof. Markus Allmann, München (Vors.)             Mitarbeit: F. Baller · L. Biskupski · A. Camargo    20.000 and 30.000 new residents. The result
Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk, Stadtbaurätin LH     G. Crinelli · A.-C. Dietz · T. Eisele · D. Kison    shall become the basis for the next steps. Social,
Prof. Anne-Julchen Bernhardt, Köln                A. Kübler · L. Wagner · S. Holz · H. Watter         green and technical infrastructures and mobility
Prof. Dr. Benedikt Boucsein, Zürich               Verkehr: Brenner Plan GmbH                          offers shall be provided.
Prof. Manuel Scholl, Zürich
Prof. Ulrike Böhm, Berlin
Claudia Meixner, Frankfurt am Main                Wettbewerbsaufgabe
Michael Ziller, München                           Das Stadterweiterungsgebiet Münchner Nord-          Durch eine sinnvolle Abfolge einzelner Entwick-
Dr. Carlo Becker, Berlin                          osten zählt neben Freiham zu den wichtigsten        lungsabschnitte soll gewährleistet werden, dass
Dr. Andreas Kipar, Mailand                        strategischen Vorhaben der Stadtentwicklung         neben dem Bau neuer Wohn- und Arbeitsstätten
Irene Burkhard, München                           in München. Mit einem Planungsumgriff von ca.       rechtzeitig und sukzessive auch die erforder-
Rita Lex-Kerfers, Bockhorn                        600 ha hat der Münchner Nordosten das Poten-        lichen sozialen, grünen und technischen Infra-
Prof. Ariane Röntz, Kassel                        tial, mittelfristig einen bedeutenden Beitrag zur   strukturen bereit gestellt werden. Insbesondere
Sachpreisrichter*innen                            Deckung des Wohnraumbedarfes zu leisten.            ein stadt- und klimagerechtes Mobilitätsan-
Dieter Reiter, OB Landeshauptstadt München        Aufgrund der Bedeutung dieses Wettbewerbs           gebot soll zeitgerecht bereitstehen. Mit dem
Kristina Frank, Kommunalreferentin                für die zukünftige Entwicklung der Stadt bietet     Wettbewerb sind auch mögliche Entwicklungs-
Hans Podiuk, Stadtrat                             sich hier die Möglichkeit eine überzeugende         abschnitte in ihrer räumlichen Dimension offen
Walter Zöller, Stadtrat                           Vision einer zukunftsweisenden Weiterentwick-       zu legen.
Bettina Messinger, Stadträtin                     lung der besonderen Identitäten und Qualitäten
Heide Rieke, Stadträtin                           Münchens zu schaffen. Durch besonders krea-
Herbert Danner, Stadtrat                          tive Ansätze und Ideen sollen überzeugende
Gabriele Neff, Stadträtin                         Visionen entstehen, die auch durch die Vermitt-
Otto Steinberger, Bezirksauschuss 15              lung von Atmosphären und Stimmungen über-
Angelika Pilz-Strasser, Bezirksausschuss 13       zeugen können. Die Dorfkerne und bestehende
Suzan Erdogan, Büro des OB, LHM                   Siedlungsinseln mit ihren heutigen Qualitäten
Sabine Stucke, Kommunalreferat LHM                sollen in einen Dialog mit den neuen Stadtbau-
Renate Kürzdörfer, Stadträtin                     steinen treten und zusammen münchentypische
Robert Brannekämper, Bezirksausschuss 13          lebenswerte Quartiere bilden. Auf mindestens
                                                  der Hälfte der Flächen soll jedoch auch Raum
Preisgerichtsempfehlung /
                                                  für bestehende identitätsstiftende Nutzungen,
Recommendation by the Jury
                                                  wie Landwirtschaft und Pferdesport sowie für
Das Preisgericht empfiehlt, die mit Preisen und
                                                  den Erhalt der wertvollen Landschaftselemente
Anerkennungen ausgezeichneten Wettbewerbs-
                                                  freigehalten werden: Innerhalb der Stadtge-
arbeiten der weiteren politischen und öffentli-
                                                  sellschaft bestehen konfliktreiche Vorstellungen
chen Diskussion zur Entwicklung des Münchner
                                                  über den Umfang einer vertäglichen Entwick-
Nordosten zugrunde zu legen.
                                                  lung im Münchner Nordosten.
                                                  Ausgelöst durch diese Diskussion hat der
                                                  Stadtrat als Kompromiss die Untersuchung
   Mehr Information zum                           von drei verschiedenen Nutzungsdichten zur
   Wettbewerbsergebnis                            Grundlage dieses Wettbewerbs erklärt. Dabei
                                                  soll ein Wachstum um 10.000, 20.000 und
   mit der         wa-ID: wa-2026319              30.000 neue Einwohner*innen innerhalb des
                                                  Wettbewerbsgebiets untersucht und dargestellt
   | Ergebnis im Heft nur kurz dargestellt?       werden. Das Ergebnis des Wettbewerbs soll
     Finden Sie mehr dazu auf                     dem Stadtrat und der Stadtgesellschaft als Ent-
     www.wettbewerbe-aktuell.de                   scheidungshilfe und Grundlage für die näch-
                                                  sten Schritte dienen.
Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
wa       3/2020 – 23                                                                                                                                               Münchner Nordosten 1/8

1. Preis / 1st prize rheinflügel severin, Düsseldorf · bbz landschaftsarchitekten, Berlin
Preisgerichtsbeurteilung                                            Qualität der Grün- und Freiraumplanung                            Qualität der Erschließung und verkehrlichen Lösung
Qualität der Leitidee(n) mit einer klaren Haltung zum Ort           - Der Badesee westlich des Hüllgrabens am Übergang                - Die U-Bahnstation ist schlüssig in der Lage im Kon-
- Die Arbeit überzeugt mit einem klaren Konzept basie-                zwischen Stadt und Landschaft liegt sehr günstig                  zept integriert.
  rend auf einem starken Freiraumgerüst mit prägenden                 hinsichtlich der ÖPNV-Anbindung.                                - Die Trambahn erschließt mit der Führung an der
  Grünzügen, welches Neubaugebiete vom Bestand                      - Die starke Grundstruktur erfüllt stadtklimatische Be-             Nahtstelle zwischen Alt und Neu beide Bereiche gut
  separiert und eine klare Haltung zum Ort aufbaut.                   lange und gleichzeitig auch die geforderten Freiraum-             und gleichwertig. Dies hebt sie von anderen Arbeiten
- Im Vergleich zu anderen Arbeiten weist diese durch-                 nutzungen im Vergleich zu anderen Arbeiten sehr gut.              stark positiv ab.
  gängigere und großzügigere Freiraumbänder in Ost-                 - Die Ost-West Fortführung des Zamillaparks über-                 - Die Quartiersgaragen sind in ihrer Lage gut positio-
  West-Richtung auf.                                                  zeugt bei dieser Arbeit.                                          niert. Dem Anspruch an autofreie Quartiere wird in
- Ergänzendes, diagonales Freiraumband als hoch-                    - Der Hüllgraben ist als räumliche Zäsur prägnant aus-              besonderem Maße Rechnung getragen.
  wertige Nahtstelle mit vielfältigen Nutzungen zwi-                  gebildet, entspricht aber im nördlichen Bereich nicht           - Die MIV-Anbindung an die M3 im Norden ist gut und
  schen Bestand und Neubauflächen.                                    der Landschaftsstruktur dieser Kulturlandschaft.                  schlüssig in die Siedlungsentwicklung integriert.
Qualität des Städtebaus                                             - Die sinnvolle Integration der Sport- und Freizeitak-            - Der Fuß- und Radverkehr ist sehr gut vernetzt und
- Die Arbeit erzeugt mit wenig Grundfläche sehr hohe                  tivitäten in das Freiraumband zwischen Bestand und                an die Umgebung angebunden.
  Dichten und damit die meisten öffentlichen Grün-                    neuen Siedlungen wird positiv gesehen.                          Programmerfüllung (Nutzungen, Nutzungsdichten, Ent-
  flächen bei der Nutzungsdichte mit 30.000 EW.                     - Das Aktivitätenband ist im Südosten gelungen an die             wicklungsabschnitte etc.)
- An den zentralen Bereichen an der neuen U-Bahn-                     bestehende Pferdesportanlage angebunden.                        - Die geforderten technischen Infrastrukturbedarfe
  Station wird nach Ansicht des Preisgerichts die im Ver-           - Der Friedhof als Element des Freiraumgerüsts wirkt                sind sinnvoll und schlüssig im Süden gelöst.
  gleich zu den anderen Arbeiten beste bauliche Dichte                bereichernd. Die Position an der Bahn wurde aller-              - Die Programmflächen sind entsprechend den Vor-
  erreicht.                                                           dings kontrovers im Preisgericht diskutiert.                      gaben im Vergleich zu den anderen Arbeiten sehr gut
- Die klare Abgrenzung zwischen bebautem Raum und                   - Die Nutzungen im Freiraum harmonieren sehr gut mit                erfüllt.
  Landschaftsraum erzeugt räumliche Qualitäten.                       den Nutzungen in den Siedlungsstrukturen.

10.000 Einwohner                                                     20.000 Einwohner                                                 30.000 Einwohner

20.000 Einwohner – Blick von Nordwesten                                                           20.000 Einwohner – Lageplan M. 1:20.000

Dichte                                    Städtischer Wohnblock mit KiTa (GFZ 2,0)           Kleinteiliger Wohnhof (GFZ 1,0)                         Gemischter Block (GFZ 2,7)
Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
wa      3/2020 – 27                                                                                                 Verdichtung des Kreishausareals in Gummersbach 11/1

Verdichtung des Kreishausareals in Gummersbach
Densification of the District Communal Centre in Gummersbach

    wa-ID: wa-2026760                                          1. Preis / 1st Prize (€ 75.000,–)                            Wettbewerbsaufgabe
                                                               Hascher Jehle Architektur, Berlin                            Die Verwaltung des Oberbergischen Kreises mit
Auslober / Organizer
                                                               Sebastian Jehle · Rainer Hascher                             ca. 1.400 Mitarbeiter*innen hat ihren Hauptsitz
Oberbergischer Kreis, Gummersbach
                                                               Mitarbeit: Kourosh Zarghani · Barhar Bulut                   an der Moltkestraße in Gummersbach. Auf dem
Koordination / Modellfotos                                     Fleur Keller · Felix Römer                                   Grundstück sind zahlreiche Dienststellen der
assmann GmbH, Dortmund                                                                                                      Verwaltung untergebracht, jedoch zersplittert
                                                               2. Preis/ 2nd Prize (€ 50.000,–)
                                                                                                                            auf etliche Gebäude.
Wettbewerbsart / Type of Competition                           Lorber Paul Architekten GmbH, Köln
                                                                                                                            Der Oberbergische Kreis plant nun seine Ver-
Nicht offener Realisierungswettbewerb mit vor-                 Annette Paul · Gert Lorber
                                                                                                                            waltungseinheiten im Bereich Moltkestraße/Am
geschaltetem EWR-offenen Bewerbungsverfah-                     Mitarbeit: Alis Haxhi · Valentina Radile                     Wiedenhof zu zentralisieren. Dafür sind räumli-
ren zur Auswahl von 20 Teilnehmer*innen sowie                  Jan Bockholt · Martin Thüring                                che Unterbringungsmöglichkeiten für 426 zeit-
5 Zuladungen und mit anschliessendem Ver-                                                                                   gemäße Verwaltungsarbeitsplätze sowie Sit-
                                                               3. Preis/ 3rd Prize (€ 25.000,–)
handlungsverfahren                                                                                                          zungs- und Sozialräume mit einer Programm-
                                                               sinning architekten, Darmstadt
Teilnehmer *innen/ Participant                                 Norbert Sinning                                              fläche von rd. 9.200 m² (und einer BGF von ca.
Freischaffende, angestellte und beamtete                       Mitarbeit: Masoomeh Mostaan                                  17.000 m²) zu schaffen.
Architekt*innen                                                Visualierung: bloomimages                                    Ebenfalls ist die Einrichtung einer Kinderta-
                                                                                                                            gesstätte mit einer Fläche für einen Außenbe-
Beteiligung / Participation                                    Anerkennung / Mention (€ 7.500,–)                            reich Teil der Aufgabe, genauso wie die Un-
15 Arbeiten                                                    hmp Architekten Allnoch und Hütt GmbH, Köln                  terbringung des ruhenden Verkehrs und die
                                                               Michael Hütt                                                 schematische Aufteilung der freibleibenden
Termine / Schedule
                                                               Mitarbeit: Yidan Sun                                         Flächen.
Bewerbungsschluss                               08. 07. 2020
Abgabetermin Pläne                              29. 10. 2020   Anerkennung / Mention (€ 7.500,–)                            Gewünscht wird eine Fortentwicklung des
Abgabetermin Modell                             13. 11. 2020   Aretz Dürr Architektur, Köln                                 Ensembles in einer zeitgemäßen, ästhetisch
Preisgerichtssitzung                            17. 01. 2020   Jakob Dürr                                                   anspruchsvollen Architektur mit deutlicher indi-
                                                               Mitarbeit: Sophie Schulten · Benedikt Surmann                vidueller Adresshaftigkeit. Jedoch sollen sich
Fachpreisrichter*innen / Jury                                                                                               neue Baukörper in das vorhandene inhomoge-
                                                               Roman Krükel
Prof. Christa Reicher, Aachen/Dortmund (Vors.)                                                                              ne städtebauliche Umfeld gestalterisch ein-
Heiner Farwick, Ahaus                                          Competition assignment                                       fügen und dieses positiv ergänzen.
Franz-Jörg Feja, Recklinghausen                                The administration of the district of Oberberg               Kurzen Wegen und klaren Orientierungsmög-
Martin Halfmann, Köln                                          with 1.400 employees is located in various                   lichkeiten für eine optimale Besucherführung
Prof. Ulrike Lauber, München/Berlin                            buildings. The administrative units shall be                 innerhalb der Gebäude als auch auf dem
                                                               centralized at Moltkestraße/Am Wiedenhof. On                 Grundstück wird ein hoher Wert beigemessen.
Sachpreisrichter*innen
                                                               9.200 m2 (GFA 17.000 m2) 426 contemporary                    Weitestgehende Barrierefreiheit wird dabei vor-
Jochen Hagt, Landrat, Oberbergischer Kreis
                                                               administrative workplaces shall be developed.                ausgesetzt. Ebenso wird vorausgesetzt, dass im
Reinhold Müller, Bauausschuss,
                                                               A daycare centre with an outside area shall                  Hinblick auf Klimaneutralität und Ökologie der
Oberbergischer Kreis
                                                               be planned and the stationary traffic and the                aktuelle Stand der Technik eingehalten wird.
Ralf Oettershagen, Oberbergischer Kreis
                                                               division of the free spaces. The ensemble                    Es werden Entwürfe erwartet, die einer Betrach-
Michael Stefer, Oberbergischer Kreis
                                                               shall be further developed in a contemporary,                tung unter wirtschaftlichen Aspekten in beson-
Preisgerichtsempfehlung /                                      aesthetically demanding architecture and shall               derem Maße standhalten.
Recommendation by the Jury                                     blend in with the existing inhomogeneous urban               Neben der hochbaulichen Aufgabe ist eine
Die Vorsitzende erläutert, dass anschließend                   environment and complement it positively. The                städtebaulich sinnvolle Gesamtanlage zu schaf-
ein Verhandlungsverfahren mit allen Preisträ-                  buildings shall be barrier-free and provide short            fen, die sich in das vorhandene inhomogene
ger*innen durchgeführt wird. Vorbehaltlich die-                routes and clear orientation and focus on climate            städtebauliche Umfeld gestalterisch einfügt und
ses Verfahrens wird einstimmig empfohlen, die                  neutrality and ecology, considering economic                 dieses positiv ergänzt. Städtebaulich sinnvoll
Arbeit des 1. Preises zu einer weiteren Bearbei-               aspects as well. In terms of urban planning there            soll auch eine Erweiterung von ca. 4.000 m² BGF
tung zu beauftragen.                                           shall be an extension of 4.000 m2 GFA.                       angeordnet werden.

1. Preis / 1st Prize Hascher Jehle Architektur, Berlin         2. Preis/ 2nd Prize Lorber Paul Architekten GmbH, Köln        3. Preis/ 3rd Prize sinning architekten, Darmstadt

                                                                                                                                 Mehr Information zum
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                                                                                                                                 mit der              wa-ID: wa-2026760
                                                                                                                                | Ergebnis im Heft nur kurz dargestellt?
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Anerkennung / Mention hmp Architekten GmbH, Köln               Anerkennung / Mention Aretz Dürr Architektur, Köln
Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
11/1 Verdichtung des Kreishausareals in Gummersbach                             28 – 3/2020   wa

1. Preis / 1st prize Hascher Jehle Architektur, Berlin

Lageplan M. 1:5.000

Preisgerichtsbeurteilung
Die Verfasser*innen ergänzen das signethafte
Gebäude des Kreishauses um einen flachen
Sockel, der sich gleichermaßen respektvoll zum
Gebäudebestand und zur bewegten Landschaft
verhält. Das geometrisch schlüssige Volumen
der Erweiterung stuft sich dem Hang folgend ab
und bleibt damit aus jeder städtebaulichen Rich-
tung betrachtet zurückhaltend und unaufdringlich.
Dem vorgeschlagenen durchgängigen Baukörper
des 2. Bauabschnitts fehlt jedoch die städtebauli-
che Durchlässigkeit der freistehenden Wohnhäu-
ser am Wiedenhof, die den Neubau in der zweiten
Reihe angemessen proportioniert erahnen lassen.
Die gestaffelten Dächer des Gebäudes heben die
Grünflächen auf die Dachebenen und machen sie
für Mitarbeiter*innen und KiTa sinnvoll nutzbar.
Dadurch wird der ökologische Fußabdruck mini-
miert und es entsteht eine fünfte Fassade, ins-
besondere für die Nutzer des Hochhauses. Die
dargestellten Ansätze zu einer fußläufigen Durch-
wegung des Geländes sind nicht optimal.
Die sanfte Staffelung des Gebäudevolumens wird
durch die weiche Linienführung der abgerundeten
Fassaden sinnvoll ergänzt. Es entsteht ein Gebäu-
de mit hoher Transparenz als willkommenes Signal
für Offenheit und Bürgernähe.
Die Ausbildung der miteinander unter einem
gemeinsamen Vordach kommunizierenden Ein-
gänge ist städtebaulich und architektonisch bis
hin zur unspektakulären barrierefreien Erschlie-
ßung ebenso schlüssig wie der separate Eingang
des Sitzungsbereiches, der sich durch die Topo-
graphie der Moltkestraße ganz selbstverständlich
auf der ersten Gartenebene ergibt.
Die Besucherführung über das bestehende Foyer
ist eindeutig und sinnvoll. Dem als Brücke durch
den Garten geführten Verbindungsgang zum
Neubau fehlt allerdings eine angemessene
Dimension. Er führt zum zentralen Knotenpunkt
                                                      Erdgeschoss M. 1:1.250
des Gebäudes, dessen offene Rotunde alle
Geschosse verbindet und jederzeit für eine ein-
deutige Orientierung der Besucher*innen sorgt.
Von dort aus werden alle Verwaltungsbereiche
sternförmig erschlossen. Für die variable Nutzung
des Gebäudes bis hin zur Fremdvermietung ist
das eine günstige Voraussetzung. Die durch die
Einzelbüros entstehenden Flure erscheinen teil-
weise lang und schlecht belichtet. Hier fehlt ein
deutlicher Außenbezug durch moderne Bürowel-
ten oder punktuelle Belichtungseinschnitte. Insge-
samt entsteht aber eine Bürostruktur, die an vielen
Punkten Ausblicke und leichte Orientierbarkeit bie-
tet und die das Bestandsgebäude sinnvoll ergänzt.
Die Tiefgarage ist übersichtlich auf drei Ebenen
organisiert und über den Wiedenhof erschlossen,
wobei der Baukörper im westlichen Bereich wenig
konstruktiven Bezug zu den aufgehenden Ge-
schossen erkennen lässt.
Die Kennwerte des Gebäudes liegen im durch-
schnittlichen Bereich, die etwas erhöhte Hüllfläche
ist der differenzierten Erschließungsstruktur ge-
schuldet.
                                                      Ansicht Nord M. 1:1.250
Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
wa       3/2020 – 29                                      Verdichtung des Kreishausareals in Gummersbach 11/1

Funktionsdiagramm              Fassadenschnitt M. 1:350

                                                                   1. OG Variante Zellenbüros M. 1:1.250

                                                                   2. Gartengeschoss M. 1:2.500

1. Gartengeschoss M. 1:1.250

                                                                   3. Gartengeschoss M. 1:2.500

Schnitt BB M. 1:1.250

Schnitt AA M. 1:1.250                                              4. Gartengeschoss M. 1:2.500
Wettbewerbe aktuell - wa wettbewerbe aktuell
wa    3/2020 – 35                                                                                     Erweiterung der Stadtbücherei in Esslingen     5/3

Erweiterung der Stadtbücherei in Esslingen
Extension of the City Library in Esslingen

   wa-ID: wa-2027178                              1. Preis / 1st Prize (€ 58.000,–)                    Wettbewerbsaufgabe
                                                  agn Niederberghaus & Partner GmbH,                   Die Stadtbücherei Esslingen besteht seit 1921
Auslober / Organizer
                                                  Ibbenbüren, Daniel Mäuser                            und gehört zu den wichtigsten öffentlichen Ein-
Stadt Esslingen
                                                  Mitarbeit: Jae Sung Lee · Qiao Huang                 richtungen der Stadt mit einer Besucherzahl von
Koordination / Modellfotos                        Cristina Filca                                       ca. 1.000 Besuchern pro Tag.
Kubus360 GmbH, Stuttgart                                                                               Im Bebenhäuser Pfleghof hat sie ab 1989 ihre
                                                  2. Preis/ 2nd Prize (€ 36.000,–)                     Heimat gefunden. Dieser denkmalgeschützte
Wettbewerbsart / Type of Competition              wulf architekten, Stuttgart                          ehemalige Pfleghof, also das Wirtschaftsge-
Nicht offener Realisierungswettbewerb mit vor-    Prof. Tobias Wulf                                    bäude der Zisterzienserabtei Bebenhausen, soll
geschaltetem EWR-offenen Bewerbungsver-           theater projekte daberto + kollegen, München         mit seinem Flair weiter die Stadtbücherei beher-
fahren zur Auswahl von mit 19 Teilnehmer*innen    Sabine Netter                                        bergen. Das Gebäude, mit seinen unterschied-
sowie 6 Zuladungen                                Mitarbeit: Gabriel Wulf · Petra Millett              lichen Raumsituationen ist auch nach mittler-
                                                  Fei Nie · Andrey Schwarzkopf                         weile 30 Jahren ein attraktiver Anziehungspunkt
Teilnehmer / Participant
                                                  Visualisierung: Aron Lorincz Ateliers, Budapest      und wichtiger Identifikationsort für die Esslinger
Freischaffende, angestellte und beamtete
                                                  Modell: Béla Berec, Stuttgart                        geblieben.
Architekt*innen
                                                  3. Preis/ 3rd Prize (€ 22.000,–)                     Inhaltlich hat sich die Stadtbücherei immer
Beteiligung / Participation                                                                            wieder neu aufgestellt. Jedoch benötigt sie nun
                                                  bogevischs buero architekten & stadtplaner,
21 Arbeiten                                                                                            mehr und flexibler nutzbaren Raum, um den
                                                  München, Rainer Hofmann
Termine / Schedule                                Mitarbeit: Johannes Prünte · Heinz Böhme             unterschiedlichen Interessen der Esslinger ge-
Bewerbungsschluss                  02. 09. 2019   Sabine Buchmann                                      recht zu werden.
Abgabetermin Pläne                 13. 12. 2019   Visualisierung: Lux und Nadir, München               Die Stadtbücherei besteht derzeit aus folgen-
                                                  Modell: Egger Modellbau, München                     den drei Gebäudeteilen:
Abgabetermin Modell                17. 01. 2020
                                                                                                       - Heugasse 9 (ehem. Bebenhäuser Pfleghof)
Preisgerichtssitzung               23. 01. 2020
                                                  Anerkennung / Mention (€ 14.500,–)                   - Webergasse 4
Fachpreisrichter*innen / Jury                     Bär · Stadelmann · Stöcker Architekten und           - Webergasse 6 (Nanzhalle)
Prof. Jörg Aldinger, Stuttgart (Vors.)            Stadtplaner PartGmbB, Nürnberg                       Die Stadt Esslingen plant mit ihrer Stadtbücherei
Prof. Peter Cheret, Stuttgart                     Friedrich Bär · Bernd Stadelmann                     einen attraktiven und inspirierenden Begeg-
Dr. Heiner Giese, Denkmalschutz-Experte           Rainer Stöcker                                       nungsort für ihre Bürger zu schaffen. Dabei soll
Gabriele D`Inka, Stuttgart                                                                             im Kontext des historischen Bebenhäuser Pfleg-
                                                  Anerkennung / Mention (€ 14.500,–)
Prof. Stefanie Eberding, Stuttgart                                                                     hofs ein moderner Dritter Ort entstehen. Es
                                                  Max Dudler, Berlin
Herwig Spiegl, München / Wien                                                                          soll größtmögliche Fläche erzeugt werden, min-
                                                  Mitarbeit: Dennis Assaf · Rinaldo Makaj
Irene Sperl-Schreiber, Stuttgart                                                                       destens 3.600 m² Nutzfläche.
                                                  Rebecca Alsfasser · Hye Kwang Shin
Wilfried Wallbrecht, 1. Bgm. Stadt Esslingen                                                           Das Gebäude Heugasse 11, ein ehemaliges
                                                  Matthias Wolf · Annette Kern · Björn Werner
                                                                                                       Wohnhaus, soll als Erweiterungsfläche hinzu-
Sachpreisrichter*innen                            Jochen Soydan
                                                                                                       kommen. Die Nanzhalle soll entkernt und unter-
Dr. Jürgen Zieger, OB Stadt Esslingen             Tragwerk: Leonhardt · Andrä und Partner
                                                                                                       kellert werden, die Pfleghofmauern müssen
Herr Bayraktar, Bgm. Stadt Esslingen              Brandschutz: Krebs & Kiefer Ing., Freiburg
                                                                                                       erhalten werden. Die Nanzhalle soll mit einer
Ingo Rust, Bgm. Stadt Esslingen                                                                        Erweiterung als Aufstockung in der Höhe vorge-
                                                  Competition assignment
Dr. Marco Bertazzoni, Stadtrat                                                                         sehen werden. Beim Gebäude Heugasse 9 han-
                                                  Esslingen’s city library is located in the listed
Christa Müller, Stadträtin                                                                             delt es sich um ein Kulturdenkmal von besonde-
                                                  Bebenhäuser Pfleghof. It shall be extended
Dr. Annette Silberhorn-Hemminger, Stadträtin                                                           rer Bedeutung, die Gebäude Webergasse 4, 6
                                                  by at least 36.00 m2. The cultural monuments
Karin Pflüger, Stadträtin                                                                              und Heugasse 11 sind Kulturdenkmale.
                                                  Nanzhalle and Heugasse 11 shall be added.
Monika Fleischer, Städt. Gebäude Esslingen                                                             Im Haus sollen 128.000 physische Medien
                                                  The library shall house 128.000 physical media,
Preisgerichtsempfehlung /                         an expanded children’s area, a new areafor ado-      untergebracht werden. Der lebendige Kinder-
Recommendation by the Jury                        lescents and event rooms for up to 5 simulta-        bereich soll vergrößert und erweitert werden.
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, dass   neous events. The biggest event hall shall offer     Es wird ein eigener Jugendfreizeitbereich ge-
die Arbeit mit dem 1. Preis zur Grundlage der     space for up to 180 persons. Acoustics and           schaffen, der so noch nicht vorhanden ist.
weiteren Bearbeitung gemacht wird.                indoor climate must be taken into account.           Mehr Raum für öffentliche Begegnung soll ge-
                                                                                                       schaffen werden. In der zukünftigen Stadt-
                                                                                                       bücherei sollen in geschlossenen, halboffenen
                                                                                                       und offenen Veranstaltungsräumen bis zu fünf
                                                                                                       Veranstaltungen parallel stattfinden können:
                                                                                                       das könnten z.B. eine Großveranstaltung
                                                                                                       (maximal 180 Personen), zwei Gruppen mit
                                                                                                       30 Personen und zwei Kleinstveranstaltungen
                                                                                                       (ca. 12 Personen) sein, zusätzlich zur norma-
                                                                                                       len Besucherlast. Der größte Veranstaltungs-
                                                                                                       raum sollte ein geschlossener Raum für maximal
                                                                                                       180 Personen sein. Berücksichtigt werden müs-
                                                                                                       sen Akustik und Raumklima (Luftfeuchtigkeit
                                                                                                       und Temperatur).

                                                                                                           Mehr Information zum
                                                                                                           Wettbewerbsergebnis
                                                                                                           mit der         wa-ID: wa-2027178
                                                                                                           | Ergebnis im Heft nur kurz dargestellt?
                                                                                                             Finden Sie mehr dazu auf
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5/3 Erweiterung der Stadtbücherei in Esslingen                                                                                                36 – 3/2020         wa

1. Preis / 1st prize agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren
                                                 Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung
                                                 Die Verfasser*innen begegnen der Aufgabe mit dem            dieser Flächen bei. Der Innenhof der Heugasse 11 wird
                                                 Gebot der Zurückhaltung und schaffen durch eine klare       geschlossen und unterstützt die Flächenbilanz.
                                                 gestalterische Haltung eine überraschend einfache           Die Verteilung der einzelnen Nutzungen im Gebäude
                                                 Lösung. Der Entwurf entspricht in seiner städtebauli-       scheint gut gelöst. Die ringförmige Anordnung der unter-
                                                 chen Ausprägung den Anforderungen des Ortes und             schiedlichen Nutzungsbereiche um den zentralen
                                                 fügt sich wie selbstverständlich in die städtebauliche      Innenhof ermöglicht eine flexible Bespielung. Kritisch
                                                 Körnung seines Umfeldes ein.                                angemerkt wurde die Fragmentierung des Sachlite-
                                                 Zwei klar ausformulierte Baukörper charakterisieren den     raturbereichs auf unterschiedliche Gebäude und
                                                 Neubau. Das Prinzip der horizontalen Schichtung der         Geschosse. Im UG wird auf die denkmalgeschützte
                                                 bestehenden Pfleghofmauer und ihres Aufsatzes aus           Kapelle mit einer Integration in den ruhigen Lesebereich
                                                 dem 20. Jahrhundert wird durch den Neubaukörper             reagiert. Im 2. OG ordnet sich der Veranstaltungssaal
                                                 logisch fortgeschrieben. Die Sprache der Gasse wird         mit attraktiver Blickbeziehung zur Burg an, wobei die
                                                 durch die gekonnt gesetzte Traufhöhe aufgenommen.           geforderte fehlende Verbindung zum Kaffee zwar als
                                                 Die Dachkörper integrieren sich als fünfte Fassade har-     nachteilig betrachtet werden kann, dies aber einer Nähe
                                                 monisch und unprätentiös in die vorhandene Dachland-        von Elternbereich und Kaffee geschuldet ist.
                                                 schaft der Altstadt und unterstreichen den zurückhalten-    Innenräumlich besticht der Entwurf durch seine räumli-
                                                 den Grundanspruch des Entwurfs. Lediglich die Mate-         chen und visuellen Verbindungen vom UG bis in das 1.
                                                 rialität der Dachpaneele wird kontrovers diskutiert.        OG. Lufträume und eine Sitzstufenanlage garantieren
                                                 Der Innenhof bleibt frei von Bebauung und dadurch           nicht nur Tageslicht in allen Zonen, sondern sichern
                                                 in seiner Qualität als nutzbarer Freiraum für im EG ange-   auch eine, der Nutzung als öffentlicher „Dritter Ort“
                                                 ordnete Nutzungen von großer Bedeutung. Auch in den         angemessenen Lebendigkeit.
                                                 Obergeschossen bleibt die Qualität von Licht                Die Kraft dieses Entwurfs liegt vor allem in der Einfach-
                                                 und Luft erlebbar und trägt somit zur guten Nutzbarkeit     heit und seiner gestalterischen Zurückhaltung.
Blick Webergasse

Lageplan M. 1:2.500                    Detail M. 1:300

                                                                                                                  Grundriss 2.OG M. 1:1.000

Grundriss EG M. 1:1.000                                                                                           Grundriss 1.OG M. 1:1.000

Ansicht Webergasse M. 1:1.000                                   Ansicht Heugasse M. 1:1.000                                                          Schnitt BB M. 1:1.000
wa    3/2020 – 39                                                                                           Ergänzungsbau Theaterhaus Stuttgart 5/6

Ergänzungsbau Theaterhaus Stuttgart
Extension Building Theaterhaus Stuttgart

   wa-ID: wa-2026744                                Wettbewerbsaufgabe                                   1. Preis / 1st Prize (€ 58.500,–)
                                                    Das Theaterhaus hat sich seit seinen Anfängen        PFP Planungs GmbH, Hamburg
Auslober / Organizer
                                                    Mitte der 80er-Jahre in Stuttgart zu einer wich-     Prof. Jörg Friedrich · Christoff Oltmann
Landeshauptstadt Stuttgart
                                                    tigen Institution des Stuttgarter Kulturlebens       Mitarbeit: Silvia Paris · Francesco Corro
Koordination / Modellfotos                          entwickelt. Die Zahl der Besucher*innen ist auf      Veronica Scortecci · Götz Schneider
pp a|s pesch partner architekten stadtplaner,       jährlich rd. 350.000 angestiegen, es finden jähr-    L.Arch.: WES GmbH LandschaftsArchitektur,
Stuttgart                                           lich 850 bis 900 Veranstaltungen statt.              Hamburg
                                                    Durch die steigenden Besucherzahlen stößt die
Wettbewerbsart / Type of Competition                                                                     2. Preis/ 2nd Prize (€ 39.000,–)
                                                    künstlerische Entwicklung des Hauses mit Blick
Nicht offener einphasiger hochbaulicher Rea-                                                             karlundp Ges. von Architekten mbH, München
                                                    auf die Auslastung der Hallen an ihre Grenzen.
lisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem EWR-                                                            Ludwig Karl
                                                    Zur Schaffung von Probemöglichkeiten für das         Mitarbeit: Martina Sauerer
offenen Bewerbungsverfahren zur Auswahl von
15 Teilnehmer*innen sowie 5 Zuladungen und          Tanz- und das Schauspielensemble sowie zur
                                                    Abdeckung des Bedarfs zur Lagerung von               3. Preis/ 3rd Prize (€ 26.500,–)
mit anschliessendem Verhandlungsverfahren
                                                    Kulissen wurde 2009 eine Gewerbeimmobilie            JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln
Teilnehmer *innen/ Participant                      angemietet und umgebaut, diese Flächen ste-          Frederik Jaspert · Shidokht Shalapour
Freischaffende, angestellte und beamtete            hen dem Theaterhaus in der Zukunft nicht             Mitarbeit: Minjeon Kang · Abraham Klagsbrun
Architekt*innen                                     mehr zur Verfügung. Durch diese Entwicklung          Jenniver Maldener · Armin Memic
                                                    werden in absehbarer Zeit für Tanz und Schau-        Gioia Murek · Arise Wan
Beteiligung / Participation
                                                    spiel keine adäquaten Probeflächen und für die       TGA: Bähr Ingenieure GmbH, Köln
19 Arbeiten
                                                    Kulissen keine Lagerflächen mehr zur Verfü-          Brandschutz: Gruner GmbH, Stuttgart
Termine / Schedule                                  gung stehen.                                         Theater: theater projekte daberto + kollegen,
Bewerbungsschluss                   05. 07. 2019    Neben dem Wegfallen der Probe- und Lager-            München
Abgabetermin Pläne                  07. 11. 2019    flächen ist die hohe Auslastung der großen Halle     Visualisierung: loomn, Gütersloh
Abgabetermin Modell                 14. 11. 2019    durch das Tanzensemble problematisch, da             Modell: Christoph Leistenschneider, Köln
Preisgerichtssitzung                15. 01. 2020    die für die Vorstellungen notwendigen Auf- und       4. Preis/ 4th Prize (€ 17.700,–)
Fachpreisrichter*innen / Jury                       Abbautage dazu führen, dass sonstige Miet-           Sacker Architekten GmbH, Freiburg
Wolfgang Riehle, Reutlingen (Vors.)                 anfragen nicht bedient werden können.                Detlef Sacker · Christopher Höfler
Prof. Dörte Gatermann, Köln                         Ein weiterer Aspekt sind Pläne für eine räumliche    Mitarbeit: Angela Stock · Kristina Roth
Thorsten Kock, Stuttgart                            Bündelung von Kulturangeboten im Theater-            Helge Hörmann · Corinna Voigt · Felix Schuler
Prof. Wolfgang Lorch, Saarbrücken                   haus über die Einbindung der „Freien Tanz- und       Brandschutz: Gruner GmbH, Hamburg
Rainer Post, München                                Theaterszene Stuttgart“. Diese verfügt über kei-     Energie: Stahl + Weiß PartGmbB, Freiburg
Elke Reichel, Stuttgart                             nen festen Aufführungsort mehr. Der zeitgenös-       Visualisierung: Sacker/Ponnie Images
Prof. Alexander Schwarz, Uni Stuttgart              sische Tanz kann durch die Anbindung an das          L.Arch.: Henne Korn, Freiburg
Ute Schneider                                       Theaterhaus mit seinen Besucherströmen und
                                                    seinen vielfältigen programmatischen Möglich-        Anerkennung / Mention (€ 11.767,–)
Andreas Schmucker, Mannheim
                                                    keiten ein neues Publikum für seine Kunstform        Auer Weber Architekten, Stuttgart
Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp, Stuttgart
                                                    gewinnen.                                            Jörn Scholz · Achim Söding
Prof. Jens Wittfoht, Stuttgart
                                                    Die Landeshauptstadt Stuttgart beabsichtigt          Mitarbeit: Denise Fröhlich · Maria Savva
Sachpreisrichter*innen                              daher, einen Ergänzungsneubau für das Thea-          Cara Kupfer
Dr. Fabian Mayer, 1. Bürgermeister Stuttgart        terhaus Stuttgart mit ca. 5.800 m2 NF sowie          Visualisierungen: loomn, Gütersloh
Thomas Fuhrmann, Bgm. Stuttgart                     zusätzlich einer Tiefgarage für ca. 230 Stellplät-   Modell: Homolka, Leinfelden-Echterdingen
Peter Pätzold, Bgm. Stuttgart                       ze zu errichten.                                     Anerkennung / Mention (€ 11.767,–)
Dirk Thürnau, Bgm. Stuttgart                        Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Erstellung     Rossmann + Partner Architekten, Karlsruhe
Susanne Kletzin, Stadträtin, Stuttgart              von zwei Veranstaltungshallen für das Tanzen-        Götz Biller
Dr. Matthias Oechsner, Stadrat, Stuttgart
                                                    semble des Theaterhauses und die „Freie Tanz-        Mitarbeit: Johannes Kraus · Benjamin Milde
Peter Holzer, Hochbauamt Stuttgart
                                                    und Theaterszene Stuttgart“ mit insgesamt 750        Christian Eppensteiner · Maria Groiss
Preisgerichtsempfehlung /                           Sitzplätzen sowie die erforderlichen Proberäu-       Akustik: Dr. Bernd Quiring, Innsbruck
Recommendation by the Jury                          me, Werkstätten und Funktionsräumen. Darüber         Brandschutz: Bettina Düh, Wien
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin ein-      hinaus wird eine Ladehalle für die Logistik des      Statik: Fröhlich & Locher + Partner, Wien
stimmig, die Verfasser*innen der mit dem ersten     Theaterhauses vorgesehen, die zur Erfüllung          Visualisierung: expressiv GmbH, Wien
Preis ausgezeichneten Arbeit mit der Realisie-      der lärmtechnischen Anforderungen nur inner-
                                                                                                         Anerkennung / Mention (€ 11.767,–)
rung des Projekts zu beauftragen.                   halb einer Einhausung betrieben werden kann.
                                                                                                         wulf architekten, Stuttgart
                                                                                                         Prof. Tobias Wulf
                                                                                                         Mitarbeit: Gabriel Wulf · Ana Alexandre
                                                                                                         Engin Akkan · Nathalie Fricke
                                                                                                         Theater: theater projekte daberto + kollegen,
                                                                                                         München
                                                                                                         Modell: Béla Berec, Stuttgart
                                                                                                         Competition assignment
                                                                                                         Since the mid-1980s the Theaterhaus Stuttgart
                                                                                                         became a cultural institution with up to 900
                                                                                                         events and 350.000 visitors yearly. The theatre
                                                                                                         reached its limits and in 2009 a property was
                                                                                                         rented, which is no longer available. Also the
                                                                                                         cultural program shall be spatially bundled to
                                                                                                         integrate the ”Free Dance and Theatre Scene
                                                                                                         Stuttgart“. Now an additional theatre building
                                                                                                         shall be planned with 5.800 m2 and an under-
                                                                                                         ground car park for 230 cars. Two event halls
                                                                                                         shall be developed for the dance ensembles
                                                                                                         with 750 seats, rehearsal rooms, workshops etc.
                                                                                                         and a loading hall within an enclosure.
5/6 Ergänzungsbau Theaterhaus Stuttgart                                                                         40 – 3/2020   wa

1. Preis / 1st prize PFP Planungs GmbH, Hamburg

Lageplan M. 1:3.500                               Blick in die Theatergasse

                                                                                                                        Nutzungskonzept
Ansicht West M. 1:1.000

                                                                              Grundriss 2. OG M. 1:1.000
                                                                              Balkon/Umkleiden

                                                                              Grundriss 1. OG M. 1:1.000
                                                                              Foyer/Balkon/Ladehalle
Grundriss EG M. 1:1.000

Ansicht Nord M. 1:1.000                                                                Ansicht Ost M. 1:1.000
wa       3/2020 – 41                                                                                                            Ergänzungsbau Theaterhaus Stuttgart 5/6

Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung
Der Entwurf schlägt einen Baukörper mit drei ineinan-       straße aufnimmt, besetzt die östliche Ecke, für die           tungen geprägt. Der Saal erlaubt in unkomplizierter
der verschränkten Kuben vor, der das Gestaltungs-           Besucher*innen, die Zugänge für den Theatersaal T5            Weise vielseitige szenische Bespielungen. Eine Beson-
konzept des heutigen Theaterhauses in interpretierter       und die Freie Szene. Der Vorplatz im Norden des Gebäu-        derheit ist eine großzügige Fensteröffnung zur soge-
Form ganz selbstverständlich weiterführt. Aus einer         des lässt Freiraum, sich auf zwei Niveaus mit schöner         nannten Theatergasse.
gut proportionierten Zusammenstellung transparenter,        Freitreppe im Sinne des Theaterhauses zu entwickeln.          Die Raumanforderungen der Freien Szene sind am
transluzenter und geschlossener Fassadenbereiche            Die sehr direkte innere Erschließung des Theatersaals         Hochpunkt des Gebäudes gut abgebildet. Die
entsteht eine Gebäudeskulptur, die Ein- und Ausblicke       T5 wird gewürdigt. Die untere Saalebene lässt sich            Erschließung der Freien Szene erfolgt über eine vom
an den wichtigen Stellen des Gebäudes vorsieht.             unmittelbar direkt vom Erdgeschossfoyer aus errei-            Theaterhausbetrieb getrennte Treppen- und Aufzugs-
Baukörperlich zeichnen sich in den hervorspringenden        chen. Das Foyer erstreckt sich über zwei Ebenen und           anlage mit direktem Zugang vom Eingangsplatz.
Bauteilen die Nutzungen ab, die durch die Transparenz       bietet gut nutzbare Foyerflächen in attraktiver Lage am       Der Gebäudekomplex strukturiert sich in den von
auch eine Wirkung nach außen erzeugen. Das sind             westlichen Gebäudekopf. Die Lage der hier entwickel-          öffentlichen Nutzungen geprägten westlichen Bereich
im östlichen Bereich die Werkstätten und Proberäume         ten Eingangszone mit darüberliegenden weiteren                und den östlichen Trakt zur Rheinstahlstraße. Die Lage
und im westlichen Bereich das Foyer des großen Saals.       Foyerflächen wird gewürdigt, allerdings sollte die Aus-       des Lastenaufzugs an der Schnittstelle von Hinterbüh-
Darüber befinden sich deutlich sichtbar die Räume der       differenzierung noch einmal überprüft werden.                 ne und Rückraumzone erlaubt eine effiziente Vertikal-
Freien Szene, die damit an spektakulärer Stelle mit         Der Saal T5 erfüllt alle wesentlichen Funktionalitäten.       erschließung. Hier sind in den oberen Geschossen gut
Blick über den Vorbereich des gesamten Theaterhau-          Dies umfasst die Sichtlinien, die Bühnenkonfiguration         positionierte Probe- und Werkstattbereiche platziert.
ses ein neues Domizil mit viel Potential erhalten kann.     und die einfache Veränderbarkeit zu einer ebenen              Insgesamt überzeugt der Ergänzungsbau, wie er die
Die Erdgeschosszone des Gebäudes gliedert sich in           Parkettfläche. Saal und Bühne können als flexibel nutz-       vorhandene vielteilige Baustruktur mit industrieller Prä-
zwei klare Bereiche: Während der östliche Teil alle funk-   bare räumlichen Einheit ausgebildet werden. Die Saal-         gung weiterführt. Was die Ausdifferenzierung, die Ma-
tionalen Anforderungen wie Anlieferung und Ein-             gestaltung ist durch technische Einbauten, Technik-           terialübergänge und Detailausbildungen der Fassade
fahrt der Tiefgarage auf dem Niveau der Rheinstahl-         bühnen, sowie sichtbare bühnentechnische Ausrüs-              betrifft sieht die Jury allerdings Defizite.

                                                                                                                           Saal Tanztheater
Ansicht Süd M. 1:1.000

         Grundriss 4. OG M. 1:1.000
         Freie Szene/Proberäume

         Grundriss 3. OG M. 1:1.000
         Werkstätten
                                                                                                      Fassadendetail M. 1:300

Schnitt längs M. 1:1.000                                                                              Schnitt quer M. 1:1.000
wa    3/2020 – 49                                                                                                      Sportpark Ost Regensburg 8/1

Sportpark Ost Regensburg

   wa-ID: wa-2027126                               Wettbewerbsaufgabe                                   1. Preis / 1st Prize (€ 70.000,–)
                                                   Für das Teilgebiet „Neuer Technischer Bereich“       Behnisch Architekten, Stuttgart
Auslober / Organizer
                                                   der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne, einer          Jörg Usinger
das Stadtwerk Regensburg.
                                                   derzeitigen Brachfläche, besteht dringender          TGA: L&P Ber. Ing. GmbH, München
Bäder und Arenen GmbH, Regensburg
                                                   Handlungsbedarf, das Gebiet einer nachhal-           Josef Letzguß
Koordination / Modellfotos                         tigen städtebaulichen Entwicklung zuzuführen.        Mitarbeit: Laura Baldelli · Sara Güngör
oberprillerarchitekten, Hörmannsdorf               Neben städtebaulichen Zielen sind auch sozio-        Gökhan Catikkas · Daria Przybylowska
                                                   kulturelle Belange für das Vorhaben bedeutend.       Florian von Hayek · Maria Hirnsperger
Wettbewerbsart / Type of Competition                                                                    Aidar Aminov · Lea Friedel
                                                   Eine angedachte Sportnutzung soll die Posi-
Nicht offener interdisziplinärer Realisierungs-                                                         Fachber.: Transsolar Energietechnik, Stuttgart
                                                   tion Regensburgs als attraktiven Sportstandort
wettbewerb mit vorgeschaltetem EWR-offenen                                                              Jochen Lam
                                                   stärken.
Bewerbungsverfahren zur Auswahl von 21 Teil-                                                            Jan Knippers lngenieure, Stuttgart
                                                   Neben der Erweiterung der bestehenden Be-
nehmer*innen sowie 9 Zuladungen                                                                         Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers · Simon Bechert
                                                   zirkssportanlage mit zwei neuen Sportflächen
Teilnehmer *innen/ Participant                     (nicht Gegenstand des Wettbewerbs) werden
                                                   auf dem Areal auch ein Lehrschwimmbad sowie          2. Preis/ 2nd Prize (€ 43.750,–)
Bewerbergemeinschaften aus Architekt*innen
                                                   eine Leichtathletiktrainingshalle von überregio-     Benkert Schäfer Architekten Part. mbB, München
und TGA-Planer*innen
                                                   naler Bedeutung entstehen.                           Prof. Gunther Benkert · Marcel Schäfer
Beteiligung / Participation                                                                             TGA: köhler architekten + ber. ing., Gauting
                                                   - Hallenbades mit ca. 3.000 m² BGF (3.750 m²
19 Arbeiten                                                                                             Simon Winter
                                                     inkl. Umgriff) und 2.250 m² Parkierungsfläche
                                                                                                        Ingenieurbüro Többen, München
Termine / Schedule                                 - Leichtathletiktrainingshalle mit ca. 7.800m²
                                                                                                        Martin Többen
Bewerbungsschluss                  23. 08. 2019      BGF (10.000 m² inkl. Umgriff)
                                                                                                        Mitarbeit: Sofia Kholodkova · Lucas Schäfer
Abgabetermin Pläne                 12. 11. 2019    Durch die Verknüpfung der beiden Baukörper
                                                                                                        Modell: Peter Corbishley Modellbau, München
Abgabetermin Modell                22. 11. 2019    sollen entsprechende Synergieeffekte ausge-
                                                                                                        Fachber.: Tragraum Ingenieure, Münnerstadt
Preisgerichtssitzung               09. 12. 2019    nutzt werden. So können bestimmte Funktionen
                                                                                                        Daniel Dahinten
                                                   gemeinsam genutzt werden. (Gastronomieflä-
Fachpreisrichter*innen / Jury                                                                           L.Arch.: kübertlandschaftsarchitektur, München
                                                   che mit Außenbereich, Sozialräume, Umkleiden
Karlheinz Beer, Weiden (Vors.)                                                                          Horst Kübert
                                                   und Duschen, Büroflächen).
Christine Schimpfermann, Planungs- und
                                                   Die Halle soll eine Zuschauerkapazität von           3. Preis/ 3rd Prize (€ 26.250,–)
Baureferat, Regensburg
                                                   maximal 199 Plätzen aufweisen, was für regio-        Code Unique Architekten, Dresden
Peter Riepl, Linz
                                                   nale Meisterschaften und höherwertige Wett-          Martin Boden-Peroche · Volker Giezek
Volker Heid, Fürth
                                                   kämpfe ausreichend ist.                              TGA: Leonhardt · Andrä und Partner, Nürnberg
Josef Krautloher, Vilshofen
                                                   Neben dem Wettkampfsport wird die Halle auch         Matthias Kahl
Sachpreisrichter*innen                             für den Schul- und Vereinssport zu Unterrichts-      Günther Ing. Ges. mbH, Dresden
Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin,     und Trainingszwecken zur Verfügung stehen.           Sebastian Günther
Regensburg                                                                                              Mitarbeit: Magdalena Wyzesany
                                                   Competition assignment
Dr. Hermann Hage, Referat für Bildung, Sport                                                            Masafumi Oshiro · Dominic Geppert
                                                   The ”New Technical Area“ of the former Prinz-
und Freizeit, Regensburg
                                                   Leopold barracks shall be sustainably developed      Anerkennung / Mention (€ 17.500,–)
Manfred Koller, das Stadtwerk.Regensburg
                                                   and used for sports with a training pool and an      Auer Weber Assoziierte GmbH, München
Dr.-Ing. Josef Zimmermann, Stadtrat
                                                   athletics hall of national importance. Indoor        Philipp Auer · Moritz Auer
Evelyn Kolbe-Stockert, Stadträtin
                                                   swimming pool 3.000 m² GFA and 2.250 m²              TGA: INOVIS Ing. GmbH, München
Preisgerichtsempfehlung /                          parking space Athletics training hall 7.800 m²       Dieter Leipoldt
Recommendation by the Jury                         GFA Synergy effects shall be used by linking         Mitarbeit: Julia Schmid · Jieqing Zhao
Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober ein-       the two structures for shared functions (catering,   NiaoNiao Li · Tania Leutbecher · Tizian Ott
stimmig, die Verfasser*innen des mit dem           changing rooms etc). The hall shall have 199         Dr. Andreas Colli
1. Preis ausgezeichneten Projekts mit der weite-   seats, sufficient for championships etc. and be      Modell: Grüne Modellbau, Wolfratshausen
ren Planung zu beauftragen.                        available for school and club sports.                Renate Maurer
                                                                                                        L.Arch.: realgrün Landschaftsarchitekten,
                                                                                                        München, Wolf. D. Auch
                                                                                                        Lukas Rückauer · Felix Gutmann
                                                                                                        B+G Ing. Bollinger + Grohmann, München
                                                                                                        Dr.-Ing. Heiko Trumpf · Sebastian Dietrich
                                                                                                        ISH Ing.-Büro Schinkinger Heise, Mühldorf a. Inn
                                                                                                        Harald Heise

                                                                                                        Anerkennung / Mention (€ 17.500,–)
                                                                                                        leupold · brown · goldbach architekten,
                                                                                                        München
                                                                                                        Christian Goldbach · Andreas Leupold
                                                                                                        TGA: kplan AG Ges. für Projektentwicklung
                                                                                                        und Gesamtplanung, Abensberg
                                                                                                        Johann Gruber
                                                                                                        Fey und Partner, Wuppertal
                                                                                                        Stefan Kawalski
                                                                                                        L.Arch.: Peyker Landschaftsarchitektur,
                                                                                                        Schönaich, Andreas Peyker
                                                                                                        Mitarbeit: Wolfram Meiner · Yang Yang Zhang
                                                                                                        Adrian Stadler · Sebastian Hammerling
                                                                                                        Jana Schelkle · Marek Spalenka
                                                                                                        Elisabeth Nelgen
                                                                                                        Fachberater: Knipper Helbig GmbH, Stuttgart
                                                                                                        Boris Peter
                                                                                                        Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart
                                                                                                        Stefan Holst
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