Surg.ch - Transplantationsmedizin - Nr. 2/2010 - Universitätsspital Zürich
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Informationsbroschüre der surg.ch Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie des UniversitätsSpitals Zürich Nr. 2/2010 Transplantationsmedizin www.vis.usz.ch www.transplantation.usz.ch www.hpb-center.ch www.surgicalcomplication.info
surg.ch Inhalt Editorial Board 1 Editorial R. Vonlanthen, Editor Andreas Rickenbacher, Pierre-Alain Clavien R. Graf, Scientific Editor K. Slankamenac, Junior Editor 2 Die Lebertransplantation A. Rickenbacher, Junior Editor Christian E. Oberkofler, Philipp Dutkowski P.-A. Clavien 3 Infektionen nach Transplantation Nicolas Müller Kontaktadresse: 4 Aktuelle immunsuppressive Therapie nach Transplantation solider UniversitätsSpital Zürich Organe: Leber, Niere, Niere-Pankreas Klinik für Viszeral- und Alf Corsenca Transplantationschirurgie K. Slankamenac 6 Das Interdisziplinäre HLA-Typisierungslabor Rämistrasse 100 Barbara Rüsi-Elsener 8091 Zürich Tel.: +41 44 255 21 36 7 Die Viszeral- und Thoraxchirurgie am Kantonsspital Aarau in neuen Fax: +41 44 255 44 49 Händen e-mail: ksenija.slankamenac@usz.ch Walter R. Marti, Franco Gambazzi, Gaudenz Curti, Oliver Tschalèr 8 Symposium „Morbide Adipositas: Endokrinologische und chirurgische Perspektiven“ Marc Schiesser 9 Erkenntnisse aus der klinischen Forschung Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung 10 Neues aus unserer Klinik 12 Veranstaltungen Editorial Liebe Leserinnen und Leser Die aktuelle Ausgabe von surg.ch ha- hepatozellulären Karzinomen ist ein liche Mitarbeiter im Forschungslabor ben wir dem Thema „Transplantation“ wichtiges Thema, jedoch mit vielen of- ihre Tätigkeit aufgenommen, welche gewidmet. Ein gutes Ergebnis nach fenen Fragen, welche Klärungsbedarf wir kurz vorstellen möchten. einer Transplantation ist entschei- haben. Dazu wird eine Konsensuskon- Wir hoffen nun, Ihnen auch diesmal dend vom Zusammenspiel des ganzen ferenz im Dezember in Zürich stattfin- viele spannende Informationen an- Teams abhängig. Deshalb haben wir den. Weitere Informationen dazu finden bieten zu können. Artikel publiziert, welche die Zeit vor, Sie in dieser Ausgabe. Andreas Rickenbacher während und nach der Transplantati- Das Kantonsspital Aarau ist seit einem Pierre-Alain Clavien on näher beleuchten. Im ersten Artikel Jahr in neuen Händen. Prof. Walter Mar- finden Sie interessante Aspekte zur Le- ti, welcher die Klinik übernommen hat, bertransplantation. Das Management gibt uns einen kurzen Einblick in die neue der Immunsuppression, infektiologische Klinikstruktur. Auch aus unserer Klinik Herausforderungen und ein Blick hinter gibt es wieder einige Neuigkeiten. Un- die Kulissen der Typisierung runden ter anderem haben drei neue Oberärzte das Thema ab. Die Transplantation bei in der Klinik und zwei wissenschaft- 1
surg.ch Die Lebertransplantation Christian E. Oberkofler, christian.oberkofler@usz.ch Philipp Dutkowski, philipp.dutkowski@usz.ch Seit der ersten orthotopen Lebertrans- zählt zu den Schlusslichtern (13,3 Spen- Lebend-Lebertransplantation plantation durch Sir Roy Calne im Jahr der/1 Mio Einwohner)1. Wartezeiten, so- 1968, wurden europaweit über 80‘000 Le- wie Tod auf der Warteliste unterscheiden Die Lebend-Lebertransplantation wurde in bertransplantationen durchgeführt. In der sich darum erheblich unter den europä- Europa 1991 eingeführt4. Seitdem wurden Schweiz wurden im letzten Jahr 102 Le- ischen Ländern. Gemeinsam bleibt der insgesamt 2906 Lebend-Lebertransplan- bern transplantiert, 50 davon in Zürich. Das Mangel an Organen, weshalb eine ge- tationen durchgeführt (1.869 Erwachsene mediane Überleben der Empfänger liegt rechte und transparente Zuteilung der und 1.046 Kinder5, was 4,3% aller adul- bei 82% nach einem Jahr, nach fünf Jahren Organe eine besonders schwierige He- ten Lebertransplantationen entspricht). bei 71% und nach 10 Jahren bei 61%.1, 2 rausforderung darstellt und immer wieder Obwohl dieser Prozentsatz in Europa, im Diese Ergebnisse zeugen vom Erfolg der zu Diskussionen führt. Zahlreiche Länder Gegensatz zum asiatischen Raum, gering Lebertransplantation, die mittlerweile ein Europas, einschließlich der Mitglieder ist, so bietet die Lebend-Lebertransplan- etabliertes Behandlungskonzept für Pati- von Eurotransplant (Deutschland, Nie- tation eine einzigartige Chance für Pati- enten mit einer Lebererkrankung im End- derlande, Belgien, Luxemburg, Österrei- enten, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht stadium darstellt (Figure 1)3. ch, Slowenien und Kroatien), das „Nord warten können, wie dies bei Patienten mit Die häufigsten Erkrankungen, welche zum Italia Transplant program“(NITp), Swiss einem bösartigen Lebertumor der Fall ist. Leberversagen führen und einen Aus- Transplant, und „l‘Etablissement Français Die registrierte Spender-Mortalität ist bei tausch dieses Organs erforderlich machen, des Greffes“ in Frankreich, führten nach sorgfältigster Auswahl geeigneter Kandi- sind nach wie vor virale Hepatitiden (39%), dem Vorbild der UNOS (United Network daten und dem Bestreben der Fachleute, Alkohol und andere toxische Lebererkrank- of Organ Sharing) das Patienten orien- dem Spender maximal möglichen Schutz ungen (33%), gefolgt von primär biliären tierte Allokationssystem nach MELD (Mo- zu bieten, gering. Jedoch ist sie nicht null Erkrankungen (10%) sowie Autoimmuner- del for End-Stage Liver Disease) ein. Das und beträgt derzeit 0,3%6. Die postopera- krankungen (4%)1. MELD-System gibt den Schweregrad ei- tive Komplikationsrate bei Spendern liegt Die rasante Entwicklung der Lebertrans- ner Lebererkrankung an und berücksich- um 20%. Das Risiko von biliären Kompli- plantation und die vielversprechenden Re- tigt das Sterberisiko der Patienten auf der kationen ist jedoch bei Spendern erhöht sultate führten jedoch zu einem massiven Warteliste bei der Organzuteilung. Jene (8%-42%)6 weshalb dieser komplexe Anstieg der Patienten auf der Warteliste. Patienten mit schweren Leberschäden Eingriff nur in spezialisierten Zentren mit Gleichzeitig blieben die Spenderaten kon- und einem hohem Sterberisiko erhal- der notwendigen Sorgfalt und Expertise, stant, wenn auch mit grossen europäischen ten dadurch bevorzugt ein Organ. In der durchgeführt werden sollte. Unterschieden. Spanien weist mit Abstand Schweiz wurde das MELD Allokationssy- die höchste Spenderrate Europas auf (34,2 stem im Juli 2007 etabliert, um eine ob- pro Million Einwohner im Jahr 2008), gefolgt jektive Verwendung der verfügbaren Or- von Österreich und Belgien. Die Schweiz Lebertransplantation beim bösartigen gane zu erreichen. Lebertumor (HCC= Hepatozelluläres Carzinom) Die Transplantation der Leber beim bösar- tigen Lebertumor gilt derzeit als Therapie der Wahl, sofern der Tumor nicht rese- ziert werden kann und sich innerhalb der Milan-Kriterien befindet (3 Läsionen bis zu 3 cm oder eine einzelne Läsion ≤ 5 cm )7. Die Resultate nach Transplantation sind dann hervorragend mit einem 5-Jahres- Patientenüberleben von 60% und einem 10-Jahresüberleben von 47%. Ein ent- scheidender Nachteil in diesem Patienten- kollektiv ist jedoch die Tumorprogression, welche die Patienten beim Warten auf ein passendes Organ erfahren und dies trotz der verbreiteten Anwendung von neoadju- vanten Behandlungskonzepten. Diese Tu- morprogression führt in einem Drittel der Fig. 1. Entwicklung der Lebertransplantation und 1-Jahres-Patientenüberlebensraten in Europa. gelisteten Patienten dazu, dass diese un- (Dutkowski P, De Rougemont O, Mullhaupt B, et al. Current and future trends in liver transplantation ter strikter Einhaltung der Milan-Kriterien, in Europe. Gastroenterology; 138(3):802-9 e1-4.) von der Liste genommen werden müssen. 2
surg.ch Einige international anerkannte Trans- Referenzen plantationszentren berichteten kürzlich 1. ELTR data analysis booklet. 05/196806/2008. 7. Mazzaferro V, Regalia E, Doci R, et al. Liver über vielversprechende Ergebnisse auch 2. Merion RM, Schaubel DE, Dykstra DM, et al. transplantation for the treatment of bei Überschreitung der Milan-Kriterien The survival benefit of liver transplantation. small hepatocellular carcinomas in patients (5-Jahres-Patientenüberleben von 50% Am J Transplant 2005; 5(2):307-13. with cirrhosis. N Engl J Med 1996; -80%)8,9. Diese Berichte führten unter 3. Dutkowski P, De Rougemont O, Mullhaupt B, 334(11):6939. Fachleuten zu intensiven Diskussionen10. et al. Current and future trends in liver 8. Yao FY. Liver transplantation for hepato- transplantation in Europe. Gastroenterology; cellular carcinoma: beyond the Milan Mit dem Ziel, evidenzbasierte, weltweit 138(3):802-9 e1-4. criteria. Am J Transplant 2008; 8(10):1982-9. gültige Leitlinien zu formulieren, wird in 4. Clavien PA, Dutkowski P, Trotter JF. 9. Fan HL, Chen TW, Hsieh CB, et al. Liver Zürich im Dezember eine Konsensus- Requiem for a champion? Living donor liver transplantation is an alternative treatment konferenz unter Beteiligung von mehre- transplantation. J Hepatol 2009; 51(4):635-7. of hepatocellular carcinoma beyond the ren führenden Gesellschaften abgehalten 5. ELTR living-related liver transplantation. Milan criteria. Am J Surg; 200(2):252-7. (www.olt4hcc.org). 10/1991- 06/2008. 10. Silva MF, Wigg AJ. Current controversies 6. Ghobrial RM, Freise CE, Trotter JF, et al. surrounding liver transplantation for hepa- Donor morbidity after living donation for liver tocellular carcinoma. J Gastroenterol He- transplantation. Gastroenterology 2008; patol; 25(7):1217-26. 135(2):468-76. Infektionen nach Transplantation Nicolas Müller, nicolas.mueller@usz.ch Mit der immer stärkeren Unterdrückung der Infektionen kommen. Auch hier gilt, dass Abwehr nach Transplantation solider Or- es kein Nullrisiko gibt. Die zukünftigen gane sind Abstossungen seltener gewor- Empfänger werden in den vorbereiten- den. Der Preis ist eine erhöhte Anfälligkeit den Gesprächen darüber informiert. Auch für Infektionen, die jetzt die Hauptursache nach der Transplantation kann der Emp- für Hospitalisationen nach Transplantation fänger durch sein Verhalten zu einer Ver- darstellen. Die verminderte Abwehr stellt minderung der Infektionen beitragen, zum hohe Anforderungen an die Diagnostik Beispiel mit einer optimalen Reisevorbe- und Therapie: Das Keimspektrum ist er- reitung [3]. Die Schulung entsprechender weitert, der Verlauf schneller und weniger Regeln ist ein wichtiger Bestandteil der typisch. Der korrekten empirischen Thera- umfangreichen Beratung der Empfänger pie, die vor Erhalt der mikrobiologischen eines soliden Organes. Befunde begonnen werden muss, kommt Abb. 1. Multiple Abszesse in der Transplantat- eine grosse Bedeutung zu [1]. Die beson- niere durch Aspergillus fumigatus. Die Infektion deren Umstände dieser Patienten hat in Unsere Empfänger werden immer älter, wurde durch die Spenderin auf die Empfän- den letzen 15 Jahren zu einer eigentlichen die Transplantationen immunologisch im- ger übertragen, in einem Fall führte dies zum Spezialisierung innerhalb der Infektiologie mer anspruchsvoller (Zweittransplantati- Verlust des Transplantates, während bei den geführt. Entscheidend ist die enge Zu- onen). Gleichzeitig sind die Spender häu- übrigen Empfängern durch eine Therapie das sammenarbeit mit den Transplantations- fig älter, die Todesursache sind zerebrale transplantierte Organ gerettet werden konnte [4]. chirurgen und Spezialärzten, die in der Ereignisse. Dies führt häufig zu einer ein- gemeinsamen Visite frischtransplantierter geschränkten Qualität der verfügbaren Patienten ihren Ausdruck findet. Organe, Abstossungen können auftreten, und die Transplantate funktionieren ein- Referenzen Zur optimalen Betreuung gehört nicht nur geschränkt. Die notwendigen Therapien, die prompte Diagnostik und Therapie; verbunden mit einer reduzierten Funktion, 1. Fishman, J.A., Infection in solid-organ trans- ebenso wichtig sind alle Massnahmen resultieren in einer weiteren Schwächung plant recipients. N Engl J Med, 2007. zur Verhinderung von Infektionen. Die des Immunsystems. Es besteht der Ein- 357(25): p. 2601-14. Impfungen des zukünftigen Empfängers druck, dass bei solchen Konstellationen 2. Danzinger-Isakov, L. and D. Kumar, Guide- sollten alle aktualisiert sein [2]. Eine sorg- schwere Infekte zahlenmässig zuneh- lines for vaccination of solid organ trans- fältige Anamnese früherer Erkrankungen men. Eine verbindliche Auskunft wird die plant candidates and recipients. Am J Trans- plant, 2009. 9 Suppl 4: p. S258-62. oder möglicher Expositionen (Tropenauf- Auswertung der seit Mai 2008 begonnen 3. Kotton, C.N. and P.L. Hibberd, Travel medi- enthalt!) hilft, weitere Abklärungen durch- schweizerischen Transplantationskohorte cine and the solid organ transplant recipient. zuführen oder im Fall einer Infektion die geben, die den Verlauf aller Patienten aus Am J Transplant, 2009. 9 Suppl 4: p. S273-81. Weichen richtig zu stellen. Die Primär- allen Programmen nach Transplantation 4. Mueller, N.J., et al., Donor-derived aspergil- prophylaxe nach Transplantation ist zur erfasst, neben den organspezifischen losis from use of a solid organ recipient as a Routine geworden. Trotz aller Vorsichts- Daten auch die Infekte. Eine erste Aus- multiorgan donor. Transpl Infect Dis, 2010. massnahmen wird es jedoch immer zu wertung wird aktuell durchgeführt. 12(1): p. 54-9. 3
surg.ch Aktuelle immunsuppressive Therapie nach Transplantation solider Organe: Leber, Niere, Niere-Pankreas Alf Corsenca, alf.corsenca@usz.ch Die Verhinderung der Abstossung eines soliden Organtransplantats und die Ver- besserung der Lebensqualität der trans- plantierten Patienten stehen auch heu- te noch im Zentrum einer erfolgreichen Transplantationsmedizin. Gegenwärtig gibt es eine Vielfalt an immunsuppres- siven Medikamenten, sodass im Fokus der Transplantationsmediziner vor allem die Überlegung der optimalen Medika- mentenkombination [1] steht. Nur so kann das Risiko für Abstossung, Medi- kamententoxizität und Infektkomplikati- onen möglichst tief gehalten werden. All dies geschieht letztlich mit dem Endziel eines möglichst langen Transplantat- und Patienten-Überlebens. Die derzeitigen immunsuppressiven Therapiestrategien erbringen exzellente 1-Jahresresultate betreffend Patienten- und Transplantat- Überleben [1,2], letzteres vor allem dank der sinkenden Anzahl an akuten Abstos- sungsreaktionen [3]. Auch das 5-Jahres- Niere Transplantat-Überleben [2,4] ist europa- weit erfreulich, kann jedoch durch eine noch bessere Kontrolle der chronischen (subklinischen) Abstossungsreaktion wei- ter optimiert werden. Gleiches gilt für das Patienten-Langzeitüberleben, welches durch die engmaschige Kontrolle und Behandlung der kardiovaskulären Risi- kofaktoren, die ja unter Calcineurininhi- bitor-Therapie erhöht sind [5], verbessert werden konnte. Zu beachten sind auch jene Nebenwirkungen, die mit dem Auf- treten von viralen Infekten (z.B. BK-Virus Nephropathie, Hepatitis C-Reaktivierung) sowie neu auftretenden Malignomen (z.B. spinozelluläre Karzinome der Haut nach Nierentransplantation [6,7] oder HCC- Rezidive nach kurativer orthotoper Le- bertransplantation) assoziiert sind. Dies erfordert, teilweise auf Kosten der Trans- plantatfunktion, eine Reduktion bzw. Um- stellung der immunsuppressiven Therapie. Die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Immunsuppressiva (Calcineurininhibi- toren, Antimetabolite, m-TOR Inhibitoren, Steroide, selektive T-Lymphozyten Hem- mer) haben zwar eine supprimierende 4
surg.ch Wirkung auf die Immunantwort, sind aber immunologisch nicht spezifisch. Daher ist die Entwicklung potenter, selektiver und reversibel toxischer Präparate, die ein möglichst nebenwirkungsarmes Trans- plantat- bzw. Patientenüberleben ermögli- chen sollen, absolut unabdingbar. Im Bereich der Nierentransplantation werden zur Zeit in unserer Klinik drei Im- munsuppressionsschemata angewandt. Welches Schema wann eingesetzt wird, hängt von folgenden Kriterien ab: Alter des Spenders, kalte Ischämiezeit des Spender-Organs, Sensibilisierung des Empfängers gegenüber dem Spender (panel reactive antibodies, donor spezi- fische Antikörper), Retransplantation und verzögertes Ingangkommen des Trans- plantats. Bei der ABO-inkompatiblen Le- bendnierenspende gilt ein gesondertes Protokoll [8,9]. Bei der Nieren-Pankreas- Transplantation, die ausschliesslich bei Typ-1-Diabetikern durchgeführt werden kann, wird mit Simulect induziert und eine Tripelimmunsuppression mit Tacrolimus, Mycophenolat und Steroiden verordnet. Bei der Lebertransplantation sind die Referenzen Komorbiditäten (z.B. Niereninsuffizienz, 1) Ekberg H et al, Reduced exposure to cal- 7) Hofbauer G., Immunosuppressive therapy af- virale Hepatitis) die entscheidenden Fak- cineurin inhibitors in renal transplantation. ter transplantation. Dermatologic relevance toren, wonach die Immunsuppression be- NEJM, 2007. 357:2562-75 and pathomechanisms. Hautarzt, 2010. stimmt wird [9]. Das heisst, dass Patienten 2) Dutkowski et al, Current and Future 61(3): p. 214-9 mit einer chronischen Hepatitis B eine auf Trends in Liver Transplantation in Europe. 8) Genberg H et al, Long-Term Results of ABO Gastroenterology, 2010. 138:802-809 Incompatible Kidney Transplantation with An- Sandimmun neoral basierte Immunsup- 3) Hariharan S et al., Improved Graft survi- tigen-Specific Immunoadsorption and Rituxi- pression erhalten und bei Patienten mit val after renal transplantation in the mab. Transplantation, 2007;84:44-47 chronischer oder sogar transient dialyse- United States, 1988 to 1996. NEJM, 2000. 9) Genberg H et al, ABO-incompatible kidney bedürftiger Niereninsuffizienz ein Calci- 342:605-12 transplantation using antigen-specific immu- neurininhibitor armes bzw. freies Régime 4) Opelz G., Collaborative Transplant Study, noadsorption and rituximab: a 3-year follow- bevorzugt wird. University of Heidelberg up. Transplantation, 2008;85:1745-54. Wenn wir nun den Blick in die Zukunft 5) Watt KD et al, Evolution of causes and risk 10) Iacob S et al, Current immunosuppressive richten, ist das Aufkommen neuer immun- factors for mortality post-liver transplant: approaches in liver transplantation. Panmi- results of the NIDDK log-term follow-up nerva Med, 2009.51 (4):215-25 suppressiver Agenzien und jenes neuer study. Am J Transplant, 2010. 10(6):1420-7 11) Yabu JM, Vincenti F et al, Kidney trans- Toleranz-Protokolle vielversprechend. 6) Lapointe AK, Hofbauer G et al, Swiss cli- plantation: the ideal immunosupppression Dies wird uns hoffentlich ermöglichen von nical practice guidelines for skin cancer in regimen. Adv Chronic Kidney Dis, 2009. einer empirischen in eine individualisierte organ transplant recipients. Rev Med 16(4):226-33 Therapieform übergehen zu können [11]. Suisse, 2010. 246:854-9. 5
surg.ch Das Interdisziplinäre HLA-Typisierungslabor Barbara Rüsi-Elsener, barbara.ruesi@usz.ch Fachliche Führung Fig. 2. CDC Crossmatch Das HLA-Typisierungslabor ist ein interdis- ziplinäres Labor unter der Führung der Vis- zeral- und Transplantationschirurgie. Die ärztliche Leitung setzt sich aus den Ver- tretern dreier Kliniken zusammen: PD Dr. Marc Schiesser (OA Viszeral- und Trans- plantationschirgie), PD Dr. Georg Stüssi (OA Klinik für Hämatologie) und Prof. Tho- mas Fehr (LA Klinik für Nephrologie). Das HLA-System HLA steht für Human Leukozyten Antigen. Vitale Zellen = Negativer XM Lysierte Zellen = Positiver XM HLA-Antigene sind auf dem kurzen Arm des Chromosoms 6 lokalisiert und wer- den co-dominant vererbt. Die wichtigsten Seit mehr als 20 Jahren gilt der CDC dem chargenspezifischen Arbeitsblatt ver- HLA-Antigene für die Transplantation von (Complement-dependent-lymphocytoto- glichen, das den Antigenarray definiert, um soliden Organen umfassen die Gruppen xic) Crossmatch als Goldstandard (Fig. 2). die HLA-Spezifität zuzuordnen (Fig. 3). HLA-A, B, DR und DQ (Fig. 1). Daneben bestehen Assoziationen von Während sich bei den Methoden für die mehr als dreissig Erkrankungen mit be- HLA-Typisierung und der Durchführung stimmten HLA-Typen, wie z.B Narkolep- der Kreuzproben-Testung in den letzten sie, Zöliakie oder Morbus Bechterew. Jahren keine wesentlichen Neuerungen ergeben haben, wurde die Bestimmung der Anti HLA-Antikörper, durch die Ein- führung der Durchflusszytometrie mit Lu- minex in ein völlig neues Licht gerückt. Anti HLA-Antikörper-Bestimmung mit- tels Flowcytometrie Durch die sehr sensitive Luminex Tech- Fig. 3. Prinzip Luminex Technologie nologie, wurde es möglich, die anti-HLA- Antikörper im Serum des Patienten auf Seit Januar 2008 werden routinemässig HLA-Klasse I und erstmals auch auf HLA- alle Seren der Patienten bei Aufnahme Klasse II zu spezifizieren. Bis zur Einfüh- auf die Warteliste und danach 1x jährlich rung dieser Technologie war der Nach- mit dieser Methode quantifiziert und im weis der anti HLA-Antikörper auf einem Falle einer Positivität auch spezifiziert. sehr tiefen Sensitivitätslevel nur auf Klas- Mit einer retrospektiv durchgeführten Stu- se I möglich. die in Zusammenarbeit mit dem schwei- zerischen Referenzlabor in Genf (Dr. S. Prinzip der Flowcytometrie: Riethmüller, Prof. Th. Fehr, PD Dr. J. Vil- Für den Antikörpernachweistest wird eine lard) konnte die Bedeutung dieser hoch- Gruppe von farbcodierten Kügelchen sensitiven Tests für die Abstossungsrate verwendet, welche mit gereinigten HLA- und Transplantatfunktion im 1.Jahr nach Fig. 1. Chromosom 6 mit HLA-Antigen Antigenen beschichtet sind. Das Pati- Nierentransplantation bestätigt werden. entenserum wird mit diesen Kügelchen HLA-Typisierung und Crossmatch inkubiert. Im Serum vorhandene HLA-An- Die Fachabteilung Klinikinformationssy- Bei jedem Empfänger wird routinemässig tikörper binden sich an die Antigene und stem (KISIM) entwickelte in Kooperation eine Gewebetypisierung durchgeführt. werden dann mit R-Phycoerytrin (PE)- mit dem HLA-Typisierungslabor Formu- Die Abklärungen bei einem potentiellen konjugiertem Ziegen-Anti-Human IgG lare, um bei einem Organspender innert Organspender umfassen neben der HLA- markiert. Der LABScan 100 Flow-Analyzer kürzester Zeit die Donorspezifischen HLA- Typisierung auch die Durchführung der erkennt die fluoreszente PE-Emission von Antikörper zu ermitteln. Nach Abschluss entsprechenden Crossmatches zwischen jedem Kügelchen und gestattet eine Da- der Validierung wird das Formular „Be- Donorzellen (T-und B-Lymphozyten) und tenerfassung in annähernd Echtzeit. Das rechnung Donorspezifische Antikörper“ im Empfänger-Serum. Reaktionsmuster des Testserums wird mit Herbst im KISIM aufgeschaltet. 6
surg.ch Die Viszeral- und Thoraxchirurgie am Kantonsspital Aarau in neuen Händen Walter R. Marti, Walter.R.Marti@ksa.ch Franco Gambazzi, Franco.Gambazzi@ksbh.ch Gaudenz Curti, Gaudenz.Curti@ksa.ch Oliver Tschalèr, Oliver.Tschaler@ksa.ch Am 1.9.2009 hat Herr Prof. Dr. med. Wal- ter R. Marti die Leitung des Gesamtbe- reiches Chirurgie, der Klinik für Chirurgie sowie die Chefarztposition der Abteilung Viszeral- und Thoraxchirurgie des Kan- tonsspitals Aarau angetreten. Gleichzeitig übernahm Herr Dr. med. Gaudenz Curti die Stelle eines Leitenden Arztes für Vis- zeralchirurgie. Ergänzt wurde das Team durch die Wahl von Herrn Dr. med. Oliver Tschalèr zum Leitenden Arzt für Viszeral- chirurgie auf den 1.3.2010 und von Herrn Dr. med. Franco Gambazzi zum Leitenden Arzt für Thoraxchirurgie auf den 1.6.2010. Herr Professor Walter Richard Marti ist gebürtiger Aarauer. Zuletzt war er Stell- vertretender Chefarzt am Universitäts- spital Basel. Mit ihm findet die Klinik für Chirurgie des Kantonsspitals Aarau einen breitest ausgebildeten Viszeralchirurgen, der sowohl den Schwerpunktstitel für Vis- zeralchirurgie als auch diejenigen für All- gemeinchirurgie und Unfallchirurgie inne Herr Dr. med. Oliver Tschalèr erlangte den Zeitpunkt verselbständigte, Abteilung Tho- hat. Ausserdem ist er Träger des Execu- Schwerpunktstitel für Viszeralchirurgie raxchirurgie verantwortlich sein. tive MBA der Universität St. Gallen. Herrn 2009. Im Februar 2010 wurde er auf März Prof. Dr. Martis spezielle Interessensge- 2010 zum regulären Leitenden Arzt für Mit allen oben erwähnten Kaderärzten biete sind die Bariatrische Chirurgie, die Viszeralchirurgie gewählt. Dr. Tschalèrs treffen in Aarau drei verschiedene Chirur- minimal invasiven Techniken inklusive spezielle Interessensgebiete sind die Chi- gische Schulen und Kulturen aufeinander. N.O.T.E.S. und TEM (Transanale Endo- rurgie des oberen Gastrointestinaltraktes, In dieser äusserst spannenden Situation skopische Mikrochirurgie des Rektums), die minimal invasiven Techniken inklusive steckt die einmalige Chance, eine evidenz- die onkologische Chirurgie, sowie die Chi- N.O.T.E.S., sowie die Chirurgie des Pan- basierte unité de doctrine zu erarbeiten. rurgie der endokrinen Organe. kreas. Durch die vielfältigen Spezialinteressen der neuen Kader ist die Viszeralchirur- Herr Dr. med. Gaudenz Curti war zuletzt Dr. med. Franco Gambazzi wurde auf gische Klinik des Kantonsspitals Aarau in am Kantonsspital Luzern als Leiter der Anfang Mai 2010 zum Leitenden Arzt für der Lage, praktisch das gesamte Spektrum Koloproktologie tätig. Er trägt ebenfalls Thoraxchirurgie gewählt. Zuvor hatte er der Viszeralchirurgie fundiert abzudecken. sowohl den Schwerpunktstitel für Visze- bereits interimistisch die Thoraxchirurgie Durch eine sehr freundschaftliche und wis- ralchirurgie als auch denjenigen für All- des Universitätsspitals Basel geleitet und senschaftlich hoch stehende Zusammenar- gemeinchirurgie und Unfallchirurgie. Er war zuletzt Leiter der Thoraxchirurgie am beit mit allen anderen Kliniken ergibt sich ist ausserdem Eidgenössisch diplomierter Kantonsspital Bruderholz. Dr. Gambazzi eine optimale interdisziplinäre Betrachtung Spitalexperte. Dr. Curtis spezielle Interes- trägt den Schwerpunktstitel für Thoraxchi- sowohl aller Tumorerkrankungen, als auch sensgebiete umfassen die kolorektale und rurgie und ist somit der einzige vollamt- aller benignen Erkrankungen des Gastro- proktologische Chirurgie, die hepatobiliäre liche Thoraxchirurge im Kanton Aargau. intestinaltraktes, des Beckenbodens, der Chirurgie und die Chirurgie der retroperi- Per 1. Januar 2011 wird Dr. Gambazzi Mamma, der endokrinen und der parenchy- tonealen Tumore. als Chefarzt und Leiter für die, ab diesem matösen Organe, sowie der Lungen. 7
surg.ch Symposium „Morbide Adipositas: Endokrinologische und chirurgische Perspektiven“ Marc Schiesser, marc.schiesser@usz.ch Am 18. März 2010 wurde zum ersten Mal pathophysiologische und endokrinolo- ein Symposium über morbide Adipositas gische Veränderungen nach der Ope- am USZ abgehalten. Die Veranstaltung ration. Insgesamt war das Symposium wurde von der Klinik für Viszeral- und sehr erfolgreich und wurde von über 200 Transplantationschirurige zusammen mit Personen besucht. Die Resonanz am an- der Klinik für Endokrinologie organisiert. schliessenden Apéro war ebenfalls sehr Moderiert wurde das rege besuchte Sym- positiv, so dass wir hier bereits das näch- posium von PD Dr. Markus Müller und PD Symposium: Morbide Adipositas ste Symposium ankündigen möchten: Dr. Kaspar Berneis. Die Veranstaltung mit «Endokrinologische und dem Titel „Morbide Adipositas: Endokri- Chirurgische Perspektiven» nologische und chirurgische Perspekti- Symposium: „Morbide Adipositas“ ven“ richtete sich vor allem an Haus- und Donnerstag, 18. März 2010, 14.00 Uhr Zeit: 24. März 2011 um 14.00 Uhr Spitalärzte/-innen, sowie an Diabetes- Hörsaal WEST 9, UniversitätsSpital Zürich Ort: UniversitätsSpital Zürich und Ernährungsberater/-innen. Das Sym- posium umfasste verschiedene Vorträge über die heutigen Möglichkeiten der ba- riatrischen Chirurgie, über die Standards Das detaillierte Programm ist aktuell im UniversitätsSpital der Patientenabklärungen, Notfallsituati- Zürich Druck und wird an interessierte Personen onen nach bariatrischer Chirurgie, sowie weitergeleitet werden. 2010 International Consensus Conference Liver Transplantation for HCC 2- 4 December 2010 Zurich, Switzerland Organizing Committee J Belghiti, France J Bruix, Spain Local M Charlton, USA Organizing Committee PA Clavien, Switzerland G Gores, USA PA Clavien B Müllhaupt DW Hanto, USA M Lesurtel G Klintmalm, USA R Vonlanthen CM Lo, China D Raptis RJ Porte, Netherlands Endorsed by: www.OLT4HCC.org 8
surg.ch Erkenntnisse aus der klinischen Forschung Die frühzeitige Chole- Schlechtes post-opera- Der Gentamycin-Kolla- zystektomie reduziert tives Outcome in Pati- gen Sponge als Infek- die Hospitalisations- enten mit chronischer tionsprophylaxe nach dauer von Patienten mit Lebererkrankung nach kolorektaler Chirurgie milder akuter biliärer kolorektaler Chirurgie Pankreatitis Eine randomisiert kontrollierte Studie unter- Diese Studie konnte in 1‘565 von insge- Eine Phase-3-Studie untersuchte 602 Pati- suchte an 50 Patienten mit milder biliärer samt 30‘927 Patienten mit einem kolorek- enten auf post-operative tiefe und oberflä- Pankreatitis (Ranson score ≤3), ob eine talen Eingriff eine chronische Lebererkran- chige Infektionen. Dazu wurde die Patien- frühzeitige laparoskopische Cholezystek- kung (CLD) nachweisen. Die Patienten population in zwei Gruppen randomisiert. tomie (CCE) (innerhalb 48 h nach Spi- mit CLD zeigten nach einem kolorektalen 302 Patienten erhielten beim Wundver- taleintritt) gegenüber der laparoskopischen Eingriff ein 6.5-fach erhöhtes Mortalitätsri- schluss zwei Gentamycin-Kollagen Spon- Kontroll-CCE (nach Normalisierung der kli- siko (21.5% vs. 3.2%) und signifikant mehr ge oberhalb auf die Faszie gelegt, während nischen Beschwerden und Laborwerte) zu post-operative Komplikationen (relatives bei den übrigen 300 Kontrollpatienten ein einer kürzeren Hospitalisationsdauer führen Risiko (RR) 2.72, 41.9% vs. 15.4%) als herkömmlicher Wundverschluss durchge- würde. Die Studie wurde bei der Interima- jene Patienten ohne chronische Leberer- führt wurde. Beide Gruppen erhielten prä- nalyse nach Einschluss von je 25 Patienten krankung. Eine Subgruppen-Analyse der operativ eine systemische Antibiotikapro- in jeden Studienarm vorzeitig unterbrochen, Patienten mit CLD zeigte, dass Patienten phylaxe und der kolorektale Eingriff wurde denn sie konnte bereits nachweisen, dass mit einem MELD score ≥ 15 signifikant nach Standardverfahren minimal-invasiv die Patienten mit frühzeitiger CCE eine mehr post-operative Komplikationen (RR oder offen durchgeführt. Die Inzidenz von signifikant kürzere Hospitalisationsdauer 2.41, 95%CI:2.31-2-51; p
surg.ch Neues aus unserer Klinik Auf den 1. Oktober 2010 ergänzen an der University of California und am nomen. Er konnte zeigen, dass Sero- drei Chirurgen unser Team Biozentrum in Basel wurde sie For- tonin das Tumorwachstum fördert, schungs-Gruppenleiterin am Tierspi- indem die Signalkaskade unterhalb tal Zürich. Wir freuen uns, Dr. Sonda des mTOR-Komplexes aktiviert wird. als Gruppenleiterin im Pankreaslabor Diese Arbeit wurde kürzlich in „Hepa- willkommen zu heissen. tology“ publiziert. Dr. de Rougemont untersuchte den Dr. Bostjan Humar Effekt der hypothermen oxygenierten Dr. Humar hat in Basel Maschinenperfusion (HOPE) bei der studiert und in Human- Lebertransplantation von Organen Mit Herrn PD Dr. med. Jens Brock- mit einer verlängerten warmen Ischä- genetik promoviert. mann wird unsere Klinik mit einem miezeit an einem Grosstiermodell. Die Nach einem Post-doc ausgewiesenen Viszeral- und Trans- Gruppe, welche mit HOPE behandelt in Basel absolvierte er plantationschirurgen verstärkt. wurde, wies weniger Schaden auf, einen Forschungsauf- Herr PD Dr. Brockmann hat seinen sowie eine Verbesserung des Gallen- enthalt an der University of Otago in klinischen und wissenschaftlichen Neuseeland. Dort hat er sich auf die flusses und ATP Reserven. Die Arbeit Schwerpunkt in der Transplantati- wurde im Annals of Surgery publiziert. Biologie und Genetik des diffusen Ma- onschirurgie. Zuletzt arbeitete er als genkarzinoms spezialisiert und seine Consultant in der Hepatobiliären - Dr. Antonio Nocito erhielt den „Bri- eigene Forschungsgruppe aufgebaut. und Transplantationschirurgie an der tish Journal of Surgery Prize“ für die Nach fast zehn Jahren in Neuseeland University of Oxford (John Radcliffe beste Schweizer Publikation im Bri- ist er in die Schweiz zurückgekehrt Hospital, UK). In unserer Klinik wird tish Journal of Surgery im Jahr 2009. und hat in der Privatindustrie als Con- er unter anderem die Leitung der Er verglich in einer prospektiven ran- sultant gewirkt. Wir freuen uns, dass Nieren- und Pankreastransplantation domisierten Studie zwei Methoden sich Dr. Humar entschieden hat, in übernehmen. bei der Einlage von Port-à-Caths. unserem Forschungslabor an Leber- Einen weiteren ärztlichen Mitarbeiter forschungsprojekten mitzuwirken. konnten wir in Herrn Dr. med. Erik Im Namen der Klinik gratulieren wir Schadde gewinnen. Herr Dr. Schad- herzlich allen Preisträgern. de hat ein Fellowship in Transplan- Facharztprüfung tationschirurgie an der University of Wisconsin abgeschlossen und war Es freut uns Ihnen be- Senior Hepatology Prize zuletzt Assistant Professor und Leiter kannt geben zu können, der Lebertransplantation an der Uni- dass Frau Dr. med. Su- Die Schweizerische versity of St. Louis. Er wird vorwie- sanne Räder, Oberärz- Gesellschaft für Gast- gend das HPB Team ergänzen. tin i.V, erfolgreich die roenterologie und Als weiterer Mitarbeiter beginnt Herr Facharztprüfung in Chi- Viszeralchirurgie hat Dr. med. Marco Bueter seine Tätig- rurgie bestanden hat. anlässlich des Jah- keit als Oberarzt an unserer Klinik. Er Wir gratulieren ihr dazu herzlich. ressymposiums vom ist Facharzt für Chirurgie und hat sei- 23./ 24. September nen wissenschaftlichen Schwerpunkt 2010 den "Senior Hepatology Prize" im Bereich der endokrinen/metabo- an PD Dr. med. Stefan Breiten- lischen Chirurgie. Er hat vor kurzem stein verliehen. Er wurde für seine sein klinisches Forschungs-Fellow- SGC Preise Arbeit im Themenbereich ,,Sicher- ship am Imperial College of London heit, Qualität und Protektion in der abgeschlossen. Auch dieses Jahr verlief der Schwei- Leberchirurgie" geehrt. Diese Arbeit zer Chirurgenkongress (SGC) für un- beinhaltete sechs Publikationen aus Wir wünschen den drei Kollegen ei- sere Klinik sehr erfolgreich. den Jahren 2009/10. Wir gratulieren nen guten Start in unserer Klinik. Stefan Breitenstein herzlich zu die- sem Preis. Neu in unseren Forschungslabors: Dr. Sabrina Sonda Dr. Sonda hat in Triest in Italien Zellbiologie Dr. Christopher Soll und Dr. Olivier studiert. In ihrer Dis- de Rougemont erhielten den Preis sertation in Bern be- der Association of Research in Sur- schäftigte sie sich mit gery (ARS) für ihre Arbeiten in der Membranproteinen von Grundlagenforschung. Dr. Soll unter- einzelligen Parasiten. Nach einem suchte in seiner Arbeit den Effekt von Post-doc Fellowship in San Francisco Serotonin an hepatozellulären Karzi- 10
surg.ch Uns freut: Unterstützung der Forschung die nächsten 4 Jahre zugesprochen. durch den Schweizerischen Natio- Sein Forschungsziel ist die Leberre- nalfonds generation. European Surgical Association, Es freut uns Ihnen mitteilen zu dürfen, Dr. med. Ksenija Slankamenac er- XVII Meeting – May 7-8th, 2010 dass dieses Jahr vier eingereichte hält vom SNF die Karriereförderung Einträge beim Schweizerischen Na- im Rahmen des „Program for Social Es freut uns ihnen mitteilen zu kön- tionalfonds (SNF) als positiv beurteilt Medicine, Preventive and Epidemio- nen, dass sich für das 17. European wurden. logical Research (PROSPER)“ für die Surgical Association Meeting drei Unsere beiden Labors über die Le- chirurgische Outcome-Forschung für Präsentationen aus unserer Klinik ber- und Pankreas-Grundlagenfor- die nächsten 3 Jahre zugesagt. qualifiziert hatten. Davon wurden schung (Leitungen: Prof. Dr. med. zwei Publikationen für die November- P.-A. Clavien und Prof. Dr. R. Graf) Ausgaben von Annals of Surgery haben jeweils eine Zusage für eine akzeptiert. Dabei handelt es sich bei Projektförderung durch den SNF für Poster-Preis am ‚Day of Clinical einer Publikation, um eine erstmalige die nächsten 3 Jahre erhalten. Der Research‘ am USZ randomisierte Studie zur Leberrege- Forschungsschwerpunkt unseres Le- neration unter Pentoxyphillin nach berlabors liegt in den kommenden Am diesjährigen Forschungssymposi- grossen leberchirurgischen Eingrif- Jahren auf der Leberregeneration um des USZ hat Gitta Seleznik einen fen. Ausserdem wurde die Studie nach Transplantation von kleinen Posterpreis gewonnen. Die Arbeit ent- über die Entwicklung und Validierung Organen, in der erkrankten Leber stand aus einer Kollaboration aus der eines Prädiktions-Scores und damit und im fortgeschrittenen Alter. Unser experimentellen Pathologie (M. Hei- einer Risikoeinschätzung für die Ent- Pankreaslabor beschäftigt sich mit kenwälder) und dem Pankreaslabor wicklung von post-operativen Kompli- pathophysiologischen Vorgängen der (R. Graf). Sie untersucht die Effekte kationen nach der Leberchirurgie an- akuten und chronischen Pankreatitis. von chronischer Zytokin-Exposition genommen. In der nächsten Ausgabe des Pankreas an einem transgenen werden wir Ihnen eine Zusammen- Dr. med. Mickael Lesurtel wurde als Mausmodell. fassung dieser beiden interessanten erstem Chirurgen der Schweiz vom Studien präsentieren. SNF eine Förderungsprofessur für Unsere Publikationen April - September 2010 What is critical for liver surgery and Preface. The Siewert Lesson for Cell adhesion molecules P-cadherin partial liver transplantation: size or Adenocarcinomas of the esophago- and CD24 are markers for carcinoma quality? gastric junction: a plea for an order in and dysplasia in the biliary tract. Clavien PA, Oberkofler CE, Raptis a complex disease. Riener MO, Vogetseder A, Pestalozzi DA, Lehmann K, Rickenbacher A, Schneider PM. BC, Clavien PA, Probst-Hensch N, El-Badry AM. Recent Results Cancer Res. Kristiansen G, Jochum W. Hepatology. 2010;52(2):715-29. 2010;182 Hum Pathol. 2010:9 Review. Colonic transformation of ileal pouch- Model of end stage liver disease Kidney transplantation in mice using anal anastomosis and of the distal (MELD) score greater than 23 pre- left and right kidney grafts. ileum: MRI findings. dicts length of stay in the ICU but not Tian Y, Chen J, Gaspert A, Segerer Donati OF, Weishaupt D, Weber A, mortality in liver transplant recipients. S, Clavien PA, Wüthrich RP, Fehr T. Hahnloser D. Oberkofler CE, Dutkowski P, Stocker J Surg Res. 2010;163(2) Br J Radiol. 2010;83(993):e185-7 R, Schuepbach RA, Stover JF, Cla- vien PA, Béchir M. PSP/reg inhibits cultured pancreatic Crit Care. 2010;14:R117 Partial bile duct ligation in mice: A stellate cell and regulates MMP/ TIMP novel model of acute cholestasis. ratio. Heinrich S, Georgiev P, Weber A, Biological modulation of liver ische- Li L, Bimmler D, Graf R, Zhou S, Sun Vergopoulos A, Graf R, Clavien PA. mia-reperfusion injury. Z, Chen J, Siech M, Bachem MG. Surgery. 2010 Sep 2 de Rougemont O, Dutkowski P, Eur J Clin Invest. 2010 ; 23. Clavien PA. History of hepatic surgery. Curr Opin Organ Transplant. Lehmann K, Clavien PA. 2010;15:183-9 Surg Clin North Am. 2010;90:655-6 11
surg.ch Expression of the extracellular matrix Complications in colorectal surgery: Ampullary cancer. protein periostin in liver tumours and risk factors and preventive strategies. Heinrich S, Clavien PA. bile duct carcinomas. Kirchhoff P, Clavien PA, Hahnloser D. Curr Opin Gastroenterol. Riener MO, Fritzsche FR, Soll C, Patient Saf Surg. 2010:25;4:5 2010;26:280-5 Pestalozzi BC, Probst-Hensch N, Clavien PA, Jochum W, Soltermann Value of combined 6-[18F]fluorodi- Surgical Strategies for Adenocarcino- A, Moch H, Kristiansen G. hydroxyphenylalanine PET/CT for ma of the Esophagogastric Junction. Histopathology. 2010;56:600-6 imaging of neuroendocrine tumours. Schiesser M, Schneider PM. Schiesser M, Veit-Haibach P, Muller Recent Results Cancer Res. Treatment of ureteral complications MK, Weber M, Bauerfeind P, Hany T, 2010;182:93-106 after kidney transplantation with na- Clavien PA. tive ureteropyelostomy reduces the Br J Surg. 2010;97:691-7 Clinical Staging of Adenocarcinoma risk of pyelonephritis. of the Esophagogastric Junction. Lehmann K, Müller MK, Schiesser M, Cordin J, Lehmann K, Schneider PM. Quality assessment in surgery: riding Recent Results Cancer Res. Wildi S, Fehr T, Wüthrich RP, Clavien a lame horse. PA, Weber M. 2010;182:73-83 Dindo D, Hahnloser D, Clavien PA. Clin Transplant. 2010:5 Ann Surg. 2010;251:766-71 Differences in the Molecular Biology of Adenocarcinoma of the Esopha- Inhibition of mammalian target of Serotonin promotes tumor growth in gus, Gastric Cardia, and Upper rapamycin: the janus face of immu- human hepatocellular cancer. Gastric Third. nosuppression? Soll C, Jang JH, Riener MO, Moritz Lehmann K, Schneider PM. Soll C, Clavien PA. W, Wild PJ, Graf R, Clavien PA. Recent Results Cancer Res. Hepatology. 2010;51:1113-5 Hepatology. 2010;51:1244-54 2010;182:65-72 Veranstaltungen Weekly Surgical & Gastroenterological Grand Rounds (3.- 4. Quartal 2010) Zeit: 17:15 bis 18:00 Uhr Ort: Grosser Hörsaal Pathologie, D-PATH 22 Di. 26. Okt. 10 Prof. Philippe G. Dartevelle, MD, Marie-Lannelongue Hospital-Paris Sud University, Paris, France Extended resections in lung cancer Mo. 01. Nov. 10 Prof. Dr. med. Jean-Claude Givel, CHUV, Lausanne Entwicklung der Proktologie im Verlauf der letzten 40 Jahre Di. 09. Nov. 10 Prof. Dr. med. Thomas Seufferlein, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland Stellenwert der gastroenterologischen Onkologie Di. 16. Nov. 10 Stefan Kaufmann, lic. rer. pol., Dirketor SantéSuisse, Solothurn DRG – 2012 : Die Sicht der Krankenkassen Di. 23. Nov. 10 Prof. Dr. med. Norbert P. Haas, Charité, Berlin, Deutschland Polytrauma - Management Di. 30. Nov. 10 BILLROTH Lecture - Professor P. Bossuyt, MD, AMC Amsterdam, The Netherlands Titel wird noch bekanntgegeben Di. 07. Dez. 10 PD Dr. med. Marc Schiesser, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie, UniversitätsSpital Zürich Morbid Obesity – aktuelle chirurgische Strategien Di. 14. Dez. 10 TURINA Lecture – Prof. A.P. Kappetein, MD PhD, Department of Thoracic Surgery, Rotterdam, The Netherlands Designing a meaningful clinical trial – is finding the truth possible? 12
surg.ch Hot Topics in Transplantation- TNT Seminar Zeit: 17:15 bis 18:00 Uhr Ort: Kleiner Hörsaal OST, B HOER 5 Mo. 25. Oktober 10 Prof. Dr. med. Jörg Seebach, Hôpital Universitaire de Genève The Role of NK Cells in Liver Transplantation Mo. 29. November 10 Titel noch offen Unsere Sprechstunden Hepato-Pankreato-Biliäre Oberer Gastrointestinaltrakt Bariatrische Chirurgie Prof. Dr. med. P. A. Clavien Prof. Dr. med. P. Schneider Dr. med. M. Schiesser Dr. med. St. Breitenstein Dr. med. M. Schiesser Dr. A. Nocito Kontakt: Frau B. Gasser Kontakt: Frau M. Stenström Kontakt: Frau M. Stenström Tel: 044 255 87 54 Tel: 044 255 97 67 Tel: 044 255 97 67 Fax: 044 255 89 42 Fax: 044 255 89 42 Fax: 044 255 89 42 brigitte.gasser@usz.ch monika.stenstroem@usz.ch monika.stenstroem@usz.ch Endokrin Kolon, Rektum, Proktologie Viszeral Allgemein Dr. med. M. Schiesser PD Dr. med. D. Hahnloser Prof. Dr. med. P. Schneider Dr. med. A. Nocito Dr. med. D. Dindo Dr. med. R. Vonlanthen Kontakt: Frau M. Stenström Kontakt: Frau Y. Bicker Kontakt: Chirurgische Poliklinik Tel: 044 255 97 67 (montags & mittwochs) Tel: 044 255 44 70 Fax: 044 255 89 42 Tel: 044 255 92 88 Fax: 044 255 89 29 monika.stenstroem@usz.ch Fax: 044 255 89 42 yvonne.bicker@usz.ch HIPEC Transplantation (Niere & Pankreas) Prof. Dr. med. P. Gertsch PD Dr. med. J. Brockmann Transplantation (Leber) Dr. med. R. Vonlanthen Dr. med. M. Schiesser PD Dr. med. P. Dutkowski Kontakt: Frau M. Stenström Kontakt: Frau K. Egli Kontakt: Chirurgische Poliklinik Tel: 044 255 97 67 Tel: 044 255 33 10 Tel: 044 255 44 70 Fax: 044 255 89 42 karin.egli@usz.ch Fax: 044 255 89 29 monika.stenstroem@usz.ch 13
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