Das Krankenhaus der Zukunft Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt - Deloitte

 
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Das Krankenhaus der Zukunft Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt - Deloitte
Das Krankenhaus der Zukunft
Wie COVID-19 die
Transformation beschleunigt
Das Krankenhaus der Zukunft Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt - Deloitte
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses

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Das Krankenhaus der Zukunft Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt - Deloitte
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Future of Health beginnt jetzt –
wie die Pandemie die Zukunft zur Gegenwart macht                                               04
Verändertes Patientenverhalten                                                                 06
Innovation und Digitalisierung                                                                 08
Future of Work                                                                                 10
Leistungsangebot                                                                               12
Deloittes Future-of-Health-Prognosemodell                                                      18
Wirtschaftlichkeit                                                                             20
Neue Businessmodelle                                                                           24
Vergütungsmodelle und Finanzierung                                                             28
Zusammenfassung                                                                                33
Ihre Ansprechpartner                                                                           34
Quellen                                                                                        35

                                                                                                          03
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Future of Health beginnt
jetzt – wie die Pandemie
die Zukunft zur Gegenwart
macht
In der Deloitte Future of Health 2040 Ini-            Erste Trends sehen wir schon heute und
tiative haben wir bereits vor der Pandemie            bis 2025 wird der Druck auf die Akteure
ein Zukunftsbild des Gesundheitswesens                im Gesundheitssystem nochmal deutlich
gezeichnet – weg von rein stationären Set-            zunehmen, den entsprechenden Wandel
tings hin zu Homecare, Reha und Präven-               einzuleiten. Insbesondere im Krankenhaus-
tion sowie einer besseren Vernetzung der              wesen wird es deutliche Veränderungen
Versorgungskette rund um einen selbstbe-              geben.
stimmten Patienten. Da die COVID-19-
Pandemie aktuell als Katalysator für die              Welche Patienten wie lange und mit wel-
Transformation des Gesundheitswesens                  cher Bezahlung in Zukunft im Krankenhaus
wirkt, lässt dieses Zukunftsbild nicht mehr           behandelt werden, sind Fragen, die sich
bis 2040 auf sich warten. Die Pandemie                Krankenhausmanager heute stellen müs-
zwingt öffentliche und private Leistungs-             sen, wenn sie ihre strategische Zukunfts-
anbieter, sich in kürzester Zeit anzupassen           planung vornehmen. Ist man bisher von
und Innovationen schneller voranzubrin-               Fortschreibungen des Leistungsgeschehen,
gen. Beispiele sind die zunehmende Betei-             im stationären Sektor ausgegangen, wird
ligung der Patienten an der Entscheidungs-            nun zunehmend klarer, dass die Verlage-
findung, die rasche Akzeptanz von Virtual             rung der Leistungsnachfrage in den ambu-
Health und anderen digitalen Innovationen,            lanten Sektor und ins Homecare-Setting
die Forderung nach interoperablen Daten               sowie vermehrte Präventionsangebote
und Datenanalysen sowie die beispiellose              direkte Auswirkungen auf die Ökonomie
öffentlich-private Zusammenarbeit bei der             und Leistungsangebote der Krankenhäuser
Entwicklung von Impfstoffen und Thera-                haben werden.
peutika. Inmitten dieser Dynamik sind
Regierungen, Gesundheitsdienstleister,                Bis 2025 wird der Druck auf die
Kostenträger und andere Interessens-
gruppen im deutschen Gesundheitswesen                 Akteure im Gesundheitssystem
gefordert, sich schnell umzustellen und
ihre Geschäftsmodelle anzupassen.                     nochmal deutlich zunehmen.
Diese Entwicklungen haben die Zukunft zur
Gegenwart gemacht, die Disruptionen im
Gesundheitswesen werden nicht mehr bis
2040 auf sich warten lassen. Im Gegenteil:

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Die wirtschaftliche Lage deutscher Kran-    Ein im Rahmen der Pandemie verändertes           zunehmen. Wer es nicht schafft, den Wan-
kenhäuser verschlechtert sich seit Jahren   Patientenverhalten, signifikante Fortschritte    del als Chance zu sehen und sich mit neuen
kontinuierlich. Der im Zuge der COVID-19-   im Bereich Innovation und Digitalisierung        Businessmodellen zu platzieren, wird in
Pandemie aufgespannte Rettungsschirm        sowie Veränderungen in der Arbeitswelt im        naher Zukunft im Gesundheitsmarkt nicht
hat den Strukturwandel zunächst aufge-      Sinne von Future of Work sind die entschei-      mehr existieren können. Zudem werden
halten, jedoch werden viele Kliniken 2021   denden Treiber für die Veränderung des           kommende Reformen der Vergütungs-
nicht das Erlösniveau von 2019 erreichen.   Leistungsangebotes hin zu mehr Präven-           struktur völlig neue Anreize im Ökosystem
Krankenhäuser müssen sich und ihre Busi-    tion, ambulanter Versorgung und Virtual          Gesundheitswesen schaffen.
nessmodelle neu erfinden, um weiterhin zu   Care. Der Aspekt Wirtschaftlichkeit wird
existieren. Die Entwicklungen im Rahmen     weiter von großer Bedeutung sein und der
der COVID-19-Pandemie bieten eine einma-    Druck auf die Krankenhäuser durch redu-
lige Chance dazu.                           zierte stationäre Patientenzahlen signifikant

Die Plattform für Veränderungen ist da
und bietet enorme Chancen – wagen wir
den Blick in die Zukunft.

                                                                                                                                           05
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Verändertes
Patientenverhalten
Die COVID-19-Pandemie hat den Patienten der Zukunft ins Hier und Jetzt
gebracht. Das hat einen entscheidenden Einfluss auf Innovationen und
Leistungsangebote im Gesundheitsbereich.

• Patienten sind die führende Innovati-                   von Vitalparametern, Fitness-Apps, Medi-      • Homeoffice und Reisebeschränkungen
  onskraft im Gesundheitssystem. Ihre                     kamentenplaner und Ernährungs-Apps) als         haben dazu geführt, dass digitale Kom-
  Bedürfnisse und Vorstellungen treiben                   Tracking im Alltag. So stieg der Absatz von     munikation verstärkt Einzug in den Alltag
  Innovationen im Bereich von Leistungs-                  Wearables weltweit von 82 Mio. verkauften       erhalten hat – auch im Gesundheits-
  angeboten, Produkten und Digitallösun-                  Produkten 2015 auf 337 Mio. 2019 – für          bereich. Anstelle des risikobehafteten
  gen voran.                                              2025 ist ein Absatz von 632 Mio. Exempla-       Besuchs in der Arztpraxis, Klinik oder
                                                          ren prognostiziert.1                            Notaufnahme nutzen Patienten verstärkt
Der Patient als Kunde                                                                                     virtuelle Formate wie Apps, Arzttermine
• Patienten werden zu Kunden und wollen               • Patienten wünschen, die von ihnen erho-           per Videocall oder Telemedizin. Diese
  komfortable Lösungen, einfache Zugäng-                benen bzw. dokumentierten Daten als               erleichtern den Zugriff auf Experten,
  lichkeit und Transparenz in Bezug auf die             Basis für individualisierte Gesundheitsent-       unabhängig von deren Lokalisation. Pati-
  Behandlung selbst und deren Nutzen.                   scheidungen zu nutzen. Personalisierte            enten treiben die Etablierung dieser digi-
                                                        Medizin ist ein zentrales Konzept der             talen On-demand-Interaktion zwischen
• Die COVID-19-Pandemie hat ihr Verständ-               Zukunft.                                          Kliniker und Patient als elementaren
  nis von „Well-being“ auf die Probe gestellt                                                             Anteil eines umfassenden Versorgungs-
  und den Wunsch bestärkt, die eigene                 • Die digitale Patientenakte dient als zen-         angebotes voran.
  Gesundheit aktiv zu gestalten. Prävention,            traler Baustein einer integrierten und
  Lifestyle und Früherkennung werden                    vernetzten Versorgung. In Zukunft können        • Nun, da Patienten die Bequemlichkeit
  einen deutlich größeren Schwerpunkt                   durch einen einfachen, digitalen Datenaus-        und Effektivität von Virtual Care erfahren
  einnehmen und zu einer entsprechen-                   tausch zwischen Patient und Behandler             haben, wird es schwierig sein, die Zeit
  den Reallokation von Ressourcen und                   eine gemeinsame Informationsbasis und             zurückzudrehen, wenn die Pandemie
  Verschiebung von Leistungsangeboten                   Übersicht gewährleistet werden.                   vorüber ist.
  führen.

• In den vergangenen Jahren hat eine Verän-
  derung des Mindset bezüglich der Bereit-
  schaft, Gesundheitsdaten zu teilen und
  zu nutzen, stattgefunden, die durch die
                                                          1,2 Mio. Arzttermine per Videocall
  COVID-19-Pandemie noch weiter verstärkt
  wurde. Menschen setzen vermehrt auf
                                                          oder Telefon gab es zwischen März
  digitale Tools, um sich über Gesundheits-
  themen zu informieren, sowie Technolo-
                                                          und Juni 2020. Im Vorjahr waren es
  gien zum Health Monitoring (z.B. Messung
                                                          gerade einmal 583.2

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Patienten treiben die Etablierung
dieser digitalen On-demand-
Interaktion zwischen Kliniker
und Patient als elementaren
Anteil eines umfassenden
Versorgungsangebotes voran.

                                                                          07
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Innovation und
Digitalisierung
Innovation und Digitalisierung sind die zentralen Hebel, um die
Lücke zwischen Angebot und Bedarf in zahlreichen Bereichen des
Gesundheitswesens zu schließen. Durch Big Data eröffnet sich die
Möglichkeit einer datengetriebenen Patientenversorgung.

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• Die COVID-19-Pandemie ist der Treiber und       • Durch das Krankenhauszukunftsgesetz             • Für Krankenhäuser ist es im Rahmen die-
  Verstärker von Innovation und Digitalisie-        (KHZG) und mit den Finanzmitteln aus dem          ser rasanten Entwicklungen essenziell, die
  rung im Gesundheitsbereich. Die Pande-            Krankenhauszukunftsfonds zeigt sich der           individuelle digitale Strategie und Trans-
  mie hat die wachsende Lücke zwischen der          deutsche Gesetzgeber gewillt, die Digitali-       formation in die Hand zu nehmen und
  Nachfrage nach Gesundheitsdienstleis-             sierung der Krankenhäuser mit rd. 4,3 Mrd.        aktiv zu gestalten, um nicht den Anschluss
  tungen auf der einen und dem Mangel an            Euro von Bund und Ländern zu fördern.             zu verlieren.
  Fachkräften und anderen Ressourcen auf            Hier gilt es, den Rückstand Deutschlands
  der anderen Seite offengelegt. Bei vielen         im Bereich der Digitalisierung im Gesund-
  Stakeholdern hat sich das Bewusstsein her-        heitswesen im Europavergleich aufzuho-
  auskristallisiert, dass die breite Anwendung      len.3
  digitaler Technologien ein wesentlicher
  Schlüssel ist, um diese Lücke zu schließen.     • Die Organisationen im Gesundheitssystem
  Im Ergebnis haben viele digitale Initiativen,     verwandeln sich nach und nach in IT-
  die seit Jahren in Bearbeitung sind, in weni-     Gesundheitssysteme, die mit daten-
  gen Wochen oder Monaten signifikante              getriebenen Analysetools real-time smarte
  Fortschritte gemacht.                             Digital Health ermöglichen. Sie nutzen
                                                    interoperable Daten und Plattformen (u.a
• Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden              auf der Basis von Cloud Computing) unter-
  quasi über Nacht virtuelle Gesundheits-           stützt von künstlicher Intelligenz, Biosen-
  technologien zu einem Bestandteil der             soren und Virtual Care, um die Medizin zu
  Gesundheitsversorgung und ermöglichten            personalisieren.
  es Ärzten und Patienten, über Videochats,
  Telefonanrufe, SMS und E-Mails in Verbin-       • Die aktuellen Entwicklungen führen zu
  dung zu bleiben, wenn COVID-19-                   einem Übergang von standardisierten
  Restriktionen und Quarantänen persön-             klinischen Verfahren und Behandlungen
  liche Termine verhinderten.                       hin zu einer personalisierten Medizin mit
                                                    dem Patienten als digitalem Kunden im
                                                    Zentrum.

                     Digitale Transformation kombiniert mit radikaler
                     Interoperabilität von Daten ist das Schlüsselprinzip
                     zur Generierung eines signifikanten Mehrwerts für
                     Patienten, Behandler und das Gesundheitssystem.

                                                                                                                                                  09
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Future of Work
Fachwissen und innovative Technologien müssen zusammengebracht
werden, um dem Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich zu begegnen –
die Neuordnung der Arbeitswelt ist die unmittelbare Folge.

• Die Arbeitskräfte im Gesundheitswesen               • Die Dynamik der Pandemie hat diese           den: Die Zahl der Beschäftigten in der
  stehen im Zuge der COVID-19-Pandemie                  Situation weiter verschärft. So beschreibt   Pflege ging laut Zahlen der Bundesagen-
  unter besonders hohem Druck. Mangel                   eine Studie der Universität Augsburg         tur für Arbeit zwischen Anfang April und
  an Fachkräften in der Pflege, hohe Inzi-              eine besonders hohe subjektive Belas-        Ende Juli 2020 um mehr als 9000 zurück,
  denzen an Burnout-Erkrankungen und                    tung und Stress beim Pflegepersonal          das entspricht einem Rückgang von
  Probleme, hoch qualifizierte Mitarbeiter              insbesondere bei Beteiligung an der          0,5 Prozent. Besonders betroffen war
  zu akquirieren, waren bereits vor der                 Versorgung von COVID-19-Patienten.4          die Krankenpflege in Kliniken mit einem
  Pandemie zentrale Handlungsfelder im                  Seit Beginn der Pandemie sind Tausende       Minus von 5124 Beschäftigten.5
  Gesundheitsbereich.                                   Pflegekräfte aus dem Beruf ausgeschie-

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Chancen durch neue Technologien und              und immer mehr Unternehmen setzen                  vermehrten Tätigkeit von medizinischem
Berufsgruppen                                    auf entsprechend zusammengesetzte                  Personal an mobilen Arbeitsplätzen füh-
• Um diesen Herausforderungen zu begeg-          Teams, um das Potenzial aus verschie-              ren. Monitoring, Diagnostik und Behand-
  nen, ist es nötig, dass Gesundheitsdienst-     denen Sichtweisen und Erfahrungen voll             lung können zum Teil virtuell angeboten
  leister und Krankenhäuser Fachwissen,          auszuschöpfen. Diversität und Inklusion            werden und verringern die Notwendigkeit
  im Sinne von Fachpersonal, mit innovati-       sind auch in Bezug auf die Arbeitgeberat-          der physischen Zusammenkunft von
  ven Technologien zusammenbringen.              traktivität im Wettbewerb um Fachkräfte            Behandlerin und Patient.
                                                 von höchster Relevanz.
• Fundamentale Potenziale zur Unterstüt-                                                          • Durch die veränderte Logistik wird es für
  zung der Fachkräfte entstehen z.B. durch      • Über 60 Prozent der Medizinstudent:               einen Teil des medizinischen Personals
  den Einsatz von Robotik, kognitiver Auto-       innen sind weiblich, jedoch werden unter          weniger relevant sein, wo genau sie arbei-
  mation und künstlicher Intelligenz. Durch       10 Prozent der Chefarztpositionen von             ten, das heißt, es entstehen neue agile
  den strategischen Einsatz innovativer           Frauen besetzt. Ähnlich verhält es sich im        Arbeitsplätze und eine neue Flexibilität,
  Technologien werden Fachkräfte signifi-         Topmanagement der Kliniken. Erfahrun-             so wird z.B. Homeoffice vermehrt auch
  kant weniger Zeit mit administrativen Pro-      gen aus anderen Wirtschaftsbereichen              im Gesundheitsbereich möglich sein.
  zessen und Datenbeschaffung verbringen          zeigen deutlich, dass Unternehmen von
  und sich wieder mehr ihren originären           weiblichen Führungskräften immens pro-          • Die zunehmende Nutzung von Datenana-
  Tätigkeiten der Patientenversorgung wid-        fitieren. Auch im Hinblick auf den steigen-       lysen und interaktiven Dashboards als
  men können. Eine höhere Zufriedenheit           den gesellschaftlichen und politischen            Grundlage zur Personalplanung gewähr-
  mit dem Job und ein höheres allgemeines         Druck sollte es Ziel jeder Klinik sein, den       leistet zudem, dass das Personal effizi-
  Wohlbefinden sind bei optimaler Umset-          Anteil an Frauen in Führungspositionen            enter und effektiver eingesetzt werden
  zung die Vorteile. In diesem Sinne ist die      im Gesundheitsbereich zu steigern. Es             kann.
  Investition in innovative Technologien          gilt, diesen Prozess aktiv zu gestalten,
  auch ein entscheidender Wettbewerbs-            indem entsprechende Konzepte zur                • Ein innovatives Personalkonzept ist
  vorteil zur Gewinnung von Fachkräften.          Führungskräfteentwicklung aufgesetzt              Voraussetzung, um den Veränderungen
                                                  werden. Auch eine Einführung von Quo-             des Leistungsangebots entsprechend
• Im Zuge der genannten Entwicklungen             tenregelungen bzw. Zielsetzungen kann             der Bedürfnisse der Patienten und den
  entstehen neue Berufsgruppen und ein            diesen Prozess weiter beschleunigen.              Möglichkeiten durch Digitalisierung und
  Reskilling bzw. Upskilling von aktuellen                                                          Innovation begegnen zu können und den
  Mitarbeitern ist nötig. Es gilt, Strategien   Neue agile Arbeitsplätze durch neue                 Fachkräftemangel zu kompensieren.
  zu entwickeln, das Personal im Wandel         virtuelle Behandlungskonzepte
  mitzunehmen sowie den Einsatz der             • Im Zuge von Digitalisierung sowie Imple-
  neuen Technologien effizient zu gestal-         mentierung neuer Technologien entste-
  ten, um gemeinsam die Potenziale umzu-          hen neue, häufig hybride Arbeitsplätze.
  setzen.                                         Die Unterstützung der Tätigkeit von
                                                  Fachkräften durch neue Technologien
Förderung von Diversität und Inklu-               z.B. beim Einsatz von Telemedizin, Robo-
sion als zentrales Paradigma                      tik und künstlicher Intelligenz wird sich
• Einhergehend mit der Vorbereitung des           ausweiten.
  Personals auf die kommenden Transfor-
  mationen ist die Notwendigkeit, Diver-        • Die Verlagerung des Behandlungsortes
  sität und Inklusion zu fördern. Diverse         von der Klinik in die häusliche Umgebung
  Teams sind nachweislich erfolgreicher           im Sinne von Homecare wird zu einer

                                                                                                                                                11
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses

Leistungsangebot
„Welcome to a world of digital-first, physical next health(care)!“
Im Zuge des Rückgangs der klassischen stationären Versorgung
entstehen neue, innovative Versorgungsmodelle

• In einer Versorgungswelt mit einem                      Es ist jedoch davon auszugehen, dass
  Schwerpunkt auf „Virtual Care“ bildet der               die bereits in den letzten Jahren initiierte
  Patient den Mittelpunkt. In Kombination                 Steuerung des stationären Leistungs-
  mit der gesteigerten Verfügbarkeit und                  angebots durch Strukturvorgaben (z.B.
  Nutzung von Daten ist die personalisierte               Mindestmengen und Notfallstufen) weiter
  Medizin einer der maßgeblichen Trends                   fortgeführt wird.
  der nächsten Jahre.
                                                      • Der Rückgang der klassischen stationären
• Medizinisch-technischer Fortschritt und               Versorgung und die Entstehung neuer
  Innovationen führen zu einer Neuordnung               Versorgungsmodelle führen zu einem
  sowie Ergänzung des Leistungsangebots.                hohen Anpassungsdruck bei den ambu-
  Künstliche Intelligenz findet ihren Platz             lanten und stationären Gesundheitsan-
  auch im Gesundheitsmarkt. Der Einsatz                 bietern.
  der Robotik zur Unterstützung von Ope-
  rationen wird stetig zunehmen, weitere              • Die Versorgung in der häuslichen Umge-
  Anwendungsbereiche für Interventionen                 bung bzw. Homecare wird einen deutlich
  etc. sind denkbar.                                    größeren Stellenwert einnehmen. Auch
                                                        Pflege kann im Sinne des Patienten
Prävention im Fokus                                     vermehrt zu Hause stattfinden. Eine
• Health Care ist nicht mehr nur „Sickness              Verschiebung des Schwerpunktes von
  Care“, der Fokus auf Prävention und                   Therapie hin zu Prävention führt zu einer
  individuellem Gesundheitsverhalten geht               entsprechenden Reallokation von Res-
  mit neuen Versorgungsstrukturen sowie                 sourcen und Leistungsangeboten. Der
  einer Reallokation von Ressourcen vom                 ambulante Sektor wird gestärkt und eine
  Ende der Wertschöpfungskette an deren                 Schlüsselposition zwischen stationärem
  Anfang einher. Ein gesunder Lebensstil,               Bereich und Homecare einnehmen, Reha-
  Wellness, primäre und sekundäre Prä-                  bilitation weiterhin einen relevanten Stel-
  vention sowie Früherkennung werden                    lenwert zur Sekundärprävention haben.
  gefördert und entsprechende Angebote
  erweitern ihren Anteil am Markt.

• Die Pandemie hat die Bedeutung von
  Gesundheit sowie einer funktionierenden
  Gesundheitsversorgung in den Fokus
  gerückt. Dieser Eindruck wird auch in
  den kommenden Jahren Bestand haben
  und politische Entscheidungen prägen.

12
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Verschiebungen zwischen den Subsektoren
erhöhen den Anpassungsdruck bei den
Leistungserbringern im Gesundheitswesen.

                                                                                                     13
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses

Abb. 1 – Verschiebung zwischen den Sektoren und Submärkten

     Status quo                                             Digitalisierung     Zukunft
                                                          Patientenverhalten
                                                            Future of Work

       Präven-                                                                  Präven-
         tion                                                                     tion

         Home                                                                    Home

     Ambulante                                                                 Ambulante
     Versorgung                                                                Versorgung

     Stationäre                                                                Stationäre
     Versorgung                                                                Versorgung

         Reha                                                                     Reha

        Pflege                                                                     Pflege

14
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Tab. 1 – Anzahl der stationären Behandlungsfälle; HD: Hauptdiagnose6

               Kategorie                                  Kennzahl                                          Anzahl Fälle

                                                                                             2019           2020      Differenz       Differenz
                                                                                                                       absolut              [%]

 Gesamt                                      Stationäre Behandlungsfälle
                                                                                     19.241.830      16.776.842      -2.464.988             -13%
                                             insgesamt

                                             HD Herzinfarkt insgesamt                    208.583         194.577         -14.006             -7%

                                             davon: ST-Streckenhebungs-
                                                                                           66.139         63.732           -2.407            -4%
                                             Herzinfarkt

                                             davon: Nicht-ST-Strecken-
 Nicht-planbare Behandlungen                                                             139.409         128.301          -11.108            -8%
                                             hebungs-Herzinfarkt

                                             HD Schlaganfall insgesamt                   294.870        282.053          -12.817             -4%

                                             davon: HD Hirninfarkt                       250.087         239.200         -10.887             -4%

                                             davon: Transitorisch ischämische
                                                                                         105.495          93.728          -11.767           -11%
                                             Attacke

                                             HD Asthma                                     23.212         16.445           -6.767           -29%

                                             HD Chronisch obstruktive                    232.882         166.932         -65.950            -28%
                                             Lungenerkrankung
 Ambulant-sensitive Behandlungen
                                             HD Diabetes mellitus                        184.301         153.730         -30.571            -17%

                                             HD Herzinsuffizienz                         489.363         428.884         -60.479            -12%

                                             HD Bluthochdruck                             247.160        203.818         -43.342            -18%

                                             Alle fünf o.g. Diagnosen                  1.176.918         969.809        -207.109            -18%

Umdenken in Bezug auf die                         unzureichende ambulante Behandlung
Notwendigkeit der                                 gelten. Die OECD zählt zu dieser Gruppe
akut-stationären Versorgung                       Diabetes, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz,
• Im Rahmen der COVID-19-Pandemie kam             COPD und Asthma (jeweils als Hauptdiag-
  es von Mitte Januar bis Ende Dezember           nose). 2015 lag Deutschland in Bezug auf
  2020 zu einem Rückgang der stationären          die Gesamtfallzahl bei einem ambulant-
  Fallzahlen um rd. 13 Prozent über alle          sensitiven Anteil von 6,3 Prozent. Im
  Diagnosen hinweg.7                              Rahmen der COVID-19-Pandemie kam es
                                                  2020 zu einem Fallzahlenrückgang von
• Innerhalb dieses Fallzahlenrückgangs            rd. 207.000 (-18%) in dieser Gruppe8
  wurden auch die sogenannten ambulant-           (s. Tab. 1).
  sensitiven Krankenhausfälle betrachtet,
  die international als Indikator für eine

                                                                                                                                                15
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16
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

• Zum einen haben Patienten verstärkt auf      • Auf Basis des Future-of-Health-Prognose-
  digitale Formate gesetzt, jedoch ist auch      modells von Deloitte gehen wir davon aus,
  ein deutliches Umdenken in Bezug auf die       dass in den kommenden Jahren von einem
  Notwendigkeit der stationären Versorgung       durchschnittlichen jährlichen Verlust von
  bzw. Vorstellung in einem Krankenhaus          ca. -1 Prozent der stationären Patienten-
  bei weniger schweren Krankheitsbildern         zahlen ausgegangen werden muss. 2025
  erfolgt. So berichtet das Robert Koch          wäre daher mit rd. 18,5 Mio. stationären
  Institut in seinem Epidemiologischen           Fällen zu rechnen, das entspräche einem
  Bulletin von einem Rückgang von bis zu         Rückgang um rd. 5 Prozent bzw. ca. 920
  -40 Prozent bei der Anzahl der täglichen       Tsd. Fällen im Vergleich zu 2019
  Vorstellungen in Notaufnahmen zwischen         (s. Abb. 2).
  Mitte März und Mitte Juni 2020.9

• Diese Entwicklung wird bei den Kostenträ-
  gern zukünftig sicherlich zu einer stärke-
  ren Überprüfung der stationären Behand-
  lungsnotwendigkeit von Fällen mit hohem
  ambulantem Potenzial führen und es ist
  davon auszugehen, dass auf der vorliegen-
  den Argumentationsgrundlage auch die
  Kosten einer stationären Behandlung für
  diese Fälle nur noch eingeschränkt oder
  gar nicht mehr übernommen werden.

• Es wurde aber auch ein Rückgang der
  Vorstellungen bei Krankheitsbildern mit
  klarem stationärem Behandlungsbedarf
  (z.B. Herzinfarkte im o.g. Zeitraum um
  -7%, Schlaganfälle um -4%) festgestellt
  (s. Tab. 1).10 Hier ist von einer Erholung
  der Fallzahlen in den kommenden Jahren
  auszugehen, die jedoch den Rückgang in
  anderen Bereichen nicht zu kompensie-
  ren vermag.

Auf Basis des Future-of-Health-Prognosemodells
von Deloitte gehen wir davon aus, dass
in den kommenden Jahren von einem
durchschnittlichen jährlichen Verlust von
ca. -1 Prozent der stationären Patientenzahlen
ausgegangen werden muss.

                                                                                                                                             17
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   Deloittes Future-of-
   Health-Prognosemodell
    Unser Prognosemodell ermöglicht die                   Während wir vor der COVID-19-Pandemie
    Simulation zukünftiger Patientenzahlen                noch eine Realisierung dieser Einflussfak-
    unter Einbeziehung des Faktors Future of              toren ab 2025 angenommen haben, gehen
    Health auf Basis der ICD-Kapitel.                     wir im Zuge der aktuellen Dynamik von
                                                          einem unmittelbaren Start der Umset-
    Future of Health meint in diesem                      zung und ersten Effekten aus. Das Modell
    Zusammenhang die Effekte                              wurde primär für den akut-stationären
    • eines veränderten Patientenverhaltens               Krankenhaussektor und ambulanten
      hin zu mehr Prävention und datengetrie-             Markt entwickelt. Aber auch die Effekte
      bener, individualisierter Medizin,                  auf den Rehabilitations- und Pflegemarkt,
                                                          die Pharma- und Medizintechnikbranche
    • zukünftiger Innovationen, u.a im Bereich            sowie Prävention und Homecare sind
      Digitalisierung und neuer Untersu-                  hiermit darstellbar.
      chungs- und Behandlungsmethoden,
      und

    • eines neuen Ökosystems mit einem
      Schwerpunkt auf ambulanter Versor-
      gung und Homecare.

                         Demografie                   Hospitalisierung

Ambulanti-                                                                     Markt und
  sierung                                                                      Wettbewerb

                    Managementeffekte                 Future of Health

    18
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Abb. 2 – Entwicklung der stationären Fallzahlen 2000 bis 2025*

 20 Mio.

 19 Mio.

 18 Mio.

 17 Mio.

 16 Mio.

 15 Mio.
           2000                        2005                        2010                         2015                     2020                      2025

• Die Komplexität der stationär zu behan-              • Der Rückgang des konventionellen
  delnden Fälle wird sich dann konsekutiv                stationären Leistungsgeschehens und
  erhöhen und eine entsprechende Spezi-                  die Erfordernis, in neue Technologien,
  alisierung im Sinne von Fachlichkeit und               Strukturvorgaben und Fachkräfte zu
  Kompetenz der behandelnden Kranken-                    investieren, erhöhen den Druck auf die
  häuser voraussetzen. Bei Erhöhung der                  Wirtschaftlichkeit insbesondere der Kran-
  Komplexität der stationär behandelten                  kenhäuser. Unter diesen Voraussetzun-
  Fälle ist das Potenzial der weiteren Redu-             gen müssen Krankenhäuser bereits jetzt
  zierung der Verweildauern noch näher zu                Maßnahmen einleiten, um ihr wirtschaftli-
  beleuchten.                                            ches Überleben zu sichern.

                                                       Für 2025 wäre mit rd. 18,5 Mio.
                                                       stationären Fällen zu rechnen, das
                                                       bedeutet einen Rückgang um rd. 1 Mio.
                                                       Fälle im Vergleich zu 2019.

 Nach Einführung der G-DRG in 2003 kam es zunächst zu einem kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen. 2017
*

 waren mit einem Minus von 0,47 Prozent erstmals sinkende stationäre Fallzahlen zu verzeichnen. Dieser Trend
 setzte sich 2018 mit einem weiteren Rückgang um 0,26 Prozent fort. In 2019 ein leichtes Plus von 0,12 Prozent
 zu verzeichnen, direkt gefolgt von dem Einbruch im Zuge der COVID-19 Pandemie in 2020. Auf Basis des Deloitte
 Future of Health Prognosemodells gehen wir in den kommenden Jahren von einem weiteren jährlichen Verlust
 von rd. -1 Prozent aus.11
                                                                                                                                                          19
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses

Wirtschaftlichkeit
Unter der Maßgabe der bisherigen DRG-Vergütung und vor
dem Hintergrund rückläufiger stationärer Patientenzahlen
werden viele Krankenhäuser in den kommenden Jahren ums
Überleben kämpfen.

20
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

• Bereits 2018, also vor der COVID-19-        • Insgesamt betrug jedoch die durch-
  Pandemie, schrieben fast 29 Prozent der       schnittliche (Netto-)Erlösänderung 2020
  Kliniken in Deutschland eine Jahresver-       über alle Krankenhäuser hinweg
  lust. Laut Krankenhaus Rating Report          +3,7 Prozent.14
  befanden sich sogar 13 Prozent im roten
  Bereich mit erhöhter Insolvenzgefahr.12     • Im Zuge der zweiten Welle im Winter
                                                2020 wurde die Verlängerung der aus-
• Die viel beachtete Studie der Bertels-        differenzierten Freihaltepauschalen
  mann Stiftung zur zukunftsfähigen Kran-       beschlossen, jedoch mit einem pau-
  kenhausversorgung hatte 2019 prokla-          schalen Abschlag von jeweils 10 Prozent.
  miert, dass eine starke Verringerung der      Zudem erfolgte die Auszahlung nun auf
  Klinikanzahl von knapp 1.400 auf deutlich     Basis eines regional gestuften Verfahrens
  unter 600 Häuser die Qualität der Ver-        an ausgewählte Krankenhäuser entspre-
  sorgung für Patienten verbessern und          chend der Beteiligung an der Notfallver-
  bestehende Engpässe bei Ärzten und            sorgung. Dies hatte zur Folge, dass vor
  Pflegepersonal mildern würde.13               allem Maximalversorger und Universi-
                                                tätsklinika herangezogen wurden.
• Der Strukturwandel schien somit
  unumgänglich.                               • Der starke Fallzahlenrückgang im statio-
                                                nären Bereich im Zuge eines veränderten
• Ab März 2020 sorgte die Verabschiedung        Patientenverhaltens von rd. 13 Prozent
  des COVID-19-Krankenhausentlastungs-          traf jedoch alle Häuser. Der Rückgang der
  gesetzes mittels einheitlicher Freihalte-     Fälle und damit der Erlöse war bei den
  pauschale und kürzeren Zahlungszielen         kleineren (bis 299 Betten) und mittleren
  in vielen Krankenhäusern für mehr             (300 bis 599 Betten) Krankenhäusern
  Liquidität. Insbesondere kleinere Häuser      sogar ausgeprägter als bei den größeren
  mit niedrigem CMI profitierten von den        (ab 600 Betten).15
  Regelungen. Strukturelle Probleme wur-
  den so zunächst verdeckt und operative      • Auch Anfang 2021 hat die Pandemie noch
  Ergebnisse ausgeglichen oder verbessert,      kein Ende gefunden. Die Auslastungen
  der Strukturwandel insgesamt verzögert.       vieler Krankenhäuser sind weiterhin nied-
                                                rig und Erlöse fehlen. Das Bundesgesund-
• Mit der Ausdifferenzierung der Aus-           heitsministerium hat daher die geltenden
  gleichspauschalen ab Juli 2020 in fünf        Regelungen für die Ausgleichszahlungen
  Kategorien entsprechend CMI und               bis Ende Mai 2021 verlängert.
  durchschnittlichen Verweildauern wurde
  ein erster Schritt weg von der pauschalen
  Vergütung hin zu einem differenzierte-
  ren Modell getätigt. Kleine Häuser mit
                                              3,7 Prozent Erlössteigerung für
  niedrigem CMI waren nun nicht mehr die
  Gewinner.
                                              Krankenhäuser im Jahr 2020 – kurze
                                              Erholungsphase, die aber
                                              nicht lange andauert

                                                                                                                                            21
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses

• Zudem soll ein rechtlicher Rahmen aufge-                nicht ausreichend sein. Bedingt durch
  baut werden, der es den Krankenhäusern                  den Fachkräftemangel sind heutzutage
  ermöglicht, eventuelle Erlösrückgänge                   schon viele kleine und mittelgroße
  2021 im Vergleich zum Abrechnungsjahr                   Krankenhäuser nicht in der Lage, ihre
  2019 mit den Krankenkassen individuell                  Angebote durchgängig anzubieten; eine
  zu verhandeln – unabhängig von der                      weitere Personalreduzierung würde bei
  Beteiligung an der Notfallversorgung.                   gleichzeitiger Mindestbesetzungsthe-
  Erlösanstiege aufgrund von Ausgleichs-                  matik dazu führen, diese medizinischen
  zahlungen sollen gegengerechnet wer-                    Angebote überhaupt nicht mehr offerie-
  den. Vorgesehen ist, dass die entspre-                  ren zu können.
  chenden Vereinbarungen bis zum
  30. November 2021 getroffen werden.                 • In Zukunft werden Kostensenkungsmaß-
                                                        nahmen nicht innerhalb der einzelnen
• Es ist davon auszugehen, dass die durch               Player oder Submärkte erfolgen, sondern
  die COVID-19-Pandemie schon wirt-                     sich im gesamten Ökosystem (Kranken-
  schaftlich stark belasteten Krankenkas-               kassen, Leistungserbringer, Pharma,
  sen eine strenge Prüfung der Ansprüche                Medizintechnik, neue Player) abspielen.
  auf Zahlungen vornehmen werden. Ins-                  Auf regionaler Ebene müssen für die
  besondere kleine Häuser mit niedrigem                 Bevölkerung zukunftsfähige, innovative
  CMI, die 2020 von den Kompensations-                  und effiziente Versorgungsformen gefun-
  zahlungen profitiert haben, werden jetzt              den werden. Entscheidend wird dann
  leer ausgehen und unter noch stärkerem                sein, „first mover“ und der Initiator des
  wirtschaftlichem Druck stehen.                        Wandels zu sein.

• Zahlreiche Insolvenzen von bereits vor              • Krankenhäuser müssen sich und ihre
  der Pandemie in wirtschaftliche Bedräng-              Businessmodelle komplett neu erfinden,
  nis geratenen Häusern drohen.                         um am Markt weiterhin eine Chance zu
                                                        haben.
• Um für zukünftige Investitionen in In-
  frastruktur und Ausstattung sowie für
  Fortschrittsthemen wie die Digitalisie-             Viele Kliniken werden 2021 nicht das
  rung zukunftssicher aufgestellt zu sein,
  sind jedoch deutlich positive EBITDA-               Erlösniveau aus 2019 erreichen. Hoher
  Margen notwendig.
                                                      wirtschaftlicher Druck bedingt die
• Die seitens der Krankenhäuser oft
  bemängelte chronische Unterfinan-                   Notwendigkeit zur Transformation.
  zierung der Investitionen, die aus den
  Landeshaushalten und damit aus Steu-
  ermitteln aufgebracht werden müssten,
  wird vor dem Hintergrund sinkender
  Steuereinnahmen im Rahmen der Wirt-
  schaftskrise zunehmen.

• Alleinige Kostensenkungsmaßnahmen
  werden als Mittel der Wahl zukünftig

22
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

                                                                       23
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses

Neue
Businessmodelle
 raditionelle Versorger können sich entweder als innova-
T
tive Marktführer etablieren oder sich gegen Veränderun-
gen wehren – mit allen Konsequenzen.

• Durch neue Player im Ökosystem werden                     – denjenigen, die durch aus Daten          erfordert. Die Komplexität dieser Erkran-
  die Grenzen des Krankenhausbetriebes                        generiertem Wissen den Motor             kungen wird zunehmen, daher ist eine
  zunehmend verschwimmen.                                     für Wissenschaft und Forschung           klare Spezialisierung bzw. Schwerpunkt-
                                                              darstellen und                           setzung zur entsprechenden Bereitstel-
• Technologieriesen wie Amazon oder Goo-                    – denjenigen, die die Datenplattformen     lung von Infrastruktur, Fachlichkeit und
  gle etablieren sich bereits im Gesundheits-                 und Infrastruktur stellen.               Kompetenz essenziell, um eine qualitativ
  markt und haben durch ihr digitales und                 – Prävention und Krankenversorgung           hochwertige Behandlung zu gewährleis-
  technisches Know-how Zugang zu Patien-                    – Neue virtuelle und physische Player,     ten.
  ten, den Kunden von morgen, und ihren                       die patienten-orientiert agieren und
  Daten sowie bewährte Analyseexpertise                       Angebote von Wellness, Lifestyle und    • Nicht alle Erkrankungen müssen in Spezi-
  und -funktionen. Dadurch können sie das                     Prävention bis hin zu Behandlung und      alzentren behandelt werden. Es werden
  „nahtlose“ Patientenerlebnis mit radikal                    Nachsorge abdecken. Hierzu zählen:        sich lokale Gesundheits-Hubs mit virtu-
  interoperablen Daten und offenen, aber                                                                ellen und physischen Angeboten bilden.
  sicheren Plattformen ermöglichen.                   • Entwickler von Gesundheitsprodukten:            Diese befinden sich im Zentrum einer
                                                        Hierunter zählen nicht nur die klassischen      Vernetzung von Aufklärung, Prävention,
• Krankenhäuer müssen sich entscheiden,                 Medtech- und Pharmaunternehmen,                 Therapie und Nachsorge auf der einen
  wo sie zukünftig ihren Platz finden, und              sondern insbesondere innovative Markt-          Seite und Wellness- und Lifestyle-
  den Wandel jetzt einleiten. Angelehnt an              teilnehmer, deren Produktpalette von            Angeboten auf der anderen Seite.
  die „Zehn erfolgreichen Healthcare-                   Software über Apps und Wearables bis hin
  Archetypen der Zukunft“ der Deloitte                  zu Wellnessprodukten reicht.                  • Der Schluss liegt nahe, dass sich Kran-
  Future of Health Initiative werden wir in                                                             kenhäuser in die zweite Kategorie, die der
  der Zukunft zwei große Bereiche sehen,              • Neben den Entwicklern von Gesundheits-          Krankenversorgung, an der Schnittstelle
  innerhalb derer sich die Krankenhäuser                produkten tut sich ein Markt zur virtuellen     von Prävention, Virtual (Home-)Care zu
  einsortieren werden:                                  Vernetzung auf. Von der klassischen virtu-      ambulanter und stationärer Krankenver-
  – Daten und Plattformen:                              ellen Sprechstunde geht es weiter zur vir-      sorgung und Nachbetreuung einsortieren.
    – Hier wird (Daten-)Wissen generiert,               tuellen Betreuung der Patienten in puncto       Dies mag für kleinere Krankenhäuser im
      das für eine personalisierte Medizin              Lifestyle und Verhaltensänderungen (z.B.        ländlichen Raum ausreichend sein, um
      notwendig ist. Diese Archetypen                   Raucherentwöhnung). Die kontinuierliche         sich als ein solcher lokaler Gesundheits-
      bilden das Rückgrat des zukünftigen               Betreuung der Patienten in allen Lebensla-      Hub für größeren Kliniken und Unikliniken
      Gesundheitssystems.                               gen nimmt einen hohen Stellenwert ein.          zu positionieren, greift dies allein aber zu
  – Wir unterscheiden hier zwischen                                                                     kurz.
    – denen, die Einzel-, Bevölkerungs-,              • Auch in den nächsten Jahren wird es
      institutionelle und Umweltdaten                   weiterhin Erkrankungen geben, deren           • Als Motor für die Wissenschaft und
      sammeln und speichern,                            Behandlung einen stationären Aufenthalt         Besitzer von attraktiven Patientendaten

24
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

 können die Bereitstellung von Daten und      ausreichen. Die neuen Businessmodelle           • Konsekutiv mit der Veränderung der
 das Betreiben von Datenplattformen ein       müssen nicht nur über die Sektorgrenzen,          Businessmodelle ist auch eine Neuerung
 mögliches Businessmodell für Maximal-        sondern auch über die Industriegrenzen            der Vergütungsmodelle und Finanzierung
 versorger und Universitätskliniken sein.     (z.B. Technologieindustrie) hinaus gedacht        essenziell. Es muss ein Anreiz geschaffen
                                              werden. Welche Rolle ein Krankenhaus in           werden, für neue patientenzentrierte und
• Auch die Zusammenarbeit mit der klas-       Zukunft im Ökosystem einnimmt, kann               digitale Businessmodelle im Krankenhaus
  sischen Medtech-Industrie oder neuen        und muss variieren. Hier sollte zwischen          ausreichend vergütet zu werden. Kom-
  Technologiepartnern in der gemeinsamen      dem kleinen Krankenhaus im ländlichen             petitive Anreizstrukturen sind kritisch zu
  Entwicklung und dem Vertrieb neuer          sowie urbanen Raum, dem mittelgroßen              hinterfragen.
  Produkte z.B. im Bereich Homecare kann      Schwerpunktversorger, dem Maximal-
  nicht nur für große Zentren, sondern auch
  für Spezialversorger einen Geschäftszweig
                                              versorger und der Universitätsklinik            Ein neues Öko-
                                              unterschieden werden. Orientierung in
  darstellen.                                 der strategischen Ausrichtung und Positio-      system entsteht –
                                              nierung bieten hier die „Die zehn erfolgrei-
• Durch die Neuordnung des Gesundheits-
  systems werden marginale Anpassungen
                                              chen Healthcare-Archetypen der Zukunft“         Krankenhäuser
                                              der Deloitte Future of Health Initiative als
  der Krankenhäuser, wie in der Vergangen-    auch die Modelle des „Disruptionspaps-          müssen sich neu
  heit geschehen (z.B. ambulante Angebote,    tes“ Clayton M. Christensen.16
  Erwerb von MVZs, Kooperationen), nicht                                                      erfinden.

                                                                                                                                            25
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Abb. 3 – Road to the future

                                                            Future of Health

 Fallzahlenrückgang
 erhöht zusätzlich den
 wirtschaftlichen Druck
                                                          COVID-19-Pandemie
                                                          als Beschleuniger
                                                          des Wandels

26
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

                                  Neue Business-
                                  modelle
Digitalisierung als
Katalysator der
Transformation

                                                                                         27
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Vergütungsmodelle und
Finanzierung
Die Pandemie verstärkt den Blick auf die Finanzierung
der Versorgungslandschaft.

28
Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

• Das deutsche Fallpauschalensystem gilt
  schon länger als reformbedürftig.17 Eine
                                              Innovationen, die Veränderungen
  erste wegweisende Neuerung und Kehrt-
  wende von der Pauschalierung erfolgte
                                              der Versorgungslandschaft und des
  2020 mit der separaten Finanzierung der
  Pflege am Bett außerhalb der DRG. Die
                                              Patientenverhaltens sind mit dem DRG-
  Vergütung für die Teilnahme an der Not-
  fallversorgung wurde ebenfalls bereits an
                                              System in der aktuellen Form nicht
  die Versorgungsstufen geknüpft.             vereinbar. Ein Krankenhausfinanzierungs-
• Die verschiedenen Stufen des Ret-
  tungsschirms für Krankenhäuser in der
                                              system mit Fokussierung auf den
  Pandemie zeigen deutlich, dass eine         Patientenpfad über die Sektorgrenzen
  Fallpauschale den Anforderungen nicht
  gerecht wird. Während in der ersten         hinweg wird die Zukunft gestalten.
  Stufe vor allem kleinere Häuser vom
  Rettungsschirm profitierten, waren die
  großen Häuser die Verlierer der Kompen-
  sationszahlungen. Die Anpassungen der
  Kompensationszahlungen mit Kriterien
  wie CMI, Teilnahme an der Notfallversor-
  gung etc. setzen den Trend zur Abkehr
  vom Fallpauschalensystem fort.

                                                                                                                               29
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Gibt es ein optimales System der
Krankenhausfinanzierung?
• Die Ziele einer optimalen Krankenhaus-                  – Auch die sich in den USA und              qualitätsorientierten Zahlungen vorse-
  finanzierung sind zahlreich: von der                      Frankreich in der Testphase               hen (s. Abb. 5). Die bereits bestehenden
  bedarfsgerechten Versorgung, der Qua-                     befindenden „Bundled Payments“            Finanzierungssäulen über Qualitätszu-
  lität der Versorgung hin zur Effizienz der                zielen auf das Verwischen der             schläge und Vorhaltebudgets (Pflege,
  Leistungserbringung und Fairness sowohl                   Sektorgrenzen ab. Vergütet wird eine      Notfallversorgung, Sicherstellungszu-
  gegenüber Leistungserbringern als auch                    Episode der Patientenbehandlung von       schlag) werden zunächst ausgeweitet, bis
  Kostenträgern.                                            ambulant über stationär bis hin zu        in einem weiteren Schritt Fallpauschalen
                                                            nachstationär (30 bis 90 Tage).           in sektorübergreifende Pauschalen
• Doch welches System kann alle Ziele unter                                                           (Hybrid-DRGs) überführt werden. Letztere
  einen Hut bringen? Capitation-Modelle,              • Die Entwicklung eines optimalen Systems       werden sukzessive für bestimmte Krank-
  Value Based Healthcare, eine Dreiteilung              zur Krankenhausfinanzierung ist hoch          heitsbilder, insbesondere zunächst für
  der Krankenhausfinanzierung (bedarfs-                 komplex und an individuelle Gegebenhei-       planbare Eingriffe in der Orthopädie oder
  notwenige Strukturen, Fallpauschalen,                 ten auf Bundes-, Landes- und regionaler       auch in der Tumorchirurgie eingeführt
  Qualitätskriterien), Hybrid-DRGs oder                 Ebene zu adaptieren. Es gibt zahlreiche       und der Anreiz zur patientenzentrierten
  Bundled Payments?                                     Beispiele und Modelle, die als Vorbild die-   Steuerung wird erhöht. Regionalbudgets
                                                        nen können. Kern eines jeden zukünftigen      berücksichtigen den Versorgungsbedarf,
• Klar ist: Die traditionellen Sektorgrenzen            Systems sollte es sein, sich am Patienten-    die Demografie, das Lohnniveau und die
  werden aufbrechen und hier muss und                   pfad zu orientieren und die intersektorale    Vorhaltekosten für bedarfsnotwendige
  wird die Politik reagieren müssen. Eine am            Versorgung zu fördern. Der Reformbedarf       Krankenhausinfrastruktur insbesondere
  Patientenpfad über die ambulante/                     ist eindeutig: Nur mit einer radikalen        im ländlichen Raum. Die Patientenbehand-
  stationäre Grenze hinweg unter Berück-                Reform der Krankenhausfinanzierung            lung der Schwerpunktversorgung wird
  sichtigung von Qualität, Versorgungsbe-               werden wir es schaffen, den Wandel zu         ausschließlich in entsprechend qualifizier-
  darf und Effizienz orientierte Vergütung              ermöglichen und die wirtschaftlichen          ten Zentren mit der eigens dafür vorgese-
  scheint ein zielführender Ansatz zu sein.             Potenziale zu heben, die eine Veränderung     henen Zuschlagsfinanzierung erfolgen.
  Erste Beispiele hierfür gibt es schon:                der Versorgungsstruktur mit sich bringt.
  – Die Einführung von Hybrid-DRGs wird                 Das eine optimale System zur Kranken-
    in Deutschland in einigen Regionen und              hausfinanzierung gibt es wahrscheinlich
    Modellprojekten getestet. Diese sind                nicht. Jedoch werden wir zukünftig ein
    als Pilot für eine sektorunabhängige                System sehen, das sich am Patientenpfad
    Vergütung zu sehen und tragen                       orientiert und die intersektorale Versor-
    den Wandel von Kliniken hin zu                      gung fördert.
    intersektoralen Versorgungszentren
    mit. Die stärkere Orientierung auf den            • Eine Neuordnung des Vergütungssys-
    Patienten und der fehlende Anreiz zu                tems wird stufenweise erfolgen und in
    sektorbedingten Verlagerungseffekten                der Ausbaustufe (2025?) eine Mischform
    zählen zu den Vorteilen.                            aus (Hybrid-)DRGs, Regionalbudgets und

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Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Abb. 4 – Mögliche Weiterentwicklung des Vergütungssystems

                    Weiterentwicklung des Vergütungssystems

                                  Fallpauschalen                  Hybrid-DRG

   Fallpauschalen

                                                                   Regional-
                                                                   budget –
                                      Budget                       Bundled
                                                                   Payment
       Budget

                                    Qualitäts-                    Qualitäts-
     Qualitäts-
                                    zuschläge                     zuschläge
     zuschläge

      Aktuelle                    Veränderungen                  Neuordnung
     Bestandteile                im System (Stufe 1)          des Systems (Stufe 2)

Nur mit einer radikalen Reform der
Krankenhausfinanzierung werden wir es schaffen,
den Wandel zu ermöglichen und die wirtschaftlichen
Potenziale zu heben, die eine Veränderung der
Versorgungsstruktur mit sich bringt.

                                                                                                                                         31
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Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Zusammenfassung
Die COVID-19-Pandemie beschleunigt die          Der Gesetzgeber ist gefordert, diese Verän-
Transformation im deutschen Gesund-             derungsprozesse durch geeignete Anreiz-
heitswesen. Trends, die wir im Rahmen der       und Vergütungssysteme, die sich am Patien-
Deloitte Future of Health Initiative für das    tenpfad orientieren und über die Sektoren
Jahr 2040 antizipiert haben, werden bereits     hinweg gelten, zu incentivieren.
in den kommenden fünf bis zehn Jahren
real. Gerade die Entwicklungen im Bereich       Krankenhäuser haben im Zuge der COVID-19-
des Patientenverhaltens, der Technologie        Pandemie ihre Prioritäten kurzfristig
und des Arbeitsmarktes sind die wesent-         anpassen müssen, um auf die neuen Anfor-
lichen Treiber für diesen beschleunigten        derungen zu reagieren. Patienten haben
Veränderungsprozess.                            gezeigt, dass sie offen sind für virtuelle
                                                Konsultationen und nicht zwangsläufig einen
Insbesondere für die deutschen Kran-            Krankenhausaufenthalt vorziehen. Dieses
kenhäuser werden die Auswirkungen               Momentum gilt es zu nutzen. Der Effekt wird
massiv sein. So ermitteln wir mit unserem       nachhaltig sein. Wenn uns diese Pandemie
Future-of-Health-Prognosemodell einen           eines gelehrt hat, dann, dass Krankenhäuser
jährlichen Rückgang der stationären Pati-       wandelbar sind. Die Herausforderungen
entenzahlen von ca. 1 Prozent über alle         2021 werden nicht kleiner werden in Bezug
Krankheitsbilder hinweg. Dies würde in den      auf die Pandemie, nichtsdestotrotz müssen
kommenden fünf bis zehn Jahren einen            die Krankenhäuser die Future-of-Health-
Verlust von rund 1 Million Patienten im akut-   Trends verstehen, analysieren und darauf
stationären Sektor bedeuten.                    reagieren.

Die Folgen für die Wirtschaftlichkeit eines
Krankenhauses mit Erlösrückgängen und
weiterem Margendruck sind eklatant. Zumal
auch die Milliardendefizite der Krankenkas-
                                                Das Krankenhaus
sen nicht auf eine „Pro-Krankenhaus-
Budgetverhandlung“ schließen lassen. Hinzu
kommt der gewaltige und nicht gedeckte
                                                der Zukunft ist näher,
Investitions- und Innovationsbedarf.

Krankenhäuser, die vor diesem Hintergrund
                                                als wir glauben.
ihre Businessmodelle nicht anpassen und
sich im Ökosystem nicht komplett neu
erfinden, werden die großen Verlierer der
Transformation sein.

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Ihre Ansprechpartner

Michael Dohrmann                                      Alexander Morton
Partner | Life Sciences & Health Care                 Partner | Health Care
Industry Lead                                         Restructuring Services
Tel: +49 (0)89 29036 7638                             Tel: +49 (0)211 8772 3199
mdohrmann@deloitte.de                                 alexandermorton@deloitte.de

Dr. Kerstin Brehm                                     Ibo Teuber
Director | Health Care                                Director | Health Care
Restructuring Services                                Consulting
Tel: +49 (0)40 32080 4077                             Tel: +49 (0)89 29036 7839
kbrehm@deloitte.de                                    iteuber@deloitte.de

Unter Mitwirkung von: Daniela Derscheid, Dr. Hilke Koers, Florian Müller

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Das Krankenhaus der Zukunft | Wie COVID-19 die Transformation beschleunigt

Quellen
01. F. Tenzer, Statista: „Prognose zum Absatz von Wearables weltweit bis 2024“, 18.02.2021.
02. B. Rybicki: „Handelsblatt Inside Digital Health“.
03. Deloitte Centre for Health Solutions: Digital transformation – Shaping the future of European healthcare, September 2020.
04. V. Kramer, I. Papazova, A. Thoma et al.: Subjective burden and perspectives of German healthcare workers during the
    COVID-19 pandemic. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci (2020).
05. FAZ.net: „Deutschland verliert tausende Pflegekräfte“, 09.03.2021.
06. Ebd.
07. Augurzky, Busse, Haering, Nimptsch , Pilny Werbeck: „Analysen zur Erlössituation und zum Leistungsgeschehen
    von Krankenhäusern in der Corona-Krise“ – Ergebnisse für den Zeitraum Januar bis Dezember 2020; im Auftrag des
    Bundesministeriums für Gesundheit, 30.04.2021.
08. Ebd.
09. Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin 27/28 2020, 02.07.2020.
10. Ebd.
11. 2000 bis 2019 auf Basis der Daten des statistischen Bundesamtes, 2021 bis 2025 auf Basis der Simulation des FoH Modells
    Deloitte, 2020, Busse, Reinhard; Nimptsch, Ulrike: „COVID-19-Pandemie: Historisch niedrige Bettenauslastung“; Deutsches
    Ärzteblatt 2021; 118(10): A-504/B-426.
12. Augurzky, Krolop, Pilny, Schmidt, Wuckel: Krankenhaus Rating Report 2020, Ende einer Ära. Aufbruch ins neue Jahrzehnt.
    (2020).
13. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Zukunftsfähige Krankenhausversorgung.
14. Simulation und Analyse einer Neustrukturierung der Krankenhausversorgung am Beispiel einer Versorgungsregion in
    Nordrhein-Westfalen, 1. Auflage 2019.
15. Augurzky, Busse, Haering, Nimptsch , Pilny Werbeck: „Analysen zur Erlössituation und zum Leistungsgeschehen
    von Krankenhäusern in der Corona-Krise“ – Ergebnisse für den Zeitraum Januar bis Dezember 2020; im Auftrag des
    Bundesministeriums für Gesundheit, 30.04.2021.
16. Busse, Nimptsch: „COVID-19-Pandemie: Historisch niedrige Bettenauslastung“, Deutsches Ärzteblatt, 12.03.2021.
17. C. M. Christensen: How disruptive innovation can finally revolutionize healthcare. Industry horizons Spring 2017,
    Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen 2018.

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Stand 05/2021
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