TÄTIGKEITSBERICHT 1 JULI 2013 BIS 30 JUNI 2014
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Inhalt VGB PowerTech VGB PowerTech: Partner der Stromerzeugung Aufgaben der VGB-Geschäftsstelle 4 Ergebnisse der VGB-Arbeit Kernkraftwerke 7 Power Plant Technologies 16 Erneuerbare Energien und Dezentrale Erzeugung 33 Umwelttechnik, Chemie, Sicherheit und Gesundheit 41 Technical Services 52 FuE-Aktivitäten und VGB-Forschungsstiftung 54 Kraftwerksschule e.V. 58 VGB-Veranstaltungen und VGB-Publikationen 59 Mitarbeit in Vereinen und Verbänden 62 Kraftwerksstatistik Kraftwerksstatistik 63 Verbandsstruktur VGB-Mitgliedschaft 67 Mitgliederstruktur 68 Verzeichnis der VGB-Mitgliedsunternehmen 68 Vorstand 74 Technischer Beirat 75 Wissenschaftlicher Beirat 76 Kuratorium der VGB-Forschungsstiftung 77 Impressum 78 2 1|Vorwort
Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, VGB PowerTech präsentiert mit diesem Dies sind Herausforderungen für alle Be- Dieser Tätigkeitsbericht dokumentiert, wie Tätigkeitsbericht die Ergebnisse seiner teiligten und es gilt, diese anzunehmen die auch miteinander verknüpften Aktivitä- Arbeit des Berichtsjahres 2013|2014. und gemeinsam den Wandel zu gestalten ten der fünf Competence Center* von VGB Als europäischer technischer Fachver- und partnerschaftlich nach Lösungen zu PowerTech die Mitglieder in ihrem Ge- band bündelt VGB PowerTech für die suchen, um der technischen Verantwortung schäft unterstützen, um technische Lösun- gesamte Branche der Betreiber, Herstel- für ein stabiles und effizientes Stromversor- gen für Aufgaben und Probleme zu finden ler und Dienstleister sowie für Forschung gungssystem gerecht zu werden und die oder solche im Vorfeld zu vermeiden. und Entwicklung gemeinsame Aufgaben Integration der erneuerbaren Energien in VGB PowerTech versteht sich als Top- und Interessen rund um die Strom- und die künftige Erzeugungsinfrastruktur sicher- Dienstleister für technische Zusammen- Wärmeerzeugung. Darüber hinaus ko- zustellen. Gerade in Zeiten knapper Kas- arbeit in der Strom- und Wärmeproduk- ordiniert VGB Aktivitäten von Mitglieds- sen ist die Zusammenarbeit der Branche tion – in Europa und darüber hinaus – mit unternehmen mit staatlichen Institutionen besonders wichtig, um über Erfahrungs- dem Fokus auf Wirtschaftlichkeit, Effizienz, und weiteren Partnern im internationalen austausch, gemeinsame Standards oder Sicherheit, Umweltfreundlichkeit sowie Verbund und mit weltweiter Präsenz. gemeinsame technische Entwicklungen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz den Einzelnen die Kosteneffizienz zu erhö- beim Bau, Betrieb und Rückbau der An- Herausforderungen für hen. VGB PowerTech bietet dafür die idea- lagen. die Stromversorgung le Plattform als starker Partner, der den Austausch auf den Weg bringt, kanalisiert Die heutigen Aufgaben für die Strom- und Die Strukturen der Stromversorgung in und effizient vorantreibt. Wärmeerzeugung sind gewaltig und da- Europa unterliegen einem drastischen mit auch die Aufgaben für die Technik und Wandel. Dieser Wandel betrifft alle Berei- VGB PowerTech. che; von der Erzeugung über die großräu- VGB PowerTech: mige Verteilung bis hin zur verbraucher- Den Wandel gestalten nahen Versorgung. Dabei sehen wir uns Eine informative Lektüre des VGB-Tätigkeits- VGB PowerTech wird diesen Wandel mit neben den bekannten und weitreichenden berichts 2013|2014 wünschen Ihnen entsprechenden Anpassungen begleiten. ökonomischen Herausforderungen – insbe- Es ist selbstverständliche Aufgabe von sondere in der konventionellen Erzeugung VGB PowerTech, der VGB-Geschäftsstelle durch den erheblichen Kostendruck auf- und den Mitgliedern und Mitarbeitern der grund problematischer Marktbedingungen VGB-Gremien, dem Wandel nicht nur zu in vielen Ländern Europas –, auch vielen folgen, sondern ihn aktiv mitzugestalten. technischen Herausforderungen gegen- Dr.-Ing. Michael Fübi VGB wird dabei mit seinem verlässlichen übergestellt, die alle Erzeugungsarten be- Vorsitzender des VGB PowerTech Vor- Portfolio innovativ für seine Mitglieder tä- treffen und die die Struktur der Stromver- stands tig sein, um einen wichtigen Beitrag zur sorgung verändern. Die konventionellen Wertschöpfung der Stromerzeugung zu Kraftwerke werden absehbar weiterhin leisten – mit einer stetig optimierten und die Aufgabe besitzen, die Versorgungs- an den Erfordernissen des Marktes aus- sicherheit mit ausreichenden Kapazitäten gerichteten Technik. Dies umfasst die kon- Erland Christensen und Netzstabilität bei zunehmender Vola- ventionelle Erzeugung ebenso wie die Geschäftsführer VGB PowerTech tilität zu gewährleisten und dabei immer Erneuerbaren mit Wasserkraft, Biomasse noch rund 75 % des Strombedarfs für und Windenergie. die Kunden zu liefern. Dafür müssen sie technisch fit bleiben. Bei den Erneuerba- ren gewinnen die Themen Wartung und * VGB-Competence Center: Kernkraftwer- Instandhaltung, Arbeitssicherheit wie auch ke, Kraftwerkstechnologien, Erneuerba- verstärkt das klassische Lastmanagement re Energien und Dezentrale Erzeugung, an Bedeutung. Umwelttechnik, Chemie, Sicherheit und Gesundheit, Technische Dienste Tätigkeitsbericht 2013|2014 3
Aufgaben der VGB-Geschäftsstelle Diese Competence Center – ergänzt um die Teams für Forschung, IT, Marketing und Administration – bearbeiten alle Fragen der Erzeugung von Strom und Wärme in enger Zusammenarbeit mit EURELECTRIC auf europäischer Ebene sowie dem BDEW (Bundesverband der Energie und Wasser- wirtschaft) und anderen nationalen Interes- senverbänden auf Länderebene. Die Fach- experten der VGB-Geschäftsstelle betreuen VGB PowerTech ist der europäische tech- sowie die ferner die Fachausschüsse und Arbeitsbe- nische Fachverband für die Strom- und reiche, über die nachfolgend ausführlich –– Technical Services (CC5). berichtet wird. Wärmeerzeugung mit internationaler Auf- stellung. Seine 493 Mitglieder aus 34 Seit 2012 firmiert das Competence Center Vom Vorstand des VGB PowerTech werden Ländern repräsentieren eine Kraftwerks- CC2 unter der neuen Bezeichnung »Power für Arbeitsthemen ehrenamtlich tätige Aus- leistung von 455.000 MW und haben Plant Technologies«. Damit sollen die seit schüsse eingesetzt. Besetzung und Auf- damit in den drei Kategorien »Mitglieder«, jeher bestehenden Verknüpfungen und gabenverteilung werden vom Technischen »Länder« und »Kraftwerksleistung« in Querschnittsaktivitäten dieses Bereichs mit Beirat des VGB PowerTech koordiniert und 2013/2014 wiederum einen guten Mit- den weiteren CCs von VGB auch vom Na- abgestimmt. Zurzeit sind vier Bereiche mit gliederstand erreicht. men her deutlich werden. zahlreichen Fach- und Sonderausschüs- Die VGB-Geschäftsstelle ist gegliedert in sen sowie Arbeitskreisen tätig. Von be- Mit dem Competence Center CC5 »Techni- die folgenden Competence Center (Bild 1): sonderer Bedeutung für die europäischen cal Services« hat der VGB PowerTech eine Aufgabenstellungen sind die »European Abteilung für die bekannten und etablierten –– Kernkraftwerke (CC1), Technical Committees (ETC)«. Über die Abteilungen Ingenieurberatung, Qualitäts- Gremienarbeit hinaus findet eine Viel- –– Power Plant Technologies (CC2), prüfung, Wasserchemie und Werkstofflabor zahl von Workshops und FuE-Projekten mit eingerichtet. Das CC5 wird dabei vorhan- –– Erneuerbare Energien und europäischen Partnern statt. Die europäi- dene Synergien optimal nutzen und den Dezentrale Erzeugung (CC3), sche Weiterentwicklung von VGB PowerT- Mitgliedern als zentraler Anlaufpunkt für ech wird in enger Abstimmung mit dem –– Umwelttechnik, Chemie, Sicherheit deren Fachfragen und -aufgaben dienen. Technischen Beirat entwickelt. und Gesundheit (CC4) Fossil bef. Kraftwerke 246.000 MW Kernkraftwerke 120.000 MW Wasserkraftwerke und weitere Erneuerbare 89.000 MW Gesamt: 455.000 MW EU-28: 466 Mitglieder in 21 Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik Weiteres Europa: 16 in 4 Ländern Norwegen, Russland, Schweiz, Türkei Außerhalb Europas: 11 in 9 Ländern Argentinien, Australien, Brasilien, China, Israel, Japan, Mongolei, Südafrika, USA Gesamt: 493 in 34 Ländern VGB repräsentiert eine Kraftwerksleistung von 455.000 MW Bild 1: VGB-Mitgliedschaften nach Ländern in Europa. Außerhalb Europas sind zusätzlich in 9 Ländern 11 Unternehmen Mitglied von VGB. 4 1|Aufgaben der VGB-Geschäftsstelle
Im Berichtszeitraum traten die Gremien gung in Europa gilt der Fokus von VGB unter Einschluss der VGB PowerTech Tech- des VGB PowerTech zu mehr als 180 Sit- PowerTech zudem folgenden Aspekten nical Services auf den Gebieten: zungen zusammen. Alle Mitglieder der und Aktivitäten: ·· Ingenieurberatung VGB-Gremien haben über die Gemein- Fortführung der Internationalisierung von ·· Schadensanalysen und samen Benutzergruppen (GBG) via Web- VGB PowerTech. Werkstofflabor interface Zugriff auf die Sitzungsunter lagen. Weitere Informationen liefern der Verstärkter Fokus auf die Stromerzeugung ·· Bau-/Montageüberwachung und monatlich per E-Mail versandte »VGB- aus erneuerbaren Energien und den damit Qualitätssicherung Newsletter« sowie die VGB-Homepage. verbundenen Technologien. ·· externe chemische Untersuchungen Interessenten können den Newsletter kos- tenlos beziehen. Die Anmeldung ist unter Fokus auf alle technischen Fragen im Zu- Hinzu kommen: www.vgb.org möglich. sammenhang mit der konventionellen Er- –– Erstellung Technischer Regelwerke zeugung, die für unsere Mitglieder und Parallel zur Betreuung der Ausschusstätig- (VGB-Standards als nicht amtliches die gesamte Branche weiterhin von Bedeu- keit nimmt die VGB-Geschäftsstelle wei- Regelwerk). tung sein werden. tere Aufgaben für die Mitglieder wahr. –– Datenbanken und technische Infor- Neben den Arbeiten am VGB-Regelwerk Bündelung von Fachkompetenz und Dienst mationsarbeit auf allen Erzeugungs- mit den VGB-Standards wird die For- leistungen für die Mitgliedsunternehmen gebieten, schung der Kraftwerksbetreiber über die auf den Gebieten: VGB-FORSCHUNGSSTIFTUNG betreut. –– Koordination von Projekten und –– Kraftwerkskonzepte Diese Gemeinschaftsforschung ergänzt FuE-Maßnahmen, und unterstützt die unternehmensspezi- –– Brennstoffe und Feuerungen –– European Networking mit Verbänden fischen Forschungsziele. Darüber hinaus wie EURELECTRIC, EPPSA, EUTurbines, –– Dampf- und Gasturbinen veranstaltet VGB Seminare, Fachtagun- Foratom, Euracoal und anderen. gen, Konferenzen und den jährlich statt- –– G eneratoren, Elektro-, Leit- und findenden Kongress »Kraftwerke«. Diese Informationstechnik –– Darüber hinaus ist die Aus- und Fortbil- Tagungen sind weitere Plattformen des dung von Kraftwerkspersonal (bei der –– Werkstoffe und Bautechnik Kraftwerksschule KWS bzw. KSG|GfS) Erfahrungsaustausches im VGB. –– Betriebs-, Instandhaltungs- und von besonderer Bedeutung. Mit den aktuellen Herausforderungen und Umweltmanagement dem Umbau der Strom- und Wärmeerzeu- Mitgliederversammlung Wissenschaftlicher Beirat Vorstand Technischer Beirat Geschäftsführung Competence-Center für die Erzeugung von Strom und Wärme Teams Erneuerbare Umwelttechnik, Forschung Power Energien und Chemie, Technical Kernkraftwerke Plant Dezentrale Sicherheit und Services Technologies Erzeugung Gesundheit IT Marketing Administration VGB-Ausschüsse Bild 2: VGB PowerTech: Verbandsstruktur. Tätigkeitsbericht 2013|2014 5
Bild 4: Schulungszentrum der Kraftwerksschule e.V. Bild 5: Das Simulatorzentrum der KSG|GfS in Essen-Kupferdreh mit dem Erweiterungsbau. Mit VGB verbundene Unternehmen Die VGB-Mitglieder haben die Bedeu- GfS (Gesellschaft für Simulatorschulung tung der Aus- und Weiterbildung ihrer mbH). Die KSG stellt im Simulatorzentrum Der VGB-Geschäftsführer ist in Personal- Mitarbeiter seit Langem erkannt. Durch die Simulatoren und die zugehörige Infra- union auch Geschäftsführer der VGB-For- die Ausarbeitung von Richtlinien für die struktur zur Verfügung, mit denen die GfS schungsstiftung, der Kraftwerksschule e.V. Ausbildung des Betriebspersonals wur- die Schulung durchführt (Bild 5). und der VGB PowerTech Service GmbH den schon frühzeitig die Weichen für die (Bild 3). Es besteht auch ein enger Ver- Qualifizierung vor allem der Kraftwerker bund mit der Kraftwerk-Simulator-Gesell- VGB PowerTech Service GmbH und Kraftwerksmeister gestellt. Im Jahre schaft (KSG) und der Gesellschaft für 1957 wurde die Kraftwerksschule e.V. Die VGB PowerTech Service GmbH über- Simulatorschulung (GfS), die für die kern- (KWS) gegründet, die seit dieser Zeit Mit- nimmt im Wesentlichen die Sammlung und technische Ausbildung zuständig sind. arbeiter aus den Mitgliedsunternehmen Verbreitung des bei über VGB PowerTech Darüber hinaus koordiniert er mit den Ge- aus- und fortbildet (Bild 4). Auf Seite 58 erarbeiteten Know-hows. Sie veröffentlicht schäftsführern der anderen Branchenver- dieses Berichtes wird die Arbeit der Kraft- die internationale Fachzeitschrift VGB Po- bände die Aufgabenverteilung innerhalb werksschule e.V. vorgestellt. Sie veröffent- werTech sowie VGB-Standards, Tagungs- der Verbände. licht darüber hinaus einen eigenständi- bände, Technisch-Wissenschaftliche Be- gen Tätigkeitsbericht. richte, Bücher und Broschüren des VGB KRAFTWERKSSCHULE und KSG|GfS PowerTech und Lehrhefte der KWS. Das kerntechnische Personal wird im Si Für die Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und mul atorzentrum GfS|KSG ausgebildet. Umweltverträglichkeit von Kraftwerken ist Bereits 1977 hatte im VGB-Haus an der VGB-FORSCHUNGSSTIFTUNG in hohem Maße die Kompetenz des Be- Klinkestraße in Essen die Simulatorschu- Die Aufgaben der VGB-FORSCHUNGS triebspersonals ausschlaggebend. Gerade lung für Reaktorfahrer begonnen. Im STIFTUNG und die im Geschäftsjahr er- in Zeiten der Liberalisierung und des Wett- Jahre 1987 gründeten 11 deutsche und zielten Arbeitsergebnisse sind auf den bewerbs ist der Beitrag der Mitarbeiter zur 2 ausländische Energieversorgungsunter- Seiten 54 bis 57 dieses Berichtes be- Wertschöpfung des Unternehmens von ent- nehmen die Gesellschaften KSG (Kraft- schrieben. l scheidender Bedeutung. werks-Simulator-Gesellschaft mbH) und Bild 3: Die VGB-Gruppe 6 1|Aufgaben der VGB-Geschäftsstelle
Kernkraftwerke Organisationsstruktur des Ausschusswesens des VGB PowerTech Vorstand Vorsitzender: Dr. Michael Fübi Wissenschaftlicher Beirat Technischer Beirat Vorsitzender: Dr. François Giger Sekretariat Vorsitzender: Dr. Johannes F. Lambertz Geschäftsführer: Erland Christensen Hauptausschuss Kernkraftwerke V: Dr. H. Pamme R: Dr. L. Mohrbach Kernkraftwerke GC Power Plant Technologies V: H.-D. Nehrhoff R: Dr. O. Then –– erstmalige Erneuerbare Energien Erstellung und Dezentraleeiner mittelfristi- Erzeugung Hauptausschuss Umwelttechnik, Che gen Finanzplanung für die Mitglieder Sicherheit und Gesu FA Sicherheitsgrundlagen V: R: Dr. M. Fuchs T. Linnemann Ludger TC Power Mohrbach Plant Concepts V: Dr. A. Aumüller R: H.-J. Meier SC Hydro Power (fünf Jahre), V: Dr. K.H. Gruber R: W. Czolkoss TA Emissionen/Imm AK Nachweisverfahren V: W. Schwarz R: T. Linnemann Angesichts FA des durch Dampferzeugeranlagen die Energiewende V: Dr. M. Meierer R: W. Hartwig TC Wasserkraftanlagen –– Weiterentwicklung V: Dr. H.-Chr. Funke der Projektdaten- R: W. Czolkoss TA Schallschutz AK Anlagensicherung V: M. Meyer in Deutschland AK Dampferzeuger implizierten Kostendrucks V: U. Gade banksoftware ETC Nutzung erneuerbarer(FESY),V: Dr. S. Pasini R: G. Schäfer R: W. Hartwig AK Komponentenintegrität V: Dr. G. König auf die zentralisierte Stromerzeugung und Energien u. dezentrale Erzeugung R: U. Langnickel TA Betriebliche Wa AK Brennstofftechnik/ V: Dr. T. Brunne R: J. Ganswind ihreFeuerungen Auswirkungen auf die Kernenergie R: Dr. L. Müller im –– Entwicklung EWG Windenergie einer formalisierten V: P. Steinfeld Pro- AK Reaktorkern V: W. Schäfer R: U. Langnickel EWGjektauftragsdokumentation für Beauftra- TA Kraftwerksneben R: G. Vallana Besonderen hat im Berichtszeitraum AK Wirbelschichtfeuerungen V: M. Nies R: Dr. L. Müller das Biomasse V: M. Koch AK Einwirkungen auf Bauwerke V: Dr. B. Elsche VGB-Competence CenterV: 1Dr.(CC1) AK Thermische Abfallverwertung M. Mineur »Kern- gungen aus nicht VGB-Gremien R: S. Zimmerlingunter R: J. Ganswind EWG Biogas V: Dr. A. Dengel kraftwerke« R: Dr. U. Schirmer sein Dienstleistungsportfolio Nutzung der existierenden Projektma- R: S. Zimmerling TA Nebenprodukte TC Nuclear Power Plant Operation V: R. Scheuring AK Industrie- und V: J.-A. Czernitzky thermischen Abf EWGnagementinfrastruktur, Dezentrale Erzeugung V: N. N. R: Dr. L. Mohrbach undHeizkraftwerke sein Gremienwesen umfassend R: W. Hartwig ge- R: D. Kückelmann ETC Chemistry AK Maschinen- und V: L. Schoppe AK Abgasreinigungstechnik V: Dr. R. Krüger Verfahrenstechnik R: H. Grimmelt strafft, thematisch reorganisiert und effi- R: Dr. A. Wecker –– Festlegung von Geschäftsordnungen AK Chemie der AK Elektro- und Leittechnik V: M. Bresler zienter FA Maschinengestaltet. Unter der V: Dr.Federführung D. Keller (inkl. Kommentierung durch Rechts- Wasserbehand R: J. Kaiser R: P. Richter AK Praktischer Strahlenschutz V: Dr. R. Wink des neu formierten Hauptausschusses und experten) für den Hauptausschuss und AK Chemie der AK Dampfturbinen V: H. Strangfeld Rauchgasreinig R: Dr. L. Jentjens unter Einbindung des Technischen R: P. Richter Beirats seine drei Fachausschüsse, AK Analytik AK Managementsysteme V: J. Schwarzin R: G. Schäfer wurde die Anzahl der Arbeitskreise AK Gasturbinen V: Dr. M. Freimark von R: P. Richter AK Chemie der AK Ereignisanalysen V: A. Hums 27 auf 14 inreduziert AK Kühltechnik Kraftwerken und V: R.die Betreuung Gerber –– Gremien-/Aktivitäten-/Produkt-/Dienst- Leichtwasserrea R: G. Vallana von Arbeitsgruppen bisR: auf W. Czolkoss definierte, leistungs-orientierte Identifizierung und SA Gesundheit und FA Stilllegung und Entsorgung V: U. Rieger ETC Electrical Engineering V: H.-D. Nehrhoff (Koordination) R: K. van Bevern dienstleistungsorientierte I&C, and IT R:Ausnahmen J. Kaiser ein- Quantifizierung des zukünftigen Auf- AK Stilllegung V: Dr. R. Versemann wands, und die TA Brandschutz R: K. van Bevern gestellt. AK Elektrische Maschinen V: M. Bagert und Anlagen R: J. Kaiser AK Zwischenlagerung V: Dr. F. Gutermuth TA Arbeitssicherhei R: A. Seidel AK Leit- Die und einzelnen V: J.W. Maßnahmen Informationstechnik Menting umfassten R: J. Kaiser u.a. –– Ermittlung der erforderlichen VGB-Res- Gesundheitsschu AK Spaltstoff-Überwachung V: R: M. Hahn K. van Bevern weiter EWG PowerdiePlant – Grid C: H. Regber sourcen. TA Arbeits- und Um A: J. Kaiser Gesundheitsman ––Bauwesen FA Neubesetzung aller verbliebenen V: W. König Gre- Alle diese Maßnahmen sind bereits abge- AK Ärzte in Kernkr R: J. Lenz mien, AK Schornsteine, Kühltürme u. V: B. Titze schlossen, ihre Ergebnisse werden bedarfs- andere Sonderbauwerke R: J. Lenz gerecht aktualisiert. Die neuen Arbeits- ETC Environment – Reduzierung –AK Bautechnik bei der »Kernkraftwerksumla- V: Dr. S. Mörschardt kreise und Fachausschüsse haben die Kernkraftwerken R: J. Lenz ge« um 50 % AK Geodatenmanagement/ bis 2018, V: H.-J. Rieks Planungen der Geschäftsstelle zustimmend EWG Biomass Ash Vermessung R: J. Lenz EWG Emissions Mo –– Einführung eines Projektmanagements zur Kenntnis genommen, weiter gehende FA Werkstoffe und V: Dr. J.M. Bareiß für Forschungsprojekte, Qualitätssicherung R: O. Baumann Kommentare wiesen auf ein Unterschätzen EWG E-PRTR AK Rohrleitungsanlagen, Arma- V: C. Koalick des angesetzten Arbeitsaufwands hin. turen und Druckbehälter R: C. Stolzenberger – Einführung –AK eines neuen Bau- und Montageüber- V: Berichtswesens T. Hauke ETC Safety and Heal at Work zur Kostenkontrolle, R: wachung/Qualitätssicherung C. Stolzenberger EWG Health & Safe FA Instandhaltungsmanagement V: J. Kahlert Offshore Wind R: H. Grimmelt FA Kraftwerksbetrieb V: Dr. S. Laarmann IA Klima- und Umwel R: J. Kaiser AK Ausbildung von V: W. Sailer Hauptausschuss IFA Klimaschutz Kraftwerkspersonal R: H.-W. Otte AK Betriebsführung und V: H. Bulasch IFA Immissionsschu Informationssysteme R: J. Kaiser EWG Performance Indicators V: J. Aydt IFA Anlagenplanun FA SicherheitsgrundlagenR: S. Prost FA Kernkraftwerksbetrieb FA Stilllegung & Entsorgung und -genehmig AK Abnahme- und V: A. Knieschke IFA Gewässer- und Kontrolluntersuchungen R: W. Czolkoss AK Anlagenkennzeichnung V: Dr. K. Dorfmeister IFA Abfall und Neb AK Dokumentation und Nachweisverfahren R: AK Maschinen - und Verfahrenstechnik A. Böser AK Stilllegung IFA Gefahrgut/Arb EWG Flue Gas Cleaning V: Dr. F. Fogh AK Anlagensicherung R: Dr. A. Wecker AK Elektro - u. Leittechnik AK Zwischenlagerung EWG Power Generation-Main- V: P. Thame tenance Optimisation Network R: H. Grimmelt AK Arbeitskreis AK Komponentenintegrität AK Prakt. Strahlenschutz AK Spaltstoff - Überwachung FA Fachausschuss HA Hauptausschuss AK Reaktorkern AK Managementsysteme Der Bericht des Arbeitskreises »Chemie der Leichtwasserreaktoren« ist AK Einwirkungen auf Bauwerke AK Ereignisanalysen im Kapitel des CC 4 »Umwelttechnik, Chemie, Sicherheit und Gesundheit« zusammengefasst. Bild 1: Organigramm des Competence Centers 1 »Kernkraftwerke« Tätigkeitsbericht 2013|2014 7
Im Rahmen des Projektmanagements wur- In den letzten 25 Jahren wurden 1.436 Projekte über VGB abgewickelt de seit Anfang 2013 durch Anpassung 110 und Beendigung mehrerer laufender Ver- 100 511 Projekte von 0 bis 20 k€ träge bereits eine Reduzierung der Pro- 541 Projekte von 20 bis 100 k€ jektkosten in Höhe von 778.678 € sowie 90 218 Projekte von 100 bis 250 k€ eine zusätzliche Einnahme von 101.762 € 166 größer als 250 k€ 80 durch den Verkauf von Ergebnissen an ex- Anzahl der Projekte terne Partner erzielt. Weitere Beteiligungs- 70 angebote in Höhe von 1.725.640 € ste- 60 hen derzeit noch offen. 50 Die mittelfristige Finanzplanung prognos- tiziert einen Rückgang des Projektbud- 40 gets von 12,048 k € im Jahr 2014 auf 30 3,962 k€ im Jahr 2018. 20 Derzeit erweitert das CC »Kernkraftwerke« die Workflows und die mittelfristige Fi- 10 nanzplanung mit dem Ziel, anlagenspezifi- 0 sche Cashflow-Planungen zu ermöglichen. 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Themenschwerpunkte aus den Gremien des CC 1 waren u.a. Jahr der Auftragserteilung Januar bis Juli –– die Reduzierung von Mitgliedsbei- Bild 2: Anzahl an VGB-Solidarvorhaben seit 1989 trägen und Zuwendungen für externe Organisationen, –– die weitere Reduzierung von Projekt- Für den Workshop wertete die VGB-Ge- Eine weitere Auswertung der jeweiligen kosten durch Eingliederung der »INES- schäftsstelle die bisherigen Forschungsakti- Neuvergaben nach dem Jahr der Auftrags- Erfahrungsauswertung« in den »ARE- vitäten der Betreiber aus. Demnach haben erteilung ergab, dass die jährlich hinzu- VA-Auswertevertrag« und Minimierung die Kernkraftwerksbetreiber in den letzten gekommenen Summen (kumuliert) stark des Umfangs beim Auswertevertrag 25 Jahren insgesamt 1.436 Solidarvorha- schwankten und in einem Spektrum von 3 (zusammen ca. 0,5 M€/a), ben über VGB abgewickelt und dafür 188 bis 15 Mio. €/a lagen. Mio. € verausgabt (Bilder 2 und 3). –– neue Projekte, insbesondere auf dem Die mit allen VGB-CC1-Gremien abge- Gebiet der Gerätequalifizierung und Die dargestellte Aufschlüsselung der Soli stimmte Mittelfristbudgetplanung 2014 bis zum Funktionserhalt, darvorhaben nach Kostengruppen belegt, 2018 hat der HA Anfang 2014 zustim- dass der Großteil auf Vorhaben mit gerin- mend zur Kenntnis genommen. Nach die- –– beim FA »Kernenergie« der Austausch gem bis mittlerem Mittelbedarf (Kategorien ser werden für das Jahr 2014 Gesamtkos- von Informationen über die politischen 1 und 2) entfällt und dass es in den letzten ten von 12 Mio. € für alle Betreiber erwar- Rahmenbedingungen (z. B. »Standort- Jahren wenige Projekte mit hohem Mittel- tet, von denen knapp 66 % auf laufende auswahlgesetz«, »Verfassungsklagen«, bedarf gab. und 34 % auf zusätzlich prognostizierte »Behälter-Genehmigungen«), aber Solidarvorhaben entfallen (Bild 4). auch über neue EU-Regelungen, ein- schließlich der Richtlinien zur nuklea- ren Sicherheit und Haftung, sowie die In den letzten 25 Jahren wurden Projektmittel von 188 Mio. € über VGB vergeben 16 Novellierung des »Erneuerbare Ener- 511 Projekte von 0 bis 20 k€ bis 5 Mio. € gien Gesetzes«. 14 541 Projekte von 20 bis 100 k€ bis 27 Mio. € 218 Projekte von 100 bis 250 k€ bis 33 Mio. € Der Hauptausschuss des CC 1 hat den 166 Projekte von 250 k€ bis 123 Mio. € Technischen Beirat in seiner Sitzung am 12 17. Mai 2014 über die Einführung eige- Projektkosten in Mio. € ner Geschäftsordnungen informiert. Der 10 VGB-Vorstand hat in seiner Sitzung am 17. Juni 2014 zugestimmt. 8 Fachausschuss 6 Sicherheitsgrundlagen Ludger Mohrbach und Thomas Linnemann 4 Am 20. August 2013 fand auf Initiative 2 des HA »Kernkraftwerke« der Workshop »Projektmanagement« in der VGB-Ge- 0 schäftsstelle statt. In diesem Workshop 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 wurde die künftige Ausgestaltung, Ab- wicklung und Kontrolle gemeinsamer For- Jahr der Auftragserteilung Januar bis Juli schungs- und Entwicklungsvorhaben der Betreiber mit Dritten festgelegt. Bild 3: Verausgabte Mittel für VGB-Solidarvorhaben seit 1989 8 2|Kernkraftwerke
Im weiteren Verlauf des betrachteten Fünf- VGB-Mittelfristbudgetplanung 2014 bis 2018 jahreszeitraums ist ein deutliches Absin- Laufende (FESY) und zusätzliche VGB-Solidarvorhaben ken der Kosten für Solidarvorhaben zu 9 verzeichnen: Für 2018 erwarten die Be- treiber um zwei Drittel auf 4 Mio. € redu- 8 zierte Gesamtkosten, von denen 55 % auf Ausgaben in Millionen € pro Jahr 4,1 VGB-Solidarvorhaben, laufend (FESY) laufende Projekte und 45 % auf zusätzlich 7 VGB-Solidarvorhaben, zusätzlich (Prognose) prognostizierte Solidarvorhaben entfallen. Die nächste Mittelfristplanung (2015 bis 6 2019) soll im Herbst 2014 erfolgen. 2,8 5 2,5 Arbeitskreis Nachweisverfahren 4 4,1 1,8 Thomas Linnemann 3,6 3 Die Aktivitäten des AK waren im Berichts- 2,6 zeitraum auch weiterhin von den Beratun- 2 2,3 2,2 gen der Betreiber mit den Aufsichtsbehör- den über anlagenspezifische »Maßnah- 1 men nach Fukushima« und dem »Natio- nalen Aktionsplan« sowie von Beratungen 0 0,0 zu Empfehlungen der Reaktorsicherheits- 2014 2015 2016 Jahr 2017 2018 kommission RSK (u.a. zur Robustheit der Kernkraftwerke sowie zum »Neuen Regel- Bild 4: VGB-CC1-Mittelfristbudgetplanung 2014 bis 2018 werk«) geprägt. Als Reaktion koordinierte und verabschie- dete der AK unter anderem VGB-Stellung- Weitere Beratungen des AK betrafen unter Der AK koordinierte in seiner Funktion nahmen anderem als Schnittstelle zwischen der RSK- und der VGB-Geschäftsstelle Anfragen zu Be- –– zum Bearbeitungsstand der »Hinweise –– die Integrität der Gleitringdichtungen ratungsthemen aus den RSK-Ausschüssen und Empfehlungen zum Nationalen von Hauptkühlmittelpumpen bei Ereig- und organisierte im Berichtszeitraum fünf Aktionsplan«, nissen von Außen, Betreiberberichte (Tabelle 1). –– zur »Weiteren Erhöhung der Sicherheit –– die erforderliche Mindestlast für Not- Der AK wirkte im Berichtszeitraum bei der im Nichtleistungsbetrieb am Beispiel stromaggregate im Nichtleistungsbe- Erstellung des deutschen Nationalberichts des Kernkraftwerks Emsland«, und trieb, zur sechsten Überprüfungskonferenz des –– vereinfachte Verfahren zum Nachweis Übereinkommens über nukleare Sicher- –– zur »Überlagerung von kurzzeitigen der Erdbebenfestigkeit des gefilterten heit (CNS: Convention on Nuclear Safety) Betriebszuständen mit Auslegungser- Druckentlastungssystems (»Venting«), mit, die vom 24. März 2014 bis zum 3. eignissen«. April 2014 am Hauptsitz der Internatio- Diese sowie alle weiteren Konzepte und –– potenzielle Freisetzungen von Wasser- nalen Atomenergie-Organisation IAEO Unterlagen sind in der Rubrik »Verabschie- stoff aus dem Venting-System in die be- (IAEA: International Atomic Energy Agen- dete Dokumente« der geschlossenen Be- nachbarten Anlagenbereiche, sowie cy, Wien) in Wien stattfand. Im Rahmen nutzergruppe des AK unter www.vgb.org –– Mitarbeit beim Kerntechnischen Aus- des mehrstufigen Erstellungsprozesses für für freigeschaltete Mitglieder zugängig. schuss (KTA) und beim Deutschen Insti- den Nationalbericht lieferte der AK abge- tut für Normung (DIN). stimmte Kommentare und Textbeiträge zu Betreiberaktivitäten und Antworten zu den von anderen Vertragsparteien an Deutsch- land gestellten Fragen. Aufgrund des nach wie vor beträchtlichen RSK-Ausschuss Beratungsthema Termin Arbeitsaufkommens und der vielfältigen Aufgaben hat der AK beschlossen, den EE Phasenausfall des 345-kV-Netzanschlusses im Block 2 des US- 18-12-2013 sechswöchentlichen Sitzungsrhythmus vor- Kernkraftwerks Byron: Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf die deutschen Anlagen erst beizubehalten. RSK Bericht zu Erfahrungen bei der Umsetzung der RSK-Empfehlung zur 11-12-2013 Arbeitskreis Komponentenintegrität Robustheit der deutschen Kernkraftwerke Jens Ganswind RB Maßnahmen zum Know-how- und Motivationsverlust 05-12-2013 Die Arbeitsschwerpunkte des AK orien- AST Bericht zum Vorgehen bei einer statistischen LOCA-Analyse für 19-09-2013 Nachladungen am Beispiel GKN II tierten sich an übergeordneten Frage- stellungen zur Integritätsabsicherung me- AST Bericht zum aktuellen Stand der Severe Accident Management 12-09-2013 Guidelines bzw. zum Handbuch für mitigative Notfallmaßnahmen chanischer Komponenten in Siede- und Druckwasserreaktoranlagen unter Berück- Tab. 1: Vom AK »Nachweisverfahren« organisierte Betreibervorträge vor der Reaktorsicher- sichtigung mechanischer, thermischer, heitskommission und den RSK-Ausschüssen Anlagen- und Systemtechnik (AST), Elektri- korrosiver und radiochemischer Randbe- sche Einrichtungen (EE) und Reaktorbetrieb (RB). dingungen. Tätigkeitsbericht 2013|2014 9
Weitere Schwerpunktthemen waren im Be- der im Jahr 1990 per Austausch in das richtszeitraum Kerngitter eingebaut worden war. Der Stift hatte beim Aufsetzen des Kerngitters –– zerstörungsfreie Prüfungen, offensichtlich den Eingriff in die zugehöri- –– regulatorische Anforderungen und Auf- ge Bohrung verfehlt und damit den Brenn- lagen (Bund, Reaktorsicherheitskommis- elementkopf so deformiert, dass dieser als sion, Länderbehörden, Gutachter), Lastanschlagspunkt für die Handhabung nicht mehr genutzt werden konnte. Der –– Mitarbeit bei der Überarbeitung des gebrochene Stift konnte gefunden werden KTA-Regelwerks, und wurde wie das Brennelement gebor- –– Weiterleitungsnachrichten, gen. –– meldepflichtige Ereignisse sowie Bild 5: Bruchfläche des gebrochenen Brenn- Übertragbarkeitsprüfungen von Schäden an Reaktordruckbehältern in element-Zentrierstifts mit interkristalli- –– Vorkommnisse in Fremdanlagen. Doel-3 und Tihange-2 nen Rissanteilen Wesentliche Zielsetzungen dieses Arbeits- kreises waren deshalb: In diesen belgischen DWR-Anlagen (Inbe- Arbeitskreis Reaktorkern triebnahmen 1982) wurde 2012 mittels –– Anlassbezogener Erfahrungsaustausch Ultraschall-Technik eine jeweils hohe An- Guido Vallana von Schadensereignissen und deren zahl an fertigungsbedingten Fehlstellen Übertragbarkeit, Die aktuellen Projekte des AK befassen (»Hydrogen Flakes« bis in den Bereich sich überwiegend mit der neutronenphy- –– Absicherung der Komponentenintegri- mehrerer cm) in den Reaktordruckbehäl- sikalischen und thermohydraulischen Aus- tät durch Anwendung sachgerechter termänteln festgestellt. Der AK beriet die legung von Kernnachladungen sowie der Integritätskonzepte und bruchmechani- Befunde ausführlich im Rahmen des Er- Auslegung und dem Betriebsverhalten von scher Berechnungsmethoden, fahrungsaustauschs und mit Fachleuten Brennelementen für die sicherheitstech- des Anlagenherstellers sowie weiteren bel- –– Betreuung von Untersuchungsvorhaben nisch erforderliche Nachweisführung. gischen Experten. Nach Analyse der vor- zur Schadensaufklärung und Feststel- liegenden Informationen und Dokumenta- Durch die ausstiegsorientierte Situation in lung des Schadensmechanismus, tionsvergleich konnte eine Übertragbarkeit Deutschland verschiebt sich das Aufgaben- auf deutsche Kernkraftwerke ausgeschlos- spektrum des AK allerdings zunehmend in –– Schadensprävention und Gewährleis- sen werden. Richtung Zwischenlagerung. tung der Komponentenintegrität, –– Umsetzung der Erkenntnisse in den An- Im Berichtszeitraum hat der AK in insge- Forschungsvorhaben samt fünf Sitzungen zu folgenden Schwer- lagen und Der AK betreute fünf Forschungsvorhaben, punktthemen Betriebserfahrungen ausge- –– Öffentlichkeits- und Gremienarbeit die im Zusammenhang mit Korrosion, Riss- tauscht: (Publikationen, Vorträge, Regelwerks- wachstum und zerstörungsfreien Prüfungen arbeit). –– Konsequenzen aus den neuen Sicher- für Strukturwerkstoffe stehen: heitsanforderungen an Kernkraftwerke Im Folgenden werden drei Arbeitsschwer- –– »Risswachstumsversuche am Schweiß- (»neues Regelwerk«), unter anderem punkte kurz dargestellt: gut Inconel 82 unter DWR-Bedingun- mit Blick auf Reaktivitätstransienten und gen bei niedrigen K-Werten«, Unsicherheitsanalysen sowie Abschalt- Bewertung von Schadensfällen sicherheit, –– »Einfluss von Chlorid auf die medium- An zwei Beispielen soll hier die Behand- gestützte Rissbildung niedriglegierter –– Brennelement-Verbiegungen und lung von materialbedingten Schäden Stähle in sauerstoffhaltigem Hochtem- daraus resultierendes Reaktivitätsver- (Ursache, Mechanismus, Abhilfemaßnah- peraturwasser« – Phasen II und III, halten, hierzu sind bislang insgesamt men sowie Bewertung der Übertragbar- vier Präsentationen vor der Reaktor- –– »Kompatibilitätsbetrachtung bezüglich sicherheitskommission (RSK) erfolgt. keit) erläutert werden: der Belastung von Brennelement-Zen- Zusammenfassend ist festzustellen, –– Verformung von Brennelement-Zentrier- trierstiften« und dass sich die Betriebserfahrungen hier- stiften zu nach Einführung der mitigativen –– »Studie zur Anwendung von Ultra- Bei der visuellen Kontrolle eines offenen schall-Analysetechniken«. Maßnahmen (Stahlführungsrohre, ver- Reaktorkerns zeigte sich eine Ecke eines minderte Niederhaltefederkräfte) im Brennelementkopfes um ca. 4 cm herunter- letzten Jahr wieder verbessert haben, Zerstörungsfreie Prüfungen was die RSK zustimmend zur Kenntnis gedrückt. Im Zuge der weiteren Kontrolle wurde erkannt, dass der im Brennelement Beratungsthemen waren Prüftechniken, genommen hat, eingebaute Drosselkörper deutliche Ver- Prüfergebnisse, relevante Weiterleitungs- biegungen aufwies sowie das betroffene nachrichten und RSK-Empfehlungen sowie Brennelement insgesamt verformt war. die Steuerung des oben zuletzt genannten Darüber hinaus wurde im Zuge der visuel- Forschungsvorhabens sowie die Mitarbeit len Inspektion der Gitterplatte des oberen bei der Erstellung des einschlägigen kern- Kerngitters ein fehlender Brennelement- technischen Regelwerks. Zentrierstift an dieser Position festgestellt. Laut Dokumentation handelte es sich um Bild 6: Gebrochener Brennelement- einen Stift aus austenitischem Material, Zentrierstift 10 2|Kernkraftwerke
–– Brennelementkorrosion oberhalb der Erstellung/Aktualisierung eines Erdbeben- –– optionaler Transport der verbliebenen aktiven Zone, katalogs oder der Bewertung von Konser- abgebrannten Brennelemente des ab- vativitäten bei der Erdbebenauslegung. geschalteten Kernkraftwerks Obrigheim –– Bewertung von Unsicherheiten bei nach Neckarwestheim über den Ne- Brennelement-Abbränden, respektive Neuer VGB-Standard zum ckar (z.B. bis 2017). Bestimmung von Sicherheitsmargen in der Behälterauslegung zur Lagerung Alterungsmanagement in der Über eine weitere interessante Beobach- abgebrannter Brennelemente, Bautechnik tung wurde aus einem Druckwasserreak- Im Auftrag des AK wurde darüber hinaus tor-Kernkraftwerk berichtet: Die primäre –– Beratungen zur Berechnung der Nach- ein VGB-Standard »Umsetzung des Al- Aufwärmspanne schwankte über 40 bis zerfallsleistung nach DIN (Anwendung terungsmanagements in der Bautechnik 60 Minuten mit Amplituden im Bereich von für die Zyklusnachweise), nach KTA 1403« erstellt, in dem die exis- 0,8 K mit einer Frequenz von zwei bis drei –– Mögliche Auswirkungen von Zirkonhy- tierenden heterogenen Ansätze rechtfertigt Minuten. Schutz- oder Grenzwerte wurden driden in Brennelement-Hüllrohren bei werden, und der als mit den Gutachtern nicht erreicht. Der FA vermutet hinter die- langfristiger Zwischenlagerung unter abgestimmter Standard im internationalen sem Phänomen zufällige Kühlmittel-Sträh- Temperatureinflüssen von Nass- und Kontext auch für Lebensdauerverlängerun- nenbildung mit kernweiter Verbiegung der Trockenlagerung, gen anwendbar ist. Brennelemente mit entsprechender Rück- wirkung auf den Neutronenfluss und somit –– Fortführung und Beteiligung an interna- die Leistung. tionalen Forschungsvorhaben wie zum Brandschutz Beispiel das HALDEN-Reaktor-Projekt Im Berichtszeitraum beriet und verabschie- Der AK vertritt ferner die Betreiberposi- der OECD, dete der FA in drei Sitzungen 15 neue tionen bei den anstehenden Regelände- Projekte, überwiegend aus den Bereichen –– Bewertung zu Befunden aus den Revi- rungsarbeiten zur KTA-Regelreihe 2101 Funktionserhalt und Gerätequalifizierung sionen, und »Brandschutz« im Rahmen des KTA-Unter- der Elektro- und Leittechnik. ausschusses »Anlagen und Bautechnik«. –– Anforderungen an die Kritikalitätssi- Über den FA organisiert, wird VGB erst- cherheit beim Brennelementwechsel. malig vom 22. bis 24. September 2014 Fachausschuss Übergeordnet und auftragsgemäß hat sich Kernkraftwerksbetrieb als Gastgeber der »Site Vice Presidents’ & der AK damit befasst, »Kernthemen« zu Plant Managers’ Conference« in Düssel- identifizieren, die als notwendige Projekte Ludger Mohrbach dorf auftreten. in den nächsten vier Jahren infrage kom- Als Themen des Austauschs von Betriebs- men könnten. Zu diesem Teil des Projekt- erfahrungen über technische Ereignisse in Arbeitskreis Maschinen- und managements gehörte auch eine entspre- Kernkraftwerken seien exemplarisch ge- Verfahrenstechnik chende Budgetplanung. nannt u.a. Heinrich Grimmelt –– Reaktordruckbehälter-Tropfleckagen im Arbeitskreis Einwirkungen auf Der am 14. März 2013 neu gebildete Bereich der Übergangs-Neutronenfluss- Bauwerke AK tagt viermal pro Jahr, er ist mit den detektorlanzen im Kernkraftwerk Gund- Fach- oder Teilbereichsleitern aus Technik Jens Ganswind remmingen, und Produktion der Kernkraftwerke aus Die Arbeitsschwerpunkte des im Jahr –– Erfahrungen aus WANO (World Asso- Deutschland (in Betrieb oder in der Nach- 2013 neu gegründeten AK sind im We- ciation of Nuclear Operators, London) betriebsphase), der Schweiz sowie den sentlichen sicherheitstechnisch relevante Peer Reviews, Niederlanden und Brasilien besetzt. bautechnische Fragestellungen wie z.B. –– Erfahrungen aus Lastfolge- und Fre- Der AK betreibt einen intensiven Erfah- zu Erdbeben, Hochwasser, Extremwetter, quenzstützbetrieb, rungsaustausch über betriebliche Beson- Explosionen, Feuer, Alterungsmanagement derheiten, Nachrüstungen sowie Anlagen- und zu Nachweisverfahren in der Bautech- –– Transformatorausfälle, z.B. in Isar-2 änderungen, Inspektionsergebnisse sowie nik. und Cattenom-1, meldepflichtige und nichtmeldepflichtige Neben dem traditionellen Erfahrungsaus- –– Erfahrungen bei Primärkreislaufdekon- Ereignisse. tausch zu Regelwerksvorhaben, Behörden- taminationen, z.B. in Biblis, Neckar- Zur Erfüllung eines Wunsches der Reak- und Gutachterfragen und der Verfolgung westheim-1, Philippsburg-1, torsicherheitskommission überarbeiteten des Standes von Wissenschaft und Technik Fachleute der Betreiber im Auftrag des –– fehlende Platzhalter auf nicht belegten bildete der Know-how-Erhalt/Austausch AK den VGB-Standard »Vermeidung von Einbauplätzen in Leittechnikschränken einen besonderen Schwerpunkt. Fremdkörpereintrag in geöffnete Systeme/ (wichtig für die Erdbebennachweise), Hierzu führte der AK im Frühjahr 2014 Komponenten von Kernkraftwerken«. –– Auffüllen der Totwasserbereiche in einen internationalen Workshop »Naturbe- Mit hoher Priorität hat der AK Vorsorge für Kühlwassereinläufen mit Beton als dingte Einwirkungen« durch. Aufgrund der eine Reihe von hypothetischen Ereignisab- »Good Practice« gegen die Ablagerun- positiven Resonanz ist ein weiterer Work- läufen auf dem Reaktorflur (»Ungeplante gen von Muscheln, shop im Herbst 2014 zum Thema »Über- Situationen«) durch die vorbeugende Er- arbeitete KTA-Regeln in der Bautechnik« –– optimale Ausnutzung der verbleiben- stellung von Arbeitsanweisungen, Mach- geplant. den Reaktivität für das Kernkraftwerk barkeitsstudien oder durch die Anschaf- Grafenrheinfeld unter den Randbedin- fung von Sonderwerkzeugen getroffen. Insgesamt initiierte der AK acht For- gungen der Kernbrennstoffsteuer, und Über einige wenige weitere Situationen schungsprojekte u.a. zur Qualifizierung von Befestigungselementen (Dübeln), der wird der AK noch beraten. Tätigkeitsbericht 2013|2014 11
Arbeitskreis Elektro- und Leittechnik in lagen- und Reaktorsicherheit) die gleich- EU-BSS in das nationale Recht beauftragen Kernkraftwerken namige Weiterleitungsnachricht 2013/05 wird, wird der AK die Betreibervertreter in erstellt. Auf Veranlassung des AK hat sich der SSK bereits jetzt mit Fachargumenten Jörg Kaiser die Projektgruppe »Netzfragen« mit der unterstützen. Der AK koordiniert die fachspezifischen Analyse, den Auswirkungen und den Maß- Themen verschiedener VGB-interner und nahmen zur Erkennung von Phasenfehlern ENISS- und IAEA-Standards zum externer Gremien, erarbeitet VGB-Strate- und den damit verbundenen Unsymme- Strahlenschutz gien und wertet Ereignisse mit anlagen- trien im Eigenbedarfsnetz von Kernkraft- werken befasst. Hierzu wurden umfang- Im Jahr 2013 hat eine Arbeitsgruppe zwei übergreifender Bedeutung aus. Darin reiche Simulationen durchgeführt und ein Betreiberstellungnahmen innerhalb von einbezogen sind auch Erkenntnisse aus VGB-Standard »Empfehlung für die Detek- vier Wochen zu den beiden Standards den Gremien der Elektro-, Leit- und Infor- tion von Phasenfehlern auf der Höchst- und »DS 427 Radiological Environmental Im- mationstechnik in den konventionellen Hochspannungsseite des Versorgungsnet- pact Assessment« und »DS 453 Occupa- Kraftwerken, insbesondere hinsichtlich zes in Kernkraftwerken« erarbeitet. tional Radiation Protection« bereitgestellt. elektrotechnischer Großkomponenten wie Für 2014 stehen weitere umfangreiche Generatoren und Transformatoren. Im Rah- Zur Verifikation der theoretischen Model- Arbeiten bei weiteren Regelwerksvorha- men der Neustrukturierung der CC1-Gre- le, insbesondere zu betrieblich bedingten ben an. (ENISS: European Nuclear Instal- mien wurden die Aufgabenbereiche zum Störeinflüssen, sind Messungen in den lations Safety Standards, IAEA: Internatio- Funktionserhalt der Elektro- und Leittechnik Kraftwerken mit entsprechender Mess- nal Atomic Energy Agency, Wien). sowie zur Kühlmittelverlust-Störfallfestigkeit technik notwendig. Die Gruppe hat den von Elektro- und Leittechnikkomponenten in Stand der Untersuchungen Ende 2013 im die Zuständigkeit des AK integriert. International Committee on RSK-Ausschuss »Elektrische Einrichtungen« Radiological Protection ICRP präsentiert. Alterungsmanagement von Elektro- Aufgabe der ICRP ist die wissenschaft- und Leittechnikkomponenten nach der lich fundierte Stellungnahme zu Fragen Arbeitskreis Praktischer Strahlenschutz Regel KTA 1403 des Strahlenschutzes, dies führt allerdings Lena Jentjens dazu, dass ihre Regelwerke und Empfeh- Die hiermit beauftragte Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit mit Übergabe der Komponen- lungen in der Praxis teilweise schwer an- In den halbjährlich stattfindenden Sitzun- ten-Alterungsberichte an die Datenbank zuwenden bzw. für die Bevölkerung auf- gen des AK stehen der Erfahrungsaus- »VGB-Info-System« abgeschlossen. Auf- grund der Komplexität schwer nachvoll- tausch insbesondere über die Ereignisse gabe war es, den jeweiligen Komponen- ziehbar sind. und Entwicklungen im Anlagenbetrieb tengruppen alle relevanten, bisher schon und beim Rückbau von Kernkraftwerken Zu einem neuen Richtlinienentwurf zum durchgeführten und auch weiterhin durch- im Vordergrund der Beratungen. Des Wei- Umweltschutz sind bei ICRP ca. 20 kom- zuführenden Maßnahmen zuzuordnen. teren hat sich der AK, meist in Form von mentierende Stellungnahmen eingegan- Ihre Wirkung im Hinblick auf die Beherr- Arbeitsgruppen, mit den folgenden The- gen, darunter eine von VGB/WKK (Wirt- schung von Alterungsphänomenen wurde men befasst: schaftsverband Kernbrennstoff-Kreislauf für jeden typischen Fall qualitativ bewer- und Kerntechnik e.V.). Inhaltlich hat die tet. Die Aufgabe wurde gelöst durch den EU-Grundnormen zum Strahlenschutz ICRP an ihrem Entwurf jedoch nichts ge- strukturellen Aufbau der so genannten ändert. Komponenten-Alterungsberichte und deren Nach der endgültigen Verabschiedung der Kopplung mit der sog. VGB- QN/QE-Da- EU-«Basic Safety Standards for Protection Against Ionising Radiation« (BSS) durch DIN ISO 11929 »Bestimmung tenbank zu den bestehenden Typklassen den EU-Ministerrat im Januar 2014 be- der charakteristischen im Gerätekatalog. So wird eine direkte Zu- Grenzen (Erkennungsgrenzen, ordnung der Schädigungsmechanismen zu steht für die EU-Mitgliedsstaaten eine vier- jährige Frist zur Umsetzung in das jeweili- Nachweisgrenze und Grenzen des den spezifischen Varianten der Geräte her- Vertrauensbereichs) bei Messungen gestellt. Mittels Prüfung der Wirksamkeit ge nationale Regelwerk. Hierzu werden in ionisierender Strahlung wird qualitätsgesichert sichergestellt, dass Deutschland umfangreiche Überarbeitun- die Auswirkungen von Alterungseffekten gen der Strahlenschutzverordnung und der Aufgrund der Anregung des AK, Anga- für alle Elektro- und Leittechnikkomponen- Röntgenverordnung notwendig. Weiterhin ben aus der Praxis in diese Norm zu im- ten beherrscht werden. denkt die Bundesregierung über die Schaf- plementieren, hat der für Deutschland hier fung eines Strahlenschutzgesetzes (unter federführende KTA (Kerntechnischer Aus- Zusätzlich stehen im »VGB-Info-System« für Einbeziehung der Röntgenverordnung) an- schuss) beschlossen, dies in Form eines so- alle Anlagen die Instandhaltungsberichte, stelle der Strahlenschutzverordnung nach. genannten KTA-Berichts umzusetzen. Dazu Einsatzzahlen und mathematischen Aus- hat der KTA eine Arbeitsgruppe gegründet wertemethoden zur Verfügung (z.B. Aus- Der AK befürchtet durch die Ausweitung (Behördenvertreter, Betreiber, Gutachter, fallstatistik). Somit kann die Wirksamkeit der Dosisrichtwerte eine erhebliche Aus- Messgerätehersteller), in der auch drei der Maßnahmen auch mit statistischen Mit- weitung des bürokratischen Aufwands Mitglieder des AK vertreten sind. Bis Sep- teln überprüft werden. ohne äquivalenten Gewinn bei den Perso- tember 2014 wird der Entwurf des KTA- nendosen. Das auf Regierungsseite feder- Berichts so weit fertiggestellt sein, dass er führende Bundesministerium für Umwelt, Auswirkungen von Ausfällen einzelner Naturschutz, Bauwesen und Reaktorsi- in den Fraktionsumlauf eingespeist werden Phasen in der Netzanbindung kann. Das KTA-Präsidium wird zur Kennt- cherheit (BMUB) begrüßt die Initiative der nis eingebunden. Aufgrund von Ereignissen mit unsymmetri- Kernkraftwerksbetreiber, die frühzeitig Ge- scher Spannungsversorgung durch Ausfall sprächsbereitschaft signalisiert haben. Da In Ergänzung zum KTA-Bericht wird der einzelner Phasen in ausländischen Kern- BMUB voraussichtlich die Strahlenschutz- AK einen VGB-Standard zur Umsetzung kraftwerken hat GRS (Gesellschaft für An- kommission SSK mit der Umsetzung der der DIN ISO 11929 erstellen. 12 2|Kernkraftwerke
Darüber hinaus bringt der AK abge- Arbeitskreis Ereignisanalysen stimmte Betreiberpositionen in weiteren VGB-Schulung Gremien ein, u.a. beim Fachverband für Guido Vallana Strahlenschutz, beim Arbeitskreis »Ärz- Schwerpunkte des AK sind die Themen- te in Kernkraftwerken«, beim Ausschuss gebiete »Ganzheitliche Ereignisanalysen«, »Notfallschutz« der Strahlenschutzkom- »Spezifische Aufgaben der kerntechni- mission und bei der Berufsgenossenschaft. schen Sicherheitsbeauftragten (kSb)«, »Be- 3. VGB-Fortgeschrittenen Schulung Diese erarbeitet derzeit eine neue Studie wertung der Sicherheitskultur und Durch- “Modul 1: VPU-Erstellung“ zum Krebsrisiko bei beruflich strahlenex- führung von Assessments« (Details dazu poniertem Personal im Niedrigstrahlendo- - Bereich Maschinentechnik - siehe AK »Managementsysteme«), sowie sisbereich. 13. - 15. Mai 2014 Hotel Gasthof Krone »Human Factors«. Außer den deutschen Niederstetten Kernkraftwerken sind auch Kernkraftwerke Arbeitskreis Managementsysteme aus der Schweiz, den Niederlanden und Georg Schäfer Brasilien im AK vertreten. Der AK bearbeitet anlagenübergreifende Ganzheitliche Ereignisanalyse Aufgaben der system- und produktbezoge- nen Qualitätssicherung sowie zur Sicher- Im Berichtszeitraum wurden in verschie- heitskultur. Dazu zählen denen Kernkraftwerken ganzheitliche Er- eignisanalysen nach dem Mensch-Technik- –– der Informationsaustausch zu Ma- Organisation- (MTO)-Ansatz durchgeführt nagementsystemen und deren Weiter- und im AK ausführlich diskutiert. Die von Bild 7: Flyer einer Fortgeschrittenenschulung entwicklung sowohl im nationalen als zur kerntechnischen Beschaffung der Universität Berlin hierzu entwickelte auch internationalen Bereich, Methode heißt »SOL« (Sicherheit durch –– die Anpassung von Managementsys- Organisationales Lernen). In Zusammen- Strahlenschutz bei temen für Anlagen im Nicht-Leistungs- arbeit mit Experten aus dem Bereich der Zerstörungsfreien Prüfungen betrieb, Arbeitspsychologie arbeitet der AK seit Vor allem international, aber auch in April 2014 an einer Verbesserung der Deutschland kommt es zu strahlenschutz- –– die Beurteilung von Auftragnehmern SOL-Methodik zur Anpassung an den relevanten Zwischenfällen bei zerstörungs- gemäß Regel KTA 1401 (198 im Jahr Stand von Wissenschaft und Technik. So freien (Durchstrahlungs-) Prüfungen. Der 2013, die VGB-Auftragnehmerliste um- sollen neben systemischen Ereignisana- AK erarbeitet einen VGB-Standard, wie fasst zurzeit 700 Auftragnehmer), lysemodellen auch Aspekte aus Sicher- die Strahlenschutz-Sicherheit für die An- –– die Schulung von speziellem kern- heitskultur und Sicherheitsmanagement in wendung dieser Technik in Kraftwerken technischen Wissen für Auftragnehmer die Analyse einbezogen werden. Zudem (fossil befeuert und nuklear) künftig verbes- und Betreiberpersonal im Bereich sollen die mittlerweile jahrelangen Praxis- sert werden kann. Maschinentechnik für die Abwicklung erfahrungen der Ereignisanalytiker in die kerntechnischer Aufträge als Grund- Weiterentwicklung der SOL-Methode ein- Qualifikationen im Strahlenschutz schulung sowie als Fortgeschrittenen- fließen. Der AK hat die VGB-Standards schulung auf den Gebieten Vorprüfung (Modul 1; vgl. Bild 7), Bauprüfung und KSb-spezifische Themen –– »Mindestanforderungen an die Aus- Bauüberwachung (Modul 2) sowie bildung zum Strahlenschutzwerker Dokumentation (Modul 3). Rund 120 Der AK pflegte auch in diesem Berichts- (VGB)« und Teilnehmer wurden im Berichtszeitraum zeitraum einen intensiven Erfahrungsaus- in sechs Veranstaltungen geschult. tausch über meldepflichtige und sonstige –– Mindestanforderungen an die Aus- Ereignisse, kommentierte bzw. interpretier- bildung zum Strahlenschutz-Techniker Im Bereich der Maschinentechnik veran- te nationale und internationale Meldekrite- (VGB) / Strahlenschutz-Ingenieur lasste der AK die anlagenneutrale Quali- rien, bewertete Erfahrungsauswertungen (VGB)« fizierung von HELICOIL-Drahtgewindeein- und Erfahrungsberichte und interpretierte sätzen für den Einsatz in Kernkraftwerken Meldungen zur Weitergabe an das IRS überarbeitet, die neuen Versionen werden zur Herstellung bzw. dauerhaften Instand- (Incident Reporting System) der IAEA und in Kürze vorliegen. setzung von Innengewinden. an den Weltverband WANO (World As- Information System on Occupational sociation of Nuclear Operators). Die Ver- Zweiter wesentlicher Aufgabenbereich des Exposure ISOE der OECD-NEA pflichtungen, an WANO regelmäßig anla- AK ist die Sicherheitskultur und deren Be- genübergreifende Erkenntnisse zu melden, An den halbjährlich stattfindenden Sitzun- wertung in den Anlagen, dies hat im Be- wurden von allen beteiligten Kernkraftwer- gen nehmen neben einem Behördenver- richtszeitraum zu fünf SBS-Assessments ken in vollem Umfange erfüllt. treter (GRS Gesellschaft für Anlagen- und (SBS: Sicherheitskulturbewertungssystem) Reaktorsicherheit, München/Köln) zwei geführt. Aufgrund der dabei gewonnenen Betreibervertreter (aus dem AK) teil. Erfahrungen wurde der Themenkatalog zur Bewertung der Sicherheitskultur noch wei- Die 2012 gegründete ISOE-Arbeitsgruppe ter verbessert und effektiver gestaltet und »Severe Accident Management« erarbeitet liegt jetzt als Version 3.1 vor. Parallel dazu bis voraussichtlich Ende 2014 unter akti- wurde die Ausbildung von SBS-Assessoren ver Mitarbeit des AK einen Bericht. Auch vorangetrieben. das Mitwirken an dem zugehörigen Work- shop ist geplant. Tätigkeitsbericht 2013|2014 13
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