TARGO Lebensversicherung AG Geschäftsbericht 2012 eine Gesellschaft der Talanx - TARGO Versicherung

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TARGO Lebensversicherung AG        Geschäftsbericht 2012

                              eine Gesellschaft der Talanx
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TARGO Lebensversicherung AG auf einen Blick.
                                                                                                 2012                       2011         +/- %
    Mio. EUR
    Gebuchte Bruttobeiträge                                                                      943,7                     862,0           9,5
    Neugeschäftsbeiträge (APE-Basis)1)                                                           148,9                     144,5           3,0
    Bruttozahlungen für Versicherungsfälle                                                       467,9                     452,0           3,5
    Versicherungstechnische Nettorückstellungen2)                                              3.375,2                   3.071,5           9,9
    Kapitalanlagen3)                                                                           3.430,6                   3.109,5          10,3
    Ergebnis aus Kapitalanlagen4)                                                                110,1                     105,3           4,6
    Nettoverzinsung (in %)                                                                         4,1                       4,1

1) Annual Premium Equivalent (laufende Neugeschäftsbeiträge + 1/10 der Neugeschäfts-Einmalbeiträge)
2) einschließlich Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird
3) einschließlich Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen
4) ohne Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen
Inhalt. TARGO Lebensversicherung AG.   3

Inhalt.

 4   Verwaltungsorgane der Gesellschaft
 4   Aufsichtsrat
 5   Vorstand

 6   Lagebericht
 6   Geschäft und Rahmenbedingungen
12   Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
15   Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
15   Nachtragsbericht
15   Risikobericht
21   Prognosebericht
26   Bewegung und Struktur des Bestandes an
     Lebensversicherungen im Geschäftsjahr 2012
     (Anlage 1 zum Lagebericht)
30   Versicherungsarten (Anlage 2 zum Lagebericht)

31   Jahresabschluss
32   Bilanz zum 31. Dezember 2012
34   Gewinn- und Verlustrechnung
36   Anhang

61   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

62   Überschussbeteiligung

93   Bericht des Aufsichtsrats
4     TARGO Lebensversicherung AG. Verwaltungsorgane der Gesellschaft.
      Aufsichtsrat.

Verwaltungsorgane der Gesellschaft.

Aufsichtsrat

Dr. Heinz-Peter Roß
Vorsitzender
Mitglied des Vorstands
der Talanx AG
Gräfelfing

Norbert Kox
stellv. Vorsitzender
Senior Advisor
Talanx Deutschland AG
Bergisch Gladbach

Thomas Grusa
Arbeitnehmervertreter
Diplom-Betriebswirt (BA)
Wernau
(seit 1.7.2012)

Dr. Erwin Möller
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der M.M.Warburg & Co. Gruppe KGaA
Hannover

Franz-Josef Nick
Vorstandsvorsitzender der
TARGOBANK AG & Co. KGaA
Bad Homburg

Andrea Schwarzlos
Arbeitnehmervertreterin
Versicherungsfachwirtin
Hilden

Marko Frech
Arbeitnehmervertreter
Versicherungsfachmann
Hennstedt
(bis 30.6.2012)
Verwaltungsorgane der Gesellschaft. TARGO Lebensversicherung AG.    5
                                                                                                       Vorstand.

Vorstand

Iris Klunk
Vorsitzende
Hilden

Im Vorstand der
TARGO Lebensversicherung AG
verantwortlich für
■   Revision
■   Risikomanagement
■   Mathematik/Produkte
■   Compliance
■   Personal-/Organisationsentwicklung

Silke Fuchs
Hilden

Im Vorstand der
TARGO Lebensversicherung AG
verantwortlich für
■   Kundenservice
■   Controlling, Rating
■   Rechnungswesen, Bilanzierung und Steuern
■   Vermögensanlage und -verwaltung
■   Datenschutz
■   Geldwäschebekämpfung
■   IT

Bernd-Leo Wüstefeld
Hilden

Im Vorstand der
TARGO Lebensversicherung AG
verantwortlich für
■   Vertrieb
■   Marketing und Vertriebsunterstützung
6     TARGO Lebensversicherung AG. Lagebericht.
      Geschäft und Rahmenbedingungen.

Lagebericht.                                                           stärke der TARGOBANK mit dem Versicherungs-Know-how der
                                                                       Talanx AG. Mit dieser langfristigen Ausrichtung zeigen beide Part-
                                                                       ner ihre Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit und schaffen die
Geschäft und                                                           Grundlage für den weiteren kontinuierlichen Ausbau.

Rahmenbedingungen                                                      Gemeinsam mit dem Bankpartner bietet die TARGO Lebensversi-
                                                                       cherung AG Versicherungsprodukte an, die optimal auf die Bedürf-
                                                                       nisse der TARGOBANK-Kunden ausgerichtet sind. Der Schwer-
Geschäftstätigkeit, Organisation und Struktur                          punkt liegt im Bereich Schutz und Vorsorge. Alle Produkte werden
                                                                       exklusiv für die Vertriebswege des Bankpartners entwickelt.
Unternehmenspolitischer Hintergrund
Seit 1985 kooperieren die zum Talanx-Konzern gehörende TARGO           Die TARGO Lebensversicherung AG ist stark in die technischen
Lebensversicherung AG (ehemals CiV Lebensversicherung AG) und          Systeme ihres Partners integriert. So kann beispielsweise am Point
die TARGO Versicherung AG (ehemals CiV Versicherung AG) er-            of Sale in den Filialen jeder Kunde mit einer webbasierten Software
folgreich mit der heutigen TARGOBANK in Deutschland – seit             über Versicherungsprodukte beraten werden. Darüber hinaus ist die
Februar 2010 unter der Marke „TARGO Versicherungen“. Die Um-           TARGO Lebensversicherung AG an die Verkaufsanwendung des
firmierung der CiV Versicherungen in TARGO Versicherungen er-          Partners angeschlossen, was den sofortigen Abschluss eines Vertrags
folgte nach der Übernahme der Citibank Privatkunden AG & Co.           vor Ort ermöglicht.
KGaA (kurz: Citibank) durch die französische Genossenschaftsbank
Banque Fédérative du Crédit Mutuel (kurz: Crédit Mutuel) und           Mit dem nötigen Versicherungs-Know-how werden die Vertriebs-
der damit verbundenen Namensänderung von Citibank in                   mitarbeiter der TARGOBANK von den Vertriebscoaches der
TARGOBANK.                                                             TARGO Versicherungen ausgestattet. Diese führen Workshops
                                                                       durch, unterstützen die Vertriebsmitarbeiter am Point of Sale und
Die französische Bankengruppe Crédit Mutuel hatte die Bank im          sind Ansprechpartner für die Führungskräfte der TARGOBANK.
Jahr 2008 übernommen und damit von der ehemaligen Muttergesell-
schaft Citigroup gelöst. Nachdem die Citibank in TARGOBANK             Die Kunden der TARGO Lebensversicherung AG profitieren von
umbenannt worden war, hat auch die ehemalige CiV Lebensversi-          den ineinandergreifenden Stärken einer erfolgreichen Privatkunden-
cherung ihren Namen angepasst und sich in TARGO Lebensversi-           bank und eines Versicherungsunternehmens sowie dem Angebot
cherung umbenannt. Die Umfirmierungen waren daher ein logischer        „aus einer Hand“. Durch die vollständige Einbindung in das Corpo-
Schritt und fanden im Februar 2010 durch die Umbenennungen ih-         rate Design, das Produktportfolio und die IT der Bank wird ein ab-
ren Abschluss.                                                         satzstarker Verkauf auf allen Vertriebskanälen der TARGOBANK
                                                                       ermöglicht.
Die TARGO Lebensversicherung AG ist Teil des Talanx-Geschäfts-
bereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland. Innerhalb         Die Versicherungsprodukte der TARGO Lebensversicherung AG
des Geschäftsbereichs ist sie der Bancassurance zuzuordnen. Dort       sind fester Bestandteil der Angebotspalette der TARGOBANK. Sie
werden die inländischen Bankkooperationen des Talanx-Konzerns          stehen den Kunden über die verschiedenen Vertriebskanäle, teilwei-
gebündelt.                                                             se rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche –
                                                                       zur Verfügung. Die TARGOBANK betreibt mehr als 300 Standorte
Sitz der TARGO Lebensversicherung AG ist Hilden.                       in über 200 Städten in Deutschland.

Partnerschaft und Vertrieb                                             Wartezeiten für Antragsprüfung und Postzustellung gibt es nicht.
Die TARGO Lebensversicherung AG ist exklusiver Versicherungs-          Die TARGOBANK-Kunden, die Versicherungsprodukte abschlie-
partner der TARGOBANK. Bereits 1985 startete die TARGOBANK             ßen, bekommen die Versicherungspolice in der Regel umgehend in
den Verkauf eigener Versicherungsprodukte über den Bankschalter.       der Filiale ausgehändigt. Der Versicherungsschutz besteht dann di-
Mittlerweile gehört die Kooperation zwischen den TARGO Versi-          rekt ab Unterschrift.
cherungen und der TARGOBANK zu den erfolgreichsten Bancassu-
rance-Modellen in Deutschland. Im Rahmen der Kooperation, die
langfristig bis 2025 ausgerichtet ist, verbindet sich die Vertriebs-
Lagebericht. TARGO Lebensversicherung AG.         7
                                                                                                    Geschäft und Rahmenbedingungen.

Dienstleistungen im Konzernverbund                                    Neues Produkt: der Existenzschutz
Die Einbindung der TARGO Lebensversicherung AG in eine große          Das neue Produkt der TARGO Versicherungen, eine funktionale In-
Versicherungsgruppe ermöglicht die gemeinsame Nutzung gesell-         validitätsversicherung mit Namen Existenzschutz, hat im September
schaftsübergreifend organisierter Funktionen und damit die sinnvol-   2012 einen erfolgreichen Verkaufsstart vollbracht. Abgesichert sind
le Nutzung von Synergien und Ressourcen. Hierdurch können die         sogenannte Grundfähigkeiten (Sehen, Hören, Gehen, Bücken, etc.),
Kostenvorteile einer einheitlichen Bearbeitung im Konzern genutzt     bestimmte schwere Krankheiten (Krebs, Herzinfarkt, etc. ab einem
und bessere Konditionen bei Lieferanten erreicht werden.              bestimmten Schweregrad) und Pflegebedürftigkeit (ab Stufe I). Bei
                                                                      Verlust einer Grundfähigkeit sowie Pflegebedürftigkeit wird eine
Wesentliche Dienstleistungen übergreifend tätiger Funktionsberei-     monatliche Rente gezahlt, bei einer schweren Krankheit wird eine
che, wie z.B. Rechnungswesen, In-/Exkasso und Personal werden         Kapitalzahlung geleistet. Zielgruppe sind Personen, für die eine Be-
unter anderem über die Talanx Service AG und die HDI Kundenser-       rufsunfähigkeitsversicherung nicht in Frage kommt, z.B. weil sie
vice AG zentral für alle Inlandsgesellschaften des Talanx-Konzerns    durch ihren Beruf zu teuer wäre.
erbracht, also auch für die TARGO Lebensversicherung AG. Darü-
ber hinaus nutzt die TARGO Lebensversicherung AG die zentralen        Kreditlebensversicherung für Händlerkredite
Dienstleistungen der Talanx Asset Management GmbH, die die Ver-       Im August startete der Verkauf der Kreditlebensversicherung der
mögensverwaltung für die Versicherungsgesellschaften im Konzern       TARGO Versicherungen bei Einzelhändlern wie z.B. Saturn oder
betreibt, sowie die IT-Dienstleistungen der Talanx Systeme AG.        Media Markt und in Warenhäusern wie REAL oder TOOM. Kun-
                                                                      den, die z.B. einen Fernseher finanzieren, können zusätzlich gegen
Die Talanx Deutschland Bancassurance Kundenservice GmbH fun-          einen geringen Beitrag eine Kreditlebensversicherung abschließen,
giert am Standort Hilden als Dienstleistungsunternehmen für die PB    die die monatliche Finanzierungsrate gegen Tod und Arbeitslosig-
Versicherungen, Partner der Postbank, die TARGO Versicherungen,       keit absichert. Ein spezielles Rechenwerkzeug in dem Finanzie-
Partner der TARGOBANK AG & Co. KGaA und die Credit Life-              rungspool des Händlers wurde in Zusammenarbeit mit der TAR-
Versicherungen. Sie ist vor allem in den Bereichen Antragsbearbei-    GOBANK und den TARGO Versicherungen konzipiert. Betreut
tung, Bestandsverwaltung und Leistungsbearbeitung tätig. Lediglich    werden die Händler von Regionalbeauftragten der TARGOBANK.
die Funktionen Marketing und Vertriebsunterstützung sowie die Ver-
triebsorganisationen arbeiten direkt für die Risikoträger und sind    Überschussbeteiligung der TARGO Lebensversicherung im
gänzlich an der jeweiligen Marke des Partners (TARGOBANK AG           Fokus
& Co. KGaA bzw. Postbank) ausgerichtet.                               Im Frühsommer 2012 lief eine groß angelegte Vertriebsaktion zur
                                                                      Überschussbeteiligung der TARGO Lebensversicherung AG. Neben
Ebenfalls am Standort Hilden ist die Talanx Deutschland Bancassu-     dem altbekannten Überschuss-Flyer, der neu aufgelegt wurde, gab
rance Communication Center GmbH ansässig, die schwerpunktmä-          es Poster in den Filialen und auf den LCD-Screens in den Filialen
ßig Callcenter-Dienstleistungen erbringt.                             wurde die Attraktivität der TAV-Produkte anhand der Überschussbe-
                                                                      teiligung angezeigt. Außerdem gab es einen TV-Spot zum gleichen
                                                                      Thema, der über einen Zeitraum von 6 Wochen zu ausgewählten
Themen des Berichtsjahres                                             Zeiten auf ausgewählten TV-Sendern zur sogenannten „Primetime“
                                                                      lief.
Standard & Poor’s stuft TARGO Lebensversicherung herauf
Die TARGO Lebensversicherung AG wurde im Januar 2012 zum              Zertifizierung der Leistungsprozesse im Kundenservice
fünften Mal in Folge von Standard & Poor's bewertet. Der weltweit     Der TÜV Rheinland hat den Leistungsbereich im Kundenservice
führende Anbieter von Ratings, Finanzmarktinformationen und Re-       Hilden für die TARGO Versicherungen erfolgreich nach DIN EN
search hob das Rating gegenüber dem Vorjahr von „A“ auf ein sehr      ISO 9001 zertifiziert. Er folgt damit auf den bereits im Vorjahr aus-
gutes „A+“ an. Der Ausblick lautet: stable. Die TARGO Lebensver-      gezeichneten Antragsbereich des Kundenservices Hilden sowie auf
sicherung AG erhält damit das Rating der Talanx-Erstversicherungs-    den Vertrieb der TARGO Versicherungen. Die Zertifizierung ist ein
gruppe, da sie insbesondere aufgrund ihrer konstanten sehr guten      Erfolg im Hinblick auf bestehende Dienstleistungsprozesse, auch in
Profitabilität innerhalb des Talanx-Konzerns in der Rating-Systema-   Richtung Kooperationspartner.
tik von Standard & Poor's nun als Kerngesellschaft gesehen wird.
8     TARGO Lebensversicherung AG. Lagebericht.
      Geschäft und Rahmenbedingungen.

Integration der Bancassurance IT-Einheiten in die Talanx               De facto glitt die Wirtschaft der Eurozone 2012 in die Rezession ab:
Systeme AG                                                             Sie verzeichnete nach einem gegenüber dem Vorquartal stagnieren-
Mitte 2012 erfolgte der Übergang der Bancassurance IT-Einheiten in     den ersten Quartal im weiteren Verlauf leichte Rückgänge. Die deut-
die Talanx Systeme AG. Damit wurde die in zwei Stufen geplante         sche Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2012 noch überraschend
Umstellung erfolgreich abgeschlossen: In der ersten Stufe im Juni      stark um 0,5 % zum Vorquartal, konnte in den Folgequartalen aber
2011 wurde die IT von Sach, Leben und Talanx Investments zusam-        nur noch moderat zulegen. Nach zuletzt sechs Rückgängen des ifo-
mengeführt und in der Talanx Systeme AG gebündelt. Im Juli 2012,       Index (im Oktober 2012 mit dem niedrigsten Niveau seit Februar
in der zweiten Stufe, wurden die IT-Einheiten der neue leben Le-       2010) konnte dieser vielbeachtete Konjunkturindikator im Dezem-
bensversicherung AG und der Talanx Deutschland Bancassurance           ber wieder mit einem Stand von 102,4 positiv überraschen. Die Ar-
Kundenservice GmbH integriert.                                         beitslosenquote im Euroraum erreichte im November ein neues Re-
                                                                       kordhoch von 11,8 %, dabei hat allein Spanien mit einer Arbeitslo-
Dank des Vorstands                                                     senquote von über 25 % zu kämpfen.
Die Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres sind wesentlich
auf die Kompetenz und das außerordentliche Engagement der              Haupttriebfeder der globalen Wirtschaft waren einmal mehr die Ver-
zuständigen Mitarbeiterinnen und Mtarbeiter zurückzuführen. Für        einigten Staaten. Während sich das US-Wachstum zunächst von an-
ihren Einsatz und ihre Bereitschaft zur Übernahme von Verantwor-       nualisierten 2,0 % im ersten Quartal auf 1,3 % im zweiten Quartal
tung für unsere Gesellschaft bedankt sich die Geschäftsleitung bei     abschwächte, konnte die US-Wirtschaft im dritten Quartal mit 3,1 %
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dank gebührt auch dem         bereits wieder zulegen. Die Arbeitslosenquote fiel auf ein Vierjah-
Betriebsrat für die stets konstruktive und faire Zusammenarbeit.       restief von 7,8 %, und die Daten für den Häusermarkt zeigten im
                                                                       Jahresverlauf eine stetige Erholung. Für das Vereinigte Königreich
                                                                       zeichnete sich ein ähnlich rezessives Bild wie in der Eurozone ab.
Märkte und wirtschaftliche                                             So schrumpfte hier die Wirtschaft im ersten Quartal 2012 um 0,2 %
Rahmenbedingungen                                                      zum Vorquartal und im zweiten Quartal 2012 sogar noch stärker. Im
                                                                       dritten Quartal kam der Sondereffekt der Olympischen Sommerspie-
Volkswirtschaftliche Entwicklung                                       le in London zum Tragen, der zu einem Zuwachs von 0,9 % führte.
Das beherrschende und die weltweite konjunkturelle Entwicklung         Auf Jahressicht dürfte die Wirtschaft in Großbritannien dennoch
prägende Thema im Berichtsjahr war ein weiteres Mal die Staats-        leicht schrumpfen.
schuldenkrise in Europa. Aber auch auf globaler Ebene hat sich das
Konjunkturumfeld 2012 überwiegend als fragil erwiesen, wobei sich      Die Geldpolitik der großen Zentralbanken blieb im Jahresverlauf
die Aussichten zum Jahresende etwas verbessert haben, wenn auch        unverändert äußerst expansiv. Im Euroraum reduzierte die EZB im
regional begrenzt. So hat die Erholung in den USA in der zweiten       Juli den Leitzins von 1,0 % auf 0,75 %. Die EZB kündigte an, den
Jahreshälfte an Fahrt gewonnen, wovon insbesondere die Schwel-         Euro in jedem Fall zu stützen. In den USA weitete die Fed ihr Pro-
lenländer profitieren konnten, allen voran China. Hingegen blieb die   gramm der „quantitativen Lockerung“ aus und überraschte mit ih-
konjunkturelle Lage in der Eurozone schwierig. Ausdruck dieser         rem Vorhaben, an ihrer Nullzinspolitik festzuhalten, bis die Arbeits-
diffizilen Lage im Euroraum sind gleichfalls die im Jahresverlauf      losenquote wieder bei 6,5 % liegt. In Großbritannien erhöhte die
zahlreich getroffenen, mitunter einschneidenden Maßnahmen: Im          Bank of England ihr Programm zum Kauf von Wertpapieren im drit-
Frühjahr 2012 platzierte die EZB ihren zweiten Drei-Jahres-Tender,     ten Quartal auf nunmehr 375 Mrd. GBP.
und die privaten Gläubiger Griechenlands verzichteten auf einen
Teil ihrer Forderungen. Beim EU-Gipfel Ende Juni 2012 wurde als        Die Inflationsraten in der Eurozone lagen im Jahresverlauf durch-
Reaktion auf die Krise des spanischen Bankensektors beschlossen,       weg über dem Zielband der EZB, fielen im November aber wieder
dass der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) zukünftig Ban-       auf 2,2 %. Während in den USA die Inflationsraten im ersten Quar-
ken direkt unterstützen soll. Im September gab die EZB Details zu      tal 2012 noch bei knapp 3 % lagen, beliefen sie sich im vierten
ihrem neuen Anleihekaufprogramm bekannt. Damit kann sie im Be-         Quartal 2012 auf nur noch 1,8 %. Auch im Vereinigten Königreich
darfsfall unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern kaufen. Im       schwächte sich die Inflation im Jahresverlauf von rund 3,5 % auf
November einigten sich die Eurozone und der Internationale Wäh-        zuletzt 2,7 % ab.
rungsfonds (IWF) auf ein weiteres Rettungspaket für Griechenland
und die EU-Finanzminister verständigten sich auf die EZB als künf-     Während der Euro gegenüber dem US-Dollar im ersten Halbjahr
tigen obersten Aufseher der Banken im Euroraum.                        2012 im Zuge der anhaltenden Euroschuldenkrise von rund 1,35
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                                                                                                     Geschäft und Rahmenbedingungen.

USD je EUR auf 1,21 USD je EUR deutlich abwertete, konnte er im        Im vierten Quartal setzte sich die positive Entwicklung fort. Trotz
weiteren Verlauf speziell dank des Euro-Stützungsversprechens der      vieler ungelöster Probleme – wie die Bankenrettung in Spanien, der
EZB wieder zulegen. Er notierte im Schlussquartal auf einem Ni-        Anleiherückkauf Griechenlands, schleppende Reformen in Frank-
veau von 1,32 USD je EUR.                                              reich, Diskussionen zur Fiskalklippe in den USA –, anstehender po-
                                                                       litischer Entscheidungen wie die Wahl in Italien im Februar 2013
Kapitalmärkte                                                          sowie weiterer negativer Nachrichten (Downgrade Frankreichs auf
Auch an den Rentenmärkten beherrschten im Berichtsjahr die Euro-       AA+ und des EFSF auf Aa1) zeigten die Rentenmärkte insgesamt
schuldenkrise und die Liquiditäts- bzw. Refinanzierungssituation im    eine sehr stabile Entwicklung. Zum Ende des Jahres notierten deut-
Bankensektor die Marktentwicklung. Das Jahr startete mit einer risi-   sche Staatsanleihen bis zu einer Restlaufzeit von drei Jahren mit
kofreudigen Einstellung der Marktteilnehmer, obwohl nachhaltige        leicht negativen Renditen. Zweijährige Bundesanleihen notierten
Fortschritte bei der Lösung der Krise nicht in Sicht waren. Die Dis-   Ende Dezember bei -0,02 %, fünfjährige bei 0,29 % und zehnjährige
kussion um den Schuldenschnitt in Griechenland war bis zu seiner       Bundesanleihen zeigten eine Rendite von 1,29 %.
Umsetzung Anfang März ein ständiger Belastungsfaktor. Trotzdem
sorgten die beiden Drei-Jahres-Tender der EZB zumindest unter Li-      Nach den starken, im Wesentlichen liquiditätsgetriebenen Kursge-
quiditätsgesichtspunkten für eine Marktberuhigung.                     winnen an den Aktienmärkten im ersten Quartal kamen die Aktien-
                                                                       märkte im zweiten Quartal stark unter Druck. Politische Maßnah-
Zu Jahresbeginn setzte eine sehr aktive Neuemissionstätigkeit über     men wie sinkende Leitzinsen im Euroraum und in China, die Pläne
verschiedene Assetklassen ein. Aufgrund der alternativen Funding-      der EZB, erneut Staatsanleihen zu kaufen, und weitere quantitative
Möglichkeiten über die EZB war es nicht verwunderlich, dass der        Lockerungen durch die Fed sorgten im dritten Quartal jedoch wieder
Anteil an Finanzanleihen deutlich geringer war als in den letzten      für steigende Kurse. Robuste US-Konjunkturdaten und eine Erho-
Jahren. Den insgesamt größten Anteil hatten Staatsanleihen, wobei      lung der Frühindikatoren in Deutschland und China verhalfen im
Spanien und Italien im ersten Quartal (insbesondere im Januar) die     vierten Quartal den europäischen Märkten zu weiteren Kursgewin-
Treiber waren.                                                         nen. Die drohende Fiskalklippe in den USA, die automatische Aus-
                                                                       gabenkürzungen und Steuererhöhungen vorsieht, dämpfte die Ent-
Im zweiten Quartal fokussierten sich die Investoren auf die ungelös-   wicklung am US-Aktienmarkt im Schlussquartal. Auf Jahressicht
ten Probleme der Eurozone und das schwache makroökonomische            konnte der DAX einen fulminanten Zuwachs von +29 % verbuchen,
Umfeld und positionierten sich wieder deutlich risikoaverser. Der      auch die Entwicklung des EURO STOXX 50 war mit +14 % beacht-
Neuemissionsmarkt zeigte über weite Strecken nur noch eine sehr        lich. Der Dow Jones konnte im Vergleich zum Jahresbeginn gut 7 %
geringe Aktivität, und die Rentenmärkte waren wieder deutlich vo-      zulegen.
latiler. Risikoaufschläge weiteten sich in der Breite aus und Rendi-
ten für Bundesanleihen gaben stark nach. Zehnjährige Bundesanlei-      Deutsche Versicherungswirtschaft
hen markierten Ende Mai mit ca. 1,13 % neue historische Tiefstände.    Die Ausführungen zu den Versicherungsmärkten stützen sich insbe-
                                                                       sondere auf Veröffentlichungen des Gesamtverbands der Deutschen
Trotz der Sorge um eine erneute Krisenverschärfung kristallisierte     Versicherungswirtschaft (GDV).
sich im dritten Quartal insgesamt eine spreadfreundliche Nachrich-
tenlage heraus. Im Juli noch zögerlich und volatil, setzte ab August   Die deutsche Versicherungswirtschaft hat 2012 in einem herausfor-
ein relativ stabiler Trend in der Spreadeinengung an den Kredit-       dernden wirtschaftlichen Umfeld agiert. Es war von der im fünften
märkten ein. Insbesondere die klare Positionierung der EZB mit der     Jahr andauernden Finanz- und Staatsschuldenkrise geprägt, die das
Ankündigung weiterer Anleihekäufe war der Ausgangspunkt für            wirtschaftliche Umfeld in Europa schwächt. Darüber hinaus stellte
eine positive Entwicklung. In diesem Umfeld herrschte bei den Cor-     die anhaltende Niedrigzinsphase eine Belastungsprobe für die Bran-
porate-Financial- und Covered-Bond-Emittenten ein reges Refinan-       che dar – insbesondere für die Lebensversicherer. Dank langfristig
zierungsinteresse, das bei Investoren auf ein hohes Anlageinteresse    orientierter Kapitalanlagestrategie, breit diversifiziertem Anlage-
stieß. Auf einen emissionsseitig überdurchschnittlich aktiven August   spektrum mit geringem Engagement in den Krisenstaaten und aus-
folgte ein nochmals deutlich aktiverer September. Insbesondere in      geklügeltem Risikomanagement konnten negative Auswirkungen
Spanien und Italien war das Funding-Interesse hoch. Das Ratingum-      auf das eigene Geschäft und für die Kunden vermindert werden. An-
feld blieb insgesamt unter Druck: Im dritten Quartal gab es in der     gesichts der schwierigen Rahmenbedingungen hat sich die Ge-
Eurozone bei diversen Banken und Staaten (Spanien, Italien, Slowe-     schäftsentwicklung in der deutschen Versicherungswirtschaft im Be-
nien, Zypern) eine Reihe von Downgrades.                               richtsjahr insgesamt stabil gezeigt. Spartenübergreifend war eine
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      Geschäft und Rahmenbedingungen.

leichte Zunahme der Beitragseinnahmen zu verzeichnen, die auf ihr     derungen rechnen, insbesondere im Hinblick auf ihre Kapitalausstat-
bisher höchstes Niveau seit 1990 gestiegen sind. In der Schaden-      tung. Dies entspricht einem jedenfalls auf Banken bezogenen Be-
und Unfallversicherung fiel das Wachstum so kräftig aus wie zuletzt   schluss, den die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwel-
1994, und in der Lebensversicherung gab es im Geschäft gegen lau-     lenländer (G-20) am 4.11.2011 in Cannes im Hinblick auf 29 na-
fenden Beitrag seit Ausbruch der Krise zum zweiten Mal in Folge       mentlich benannte Banken gefasst hat. Für die Versicherungswirt-
ein moderates Wachstum.                                               schaft ist die International Association of Insurance Supervisors
                                                                      (IAIS) beauftragt worden zu prüfen, ob – entgegen den Einschätzun-
Lebensversicherung                                                    gen der Versicherungswirtschaft – auch (reine) Versicherungsunter-
Die Beitragsentwicklung in der Lebensversicherung war 2012 durch      nehmen als global systemrelevant einzustufen sind, insoweit Prüf-
eine weitere Normalisierung im Einmalbeitragsgeschäft und ein mo-     kriterien zu entwickeln und gegebenenfalls global systemrelevante
derates Wachstum im Geschäft gegen laufenden Beitrag gekenn-          Versicherungsunternehmen zu identifizieren. In diesen Prüfprozess
zeichnet. In der Gesamtbetrachtung waren die Beitragseinnahmen        ist auch der Talanx-Konzern eingebunden, der nach Auffassung des
leicht rückläufig. Ein Rückgang bei den Einmalbeiträgen war in der    Verwaltungsgerichts Frankfurt allerdings ausdrücklich nicht als im
Branche erwartet worden; er fiel im Vergleich zum Vorjahr aber ge-    oben beschriebenen Sinn systemrelevant einzustufen ist. Resultate
ringer aus als angenommen, sodass die Einmalbeiträge auch 2012        werden im aktuellen Jahr erwartet. Weitere gegenwärtig diskutierte
auf einem hohen Niveau blieben. In der Struktur des Neugeschäfts      Reformvorschläge betreffen beispielsweise die Einführung einer Fi-
setzte sich die seit Beginn der Finanzkrise zu beobachtende Ver-      nanztransaktionssteuer in der Europäischen Union.
schiebung zugunsten klassischer Lebensversicherungen mit garan-
tierten Leistungen und zulasten fondsgebundener Policen fort. Lag     In jüngerer Vergangenheit haben sich zudem grundlegende Ände-
der Anteil klassischer Policen an den kapitalbildenden Verträgen      rungen in der Struktur der Aufsichtsorgane ergeben, insbesondere
2008 noch knapp unter 60 % des Neugeschäfts, stieg er bis 2012 auf    auf EU-Ebene. Zum 1.1.2011 ist an die Stelle des bisherigen Com-
gut drei Viertel. Die Neugeschäftszahlen spiegeln die nach wie vor    mittee of European Insurance and Occupational Pensions Supervi-
große Bedeutung der Rentenversicherung wider, welche nach An-         sors (CEIOPS) die neue European Insurance and Occupational Pen-
zahl knapp die Hälfte und nach Beiträgen gut zwei Drittel der ge-     sions Authority (EIOPA) mit Sitz in Frankfurt getreten, deren
samten Neuzugänge ausmacht. Der Versicherungsbestand von Le-          Hauptaufgabe in der Entwicklung und Ausarbeitung von techni-
bensversicherungen, Pensionskassen und -fonds lag im Berichtsjahr     schen Standards, Empfehlungen und Leitlinien zur Koordination der
geringfügig unter dem Niveau von 2011. Die Stornoquote blieb auf      nationalen Aufsichtsbehörden besteht. EIOPA kann zwar grundsätz-
dem vergleichsweise niedrigen Niveau der Vorjahre.                    lich keine Anordnungen gegenüber deutschen Versicherungsunter-
                                                                      nehmen treffen; sie kann aber Leitlinien zur einheitlichen Auslegung
Eine große Herausforderung für die Lebensversicherung besteht in      und Anwendung der europäischen aufsichtsrechtlichen Solvency-II-
der seit längerem anhaltenden Niedrigzinsphase, für die kurzfristig   Vorschriften veröffentlichen. Diese – eigentlich nur eine Behörden-
kein Ende absehbar ist. In diesem Umfeld ist es den deutschen Le-     ansicht dokumentierenden Dokumente – haben durch einen soge-
bensversicherern auch im Berichtsjahr gelungen, eine über dem Ga-     nannten Comply-or-explain-Mechanismus erhebliche Bedeutung für
rantiezins liegende Nettoverzinsung zu erwirtschaften.                die nationale behördliche Verwaltungspraxis, so auch die der BaFin.
                                                                      Innerhalb von zwei Monaten nach Veröffentlichung einer derartigen
                                                                      EIOPA-Leitlinie haben die nationalen europäischen Aufsichtsbehör-
Rechtliche und regulatorische                                         den entweder im Verhältnis zur EIOPA zu bestätigen, dass sie sich in
Rahmenbedingungen                                                     ihrer Verwaltungspraxis die Auffassung der EIOPA zu eigen ma-
                                                                      chen, oder sie müssen ein abweichendes Vorgehen begründen. In
Aufsichtsrechtliche Anforderungen                                     Ausnahmefällen kann die EIOPA außerdem Anweisungen gegen-
Weltweit ist eine Tendenz zur Verschärfung der Regulierung und        über den nationalen Behörden erteilen und bei deren Nichtbefolgung
Aufsicht über Banken und Versicherungsunternehmen – auch im           unmittelbar selbst durch verbindliche Entscheidungen gegenüber
Rahmen von Stresstests – und zu erhöhten Anforderungen an deren       Versicherungsunternehmen tätig werden. Des Weiteren wird die EI-
Kapitalausstattung zu beobachten. Besonders im Fokus steht dabei      OPA nach dem Vertrag über die Arbeitsweise der EU eine zentrale
die sogenannte Systemrelevanz: Unternehmen, deren Zusammen-           Rolle im Verordnungsgebungsprozess zur Konkretisierung der noch
bruch unabsehbare Folgen für die gesamte Finanz- und Versiche-        nicht in Kraft getretenen Solvency-II-Richtlinie einnehmen. Ohne
rungswirtschaft hätte und die in diesem Sinne systemrelevant sind,    Zweifel wird die Tätigkeit von EIOPA jedenfalls von großer prakti-
müssen zukünftig mit erheblich höheren aufsichtsrechtlichen Anfor-    scher Bedeutung für deutsche Versicherungsunternehmen sein und
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                                                                                                     Geschäft und Rahmenbedingungen.

führt bereits in der aktuellen Vorbereitungsphase branchenweit zu      zins für das Geschäftsjahr 2013 unter 3,50 % sinken wird und die
einem ganz erheblichen, teilweise kaum noch überschaubaren An-         Reservestärkung damit auch den Bestand der Verträge mit Rech-
stieg der zu beachtenden aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen.       nungszins 3,50 % betreffen wird.
Allein der Umfang bisheriger EIOPA-Entwurfstexte, die zukünftig
über den eigentlichen gesetzlichen Rahmen hinaus faktisch zu be-       BGH-Urteil zu Rückkaufswerten
achten sind, beläuft sich auf mehr als 1.000 Seiten.                   Der Bundesgerichtshof (BGH) hat im Jahr 2012 entschieden, dass
                                                                       die allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) der Tarifgenera-
Die Solvency-II-Richtlinie wird überdies seit geraumer Zeit durch      tionen 2001 bis 2007 in Hinblick auf die Berechnung der Rückkauf-
die sogenannte Omnibusrichtlinie überarbeitet. Sie steht, genau wie    werte und der beitragsfreien Leistungen unwirksam sind, sofern das
ihre Konkretisierung durch europäische Durchführungsrechtsakte         darin vorgesehene Verfahren zur Abschlusskostenverrechnung (Zill-
und Umsetzungsrechtsakte der EU-Mitgliedsstaaten, noch nicht bis       merung) zu unverhältnismäßig geringen Werten führt. Darüber hi-
ins letzte Detail fest, wird jedoch zu einer weitreichenden Harmoni-   naus hat der BGH neue Vorgaben für die wirksame Vereinbarung
sierung des Aufsichtsrechts in der EU führen. Die bereits in der       von Stornoabschlägen aufgestellt. Diese neue Rechtsprechung
Richtlinie angelegte Verschärfung der quantitativen und qualitativen   macht für die betroffenen Bestände bei bereits zurückgekauften Ver-
Aufsicht und der Transparenzanforderungen – insbesondere durch         trägen eine Nachregulierung und bei bereits beitragsfrei gestellten
strengere Kapitalvorgaben und Anforderungen für unternehmensin-        Verträgen eine Nachreservierung notwendig. Ebenso ist die zukünf-
terne Risikokontrollsysteme sowie für Berichts- und Dokumentati-       tige Regulierungspraxis entsprechend anzupassen.
onsprozesse – wird vom deutschen Gesetzgeber in einem aktuellen
Entwurf zur Anpassung des VAG aufgegriffen. Das Rahmengerüst           Unisex-Tarife
von Solvency II gliedert sich grob in drei Säulen: Säule 1 zum quan-   Mit Urteil vom 1.3.2011 (C-236/09 „Test-Achats“) hat der Europäi-
titativen Risikomanagement, Säule 2 zum qualitativen Risikomanage-     sche Gerichtshof entschieden, dass Versicherungsverträge mit Wir-
ment und rechtlichen Vorgaben zu der insoweit gebotenen Unterneh-      kung zum 21.12.2012 nicht mehr nach Geschlechtern getrennt kal-
mensorganisation, Säule 3 zu Berichtspflichten.                        kuliert werden dürfen. Das bedeutet, dass bei nach dem 20.12.2012
                                                                       abgeschlossenen Versicherungsverträgen die Prämien und Leistun-
Das gesetzgeberische Verfahren zur Finalisierung der Omnibusricht-     gen für Männer und Frauen nach einheitlichen Kalkulationsgrundla-
linie ist im Berichtsjahr auf EU-Ebene ins Stocken geraten; der so-    gen berechnet werden müssen („Unisex-Kalkulation“). Der deutsche
genannte europäische Trilog-Prozess zur endgültigen Verabschie-        Gesetzgeber wird das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
dung der Richtlinie konnte im Jahr 2012 nicht wie geplant zu einem     entsprechend ändern.
erfolgreichen Ende geführt werden. Hieraus ergeben sich, jedenfalls
mit Blick auf das quantitative Risikomanagement, erhebliche Unsi-      Das genannte Urteil ist direkt zunächst nur für private Versiche-
cherheiten für den Zeitpunkt des Inkrafttretens und auch erhebliche    rungsverträge bindend; für Versicherungsverträge der betrieblichen
Unsicherheiten für wichtige inhaltliche Detailfragen.                  Altersversorgung (bAV) gilt es formal nicht. Dennoch hat sich die
                                                                       Gesellschaft (wie alle Unternehmen der Talanx Deutschland) für
Das in der Deckungsrückstellungsverordnung (§ 5 Abs. 4 DeckRV)         eine Unisex-Kalkulation auch in der bAV entschieden: Ein anderes
und in § 341f Abs. 2 HGB verankerte gesetzliche Verfahren zur          Vorgehen erscheint nicht vermittelbar und würde hohe Rechtsrisiken
Neubewertung der Deckungsrückstellung in Abhängigkeit vom              nach sich ziehen.
aktuellen Zinsniveau zielt darauf ab, frühzeitig und stufenweise die
Sicherheitsmargen in der Deckungsrückstellung anzuheben (Bildung       Allgemein wird für das Neugeschäft eine leichte Verteuerung von
einer Zinszusatzreserve). Das Ausmaß dieser Reservestärkung hängt      Lebensversicherungen erwartet, weil bei der Unisex-Prämie ein Si-
unter anderem davon ab, ob und wie weit ein gesetzlich festgelegter    cherheitszuschlag einkalkuliert wird. Bei der Kalkulation der künfti-
Referenzzinssatz jeweils den Rechnungszins eines einzelnen Versi-      gen Unisex-Prämie fließen Annahmen über den Geschlechtermix
cherungsvertrags unterschreitet. Aufgrund der weiterhin stark ge-      ein. Der Sicherheitszuschlag dient zum Ausgleich von Abweichun-
sunkenen Zinsen hat dieses Verfahren für das Berichtsjahr 2012 eine    gen des tatsächlichen gegenüber dem angenommenen Geschlechter-
weitere deutliche Stärkung der Reserven erfordert. Die Reservestär-    mix, die während des oft jahrelangen Vertragsverlaufs entstehen
kung betrifft derzeit noch ausschließlich den Bestand der Versiche-    können.
rungsverträge mit einem Rechnungszins von 4 %, da für das Ge-
schäftsjahr 2012 der Referenzzinssatz 3,64 % beträgt. Angesichts       Für vor dem 21.12.2012 abgeschlossene Versicherungsverträge gilt
des aktuellen Zinsumfeldes ist es wahrscheinlich, dass der Referenz-   die Unisex-Pflicht grundsätzlich nicht, d.h. auch nach dem
12    TARGO Lebensversicherung AG. Lagebericht.
      Geschäft und Rahmenbedingungen. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.

21.12.2012 fällige Prämien bleiben unverändert getrennt geschlecht-          Insgesamt wurde ein Annual Premium Equivalent (laufende Neuge-
lich kalkuliert. Allerdings können in Einzelfällen vertragliche Ände-        schäftsbeiträge zuzüglich 10 % der Einmalbeiträge) von 148,9 Mio.
rungen an solchen Verträgen die Unisex-Pflicht für zukünftige Prä-           EUR erzielt – eín Zuwachs von 3,0 % gegenüber dem Vorjahr.
mien auslösen.                                                               Einen maßgeblichen Anteil an diesem Wachstum hatten die konven-
                                                                             tionellen Vorsorgeprodukte, die einen Anstieg um 5,6 % auf 92,9
Im SEPA-Begleitgesetz enthaltene Maßnahmen zur Stärkung                      Mio. EUR verzeichneten. Bei den Kreditlebensversicherungen stieg
der Risikotragfähigkeit deutscher Lebensversicherer                          das Annual Premium Equivalent um 8,9 % auf 38,1 Mio. EUR.
Aufgrund der noch ausstehenden Einigung zum Termin und den
Modalitäten der Einführung von Solvency II wurden die Verhand-               Gemessen in Beitragssumme erzielte die TARGO Lebensversiche-
lungen zur Umsetzung von Solvency II in deutsches Recht durch die            rung AG ein Neugeschäft von 2.687,5 (2.698,5) Mio. EUR. Der ge-
10. VAG-Novelle ausgesetzt. Der Bundestag hat vor diesem Hinter-             samte Zugang der eingelösten Versicherungsverträge betrug 281.793
grund im November beschlossen, wichtige Regelungen zur Stärkung              (268.905) Stück.
der Risikotragfähigkeit der deutschen Lebensversicherer bereits vor-
her als Teil des SEPA-Begleitgesetzes umzusetzen. Dies betrifft ins-         Versicherungsbestand
besondere die Anpassung der Regelungen zur Bewertungsreserven-               Die Jahresprämie aller am 31.12.2012 im Bestand unserer Gesell-
beteiligung: Bewertungsreserven in festverzinslichen Wertpapieren            schaft befindlichen Versicherungen, die sogenannte statistische
und Zinsabsicherungsgeschäften sollen in dem Maße, wie sie zur Si-           Bestandsprämie, hat sich im Berichtsjahr um 2,2 % auf 441,4 Mio.
cherstellung zukünftiger garantierter Zinszahlungen für Bestands-            EUR erhöht. Die Versicherungssumme des Bestandes stieg um
verträge benötigt werden, nicht mehr zur Hälfte an vorzeitig aus-            1,1 % auf 17.571,9 Mio. EUR. Der Bestand an Policen entwickelte
scheidende Versicherungsnehmer ausgeschüttet werden. In dieser               sich während des Geschäftsjahres wie folgt:
Hinsicht stellt die vorgesehene Neuregelung die Korrektur eines
handwerklichen Fehlers in der Gesetzgebung dar. Bewertungsreser-             ■   Kapitalversicherungen stiegen von 350.718 auf 358.720 Stück.
ven in anderen Vermögensklassen wie z.B. Aktien oder Immobilien
sind hiervon nicht betroffen; ausscheidende Versicherungsnehmer              ■   Rentenversicherungen einschließlich Riester-Produkten erhöhten
sollen hieran weiterhin zur Hälfte beteiligt werden. Der Bundesrat               sich von 249.111 auf 254.162 Stück.
hat diesem Gesetz in seiner Sitzung im Dezember nicht zugestimmt
und den Vermittlungsausschuss angerufen. Es ist derzeit unklar, ob           ■   Fondsgebundene Rentenversicherungen sanken von 35.475 auf
diese gesetzliche Regelung oder eine vergleichbare alternative Re-               33.619 Stück.
gelung in Kraft treten wird.
                                                                             ■   Risikoversicherungen gingen von 931.775 auf 912.070 Stück
                                                                                 zurück.
Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage                                                                Eine ausführliche Erläuterung der Bewegung und der Struktur des
                                                                             Versicherungsbestandes wird in Anlage 1 zum Lagebericht auf den
                                                                             Seiten 26 bis 29 gegeben. Eine vollständige Darstellung der von un-
                                                                             serer Gesellschaft betriebenen Versicherungsarten befindet sich in
Ertragslage                                                                  der Anlage 2 zum Lagebericht auf Seite 30.

Neugeschäft                                                                  Beiträge
Die Neugeschäftsbeiträge unserer Gesellschaft stiegen im Berichts-           Im Berichtsjahr erhöhten sich die gebuchten Bruttobeiträge von
jahr auf 559,3 (491,3) Mio. EUR. Mit diesem Zuwachs von 13,8 %               862,0 Mio. EUR auf 943,7 Mio. EUR. Die gebuchten Bruttobeiträ-
konnte ein im Vergleich zum Markt überproportionales Wachstum                ge im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen auf 891,9 (811,0)
erzielt werden. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung war           Mio. EUR. Diese Entwicklung resultiert vorwiegend aus dem An-
der Anstieg der Einmalbeiträge um 18,3 % auf 456,0 Mio. EUR. Die             stieg der Einmalbeiträge in Einzelleben um 55,1 Mio. EUR auf
laufenden Neugeschäftsbeiträge sanken geringfügig auf 103,3                  153,5 (98,4) Mio. EUR. Die Beiträge in der Kreditlebensversiche-
(106,0) Mio. EUR.                                                            rung konnten um 5,4 % gesteigert werden. Bei den laufenden Brut-
                                                                             tobeiträgen im selbst abgeschlossenen Geschäft konnte ein Anstieg
                                                                             um 2,4 % auf 435,9 Mio. EUR verzeichnet werden.
Lagebericht. TARGO Lebensversicherung AG.         13
                                                                                                  Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.

Darüber hinaus wurden Lebensversicherungen mit einem Beitrags-        Erträge und Aufwendungen aus Kapitalanlagen
volumen von 51,8 (50,9) Mio. EUR in Rückdeckung übernommen.           Die laufenden Erträge (ohne Kapitalanlagen für Rechnung und Risi-
                                                                      ko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen), die vor allem
Leistungen                                                            aus den Kuponzahlungen der festverzinslichen Kapitalanlagen be-
Zu den Leistungen zählen nicht nur die Auszahlungen der vertrag-      standen, beliefen sich im Berichtsjahr auf 120,9 (119,7) Mio. EUR.
lich garantierten Renten und Versicherungsleistungen, die Aufwen-     Dem standen laufende Aufwendungen der Vermögensverwaltung in
dungen für Rückkäufe und die bis zum Versicherungsfall bzw. bis       Höhe von 3,1 (2,5) Mio. EUR und planmäßige Abschreibungen für
zur vorzeitigen Vertragsbeendigung von den Versicherungsnehmern       Immobilien von 1,2 (1,2) Mio. EUR sowie planmäßige Abschrei-
erworbenen Überschussleistungen, sondern auch der Zuwachs der         bungen auf Ausleihungen verbundener Unternehmen und auf fest-
bestehenden Leistungsverpflichtungen in Form von Erhöhungen der       verzinsliche Wertpapiere von 0,4 (2) Mio. EUR gegenüber. Das lau-
Deckungsrückstellungen und von Zuführungen zu den Überschuss-         fende Ergebnis betrug 116,2 (116,0) Mio. EUR. Die laufende
guthaben und zu der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitrags-       Durchschnittsverzinsung erreichte 4,3 (4,6) %.
rückerstattungen.
                                                                      Im Berichtsjahr wurden außerordentliche Gewinne und Verluste aus
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung des       dem Abgang von Kapitalanlagen in Höhe von -8,7 (10,3) Mio. EUR
selbst abgeschlossenen Geschäfts betrugen im Geschäftsjahr 401,1      realisiert. Die Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen belie-
(392,4) Mio. EUR. Der Risikoverlauf lag insgesamt unter den statis-   fen sich auf 2,1 (11,9) Mio. EUR. Die Verluste aus dem Abgang von
tischen Erwartungen.                                                  Kapitalanlagen betrugen 10,8 (1,6) Mio. EUR und resultieren in
                                                                      erster Linie aus der Auflösung eines Aktienspezialfonds. Der Saldo
Die Bruttozahlungen für Versicherungsfälle des selbst abgeschlos-     aus außerordentlichen Zu- und Abschreibungen belief sich auf 2,1
senen Geschäfts stiegen im Berichtsjahr auf 430,5 (415,6) Mio.        (-21,0) Mio. EUR. Maßgeblich hierfür waren Zuschreibungen auf
EUR. Unter Einbeziehung der Gewinnanteile und Bewertungsreser-        zuvor abgeschriebene Inhaberpapiere aufgrund der durch gesunkene
ven an Versicherungsnehmer in Höhe von 24,9 (22,4) Mio. EUR           Zinsen gestiegenen Marktwerte. Insgesamt war ein außerordentli-
betrugen die ausgezahlten Leistungen 455,4 (438,0) Mio. EUR.          ches Ergebnis in Höhe von -6,5 (-10,7) TEUR auszuweisen.

Inklusive der Veränderung der Leistungsverpflichtungen von -6,4       Die Staatsschuldenkrise hatte keine Auswirkungen auf das Ergebnis,
(0,7) Mio. EUR beliefen sich die gesamten Leistungen zu Gunsten       es wurden keine Wertberichtigungen in diesem Zusammenhang vor-
unserer Versicherungsnehmer im Berichtsjahr auf 449,0 (438,7)         genommen. Nur rund 0,7 (0,7) % der Kapitalanlagen (Marktwerte)
Mio. EUR.                                                             sind in Staatsanleihen der Europeripherie angelegt (Italien, Spani-
                                                                      en).
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb
Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb im selbst ab-     Das Kapitalanlageergebnis belief sich insgesamt auf 110,1 (105,3)
geschlossenen Geschäft verringerten sich von 236,7 Mio. EUR auf       Mio. EUR. Im Berichtsjahr wurde eine Nettoverzinsung von 4,1
234,8 Mio. EUR im Berichtsjahr.                                       (4,1) % erreicht.

Die Nettoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen           Rohüberschuss und Überschussverwendung
221,6 (213,5) Mio. EUR.                                               Der Rohüberschuss beinhaltet die Gewinne, die über die Mindest-
                                                                      verzinsung der Versichertenguthaben hinaus erwirtschaftet worden
Die Verwaltungskostenquote konnte mit 1,1 (1,3) % weiterhin auf       sind. Unsere Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Roh-
niedrigem Niveau gehalten werden. Sie beinhaltet die mittelbaren      überschuss von 94,6 (100,9) Mio. EUR. Dabei hat das Risikoergeb-
Verwaltungsaufwendungen in Relation zu den gebuchten Brutto-          nis noch vor dem Zinsergebnis als wesentliche Gewinnquelle zu die-
beiträgen.                                                            sem Überschuss beigetragen.

                                                                      Vom Rohüberschuss haben wir 51,0 Mio. EUR der Rückstellung für
                                                                      Beitragsrückerstattung (RfB) zugeführt. Nach Zuführung und Ent-
                                                                      nahme beträgt die RfB zum Ende des Berichtsjahres 356,7 (350,0)
                                                                      Mio. EUR.
14      TARGO Lebensversicherung AG. Lagebericht.
        Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.

Die Gesamtverzinsung der Kundenguthaben (einschließlich                    Vermögenslage
Schlussgewinnanteile) beträgt 5,3 %.
                                                                           Kapitalanlagen
Die für den gesamten Bestand ab 2012 gültigen Gewinnanteilsätze
sind auf den Seiten 64 ff dieses Berichts im Detail dargestellt. Wei-      Entwicklung der Kapitalanlagen1) im Detail
tere Informationen zur Beteiligung an den Bewertungsreserven
                                                                                                                     31.12.2012     31.12.2011       Änderung
finden sich auf den Seiten 62 bis 64.
                                                                            TEUR
                                                                            Grundstücke, grundstücksgleiche
Gewinnverwendungsvorschlag                                                  Rechte und Bauten einschließlich
Insgesamt konnte ein Jahresüberschuss von 43,6 (41,9) Mio. EUR              der Bauten auf fremden Grundstücken          36.244         37.452          -1.208
                                                                            Anteile an verbundenen Unternehmen           35.623         35.369            254
verzeichnet werden.
                                                                            Ausleihungen an
                                                                            verbundene Unternehmen                       56.297         73.764         -17.467
Der dem Jahresüberschuss entsprechende Bilanzgewinn in Höhe                 Beteiligungen                                15.494          4.894          10.600
von 43.593.000 EUR steht der Hauptversammlung in voller Höhe                Aktien, Investmentanteile
                                                                            und andere nicht festverzinsliche
zur Beschlussfassung zur Verfügung.
                                                                            Wertpapiere                                  49.720        130.334         -80.614
                                                                            Inhaberschuldverschreibungen
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn in                und andere festverzinsliche
                                                                            Wertpapiere                                 645.068        253.693         391.375
voller Höhe an die Talanx Deutschland Bancassurance GmbH
                                                                            Hypotheken-, Grundschuld- und
(94,9 %) und die Talanx AG (5,1 %) auszuschütten.                           Rentenschuldforderungen                       1.130          1.379            -249
                                                                            Sonstige Ausleihungen                     1.988.036      2.031.345         -43.309
                                                                            Andere Kapitalanlagen                              0        10.707         -10.707

Finanzlage
                                                                            Summe                                     2.827.612      2.578.936         248.676

Gewinnverwendung und Eigenkapital                                          1) ohne Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebens-
                                                                              versicherungspolicen
Sofern die Hauptversammlung unserem Vorschlag zur Gewinnver-
wendung für das Geschäftsjahr 2012 zustimmt, beträgt das Eigen-
kapital:                                                                   Das Volumen der Kapitalanlagen der TARGO Lebensversicherung
                                                                           AG stieg 2012 um 248,7 Mio. EUR und betrug zum Jahresende
Eigenkapital nach Gewinnverwendung                                         2.827,6 (2.578,9) Mio. EUR. Die Kapitalanlagen wurden vorrangig
                                                              31.12.2012   in festverzinsliche Wertpapiere investiert, die im Direktbestand ge-
 TEUR                                                                      halten werden. Deren Anteil lag zum Ende des Berichtsjahres bei
 Gezeichnetes Kapital                               95.000
                                                                           93,7 (89,8) % der gesamten Kapitalanlagen. Investitionen erfolgten
 nicht eingefordertes Kapital                       -71.250
                                                                           vor allem in Inhaberschuldverschreibungen und Schuldscheindarle-
 eingefordertes Kapital                                          23.750
                                                                           hen guter Bonität. Das durchschnittliche Rating der festverzinsli-
 Kapitalrücklage                                                    340
                                                                           chen Wertpapiere beträgt A+. Die Aktienquote reduzierte sich durch
 Gewinnrücklagen
     a) gesetzliche Rücklage                         9.500
                                                                           den Verkauf eines Aktienspezialfonds auf nahezu 0 (3,1) %.
     b) andere Gewinnrücklagen                          65
                                                                   9.565   Die Marktwerte der Kapitalanlagen beliefen sich zum Bilanzstichtag
                                                                           auf 3.207,6 (2.716,3) Mio. EUR. Die Bewertungsreserve erhöhte
 Summe                                                           33.655    sich vor allem aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus in den festver-
                                                                           zinslichen Positionen auf 380,0 (137,4) Mio. EUR.
Liquiditätslage
Die Liquidität unserer Gesellschaft war zu jeder Zeit gesichert. Zum       Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von
Bilanzstichtag waren liquide Mittel in Form von Einlagen und lau-          Lebensversicherungspolicen
fende Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 72,8 (67,3) Mio.           Der entsprechende Kapitalanlagebestand belief sich zum Bilanz-
EUR verfügbar.                                                             stichtag auf 603,0 (530,6) Mio. EUR.
Lagebericht. TARGO Lebensversicherung AG.          15
                                                                       Beziehungen zu verbundenen Unternehmen. Nachtragsbericht. Risikobericht.

Beziehungen zu verbundenen                                                   Darüber hinaus werden die Regelungen der §§ 64a und 55c VAG

Unternehmen                                                                  berücksichtigt.

In dem vom Vorstand nach § 312 AktG zu erstellenden Bericht über             Die Gesellschaft kommt ihrer Verpflichtung zu einer Berichterstat-
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde abschließend er-                tung über die Risiken der künftigen Entwicklung (§ 289 Abs. 1
klärt, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die ihr in dem           HGB) nach und orientiert sich hierbei nachfolgend am deutschen
Zeitpunkt bekannt waren, zu dem die Rechtsgeschäfte vorgenom-                Rechnungslegungsstandard für die Risikoberichterstattung von Ver-
men wurden, bei jedem Rechtsgeschäft mit einem verbundenen Un-               sicherungsunternehmen (DRS 5-20). Durch die frühzeitige Umset-
ternehmen eine angemessene Gegenleistung erhielt. Berichtspflich-            zung der zentralen Themen der Mindestanforderungen an das Risi-
tige Maßnahmen lagen im Berichtsjahr nicht vor.                              komanagement in deutschen Versicherungsunternehmen (MaRisk
                                                                             VA) hat die Gesellschaft eine angemessene Vorbereitung auf Sol-
                                                                             vency II sichergestellt.
Nachtragsbericht
                                                                             Risikomanagementsystem
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse von besonderer Be-             Basis des Risikomanagements ist die durch den Vorstand verab-
deutung eingetreten, die die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage             schiedete Risikostrategie, die sich aus der Geschäftsstrategie ablei-
unserer Gesellschaft nachhaltig beeinflussen würden.                         tet. Sie ist verbindlicher, integraler Bestandteil des unternehmeri-
                                                                             schen Handelns. Zur Umsetzung und Überwachung der Risikostra-
                                                                             tegie bedient sich die Gesellschaft eines Internen Steuerungs- und
Risikobericht                                                                Kontrollsystems.

Zusammenfassende Darstellung der Risikolage                                  Das Risikomanagement der Gesellschaft ist in das Konzernrisiko-
Gegenwärtig ist keine Entwicklung erkennbar, welche die Ertrags-,            management eingegliedert: Es wendet das konzernweit implemen-
Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft nachhaltig beeinträch-            tierte Risikokapitalmodell an und berücksichtigt die Konzernrichtli-
tigen könnte. Bestandsgefährdende Risiken, das heißt, wesentliche            nien.
Risiken mit existenziellem Verlustpotenzial für die Gesellschaft,
zeichnen sich nicht ab. Die etablierten Risikomanagementsysteme              Darüber hinaus wird auf Konzernebene an der Einführung stochasti-
und Kontrollinstanzen stellen eine frühzeitige Identifikation, Bewer-        scher Risikokapitalmodelle gearbeitet. In diese Aktivitäten ist die
tung und Steuerung der Risiken sicher, die einen wesentlichen Ein-           Gesellschaft eingebunden. Es wird – im Sinne von Solvency II – ein
fluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft           Internes Modell entwickelt, welches das Vermögen und die Verbind-
haben können. Somit sieht sich die Gesellschaft in der Lage, alle            lichkeiten nach dem Fair-Value-Prinzip unter Berücksichtigung von
Verpflichtungen aus den bestehenden Versicherungsverträgen auch              Markteinflüssen abbildet.
bei schwierigen Rahmenbedingungen dauerhaft zu erfüllen.
                                                                             Das Risikomanagementsystem der Gesellschaft wird laufend
Die vorhandenen Eigenmittel der Gesellschaft überdecken das Sol-             weiterentwickelt und damit den jeweiligen sachlichen und gesetzli-
vabilitätssoll und erfüllen damit die aktuellen aufsichtsrechtlichen         chen Erfordernissen sowie den Konzernvorgaben angepasst. Insbe-
Solvabilitätsanforderungen.                                                  sondere werden zukünftige Risiken (Emerging Risks) regelmäßig in
                                                                             systematischer Form identifiziert, ihre Relevanz ermittelt und ihr
Grundlagen des Risikomanagements                                             Risikopotenzial bewertet. Das Risikomanagementsystem ist mit
Das Risikomanagement der Gesellschaft erfüllt die Anforderungen              dem zentralen Steuerungssystem der Gesellschaft eng verzahnt.
des deutschen Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unterneh-
mensbereich (KonTraG), demzufolge sich die Unternehmensleitung               Die Bewertung der wesentlichen versicherungstechnischen Risiken,
einer Aktiengesellschaft verpflichtet, „geeignete Maßnahmen zu               Kapitalanlagerisiken, Risiken aus dem Ausfall von Forderungen so-
treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit             wie operationalen und externen Risiken der Gesellschaft erfolgt re-
den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh              gelmäßig mithilfe des konzernweit eingesetzten Risikokapitalmo-
erkannt werden“ (§ 91 Abs. 2 AktG).                                          dells. Dabei werden diese Risiken systematisch analysiert und mit
                                                                             Risikokapital hinterlegt. Zusätzlich werden wesentliche, sich aus
                                                                             Zielabweichungen ergebende strategische Risiken betrachtet. Alle
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      Risikobericht.

erfassten Risiken werden durch ein Limit- und Schwellenwertsys-         Risikoverantwortliche sind in der Regel leitende Angestellte der Ge-
tem überwacht und durch abgestimmte Maßnahmen gesteuert. Der            sellschaft, die für die Identifikation und Bewertung der wesentlichen
Vorstand der Gesellschaft wird im Rahmen der Risikoberichterstat-       Risiken ihres Verantwortungsbereiches zuständig sind. Zudem sind
tung vom Chief Risk Officer (CRO) regelmäßig über die aktuelle          sie verantwortlich für Vorschläge zur Risikominderung und für die
Risikosituation informiert. Bei akuten Risiken ist eine Ad-hoc-Be-      Umsetzung geeigneter Risikomaßnahmen. Der Austausch von Er-
richterstattung an den Vorstand gewährleistet.                          kenntnissen zwischen Risikoverantwortlichen und unabhängiger
                                                                        Risikocontrollingfunktion findet im Rahmen von regelmäßigen Risi-
Im Kapitalanlagebereich umfasst das Risikomanagementsystem spe-         kosteuerungskreisen statt.
zifische Instrumentarien zur laufenden Überwachung aktueller Risi-
kopositionen und der Risikotragfähigkeit. Sämtliche Kapitalanlagen      Die Interne Revision ist für die prozessunabhängige Prüfung der
stehen unter ständiger Beobachtung und Analyse durch den Ge-            Geschäftsbereiche, insbesondere des Risikomanagements, verant-
schäftsbereich Kapitalanlagen und das operative Kapitalanlagecon-       wortlich. Die Leitung der Internen Revision ist zum Zwecke der
trolling. Mit Hilfe von Szenarioanalysen und Stresstests werden die     Diskussion risikorelevanter Themen als Gast im Risikokomitee ver-
Auswirkungen von Kapitalmarktschwankungen simuliert und bei             treten.
Bedarf darauf frühzeitig reagiert. Darüber hinaus stellt eine umfang-
reiche Berichterstattung die erforderliche Transparenz aller die Ka-    Zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit einer Geschäftsorganisa-
pitalanlagen betreffenden Entwicklungen sicher. Für Handels- und        tion, welche die Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtli-
Abwicklungstätigkeiten im Kapitalanlagebereich bedient sich die         chen Anforderungen gewährleistet, ist die Gesellschaft in die Com-
Gesellschaft der Dienstleistung der Talanx Asset Management             pliance-Organisation der Talanx AG eingebunden.
GmbH.

Risikoorganisation                                                      Risiken der künftigen Entwicklung
Die Aufbauorganisation im Risikomanagement bei der Gesellschaft
gewährleistet eine Funktionstrennung zwischen aktiver Risikoüber-       Die Risikolage der Gesellschaft wird anhand der nachfolgend be-
nahme und unabhängiger Risikoüberwachung. Zentrale Organe sind          schriebenen Risikokategorien erörtert, die sich am Deutschen Rech-
der Gesamtvorstand der Gesellschaft, die Unabhängige Risikocon-         nungslegungsstandard für die Risikoberichterstattung von Versiche-
trollingfunktion (URCF), die Risikoverantwortlichen sowie die In-       rungsunternehmen (DRS 5-20) orientieren.
terne Revision, deren Aufgabe von der Konzernrevision wahrge-
nommen wird.                                                            Versicherungstechnische Risiken
                                                                        Biometrische Risiken
Die unabhängige Risikoüberwachung wird seit 2011 von einer orga-        Das biometrische Risiko wird in ein Schwankungsrisiko sowie in
nisatorischen Einheit innerhalb der Talanx Deutschland AG unter         ein Kumul-, Trend- und Änderungsrisiko unterschieden. Das
Leitung des Chief Risk Officer (CRO) wahrgenommen. Dadurch              Schwankungsrisiko ist das Risiko der zufälligen Abweichung der
wird Know-how gebündelt und eine effiziente Nutzung der Ressour-        Häufigkeit der Leistungsfälle von den biometrischen Wahrschein-
cen sichergestellt.                                                     lichkeiten. Das Kumulrisiko bezeichnet das gleichzeitige Auftreten
                                                                        vieler Schadenfälle, die durch ein Ereignis ausgelöst sind. Das
Der Gesamtvorstand trägt die nicht delegierbare Verantwortung für       Trend- und Änderungsrisiko bezeichnet das Risiko einer Fehlein-
die Umsetzung und Weiterentwicklung des Risikomanagements in            schätzung der biometrischen Wahrscheinlichkeiten bei der Berech-
der Gesellschaft. Er legt die Risikostrategie fest und trifft hieraus   nung der Prämien.
abgeleitete wesentliche Risikomanagemententscheidungen.
                                                                        Bei der Gesellschaft wird das Portfolio gegen das Schwankungs-,
Die Unabhängige Risikocontrollingfunktion ist primär für die Iden-      das Kumul- und das Änderungsrisiko durch Rückversicherungen
tifikation, Bewertung und Analyse des Risikoprofils sowie für die       gedeckt. Die Schadenhäufigkeit wird laufend in eigens für diesen
Überwachung von Limiten und der Maßnahmen zur Risikobegren-             Zweck gebildeten Risikoklassen überprüft. Die gebildeten Kollek-
zung auf aggregierter Ebene zuständig. Diese Aufgabe wird durch         tive sind hinreichend groß und die eingesetzten mathematisch-statis-
das Risikokomitee der Talanx Deutschland AG wahrgenommen,               tischen Verfahren präzise genug, um signifikante Abweichungen
welches vom CRO geleitet wird. Das Risikokomitee spricht Emp-           von der Norm zuverlässig bestimmen und lokalisieren zu können.
fehlungen an den Gesamtvorstand aus.
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