Geschäftsbericht 2000 - Standortexpansion, Aufbruch und Veränderung - Fraport AG
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Geschäftsentwicklung Konzern nach IAS in Mio DM 1998 1999 2000 Konzernjahresüberschuss 144,9 155,8 252,3 Konzernumsatz 2.506,1 2.689,0 3.004,5 Personalaufwand 1.118,6 1.167,1 1.238,8 Abschreibungen auf immaterielle 392,9 351,1 381,1 Vermögensgegenstände des Anlage- vermögens und Sachanlagen EBITDA 899,4 861,1 1.043,4 Investitionen* (Zugänge zum Anlage- k. A. 731,3 671,7 vermögen ohne Veränderungen im Konsolidierungskreis) Eigenkapital 1.683,2 1.800,8 1.993,6 Bilanzsumme 5.100,5 5.582,4 5.951,1 Personalstand im Jahresdurchschnitt 13.225 13.336 14.271 ohne Auszubildende * Zahlen ab 1999 verfügbar
Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide VS VI VF Vorstandsvorsitzender Vorstand Vorstand Finanzen Bodenverkehrsdienste und Verkehrs-/ und Immobilien Terminalmanagement Vorstandsstäbe VSB Betreuung VIF Frachtlogistik Sonderprojekte VSE Externe VIR Rechts- Kontakte angelegen- VSI Investor heiten Relations VSP Presse und Publikationen VSQ Qualitäts- management- Beauftragter IFM IUK VSR Revision und Immobilien Informations- und Betriebsana- und Facility Kommunikations- lysen Management dienstleistungen FHB BVD VTM Flughafenbeteili- Bodenver- Verkehrs- und gungen kehrsdienste Terminal- und -zusammen- management schlüsse USG CFR Unternehmensent- Controlling, wicklung, Struktur- Finanzen, organisation, Rechnungswesen Gremien MAR ZEB Marketing Zentraler Einkauf und Bauvergabe
Inhalt 1 Brief des Vorstands VA VE Vorstand Vorstand 4 Konzernstrategie Arbeitsdirektor Flughafenentwicklung 16 Strategische Geschäftsbereiche 28 Finanzbericht 2000 30 Konzernlagebericht VAD Datenschutz VEK Kommunikation Öffentlichkeits- 46 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2000 VAF Frauen- und arbeit Ausbau Familien- 47 Konzerngewinn- und -verlustrechnung förderung für das Geschäftsjahr 2000 75 Organe der Gesellschaft 79 Bericht des Aufsichtsrats PSL APF 80 Beraterkreis Personalservice- Ausbauprogramm leistungen Flughafen Strategische Geschäftsbereiche (SGB) Unterstützungsbereiche (UB) Stand 1. März 2001
Brief des Vorstands 1 „Mit der strategischen Neuausrichtung der Fraport AG haben wir die Messlatte für alle Geschäftsbereiche, Beteiligungen und Vorhaben hoch angelegt.“ Sehr geehrte Damen und Herren, Wettbewerbsfähigkeit im ebenso wachstumsstar- ken wie kompetitiven globalen Airport-Markt Standortexpansion, Aufbruch und Veränderung braucht neben klaren Strategien leistungsfähige waren Determinanten unseres überaus erfolgrei- interne Organisations- und Führungsstrukturen. chen Geschäftsjahres 2000. Drei Highlights aus der Berichtsperiode verdeutlichen dies: das politische Um uns noch besser auf die Herausforderungen des Votum für den Ausbau des Bahnensystems als Marktes vorzubereiten, haben wir im Jahr 2000 eine Voraussetzung für weiteres Wachstum am Standort umfassende Portfolioanalyse eingeleitet. Der Pro- Flughafen Frankfurt Main, die Ausweitung unserer zess ist fließend, doch seine Eckpunkte sind schon internationalen Präsenz und die Entscheidung für jetzt unternehmensweit verbindlich: Wachstum mit einen neuen Namen verbunden mit einem neuen Rendite, effiziente Kostenstrukturen, Risiko-Mana- Erscheinungsbild der Flughafen Frankfurt/Main AG gement. Geschaffen wurde zugleich eine größere (FAG) – seit Anfang dieses Jahres firmieren wir als Ergebnisverantwortung und Transparenz der Strate- „Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide“. gischen Geschäftsbereiche und ihrer Geschäfts- felder. Der neue Name reflektiert die enge Verbundenheit unseres Unternehmens mit seinem Heimatstandort Unsere Mitarbeiter haben auch im Jahr 2000 mit und signalisiert gleichzeitig die Ausrichtung der ihrem Können und Engagement in hohem Maße Fraport AG zu einem modernen, global agierenden zum Geschäftserfolg beigetragen. Wichtige Heraus- Serviceanbieter. forderungen auch für die Zukunft bleiben Personal- Management, Führungskräfteentwicklung und Unsere Stärken als internationales Drehkreuz erhal- Change Management. Wir haben dafür im Ge- ten und entwickeln wir weiter, mit einem Spektrum schäftsjahr 2000 umfangreiche Programme weiter- attraktiver Dienstleistungen schaffen wir hohen entwickelt, mit denen wir individuelle Mitarbeiter- Nutzen für unsere Kunden. Luft, Schiene und Straße fähigkeiten identifizieren und fördern, Führungs- verknüpfen wir zukunftsweisend. Auch in Zukunft handeln verbessern und dazu motivieren, notwen- wollen wir unser Potenzial vielfältig und einfallsreich digen Wandel zur effektiven Umsetzung unserer ausschöpfen. Unternehmensstrategien mitzutragen. Die An-
2 Brief des Vorstands Dr. Wilhelm Bender Prof. Manfred Schölch Johannes Endler Prof. Barbara Jakubeit Hans Georg Michel sprüche sind hoch. Aber sie werden durch das Be- Auch die Verkehrszahlen 2000 am Standort Flugha- wusstsein unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fen Frankfurt Main übertrafen erneut die der Vorjah- (deren Zahl im September 2000 erstmals in unserer re: Rund 49,4 Millionen Fluggäste nutzten im ver- Firmengeschichte die Marke von 13.000 überschrit- gangenen Jahr den Flughafen Frankfurt Main, das ten hat) gestützt, dass sie die zentrale Kraft der Wei- waren 7,6 Prozent mehr als 1999. Beim Frachtauf- terentwicklung ihres Unternehmens sind. kommen setzte sich der positive Trend aus 1999 ebenso fort; mit einem Anstieg von 11,3 Prozent auf Erstmals berichten wir Ihnen mit dem vorliegenden rund 1,6 Millionen Tonnen behauptete der Flugha- Geschäftsbericht 2000 als Konzern nach IAS (Inter- fen Frankfurt Main seine führende Position in Euro- national Accounting Standards). Die Berichterstat- pas größtem Luftfrachtmarkt Deutschland und blieb tung nach IAS gewährleistet eine bessere internatio- die Luftfrachtdrehscheibe Nummer eins in Europa. nale Vergleichbarkeit und höhere Transparenz. Im Berichtsjahr ist ein fünftes Vorstandsressort, Flug- Da der Konzernabschluss die Einzelabschlüsse hafenentwicklung, geschaffen worden. Die Vor- der konsolidierten Tochtergesellschaften einbezieht, standserweiterung zeigt, welch enorme Bedeutung ist Vergleichbarkeit mit bisher veröffentlichten der Ausbau des Flughafens Frankfurt Main für die Unternehmenszahlen nur eingeschränkt gegeben. Entwicklung der Fraport AG hat. Wir können heute Der Bericht beinhaltet daher zusätzlich die Finanz- feststellen, dass im Jahr 2000 wichtige Teilschritte kennzahlen des Konzernabschlusses nach IAS aus erfolgreich bewältigt wurden: Basierend auf der 1999. Verabschiedung des Mediationspakets im Januar fiel im Juni die wichtige politische Grundsatzent- Die Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich scheidung für einen Ausbau. Weitestmöglicher gegenüber 1999 um 11,7 Prozent auf 3.004,5 Milli- gesellschaftlicher Konsens hat von jeher unsere onen DM. Deutlich überproportional konnte der Unternehmensaktivitäten bestimmt und ist natür- Jahresüberschuss um 61,9 Prozent auf 252,3 Millio- lich auch Grundsatz unserer Ausbauphilosophie. nen DM gesteigert werden. Das Jahr 2000 stellt Aus dem Mediationsprozess sind drei Varianten damit das erfolgreichste der Unternehmensge- hervorgegangen. Unsere Präferenz ist eine Lande- schichte dar. bahn nordwestlich des Flughafen-Geländes, die wir für die beste Variante erachten. Im Mai 2000 haben wir mit dem von uns vorgelegten Zehn-Punkte-Pro-
Brief des Vorstands 3 gramm klare Position bezogen. Dieses Programm gungen erfolgreich führen können. Weiter gestärkt stellt unseren nächsten Schritt nach dem Media- haben wir unser Geschäftsportfolio im Berichtsjahr tionsergebnis dar. Es soll vor allem dazu beitragen, auch durch die internationale Vermarktung unserer die vom Fluglärm betroffene Bevölkerung zu entla- speziellen fachlichen Kompetenz etwa in den Berei- sten. Hierbei hat der Schutz der Nachtruhe Vorrang. chen Ground Handling und Flughafen-Sicherheit. Fest steht, dass der Flughafen Frankfurt Main auch Die strategische Allianz zwischen der Schiphol in Zukunft – und im Kontext des geplanten Ausbaus Group und Fraport hat im vergangenen Jahr einen verstärkt – wichtiger Investitionsstandort und Refe- entscheidenden Schritt nach vorne getan: Unter renzmodell für unsere Leistungsfähigkeit im gesam- dem Namen „Pantares“ treten Schiphol und Fraport ten Spektrum des Airport-Geschäfts sein wird. Wir gemeinsam in Drittmärkten auf und vermarkten ihre sind auf einem guten Wege, unsere Kernstrategie, gebündelten Fähigkeiten weltweit. einer der leistungsfähigsten Airport-Konzerne zu werden und uns international auszurichten, erfolg- Geprägt war das Berichtsjahr durch die vielschichti- reich umzusetzen. Die Zahl der nationalen und gen Vorbereitungen auf den geplanten Börsengang internationalen Standorte, an denen wir als Konzern der Fraport AG. Der Vorstand wurde durch die über Beteiligungen oder Tochtergesellschaften Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung operativ tätig sind, hat sich auf über 40 erhöht. des Aufsichtsrats das Kapital zu erhöhen. Im Inland erreichten wir am Flughafen Frankfurt- Wir sind somit gut vorbereitet, die erfolgreiche Hahn ein deutliches Volumenwachstum. Auch in Geschäftsentwicklung 2000 fortzuschreiben und die unserer Hauptstadt Berlin werden wir an dem Ange- Ziele unserer Business Mission zu realisieren. Mit der bot für die Privatisierung der drei Berliner Flughäfen strategischen Neuausrichtung haben wir die Mess- und dem Ausbau von Schönefeld mitarbeiten. latte für alle Geschäftsbereiche, Beteiligungen und Vorhaben hoch angelegt, um den eigenen Ansprü- Im Ausland haben wir unser Geschäftsportfolio mit chen hinsichtlich einer nachhaltigen Wertsteigerung wesentlichen Beteiligungen an strategischen Stand- unseres Unternehmens gerecht zu werden. orten ausweiten und unsere bestehenden Beteili- Dr. Wilhelm Bender Prof. Manfred Schölch Johannes Endler Prof. Barbara Jakubeit Hans Georg Michel
Konzernstrategie In einem von anhaltendem Wachstum geprägten globalen Flughafen-Markt treten wir als moderner Dienstleistungskonzern an, Spitzenpositionen zu erreichen. Strategisch konzentrieren wir uns auf Projekte mit hohem Wertschaf- fungs-Potenzial.
Standortexpansion, Vom Infrastruktur-Anbieter zum modernen Dienstleistungskonzern Aufbruch, 65 Jahre liegen zwischen dem 8. Juli 1936, an dem der Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main mit der Landung einer Ju 52 der Lufthansa offiziell Veränderung eröffnet wurde, und dem geplanten Börsengang der Fraport AG. Der neue Name Fraport ist Programm: Er steht für Kontinuität im Erfolg der Flughafen Frankfurt/Main AG (FAG), die den Standort Flughafen Frankfurt Main mit hoher Innovationskraft, Investitionsbereit- schaft und den richtigen Konzepten zu einem füh- renden europäischen Hub entwickelt hat. Und er signalisiert die Neuorientierung des Unternehmens, mit der wir uns den Herausforderungen des globa- len Flughafen-Markts stellen. Dieser von anhaltendem Wachstum geprägte Markt ist dabei, alte Strukturen zu sprengen; der Prozess des Umbruchs ist unaufhaltsam. Angetrieben wird
Konzernstrategie 7 Strategisch gehen wir in die Welt hinaus. Auf alle Kontinente. In die Zentren des Business und der Erholung … Eine Reise in die Zukunft. er weltweit von Liberalisierung, Privatisierung und furt Main und weltweit schaffen. Unser Ziel für den sich verschärfender Konkurrenz. In das attraktive Standort Flughafen Frankfurt Main ist es, dessen Airport-Geschäft drängen zunehmend auch bran- Funktion als internationales Drehkreuz zu sichern chenfremde Wettbewerber. Diese Entwicklungen und zu stärken. Die Vielzahl der im Berichtsjahr reali- tangieren alle Marktteilnehmer im Luftverkehrssek- sierten Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung tor, ganz gleich, ob sie ihre Leistungen in der Luft der Leistungen für Airlines, Passagiere und gewerbli- oder am Boden erbringen. che Kunden belegen einmal mehr, wie intensiv wir unser „Schaufenster zur Welt“ pflegen. Unsere Kon- zepte und deren Umsetzung erhöhen nicht nur die Wertorientiertes Wachstum Attraktivität des Standorts Flughafen Frankfurt Main im Wettbewerb der europäischen Hubs. Sie dienen Business Mission und Entwicklungsplan formulieren auch den wirtschafts- und strukturpolitischen Inte- die Zielsetzungen dieser neuen strategischen Aus- ressen der Region. richtung. Die Grundlage liefert unsere Anfang 2000 begonnene Portfolioanalyse, mit der wir alle Wesentlicher Baustein unserer Expansionspolitik ist Geschäftsfelder auf ihre Markt- und Wertschaffungs- die Ausweitung des internationalen Geschäfts. potenziale untersuchen. Wo zielführend, wird den Unsere Internationalisierungsstrategie fokussiert auf Geschäftsfeldern ablauf- und aufbauorganisato- Akquisitions- und Beteiligungsprojekte mit hohem risch unter konsequenter Orientierung an Markt Wertschaffungspotenzial. und Kunden ein neues, optimiertes Profil gegeben. Damit wollen wir leistungsfähige Konzernstrukturen für wertorientiertes Wachstum am Standort Frank-
8 Konzernstrategie Standort Flughafen Frankfurt Main menführung der Fachkompetenz beider Bereiche als Referenzmodell erwarten wir Effizienzsteigerungen durch schlankere Prozesse verbunden mit noch stärkerer Kunden- Am Flughafen Frankfurt Main beweisen wir seit Jah- orientierung. ren unsere Fähigkeit, hohe Produktivität auf engem Raum zu erzielen. Wettbewerbsfaktor Intermodalität Beispielhaft für unser Bemühen, die Leistungs- steigerungspotenziale bei auf absehbare Zeit Die intermodale Qualität des Flughafens Frankfurt begrenzten Möglichkeiten auszuschöpfen, ist das Main ist mit den Vorbereitungen auf das Pilotprojekt Projekt „Future for FRA“. Hier arbeiten wir gemein- AIRail Service 2000 ein Stück weiterentwickelt wor- sam mit der Deutschen Lufthansa und der DFS den. Realisiert wird das Projekt seit März 2001 in Deutsche Flugsicherung an der Verbesserung der Kooperation mit Deutsche Bahn und Deutsche Luft- Pünktlichkeit und der Kapazitätssteigerung des hansa auf der Strecke Stuttgart – Flughafen Frank- bestehenden Bahnensystems. furt Main. Integriertes Ticketing für Zug und Flug, Einchecken bereits am Stuttgarter Hauptbahnhof, Als eine wichtige strategische Option definiert abgestimmte Flug- und Zugpläne und vernetzte unsere Portfolioanalyse eine stärkere Gewichtung Information auf der ganzen Transportkette sind die des Retail-Geschäfts. Im Berichtsjahr starteten wir Vorteile für Reisende. Die Umwelt profitiert, wenn eine Reihe von Projekten für den weiteren Ausbau nach erfolgreichem Projektverlauf die Flugverbin- von Retail-Flächen, ihre bestmögliche Gestaltung dungen auf der Kurzstrecke Stuttgart – Flughafen und Strukturierung nach Branchen. Frankfurt Main sukzessive zugunsten der Schiene reduziert werden. Weiter optimierte Qualität und Qualitätssicherung waren im Berichtsjahr zentrale Themen im Strategi- Das Angebot soll mit Inbetriebnahme der ICE- schen Geschäftsbereich Bodenverkehrsdienste Strecke Köln – Rhein/Main auf Düsseldorf, Köln und (BVD). Der Bereich hat alle Tests zur Zertifizierung Bonn-Siegburg erweitert werden. Der Effekt ist seines Qualitäts-Managements gegen Ende 2000 erwünscht: Die umweltschonende Vernetzung der erfolgreich absolviert. Qualität der BVD-Leistungen Verkehrswege zu Land und in der Luft, unterstützt war im ersten Jahr des direkten Wettbewerbs mit von moderner Informations- und Kommunikations- einem Drittabfertiger am Flughafen Frankfurt Main technologie, erschließt unserem Flughafen mittel- auch der entscheidende Faktor dafür, dass bestehen- und langfristig neue Fluggast-Potenziale. de Ground Handling-Kunden im Wesentlichen ge- halten und neue hinzugewonnen werden konnten. Führender Cargo-Airport Gute Fortschritte machte unser Projekt ProSAP für die unternehmensweite Umstellung auf die Stan- Der Flughafen Frankfurt Main verzeichnete im dard-Software SAP R/3. Ein erstes Modul ging 2000 Berichtsjahr zweistellige Zuwachsraten im Fracht- in Betrieb, weitere werden im laufenden Jahr folgen. geschäft. Im Zeitalter von E-Commerce gehört die Dieses administrative System soll künftig die wirt- Luftfracht auch langfristig zu den Wachstumsspar- schaftliche Konzernsteuerung der Fraport AG effek- ten der Transportwirtschaft. tiv unterstützen und durch Vereinfachung der admi- nistrativen Prozesse in allen Unternehmenseinheiten Erstklassigen Entwicklungsraum bietet die Cargo- zu höherer Transparenz und Kosteneffizienz führen. City Süd, die mittlerweile größtenteils vermarktet ist. Dort sind rund 4.100 Menschen tätig – weit Ein Ergebnis der im Berichtsjahr optimierten Fokus- mehr als die vorausgesagten 2.700 Beschäftigten. sierung unserer Aktivitäten ist die Einführung des neuen Strategischen Geschäftsbereichs IFM, Immo- bilien und Facility Management, der die Aktivitäten der beiden Strategischen Geschäftsbereiche Flä- chen, Immobilien, Frachtlogistik (FIF) sowie Ge- bäude, Technik, Service (GTS) fortführt und in erster Linie als interner Dienstleister wirkt. Aus der Zusam-
Vielflieger fahren bei uns Zug: zum Flughafen mit eigenen Bahnhöfen und mit integriertem Ticketing – umsteigen bitte.
10 Konzernstrategie Luftfracht unterstützt als Beiladung den Passagier- In Übereinstimmung mit den Mediatoren sehen wir verkehr maßgeblich. Damit ist sie für den Flughafen den Zielwert für die stündliche Kapazität bei 120 Frankfurt Main auch für die Weiterentwicklung sei- Flugbewegungen. Eine unverzichtbare Größe, um nes attraktiven Passagierflugnetzes essenziell, die auch künftig die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ihrerseits hohe Hub-Qualität voraussetzt. Mit dem konkurrierenden europäischen Hubs zu gewährleis- geplanten Ausbau des Bahnensystems will Fraport ten und die Funktion des Flughafens Frankfurt Main als „Logistikintegrator“ am Boden die Chancen aus als Heimatflughafen der Deutschen Lufthansa und dem Wachstum des globalen Luftfrachtverkehrs wichtigsten Standort der Star Alliance in Europa zu nutzen und an der Wertschöpfung der Wachstums- sichern. Auch die anderen Komponenten des Medi- sparten Logistik- und Transportwirtschaft angemes- ationspakets – Optimierung des bestehenden Bah- sen teilhaben. nensystems, Nachtflugverbot, Anti-Lärm-Paket und Regionales Dialogforum – trägt Fraport mit. Die Zeichen stehen auf Expansion Für die drei von der Mediation empfohlenen Aus- bauvarianten Landebahn Nordwest, Landebahn Die Chance, rentabel mit dem expansiven Luftver- Nordost oder Start- und Landebahn Süd fanden im kehrsmarkt zu wachsen, eröffnet uns der politische Berichtsjahr umfangreiche technische und ökologi- Konsens zugunsten des Flughafen-Ausbaus, der im sche Voruntersuchungen statt. Aufsichtsrat und Vor- Berichtsjahr zustande kam. Für den Flughafen stand favorisieren den Bau einer Landebahn nord- Frankfurt Main ist die bedarfsgerechte Kapazitäts- westlich des Flughafen-Geländes. Dennoch wird erweiterung von erheblicher Bedeutung, denn Fraport alle drei Varianten in das Raumordnungsver- angesichts der prognostizierten Zuwachsraten im fahren einbringen. In dem dann anschließenden Luftverkehr sind unseren Rationalisierungsreserven Planfeststellungsverfahren wird nur noch eine, die natürliche Grenzen gesetzt. Die Inbetriebnahme der definitiv zu realisierende Ausbauvariante, zu behan- neuen Landebahn ist nach derzeitigem Planungs- deln sein. stand für 2006 und die des neuen Passagier-Termi- nals (erste Ausbaustufe) ab 2007 vorgesehen. Im Süden des Flughafen-Geländes soll ein neues Terminal entstehen, das die Passagierkapazität auf jährlich über 80 Millionen erhöht. Die hierfür erfor-
Konzernstrategie 11 Wenn Flugzeuge reden könnten – sie würden schwärmen. Denn bei uns haben sie es auch am Boden himmlisch … derlichen zusätzlichen 75 Flugzeug-Abstellpositio- ten Geschäfte muss Beiträge zum Wachstum und nen und die Rollwege müssen in anderen Dimensio- zur Rendite des Gesamtunternehmens liefern. Wert nen konzipiert werden, um der nächsten Genera- schaffen wollen wir nicht nur am Heimatstandort, tion von Großraumflugzeugen Platz zu bieten. Mit sondern auch international. Das verlangt eine hoch- der neuen Bahn entsteht Flächen- und Investitions- gradig fokussierte Akquisitions- und Beteiligungs- bedarf auch für neue Flugzeugwartungshallen, politik. In der Vergangenheit haben wir bereits Werkstätten, Büros, Bereitstellungsflächen für die bei einer Reihe von Projekten den Zuschlag er- wachsende Luftfracht und andere betriebsnotwen- halten. Fraport ist inzwischen auf allen Kontinenten dige Anlagen. tätig. Wir sehen uns daher auf einem guten Weg, unsere Position als einer der leistungsstärksten Air- Der Ausbauplan wird nach derzeitigem Stand in den port-Konzerne der Welt auszubauen. nächsten Jahren ein Investitionsprogramm voraus- sichtlich in der Größenordnung von rund 6,5 Milli- Im November 2000 konnte Fraport ihr Standort- arden DM anstoßen, von dem kräftige Impulse für portfolio auf Südamerika ausweiten. Als Konsortial- die Wirtschaft und Beschäftigung in der Region aus- führerin mit zwei Partnern gewann sie die Ausschrei- gehen werden. bung für die Privatisierung des Flughafens Jorge Chávez International in der peruanischen Haupt- Anliegen der Fraport AG und insbesondere ihres neu stadt Lima. geschaffenen Vorstandsressorts Flughafen-Entwick- lung ist es, unsere Ausbauphilosophie aktiv zu kom- Unsere Beteiligung in Antalya (Türkei) hat sich seit munizieren und den konstruktiven Dialog mit der ihrem Start 1999 erfolgreich entwickelt. Region fortzuführen. Baukräne beherrschen das Bild am Ninoy Aquino International Airport von Manila, unserem ersten Auf dem Weg zum globalen Markt Projekt in Südostasien. Dort wurde im Juni 2000 mit dem Bau des neuen Terminals 3 begonnen, Ein wesentliches Ziel unseres neuen Entwicklungs- das gegen Ende 2002 in Betrieb genommen plans lautet Wertschaffung für unsere Aktionäre und werden soll. unser Umfeld. Das heißt, jedes der von uns verfolg-
12 Konzernstrategie Der Sprung auf den australischen Kontinent gelang mit dem Erwerb von Anteilen an der Brisbane Air- port Corporation Ltd., an der auch unser Allianz- partner Schiphol Group (SG) beteiligt ist. In Athen-Spata hat die Fraport AG ihr am Standort Flughafen Frankfurt Main entwickeltes, umfassen- des Know-how von der Planung und Entwicklung bis zum Bau und zur Inbetriebnahme des neuen Großflughafens eingebracht. Auch die Vermarktung unserer speziellen Kompe- tenzen wie Terminal- und Sicherheitsdienstleistun- gen oder Ground Handling, die weitgehend unter Federführung der jeweiligen Strategischen Geschäftsbereiche geschieht, verlief in 2000 erfolg- reich: Im Mai wurde die Portway, handling de por- tugal s.a., ein Jointventure mit der ANA Aeroportos de Portugal S.A., gegründet. Im August nahm unse- re hundertprozentige Tochtergesellschaft VAS Flug- hafen Bodenverkehrsdienste GmbH den Betrieb am Flughafen Wien auf. Fortschritte im Inland Als Wachstums-Story erfreute sich der Flughafen Frankfurt-Hahn im Berichtsjahr öffentlicher Auf- merksamkeit. Das Projekt dient dem Aufbau von Präsenz des Unternehmens im Bereich des Low- Cost-Marktes und der Ergänzung der Kapazitäten des Standorts Flughafen Frankfurt Main für den Ferienflug- und Luftfrachtverkehr. Mit zweistelligem Zuwachs im Frachtaufkommen rückte Frankfurt- Hahn im Berichtsjahr zum viertgrößten Frachtflug- hafen Deutschlands vor. Auch das Passagieraufkom- men war durch starkes Wachstum geprägt. Im April wurde das neue Passagier-Terminal mit einer Kapa- zität von 600.000 Fluggästen jährlich in Betrieb genommen. Bewegung in den deutschen Flughafen-Markt brachte die aktuelle Entwicklung im Großflughafen- projekt Berlin. Vor dem Brandenburgischen Ober- landesgericht wurde im November ein Vergleich der zuvor konkurrierenden Bewerberkonsortien IVG Holding AG (mit den Konsortialpartnern Dorsch Consult, Flughafen Wien und Caisse des Dépôts et Consignations) und Hochtief AG (mit den Konsorti- alpartnern ABB Calor, Bankgesellschaft Berlin und Fraport) bei gleichzeitigem Verzicht der Beteiligten auf mögliche Schadenersatzforderungen und verga- berechtliche Einwendungen geschlossen. Im Früh- jahr 2001 haben die Kartellbehörden in Bonn und Brüssel den Zusammenschluss beider Konsortien genehmigt. Das neue Konsortium arbeitet nunmehr mit Hochdruck an der Anpassung der beiden tech- nischen Konzepte an das bereits laufende Planfest- stellungsverfahren.
Konzernstrategie 13 Er ist einer von 50 Millionen Fluggästen, die wir jährlich begrüßen. Doch offenbar fühlt er sich ganz wohl – dank gutem Service.
Allianz Schiphol Group – Fraport konkretisiert sich Fluggesellschaften – grundsätzlich auch anderen interessierten Flughäfen offen. Eine Entwicklung mit Ausstrahlung auf praktisch alle unsere Strategischen Geschäftsbereiche und die von Die Allianzpartner waren bereits bei ihrem ersten uns bedienten Märkte ist die Allianz zwischen der gemeinsamen Auftreten erfolgreich: Im Februar des Schiphol Group (SG) und Fraport, die im Berichts- laufenden Jahres gewann Pantares gemeinsam mit jahr konkrete Gestalt angenommen hat. Die Part- lokalen Unternehmen die Ausschreibung für den nerwahl gilt auf beiden Seiten als optimal: Beide Bau eines Logistikzentrums am Flughafen Chek Lap Unternehmen streben eine führende Position im Kok bei Hongkong. An dem Konsortium Tradeport globalen Wettbewerb der Flughafen-Betreiber an. Hong Kong Ltd. sind neben Pantares, einer gemein- Zusammen decken sie das gesamte Dienstleistungs- samen Allianz der Fraport AG und der Schiphol spektrum rund ums Airport-Business ab. Group (37,5 Prozent), die Hong Kong Land Hol- dings Ltd. und die Jardine Logistics Services Ltd. Im November 2000 präsentierte die weltweit (zusammen 37,5) sowie die China National Aviation erste strategische Allianz zwischen zwei bedeuten- Company Ltd. (25 Prozent) beteiligt. den internationalen Airports ihren neuen Namen, Pantares, unter dessen Dach die Partner künftig auf Nach rund einem Jahr enger Zusammenarbeit hat Drittmärkten gemeinsam auftreten. Pantares steht – sich gezeigt, dass unternehmerische Denkweisen, analog zu der zunehmenden Allianzbildung bei Strategien und Belegschaften harmonieren. So liegt
Konzernstrategie 15 Am Flughafen arbeiten macht Spaß. Er ist z.B. für Busfahrer, Techniker, Luftverkehrskauf- frauen, Flugzeugabfertiger und Fluggastbetreuerinnen die Startbahn für Karrieren. es nahe, dass die Allianzpartner auch ihre Human- Zielsetzung aller Aktivitäten ist es, individuelle Fähig- ressourcen gemeinsam weiterentwickeln wollen. Ein keiten zu fördern, vorhandenes Wissen zu optimieren Austauschprogramm für Führungskräfte ist geplant. und neues zu vermitteln. Die angestrebte Internationalisierung erfordert be- Erfolgsfaktor Human Resources sondere Anstrengungen in der Rekrutierung und Qualifizierung von Führungskräften zur Übernahme Der Fraport-Konzern beschäftigte zum 31. Dezem- anspruchs- und verantwortungsvoller Aufgaben im ber 2000 14.271 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In- und Ausland. Diesen Zweck verfolgt das Projekt Fraport ist neben der Deutschen Lufthansa der „Management-Kapazitäten“, das im Berichtsjahr bedeutendste Arbeitgeber am Standort Flughafen implementiert wurde, ebenso wie die Airport Acade- Frankfurt Main, der mit insgesamt ca. 62.000 my, die im Frühjahr 2000 startete und seitdem erfolg- Arbeitnehmern die größte Arbeitsstätte in Hessen reich arbeitet. Für die Zukunft der Fraport AG gilt: Eine und die größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands ist. leistungsorientierte, vitale Konzernbelegschaft ist er- folgsentscheidender Faktor im globalen Wettbewerb Die Größenordnung der Herausforderungen bei der um Marktanteile und Kapital. zukünftigen Positionierung von Fraport spiegelt sich in der Fülle der Personalentwicklungsprojekte, die wir im Berichtsjahr fortgeführt bzw. initiiert haben.
Strategische Geschäftsbereiche Im Zuge der Einführung der Konzernrechnungs- Sonstige geht es in erster Linie um Kommunika- legung nach IAS erfolgte in Hinblick auf diese tionsdienstleistungen und Datenverarbeitung, Rechnungslegung eine Zusammenfassung der die für das reibungslose Funktionieren der Luft- einzelnen Geschäftsfelder der Fraport AG und verkehrsdrehscheibe von zentraler Bedeutung der diesen Geschäftsfeldern zugeordneten Betei- sind. ligungen in den Business-Segmenten Aviation, Non-Aviation, Ground Handling und Sonstige. Diesen Segmenten auf Konzernebene standen fünf Strategische Geschäftsbereiche auf Ebene Zum Segment Aviation gehören alle Leistungen der Fraport AG als wichtigstem Teil des Konzerns in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Luft- gegenüber: verkehr wie die gesamte Airport-Infrastruktur und -Organisation, der komplexe Flughafen- – Verkehrs- und Terminalmanagement (VTM). und Terminal-Betrieb. Der Begriff Non-Aviation fasst Geschäftsaktivitäten zusammen, die nicht – Bodenverkehrsdienste (BVD). direkt mit dem Luftverkehr zu tun haben wie das Vermieten geeigneter Flächen für Einkauf, – Immobilien und Facility Management (IFM), Gastronomie und Büros, das Parkraum-Manage- gebildet aus den früher getrennten Bereichen ment etc. Flächen, Immobilien, Frachtlogistik (FIF) und Gebäude, Technik, Service (GTS). Ground Handling steht für die so genannten Bodenverkehrsdienste: der vielfältige Service – Informations- und Kommunikationsdienst- „rund ums Flugzeug“ auf dem Vorfeld und in den leistungen (IUK). Terminals vom Check-in der Passagiere und ihres Gepäcks über die gesamte Abfertigung – Flughafenbeteiligungen und -zusammen- der Jets bis zum raschen und fachgerechten schlüsse (FHB). Umschlag von Fracht und Post. Beim Segment
18 Strategische Geschäftsbereiche Wesentliche Entwicklungen in den Strategischen Geschäftsbereichen Verkehrs- und tionierung eines umfassenden Retail-Entwicklungs- plans. Terminalmanagement Darüber hinaus konnten 2000 wichtige neue Handels- und Gastronomieflächen eröffnet werden. Infrastrukturentwicklung in FRA Neben der Flächenerweiterung im Flugsteig A gehören dazu vor allem die zusätzlichen Konzes- In dem Geschäftsbereich Verkehrs- und Terminal- sionsflächen in der neuen Shopping-Mall im Flug- management sind die Abwicklung und das Mana- steig B. Passagiere erhalten hier u.a. mit einem gement des gesamten luft- und landseitigen Flug- Spielkasino und neuen Restaurants ein umfang- hafen-Betriebs am Standort Flughafen Frankfurt reiches Shopping- und Entertainment-Angebot. Main gebündelt. Dies umfasst auch das Manage- ment der Flächen in den Passagier-Terminals u.a. für Der Wegfall von Umsatzabgaben aus Dutyfree-Ver- Einzelhandel und Gastronomie. Ein zweiter Schwer- käufen bei Inner-EU-Flügen konnte zunehmend punkt liegt in der Vermarktung dieser Produkte und durch die Akzeptanz des neuen Travel-Value- Dienstleistungen außerhalb des Standortes Frank- Konzepts kompensiert werden. furt Main. Seit Januar 2000 läuft in Kooperation mit Deutsche Modernisierung und Kapazitätserweiterung der be- Lufthansa AG und DFS Deutsche Flugsicherung stehenden Fluggastanlagen, Optimierung von Um- GmbH das Projekt „Future for FRA”. Themen des steigerprozessen durch verbesserte Wegeführung Projekts sind die Verbesserung der Pünktlichkeit, die unter Einsatz moderner Informationstechnologie Ausschöpfung der Kapazitätspotenziale und ge- und Ertüchtigung des Bahnensystems für die nächs- meinsame Kommunikationsmaßnahmen. te Flugzeuggeneration – das waren im Berichtsjahr Schwerpunkte der Infrastrukturentwicklung. Im Berichtsjahr liefen umfangreiche Vorbereitungen für das inzwischen realisierte Pilotprojekt mit durch- Im Terminal 1 standen im Berichtsjahr alle Schalter gehender Gepäcklogistik auf der Bahnverbindung im neuen Design zur Verfügung, nachdem das Stuttgart – Flughafen Frankfurt Main. Ziel ist die Austauschprogramm Ende Dezember 1999 abge- Reduzierung des Flugverkehrs auf dieser Kurzstrecke schlossen werden konnte. Im Terminal 2 war Ende zugunsten der Schiene. Das Angebot soll auf andere 2000 das Gate-Management-System flächen- entwicklungsfähige Einzugsgebiete des Flughafens deckend installiert. Frankfurt Main erweitert werden, so auf Nordrhein- Westfalen nach Fertigstellung der ICE-Strecke Köln – Überproportional zum Passagieraufkommen wuch- Rhein/Main. sen 2000 die Erträge aus dem Retail-Geschäft. Die Steigerung reflektiert auch die deutlich stärkere Ein weiterer Schritt zur Vernetzung der Verkehrs- Gewichtung des Retail-Geschäfts in den Planungs- mittel ist die zum Fahrplanwechsel 2000/2001 in und Entwicklungsprozessen von Fraport. Mit dem Betrieb genommene Eincheck-Zone T am Übergang Ziel, Retail-Flächen auszubauen, bestmöglich zu zwischen Fernbahnhof und Terminal 1. gestalten und dabei zu einer Optimierung der Bran- chenstruktur zu kommen, wurde 2000 eine Reihe Zum 1. Januar 2000 wurde ein separates Entgelt wichtiger Projekte für die Zukunftsentwicklung für Transfer- bzw. Transitpassagiere eingeführt; es gestartet. Hierzu gehörten, neben anderen, Mach- beträgt 90 Prozent des Entgeltsatzes für originäre barkeitsstudien für die Erweiterung der kommerziel- Passagiere auf Inlandsflügen. Die Neuregelung len Flächen in stark frequentierten Lagen, die berücksichtigt, dass Transferpassagiere die Infra- Projektentwicklung Ladenzeile A sowie die Konzep- struktur und Serviceleistungen des Flughafens in
Auf den Spuren unserer Ferienfluggäste. Moussaka und Champagner-Brunch, Land und Meer – ein Familienvergnügen.
20 Strategische Geschäftsbereiche deutlich geringerem Maße als originäre Passagiere Im März 2000 erwarb Fraport die Rechte auf weitere nutzen. Ferner wurde eine an der Auslastung orien- 30 Prozent der Dividenden der Bayindir Antalya tierte Bemessungsgrenze eingeführt. Liegt der Sitz- Airport International Terminal Investment and ladefaktor einer Luftverkehrsgesellschaft, bezogen Management Inc., Türkei, an der Fraport seit Ok- auf alle Passagierflüge eines Kalenderjahres, über tober 1999 eine Beteiligung von 50 Prozent hält. 75 Prozent, so ist für die darüber hinaus gehende Diese Gesellschaft betreibt auf dem Flughafen Anzahl der Passagiere anders als zuvor kein Passa- Antalya (Türkei) das dortige internationale Passa- gierentgelt zu entrichten. gier-Terminal im Rahmen eines BOT-Projekts (Build- Operate-Transfer). Zur Unterstützung des Einsatzes von lärmarmem Fluggerät wurde für 2001 die Umstellung der Be- Rückwirkend zum 1. Januar 2000 übernahm Fraport rechnung von Lärmzuschlägen auf den gemessenen die CIVAS Civil Aviation Security Services GmbH Lärm beantragt; die Abrechnung soll getrennt für zu 100 Prozent (zuvor 49,998 Prozent). CIVAS ihrer- Starts und Landungen erfolgen. Die neuen Entgelt- seits hat mit Wirkung zum 1. Januar 2001 eine Betei- regelungen sind seit dem 1. Januar 2001 in Kraft. ligung in Höhe von 45 Prozent an der ICTS Europe B.V. erworben, der für Europa zuständigen Tochter- Seit dem 1. Dezember 2000 bewirtschaftet Fraport gesellschaft der ICTS International N.V. Sie ist eines im Auftrag der Messe Frankfurt am Main insgesamt der weltweit führenden Unternehmen im Bereich 20.000 Stellplätze. Bisher wurden bereits rund der luftverkehrsspezifischen Sicherheitsdienstleis- 27.000 Parkplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern tungen. Bis 2004 sollen sämtliche Anteile der ICTS am Flughafen Frankfurt Main betreut. Europe B.V. übernommen werden. Im Berichtsjahr 2000 wurde die Beteiligung an der Projektgesellschaft PIATCO (Philippine International Air Terminals Co., Inc.) auf 30 Prozent erhöht. Auf Bodenverkehrsdienste durchgerechneter Basis (inklusive mittelbaren Betei- ligungen) beträgt die Beteiligungsquote 52,4 Pro- zent. PIATCO ist verantwortlich für Finanzierung, Im Jahr 2000 wurden am Standort Flughafen Frank- Planung, Bau und Betrieb des neuen Terminals 3 am furt Main von den Bodenverkehrsdiensten 223.600 Ninoy Aquino International Airport. Die Betriebs- Flugzeuge abgefertigt, das ist gegenüber dem Vor- konzession hat eine Laufzeit von 25 Jahren ab jahr ein Plus von 2,3 Prozent. Vor allem durch Fre- Beginn des kommerziellen Betriebs. Die Betreiber- quenzerhöhungen einzelner Airlines nach USA und schaft für das Terminal wurde auf die PTI Inc. (Philip- Fernost konnte das Geschäft im Passagierservice auf pine Airport and Ground Services Terminals Inc.) über 7,7 Millionen Passagiere ausgeweitet werden. übertragen, an der die Fraport AG zu 40 Prozent Dies entspricht einer Steigerung von 3,3 Prozent beteiligt ist. Auf durchgerechneter Basis (inklusive gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend ausgelastet mittelbaren Beteiligungen) beträgt die Beteiligungs- war der Gepäckservice: Mit einer Steigerung von quote 64,0 Prozent. Am 15. Juni 2000 hat gleichzei- 4,7 Prozent auf 38,2 Millionen Gepäckstücke erreich- tig mit der Übertragung des Geländes an PIATCO te der Gepäckumschlag einen neuen Höchststand. die Bauphase begonnen. Die Inbetriebnahme des Terminals 3, welches für eine Kapazität von bis zu 13 Unser Frachtservice konnte am Wachstum des Fracht- Millionen Passagieren pro Jahr ausgelegt ist, soll im geschäfts überproportional partizipieren. Die von Dezember 2002 erfolgen. Fraport am Standort Frankfurt Main umgeschlagene
Wir sagen den Flugzeugen, wo’s lang geht. Auch Fahrzeugen, den Fluggästen, den Koffern – wir sind beständig unterwegs .
22 Strategische Geschäftsbereiche Fliegen ist multikulturell. Und unser Flughafen ist der Marktplatz und die Erlebniswelt. Designer-Mode und Spielwiese. Halber Hummer oder belegtes Brötchen. Oder einfach nur ein Cappuccino – plaudern, schauen, entspannen. Tonnage belief sich auf über 408.000 Tonnen, ein Zu- Expansives externes Geschäft wachs von 17,4 Prozent gegenüber 1999. Es wurden neue Services implementiert; die Logistikprozesse Fraport setzte 2000 seine expansive Strategie im des Frachtservice wurden weiter optimiert. Im Be- Markt für Bodenverkehrsdienste auch außerhalb reich der zeitkritischen Exportabfertigung wurde ein Frankfurts fort. Im Mai 1999 wurde in Wien die VAS neues Annahmeverfahren für die Hauptanlieferungs- Flughafen Bodenverkehrsdienste GmbH als 100- zeiten entwickelt. Durch fest definierte Ankunfts- prozentige Tochter gegründet; sie nahm im August zeiten für Spediteure und Fahrer können Entladezei- 2000 den Betrieb auf. ten garantiert und Wartezeiten minimiert werden. Die portugiesische Flughafen-Gesellschaft ANA ist Im April nahm der Drittabfertiger Acciona Airport Partner der Fraport AG in dem Anfang Mai 2000 Services Frankfurt GmbH den Betrieb am Flughafen gegründeten Jointventure Portway, handling de Frankfurt Main auf. Auf die Marktöffnung war Fraport portugal s.a. (ANA: 60 Prozent, Fraport AG: 40 Pro- durch Preisanpassung gut vorbereitet; die Sicherung zent) zur Erbringung von Bodenverkehrsdienstleis- der Marktposition am Heimatstandort ist erklärtes tungen auf den Flughäfen Lissabon, Porto und Faro. Ziel. So konnten im ersten Jahr des direkten Wettbe- werbs die Marktanteilsverluste begrenzt und die Die Fraport AG ist zu 19,5 Prozent an der Goldair wesentlichen Kundenbeziehungen gesichert werden. Aviation Handling S. A. beteiligt, die an sieben Standorten in Griechenland Bodenverkehrsdienst- Im Bereich E-Commerce wird das 1999 installierte leistungen erbringt. Im Laufe des Geschäftsjahres Internet-Reisebüro Airport-Travelnet ausgebaut. Es 2000 gelang es dieser Gesellschaft, eine der begehr- ergänzt damit die bestehenden Reisebüroaktivitäten ten Abfertiger-Lizenzen auf dem neuen Flughafen am Flughafen Frankfurt Main. Im Jahr 2000 wurden Athen-Spata zu erhalten. Flug-, Hotel- und Mietwagenbuchungen verstärkt getätigt. Die 1999 von der Fraport AG und der Brambles Handling Europe BV zu gleichen Teilen übernom- Im November eröffnete das Hub Control Center mene TCR International N.V. hat ihre Aktivitäten (HCC) der Deutschen Lufthansa. Das Center wird in Europa weiter ausgebaut. Der Spezialist für von Fraport aktiv unterstützt. Ziel ist eine noch Vermietung und Instandhaltung von Flugzeug- engere Vernetzung mit dem Kunden und die Stär- abfertigungsgeräten bietet seine Dienste neben kung der Hub-Qualität des Flughafens Frankfurt Amsterdam und Brüssel auch in Frankfurt Main Main insgesamt. und in Paris an. Der Strategische Geschäftsbereich Bodenverkehrs- Zum Ende des Berichtsjahres war Fraport an über dienste (BVD) wurde im November nach DIN EN 20 Standorten im In- und Ausland mit Bodenver- ISO 9001:2000 zertifiziert. Die Verbundzertifizie- kehrsdienstleistungen vertreten. Fraport erbringt rung umfasst neben anderen auch die VAS Flug- dabei sowohl selbst Bodenverkehrsdienste als auch hafen Bodenverkehrsdienste GmbH, Wien, eine Beratungsleistungen. Der Liberalisierungsprozess in Fraport-Tochtergesellschaft, die Bodenverkehrs- der EU bietet Chancen für Fraport, die spezifische dienste am Flughafen Wien erbringt. Kompetenz beim Betrieb eines Hubs zu vermarkten.
Wir bewegen die Fracht. Wir spielen den Postboten – tonnenschwere Verantwortung.
Strategische Geschäftsbereiche 25 Flughafenbeteiligungen Immobilien und und -zusammenschlüsse Facility Management Der Strategische Geschäftsbereich Flughafenbeteili- Der Geschäftsbereich Immobilien und Facility gungen und -zusammenschlüsse (FHB) konzentriert Management (IFM), im Januar 2001 entstanden aus sich auf die Akquisition von Airport-Beteiligungen den zuvor getrennten Bereichen Flächen, Immobi- auf nationaler und internationaler Ebene sowie die lien, Frachtlogistik (FIF) und Gebäude, Technik, Ser- Integration und Führung von Beteiligungen im vice (GTS), übernimmt für die Fraport AG die Ei- Fraport-Konzern. Ihm angegliedert ist die Deutsche gentümerfunktion der Immobilien und verantwortet AeroConsult GmbH (DACO), eine 100-prozentige die technische Funktionsfähigkeit des Flughafens Tochter der Fraport AG und Spezialist im weltweiten Frankfurt Main. Airport-Consulting. Anfang des Berichtsjahres wurde die so genannte In 2000 setzte die Fraport AG ihre Expansion an „A-Insel“ fertiggestellt; sie ist Zentrum der Abflug- wichtigen Standorten fort: Im Konsortium mit der halle A und Schwerpunkt von Retailing, Banken amerikanischen Bechtel Enterprises International sowie First Class Check-in. Rund ein Jahr lang war Ltd. und der peruanischen Cosapi S.A. gewann dieser Bereich, von Fluggästen und Besuchern fast Fraport die Ausschreibung für die Konzession zum unbemerkt, um weitere Retailing-Einheiten er- Betrieb des Flughafens der peruanischen Haupt- weitert und gleichzeitig mit moderner Brandschutz- stadt. An dem Konsortium, das über eine Laufzeit technik ausgerüstet worden. Ebenfalls in Terminal 1 von 30 Jahren den Flughafen Lima betreiben und ging Ende März 2000 die Verlängerung des Flug- ausbauen wird, ist Fraport mit 42,75 Prozent betei- steigs A mit insgesamt 13 zusätzlichen Gebäude- ligt (Bechtel: 42,75 Prozent, Cosapi: 14,5 Prozent). positionen, die von der Deutschen Lufthansa AG Die Konzession beinhaltet eine Option auf Verlänge- genutzt werden, ans Netz. Im Jahresverlauf wurden rung. An der Brisbane Airport Corporation Ltd., der im Zentralbereich des Terminals 1 außerdem schritt- Betreiberin des drittgrößten Flughafens in Austra- weise Teile des modernisierten und erweiterten lien, erwarb Fraport 0,77 Prozent der Anteile. Transitbereichs der Flugsteige B vom Passagierbe- trieb übernommen. Der Abschluss der Terminal- Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 sind die Besitzge- Ergänzungen markiert das bisher produktivste Jahr sellschaft Holding Unternehmen Hahn GmbH und dieses Terminals. die Betriebsgesellschaft Flughafen Hahn GmbH zur Flughafen Hahn GmbH verschmolzen worden. An Die im Vorjahr abgeschlossene Vereinbarung über der neuen Gesellschaft ist Fraport mit 74,9 Prozent die Rückgabe der bislang militärisch genutzten beteiligt. Die restlichen Anteile liegen beim Land Flächen am Flughafen Frankfurt Main eröffnet Rheinland-Pfalz. Fraport neue Entwicklungsperspektiven im Südteil des Flughafen-Geländes. Wie in den Vorjahren waren die Consulting-Leistun- gen der DACO auch 2000 international nachge- So konnte das Geschäftsfeld Frachtlogistik im fragt. Neben umfassender Airport-Management- Berichtsjahr die bisher bereits erfolgreiche Vermark- Beratung mit den Schwerpunkten konzeptionelle tung der CargoCity Süd fortsetzen. Es wurde eine Planung, Projektentwicklung, Betriebskonzepte Einigung über die Ansiedlung der Kühne & Nagel- und Training ist die Gesellschaft auf die Inbetrieb- Gruppe erzielt, die ihr Luftfrachtgeschäft in der nahme von Flughäfen bzw. Airport-Anlagen speziali- CargoCity Süd bündeln will. Auf 18.000 Quadrat- siert. Ein Beispiel dafür ist der Inchon International metern Fläche wird die Gesellschaft bis Mitte 2002 Airport bei Seoul, Südkorea. eine Luftfrachtumschlagshalle und ein Bürogebäude errichten. Sie wird dort Nachbar zahlreicher großer internationaler Expressdienste und Speditionen sein, die seit längerem die Standortvorteile der CargoCity Süd nutzen.
26 Strategische Geschäftsbereiche Der früher selbstständige Strategische Geschäftsbe- Informations- und reich Gebäude, Technik, Service (GTS) war vorwie- gend konzerninterner Dienstleister, der die am Kommunikationsdienst- Markt agierenden Strategischen Geschäftsbereiche und Beteiligungen der Fraport AG mit technischen leistungen Leistungen sowie Planungs- und Projekt-Manage- ment unterstützte. Darüber hinaus generierte der Bereich Zusatzumsatz mit externen Kunden, insbe- Im Geschäftsbereich Informations- und Kommuni- sondere am Flughafen Frankfurt Main und anderen kationsdienstleistungen (IUK) befasst sich Fraport Standorten von Fraport. Er unterstützte ferner die mit Planung, Entwicklung und Betrieb der IT- und Vorbereitung der Ausbauplanung. Kommunikationsdienstleistungen der Fraport AG sowie dem Vertrieb von selbsterstellten IT-Produk- Die im Jahr 2001 erfolgte Zusammenlegung der ten und mit Beratung bei IT-Projekten. Strategischen Geschäftsbereiche GTS und FIF zu einem neuen Strategischen Geschäftsbereich, IFM, Einen Schwerpunkt der Aktivitäten am Flughafen Immobilien und Facility Management, wird Prozes- Frankfurt Main bildete wie im Vorjahr die Weiter- se verschlanken und eine noch stärkere Orientie- entwicklung der operativen und administrativen rung der spezialisierten IFM-Leistungen an den IT-Kernsysteme. Bedürfnissen der vorwiegend internen Kunden des Bereichs ermöglichen. In 2000 nahm das über IUK geführte Fraport-Toch- terunternehmen AirTIS Airport IT Services Hahn Über GTS wurden drei Beteiligungs- bzw. Tochter- GmbH seine Tätigkeit auf dem Flughafen Frankfurt- gesellschaften der Fraport AG geführt: Die Gesell- Hahn auf. Der stark wachsende Flughafen stellt den schaft für Cleaning Service (GCS, Anteil Fraport: 40 noch kleinen Informations- und Kommunikations- Prozent) ist am Flughafen Hahn im Bereich Kabinen- dienstleister vor große Aufgaben. Im Berichtsjahr und Gebäudereinigung tätig. Die Energy Air GmbH, konnten bereits eine neue, leistungsfähige Telekom- eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Fraport munikationsanlage und ein zentraler Internet- AG, hat seit ihrer Gründung 1999 sukzessive die Ver- Zugangsknoten, der den Kunden am Standort marktung von Energie am Flughafen Frankfurt Main Frankfurt-Hahn E-Mail-Dienste und Internet-Zugän- übernommen. Die im Berichtsjahr gegründete ge erschließt, in Betrieb genommen werden. Flughafen Service GmbH (FSG), an der Fraport ein Drittel der Anteile hält, ist auf die Abfallentsorgung Der enge Austausch der ICT-Ressorts der Allianz- an Flughäfen spezialisiert. Im Rahmen einer europa- partner Schiphol Group (SG) und Fraport in einer weiten Ausschreibung ist es der Gesellschaft gelun- Anfang 2000 etablierten Arbeitsgruppe mündete gen, einen Vertrag mit siebenjähriger Laufzeit über in den Abschluss eines Kooperationsvertrags. Die Entsorgungsleistungen am Flughafen Frankfurt Bündelung des informations- und kommunikations- Main zu gewinnen. technischen Know-how beider Partner verfolgt als Hauptziel die Integration der ICT-Strategien von In 2000 konnte unsere Recycling-Quote am Flugha- Amsterdam und Frankfurt. fen Frankfurt Main auf über 80 Prozent erhöht wer- den, die Entsorgungskosten wurden nochmals reduziert.
Strategische Geschäftsbereiche 27 Wir leben von der Bewegung. Die Hochbahn Sky Line zum Abflug.
Finanzbericht Der Konzern der Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide – Fraport-Konzern – blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2000 zurück. Bei einem Konzernumsatz von 3.004,5 Mio DM erzielten wir ein deutlich verbessertes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 520,0 Mio DM. Der Konzern- jahresüberschuss stieg auf 252,3 Mio DM. Das Jahr brachte wichtige Weichenstellungen für weitere Expansion am Standort Frankfurt Main. Parallel dazu haben wir zukunftsträchtige neue Positionen im internationalen Flughafen-Geschäft aufgebaut.
30 Konzernlagebericht Konzernlagebericht Marktumfeld und Entwicklung des Luftverkehrs der Fraport AG Frankfurt Airport Services Über den Erwartungen liegendes Wachstum kenn- zeichnete den Weltluftverkehr im Geschäftsjahr 2000: Während das Passagieraufkommen um 6 Pro- zent zunahm, wuchs das Luftfrachtaufkommen um Worldwide für das 7 Prozent. Die Zahl der Flugzeugbewegungen (Starts und Landungen) stieg um 1 Prozent. Geschäftsjahr 2000 Entsprechende Zuwachsraten verzeichneten Europa und Deutschland: In Europa wuchs das Passagier- aufkommen im Berichtszeitraum um 8 Prozent, in Deutschland um 7 Prozent. Positiv beeinflusst von einer anziehenden Konjunktur in Euroland legte das Luftfrachtaufkommen kräftig zu: in Europa um Der Konzern der Fraport AG Frankfurt Airport 9 Prozent, in Deutschland um 10 Prozent. Die Zahl Services Worldwide – Fraport-Konzern – blickt der Flugzeugbewegungen erhöhte sich um 3 Pro- auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2000 zurück. zent. Bei einem Konzernumsatz von 3.004,5 Mio DM erzielten wir ein deutlich verbessertes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 520,0 Entwicklung der Verkehrszahlen im Fraport-Konzern Mio DM. Der Konzernjahresüberschuss stieg auf 252,3 Mio DM. Das Jahr brachte wichtige An diesem Wachstum konnte der Fraport-Konzern Weichenstellungen für weitere Expansion am mit den Flughäfen Frankfurt Main, Hahn, Saar- Standort Frankfurt Main. Parallel dazu haben brücken und Antalya sowie Hannover angemessen wir zukunftsträchtige neue Positionen im inter- teilhaben. Die Zahl der Fluggäste im Konzern erhöh- nationalen Flughafen-Geschäft aufgebaut. te sich um 12,4 Prozent auf 62,6 Millionen. Die beförderte Tonnage Luftfracht stieg um 13,1 Prozent auf 1,674 Millionen Tonnen. Die Flugzeugbewegun- gen nahmen um 8,2 Prozent auf 616.687 zu. Dabei beziehen sich die Verkehrszahlen für den Standort Frankfurt Main auf den Gesamtverkehr und für die Standorte Hahn, Hannover, Saarbrücken und Anta- lya auf den gewerblichen Verkehr. Passagierverkehr Alle Standorte des Fraport-Konzerns verzeichneten ein starkes Wachstum im Passagierverkehr. Die Zunahme des Fluggastaufkommens am Standort Hahn ist auf die positive Entwicklung im Pauschalrei- severkehr und auf ein erhöhtes Angebot der Flugge- sellschaften im Niedrigpreissegment zurückzufüh- ren. Vor allem bedingt durch das Sonderereignis EXPO konnte der Standort Hannover eine Steige- rung des Passagieraufkommens erzielen.
Konzernlagebericht 31 Am Flughafen Frankfurt Main, dem wichtigsten Luftfracht Standort im Konzern, setzte sich der außerordentlich positive Trend der Vorjahre fort. Mit einem Aufkom- Das Frachtaufkommen nahm an allen Standorten men von knapp 49,4 Millionen Fluggästen, einem des Fraport-Konzerns (mit Ausnahme des Standorts Plus von 7,6 Prozent, erzielte der Flughafen Frankfurt Saarbrücken) zu. Auffällig ist die Wachstumsdynamik Main 2000 ein neues Rekordergebnis und behaupte- am Standort Hahn mit einer Frachtzuwachsrate von te damit seine führende Position auf dem europä- 71,7 Prozent. Gründe hierfür waren Kapazitätsauf- ischen Kontinent. Am 29. September 2000 wurde stockungen und die Einführung neuer Destinationen mit 182.259 Passagieren ein neuer Spitzenwert der Carrier als Reaktion auf die rege Außenhandels- erreicht, der den des Vorjahres noch einmal um nachfrage. mehr als 17.000 Fluggäste übertraf. Der September brachte mit fast 4,8 Millionen Passagieren auch das Auf den Standort Frankfurt Main, die führende Luft- bisher höchste Monatsergebnis. frachtdrehscheibe Europas, entfällt der wesentliche Anteil des Gesamt-Frachtaufkommens im Konzern. Das erste Quartal begann zunächst schwach: Furcht Hier wurde ein Wachstum von 11,3 Prozent oder vor dem Jahrtausendwechsel und eine Flaute im Pau- rund 161.000 Tonnen verzeichnet; es wurden rund schalreiseverkehr bremsten die Wachstumsdynamik. 1,589 Millionen Tonnen Luftfracht umgeschlagen. Den Star Alliance-Partnern gelang es, durch Netz- Wichtigster Wachstumsmotor war der Interkonti- optimierungen und attraktive Tarife ihre Präsenz in nentalverkehr mit Fernost und Nordamerika (zusam- Frankfurt Main weiter zu stärken. Zusätzliche Um- men rund 62 Prozent des Frachtaufkommens in steigerverkehre zwischen Europa und Nordamerika Frankfurt Main). Damit konnte die Spitzenposition bzw. Fernost ließen den Anteil der Transferfluggäste im Frachtbereich vor London-Heathrow und Amster- bis zum Jahresende auf 50 Prozent anwachsen; das dam spürbar ausgebaut werden. Aufkommen an Ausland-/Ausland-Umsteigern stieg auf eine neue Höchstmarke. Auch ohne den Schalttag (29. Februar; Effekt: 0,3 Prozent) war 2000 ein Rekordjahr der Luftfracht in Mit dem zweiten Quartal erholte sich die Nachfrage Frankfurt Main: Der letzte monatliche Umschlagsre- nach Veranstalterreisen. Fast alle Mittelmeer-Anrai- kord (Oktober 1999, rund 133.500 Tonnen) wurde ner erzielten spürbare Zuwächse. im zweiten Halbjahr 2000 viermal übertroffen. Neuer Spitzenmonat blieb jedoch der Oktober mit Der starke US-Dollar stützte ein nachhaltiges Ver- 151.200 Tonnen. Der letzte wöchentliche Spitzen- kehrswachstum. Zwar litt der Verkehr mit Südamerika wert (Dezember 1999, 32.045 Tonnen) wurde 2000 und der Karibik unter den Wechselkursparitäten, die gleich 14-mal überboten und steht nun bei 35.269 Incoming-Reisen aus Nordamerika sind jedoch kräf- Tonnen. tig angestiegen. Belebend wirkten sich in den Som- mermonaten die EXPO auf die Nachfrage aus den Diese Entwicklung spiegelt generell die zunehmende USA und die Olympischen Sommerspiele in Austra- konjunkturelle Belebung der deutschen und welt- lien aus. Wesentlicher Wachstumsträger war im weiten Wirtschaft sowie die durch den schwachen gesamten Jahresverlauf der Interkontinentalverkehr, Euro geprägte Exportsituation wider. Während das mit Nordamerika und Asien an der Spitze der Ent- Importwachstum beim Frachtaufkommen um 5,6 wicklung. Wirtschaftliche Erholung und voranschrei- Prozentpunkte auf 10,8 Prozent stieg, veränderte tende Globalisierung ließen aber auch den geschäfts- sich das Exportwachstum für diesen Zeitraum von reiseträchtigen Verkehr mit Nord- und Westeuropa 8,4 Prozent auf 13,1 Prozent. spürbar wachsen.
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