SGSS Eine kleine Gesellschaft mit grossen Perspektiven - Swiss Pain Society
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SGSS Schweizerische Gesellschaft zum Studium des Schmerzes Eine kleine Gesellschaft mit grossen Perspektiven Eli Alon
INHALTSVERZEICHNIS 1 Einleitung 1 2 Gründung 2 3 Präsidiale Amtszeiten 3 3. 1 Markus Felder 3. 2 Peter Rosatti 3. 3 Sandro Palla 3. 4 Eli Alon 3. 5 André G. Aeschlimann 3. 6 Christine Cedraschi 4 Jahreskongresse 14 5 Ehrenmitglieder 20 6 Logo und Webseite 22 7 Bildung 23 7. 1 Ausbildung: Mantelstudium 7. 2 Weiterbildung: Multidisziplinärer Kurs 7. 3 Fortbildung unter SGSS Schirmherrschaft (einzelne Beispiele) 7. 3. 1 Tägliche Probleme in der Regionalanästhesie und Schmerztherapie, Zürich 1995 7. 3. 2 Les Rencontres de Genève, 1998 7. 3. 3 Practical Aspects of Pain Management, Lugano 1999 7. 3. 4 PEPS, Luzern 2008 7. 3. 5 Gemeinsamer SGSS–SGAR Kongress, Lugano 2000 7. 3. 6 Acute Chronic and Cancer Pain, Lugano 2001 Herausgeber 7. 3. 7 Praktische diagnostische Übungen, Zürich 2006 – 2009 Eli Alon mit zusätzlichen Beiträgen von 7. 3. 8 Les Rencontres de Genève, 2003 André G. Aeschlimann, Drazen Mihic, Andrea Macak, Sandro Palla, Angie Röder 7. 3. 9 Les Rencontres de Genève, 2005 Redaktionelle Mitarbeit: Beatrice Schwegler 7. 3. 10 Clinical Aspects of Chronic Pain Management, Zürich 2007 7. 3. 11 Chronic Pain: Pharmacologic and Interventional Therapy, Ascona 2008 Anschrift 7. 3. 12 Nottwil, Invasive Procedures in Motion, Nottwil 2008 Prof. Dr. med. Eli Alon 7. 3. 13 Pain Management in Neonates, Bern 2008 Professor für Anästhesiologie und Schmerzmedizin an der Universität Zürich 7. 3. 14 Schmerzpsychologie, Nottwil 2008 7. 3. 15 An update on headache and orofacial pain, Zürich 2008 Praxis für Schmerztherapie 7. 3. 16 Pain Winter Meetings, Davos 2008, 2010, 2012 Färberstrasse 28, 8008 Zürich 7. 3. 17 Les Rencontres de Genève, 2011 Gestaltung 8 Wissenschaftliche Preisverleihung 39 Sophie Délitroz 8. 1 UPIS-Award und Fellowship Pomcany’s Marketing AG, www.pomcanys.ch 8. 2 Poster-Preis SGSS 8. 3 EGG Druck Stutz Druck AG, www.stutz–druck.ch I
9 Wissenschaftsbrunch 46 10 Special Interest Group SIG 48 10. 1 Neuropathische Schmerzen 10. 2 Schmerzpsychologie: Diagnostik und Therapie 10. 3 Fibromyalgia /Central Sensitivity Syndromes 10. 4 Schmerz und Bewegung 10. 5 Spine 10. 6 Multimodale Schmerztherapie An meine Enkelkinder Laura, Gary, Nicolas und Deborah 10. 7 Echographie 10. 8 SGSS Kurs Alumni Treffen 11 Fachzeitschriften 55 11. 1 Dolor 11. 2 Der Schmerz 11. 3 European Journal of Pain 11. 4 Douleur et Analgésie 11. 5 Numéro douleur annuel dans la revue Médical Suisse 12 Schweizerische Projekte der SGSS 63 12. 1 Interpellation an den Bundesrat 12. 2 Gesellschaftliche Auswirkungen von Schmerz 13 Liste Schmerzeinrichtungen 71 14 EFIC: European Federation of IASP Chapters 73 15 IASP: International Association for the Study of Pain 76 16 WIP: World Institute of Pain 78 17 WSPC: Wolrd Society of Pain Clinicians 79 18 ESRA: European Society of Regional Anesthesia 80 19 VSP: Vereinigung Schweiz Schmerzpatienten 80 20 SSIPM: Swiss Society of Interventional Pain Management 82 21 SKG: Schweizerische Kopfwehgesellschaft 82 22 Europäische Projekte in Zusammenarbeit mit der SGSS 84 22. 1 Change Pain 22. 2 Pain Proposal 22. 3 Societal Impact of Pain 23 Schlusswort 92 II
Geleitwort zum 20. Gründungsjubiläum nicht zufällig das Leitthema «20 Years of Building Bridges» gewählt hat. Mitglieder der SGSS Prof. Dr. med. Hans G. Kress, EFIC Präsident sind in vielen Gremien und Funktionen in der European Pain Ein Blick in die Statuten verrät, dass die Schweizerische Federation aktiv, und umgekehrt haben wir mit der SGSS Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (SGSS) ihr erstes einen verlässlichen und freundschaftlich verbundenen offizielles Geschäftsjahr 1991 abschloss. Damit gehört sie Partner als EFIC-Mitglied. Anlässlich der beeindruckenden nicht zu den ganz jungen, aber auch sicher nicht zu den Leistungsbilanz möchte ich dem Herausgeber Eli Alon und der sehr früh gegründeten nationalen Schmerzgesellschaften, Schweizerischen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes und dies hat einen simplen historischen Grund: Sie ist – wie zu dem Erreichten herzlich gratulieren. Ich bin mir einer po- später auch die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) sitiven und vielversprechenden zukünftigen Entwicklung und die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes unseres Schweizerischen EFIC-Chapters sicher, zu der ich (DGSS), die jetzt auf den Namen Deutsche Schmerzgesell- weiterhin alles Gute wünschen möchte. schaft (DSG) hört – aus der ursprünglich länderübergrei- fenden deutschen Sektion der International Association for Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede, DGSS Altpräsident the Study of Pain (IASP) hervorgegangen, die bereits 1975 und IASP Präsident-elect. als deutschsprachiges Chapter der IASP gegründet wurde. Mit dem vorliegenden Band feiert die Schweizerische Gesell- Wie das vom ehemaligen SGSS Präsidenten Eli Alon her schaft zum Studium des Schmerzes (SGSS) ihr 23-jähriges ausgegebene Buch eindrücklich belegt, hat sich die SGSS Bestehen. Zu der über mehrere Jahrzehnte dauernden kon- inzwischen aus kleinen Anfängen zu einer immer noch tinuierlichen Arbeit für die Verbesserung der Schmerzfor- relativ kleinen, aber wichtigen nationalen interdisziplinären schung und der Schmerztherapie gratuliere ich den Kolle- Schmerzorganisation entwickelt, die ein angesehenes und ginnen und Kollegen in der Schweiz ganz herzlich. Der mitgestaltendes Mitglied sowohl der IASP als vor allem auch vorliegende Band belegt sehr eindrücklich die Vielfalt an der European Pain Federation EFIC geworden ist. Professor Aktivitäten, mit denen die SGSS das Motto der International Alon hat als langjähriger Schweizerischer EFIC Councillor Association for the Study of Pain (IASP) verfolgt «Working und ab 2008 als Honorary Treasurer die Geschicke der Euro- together for pain relief throughout the world». Die SGSS pean Pain Federation EFIC (so unser noch druckfrischer veranstaltet Fortbildungskurse, vergibt Preise, gibt Publika- neuer Name, der die etwas unhandliche Bezeichnung Euro- tionen heraus, unterhält Arbeitsgruppen zu wichtigen Un- pean Federation of IASP Chapters ablöst) mitbeeinflusst und terthemen, berät die gesundheitspolitischen Gremien und der Schweizerischen Schmerzgesellschaft eine internationale arbeitet mit Selbsthilfeorganisationen von Schmerzpatienten Stimme verliehen. zusammen. Auf diese Weise bringt die SGSS Forscher, Kliniker Der kurze Rückblick auf die Entwicklung der SGSS zeigt und andere Gesundheitsberufe zusammen für gemeinsame eine positive Bilanz dieser mehr als 20 jährigen Geschichte Anstrengungen zur Erforschung des Schmerzes und zur Um- und lässt auf weitere nationale und internationale Impulse setzung der Forschungsergebnisse in die Verbesserung der seitens der SGSS hoffen. Insbesondere die gelungene Inte- Behandlung von Patienten mit akuten oder chronischen gration der Mitglieder unterschiedlicher Sprachfamilien, Schmerzen. Auch über die Schweiz hinaus ist die SGSS aktiv die sich im vielsprachigen Namen der SGSS widerspiegelt, an Programmen zur Verbesserung der Versorgung von kann auch als Modell für eine multinationale Föderation Schmerzpatienten beteiligt, wie der «Societal Impact of Pain» wie EFIC gelten, die anlässlich des VIII. EFIC Kongresses Initiative in Europa und in Programmen der IASP weltweit. 01 02
Als Gastgeberland für den Sitz der Weltgesundheitsorgani- particularly intensive for many of the national congresses, sation WHO in Genf hat die Schweiz für die IASP eine beson- like in Sibari, Verona (for the 30. anniversary of the AISD), dere Bedeutung bei deren Programmen zur Verbreitung von Silvi (with the first FPP golf tournament) etc. Besides that, Therapieschemata für die Tumorschmerztherapie («Analge members of the SGSS have always been very present at the tika-Leiter») und zur Weiterentwicklung der International international level, actively participating to initiatives related Classification of Diseases (ICD). Schon vor der konstituieren- to the promotion of pain study and management. Just to men- den Sitzung der SGSS am 25. Mai 1990 waren viele Schwei- tion few of them, I would remind the Pain Proposal, the Change zerische Kollegen im Rahmen der IASP und der ehemaligen Pain, and last but not the least, the 4 symposia Societal Impact deutschsprachigen Sektion der IASP aktiv. Ich freue mich, dass of Pain, where the SGSS has always been well represented at aus dieser Sektion inzwischen drei eigenständige starke Fach- the European level. I would conclude wishing an increasing gesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz common activities for the future, but also making clear that hervorgegangen sind, die in ihren jeweiligen Ländern die the basis for a productive and proactive collaboration has been Schmerzmedizin repräsentieren. Den Kolleginnen und Kol- well established. legen in der Schweiz wünsche ich auch für die nächsten Jahr- I wish all of you a splendid scientific and social future. zehnte eine erfolgreiche Arbeit zum Wohl der Schmerzpati- enten, und ich hoffe, dass dieser Band dazu beiträgt, dieser Prof. Dr. med. Rudolf Likar, ÖGSS Altpräsident Arbeit die verdiente Aufmerksamkeit zu sichern. Das Buch befasst sich mit Themen, die für die Schmerztherapie von immenser Bedeutung sind wie Ausbildung, Wissen- Prof. Giustino Varrassi, AISD Altpräsident schaftsarbeit und es wird auch die Liste der Schmerzein und EFIC Altpräsident richtungen angeführt. Es wird die internationale Vernetzung Dear Members of the Swiss Pain Association (SGSS), as Past der Schweizer Gesellschaft zum Studium des Schmerzes dar- President of the Italian Pain Association (AISD) and Past Pres- gelegt, die ein Verdienst von Prof. Eli Alon ist. Ich darf Dich zu ident of European Pain Federation (EFIC), it is for me a pleas- diesem Buch herzlich beglückwünschen und jedem Interes- ure to cheer for the initiative of Prof. Eli Alon to publish a sierten in der Schmerztherapie zum Lesen empfehlen. story of the evolution of your Association. Indeed, during the years there have been many interexchange and a lot of mu- Prof. Dr. med. Thomas Pasch, SGAR Altpräsident tuality to keep alive, and increase the common interest of the Menschen haben von Beginn an, wenn sie unter Schmerzen two Associations, the Italian and Swiss ones. Even if the AISD zu leiden hatten, sich Linderung oder Befreiung von ihren was born much before than SGSS, in fact it was founded in Heilern und später von ihren Ärzten erhofft, in der Neuzeit March 1976, still its Members have learned a lot from the berechtigterweise auch erwarten dürfen. Dass die Sch initiatives organized in Switzerland. There were many, over merztherapie ein eigenes Gewicht im Gesamtspektrum der the last years which promoted a cultural exchange. The most Medizin gewinnen konnte, hat vor 60 Jahren mit dem erst- important have been in Ascona, Bern, Davos, Lugano, and maligen Erscheinen von John Bonicas Buch «The Manage- Zurich, always with a very international faculty and renowned ment of Pain» eingesetzt und seither eine wachsende Dynamik scientists. Also, members of the SGSS have frequently partici- erlangt. Eine zunehmende Zahl von Ärztinnen und Ärzte pated in congresses organized by the AISD, and this last has vieler Fachgebiete verlegte den Schwerpunkt ihrer klini- enjoyed the presence of the neighbors colleagues from differ- schen und wissenschaftlichen Aktivität auf die Schmerz- ent locations in Switzerland. Their cultural activity has been medizin, und 20 Jahre nach seiner ersten Pionierleistung 03 04
war es wiederum Bonica, der die Gründung einer internatio- 1 Einleitung nalen Schmerzgesellschaft anregte, worauf die International Association for the Study of Pain, die IASP, entstand. Die Schweizerische Gesellschaft zum Studium des Schmerzes Die IASP initiierte und unterstützte voller Elan die Bil- (SGSS) wurde im Jahr 1990 gegründet als Kapitel der Euro- dung nationaler Gesellschaften resp. Sektionen, der Natio- pean Federation of International Chapters EFIC, welche nal Chapters. Bald darauf entstand eine gemeinsame wiederum einen Teil der IASP, International Association for Schmerzgesellschaft der deutschsprachigen Länder, später the Study of Pain, darstellt. Die SGSS verfolgt die gleichen mit einer deutschen, österreichischen und schweizerischen Interessen wie EFIC und IASP, ist aber eine eigenständige Sektion, und vor nahezu einem Vierteljahrhundert entstand Gesellschaft, die ihre Aktivitäten den lokalen Umständen daraus die Schweizerische Gesellschaft zum Studium des anpasst und auch selbständig entscheidet. Ziel dieser nicht Schmerzes, die SGSS. Als echte multidisziplinäre Gesellschaft gewinnorientierten Fachgesellschaft ist die Förderung der vereint sie unter ihrem Dach Spezialisten verschiedener Forschung im Bereich Schmerztherapie. Die SGSS fördert Fachgebiete, deren Anliegen es ist, die Behandlung von Sch aber auch den Austausch von wissenschaftlichen Erkennt- merzen ständig zu verbessern, die Kenntnisse über den nissen und praktischer Erfahrung im Bereich der klinischen Schmerz und seine Behandlung zu erweitern und zu verbrei- Arbeit und unterstützt den Unterricht, Weiter- und Fort- ten und die Ziele und Anliegen der Schmerztherapie der All- bildung in der Schweiz. Die Mitglieder profitieren von gemeinheit zu vermitteln. Der Altpräsident der SGSS, Prof. medizinischen Informationen im Bereich Schmerztherapie Dr. Eli Alon, hat es auf sich genommen, die Geschichte der und dürfen sich in Verbindung mit bestehenden Schmerz- Gesellschaft in diesem Buch zusammen mit kompetenten institutionen setzen. Schlussendlich soll es ihnen auch Koautoren aufzuzeichnen. Es ist höchst instruktiv und span- möglich sein, sich in ein aktives Forum einzuloggen. In den nend zu lesen, wie es gelungen ist, die Fachleute der verschie- letzten 23 Jahren ist es der SGSS gelungen, einen regen denen Disziplinen zusammenzubringen, auf gemeinsame Austausch mit ihren Mitgliedern zu gewährleisten, die Ziele zu verpflichten und der Schmerzmedizin in der Schweiz Schmerztherapie in der Schweiz weiterzuentwickeln und ein Gesicht zu verleihen. Die Vielfalt der beschriebenen Ak- den interdisziplinären Behandlungsstandard im Bereich tivitäten ist eindrucksvoll: eine landesweit ständig gewach- Schmerztherapie hierdurch stets zu verbessern. sene Vielfalt der therapeutischen Angebote für Schmerzpa- tienten, eine zunehmende Verankerung der Schmerzmedizin in Aus-, Weiter- und Fortbildung, Aufbau von klinischer und Grundlagenforschung, erfolgreiche internationale Zusam- menarbeit und schliesslich die Darstellung und Vertretung der schmerztherapeutischen Anliegen in Politik und Öffent- lichkeit. Ein solcher Rückblick ist Dokumentation aus erster Hand, nämlich durch noch selbst an der Entwicklung Betei- ligte, dient der Selbstvergewisserung in der Gegenwart durch Bewusstmachen des Erreichten und hilft, den Blick für zu- künftige Aufgaben zu schärfen. 05 1
2 Gründung 3 Präsidiale Amtszeiten 3. 1 1990 – 1996 Präsident Die konstituierende Sitzung der Schweizerischen Gesell- PD Dr. med. Markus Felder schaft zum Studium des Schmerzes fand am 25. Mai 1990 in Interlaken statt. Anlässlich eines Treffens der Mitglieder der Nach der konstituierenden Sitzung fing der gewählte Vorstand Schweizerischen Kopfweh- und Rheumatologischen Gesell- mit der sofortigen Vorbereitung des ersten Kongresses der schaft sowie der sogenannten Schmerzgesellschaft für Gesellschaft, der schon im November im gleichen Jahr 1990 in Deutschland, Österreich und Schweiz wurde auf Initiative Bern unter dem Präsidium von Markus Felder stattfand, an. von einigen Ärzten (u. a. Drazen Mihic) die Notwendigkeit Die Hauptthemen waren Funktionelle Neurochirurgie in der Gründung einer neuen, nur Schweizerischen Gesell- der Schmerzbehandlung, medikamentöse Migräne-Behand- schaft, die sich speziell mit dem Schmerzproblem befasst, lung und Schmerztherapie bei Krebspatienten. Die Vorberei- erkannt. Während der gleichen Sitzung wurde der Vorstand tung und Durchführung der jährlichen Kongresse blieb eine der neuen Gesellschaft gewählt: Die Vorstandsmitglieder der wichtigsten Aktivitäten. Dabei mussten die spezifischen waren PD Dr. med. Markus Felder (1. Präsident), Dr. med. B. Gegebenheiten der Schweiz, vor allem der drei verschiedenen Demierre, Prof. Rudolf Kissling, Dr. Christian Meyer, Dr. Sprachregionen, speziell berücksichtigt werden. In diesem Drazen Mihic, Dr. Peter Rosatti (2. Präsident) und Prof. Jean Sinne wechselte die Lokalität des Kongresses jedes Jahr und, Siegfried. je nach Sprachregion, auch die überwiegende Sprache des Treffens. Häufig wurde dann Englisch als Kongresssprache gewählt, da die meisten Besucherinnen und Besucher doch Englisch sprechen. Der nächste Jahreskongress wurde im November 1991 in Chavannes-de-Bogis unter der Führung von Peter Rosatti durchgeführt. Die Hauptthemen des Tref- fens waren die Kopfschmerzen, die zentralen Schmerzen und die neurologischen Blockaden. Das Jahrestreffen der Gesellschaft im 1992 fand im September in St. Gallen statt. In Organisation vom dortigen Chef der Onkologie, Prof. Hans-Jörg Senn, wurden metho- dische und psychologische Aspekte des Schmerzproblems und der Schmerzbehandlung in der Onkologie vorgetragen und diskutiert. Die Hauptziele des Präsidenten und des Vor- standes in den ersten Jahren waren Bekanntmachung der Gesellschaft unter der Ärzteschaft und unter den potentiellen Sponsorenfirmen. Zu diesem Zweck wurden intensive schrift liche Kontakte und Kooperationen mit internationalen (IASP, EFIC) und schweizerischen Ärztegesellschaften gesucht. Die Früchte dieser Anstrengungen waren bald sichtbar in wach- sender Zahl der Mitglieder, der Sponsorenfirmen und der Markus Felder gemeinsamen Tagungen mit anderen Gesellschaften, wie 1. Präsident 2 3
Schweizerischer Anästhesie-, Kopfweh-, Rheumatologie-, aus, wie man die Teilnehmerzahl steigern könnte. Als Folge Neurologie-Gesellschaft. Besonders unterstützend zu dieser davon traf man die Entscheidung, die Fortbildungstreffen im Zeit war die Firma Janssen, die jahrelang die wichtigste Spon- Frühling abzuschaffen und die wissenschaftlichen jährli- sorenstütze der Gesellschaft war. Die damalige Sekretärin, chen Treffen der Gesellschaft nur noch auf eine Jahresver- Frau Beatrice Schwegler, die kontinuierlich das Sekretariat sammlung zu konzentrieren. seit den ersten Tagen der Gesellschaft erfolgreich und zuver- lässig führte, kam ursprünglich auch aus dieser Firma. Der junge Vorstand hat sich sehr intensiv mit der Fort- 3. 2 1996 – 1999 Präsident bildung befasst. Es wurde die Lieferung der zwei Fachzeit- Dr. med. Peter Rosatti schriften (Douleur et Analgesie und European Journal of Pain) an alle Mitglieder finanziert. Zwischen den Jahres- Die nächste Jahresversammlung fand ein letztes Mal im kongressen wurden auch kleinere lokale Treffen organi- April 1996, (später wurden die Versammlungen in der zweiten siert, an welchen die Mitglieder ihre interessanten oder Hälfte des Jahres, meistens in November abgehalten) im problematischen Fälle vortragen und gemeinsam diskutieren pittoresken Montezillon oberhalb des Neuenburgersees konnten. Die SGSS war und blieb bis heute auch als Patronats- statt. Dieses Mal, unter dem Präsidium von D. Mihic, fühlten gesellschaft sehr aktiv, wie zum Beispiel an Treffen der sich viele Mitglieder mit dem gewählten Thema – «Die Er- Zürcher Lungenliga, der Lega Ticinese contro il cancro, der fahrungen aus den Schmerzpraxen in der Schweiz» ange- Zürcherischen Schmerzkonferenz und an den Rencontres de sprochen: Das Treffen war sehr gut besucht. Dieses Treffen Genève. Weitere solche Aktivitäten aus jenen ersten Jahren war gleichzeitig der Abschluss der Wirkung des ersten der jungen Gesellschaft fanden auch in Nottwil und Genolier Vorstandes und des Präsidiumsmandates von M. Felder. statt. Während diesen ersten sechs Jahren konnte sich die junge Gesellschaft erfolgreich konsolidieren und sich in der Schweiz Fortbildungstreffen und international positionieren. Der nächste Präsident P. Im April 1994 (Präsidium Rudolf Kissling) und im April 1995 Rosatti und der neu gewählte Vorstand setzten vor allem die (Präsidium Bertrand Demierre) fanden die neu geschaffenen Konsolidierung des Erreichten und die Anstrengungen zur Fortbildungstreffen der Gesellschaft im schönen, kleinem Definition, Formation und Anerkennung des neuen Fähig- Städtli Murten statt. Trotz der interessanten Themen «Mor- keitsausweises für Schmerztherapie fort. Dazu wurde, der bus Sudeck» und «Terminale Schmerzpatienten» waren die neuen Zeit entsprechend, die Vorbereitung der Internetprä- Konferenzen leider schwach besucht. Diese Tendenz setzte sentation der SGSS in Angriff genommen. Der nächste Kon- sich auch an den jährlichen Kongressen in 1994 und 1995 fort. gress der Gesellschaft fand zusammen mit der Schweizeri- Der Kongress in 1994 in Murten wurde unter dem Präsidium schen Neurologischen Gesellschaft in Aarau im November von R. Kissling zusammen mit der Schweizerischen Rheu- 1997 statt. Unter dem Präsidium von Ch. Meyer war das The- matologie-Gesellschaft zum Thema Morbus Sudeck, und in ma «Neuropathischer Schmerz». 1998 wurde in Genf unter 1995 ebenfalls in Murten unter dem Präsidium von Dr. Chris- dem Präsidium von P. Rosatti das Thema «Whiplash Injury» tian Meyer zusammen mit der Schweizerischen Kopfwehge- diskutiert. Dieses Thema traf auf grosses Interesse bei Ärzten sellschaft organisiert Thema: Terminale Schmerzpatienten. und Schmerzspezialisten und war wiederum sehr gut be- Jahreskongress Biel 2004 Die schlecht besuchten Treffen in 1994 und 1995 seitens der sucht. 1999 organisierte Dr. I. Barone-Kaganas in Basel die SGSS-Mitglieder löste intensive Diskussionen im Vorstand Jahresversammlung unter dem Motto: «Körpertrauma, See- Jahreskongress Luzern 2002 4 5
lenschmerz – Seelentrauma, Körperschmerz». Trotz der sehr stimmen, dass eine kompetente und alles umfassende interessanten und gut präsentierten Vorträge war die Teil- Schmerztherapie nötigerweise die Sache der Fachspezialisten nehmerzahl etwas gesunken. Danach organisierte E. Alon, ist. Eine im Jahr 2002 gestartete Opioid-Konsensus-Kommis- zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Anäs- sion fasste die ausführlichen Richtlinien der Opioidtherapie bei thesiologie und Reanimation (SGAR), im Jahr 2000 in Lugano chronischen Schmerzen zusammen, die im 2004 in Form eines einen sehr erfolgreichen Kongress mit dem Thema «Pharma- Manuskriptes der breiten Ärzteschaft angeboten wurden. Im kologische Schmerzmodulation». Als Folge von grosszügigem Jahr 2003 konnte ein Sponsorenpool gegründet werden. Sein Sponsoring konnte die SGSS finanziell auch gut profitieren. Ziel war und ist, die wissenschaftlichen Aktivitäten der Gesell- schaft mit garantierten fixen jährlichen Beiträgen finanziell zu unterstützen. Damit konnte man die unsicheren (Kongress-) 3. 3 1999 – 2005 Präsident Einnahmen in «defizitären Jahren» ausgleichen. Gleichzeitig Prof. Dr. med. dent. Sandro Palla gab die SGSS den betreffenden Firmen – zurzeit sind das Grün enthal Pharma, IBSA, Janssen-Cilag, Medtronic, Mundiphar- Am Kongress 1999 übernahm Sandro Palla das Präsidium ma, Nycomed, UPSA und Pfizer – die Möglichkeit ihre Aktivi- der Gesellschaft. Während seiner Amtsperiode, die bis ins täten mit denjenigen der Gesellschaft besser koordinieren zu 2006 dauerte, wurde die SGSS weiter professionalisiert. können. Im Rahmen der von EFIC lancierten Initiative Week Es wurden verschiedene Kommissionen gegründet, beste- Against Pain hat die SGSS eine wichtige Aktion unternommen: hend meistens aus Mitgliedern und zugezogenen Experten, eine Interpellation wurde im Parlament eingereicht, um die die sich mit spezifischen Aufgaben befassten. Die Internet- Politiker über die ökonomischen und sozialen Aspekte chroni- Präsentation der SGSS wurde definitiv ins Leben gerufen. scher Schmerzen zu informieren. Die eigene Webseite wurde jedes Jahr weiter entwickelt und ist zur Zeit eine ausgezeichnete Möglichkeit für Ärzteschaft, Patientinnen und Patienten, Firmen und alle sonst interes- 3. 4 2005 – 2008 Präsident sierten Personen, um sich über die Aktivitäten der SGSS, Prof. Dr. med. Eli Alon ihrer Mitglieder und alle praktischen und theoretischen Aspekte zum Thema Schmerz zu erkundigen. Im 2005 übernahm die präsidiale Funktion der Gesellschaft Die Fortbildungskommission befasste sich intensiv und Eli Alon. Unter seiner dynamischen Führung wurden ver- erfolgreich mit dem Zusammenstellen eines Weiterbildungs- schiedene Aktivitäten gestartet: Jeden Monat findet in einer programms zum Erlangen des Fähigkeitsausweises für anderen Stadt der SGSS Wissenschafts-Brunch statt. An die- Schmerztherapie. Im Jahr 2004 war es dann so weit – die sen Treffen, die seitens der regional wirkenden Mitglieder ersten Absolventen des von Etienne Roux in Gerzensee organisiert werden, haben die Interessierten die Möglichkeit, durchgeführten Kurses «Schmerztherapie nach Schmerzme- ihre interessanten klinischen Fälle oder ihre wissenschaft chanismus» bekamen ein entsprechendes Diplom. Trotz der liche Tätigkeit zu präsentieren. Ende 2006 konnte auch eine Tatsache, dass der Fähigkeitsausweis wegen des fehlenden Liste der Schmerzeinrichtungen erstellt werden. Die Erfas- Konsensus der Schweizerischen Radiologie-Gesellschaft sung solcher Institutionen sollte der Qualitätskontrolle der noch nicht offiziell seitens der FMH anerkannt wird, ist zu Schmerztherapie, und somit dem allgemeinen Etablieren die- hoffen, dass es nur noch Frage der Zeit ist, bis alle ärztlichen Sandro Palla ses spezifischen medizinischen Faches dienen. Im Ausbil- Eli Alon und nichtärztlichen Organisationen in der Schweiz überein- 3. Präsident dungsbereich konnte das Thema Schmerz weiterhin den 4. Präsident 6 7
Medizinstudenten unterrichtet werden; hoffentlich wird das Aufgaben gemäss Statuten wahrnehmen zu können. Die an allen Schweizer Universitäten bald möglich werden. Als Anzahl der Mitglieder konnte in diesen 3 Amts-Jahren von Weiterbildung wird ein 80-stündiger Kurs der SGSS in deut- 211 auf erfreuliche 280 (32 %) gesteigert werden. Ein wissen- scher Sprache ab 2007 und später in französischer Sprache schaftliches Komitee widmete sich der erfolgreichen Durch- weiterhin für alle interessierten Fachpersonen stattfinden führung der Jahreskongresse: und hoffentlich wird es endlich gelingen, ein Diplom für 2009 Die gemeinsame Jahrestagung (unter der souveränen Schmerztherapie offiziell einzuführen und somit zu helfen, Leitung von Dr. med. Peter Myers, Präsident des wissen- die Schmerztherapie als spezifisches medizinisches Fach zu schaftlichen Komitees, mit A. G. Aeschlimann, M. Besson, etablieren. Die Fortbildung mit praktischen Kursen und U. W. Buettner, Ch. Favre, V. Piguet, P. Sandor, A. Siegel, M. Stur Übungen wird jährlich durchgeführt wie auch weitere Sym- zenegger, P. Vuadens) wurde gemeinsam mit der Schweize- posien mit international bekannten Referenten. rischen Kopfwehgesellschaft durchgeführt. Thema des Kongresses war der «Übergang» vom akuten Schmerz zur Die folgenden Jahreskongresse waren chronischen Schmerzerkrankung unter multidisziplinärer 2006 in Winterthur zusammen mit der Schweizerischen Betrachtung mit der wichtiger Fragestellung, ob es möglich Gesellschaft für Manuelle Medizin SAMM und der Interes- sei, diesen Prozess aufzuhalten. Über 250 Teilnehmer dis- sengemeinschaft für Myofasziale Triggerpunkt-Therapie kutierten vertieft über pathophysiologische, klinische, psy- IMTT; 2007 in Sion «Iatrogene Schmerzen», und 2008 in Biel chologische und soziale Aspekte sowie frühe therapeuti- «Den chronischen Schmerzpatienten verstehen und behan- sche Interventionsmöglichkeiten zur Vermeidung einer deln», zusammen mit der Association Suisse de Psycho Chronifizierung. thérapie Cognitive ASPCo. Diese Kongresse waren ebenfalls 2010 Der Jahreskongress 2010 fand unter dem Motto «Get sehr erfolgreich. Die Anzahl Teilnehmer wuchs ständig und together» im Congress Center Basel, im Herzen des Messe- 2008 wurden mehr als 500 Personen registriert. Auch wis- platzes Basel, umgeben von Karussells, Marktständen, senschaftlich konnte eine Verbesserung notiert werden, in- herrlich duftenden gebratenen Mandeln statt! Die traditio- dem die Vorträge um Workshops, Gruppendiskussionen und nelle «Basler Herbschttmäss», die erstmals am 27. Oktober freie Mitteilungen erweitert wurden. Im Vorstand gab es 1471 eingeläutet wurde – Kaiser Friedrich III aus dem Hause ebenfalls Änderungen: Councillors wurden gewählt. Dies Habsburg verlieh Basel damals für ewige Zeiten das Mes- waren meist relativ junge, interessierte Mitglieder, die an den seprivileg! – fand zum 540. Mal, unser Kongress zum 20- Vorstandssitzungen und an weiteren wichtigen Projekten sten statt… Der gemeinsame Kongress mit der SIM (Swiss teilgenommen haben und somit die Arbeit der Vorstandsmit- Insurance Medicine), der SGSM (Schweiz. Gesellschaft für glieder unterstützt, ergänzt und verbessert haben. Sportmedizin), der SAR (Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation) und der SGPMR (Schweiz. Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation) gab der SGSS die 3. 5 2008 – 2011 Präsident einzigartige Möglichkeit, die Interessensgebiete anderer Prof. Dr. med. André G. Aeschlimann Gesellschaften kennenlernen zu dürfen, neue Fachkolle- ginnen und -kollegen zu treffen als auch unser vielseitiges André G. Aeschlimann übernahm 2008 eine sehr dynami- Programm zum Thema «Schmerzhafte Polyneuropathien» sche und aktive Gesellschaft, die vorerst eine leicht angepass- als Anziehungspunkt zu gestalten. Der Kongress war in André G. Aeschlimann ten neue Organisationsstruktur erhielt, um die vielfältigen jeder Hinsicht sehr erfolgreich, wissenschaftlich wie auch 5. Präsident 8 9
in Bezug auf die Anzahl der Teilnehmenden (über 550), dank anlässlich der Jahrestagung in Bern – für ehemalige Teil- dem wissenschaftlichen Organisations-Komitee unter der nehmerInnen und ReferentInnen des Kurses Schmerztherapie Leitung von Haiko Sprott mit den Teammitgliedern Marie nach Schmerzmechanismus ein gut besuchtes Alumni-Treffen Besson, Manuel Coradi, Christine Favre, Angie Röder, Jana statt – eine gute Gelegenheit, sich wiederzusehen und Skoblikova, und Matthias Sturzenegger und Barbara Bühl- Freundschaften zu pflegen! mann, der BBS Congress GmbH, die die administrative Lei- Um die Weiter- und Fortbildung in der Schmerztherapie tung übernahm. zu fördern, hat sich der Vorstand mit der Frage eines Fähig- 2011 Gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für keitsausweises für die Schmerztherapie in der Schweiz ein- Neurochirurgie (SGN), der Schweizerischen Kopfwehge- gesetzt. Ein Weiterbildungskonzept wurde unter der Lei- sellschaft (SKG) und der Interessengruppe Neurochirurgi- tung von André Ljutow und Valérie Piguet vom Vorstand sches Operationspersonal Schweiz (IG-NOPPS) wurde der erarbeitet und ein Gesuch beim Schweiz. Institut für Weiter- Jahreskongress in Interlaken (17/18. November) abgehalten. und Fortbildung SIWF der FMH gestellt. Das Projekt wurde Als Schwerpunkt wurden chronische, spinale und Kopf- mit grossem Interesse aufgenommen, leider wurde es sch schmerzen ins Zentrum gestellt. Dem SGSS-Organisations- lussendlich abgelehnt. Der Vorstand beschäftigte sich ab nun kernteam (E. Alon, Zürich, Marie Besson, Genève, Christine sehr intensiv weiter mit der Frage der Zertifizierung zum/ Favre, Sion, und A. Macak, Zug, für das wissenschaftliche zur «SGSS-Schmerztherapeuten/-Schmerztherapeutin». Komitee und «IMK», Institut für Medizin und Kommunika- tion AG, Basel, verantwortlich für das «Congress Manage- ment») hatten wir zu verdanken, dass wir nicht nur die 3. 6 2011 – aktuell Präsidentin Gelegenheit hatten, eine Vielfalt von wissenschaftlichen PD Dr. phil. Christine Cedraschi Beiträgen zum Thema Schmerz zu hören, sondern auch den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen verwandter Diszip- Mit der Wahl von Christine Cedraschi zur Präsidentin wur- linen zu pflegen. Ganz im Sinne unserer Statuten, welche de eine Wende eingeläutet. Zum ersten Mal steht eine Frau die Zusammenarbeit mit anderen auf einschlägigem Gebiet an der Spitze der Gesellschaft. Die engagierte Psychologin tätigen Organisationen fördern will! hat sich im Schmerzbereich seit vielen Jahren profiliert und 2011 konnte zum fünften Mal der 80-stündige multidiszi- konnte ihr Wissen und ihr Organisationstalent zusammen plinäre Zertifikatskurs der SGSS «Schmerztherapie nach mit ihrem freundlichen Charakter im Vorstand bestens Schmerzmechanismen» in deutscher Sprache erfolgreich einbringen. Ce choix souligne également l’attention et le durchgeführt werden und erstmals wurde dieses Jahr auch respect de la société pour la multidisciplinarité, les diffé- einen Schmerzkurs in der Romandie ( – «Nous avons le plai- rences professionnelles, linguistiques et culturelles. Les ac- sir de vous faire parvenir le programme du cours de la dou- tivités scientifiques et d’enseignement de la SSED continuent leur de la SSED en français…» – hiess es vielversprechend in avec l’organisation des congrès annuels: der ersten Kurs-Einladung) angeboten! Unter der Leitung von En 2012, le congrès s’est tenu à Nottwill, au Centre de mé- Marie Besson, Vorstand-Beisitzerin, Centre de la douleur decine de la douleur, en partenariat avec le Special Interest HUG und Olivier Berclaz, SGSS-Mitglied, Clinique genevoise Group «Pain, Mind and Movement IV» (SIG PMM IV), sympo- de Montana wird ein ausgezeichnetes und ausgewogenes sium satellite officiel du 14ème World Congress on Pain. L’objec- Weiterbildungsprogramm angeboten. Im diesem Berichts- tif commun était d’améliorer notre compréhension des rela- Christine Cedraschi jahr fand auch zum ersten Mal – von Eli Alon organisiert, tions entre douleur, fonction et activités quotidiennes, en 6. Präsidentin 10 11
mettant l’accent sur l’inactivité physique ou la «sous-utilisati- 2012 et 2013 sont égament marquées par la poursuite des on» versus la «sur-utilisation» du corps ou la surcharge. activités d’enseignement, avec les deux éditions du cours dou- Le programme mis sur pied par le comité scientifique des leur, dispensé aussi bien en allemand qu’en français. La SSED deux sociétés (présidé pour la SSED par Andrea Macak, avec peut donc maintenant offrir, grâce à Eli Alon en Suisse alle- Marie Besson, Federico Balagué, Konrad Maurer, Christine mande et à Marie Besson et Olivier Berclaz en Suisse ro- Cedraschi, mais aussi André Ljutow qui a assuré le foncti- mande, un cours certifiant de 80 heures autour de la douleur, onnement du partenariat avec nos collègues du SIG PMMIV) ses mécanismes et ses traitements. Afin de promouvoir la a permis la tenue d’un congrès de grande qualité, sur le plan formation post-graduée et continue dans la prise en charge scientifique aussi bien que sur le plan des échanges entre les de la douleur, le comité poursuit ses efforts pour faire mieux participants en provenance des quatre coins du monde. reconnaître la formation sur le thème de la douleur, qu’elle En 2013, nous nous retrouverons à Bienne, autour d’une soit pré-graduée, post-graduée ou continue. L’élaboration de thématique qui fait écho à celle choisie par l’IASP dans le cadre critères pour l’obtention d‘un titre de reconnaissance délivré du Global Year against Pain puisque nous aurons l’occasion par la SSED est à bout touchant: il permettra aux théra- de réfléchir autour de «Douleurs viscérales et douleurs chez peutes l’ayant obtenu de figurer sur la liste du site de la SSED l’enfant: deux problématiques mal connues». Le comité scien- en tant que thérapeute dont la formation de base et continue tifique de la SSED, présidé par Marie Besson, a introduit dans le domaine de la douleur est validée. Pour ceci et pour dans le programme un tour guidé des posters qui doit per- la suite: work is in progress… mettre de mettre plus en avant encore l’importance des contributions des participants à la réussite du congrès. Ce «tour guidé» des posters s’inscrit dans la droite ligne des efforts entrepris par la SSED pour encourager la pré- sentation des travaux effectués par les participants et les membres de la société dans le domaine de la douleur. C’est dans cette même idée que depuis 2008, la société attribue chaque année un prix aux deux meilleurs posters, l’un dans le domaine des sciences de base et l’autre dans le domaine de la recherche clinique. Ces efforts pour connaître et faire connaître les travaux des uns et des autres dans le domaine de la douleur portent leurs fruits puisque le nombre d’abs- tracts soumis augmente régulièrement et que l’attribution des prix ne pose pas d’autre difficulté que l’embarras du choix! 12 13
4 Jahreskongresse Zusammen Präsident mit andere bzw Präsident Fachgesell- Jahr Ort Wiss.-Ko. schaften Titel Funktionelle Neurochirurgie, 1990 Bern M. Felder Migräne, Krebspatienten Kopfschmerzen, zentrale Schmerzen, 1991 Chavannes-de-Bogis P. Rosatti neurologische Blockaden Psych. Aspekte 1992 St. Gallen H. J. Senn in der Onkologie 1993 Bern D. Mihic Low Back Pain 1994 Murten R. Kissling SGR Morbus Sudeck Terminale 1995 Murten B. Demierre SKG Schmerzpatienten Schmerztherapie – 1996 Montezillon D. Mihic Schmerzsprechstunde Neuropathischer 1997 Aarau Ch. Meyer SNG Schmerz 1998 Genf P. Rosatti Whiplash Injury Körpertrauma – Seelenschmerz 1999 Basel I. Barone-Kaganas Seelenschmerz – Körpertrauma? Pharmakologische 2000 Lugano E. Alon SGAR Schmerzmodulation Algodystrophie, 2001 Morges E. Buchser interventionelle Therapie An update on chronic 2002 Luzern V. Piguet Jahreskongress gemeinsam and visceral pain mit SGAR, Lugano 2000 2003 Fribourg M. Felder Fibromyalgie Jahreskongress Back pain in physician‘s Sion 2007 2004 Biel D. Mihic office and society 14 15
Vorstand 2007, SGAR Vorstand, Lugano 2000 Terence Cackett, Angie Röder, Barabara Bühlmann, Donat Ulrich Buettner, Federico Spahn, Elke Pasch, Thomas Balagué, Christine Cedraschi, Pasch, Peter Neidhardt, Beat Valérie Piguet, Eli Alon, Meister und Frau, Patrick Michael Hartmann, Etienne Ravussin, Franz Frei (v. l. n. r.) Roux, Beatrice Schwegler (v. l. n. r.) Workshop am Jahreskongress in Biel 2008, Peter Sandor, Jahreskongress Peter Keel, Haiko Sprott, Eli Bern 2005 Alon (v. l. n. r.) 16 17
2005 Bern Ch. Cedraschi SKG Kopfschmerzen SAMM, Muskuloskelettale 2006 Winterthur A. G. Aeschlimann IMTT Schmerzen 2007 Sion S. Palla Iatrogene Schmerzen Den chronischen Schmerzpatienten 2008 Biel Ch. Favre ASPCo verstehen und behandeln Übergang vom akuten 2009 Bern P. Myers SKG Zustand zur chroni- schen Erkrankung SIM, SGSM, 2010 Basel H. Sprott SAR,SGP- Get Together MR SGN, SKA, Chronische spinale 2011 Interlaken A. G. Aeschlimann IG-NOPPS und Kopfschmerzen Overuse, Underuse 2012 Nottwil A. Macak SIG PM and Disuse Viszerale Schmerzen und Schmerzen bei 2013 Biel M. Besson Kindern: Zwei weniger bekannte Problembereiche Vorstand 2011, Angie Röder, Afijet Sgubin, Rolf Aeberli, Jahreskongress Andrea Macak, André Ljutow, Biel 2008 Eli Alon, André G. Aeschlimann, Christine Cedraschi, Federico Balagué, Dominik Ettlin, Marie Jahreskongress Besson, Valérie Piguet (v. l. n. r.) Basel 2010 18 19
5 Ehrenmitglieder Nachdem 2001 Jean Siegfried die wohlverdiente Ehrenmit- gliedschaft erhielt, entschied der Vorstand anlässlich des 20-jährigen Bestehens im Rahmen der Generalversammlung 2010 weitere besonders verdiente Mitglieder zu ehren bzw. ihnen die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Ohne die Initia- tive und Kreativität der nachfolgend aufgeführten Personen – sagte André G. Aeschlimann anlässlich der Zeremonie – hätte sich die Gesellschaft nicht in diesem Masse entwickeln und etablieren können. Prof. Dr. med. J. Siegfried PD Dr. med. M. Felder Dr. med. B. Demierre, sel. Prof. Dr. med. R. O. Kissling Dr. med. Ch. Meyer Dr. med. D. N. Mihic Dr. med. P. Rosatti Prof. Dr. med. E. Alon Prof. Dr. med. dent. S. Palla Oben genannte Ehrenmitglieder haben sich zweifelsohne für die SGSS besonders verdient gemacht, durch ihre Per- sönlichkeit, ihr unermüdliches persönliches Engagement und ihre Weitsicht. Ehrenmitglied Markus Felder Ehrenmitglied Eli Alon 2010 2011 Ehrenmitglied Christian Meyer Ehrenmitglied Drazen Mihic 2010 2010 20 21
6 Logo und Webseite 7 Bildung 7. 1 Ausbildung: Das Logo der Gesellschaft wurde auf Initiative des damaligen Mantelstudium Universität Zürich Präsidenten Markus Felder kreiert und zum ersten Mal am Jahreskongress im September 1993 in Bern offiziell vorge- Im Jahre 2003 begann an der Medizinischen Fakultät Zürich stellt und bis heute beibehalten. die Reform des human- und zahnmedizinischen Curricu- Die Webseite www.pain.ch wurde 1999 mit Unterstüt- lums. Im Mantelstudium bearbeiten die Studierenden in zung des Institutes für Medizin und Kommunikation IMK Wahlpflichtfächern neue, je nach Interesse und Perspektive ins Leben gerufen. Die ersten Jahre wurde die Seite auch selbstgewählte Themen in grösserer Tiefe. durch die IMK weiter aufgebaut und instandgehalten. Später wurde eigens eine Homepage-Kommission unter Modul Schmerz der Leitung von Dr. Terence Cackett gegründet. Er konnte Das Ziel des Mantelstudiums ist das Vermitteln von Wissen den Namen «Pain.ch» für die SGSS behalten. und Fähigkeiten über Gebiete der Medizin, die im Kernstudium Die SGSS ist dem Institut Medizinische Kommunikation nicht oder unzureichend behandelt werden. Den Medizin- IMK für diese grosszügige Geste sehr dankbar. Unsere und Zahnmedizinstudierenden werden 16 Module zur Aus- Homepage hat in den letzten Jahren ihr Erscheinungsbild wahl offeriert, wie erwähnt auch ein «Schmerzmodul». stark verändert. Aber nicht nur die Farbe ist neu, inhaltlich Dieses behandelt in umfassender Art die Schmerzproble- sind viele neue Rubriken zu finden und die Leser können matik von der Schmerzphysiologie bis zur Besprechung der sehr viele neue Informationen abrufen. Die Gesellschaftsmit- bedeutendsten Schmerzarten. glieder haben Zugang zu regelmässig aktualisierten Informa- Das Modul erstreckt sich auf 11 Wochen im Semester tionen bezüglich Veranstaltungen, News und allgemeinen (4 Stunden/Woche). Von diesen 44 Stunden werden 28 für Informationen wie der Jahreskongress der SGSS inklusive Frontalunterricht gebraucht. Zusätzlich wird die interdis- einer Auswahl der besten Poster, der Kurse, der Brunches, ziplinäre Abklärung eines Patienten mit chronischen der Schmerzkurse, der Stipendien und der Treffen mit früh- Schmerzen vorgestellt, damit die Studierenden frühzeitig eren Teilnehmern der Schmerzkurse. erlernen, dass chronische Schmerzpatienten interdisziplinär Des Weiteren können die President’s Corner; Informa- abgeklärt und behandelt werden müssen. Die restliche tionen über u. a. IASP und EFIC; oder auch die neuen Richt- Mantelstudiumszeit ist für das Selbststudium und die linien für die Schirmherrschaft der SGSS, allgemeine Infor- Bearbeitung von acht klinischen Fällen in Kleingruppen mationen über die Startseite der SGSS, Sponsoring und die vorgesehen. Mehrere SGSS-Mitglieder dozieren im Modul Richtlinien für die Gründung von SIG abgerufen werden. Schmerz: Eli Alon, Ulrich Buettner, Dominik Ettlin, Ursula Später übernahm Angie Röder die Funktion als Webmasterin Galli, Sandro Palla, Kyrill Schwegler, Haiko Sprott. und sie leistete sehr viel weitere Auf- und Ausbauarbeiten. Nach ihr stehen Rolf Aeberli und Andrea Macak in in dieser Dominik Ettlin Funktion zur Verfügung. Der Vorstand empfiehlt einen Vorstand-Mitglied regelmässigen Besuch auf www.pain.ch und lädt die Mit- Leiter Mantelstudium Schmerz SGSS Logo Universität Zürich glieder ein, Kommentare, Vorschläge und Anregungen auf info@pain.ch mitzuteilen. Terence Cackett Mantelstudium Schmerz Ehemaliger Vorstand-Mitglied Universität Zürich 22 23
7. 2 Weiterbildung: Multidisziplinärer Kurs (Rheumatologen, Neurologen, Anästhesiologen, Psychiater, Psychologen, Pharmakologen, klinische Pharmakologen, Medizinische Fachgesellschaften haben verschiedenste Onkologen, Geriater, Gynäkologen, Zahnärzte) gebildet. Diese Aufgaben zu erfüllen, einen ganz wichtigen Platz nimmt die haben ein Ausbildungskonzept erarbeitet, welches die ver- Ausbildung der Studenten ein, aber auch die Weiter- und schiedenen Aspekte des chronischen Schmerzes berück- Fortbildungen der Fachärzte ist ein zentrales Anliegen. sichtigt. Es ermöglicht, den chronischen Schmerz verstehen Die Schweizerische Gesellschaft zum Studium des zu lernen, daraus angepasste Strategien zu entwickeln und Schmerzes SGSS/SSED ist keine Fachgesellschaft, es vereinen somit die Therapie der Patienten mit chronischen Schmerzen sich hier vielmehr Fachärzte und andere medizinische Fach- zu verbessern. kräfte aus über einem Dutzend Fachrichtungen, von Anäs- Das Angebot ist für Therapeuten bestimmt, die sich für thesiologie bis Zahnheilkunde, die sich mit dem Problem das Phänomen Schmerz interessieren (Ärzte, Zahnärzte, Psy- Schmerz auseinandersetzen. chologen, Physiotherapeuten, Chiropraktoren, Pflegefachper- Mit dem multidisziplinären Zertifikats-Kurs «Schmerz- sonen) und jene, die klinisch tätig sind bzw. sein werden. therapie nach Schmerzmechanismus» trägt die Gesellschaft Nachdem der Kurs 2003/2004 ein erstes Mal unter der einem nachhaltigen Bedürfnis Rechnung, eine interdiszip- Leitung von Dr. med. Etienne Roux in Gerzensee durchge- linäre Weiterbildung im grösseren Rahmen zum Thema führt wurde, entschloss sich der SGSS-Vorstand, die Fort- Schmerz in der Schweiz anzubieten. Das Verständnis der bildung 2007 nochmals in modifizierter Form anzubieten, Mechanismen der Schmerzentstehung und ihre Behand- diesmal unter der Führung von Prof. Dr. med. Eli Alon für lung haben in den letzten zwei Jahrzehnten stark zugenom- die Deutschschweiz und seit 2011 auch in der Westschweiz, men. Die Einbeziehung des Phänomens Schmerz in seiner hier unter der Führung von Dr. med. Marie Besson und Dr. vollen Komplexität gehört zur Kerntätigkeit eines jeden med. Olivier Berclaz. Er gliedert sich in fünf Abschnitte, 4x2 Therapeuten, speziell des Arztes. Tage und 1x2 ½ Tage. Absolventen, die der gesamten 80 Stun- Während der akute Schmerz mehr und mehr beherr- den umfassenden Fortbildung beiwohnen und die anschlie- schbar erscheint, ist das Phänomen des chronischen ssende Prüfung ablegen, erhalten ein Zertifikat der Gesell- Schmerzes weiterhin äusserst komplex. In den vergangenen schaft. Die Unterrichtssprache ist entweder Deutsch oder Jahren wurden verschiedene Ansätze erarbeitet, um den Französisch. Der Unterricht besteht aus traditionellen Ex chronischen Schmerz zu verstehen, gleichzeitig Strategien, cathedra-Vorträgen und Seminaren mit Falldiskussionen. auch invasive Techniken entwickelt, die es erlauben, den chronischen Schmerz zu lindern. Ziel des Programms Die Einbeziehung und das Nachdenken auf der Grundlage 1. Verstehen des Phänomens Schmerz des bio-psycho-sozialen Modells haben es erlaubt, den chro- und seine Analyse in Bezug auf das bio- nischen Schmerz besser zu verstehen und zu behandeln. psycho- soziale Modell. Dieser Kurs hat das Ziel, den Teilnehmern eine breite 2. Verständnis des multidisziplinären Ansatzes Sichtweise des Phänomens Schmerz zu vermitteln. Er erlaubt in der Behandlung des Schmerzes, speziell nicht nur die komplexen Mechanismen der Entstehung von des chronischen Schmerzes. Schmerz zu verstehen, sondern gleichermassen das Phäno- 3. Kenntnis und Beurteilung der zahlreichen Aspekte men Schmerz unter seinen zahlreichen Facetten zu sehen. des Phänomens Schmerz. Zu diesem Zweck hat sich eine multidisziplinäre Gruppe Kurs Unterricht 2007 Kursprogramm 2014 24 25
4. Kenntnis der verschiedenen Behandlungs- möglichkeiten von Schmerz. 5. Erkennen der eigenen Grenzen, Delegierung und Weiterleitung bzw. Koordination mit weiteren Spezialisten oder interdisziplinär arbeitenden Gruppen. 6. Verständnis des chronischen Schmerzes als eigenständige Krankheit. 7. Erarbeiten einer therapeutischen Beziehung zum Schmerzpatienten und einer adäquaten Aufklärung über den chronischen Schmerz. Für Teilnehmer, Referenten und Organisatoren bot sich Zürich als idealen Durchführungsort an und im Hotel Zürichberg in der ruhigen Umgebung des Zürichbergs mit wunderschönem Seeblick fand man nicht nur geeignete Schulungsräume und Übernachtungsmöglichkeiten für ex- terne Teilnehmer, sondern auch ansprechende kulinarische Verwöhnmomente. Inhaltlich wurde der ganze Themenkreis aus dem Fachgebiet Schmerz behandelt Schmerzphysiologie, Anamnese, anatomische Grundlagen, forensische Aspekte, Neurophysiologische Grundlagen, somatoforme Schmerzstörung, transkulturelle Aspekte, Schlafstörungen, Psychotherapie, Neuropathische Schmerzen, Onkologie und Palliativmedizin, Interventionelle Schmerz- therapie, Physiotherapie, Chiropraktik, entzündlich-rheuma- tische Erkrankungen, Weichteilrheuma, Osteoporose, CRPS, Rückenschmerzen, primäre und gefährliche Kopfschmer- zen, Gesichtsschmerzen, Bauch- und Unterleibsschmerzen, Schmerzkurs Hotel Zürichberg Postoperative Schmerzen, Schmerztherapie bei Kindern, Zürich 2010 Pharmakologie und klinische Pharmakologie, ethische As- pekte, Richtlinien. Insgesamt referierten 35 Dozenten aus Diplomverleihung Kurs 2011, 13 Disziplinen, alles einschlägige Experten in ihrem Gebiet, Andrea Macak, Eli Alon, Anne Schenk-Ayingol (v. l. n. r.) vielfach mit universitärem Background, womit der Unter- richt ein hohes Niveau erreichte und sich abwechslungs- Schmerzkurs reich und lebendig gestaltete. Der Unterricht verteilte sich Zürich 2007 26 27
auf insgesamt 10 Tage, d. h. auf fünf zweitägige Module, 7. 3 Fortbildung unter jeweils freitags/samstags zwischen Mai und Oktober 2007. SGSS-Schirmherrschaft (eizelne Beispiele) Dies gewährleistete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern 7. 3. 1 Tägliche Probleme in Regionalanästhesie genügend Raum, den behandelten Lernstoff zu vertiefen. und Schmerztherapie, Zürich 1995 Hierzu wurden CDs (später Sticks) mit den Referaten und Eine zweitägige Veranstaltung wurde von E. Alon und S. Slides abgegeben. Innerhalb der engagierten und interes- Gligorijevic im Auftrag der Europäischen Society of Regional sierten Gruppe bildeten sich rasch mehrere kleine Teams, Anaesthesia ESRA unter der Schirmherrschaft der SGSS die sich jeweils zwischen den Unterrichtsmodulen zum Ler- 1995 in Zürich durchgeführt. Schmerzlinderung in der Ge- nen verabredeten. Am letzten Unterrichtstag erfolgt die burtshilfe, postoperative Schmerztherapie und Behandlung Prüfung. 52 MC-Fragen, von den einzelnen Referenten ein- von chronischen Schmerzen waren die Hauptthemen. Re- gereicht, galt es zu lösen. ferenten waren vorwiegend Schweizer Spezialisten aus ver- schiedenen Zentren. Les buts du programme et les concepts théoriques abordés sont similaires en Suisse romande. Tout comme en Suisse 7. 3. 2 Les Rencontres de Genève alémanique, une part importante est attribuée à la discus- La douleur: de la recherche à la pratique sion de cas complexes qui permettent aux participants de faire quotidienne, Genève, 23 – 24 avril 1998 le lien entre les mécanismes de la douleur et sa prise en soins, une trentaine de spécialistes provenant de plus de 15 champs 7. 3. 3 Practical Aspects of Pain Management, Lugano 1999 de spécialités font bénéficier les participants de leur savoir et de leur savoir-faire. Un examen certifiant conclut le cycle Das dreitägige wissenschaftliche Programm hat etwa 40 d’enseignement et sa réussite donne lieu à l’obtention du internationale Kapazitäten im Bereich der Schmerztherapie certificat-SSED. zusammengebracht, um Themen wie invasive und nicht- Le cours se déroule à Morges, dont la position centrale invasive Methoden als auch medikamentöse und interdiszi- permet aux participants de venir de toute la Suisse romande. plinäre Therapien für chronische Schmerzsyndrome zu dis- Le centre de conférences de la Longeraie offre un cadre kutieren. Ein Proceeding-Buch wurde anschliessend her- calme et agréable ainsi qu’un restaurant qui permet aux par- ausgegeben. ticipants de se détendre et de faire connaissance autour 7. 3. 4 PEPS: Pan European Pain Specialists, Luzern d’une table sympathique. Die Tatsache, dass es weder eine einzige noch eine standardi- Weitere Schmerzkurse sierte Vorgehensweise für Schmerzbehandlung gibt, ist im- Zum ersten Mal im 2010 wurde der Nottwiler zertifizierte mer wieder ein Diskussionspunkt. Daher ist es von grossem Schmerzkurs (ebenfalls 80 Stunden Curriculum) unter dem Nutzen für alle Kliniker und so auch für deren Patienten, Label der Schirmherrschaft der SGSS durchgeführt. Somit wenn klinische Tätigkeiten untereinander verglichen werden erweitert sich in der Schweiz, ganz im Sinne der Statuten, können. Aus diesem Bedürfnis heraus wurde das Internatio- das Weiter- und Fortbildungsangebot zum Thema Schmerz, nal PEPS, Pan European Pain Specialists von Mundipharma eine zweifelsohne erfreuliche Entwicklung. initiiert. Seit Beginn wurde das PEPS Programm von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen immer sehr gut aufge- nommen. Im 2008 war die Schweiz zum 4. Mal Gastgeberin PEPS Luzern 2008 28 29
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