Tarifkonflikt im öffent-lichen Dienst: Politiker verlieren jedes Augenmaß
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nordrhein- Westfalen Tarifkonflikt im öffent- lichen Dienst: Politiker verlieren jedes Augenmaß Wenn der öffentliche Dienst eine Zukunft haben soll, Arbeitgeber wollen Eingruppierung verschlechtern muss er wettbewerbsfähige Einkommen bieten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem Diesmal ist für die Arbeitgeber der Stein des Anstoßes ein Urteil des Bundesarbeits- haben die Politiker, die seit dem 8. Oktober mit den gerichts vom Herbst vergangenen Jahres. Gewerkschaften über höhere Einkommen für die Deutschlands oberste Arbeitsrichter hat- ten festgestellt, dass die Geschäftsstellen- Beschäftigten der Länder verhandeln, in den verwalter in der Justiz aufgrund ihrer an- vergangenen Wochen jedes Augenmaß verloren: Bis spruchsvollen Tätigkeit in die EG 9a einzu- gruppieren sind, statt in die EG 6. Mehr als Mitte November – dem Redaktionsschluss dieser 10 000 Beschäftigte müssen deshalb allei- Ausgabe – haben sie noch nicht einmal ein Angebot ne in NRW besser eingruppiert werden. Der TdL passt das nicht. Sie sieht in dem Urteil auf den Tisch gelegt. Vorher müssten die Gewerk- „eine unrechtmäßige richterliche Rechts- schaften Verschlechterungen bei der Eingruppierung fortbildung des ursprünglichen Willens der Tarifvertragsparteien“ und hat deshalb Ver- zustimmen – so ihre Forderung. Anders formuliert: fassungsbeschwerde eingelegt. Die Beschäftigten sollen ihr Einkommensplus durch Weil sich die Politiker nicht sicher sind, dass sie mit ihrer Rechtsauffassung in Karls- Abstriche an anderer Stelle selber finanzieren. Für die ruhe durchkommen, haben sie die Ausein- Gewerkschaften ein absolutes No-Go. Mit zahlreichen andersetzung in die laufende Tarifrunde ge- zogen. Sie fordern, dass die Arbeitsvorgänge Aktionen und punktuellen Schwerpunktstreiks haben aller Beschäftigten in eine Vielzahl von Ein- sie deshalb in den vergangenen Wochen den Druck zelvorgängen zergliedert werden. Bei jeder be- ruflichen Veränderung oder Neueinstellung auf die Arbeitgeber massiv erhöht. Auch die würde den Beschäftigten dann eine schlech- Beschäftigten der Polizei haben sich an den tere Eingruppierung drohen. Dabei ist das Ta- rifniveau im öffentlichen Dienst schon jetzt Protestaktionen beteiligt, unter anderem mit Aktiven deutlich schlechter als in anderen Branchen. Mittagspausen vom 11. bis 16. November an 24 Selbst im Vergleich zum Bund und den Kom- munen fallen die Landesbediensteten zurück. Standorten in ganz NRW. Massive Nachwuchsprobleme auch bei der Polizei D ass die Bundesländer Verschlechterun- gen an anderer Stelle fordern, um die Einkommenserhöhung für ihre Beschäftig- das System erhalten, der Finanzierungsan- teil der Beschäftigten wurde allerdings in zwei Schritten von 1,41 auf 1,81 Prozent er- Die Folge: Die Länder sind nicht mehr konkur- renzfähig. Schon heute finden sie für viele Tätig- ten gegenzufinanzieren, ist nicht neu. 2015 höht. Als Kompensation konnten die Ge- keiten kaum noch qualifiziertes Personal. Das hatten die Länder massive Kürzungen bei werkschaften eine Tariferhöhung von 4,4 gilt nicht nur für die Intensivstationen in den der betrieblichen Altersversorgung für den Prozent innerhalb von zwei Jahren durch- Krankhäusern und im Bildungsbereich, son- öffentlichen Dienst gefordert. Am Ende blieb setzen. dern auch für den Tarifbereich bei der Polizei.
„Wir müssen Stärke zeigen, damit „Wichtig ist, dass der Arbeitsvor- „Viele Kraftfahrer hatten wegen „Mir ist es wichtig, Solidarität zu „Mir ist wichtig, dass die Auszu- wir nicht weiter von der allgemei- gang nicht angegriffen wird. Bei Corona Einbußen, weil zum Bei- zeigen. Gute Arbeit muss gut be- bildenden übernommen werden. nen Lohnentwicklung abgekop- der Eingruppierung darf es keine spiel Fahrten zu Besprechungen zahlt werden. 100% für 100% Und mehr Geld ist auch nötig: Wir pelt werden. Das Tarifergebnis Verschlechterungen geben“ weggefallen sind. Bei der Tarif- Einsatz. Wobei: In diesem Fall wür- alle spüren doch die Inflation.“ muss 1:1 für die Beamten und Pen- Nina Rieger, 30 Jahre, runde jetzt muss es mindestens den mir auch 5% mehr reichen…“ Maurice Baum, 19 Jahre, sionäre übernommen werden.“ Sachbearbeiterin KiPo 150 Euro mehr im Monat geben.“ Okan Uyma, 29 Jahre, Auszubildender Kfz-Werkstatt Thomas Maday, 61 Jahre, Pasqual Silipo, 58 Jahre, Polizeikommissar Polizeihauptkommissar Kraftfahrer Trotzdem lassen sich die Chancen, dass es bei den Beschäftigten finanziert werden. Steigt eine Ministerpräsidentin auch darüber gestol- der nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe am ihr Einkommen nicht, müssen sie deutliche pert ist, dass sie die berechtigten Forderun- 27. November beginnenden, dritten Verhand- Reallohnverluste hinnehmen. gen der Beschäftigten des öffentlichen Diens- lungsrunde zu einem Durchbruch kommen tes völlig ignoriert hat. „Geschichte muss sich wird, nur schwer einschätzen. ja nicht unbedingt wiederholen“, mahnte er. Dabei sind die Voraussetzungen für ein or- Ministerpräsident Wüst in der Während der laufenden Tarifauseinander- dentliches Einkommensplus eigentlich güns- Pflicht setzung hat die GdP zudem immer wieder da- tig, denn die Steuereinnahmen sprudeln längst ran erinnert, dass nicht nur die Beschäftigten wieder kräftig. Trotz der noch immer nicht Seit den Anfängen des Tarifvertrags für die Be- in Krankenhäusern und Schulen systemrele- überwundenen Corona-Krise. Um 179 Milliar- schäftigten der Länder (TV-L) hat die Landesre- vant sind, sondern auch die Polizistinnen und den Euro wachsen bis 2025 die Steuereinnah- gierung noch nie bei den in Potsdam stattfin- Polizisten und die Tarifbeschäftigten bei der men von Bund, Ländern und Kommunen. Auf denden Verhandlungen mit am Tisch gesessen. Polizei. „Dass die Politik ihnen in der Corona- die Bundesländer kommt alleine im kommen- Die Vertreter der Arbeitgeberseite sind immer Pandemie Beifall klatscht, sich aber in die Bü- den Jahr ein Plus von 22,5 Milliarden Euro zu. aus anderen Bundesländern gekommen. Ver- sche schlägt, wenn es um die Bezahlung geht, Das zeigt die aktuelle Steuerschätzung. handlungsführer ist in diesem Jahr der nieder- ist ein Skandal“, sagte GdP-Tarifvorstand Jutta Hinzu kommt die galoppierende Inflation. sächsische Finanzminister Reinhold Hilbers Jakobs bei der Aktiven Mittagspause am 15. No- Allein im Oktober sind die Preise gegenüber (CDU), ein absoluter Hardliner. Die GdP sieht vember vor dem LZPD in Duisburg. „Kommt es dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent gestie- trotzdem den nordrhein-westfälischen Minister- nicht zu einem deutlichen Einkommensplus, gen. Kraftstoff kostete 35 Prozent mehr, Heizöl präsidenten Hendrik Wüst (CDU) in der Pflicht. wird der Staat bald keine Fachkräfte mehr fin- sogar 101,1 Prozent mehr. Bei vielen Produkten „In Potsdam geht es auch um die Einkom- den. Die Zeche zahlen die Bürger. Mit Krank- ist die Preiserhöhung nicht auf einen vorüber- men der NRW-Beschäftigten“, betont GdP-Lan- häusern, die in Serie notwendige Operationen gehenden Einmaleffekt zurückzuführen, son- desvorsitzender Michael Mertens, und erinnert absagen müssen. Und einer Polizei, die Straf- dern die höheren Preise müssen dauerhaft von daran, dass vor gar nicht so langer Zeit in NRW taten nicht mehr verfolgen kann.“ I Wir brauchen ein Gesamtkonzept. Über den Tarifabschluss hinaus Für den 27. November war in Potsdam die dritte, womöglich entscheidende Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Länder anberaumt. Ob es dabei zu einem Tarifabschluss gekommen ist oder die Verhandlungen in die Verlängerung gegangen sind, war beim Redaktionsschluss dieser Ausga- be nicht entschieden. Drei Erkenntnisse lassen sich trotzdem jetzt schon ziehen. Erstens: Um die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes ist es schlecht bestellt. Dazu ren- nen die Einkommen in den Schulen und Krankhäusern, bei der Justiz und der Polizei schon viel zu lange der Entwicklung in anderen Branchen hinterher. Deshalb braucht die Politik einen Masterplan, wie sie die Lücke in den nächsten Jahren schließen will. Und zwar weit über den jetzt im Vordergrund stehenden Tarifabschluss hinaus. Zweitens: Zur Attraktivität des öffentlichen Dienstes gehört Verlässlichkeit. Deshalb müssen die Versuche, den eigenen Beschäftigten immer neue Zumutungen abtrotzen zu wollen, statt ein faires Tarifangebot auf den Tisch zu legen, endgültig der Vergangenheit angehören. Sonst laufen dem Staat die Beschäftigten weg. Drittens: Wer sich in die Büsche schlägt, sobald es schwierig wird, hat ein Führungsproblem. Deshalb muss sich die Landesregierung end- lich der Verantwortung stellen, die NRW als größtes Bundesland beim Tarifabschluss im öffentlichen Dienst hat. Sich nur hinter anderen zu verstecken, ist zu wenig für ein Bundesland, das einen Führungsanspruch hat. Ministerpräsident Hendrik Wüst ist erst seit wenigen Wochen im Amt. Er hat jetzt die Chance zu beweisen, dass er es besser als seine Vorgänger macht. Wüst muss spätestens bis zur Landtagswahl im Mai ein Konzept für ei- nen attraktiveren öffentlichen Dienst auf den Tisch legen, das diesen Namen verdient. Für die Michael Mertens Tarifbeschäftigten und die Beamten. Damit das Land als Arbeitgeber eine Zukunft hat. Landesvorsitzender der GdP
DP Deutsche Polizei 12/2021 | Nordrhein-Westfalen 3 Corona als Dienstunfall: NRW setzt Maßstab für andere Länder P olizisten können sich im Dienst nicht im- mer vor einer Corona-Infektion schüt- zen. Das hat jetzt auch das Düsseldorfer In- desvorsitzender Michael Mertens gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Lediglich in Schleswig-Holstein gibt es mit rund 20 aner- nen Monat im Innenausschuss vorgelegt hat, heißt es lediglich, dass sich 13 der 21 betroffe- nen Beschäftigten der Polizei im Einsatzge- nenministerium eingeräumt und hat in 21 kannten Corona-Fällen als Dienstunfall eine schehen angesteckt haben, die übrigen 8 bei Fällen eine Corona-Erkrankung als Dienst- ähnlich hohe Zahl. In den anderen Bundes- anderen Beschäftigten. Was genau zur Anste- unfall anerkannt. Für die Betroffenen be- ländern aber auch in anderen Behörden in ckung geführt hat, sagte Reul dagegen nicht. deutet das: Das Land übernimmt nicht nur NRW zögert das Land noch. Vor allem wegen Hinzu kommt: Jede Corona-Erkrankung ist die notwendigen Behandlungskosten, son- der damit verbundenen Kosten. eine zu viel. Deshalb geht es in nächster Zeit dern zahlt gegebenenfalls auch eine Unfall- Trotzdem sieht die GdP auch im Innenmi- vor allem darum, welche Erkenntnisse sich entschädigung oder ein Ruhegehalt. nisterium weiteren Handlungsbedarf. So sind aus den anerkannten Dienstunfällen ziehen Für die GdP ist die Anerkennung der Co- die Kriterien, nach denen die Corona-Infekti- lassen, um das Risiko für neue, weitere Er- rona-Erkrankungen als Dienstunfall ein on in den 21 jetzt bekannt gewordenen Fällen krankungen nachhaltig zu reduzieren. Eine Meilenstein für die Stärkung des Arbeits- als Dienstunfall anerkannt worden sind, in an- Herausforderung, die angesichts der längst schutzes bei der Polizei. „NRW wird damit deren dagegen nicht, unklar. In dem Bericht, laufenden, vierten Infektionswelle immer bundesweit zum Vorreiter“ sagte GdP-Lan- den Innenminister Herbert Reul im vergange- dringlicher wird. I GdP-Veranstaltungen weitgehend ausgesetzt I m Einsatzgeschehen können Polizistin- nen und Polizisten den Kontakt zu infi- zierten Personen nicht vermeiden, bei po- tungen auf das absolut notwendige Maß reduziert. Die Gremiensitzungen finden bis auf weiteres online statt. Ist ein persönli- Der Mitgliederservice der GdP ist von den Einschränkungen nicht betroffen. Die Ge- schäftsstelle ist für alle Mitglieder und litischen Veranstaltungen ist das anders. ches Zusammentreffen trotzdem notwendig, Funktionsträger durchgängig unter den be- Mit Blick auf das aktuelle, sehr dynami- wird die Zahl der Teilnehmer stark begrenzt. kannten Telefonnummern und Mailadres- sche Infektionsgeschehen hat der Landes- Auch alle Präsenzseminare werden bis sen erreichbar. Ein persönlicher Besuch ist bezirk deshalb mit Wirkung zum 17. No- auf weiteres ausgesetzt. Das gilt auch für allerdings nur nach Anmeldung und mit ei- vember alle politischen Präsenzveranstal- viele Veranstaltungen der Kreisgruppen. nem aktuellen Corona-Test möglich. I Bildungsprogramm 2022 ist da – vorerst aber keine Präsenz-Seminare G esundheit geht vor! Mit Blick auf die ak- tuelle Corona-Lage finden bei der GdP in Nordrhein-Westfalen aktuell keine Prä- Kolleginnen und Kollegen durch Wissen stärken, den Blick weiten, Zusammenhänge deutlich zu machen: Bildungsarbeit ist einer jetzt weil an den Online-Angeboten ständig gearbeitet wird. Sobald wieder Präsenz-Se- minare möglich sind, sind die jeweils gül- senz-Seminare statt, stattdessen wird mög- Gewerkschaft wie der GdP seit jeher beson- tigen Corona-Vorschriften maßgeblich. Die lichst viel online angeboten. Sobald es aber ders wichtig. Die Teilnahme an Seminaren Teilnehmer werden dann gebeten, sich im verantwortbar ist, soll es wieder Bildungs- ist für Mitglieder kostenlos. Das Bildungs- Vorfeld zu informieren I veranstaltungen live und leibhaftig geben. programm enthält viele beliebte Klassiker – Und das Programm für 2022 ist prall gefüllt. die Fahrten nach Berlin oder Brüssel etwa Rüstzeug für Personalrat und Gewerk- (schnell anmelden!), die Vorbereitungen für schaftsarbeit, Rechtsschutzfragen, Wissens- angehende Pensionäre und Rentner oder die wertes für den Arbeitsalltag bei der Polizei, Einstiegsseminare für Personalräte. die Vorbereitung auf den Ruhestand, Ange- Neu ist ein Seminar zum Umgang mit so- bote für Junge Gruppe, Frauen und Senioren, zialen Medien aus beamtenrechtlicher Sicht aber eben auch Internationales, Politik, Ge- (7. April, Eitorf). Wer als Polizist bei Face- sellschaft und Geschichte: Gut 60 Bildungs- book & Co unterwegs ist, hat eine besonde- veranstaltungen verteilen sich bei der GdP re Verantwortung. Wichtig: Unter „gdp-bil- NRW übers kommende Jahr- und da sind die dung.de“ finden sich zusätzliche Online-Se- Online-Seminare noch gar nicht eingerechnet. minare – einfach mal reinschauen, gerade
Foto: picture alliance/dpa | David Young 2021: Bilder und Ereignisse die nachwirken Die GdP zieht ins Internet um Flutkatastrophe sucht NRW heim Dramatischer hätte das Jahr 2021 kaum star- vor Ort ist, während alle anderen online zu- ten können: Weil das Corona-Virus noch im- geschaltet werden. Den Anfang macht am mer nicht besiegt ist, muss sich nicht nur die 1. Juli die Landesjugendkonferenz in Glad- Eifel, Köln-Aachener Bucht, das Bergische Polizei anders aufstellen, sondern auch die beck, in der nicht nur ein neuer Landesju- Land: Mitte Juli hat die Flutkatastrophe GdP muss sich neu erfinden: Im Januar wer- gendvorstand gewählt wird, sondern auch in Teilen Nordrhein-Westfalens schwers- den alle Gremiensitzungen auf online-For- etliche Anträge zur Gewerkschaftsarbeit te Schäden angerichtet. 47 Menschen ver- mate umgestellt, die Präsenzseminare wer- verabschiedet werden. Kurz darauf nutzen loren ihr Leben. Binnen 48 Stunden wa- den bis zum Sommer ausgesetzt. Aber 2021 auch die Frauen- und die Seniorengruppe ren örtlich teilweise mehr als 200 Liter entsteht auch viel Neues: ein spannendes, das neue Format. Niederschlag pro Quadratmeter niederge- digitales Bildungsangebot, ein neuer für Di- Im November kommt das Virus zurück. gangen. Die Wassermassen ließen Flüsse gitalkonferenzen optimierter Sitzungsraum Erneut müssen Präsenz-Veranstaltungen wie Dhünn, Erft oder Olef zu reißenden und der Start der ersten Hybrid-Konferenz, abgesagt oder ins Internet verlagert wer- Wogen anschwellen und über die Ufer tre- bei der nur ein kleiner Teil der Teilnehmer den. Aber 2021 zeigt: Die GdP kann digital. ten. Tausende Polizisten waren mit Feuer- wehr, THW, Rettungsorganisationen und freiwilligen Helfern im Katastrophenein- satz. In den Regionen waren zahlreiche Polizeibeschäftigte auch selbst betroffen und verloren ihr Hab und Gut in der Flut. „So mancher konnte sich schon glücklich schätzen, wenn bei ihm ‚bloß‘ der Keller unter Wasser war“, berichtete Thorsten Köpp, Wachleiter in Schleiden (Kreis Eus- kirchen). Die GdP reagierte sofort, rief un- ter dem Motto „Kollegen helfen Kollegen“ zu Spenden auf.
Ganz NRW ist Grün! Bei der Personalratswahl vom 3. – 7. Mai 2021 hat die GdP in allen 47 Kreispolizeibehörden, im LKA, LZPD und LAFP die Mehrheit der Sitze gewonnen. Damit hat sie das hervorragende Ergebnis der vorausgegangenen Personalratswahlen noch einmal getoppt. Minden-Lübbecke Steinfurt Herford Biele- feld Lippe Borken Münster Coesfeld Warendorf Gütersloh Kleve Reckling- Wesel hausen Hamm Paderborn Höxter Nachzahlung Gelsen- Ober- kirchen Unna Soest hausen Dortmund Duis- Bochum von mehreren burg Essen Ennepe- Krefeld Mettmann Ruhr- Hagen Viersen Zehntausend Euro Kreis Hochsauerlandkreis Düsseldorf Mönchen- Wuppertal Märkischer Rhein- Kreis gladbach Kreis Heinsberg Neuss Olpe Dass die Besoldung der Beamten den Grund- Rheinisch- Ober- Bergischer- bergischer Köln Rhein- Kreis sätzen der amtsangemessenen Alimentation Kreis Siegen- Erft-Kreis Wittgenstein Düren Rhein- Aachen Sieg- Kreis widerspricht, sagt die GdP schon lange. Im- Bonn mer wieder hat sie in den vergangenen Jah- Euskirchen ren ihre Mitglieder zum Widerspruch gegen Mehrheit GdP andere Mehrheit einzelne Bestandteile ihres Besoldungsbe- scheids aufgefordert. Jetzt hat die GdP einen ersten wichtigen Erfolg erzielt: Beamte mit Quelle: Hauptwahlvorstand, Ergebnis der Personalratswahlen 2021 drei oder mehr Kindern erhalten rückwir- kend ab 2011 einen höheren Kinderzuschlag. Historischer Für die Betroffenen geht es zum Teil um mehrere zehntausend Euro. Mit der Nach- Wahlsieg zahlung setzt das Land ein bereits im ver- gangenen Jahr gefälltes Urteil des Bundes- „GdP: Wirkt!“ – unter diesem Motto ist verfassungsgerichts um. die GdP bei den Personalratswahlen vom 3. – 7. Mai angetreten und hat ein historisches Ergebnis erzielt. Erstmals in den letzten fünfzig Jahren konnten die Kandidatinnen und Kandidaten der GdP nicht nur im PHPR, sondern auch in allen 47 Kreispolizeibehörden und Krachend gescheitert! in den drei Landesoberbehörden LKA, Die Erwartungen waren groß, als die Landesregierung den Gewerkschaften 2019 zugesagt hatte, über eine Attraktivitätsoffensive für den öffentlichen Dienst zu verhandeln. Alles LZPD und LAFP die Mehrheit der Sit- sollte auf den Tisch. Von der fehlenden Vereinbarkeit von Familie und Beruf über den ze gewinnen. Möglich gemacht hat das Abbau der überlangen Arbeitszeit bis zur längst überfälligen Reform der Zulagen. Doch sensationell gute Ergebnis die Aufstel- erst ließ der damalige Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Gewerkschaften fast lung von Kandidatinnen und Kandida- ein Jahr warten, dann ließ Schwarz-Gelb die Gespräche im Mai dieses Jahres krachend ten, die nicht nur über die Probleme bei scheitern. Am Ende blieb als einziges Zugeständnis der Landesregierung die Ankündi- gung übrig, dass die immer wieder versprochenen Langzeitkonten bei der Polizei end- der Polizei reden, sondern die aktiv an lich kommen sollen. Allerdings nur als eine „light-Version“. deren Lösung arbeiten und etwas für die Beschäftigten erreichen. Und durch ein überzeugendes Wahlprogramm, das die Interessen von allen Direktio- nen und Arbeitsbereichen in den Blick genommen hat. Von der Durchsetzung besserer Aufstiegschancen bis zur Re- duzierung der Arbeitsbelastung. Nur vier Wochen später gibt es ei- nen weiteren Wahlsieg. Bei der JAV- Wahl vom 14. – 17. Juni gewinnt die Junge Gruppe 123 der 134 Sitze in den zwölf örtlichen Jugend- und Auszubil- dendenvertretungen der Polizei (JAV) und alle fünf Sitze in der PHJAV.
Hambacher Forst: Der Taser wird in 100 Prozent Respekt Ein Urteil wie ein Großbehörden zur für 100 Prozent Paukenschlag Standardausrüstung Einsatz Das Urteil wirkte in der Öffentlichkeit wie ein Ende Oktober kündigt Innenminister Her- Seit dem Regierungsantritt von CDU und Paukenschlag: Im September entschied das bert Reul an, dass das Elektro-Distanz-Im- FDP hat sich in der Inneren Sicherheit vie- Verwaltungsgericht Köln, dass die im Jahr pulsgerät (DEIG) in Zukunft in Dortmund, les bewegt. Mehr Stellen, bessere Technik 2018 erfolgte Räumung von Baumhäusern Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln zur und ein neues Polizeigesetz machen die im Hambacher Forst rechtswidrig war. Der Standardausrüstung der Polizei gehört. Ein Arbeit leichter – aber bei der Stärkung der Brandschutz als Räumungsgrund sei nur vor- Anfang des Jahres gestarteter Probelauf Polizei ist auch in NRW noch immer viel geschoben gewesen, so die Richter. Der bis- hatte zuvor eindrucksvoll gezeigt, dass das zu tun. Bei der Reduzierung der wöchent- lang größte und teuerste Polizeieinsatz in der DEIG eine stark abschreckende Wirkung hat. lichen Arbeitszeit, der Verbesserung der Geschichte Nordrhein-Westfalens hatte den Meistens reicht bereits die Drohung ihn ein- Aufstiegschancen und bei den Zulagen beteiligten Beamten Unvorstellbares abver- zusetzen, um Gewalttäter zu stoppen. Die hat sich die schwarz-gelbe Landesregie- langt: Sie waren von militanten Aktivisten GdP hat das immer schon gesagt. Mit der rung noch nicht einmal auf den Weg ge- nicht nur beschimpft, angegriffen, sondern Entscheidung setzt sich Reul über die Be- macht. Damit sich endlich was bewegt, hat teilweise auch mit Fäkalien übergossen wor- denkenträger im eigenen Ministerium hin- die GdP Mitte Mai dem Leiter der Düssel- den. „Wir sind in den Wochen des Einsatzes weg, für die das DEIG schlicht zu teuer und dorfer Staatskanzlei, Nathanael Liminski, verheizt worden“, sagt GdP-Landesvorsitzen- der Trainingsaufwand zu hoch ist. Die fünf ein dickes Forderungspaket überreicht. Die der Michael Mertens. Die GdP hatte seiner- Großbehörden sind aber erst der Anfang. Aktion war Teil der bundesweiten Kampa- zeit darauf gedrängt, dass politische Konflik- Jetzt geht es darum, das DEIG auch in den gne „100 für 100“. te zunächst politisch gelöst werden müssen kleineren Behörden einzuführen. Denn hier Die Forderung „Weg mit der 41-Stunden- und nicht auf Kosten der Polizei. Hätte die gibt es die gleichen Bedrohungslagen. Woche!“ bleibt deshalb auch 2022 aktuell. Landesregierung darauf gehört, hätte es die- sen Einsatz nicht geben müssen. Die GdP gratuliert 26.12. Günter Kohnenmergen, 96. Geburtstag Düsseldorf 4.12. Günter Kern, Erftstadt 24.12. Anne-Margret Pape, Bielefeld 90. Geburtstag 93. Geburtstag 31.12. Helga Klein, Bochum 10.12. Elli Margarete Albrecht, Hagen 5.12. Gottfried Hayn, Bergheim 23.12. Heinz Pietralczyk, Düsseldorf 11.12. Therese Pütz, Vettweiß 97. Geburtstag 16.12. Otto Eichwald, Lüdinghausen 29.12. Hermann Hanisch, Krefeld 91. Geburtstag 2.12. Annemarie Klostermann, Bochum 94. Geburtstag Der Geschäftsführende Landesbezirks- 3.12. Erwin Mohns, Unna 3.12. Annelies Hoffknecht, Salzkotten vorstand der GdP wünscht allen Jubila- 4.12. Wilma Bodammer, Duisburg ren alles Gute und recht viel Gesundheit. 13.12. Hildegard Pelzer, Selfkant 17.12. Gertrud Ritschel, Bergisch Gladbach 24.12. Edmund Larsen, Wiehl DP – Deutsche Polizei Geschäftsstelle Redaktion Gudastraße 5–7, 40625 Düsseldorf Stephan Hegger (V.i.S.d.P.) Nordrhein-Westfalen 92. Geburtstag Telefon (0211) 29101-0 Holger Dumke Telefax (0211) 29101-46 Uschi Barrenberg 6.12. Anneliese Heller, Herne www.gdp-nrw.de Telefon (0211) 29101-32 7.12. Ernst Lange, Gelsenkirchen info@gdp-nrw.de stephan.hegger@gdp-nrw.de 21.12. Ferdinand Herick, Bochum Adressänderung: Redaktionsschluss der nächsten Wilhelm Scholz, Essen ISSN 0170-6462 mitgliederverwaltung@gdp-nrw.de Ausgabe ist der 7. Dezember. 23.12. Johannes Jeschinowski, Falkensee
8 Glücksnummern des Monats 45 88729, Mettmann Die Gewinner im Dezember 45 58638, Gütersloh erhalten einen IKEA-Gutschein 45 33838, Mönchengladbach im Wert von 35 Euro. GdP aktiv Senioren aktuell 06.12., Mitgliederversammlung der Kreis- 14.01., Mitgliederversammlung der Kreis- Kreisgruppe Olpe gruppe Märkischer Kreis, 13:00 Uhr, Zur Post, gruppe Köln mit Vorstandswahlen, 14:00 2. Dezember 2021, 15 Uhr, Seniorenkaffee Friedrich-Maiweg-Straße 8 a, Plettenberg Uhr, Polizeipräsidium, Forum 1 und 2, Wal- im Heinemanns Hof, Im Brauck 4, 57368 08.12., Mitgliederversammlung der Kreis- ter-Pauli-Ring 2 - 6, Köln Lennestadt-Langenei gruppe Soest, 17:30 Uhr, Haus Rasche-Neu- 20.01., Mitgliederversammlung der Kreis- Kreisgruppe Heinsberg gebauer, Wilhelmstraße 1, Bad Sassendorf. gruppe Kleve, 16:00 Uhr, Kolpinghaus, Kol- 9. Dezember 2021, 15 Uhr, vorweihnacht- 06.01., Mitgliederversammlung der Kreis- pingstr. 1, Kleve liches Kaffeetrinken, Gasthaus Sodekamp- gruppe LKA, 14:00 Uhr, LKA-Gebäude, 27.01., Skatturnier der Kreisgruppe Olpe, Dohmen, Breite Straße 3, 41836 Hückelho- Raum Westfalen, Völklinger Str. 49, Düs- 15:30 Uhr, Polizeiwache, Kortemickestr. 2, ven. Anmeldungen Tel.: (02431) 5880 seldorf Olpe Kreisgruppe Köln 20. Januar 2022, 14 Uhr, Mitgliederver- Wegen der Corona-Situation können einzelne Veranstaltungen kurzfristig ausfallen. sammlung mit Neuwahlen der Senioren- Bitte informiert euch bei der Kreisgruppe. gruppe, Pfarrsaal St. Georg, Georgstr. 2-4 / Ecke Waidmarkt, 50676 Köln Nachruf Käthe Hoven 06.11.1929 Aachen Anton Baumann 11.09.1932 Kleve Richard Kornek 29.03.1962 Bergisches Land Dieter Krüll 12.12.1940 LKA Friedrich Krug 12.10.1946 Bonn Helmut Lerch 10.03.1958 LZPD Heinz Rosenow 17.09.1929 Bonn Carmen Huckestein 06.01.1978 Märkischer Kreis Walter Lohaus 10.09.1933 Coesfeld Klaus-Dieter Kemper 21.07.1943 Mettmann Herbert Jakobs 09.02.1939 DHPol Werner Maschke 06.01.1944 Minden-Lübbecke Walburga Kottmeyr 03.04.1929 DHPol Wilhelm Möhle 13.04.1937 Minden-Lübbecke Hermann Radloff 03.01.1927 Düsseldorf Elisabeth Welfens 21.05.1926 Mönchengladbach Waltraud Schwenk 28.05.1937 Düsseldorf Herbert Heithoff 19.02.1932 Münster Edith Afflerbach 13.05.1922 Hagen Gustav Emil Funk 17.04.1933 Oberbergischer Kreis Dieter Strassburg 19.04.1935 Heinsberg Lieselotte Keim 10.08.1924 Recklinghausen Manfred Urbaniak 25.12.1942 Höxter Hans-Werner Steinebach 20.07.1954 Recklinghausen Manfred Brauer 19.02.1940 Innenministerium Heinz Poschmann 12.08.1930 Unna coex_2021-04-22_120511_858.pdf; s1; (60.00 x 65.00 mm); 22.Apr 2021 17:41:41; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Anzeigen HSG-angepasst.pdf; s1; (65.00 x 60.00 mm); 22.Sep 2021 20:09:19; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Marianne Funke GmbH & Co. KG May-Eyth-Straße 47 46149 Oberhausen Tel. 02 08 / 74 04 99 39 Fax 02 08 / 59 88 68
Sie können auch lesen