WIE FALSCH DIESER POST DER AFD IST, IST EINFACH NUR NOCH PEINLICH

 
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WIE FALSCH DIESER POST DER AFD IST, IST EINFACH NUR NOCH PEINLICH
Wie falsch dieser Post der
AfD ist, ist einfach nur noch
peinlich

So ein Fehler wäre nicht                                mal
Grundschülern passiert.
Die AfD hat eine Anfrage an die Landesregierung Sachsen
gestellt – Sie wollte wissen, wie viele „Straftaten mit
Messern“ begangen wurden. Und natürlich von wem. Sie bekommt
die Antwort, wie viele „Straftaten des Diebstahls mit Waffen“
von Deutschen und „Ausländern“ durchgeführt wurden. Und liest
einfach mal genau die gegenteilige Aussage heraus. Das oder
sie weiß nicht, wie man unterscheidet, welche von zwei Zahlen
größer ist als die andere.

An diesem Post stimmt so vieles nicht
Das Staatsministerium des Inneren schreibt: „Zu den Straftaten
des Diebstahls mit Waffen gern. § 244 Abs. 1 Nr. 1 StGB wurden
248 deutsche und 227 nichtdeutsche Tatverdächtige sowie zu den
Straftaten nach dem Versammlungsgesetz 35 deutsche und fünf
nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt.“ Da 248 größer ist als
WIE FALSCH DIESER POST DER AFD IST, IST EINFACH NUR NOCH PEINLICH
227, gab es mehr deutsche Tatverdächtige, richtig? Nicht, wenn
du die AfD bist. Die schreibt nämlich:

            Screenshot AfD Sachsen Facebook

„Ausländer begehen deutlich häufiger Straftaten mit dem Messer
als Deutsche.“ Nein, falsch. Das ist buchstäblich das
Gegenteil dessen, was euch geantwortet wurde. Nicht nur das:
Es sind ALLE Straftaten mit „Waffen“. Darunter können zwar
auch Messer fallen, aber auch eine ganze Reihe anderer
Waffen! Manchmal sind das auch Schraubendreher. Und es reicht
teilweise sogar, wenn die nur im Rucksack waren. Viele davon
„Messer“ waren, steht hier überhaupt nicht. Das ist völliger
Blödsinn.
WIE FALSCH DIESER POST DER AFD IST, IST EINFACH NUR NOCH PEINLICH
Und hierbei handelt es sich darüber hinaus auch nur um
Tatverdächtige, nicht um Täter. Außerdem, was soll das
überhaupt „Ausländer“ heißen? Flüchtlinge? Europäer?
Touristen? Was machen die hier eigentlich? Und zu letzt: Es
sind nicht mal 500 Leute in 1,5 Jahren in einem Bundesland mit
4 Millionen Einwohner. In was für einer Welt lebt die AfD
jetzt??

Ich glaube, ich weiß, was sie eigentlich sagen wollte:
„Ausländer“ (Wer auch immer damit gemeint ist) gibt es weniger
in Deutschland als Deutsche, deshalb begehen sie prozentual
mehr Straftaten mit „Waffen“ (nicht Messer!).

Nicht nur billig, auch noch falsch
So würde das zumindest mehr Sinn machen. Korrekt: Es gab im
Zeitraum Januar 2017 bis Juli 2018 anteilig mehr
tatverdächtige Nicht-Deutsche als Deutsche, die einen
Diebstahl mit einer Waffe durchgeführt haben. Klingt halt
nicht so geil, ne AfD? Außerdem muss man ja irgendwie das
„Messer“-Narrativ weiter befeuern. Und den rechtsextremen
Gefolgsleuten weiter verkaufen, dass „Ausländer“ böse sind.

Aber wenn die AfD sagt, dass überproportional kriminelle
Gruppen ein Problem sind, habe ich eine schlechte Nachricht
für sie. AfD-Abgeordnete sind viel krimineller als alle
Abgeordneten anderer Parteien! Fast jeder Zehnte hat nach
einem Bericht der Welt am Sonntag ein Verfahren bei Gerichten,
Staatsanwaltschaften und staatlichen Dienstherren anhängig
oder eines, welches kürzlich mit einer Sanktion beendet worden
ist. Das sind mehr als doppelt so viele als alle anderen.
Also:

 Überdurchschnittlich    Kriminelle   raus!     AfD-Abgeordnete
 abschieben!

Artikelbild: Screenshot AfD Sachsen, Facebook
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Die lustigsten Reaktionen zur
LKA „Pegizei“ Sachsen

Der Pegida-Pöbler, der Journalisten
bei   ihrer   Arbeit   behinderte,
arbeitet beim LKA Sachsen als
Gutachter bei Gerichtsprozessen.
Wie das Sächsische Kriminalamt heute zugegeben hat, handelt es
sich bei dem Pegida-Pöbler, wegen dem die Polizei ohne Angabe
von Gründen das Journalisten-Team von Frontal 21 festgehalten
hatte (Wir berichteten), um einen Tarifbeschäftigten des LKA.
Dort   arbeitet    er   laut   WELT   als   Gutachter     bei
Gerichtsprozessen. Der Fall erregt unter „Pegizei“
bundesweites Aufsehen.

Unter den Hashtags #Pegizei und #LKAida debattiert Social
Media über diese Meldung – Ein LKA-Mitarbeiter, der in seiner
Freizeit Journalisten bedrängt. Und dabei Unterstützung von
seinen Kollegen erhält. Und vom CDU-Ministerpräsidenten. Wir
haben die lustigsten Tweets und Grafiken für euch
zusammengesammelt.

Ein neues Polizei-Abzeichen?
 Aus     aktuellem     Anlass        #pegizei          #Sachsen
 pic.twitter.com/SRzTVtugg5

 — AD Karnebogen (@ADKarnebogen) August 22, 2018

Braucht Sachsen noch wer?
 Bundesland in liebevolle Hände abzugeben. #Pegizei

 — Sophie Passmann (@SophiePassmann) August 22, 2018

Steal the „Pegizei“ Look!
 Moin,

 hier könnt ihr die Klamotten vom LKA-Boy ordern.@MPKretschmer
 Sie natürlich auch#Sogehtsächsisch #Pegizei #Sachsen
 pic.twitter.com/iy1WGHocv9

 — Krümelmonster (@pogo161) August 23, 2018
Das gemischte Doppel
 Ich   brech    ab.   #Pegizei       #LKAida        #Hutbürger
 pic.twitter.com/dgnyP2uPWx

 — #HassHilft (@RechtsgegRechts) August 23, 2018

Bitte nicht retweeten!
 Hören Sie auf zu retweeten, Sie begehen eine Straftat
 pic.twitter.com/bisESadcnT

 — Cornelius W. M. Oettle (@C_W_M_O) August 22, 2018

Außerdem: Bitte nur privat Ausländer hassen!
 Leute, wenn irgendwelche LKA-Mitarbeiter in ihrer Freizeit
 rechtsextrem sind, ist das Privatsache. Solange sie die
 Ausländer erst nach Feierabend hassen, find ich das ok.
 #Pegizei

 — Shahak Shapira (@ShahakShapira) August 23, 2018

Neue Ausrüstung für die Polizei
 #Sachsen: Ministerpräsident sagt, der Hashtag #Pegizei sei
 unverantwortlich.    Finde ich auch, geht gar nicht!
 #Polizei #Hutbuerger #LKASachsen pic.twitter.com/y2iqEWR8Yf

 — clyppo bundeskadser      #FBPE (col. h.c. ) (@clayzcrypto)
 August 23, 2018

Hier gibt es nichts zu zeichnen!
 Ok hab dann aufgehört pic.twitter.com/pRs0xqTjVR

 — Schneggi Klarnamski   (@AlisGschmarri) August 22, 2018
Gemeinsam gegen die „Lügenpresse“!
 Diese Karikatur von @TSchwarwel bekommt gerade auch eine ganz
 neue, zusätzliche Dimension…#Pegizei #Sachsen #Dresden
 #dd1608 #Kretschmer #Pegida pic.twitter.com/2AAfoFEzU4

 — Love, Beats & HappyBass feat.            #Hutbürger    Maik
 (@LoveBeatsHB) August 22, 2018

Und nicht zu vergessen: „LKA-ida“
 Wichtiger Hinweis vom @Buntesamt_DE: #pegizei ist
 unangebracht. Deswegen bitte nur noch von #LKAida sprechen!
 Danke. pic.twitter.com/jypJ1fbU0q

 — #HassHilft (@RechtsgegRechts) August 22, 2018

Und die Abschlussworte hat Jan Böhmermann
 Wo der erste Adrenalinrausch verklungen ist:

 Im Namen des gesamten @neomagazin             Teams und des
 Humorstandorts Deutschland möchte ich mich   hiermit schon mal
 vorab persönlich ganz, ganz herzlich beim     #LKASachsen, der
 @PolizeiSachsen und Herrn "Sie begehen        eine Strofdad!"
 bedanken! pic.twitter.com/ONmUnUeyXm

 — Jan Böhmermann     (@janboehm) August 22, 2018

Artikelbild: Alistration, Alle Rechte vorbehalten

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„Sie haben die Polizei und
Sachsen pauschalisiert! Das
dürfen Sie nicht!“

„Hetzen“ wir gegen Sachsen und die
Polizei im Fall „Pegizei“, wenn wir
darüber reden?
Der Fall aus der letzten Woche, in welcher Pegida-Teilnehmer
filmende Journalisten zunächst bedrängten und dann zur nahe
stehenden Polizei führten, die letztlich ohne Angabe von
Gründen eine „polizeiliche Maßnahme“ verhängte, dürfte wohl
jedem bekannt sein. (Wir berichteten) Inzwischen stellte es
sich heraus, dass einer der Protagonisten des Vorfalls ein
LKA-Mitarbeiter ist

Die Reaktionen reichen von Belustigung bis Entsetzen. Auf
Twitter haben sich die Hashtags „Pegizei“ und „LKAida“
etabliert. Es gibt Diskussionen über die Verbindungen der
sächsischen Polizei zu rechten und rechtsextremen
Strukturen. Über die Rolle der CDU in Sachsen. Und das alles
zu Recht. Aber eine häufige Kritik ist. Man würde nun genau so
gegen Sachsen und deren Polizei „hetzen“, wie man es sonst bei
Schutzsuchenden kritisiert.

Pauschalisierungen über SaCHSEN
Weder alle Menschen in Sachsen, noch in Dresden, noch bei der
sächsischen Polizei sind für so etwas mitverantwortlich.
Deswegen haben wir auch einen Appell einer Dresdnerin
veröffentlicht, die um Hilfe, nicht um Verurteilungen bittet.
Auch wir haben Deutsche aus dem Osten im Team, die sich nicht
wünschen, hinter einer Mauer leben zu müssen.

Pegida, die sächsische Polizei und auch die sächsische CDU,
die den Vorfall nicht verurteilen will muss sich nun zu Recht
Kritik anhören. Über die Verflechtungen der Behörden mit
rechten und rechtsextremen Strukturen muss man auch schon seit
dem NSU reden. Aber bei all dem sollte man bedenken, dass es
Menschen in Sachsen gibt, die mit all dem nichts zu tun haben.

Natürlich, Schweigen und Tolerieren machen einen mitschuldig.
Jetzt wäre die Gelegenheit für Bürger Dresdens und auch für
sächsische Polizisten aufzustehen und zu sagen: Ich bin kein
Teil davon. Ich bin nicht ein stiller Beobachter im Abbau
unserer unabhängigen Justiz. Das wäre gut. Aber denkt daran:
Ein „Wir-gegen-die“-Denken ist doch genau das, was uns erst in
diesen Schlamassel geführt hat.

Artikelbild: Screenshot facebook.de
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Frontal 21: Pegida-Pöbler in
Wahrheit   Mitarbeiter   der
Polizei!

„Sie   haben              mich        ins       Gesicht
gefilmt!“
Der Vorfall aus Dresden erregte großes Aufsehen. Pegida-AfD-
Anhänger pöbelten Journalisten an, die die Demo filmten.
Anschließend riefen die Demonstranten die nahe stehende
Polizei zu Hilfe, die wiederum eine polizeiliche Maßnahme
verhängte. Jedoch ohne den Journalisten eine Begründung zu
geben. (Wir berichteten)

 update: Aufgrund der vielen Kommentare musste ich von
 öffentlich auf Freunde von Freunden umstellen, ich weise
 daraufhin, dass jegliche Hasskommentare gelöscht werden und
 der betreffende Nutzer gesperrt wird. Besten Dank für das
 Verständnis!Eigentlich wollten wir für #ZDF Frontal21 nur am
 Rande des Besuchs der Kanzlerin in Dresden drehen. Doch dann
 fühlten sich einige Pegida-AfD-Anhänger von unseren
 Dreharbeiten gestört und forderten die Polizei auf,
 einzuschreiten. Die sächsischen Beamten kamen dem nach und
 plötzlich befanden wir uns in einer polizeilichen Maßnahme.
 Etwa 45 min dauerte das Ganze. Polizeibeamte machen sich zur
 Exekutive der Pegida-Bewegung. Zeitungsjournalisten aus
 Dresden berichten von ähnlichen Vorfällen.

 Gepostet von Arndt Ginzel am Freitag, 17. August 2018

Die Identitäten der Pegida-Pöbler
Wie das Sächsische Kriminalamt heute zugegeben hat, handelt es
sich bei dem Pegida-Pöbler mit der Deutschland-Mütze um einen
Tarifbeschäftigten des LKA. Dieser sei gerade im Urlaub und
privat auf der Veranstaltung gewesen. Der Betroffene wird
jetzt zu den Vorfällen angehört werden.

Doch was heißt das jetzt? Das heißt konkret, dass ein
Mitarbeiter der Polizei, der es eigentlich besser wissen
müsste, bewusst Journalisten bei ihrer Arbeit gestört hat. Und
dass er seine Kollegen zu Hilfe gerufen hat, um Journalisten
grundlos bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten zu behindern. Und
diese ihm sogar dabei geholfen haben. Wie einige
Rechtsexperten feststellten, handelten die Polizisten
unrechtmäßig.

Nicht das einzige bekannte Gesicht
Der Mann im braunen Shirt, der die Anzeige gegen die
Journalisten meldete (für einen Bestand, der nachweislich
falsch ist), ist auch kein Unbekannter. Dabei handelt es sich
um René Seyfried, der Betreiber der rechten „Bürgerinitiative
Freital“, die Sympathien zur Terrorzelle Freital zeigte.

Es ist äußerst bedenklich, dass Polizei-Mitarbeiter in ihrer
Freizeit auf fremdenfeindlichen Demonstrationen unterwegs
sind. Dort Journalisten bei ihrer rechtmäßigen Arbeit
bedrängen und dann auch noch von anderen Polizisten
unterstützt werden. Nicht nur das, der Ministerpräsident
Sachsens sah in dem Verhalten der Beamten auch keinen Fehler.
Das sind beängstigende Zustände in Dresden.

Artikelbild: Screenshot Facebook

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BKA:             Anerkannte
Asylberechtigte     weniger
kriminell als Deutsche
International    und                                    national
Schutzberechtigte                                            und
Asylberechtigte                                             sind
unterdurchschnittlich                                        oft
tatverdächtig.
Auch   wenn   es   die    AfD    nicht   wahr   haben   will   und   mit
Einzelfällen eine Untergangsstimmung verbreitet. Wenn man sich
die PKS 2017 und „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ des
BKA ansieht, muss man feststellen: Deutschland ist so sicher
wie seit 1992 nicht mehr. Die Zahl der Straftaten ist auf dem
niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Auch die Anzahl
der   tatverdächtigen     „Zuwanderer“     („Asylbewerber“,
„International/national                  Schutzberechtigte           und
Asylberechtigte“, „Duldung“,             „Kontingentflüchtling“      und
„unerlaubt“) ist gesunken.

Seit   diesem   Jahr     führt   das   BKA   „International/national
Schutzberechtigte und Asylberechtigte“ – also anerkannte
Flüchtlinge – gesondert auf. Im letzten Jahr gab es demnach
10.511 Tatverdächtige, die diesen Status haben. Da es von
anerkannten Asylbewerbern 550.411 in Deutschland gibt, macht
das einen Prozentsatz von 1,9% aus. Der Gesamtdurchschnitt
beträgt hingegen 2,57%! Anerkannte Asylbewerber sind
UNTERDURCHSCHNITTLICH kriminell!

Bevor die Rechten Trolle wieder loslegen:
Die AfD möchte natürlich nicht, dass du das weißt. Am Ende
hast du gar keine Angst vor Schutzsuchenden und wofür willst
du dann die Rechtsextremen wählen? Ein Rentenkonzept haben sie
schließlich nicht. Deshalb wird sie sicherlich bereits unter
diesem Beitrag verschiedene falsche oder veraltete Zahlen und
Grafiken posten. Und die Glaubwürdigkeit dieser Zahlen
anzweifeln. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf im
rechtsextremen Weltbild.

Doch alle berechtigten Einwände möchte ich hier noch vorweg
nehmen:    Ja,   nur   anerkannte    Asylberechtigte     sind
unterdurchschnittlich kriminell. Darüber hinaus gibt es noch
Menschen, deren Asylverfahren noch läuft, Menschen, die
geduldet werden, Kontingentflüchtlinge und abgelehnte
Asylbewerber. Deren Anzahl an Tatverdächtigen ist im Vergleich
zum Vorjahr zwar auch um 10% zurückgegangen, ihr Anteil an den
Straftaten schwankt jedoch je nach Art zwischen vier und neun
Prozent.

Berliner sind auch überdurchschnittlich
kriminell
Und ist damit überdurchschnittlich. Doch was heißt das?
Berliner sind schließlich auch überdurchschnittlich
kriminell. Menschen haben in Berlin 2017 immerhin 91 Menschen
getötet und 607 Vergewaltigungen begangen. Wenn man es wollte,
könnte man im Schnitt alle vier Tage über den Mord durch einen
Berliner berichten. Und jeden Tag über zwei Vergewaltigungen.
Doch das macht keiner. Ist ja auch sinnlos. Aber genau das ist
das, was die AfD mit Schutzsuchenden macht.

Wie kriminell ein Mensch ist, hängt nicht damit zusammen, was
er für eine Hautfarbe hat. Was nachweislich für Kriminalität
relevant     ist,    sind   nun    mal   das    Geschlecht,
sprich: Männlichkeit (75% aller Tatverdächtigen der PKS, bei
Gewaltkriminalität sogar 86 Prozent und bei Vergewaltigung
fast 99 Prozent!), Alter und soziale Situation (ob du arm
bist, Arbeit hast, etc.).

Und demzufolge müssen „Zuwanderer“ rein statistisch gesehen
schon krimineller sein, weil ihr Anteil an sozial schlechter
gestellten Männern zwischen 20 und 40 größer ist als in der
durchschnittlichen deutschen Bevölkerung. 12% der Deutschen
sind zwischen 20 und 40 und männlich. Bei Asylbewerbern liegt
der Anteil an Männern im Alter zwischen 18 und 40 bei
26%. (Antragsteller Jan-Jul 2018).

Kriminalität             senken?        Asylbewerber
anerkennen
Und ihre soziale Situation ist fatal: Sie leben in Angst,
jederzeit doch abgeschoben zu werden, sie dürfen nicht
arbeiten. Plus sprachliche und kulturelle Barrieren. Das ist
auch der Grund, warum anerkannte Asylbewerber so wenig
kriminell sind: Die dürfen arbeiten, sie haben ein sicheres
Bleiberecht. Ihre Existenz ist nach der Flucht erst einmal
gesichert. Es gibt viel weniger Gründe zur Sorge. Und nur ein
kleiner Kommentar am Rande: Wenn man allen ein Bleiberecht
verleihen würde, würde theoretisch deren Kriminalität auch
drastisch sinken.

Doch lassen wir das. Natürlich wird es noch weitere Einwände
geben: Die Anzeigestatistik der Polizei kann nicht die
komplette Wirklichkeit ablichten. Und das stimmt natürlich.
Aber wenn wir einmal von lächerlichen Verschwörungstheorien
absehen, kann es uns doch ein einigermaßen zuverlässigeres
Bild liefern. Und tendenziell ist es auch eher so, dass
Ausländer überproportional häufig angezeigt und verdächtigt
werden, wie Studien zeigen.

Aber es sind die besten und einzigen Zahlen, die wir haben.
„Gefühlte Wahrheiten“ können leicht manipuliert werden. Bevor
man also auf politische Rattenfänger hereinfällt, die sich
einzelne Fälle herauspicken, um zu verschleiern, dass sie
sonst keine Alternativen für die Politik zu bieten haben und
in den Parlamenten nicht wissen, was sie tun, sollte man Ruhe
bewahren. Schutzsuchende, die ein Bleiberecht erhalten haben,
sind weniger kriminell als dein durchschnittlicher Deutsche.

Artikelbild: pixabay.com, CC0
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Diese Grafik zeigt, warum man
„Sorgen der AfD-Wähler“ nicht
ernst nehmen muss

Haben AfD-Wähler ernst zu nehmende
Ängste, weil sie negativen Folgen
von Nicht-Deutschen sehen?
AfD-Wähler behaupten stets, sie „hätten ja nichts gegen
Ausländer“, ABER… es gäbe schließlich negative Auswirkungen
von Einwanderung. Und nur die würden sie kritisieren. Und sich
Sorgen machen. Doch damit belügen sie sich leider nicht nur
selbst, sondern auch viele PolitikerInnen. Die dem Irrglauben
verfallen, härtere Asylpolitik oder vermehrte Abschiebungen
auch in Kriegsgebiete würden das Problem des Rechtsextremismus
eindämmen. Tut es aber nicht.

Denn diese Grafik (zusammen mit einer Analyse der FAZ) zeigt:
Je geringer der Ausländeranteil in einem Wahlbezirk, desto
stärker wird die AfD gewählt. Das heißt: Vor allem dort werden
Maßnahmen gegen Ausländer gefordert, wo kaum welche gibt.
Diejenigen, die tagtäglich mit Schutzsuchenden und Menschen
mit Migrationshintergrund zu tun haben, teilen überhaupt nicht
die vorgeblichen „Ängste“ der „Besorgten“.

Man sollte ihre „Ängste“ also nicht ernst
nehmen
Wo die AfD stark ist, gibt es nicht viele Ausländer. Und
umgekehrt. Die FAZ hat eine Grafik veröffentlicht, die das
ebenfalls sehr deutlich macht. In dem Wahlkreis, in dem die
AfD über 35% geholt hat, gibt es nicht einmal 3% Ausländer.
Die können einem doch nicht erzählen, dass sie täglich unter
Ausländern „zu leiden“ hätten. Es gibt dort mehr als 10 mal so
viele AfD-Wähler wie Ausländer!

Das passt mit den Ergebnissen einer Studie zusammen, die
festgestellt hat: Die AfD wird nicht gewählt, weil ihre
WählerInnen sozial schwach seien. Sondern weil sie
fremdenfeindlich sind. Wenn wir also umgekehrt den
Ausländeranteil erhöhen würden, dürfte das lustigerweise unser
Problem mit Rechtsextremen sogar eindämmen. Wenn die
Bundesregierung also um jeden Preis Abschiebungen durchführt,
auch von gut integrierten, arbeitenden Schutzsuchenden, wird
das die AfD nicht schwächen. Im Gegenteil.

Und das sieht man auch daran, dass die Groko-Parteien, allen
voran die CSU massiv an Wählerstimmen verlieren. Obwohl sie im
Grunde genommen AfD-Politik betreiben. Fremdenfeindlichkeit
bekämpft man nun mal nicht dadurch, dass man die Fremden los
wird. Das führt erst zur Fremdenfeindlichkeit. Und gibt ihnen
auch erst genau das, was sie wollen. Die Politik sollte sich
diese Erkenntnis endlich einmal zu Herzen nehmen.

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„Vaterland     verteidigt“??
Nazis werfen syrische Oma und
Baby in einen Teich
Da habt ihr aber großartig euer
„Vaterland verteidigt“!
Woran merkt man am besten, dass eine Ideologie nichts mehr mit
Fakten zu tun hat? Nichts mehr mit „Ängsten, die ernst
genommen werden müssen“? Nichts mehr mit Menschlichkeit und
Empathie? Wenn Nazis eine unschuldige Oma und ihren sechs
Monate alten Enkel angreifen. Das ist vor wenigen Tagen in
Rostock passiert.

Eine fünfköpfige Gruppe deutscher Männer hat die 48-jährige
Syrerin und das Baby fremdenfeindlich beschimpft und
anschließend in einen Teich gestoßen. Dabei hätten sie laut
Polizei verfassungsfeindliche Parolen gerufen. Die Frau und
der Säugling haben den Vorfall zum Glück unbeschadet
überstanden. Die Täter sind leider nicht gefasst worden. Dies
ist nur einer von hunderten Fällen von fremdenfeindlicher
Gewalt in Deutschland in diesem Jahr.

Applaus aus der rechten Ecke
Wer eine unschuldige Großmutter und Säuglinge angreift, kann
niemals im Recht sein. Eine Ideologie, die zu solchen Taten
führt, ist immer und falsch und abzulehnen. Doch das sehen
nicht alle so. Rechte Trolle und Hetzer bejubeln diesen
Ausdruck des Hasses. Wer solchen Schandtaten auch noch
applaudiert, offenbart seinen gesamten moralischen Verfall.
Ist   das   „patriotisch“?   Sieht   so   das   „verteidigen“   des
„Vaterlands“ aus? Indem man zu fünft Babys und ihre Großmütter
angreift? Wie unbeschreiblich feige und lächerlich muss man
sein, wenn man in dieser Tat etwas erstrebenswertes sieht? Der
Hashtag „#nurnochdieafd“ spricht auch Bände. Hat die AfD
diesen Vorfall auch verurteilt? Oder interessiert es die
Rechtsextremen wie sonst auch nicht, wenn die Opfer keine
Deutschen sind? Es ist entsetzlich, was in diesem Land gerade
passiert.

Artikelbild: pixabay.com, CC0
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Wenn du diese Partei wählst,
kannst        du        eine
Horrorregierung in Bayern
verhindern

Du willst keine Horror-Koalition?
Der unbeliebteste Ministerpräsident des Landes, Markus Söder,
hat auf Twitter die Partei genannt, mit der die CSU eine
Koalition auf jeden Fall ausschließt. Die LINKE. Während diese
Aussage von der CSU wohl niemanden überraschen dürfte, so sind
das gleich zwei gute Anzeichen dafür, welche Partei man bei
der Landtagswahl in Bayern am 14. Oktober wählen sollte.

Die CSU, ehemals mit einer absoluten Mehrheit im Freistaat,
ist in den Umfragen nach ihrer desaströsen Imitation der
rechtsextremen AfD im freien Fall. Nur noch 37% zeigt eine
aktuelle Forsa-Umfrage an. Damit gibt es nicht viele
Regierungsoptionen für die Konservativen, die einen hart
rechtspopulistischen Kurs fahren. Das könnte eine große Gefahr
für die Demokratie bedeuten, denn:

Die CSU schließt dadurch keine Koalition
mit der AfD aus
Laut aktuellen Umfragen kommt die CSU zusammen mit der AfD auf
genau 50% der Wählerstimmen. Was für eine Regierungskoalition
reichen sollte. Und nach Seehofers „Asylkrisen“-Eskapaden und
dem „BAMF-Skandal“, der keiner war, haben die beiden Parteien
viel gemeinsam. Eine Groko könnte rechnerisch nicht mehr
aufgehen und für Schwarz-Grün müsste die CSU von ihrem rechten
Irrweg absehen, wie die Grünen, inzwischen immerhin
zweitstärkste Partei mit 17%, zur Bedingung gemacht haben.

Eine rechte(re) Regierung in Bayern kann also nur sicher
verhindert werden, wenn eine Horrorkoalition aus AfD und CSU
unmöglich wird. Und wen man wählen muss, um die zu verhindern
und gleichzeitig den rechten Kurs der CSU maximal abzustrafen,
hat Söder freundlicherweise in seinem Tweet erwähnt: Die
LINKE.

Auch wenn du nicht alles von den Linken
magst – Lass mich ausreden
Man muss kein LINKE-Fan sein oder mit allem übereinstimmen,
dass die LINKEN so fordern. Aber vielleicht ist sie diesmal
eine Überlegung wert? Wichtigstes Argument: Die Linkspartei
steht derzeit bei 4% in den Umfragen. Ihr fehlen nur wenige
Stimmen, um das erste Mal in den Landtag in Bayern
einzuziehen. Jetzt wäre die Chance! Das wäre es wert, allein
um die CSU (und die AfD) zu ärgern.

Aber durch den Einzug der LINKEN in den Landtag wird eine CSU-
AfD-Koalition wohl auch rechnerisch unmöglich. Denn besonders
die CSU wird dadurch Sitze an die Linkspartei verlieren. Eine
Stimme für die LINKE verhindert also am effektivsten eine
erstmalige Regierungsbeteiligung der AfD und bestraft die CSU
am besten für ihren rechten Kurs.

Noch nicht überzeugt? Das fordern die
LINKEN
Die LINKE möchte das umstrittene Polizeiaufgabengesetz PAG
abschaffen. Sie fordert ein Ende der Immobilienspekulation und
bezahlbare Mieten. Die Partei möchte die Ausgaben für Bildung
erhöhen und Gebühren und Beiträgen wie Studienbeiträge oder
Büchergeld abschaffen. Sie möchten das ursprüngliche Asylrecht
wiederherstellen, das schrittweise verschärft worden ist,
Beenden der Abschiebung in Kriegsgebiete und Wiederaufnahme
des Familiennachzugs.

Darüberhinaus     Ausbau   des   öffentlichen     WLAN-   und
Glasfasernetzes.       Sie    möchten    ein    umfassenden
Klimaschutzprogramm durchführen. Die LINKE spricht sich gegen
eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen aus. Außerdem
möchten sie gegen das Bienensterben vorgehen, Tierversuche
verbieten und Pelzimporte stoppen. Sie ist für eine
Abschaffung der Hartz-IV-Sanktionen und Sperrzeiten. (Zum
Wahlprogramm)
Man muss nicht alles davon gut finden, oder einige andere
Punkte aus dem Programm kritisieren. Aber das könnte man über
jede Partei sagen. Aber wer seine Stimme der Linkspartei bei
der Landtagswahl am 14. Oktober gibt, geht den effektivsten
Weg, um eine mögliche CSU-AfD-Koalition in Bayern zu
verhindern und den Rechtspopulismus und -extremismus
bestmöglich zu schwächen.

Artikelbild: pixabay.com, CC0

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Afghanistan ist nicht sicher
–    und     wir     schieben
unschuldige Menschen dahin ab

Die Vereinten Nationen zählen 63
„security incidents“ pro Tag.
Der junge Afghane Farhad Rasuli in Deutschland Asyl beantragt,
aus Angst vor Angriffen der Taliban. Die Taliban hatten
aufgrund seines Vaters speziell seine Familie im Visier. Doch
Deutschland lehnte den Asylantrag ab. Rasuli wurde ins
angeblich sichere Afghanistan abgeschoben. Doch nur drei
Monate später kamen er und sein Cousin ums Leben. Bei einem
Anschlag der Taliban.

Die Vereinten Nationen zählen 63 „security incidents“ pro Tag,
mehr als ein Drittel davon in der Hälfte des Landes, das von
der Regierung kontrolliert wird, wie ProAsyl berichtet. In
diesem Jahr mussten bereits 130.000 Menschen ihre Heimatorte
verlassen und sind innerhalb des Landes auf der Flucht.
Zwischen Januar und Juni kamen 1692 Zivilisten in Afghanistan
ums Leben.

Auch Auswärtiges Amt benennt die Lage als
„volatil“
Nur noch 56% Afghanistans sind unter der Kontrolle der
Regierung, wie der US-Special Inspector berichtet.
Interessanterweise kommt es ausgerechnet in den Gegenden, in
denen die Taliban herrschen, sogar zu weniger Vorfällen. Der
SIGAR-Bericht spricht von lediglich 1 Prozent der violent
events in diesen Gebieten. Es gibt also auch keine einzelnen
Bereiche des Landes, die sicher wären.

Auch der Lagebericht des Auswärtigen Amtes macht keine
konkreten Aussagen zu angeblichen sicheren Gebieten und nennt
die Sicherheitslage „volatil“. Doch das Bundesaußenministerium
gibt keine eigenständige Interpretation zur Sicherheitslage
heraus. Denn dann müsste sie wohl zugeben, dass keine weiteren
Abschiebungen gerechtfertigt sein würden.

Unschuldige und psychisch Kranke werden
abgeschoben
Diese Praxis ist fatal. Vor kurzem wurden erneut 46 Betroffene
abgeschoben, wovon die Mehrheit keine Straftäter oder
Gefährder gewesen waren. Selbst zwei offenbar suizidgefährdete
Personen wurden abgeschoben, was anlässlich des Selbstmordes
eines Afghanen aus Bayern im letzten Monat besonders
bedenklich ist. Darüber hinaus wurde auch eine schwer
traumatisierte Person abgeschoben, die erst vier Tage zuvor am
Bauch operiert worden war – ohne, dass bereits die Fäden
gezogen worden waren.

Hohe Abschiebezahlen sind von der Regierung gewollt. Deshalb
tut man stillschweigend so, als sei Afghanistan nicht
gefährlich. Und da es nicht genug Straftäter gibt, werden auch
unschuldige und gut integrierte Menschen des Landes verwiesen.
Naiv hofft die Bundesregierung, durch eine härtere
Abschiebepolitik Wählerstimmen vom rechten Rand zu gewinnen.

Doch weder historisch, noch praktisch hat diese Taktik Erfolg:
Die Groko-Parteien und insbesondere die CSU, die einen hart
rechtspopulistischen Kurs im Vorfeld der bayerischen
Landtagswahl fährt, haben massiv an Wählerstimmen
verloren. Die Groko würde bei einer Bundestagswahl nicht
einmal mehr eine Mehrheit haben. Doch das traurigste: Es
leiden vor allem die schutzsuchenden Afghanen darunter, die in
ein gefährliches Land abgeschoben werden.
Artikelbild: pixabay.com, CC0

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Viel Lärm um Nichts: 99,3%
aller Schutzsuchenden hat zu
Recht Asyl erhalten

Kaum falsch ausgestellte positive
Asylbescheide.
Wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage der Linken.-
Abgeordneten Ulla Jelpke zugab, gab es von 43.000
abgeschlossenen Prüfverfahren nur 307 Fälle, in denen ein
bereits gewährter Asylstatus wieder widerrufen wurde. Das sind
damit nur 0,7% der Fälle. Eine sehr magere Bilanz für die
große mediale Aufregung des „Bamf-Skandals“ von vor einigen
Monaten.

Der Fall ist ein großes mediales Versagen. Verurteilungen
rechter und rechts fischender Politiker erweisen sich als
heiße Luft. Keine der Anschuldigungen von Bestechungen oder
systematischer Korruption oder Betrugs hat sich erhärtet (Das
gesamte Ausmaß haben wir hier beschrieben). Die mediale
Aufregung basierte im Grunde genommen auf Fake News.

Dabei gab es 2017 immerhin 37.000
fehlerhaft abgelehnte Asylbescheide
Perfider wird es, wenn man beachtet, dass es durchaus große
Fehlerquoten beim BAMF gibt. Jedoch in der Regel zu Ungunsten
von Schutzsuchenden. 37.000 Asylbescheide wurden zu
Unrecht abgelehnt. Gerichte haben 32.500 davon gekippt, der
Rest wurde von den Ämtern revidiert. Wenn es zu Unrecht
ausgestellte Bescheide gibt, dann vor allem zum Ungunsten von
Asylbewerbern.

Dabei soll nicht einmal böse Absicht unterstellt werden,
immerhin hat das BAMF 2017 fast 100.000 Überstunden angehäuft,
was ein Indikator für die Überarbeitung der Mitarbeiter
darstellt und Fehler in großem Maße erklären könnte. In
Anbetracht dessen war die Fehlerquote von 0,7% falsch positiv
ausgestellten Anträgen großartig. Die Fehlerquote bei falschen
Ablehnungen beträgt hingegen eher 44%. Dabei sind es teilweise
völlig abstruse Gründe, wie wir hier gesammelt haben.
Mediales   Versagen:                  Schutzsuchende
Leidtragende
Leidtragende sind nach diesem Skandal und den politischen
Konsequenzen,     wie   verstärkte    Abschiebungen     nach
Afghanistan, nun aber Schutzsuchende selbst. Ein Skandal, der
keiner war, müssen Menschen ausbaden, die zu Unrecht
abgeschoben werden. Im laufenden Jahr sind es schon 5
Personen, wie aus einer Anfrage der Grünen hervorgeht.

 So viel bleibt vom so genannten „Bamf-Skandal“ übrig

Artikelbild: pixabay.com, CC0

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