THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH

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THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
Think
    international!
    Bildung Wissenschaft Forschung

oead 01.04.17 oead-cover.indd 1      23.03.2017 15:11:52
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
Inhalt

                                   4                                                                                          8                                                                                                                                  10
           Erasmus+. 30 Jah-
           re Austausch in
           Europa, der für alle
           Altersstufen und
           Bildungsbereiche
           gedacht ist.

                                                                                                                              Stimmen. Aus den                                                                                                                   Internationale
                                                                                                                              Ministerien, der                                                                                                                   Projekte. OeAD-
                                                                                                                              Wirtschaft und                                                                                                                     Programme wirken
                                                                                                                              den Hochschulen:                                                                                                                   nicht nur in Öster-
                                                                                                                              über die Arbeit                                                                                                                    reich und Europa,
                                                                                                                              der OeAD-GmbH.                                                                                                                     sondern weltweit.

                                                                          Foto: OeAD/APA-Fotoservice/Hörmandinger

                                                                                                                                                                                                                                     Foto: OeAD/Katrin Messner
           13
           Public Science.
           Schüler/innen und
           Bürger/innen for-
                                                                                                                                                                                                            14
                                                                                                                                                                                                            Entwicklungszusammenarbeit. Projekte
                                                                                                                                                                                                            mit Partnerhochschulen im Ausland: die
                                                                                                                                                                                                            Programme der KEF und von APPEAR.
           schen mit bei Pub-
           lic- und Sparkling-
           Science-Projekten.
                                                                              Foto: Sparkling Science CSI: TRACE your FOOD!

                                                                                                                                                                                    Foto: Maria Wurzinger

                                                                                                                                                                         18                                                                                                            FFoto: OeAD/Andreas Wenninger

           16
                                                                                                                                                                         NQR & ARQA-VET.

                                                                                                                                                                                                                  19
                                                                                                                                                                         Der Nationale Qua-
                                                                                                                                                                         lifikationsrahmen
                                                                                                                                                                                                                                   OeAD-Büros
                                                                                                                                                 Foto: J. Konstantinov

                                                                                                                                                                         soll Ausbildungen
                                                                                                                                                                                                                                   international. In
                                                                                                                                                                         international ver-
                                                                                                                                                                                                                                   Baku, Lemberg und
                                                                                                                                                                         gleichbar machen.
                                                                                                                                                                                                                                   Shanghai vermittelt
           Wohnen für Studierende. Mit Preisen
                                                                                                                                                                                                                                   die OeAD-GmbH
           bedacht: die nachhaltigen Wohnprojek-
                                                                                                                                                                                                                                   vor Ort.
           te der OeAD-Wohnraumverwaltung.

                                                   IMPRESSUM: Medieninhaberin und Herausgeberin: OeAD-GmbH, Ebendorferstraße 7, 1010 Wien. Produktion: „Die Presse“-Verlags-
                                                   GmbH & Co KG, Hainburgerstraße 33, 1030 Wien. Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger, Dr. Rudolf Schwarz. Umsetzung: „Die
                                                   Presse“-Spezialredaktion, Mag. Astrid Müllner. Koordination: Elisabeth Postl BA. Art Direction: Matthias Eberhart. Grafik/Produktion:
                                                   Thomas Kiener, Christian Stutzig, Patricia Varga, Alexander Schindler. Druck: DruckStyria GmbH & Co KG, Styriastraße 20, 8042 Graz

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oead 01.04.17 oead-Inhalt.indd 2                                                                                                                                                                                                                                             23.03.2017 15:14:38
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
1.509...
                               Editorial

                   B
                                      ildung und Wissenschaft kennen keine
                                      Grenzen, sie sind ihrem Wesen nach
                                      grenzüberschreitend und auf Zusammen-
                                      arbeit hin ausgerichtet. Diese internatio-
                                      nale Zusammenarbeit zu fördern,
                               Menschen aller Altersgruppen einen bildungsbe-
                               zogenen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und
                               den Bildungsstandort Österreich in der Welt zu             ... laufende Projekte. Im vergan-    me. Im Rahmen der drei bilatera-
                                                                                          genen Jahr brachte es die OeAD-      len Aktionsprogramme mit
                               präsentieren, sind Kernaufgaben der OeAD-
                                                                                          GmbH insgesamt auf 1.509 lau-        Ungarn, Tschechien und der Slo-
                               GmbH. In den letzten Jahren sind dem „Österrei-
                                                                                          fende Projekte in 101 Ländern.       wakei wurden 89 Projekte geför-
                               chischen Austauschdienst“ viele neue Aufgaben              Zahlenmäßig am stärksten ste-        dert. 35 Projekte wurden im Rah-
                               zugewachsen, zuletzt die Innovationsstiftung für           chen dabei die 412 Erasmus+ Pro-     men von APPEAR gefördert. U. a.
                               Bildung – im Kern geht es aber immer darum,                jekte hervor. 266 Projekte fanden    wurden noch abgewickelt: 160
                               die Bildungschancen junger Menschen zu                     im Zuge der Wissenschaftlich-        eTwinning-Projekte, 62 Sparkling
                               verbessern und die Wissensgesellschaft zu                  Technischen Zusammenarbeit           Science-Projekte, zwölf Sommer-
                               stärken.                                                   (WTZ) statt, 100 Projekte entfal-    kollegs, neun IMPULSE-Projekte
                               Gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und                  len auf Eurasia-Pacific UNINET,      und zwölf Projekte der Kommis-
                               Mitarbeitern konnten wir 2016 spannende neue               104 auf EU-Drittstaaten-Program-     sion für Entwicklungsforschung.
                               Initiativen auf den Weg bringen: Die Informa-
                               tionskampagne oead4refugees, die sich an
                               bildungsinteressierte junge Migrantinnen und           Personalstand. Mit zunehmenden           You have the knowledge... but
                               Migranten richtet, neue Stipendienabkommen             Leistungen erhöhte sich im Laufe         something is missing?
                               mit mehreren asiatischen Ländern, Studienreisen        der Jahre auch der Personalstand         Im OeAD-Testzentrum können
                               nach Israel und in den Iran, die Koordinierungs-       der OeAD-GmbH. Waren es in               Sprachzertifikate, Zugangs-
                                                                                      den 1970er- und 1980er-Jahren            berechtigungen (u. a. TOEFL®,
                               stelle für den Nationalen Qualifikationsrahmen
                                                                                      kaum mehr als 20 Mitarbeiter,            GMAT®) und Nachweise für
                               oder der Citizen- Science-Award zeigen die Band-
                                                                                      kletterte die Zahl des OeAD-             berufliche Kompetenzen
                               breite unserer Aktivitäten.                            Staffs Mitte der 1990er-Jahre auf        erworben werden, z. B. der
                               Mehr als 14.000 Österreicherinnen und Österrei-        rund 70 Personen. Im Jahre 2000          schriftliche Teil der ÖÄK-
                               cher und mehr als 2.200 Stipendiatinnen und            wurde die Hunderter-Marke er-            Facharztprüfung Urologie –
                               Stipendiaten aus der ganzen Welt konnten im            zielt. Zehn Jahre später waren es        „European Board of Urology
                               vergangenen Jahr von Mobilitätsprogrammen der          bereits 171 Personen. Seit 2013          (EBU)“-Prüfung. Informationen
                               OeAD-GmbH, vor allem dem Programm                      sind über 200 Personen bei der           online: testing.oead.at
                               Erasmus+, profitieren. Das ist unser vielleicht        OeAD-GmbH beschäftigt. 2016
                               wichtigster Beitrag zur Internationalisierung          waren es gesamt 221 Personen,
                               des Bildungs- und Wissenschaftsstandorts               wenn man 17 Mitarbeiter/innen
                                                                                      der Vorstudienlehrgänge mitzählt.
                               Österreich. Denn Bildung, Wissenschaft und
                               Forschung leben vom Austausch mit Menschen,
                               Ideen und Kulturen. Diese Vielfalt macht
                               Österreich bunt und reich.                               F Ö R D E R M I T T E L                             2 0 1 6

                                                                                     26,50                                11,42
                                                                                                                                         Verwendung. 43,73
                                                                                                                                         Millionen Euro an
                                                                                     Erasmus+
                                                                                                                          BMWFW-         Fördergeldern stan-
                                                                                                                                         den der OeAD-
                                                                                                                          Programme      GmbH 2016 für Mo-
                                                                                                   43,73                                 bilitäten und Projek-
                                                                                                Millionen €                              te zur Verfügung.
                                                                                                                                         Der Großteil wurde
                                                                                                 GESAMT
                                                                                                                                         für Erasmus+ ver-
                                                                                                                          3,94           wendet. Im Vorjahr
                                                                                                                          Drittmittel-   hat die OeAD-GmbH
                                                                                                                          Programme      Fördermittel in Höhe
                                                                                                       1,87                              von 58,4 Millionen
                                                               Stefan Zotti ist                                                          Euro ausgezahlt.
                                                                                                       Programme der Entwicklungs-
         Foto: Sabine Klimpt

                                                               Geschäftsführer der
                                                               OeAD-GmbH.                              zusammenarbeit
                                                                                                                                                               3

oead 01.04.17 oead-Inhalt.indd 3                                                                                                                        23.03.2017 15:14:40
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
Das erfolgreichste
           EU-Programm
           Erasmus besteht seit 30 Jahren. In den drei Jahrzehnten
           hat sich einiges verändert – aus dem Austauschprogramm
           für Studierende wurde Erasmus+, ein nachhaltiges EU-
           Programm für Bildung, Jugend und Sport. Von Christian Scherl

         B
                     ei einem Großteil der Bevölke-       Schwerpunkt Hochschulbildung umfasst         Millionen Euro“, sagt Gesslbauer, der für
                     rung löst der Begriff „Erasmus“      es auch Praktika am Arbeitsplatz, Fortbil-   2020 mit über 42 Millionen Euro Budget
                     sofort ein Bild aus: reisefreudige   dungen für Personal, Lehrtätigkeiten         rechnet: „Erasmus+ Bildung ist auch
                     Studierende. Das hat sich einge-     sowie Kooperationsprojekte zwischen          eines der wenigen Programme, das 100
                     prägt, wurde zum geflügelten         Hochschulen, Forschungseinrichtungen,        Prozent der EU-Mittel abholt.“
                     Wort. Aber die Mobilität Studie-     Unternehmen, NGOs, Behörden und
                     render ist nur ein Teil von          anderen sozioökonomischen Akteuren           Erfolge – und ihre Held/innen
           Erasmus. Inzwischen nennt sich das             innerhalb und außerhalb Europas. Diese       Über alle Ebenen hinweg berichten die
           EU-Programm Erasmus+,weil sich unter           Weiterentwicklung hatte Konsequenzen         Teilnehmer/innen vom Mehrwert der
           der Marke viele Programme und Vorgän-          für den Markennamen.                         internationalen Kooperationen und der
           gerprogramme befinden, die zur Lernmo-         2014 verpasste man dem Wort Erasmus          Auslandserfahrungen. Schüler/innen und
           bilität und Horizonterweiterung unter-         ein Plus, um den Mehrwert auszudrücken       Studierende profitieren dabei in vielerlei
           schiedlichster Zielgruppen beitragen.          und unterschiedliche Initiativen in den      Hinsicht. „Neben dem sprachlichen Zuge-
           In 30 Jahren kann eben eine Menge              Bereichen Bildung, Jugend und Sport zu       winn erleben unsere Schüler/innen vor
           geschehen. Aus diesem Grund feiert die         einem Überbegriff zusammenzufassen –         allem Weltoffenheit und Toleranz“,
           Nationalagentur Erasmus+ Bildung in der        immerhin können unter Erasmus+               erzählt AHS-Lehrer Josef Brunsteiner vom
           OeAD-GmbH, die für die Umsetzung des           Studienaufenthalte an ausländischen          Europagymnasium Salzburg-Nonntal.
           Bildungsbereichs von Erasmus+verant-           Hochschulen absolviert werden oder Fort-     Gern sende er seine Schüler/innen im
           wortlich ist, am 10. Mai den „Erasmus+         bildungskurse für Pädagog/innen, Lehr-       Rahmen eines Lernaufenthalts bis zu
           Tag“. Österreichweit würdigen zahlreiche       linge haben die Möglichkeit, Berufsprak-     sechs Monate an Partnerschulen ins
           Veranstaltungen verschiedenster Organi-        tika im Ausland absolvieren. Über            Ausland.
           sationen das 30-Jahr-Jubiläum (Infos zu        Erasmus+ kann auch an Freiwilligenpro-       Maria Pichlbauer vom Servicereferat EU/
           Veranstaltungen in der Nähe findet man         jekten teilgenommen werden – oder an         Internationalisierung des Landesschulrats
           online auf der Website erasmusplus.at/         europäischen Jugendbegegnungen. Eine         Steiermark nutzt Erasmus+ unterdessen
           erasmus30).                                    große Bandbreite an Möglichkeiten: Insge-
                                                          samt umfasst Erasmus+im Bildungsbe-
           Ein Plus für mehr Bildung                      reich also Programme in den Sektoren
           Als 1987 der Startschuss für Erasmus fiel,     Schulbildung, Berufsbildung, Erwachse-
           gehörten dem Aktionsprogramm der Euro-         nenbildung und Hochschulbildung.
           päischen Gemeinschaft „zur Förderung           In den 30 Jahren nahmen fünf Millionen
           der Mobilität von Hochschulstudenten“          Menschen an Erasmus-Aktivitäten teil.            „Niemand sollte die
           nur die elf Länder Belgien, Dänemark,          Seit das EU-Programm Erasmus+ heißt,             Gelegenheit
           Deutschland, Griechenland, Frankreich,         klettert die Teilnehmer/innenzahl noch
           Irland, Italien, Niederlande, Portugal,        schneller bergauf. „Wir können von Jahr
                                                                                                           verpassen, die
           Spanien und das Vereinigte Königreich an.      zu Jahr mehr Förderungen anbieten“, sagt         gelernte Sprache vor
           Kontinuierlich wuchs die Erasmus-Ge-           Ernst Gesslbauer, Leiter der National-           Ort zu vertiefen, ein
           meinschaft: Seit 1992 zählt auch Öster-        agentur Erasmus+ Bildung: „2014 gab es
           reich dazu.                                    rund 12.500 Stipendien für Bildungsauf-
                                                                                                           berufliches und
           Vom reinen Mobilitätsprogramm für              enthalte im Ausland. 2016 waren es knapp         privates Netzwerk
           Studierende entwickelte sich Erasmus zu        14.000.“ Im vergangenen Jahr standen             aufzubauen und
           einem umfassenden Projekt für die              Österreich von der EU 26,5 Millionen Euro
           verschiedensten Formen der internatio-         an Finanzmittel für das Programm zur
                                                                                                           andere Kulturen
           nalen Zusammenarbeit. Neben dem                Verfügung. „2017 sind es bereits rund 32         kennenzulernen.“
           4

oead 01.04.17 oead-EU Projekt.indd 4                                                                                                       23.03.2017 15:11:49
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
2 0 1 6 :                D I E         T O P              5

                  . . . Zielländer bei Studienauf-   . . . Zielländer bei Lehraufent-
                  enthalten waren Spanien            halten von Hochschulpersonal
                  (695), Frankreich (482),           waren Deutschland (164),
                  das Vereinigte Königreich          Spanien (94), Italien (78),
                  (442), Deutschland (417) und       Finnland (60) und Tschechien
                  Schweden (410).                    (54).

                  . . . Zielländer bei Praktika      . . . Zielländer bei Fortbildun-

                                                                                                                                                           Foto: Wolfgang Söttinger
                  waren Deutschland (1.038),         gen von Hochschulpersonal
                  das Vereinigte Königreich (171),   waren das Vereinigte König-
                  Spanien (166), die Niederlande     reich (105), Deutschland (96),
                  (95) und Frankreich (78).          Spanien (39), die Niederlande                        EU-Bildungskommissar Tibor Navracsics (r.) und
                                                     (31) und Finnland (28).                              OeAD-Geschäftsführer Stefan Zotti beim Univer-
                                                                                                          sity Business Forum 2016 in Wien.

           als hochwirksames Instrument der Schul-                  E R A S M U S +                                    Europa wächst zusammen
           und     Unterrichtsentwicklung:       „Im                                                                   Der 30. Jahrestag von Erasmus fällt mit
                                                                    V E R T R A G S S U M M E N 2 0 1 6
           Austausch mit europäischen Bildungsex-                                                                      einem anderen wichtigen Datum der euro-
           pert/innen können wir auf bewährte                       N A C H B U N D E S L Ä N D E R N                  päischen Integration zusammen: dem
           Strukturen, Methoden und Lösungen                                                                           60. Jahrestag der Römischen Verträge.
           zurückgreifen.“                                                                                             1957 bildeten sie eine Grundlage des
           Günther Prommer, ehemaliger Fachvor-                     Burgenland                                         europäischen Projekts. Beide Jahrestage
           stand an der HLW St. Veit, hat Schüler/-                      363.890                                       symbolisieren das gemeinsame Ziel,
           innen und Lehrer/innen schon seit 1997                   Kärnten                                            Menschen in Europa zu vereinen.
           zur Teilnahme an Erasmus+ Projekten                                  1.505.458                              Erasmus+ beschränkt sich aber nicht
           motiviert: „Niemand sollte die Gelegen-                                                                     mehr nur auf Europa: Das Programm
                                                                    NÖ
           heit verpassen, die gelernte Sprache vor                                                                    reicht weit über Europas Grenzen hinaus
                                                                                  2.278.464
           Ort zu vertiefen, ein berufliches und                                                                       und treibt unter anderem die Internatio-
           privates internationales Netzwerk aufzu-                 OÖ                                                 nalisierung heimischer Hochschulen
           bauen und andere europäische Kulturen                                    2.962.814                          voran. Durch das dichte Netzwerk an
           kennenzulernen“, sagt er.                                Salzburg                                           Partnerschaften ergeben sich Synergie-
           Ingrid Schwarz von Südwind beteiligte                                                                       effekte. Neben den 33 Programmländern
                                                                                  2.159.992
           sich an der Entwicklung der Online-                                                                         stehen Kooperationsmöglichkeiten mit
           Methodenbox von Trainer/innen für                        Steiermark                                         allen Regionen der Erde offen. Insgesamt
           Trainer/innen und Lehrer/innen, „Compe-                                            5.438.044                ist eine Zusammenarbeit mit mehr als 180
           tendo“, die 2016 mit „Best of Austria –                  Tirol                                              Ländern möglich.
           Bildung für nachhaltige Entwicklung“                                     2.821.612                          Geeignete Kooperationsmöglichkeiten
           durch das Bundesministerium für Land-                                                                       ergeben sich etwa im Aufbau von hoch-
           und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser-                  Vorarlberg                                         schulischen Kapazitäten in Entwicklungs-
           wirtschaft      ausgezeichnet      wurde.                        895.039                                    ländern oder bei gemeinsamen Master-
           „Erasmus+ bietet einzigartige Möglich-                   Wien                                               lehrgängen weltweit. Die Universität Salz-
           keiten für internationale Kooperationen                                                10.699.746           burg entwickelte zum Beispiel mit
           und schafft somit Räume für Austausch“,                                                                     Geoinformatics ein internationales, inter-
           sagt sie: „Die damit verbundenen                         Fördermittel. 2016 standen 26,5 Millionen          disziplinäres Curriculum, das seinen
           Auslandsaufenthalte bieten die Chance,                   Euro für das Bildungsprogramm Erasmus+ zur         Schwerpunkt auf das Management von
           Einblick in die Arbeitsweisen der Partner-               Verfügung. Hinzu kamen rund drei Millionen         kritischen Ressourcen setzt. Bei Partner-
           organisationen zu erlangen und die                       Euro an nationalen Mitteln. 2017 wird das Bud-     schaften streckte die Salzburger Univer-
           Menschen und Länder kennenzulernen.“                     get auf 32 Millionen Euro aufgestockt.             sität dabei ihre Arme Richtung Asien aus.

                                                                                                                                                                                             5

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B O T S C H A F T E R / I N N E N

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           Von höchster Aktualität                                                                         HLW Rankweil mit dem Berufsbildungs-
           Soziale, politische und wirtschaftliche               Mit dem Erasmus+ Award zeichnet           projekt „Schlüsselqualifikationen und
           Entwicklungen fließen in Erasmus+                   die Nationalagentur jährlich die besten     Kompetenzen im Lernort Hotel erwerben“,
           Projekte ein. Derzeit gibt es in Europa             Projekte aus den Bereichen Erwachse-        das Bildungshaus Schloss Retzhof mit
           kein Vorbeikommen an den Themen                    nen-, Schul-, Berufs- und Hochschulbil-      seinem Erwachsenenbildungsprojekt „Von
           Flucht, Migration und Inklusion. Auch bei            dung aus. Die Preisträger/innen 2016       Europa lernen“, die Fachhochschule
                                                              (v. l. n. r.): Katharina Binder (Programm-
           der Euroguidance-Fachtagung 2016, an                                                            Vorarlberg GmbH für die Mobilität von
                                                                   botschafterin Hochschulbildung),
           der über 150 Personen aus dem Bereich                                                           Studierenden und Mitarbeiter/innen in
                                                              Roswitha Zeger (Programmbotschafte-
           der Bildungs- und Berufsberatung teil-               rin Schulbildung), Marlies Auer (Pro-
                                                                                                           der Hochschulbildung und die Wiener
           nahmen, stand das Thema Bildung und                  grammbotschafterin Berufsbildung),         Volksschule Rötzergasse mit ihrem Schul-
           Flüchtlinge im Mittelpunkt. Die Teil-                 Ovagem Agaidyan (Programmbot-             bildungsprojekt „Language Connects“,
           nehmer/innen versuchten, reelle und                       schafter Erwachsenenbildung).         das sich mit der Förderung und Wert-
           virtuelle Begegnungsräume zu schaffen,                                                          schätzung von Mehrsprachigkeit im
           die über Ländergrenzen hinweg den                                                               Volksschulbereich auseinandersetzt.
           Austausch und das Voneinanderlernen
           der Akteur/innen der Erwachsenenbil-                                                            Preisgekrönte Botschafter/innen
           dung fördern. EPALE Österreich, die                                                             „Die Ziele und Erfolge von Erasmus+
           E-Plattform für Erwachsenenbildung in                                                           versinnbildlichen auch die nationalen
           Europa, startete 2015 die Veranstaltungs-                                                       Erasmus+ Botschafter/innen“, sagt der
           reihe „Der Blick über den Tellerrand“, in                                                       stellvertretende Sektionschef Heribert
           der Integration, Beratung und Begleitung       Projekt wurden sozial benachteiligten            Wulz vom Bundesministerium für
           von Migrant/innen in den Arbeitsmarkt          Jugendlichen speziell ausgebildete               Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft:
           dokumentiert werden.                           Mentor/innen zur Seite gestellt, die ihnen       „Sie sind gute Beispiele von beruflich und
           Beim Erasmus+ Forum 2016 stand                 zusätzliche Berufswege aufzeigten.               privat gelebter Internationalität.“ Im Zuge
           hingegen das Thema „Bildung und Inklu-                                                          der Verleihung der Erasmus+ Awards
           sion“ auf dem Programm: Noch immer             Vorhang auf für die Besten                       werden daher auch stets herausragende
           kämpfen viele Menschen, Stichwort Chan-        Mit den Erasmus+ Awards zeichnet die             Persönlichkeiten      geehrt     und     zu
           cengleichheit, mit Vorurteilen und Diskri-     Nationalagentur Erasmus+ jährlich die            Botschafter/innen für Erasmus+ ernannt.
           minierung. Die fünf deutschsprachigen          besten Projekte aus. Pro Jahr werden rund        2016 erhielten diese Auszeichnungen
           Nationalagenturen        zuständig      für    400 Projekte über Erasmus+ im Bildungs-          Roswitha Zeger (Schulbildung), Marlies
           Erasmus+ – Österreich, Deutschland,            bereich genehmigt. „Hinter all diesen            Auer (Berufsbildung), Katharina Binder
           Liechtenstein, Luxemburg und Belgien –         Projekten stehen Kooperationen von               (Hochschulbildung)        und      Ovagem
           arbeiteten gemeinsam an Verbesserungs-         Bildungseinrichtungen, Vereinen, Unter-          Agaidyan (Erwachsenenbildung). „Man
           vorschlägen. „Durch die länderübergrei-        nehmen und anderen Institutionen“, sagt          kann nicht früh genug starten, Menschen
           fende Zusammenarbeit lernen wir von-           Geschäftsleiter Christian Krenthaller vom        Toleranz,     Aufgeschlossenheit        und
           einander und ziehen gemeinsam an einem         Bildungsministerium: „Sie ermöglichen            Verständnis auf den Lebensweg mitzu-
           Strang“, zeigt sich der Leiter der österrei-   durch ihre Zusammenarbeit und ihr Enga-          geben“, sagt Zeger von der Volksschule
           chischen Nationalagentur, Ernst Gessl-         gement erst, dass die internationale Erfah-      am Tabor in Neusiedl am See. In Zukunft
           bauer, überzeugt. Ausgewählte Projekte         rung zu einem echten Gewinn für alle             möchte Zeger verstärkt Lehramtsstudie-
           dienten als Vorbilder zur Förderung von        Beteiligten wird.“ Die besten Projekte holt      rende und Junglehrer/innen für Erasmus+
           Chancengleichheit und Inklusion. Zum           die Nationalagentur Erasmus+ einmal im           begeistern und aufzeigen, wie die pädago-
           Beispiel „Tandem Now“ der VHS Tirol            Jahr vor den Vorhang. 2016 gingen die            gische Arbeit durch europäische Projekte
           und des Vereins Multikulturell: In diesem      Erasmus+ Awards an das Kuratorium der            bereichert werden kann. Marlies Auer

           6

oead 01.04.17 oead-EU Projekt.indd 6                                                                                                                                    23.03.2017 15:11:52
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
E R A S M U S +
                                  P R O J E K T E                   2 0 1 6
                                                                                                                      WAS IST DER
                                  160                      119                  Umfangreich. Ins-                     BOLOGNA-
                                                                                                                      PROZESS?
                                  Schul-                   Berufsbildung        gesamt 412 Projekte
                                  bildung                                       wurden im vergan-
                                                                                genen Jahr im Rah-
                                                                                men von Erasmus+
                                             412                                durchgeführt.
                                            GESAMT                              Stärkster Bereich                     Europaweite Angleichung der
                                                                 102            2016 war jener der                    Hochschulsysteme. Dem sogenannten Bolo-
                                                                 Hochschul-     Schulbildung (160                     gna-Prozess ist es zu verdanken, dass Euro-
                                                                                Projekte), gefolgt                    pas Hochschulen in Sachen Mobilität, An-
                                                                 bildung
                                                                                von der Berufsbil-                    erkennung, innovativer Lehrkonzepte und
                                                   31                           dung (119 Projekte).                  Studienabschlüsse an einem gemeinsamen
                                                   Erwachsenenbildung                                                 Strang ziehen. Wir schreiben das Jahr 1999:
                                                                                                                      In der italienischen Stadt Bologna setzen
                                                                                                                      sich 29 Bildungsminister/innen zusammen
           engagiert sich seit 2009 für Erasmus+                     Gastlandes vorbereiten: „Es bedarf schon         und unterschreiben ein Abkommen, das die
           Projekte am BFI Oberösterreich. Beson-                    ein bisschen Mut, ins Ausland zu gehen,          Basis für einen Europäischen Hochschul-
                                                                                                                      raum legt. Seither sprechen wir von einer
           ders gern erinnert sie sich an das Projekt                aber dieser Schritt zahlt sich aus. Ohne
                                                                                                                      dreistufigen Studienarchitektur (Bachelor,
           „Culture Pilots“ zurück, bei dem die                      meine eigenen Erasmus-Erfahrungen hätte
                                                                                                                      Master und Doktorat/PhD). Damit es in Bo-
           umgesetzte Idee der „Kulturlotsinnen“                     ich wohl nicht so schnell den Schritt zum        logna zur Übereinstimmung kommen konn-
           des BFI Oberösterreich in vier andere                     eigenen internationalen Start-up gewagt.“        te, lieferten zahlreiche Harmonisierungsver-
           Länder transferiert wurde: „Es entstand                   Einer, der sich bereits seit 30 Jahren dafür     suche der Vergangenheit Vorarbeit, wie das
           ein Karrieresprungbrett für arbeitsu-                     einsetzt, dass Migrant/innen einen               Lissabonner Anerkennungsübereinkommen
           chende Migrant/innen.“ Katharina Binder                   besseren Zugang zu Bildung erhalten, ist         1997 oder das European Credit Transfer and
           unterdessen möchte als Botschafterin für                  Ovagem Agaidyan vom Verein Multikultu-           Accumulation System, kurz ECTS genannt.
           Erasmus+ künftige Teilnehmer/innen des                    rell. Sein Motto: „Europa ist für alle da, die   Diese rechtlichen und strukturellen Rahmen
           Programms bestmöglich auf die Kultur des                  darin leben.“                                   erleichtern Mobilitätsmaßnahmen unter
                                                                                                                      Erasmus+ erheblich.
                                                                                                                      Durch den regelmäßigen Austausch zwi-
                                                                                                                      schen mittlerweile 48 Ländern, die gemein-
                  B U D G E T                                                                                         sam den Bologna-Prozess vorantreiben, er-
                                                                                                                      lebt die Mobilität der Studierenden, der
                                                                                                                      Lehrenden, aber auch z. B. der Hochschul-
                  Wachsendes Budget für               Verfügung.
                                                                                                                      angestellten einen regelrechten Auf-
                  Europa. Um von 2014 bis 2020        Heuer beträgt das Erasmus+
                                                                                                                      schwung. Parallel zu den Erleichterungen
                  rund sieben Mio. Menschen           Budget insgesamt 2,5 Mrd.
                                                                                                                      steigt die Lust auf Auslandserfahrung, und
                  Auslandserfahrungen mit dem         Euro, davon gehen 1,9 Mrd.
                                                                                                                      der gesamte europäische Hochschulraum
                  EU-Programm Erasmus+ zu er-         Euro an den Bildungsbereich.
                                                                                                                      gewinnt durch die angepassten Strukturen
                  möglichen, stellt die Europäi-      Gegenüber 2016 ist das ein
                                                                                                                      auch international an Attraktivität. Koope-
                  schen Kommission europaweit         Plus von 300 Mio. Euro (+13
                                                                                                                      rationen mit China, Südostasien, Afrika und
                  14,7 Mrd. Euro an Budget zur        Prozent).
                                                                                                                      Südamerika nehmen zu. Doch wie sieht es
                                                                                                                      mit der Anerkennung von Hochschulab-
                                                                                                                      schlüssen aus dem Ausland aus? Seit 1999
                  W U S S T E N                     S I E ,             D A S S                                       ist es in Österreich bundesrechtlich veran-
                                                                                                                      kert, dass das Übereinkommen von Lissa-
                  . . . jährlich mehr als 2.500 Schüler/innen Auslandspraktika in                                     bon neben EU-Ländern auch in zahlreichen
                  Europa machen und damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt                                           Staaten außerhalb der EU gilt. Für Studie-
                  verbessern?                                                                                         rende und Lehrende werden somit Prü-
                  . . . über 7.000 Lehrlinge Auslandspraktika mit Erasmus+ und den                                    fungsanerkennungen, Zulassungen bis hin
                  Vorgängerprogrammen absolviert haben?                                                               zu Qualifikationsbewertungen einfacher. Für
                  . . . jährlich fast 7.000 österreichische Studierende mit Erasmus+                                  die Anerkennung von Hochschulabschlüs-
                  Studienaufenthalte oder Praktika in ganz Europa machen?                                             sen ist ENIC NARIC Austria im Bundesminis-
                  . . . Menschen mit Behinderung oder chronischen Krankheiten                                         terium für Wissenschaft, Forschung und
                  sowie Studierende mit Kindern eine zusätzliche Unterstützung zur                                    Wirtschaft zuständig. Seit 2013 erleichtert
                  Förderung ihres Auslandsaufenthalts erhalten?                                                       das elektronische Anerkennungs-, Antrags-
                  . . . sich Erasmus+ Lern- und Praktikumsaufenthalte im europäi-                                     und Informationsverfahren AAIS das Ver-
                  schen Ausland mit dem Europass-Mobilitätsnachweis dokumen-                                          fahren. Seit dem Jahr 2010 wurden 36.320
                  tieren lassen?                                                                                      Bewertungsanträge gestellt, davon 7.463 im
                  . . . eTwinning Teil des Programms Erasmus+ ist und                                                 Jahr 2016. Die meisten Anträge stammen
                  Pädagog/innen in ganz Europa die Möglichkeit zur virtuellen                                         derzeit aus Syrien, Ungarn, Serbien und
                  Vernetzung und Zusammenarbeit bietet?                                                               Russland.

                                                                                                                                                                  7

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THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
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                                                                                                     Foto: BMEIA

                                                                                                                                                  Foto: BMB
                   SC Barbara Weitgruber, Leiterin Sektion                 SC Peter Launsky-Tieffenthal,           GL Christian Krenthaller, Vertreter des
                  Internationale Angelegenheiten, BMWFW                  Leiter Sektion Entwicklung, BMEIA         BMB als Nationale Behörde Erasmus+

                  Wir wollen die Mobilität von Studie-                 Wissen und wissensbasierte Ent-             Die OeAD-GmbH ist seit Jahren ver-
                  renden, Lehrenden und Forschenden                    scheidungen sind ein Schlüssel für          lässlicher Partner des BMB bei der
                  auf allen Ebenen fördern. Denn die                   die Bewältigung der großen Heraus-          erfolgreichen Umsetzung der EU-Bil-
                  Internationalisierung stärkt den Wis-                forderungen unserer Zeit, von Klima-        dungsprogramme. Erasmus+ ist eine
                  senschafts-, Forschungs- und Wirt-                   wandel, Energiewende und Urbani-            Chance für jede/n Teilnehmer/in und
                  schaftsstandort Österreich.                          sierung bis hin zu Migration und Er-        auch für das Bildungssystem als Gan-
                  Über den Tellerrand zu blicken und                   nährungssicherheit. Die UN-Agenda           zes. Sei es ein Lern- oder Lehraufent-
                  andere Meinungen und Gesichts-                       2030 mit ihren nachhaltigen Ent-            halt, ein Praktikum oder ein systemi-
                  punkte zu berücksichtigen ist in einer               wicklungszielen macht deutlich, dass        scher Austausch von Best Practices:
                  globalisierten Welt wichtiger denn je.               diese Herausforderungen sowohl für          Erasmus+ schafft soziale, sprachliche
                  Exzellente Leistungen in Forschung                   unsere Partner/innen im Süden als           und interkulturelle Kompetenzen und
                  und Lehre erfordern einen offenen,                   auch für uns in Europa gleicherma-          wirkt als Impulsgeber für Innovatio-
                  international ausgerichteten Hoch-                   ßen gelten. Privatsektor und Wissen-        nen auf allen Ebenen.
                  schul- und Forschungsraum, der in-                   schaft spielen bei ihrer Bewältigung        Seit Programmbeginn 2014 wurden
                  novatives Denken anregt und fördert.                 eine entscheidende Rolle.                   von der OeAD-GmbH über 1.200 Pro-
                  Einen wichtigen Beitrag dazu leistet                 Der Österreichischen Entwicklungszu-        jekte und knapp 40.000 Mobilitäten
                  die OeAD-GmbH als langjährige Part-                  sammenarbeit ist daher die Stärkung         genehmigt. Gemeinsam mit der
                  nerin in der Abwicklung von Förde-                   der Hochschulen in unseren Partner-         OeAD-GmbH möchte das BMB wei-
                  rungsprogrammen.                                     ländern ein besonderes Anliegen und         terhin sicherstellen, dass möglichst
                  Zum Beispiel fördert das Programm                    APPEAR dafür das ideale Instrument.         viele Personen und Bildungseinrich-
                  Sparkling Science die Zusammen-                      Es freut mich, dass wir für dieses Pro-     tungen von Erasmus+ profitieren
                  arbeit von Wissenschaft und Schule,                  gramm bis 2020 zwölf Mio. Euro zur          können und so die Internationalisie-
                  während die Initiative Top Citizen                   Verfügung stellen können.                   rung des Bildungssystems vorange-
                  Science erweiterte Forschungspro-                                                                trieben wird.
                  jekte mit Beteiligung von Bürgerin-
                  nen und Bürgern unterstützt. Darü-
                  ber hinaus ermöglicht Erasmus+ die
                  Mobilität von Studierenden, Lehren-
                  den und des allgemeinen Hochschul-
                  personals durch Kooperationen in-
                  nerhalb der EU und weltweit. Im Rah-
                  men der wissenschaftlich-techni-

                                                                       BILDUNG
                  schen Zusammenarbeit (WTZ) wer-
                  den bilaterale Forschungsprojekte
                  und Partnerschaften mit mehr als

                                                                       UND WISSEN
                  21 Ländern gefördert.
                  Die OeAD-GmbH spielt als Mobili-
                  tätsagentur eine wesentliche Rolle,
                  damit vor allem die junge Generation
                  von den Möglichkeiten und Chancen
                  der Internationalisierung profitiert
                  und ideal auf die Herausforderungen
                  der Zukunft vorbereitet ist.
                                                                       INTERNATIONAL
                                                                       Die OeAD-GmbH übernimmt in
                                                                       vielen Sektoren Leistungen, von denen
                                                                       nicht nur die Institutionen profitieren –
                                                                       sondern vor allem Menschen und
                                                                       Gesellschaft.
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oead 01.04.17 oead-minister.indd 8                                                                                                                            23.03.2017 15:14:45
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
Foto: AMS/Petra Spiola

                                                                                                                                                                                                         Foto: justsmilepics
                                                                                                                                                Foto: Kapsch AG
                          Johannes Kopf, Vorstand                                                                         Georg Kapsch, CEO                                    SC Elmar Pichl, BMWFW
                       Arbeitsmarktservice Österreich                                                             Kapsch Group und Kapsch TrafficCom                    Vorsitzender Aufsichtsrat OeAD-GmbH

                  Die enorme und auch in Zukunft anhal-                                                           Seit dem Beitritt Österreichs zur EU                  Internationalisierung und strategische
                  tende Ausdifferenzierung von Aus- und                                                           ist Mehrsprachigkeit ein Muss gewor-                  internationale Ausrichtung sind kein
                  Weiterbildungsangeboten in den euro-                                                            den. Kapsch ist als Unternehmen                       Selbstzweck. Sie sind „Riesentelesko-
                  päischen Ländern macht es unabding-                                                             international tätig und bietet zum                    pe“, die dem Bildungs-, Wissenschafts-
                  bar, dass sich relevante Akteur/innen                                                           Beispiel seinen Lehrlingen ab dem                     und Wirtschaftsstandort Österreich die
                  mithilfe moderner Werkzeuge, wie z. B.                                                          zweiten Lehrjahr die Möglichkeit                      Anbindung an die globale Wissenspro-
                  NQR bzw. EQR, ECVET oder Europass,                                                              eines vier- bis sechswöchigen be-                     duktion sichern. Schon deshalb
                  rasch einen verlässlichen Eindruck über                                                         rufsbezogenen Auslandsaufenthaltes.                   braucht es dafür bewusst Aufmerk-
                  die verschiedenen nationalen Qualifika-                                                         Dieser fördert nicht nur die Fähigkeit,               samkeit und Förderung. Internationali-
                  tionen machen können – gerade auch,                                                             in einer anderen Sprache zu kommu-                    sierung bewirkt aber auch Begegnun-
                  um die Abstimmung von Matchingpro-                                                              nizieren und internationale Erfahrung                 gen von Menschen und Kulturen – heu-
                  zessen auf dem Arbeitsmarkt zu unter-                                                           zu sammeln, sondern auch Weltof-                      te mehr denn je eine wichtige Grundla-
                  stützen. Die OeAD-GmbH leistet hier                                                             fenheit und aktiv gelebte Multikultu-                 ge für das Zusammenleben in allen Ge-
                  mit ihren Angeboten für alle Bildungs-                                                          ralität. Zudem werden bei einem sol-                  sellschaften. Als Aufsichtsratsvorsit-
                  ebenen wertvolle und unverzichtbare                                                             chen Auslandsaufenthalt auch soziale                  zender der OeAD-GmbH freut es mich,
                  Arbeit, auf die wir seitens des AMS sehr                                                        Fähigkeiten wie zum Beispiel Selbst-                  dass unsere Programme wie Erasmus+,
                  gern zurückgreifen. Gerade die Aktivi-                                                          ständigkeit und Eigenverantwortung                    CEEPUS, Citizen- und Sparkling Sci-
                  täten der in der OeAD-GmbH veranker-                                                            im Alltag gestärkt. Die Bereitschaft                  ence sowie Impulse dafür einen Bei-
                  ten nationalen Koordinierungsstelle                                                             zur beruflichen Mobilität in späteren                 trag leisten. Durch die partnerschaftli-
                  zum NQR mit ihren Angeboten für                                                                 Jahren nach dem Lehrabschluss, zum                    che Zusammenarbeit von Schulen,
                  Arbeitnehmer/innen, Arbeitgeber/-                                                               Beispiel bei Entsendungen ins Aus-                    Hochschulen, Ministerien und der Oe-
                  innen, Unterrichtende wie Lernende                                                              land, findet hier ebenso einen ersten                 AD-GmbH gelingt es, unser Land inter-
                  möchte ich hier als ein Beispiel guter                                                          Keim.                                                 national gut zu positionieren.
                  Praxis hervorheben.
                                                                                   Foto: Foto Freisinger Leoben

                                                                                                                                                                                          Foto: Privat

                    Wolfhard Wegscheider, Vorsitzender Kuratorium OeAD-GmbH                                                               Markus Hengstschläger, Vorstand Institut Medizinische Genetik, MedUniWien

           Einfachere Reisemodalitäten, quan-                             einem kleinen Land sind dies auch                            Das Ziel muss sein, die positiven        lungen verständlich informieren.
           titative Ausweitung des Hochschul-                             für die ehrgeizigste Organisation                            Seiten neuer wissenschaftlicher Er-      Nach breiter Diskussion des Pros
           sektors, neue Programme, Erweite-                              natürliche Grenzen der Entwicklung.                          kenntnisse mit hoher Effizienz für       und Kontras müssen die demokra-
           rung der Aktivitäten auf nicht aka-                            Es liegt daher nahe, das qualitative                         die Bevölkerung nutzbar zu ma-           tisch gewählten politischen Vertre-
           demische Zielgruppen, offene Gren-                             Wachstum auf eine weitere Verbes-                            chen und dabei gleichzeitig deren        ter gesetzliche Rahmen für For-
           zen, Internationalisierung des Han-                            serung der „Passgenauigkeit“ zu                              mögliche negative Anwendungsas-          schung und Ergebnisanwendung
           dels, der Wissenschaften – all dies                            konzentrieren: Länder, mit denen                             pekte zu reglementieren. Nicht al-       entwickeln. Dieser Kreislauf stellt
           hat die OeAD-GmbH geformt und                                  wir kooperieren, haben ebenso viel-                          les, was gemacht werden kann,            eine der Wechselwirkungen zwi-
           zu ihrer Größe wachsen lassen. Die                             fältige Anforderungen zur Aufnah-                            darf auch gemacht werden. Die            schen Wissenschaft und Gesell-
           Vielfalt der damit verbundenen An-                             me und Entsendung von Stipen-                                Wissenschaft muss stets transpa-         schaft dar, die unverzichtbar sind,
           spruchsgruppen in Österreich und                               diat/innen, wie österreichische Teil-                        rent sein und durch Zusammen-            um Fortschritt durch Grundlagen-
           im Ausland stellt eine stete Quelle                            nehmer/innen sich durch differen-                            arbeit mit den Medien die Bevölke-       forschung und Innovation voranzu-
           von Herausforderungen dar. In                                  zierte Bedürfnisse auszeichnen.                              rung über die neuesten Entwick-          treiben.

                                                                                                                                                                                                                                     9

oead 01.04.17 oead-minister.indd 9                                                                                                                                                                                             23.03.2017 15:14:48
THINK INTERNATIONAL! BILDUNG WISSENSCHAFT FORSCHUNG - OEAD-GMBH
Die OeAD-GmbH
                                                                                                                          wickelt seit 2012 ein
                                                                                                                          Programm für omani-
                                                                                                                          sche Bachelorstudie-
                                                                                                                          rende in Österreich ab.

                                                                                              Foto: OeAD/Katrin Messner
                                                                                                                          scher Literatur beschäftigen, mit dem
                                                                                                                          Franz-Werfel-Stipendium gefördert. Es ist
                                                                                                                          das älteste internationale Stipendienpro-
                                                                                                                          gramm der OeAD-GmbH und wird aus
                                                                                                                          Mitteln des Wissenschaftsministeriums
                                                                                                                          finanziert. In 25 Jahren hat sich natürlich
                                                                                                                          ein großes Netzwerk aus „Werfelianern“
                                                                                                                          gebildet, wie man zu den ehemaligen

           Weltweiter                                                                                                     Stipendiat/innen sagt. In den ersten
                                                                                                                          Jahren richtete sich das Franz-Werfel-Sti-
                                                                                                                          pendium noch ausschließlich an

           Austausch                                                                                                      Bewerber/innen aus Mittel- und
                                                                                                                          Osteuropa, seit 1997 wird es weltweit
                                                                                                                          angeboten. Anlässlich der 25 Jahre

           an Wissen                                                                                                      Werfel-Stipendium findet Ende April
                                                                                                                          (27.–29. 4.) im Wiener Literaturhaus eine
                                                                                                                          Jubiläumstagung statt.

           Die Unterstützungsangebote für den                                                                             20 Jahre CEEPUS
                                                                                                                          „Die Vorlesungen und Vorträge der
           wissenschaftlichen Austausch auch mit                                                                          renommierten Expert/innen auf dem
           Staaten außerhalb der EU sind vielfältig:                                                                      Gebiet der pädiatrischen Chirurgie
                                                                                                                          lieferten mir Informationen über neue
           ein Überblick über internationale Projekte                                                                     chirurgische Ansätze bei der Behandlung
                                                                                                                          von Kindern“, sagt Kinderchirurg Hysni J.
           und Förderprogramme. Von Christian Scherl                                                                      Jashari aus Prishtina im Kosovo. Jashari
                                                                                                                          nahm vergangenen Herbst an dem Trai-
                                                                                                                          ning „Image Processing, Information

         I
                                                                                                                          Engineering & Interdisciplinary Know-
                                                                                                                          ledge Exchange“ teil, das von der Medizi-
              nnerhalb der OeAD-GmbH gibt es das       Südosteuropa als Schwerpunktzone für                               nischen Universität Graz in Zusammen-
              Zentrum für Internationale Koopera-      Förderungen definiert. Damals galt Mittel-                         arbeit mit der International Pediatric
              tion & Mobilität, kurz ICM genannt,      und Osteuropa als Schwerpunktzone. Im                              Endosurgery Group den Teilnehmer/innen
              das für weltweit ausgerichtete Koope-    Lauf der Zeit hat sich der Fokus zusätz-                           aktuelle Techniken und Behandlungsmaß-
              rations- und Mobilitätsprogramme         lich auf den Donauraum und seine Anrai-                            nahmen in der minimalinvasiven Chir-
              zuständig ist. Im Grund sind es zwei     nerstaaten verlagert.                                              urgie durch Theorie und praktische
              Schwerpunkte, die das ICM über-                                                                             Anwendung näherbrachte.
           nimmt: einerseits den Bereich Stipendien-   25 Jahre Werfel-Stipendium                                         Es ist eines jener Projekte, die im Zuge
           und Förderprogramme, andererseits den       Ob Thomas Bernhard oder Elfriede                                   von CEEPUS (Central European Exchange
           Bereich internationale Bildungs- und        Jelinek: Seit einem Vierteljahrhundert                             Programme for University Studies) geför-
           Wissenschaftskooperationen. Bereits in      werden junge Hochschullehrende der                                 dert werden. Nahezu alle Länder aus dem
           den 1990er-Jahren wurde vom damaligen       Germanistik, die sich an ihren Heimatuni-                          zentral- und südosteuropäischen Raum
           Wissenschaftsministerium Mittel-, Ost-,     versitäten im Ausland mit österreichi-                             beteiligen sich an CEEPUS, durch das die

           10

oead 01.04.17 oead-Austausch.indd 10                                                                                                                           23.03.2017 15:13:28
E R A S M U S +
                                                        A U S S E R H A L B                                  D E R                        E U

                                                                                                                               22

                                                                            d
                                                                     slan
                                                            Rus                           15

                                                             I s ra e l
                                                             Serbien                       15
                                                             Chile
                                                                                    7
                                                            U SA
                                                                                7
           Mobilität von Studierenden und
           Lehrenden innerhalb der Netzwerke            Die Top-5-Zielländer für Studienaufenthalte. Im Zuge von Eras-
           unterstützt wird. Durch die internationale   mus+ wurden 2016 126 Studienaufenthalte außerhalb der EU er-
                                                        möglicht. Die beliebtesten Orte dafür waren Russland, Israel,
           wissenschaftliche Kooperation können
                                                        Serbien, Chile und USA. 253 internationale Studierende kamen im
           laufend neue Methoden entwickelt und
                                                        Vorjahr über Erasmus+ – internationale Hochschulmobilität nach
           Erkenntnisse erlangt werden.                 Österreich.
           Mittlerweile beteiligen sich daran über
           230 Hochschulen aus den 16 CEEPUS-
           Ländern. Jährlich steigt die Zahl der                                                                          21
           Zuerkennungen für CEEPUS-Incoming-
           Stipendiat/innen: wohl auch, weil alle
           Fachrichtungen gefördert werden. Statis-
           tisch gesehen zieht es österreichische                    el
                                                            I s ra                       15
           Studierende bevorzugt nach Polen,
                                                                          nd
           Ungarn und in die Slowakei. Neben dem             Russla
           klassischen Austauschsemester werden
                                                             China                  7
           auch Exkursionen und Summer Schools
           gefördert.                                       Ka s a ch
                                                                          sta n 7
                                                           G eo
           Neue IMPULSE                                           rg ie
                                                                          n 6
           2015 startete das OeAD-Hochschulkoope-
           rationsprogramm IMPULSE. Es fördert
           den Aufbau und die Vertiefung von Part-      Die Top-5-Zielländer für Lehr- und Fortbildungsaufenthalte.
           nerschaften österreichischer Hoch-           Erasmus+ ermöglichte 2016 auch 138 Lehr- und Fortbildungsauf-
           schulen mit bis zu fünf ausländischen        enthalte außerhalb der EU. Die beliebtesten Länder dafür waren
           Partnerinstitutionen, von denen mindes-      Israel, Russland, China, Kasachstan und Georgien. 155 Incomings
                                                        nutzten diese Programmschiene.
           tens ein Partner aus einem Nicht-EU-
           Land in Mittel- und Osteuropa kommen
           muss. Seit 2016 laufen insgesamt neun
                                                                                                                               Über das Programm
           Projekte – unter anderem „IMPULSE
                                                                                                                               „IMPULSE Iran–Aus-
           Czernowitz–Innsbruck“. Dabei koope-                                                                                 tria“ stehen für den
           rieren die Leopold-Franzens-Universität                                                                             Aufbau von strategi-
           und die Jurij-Fedkowytsch-Universität im                                                                            schen Kooperationen
           ukrainischen Czernowitz. Die teilneh-                                                                               zwischen iranischen
           menden Studierenden und Lehrenden                                                                                   und österreichischen
           besuchen jeweils die Partneruniversi-                                                                               Hochschulen 400.000
           täten.                                                                                                              Euro zur Verfügung.
           Das Kooperationsprogramm „IMPULSE
           Iran–Austria“ kam erst kürzlich zwischen
           der OeAD-GmbH und dem iranischen
           Wissenschaftsministerium zustande. Ziel
                                                                                                Foto: OeAD/Gerhard Volz

           ist die Unterstützung von Universitäten,
           Hochschulen und Forschungseinrich-

                                                                                                                                                   11

oead 01.04.17 oead-Austausch.indd 11                                                                                                         23.03.2017 15:13:30
L.: 2016 wickelte die
                                                                                                                                                OeAD-GmbH 2.049
                                                                                                                                                Stipendien für inter-
                                                                                                                                                nationale Studieren-
                                                                                                                                                de und Forscher/-
                                                                                                                                                innen ab.
                                                                                                                                                R.: OeAD-Alumnus
                                                                                                                                                Csaba Vad bei sei-
                                                                                                                                                nen Forschungs-
                                                                                                                                                arbeiten in Lunz.
         Foto: OeAD/Katrin Messner

                                                                                                                                 Foto: Privat
                                     Rechtsberatung. Die     tungen beim Aufbau strategischer Part-      Tierische Einwanderer
                                     OeAD-GmbH berät         nerschaften in Lehre und Forschung.         Im Bereich der burgenländisch-ungari-
                                     pro Jahr rund 1.200     Dafür stehen insgesamt 400.000 Euro zur     schen Grenze sichtete man den Gold-
                                     Incoming-Studieren-     Verfügung.                                  schakal: ein Tier, das eigentlich in
                                     de und Forscher/-                                                   Südeuropa beheimatet ist. Am Institut für
                                     innen zu Einreise und
                                                             Austrian Corner in Mazedonien               Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der
                                     Aufenthalt in
                                                             Mit dem Lektoratsprogramm bringt die        Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
                                     Österreich.
                                                             OeAD-GmbH in Kooperation mit dem            wurde deshalb ein eigenes Forschungs-
                                                             Wissenschaftsministerium Lektoren/-         projekt ins Leben gerufen, das sich mit
                                                             innen an ausländische Universitäten,        der Verbreitung des Goldschakals in
                                                             um dort die deutsche Sprache, Literatur     Österreich beschäftigt und stark auf inter-
                                                             und Österreichs Landeskunde zu unter-       nationale Kooperationen setzt. Die OeAD-
                                                             richten. Derzeit gibt es rund 120 Lekto-    GmbH unterstützt dieses Forschungsvor-
                                                             ratsstandorte. Einer davon befindet sich    haben im Rahmen der Aktion Österrreich-
                                                             an der Staatlichen Universität Tetovo in    Ungarn. Mittels bioakustischer Stimula-
                                                             Mazedonien. Lektor Lazim Ahmedi hat         tionen und Kamerafallen sucht man das
                                                             dort einen Raum der Universität als         Gebiet nach den scheuen Tieren ab und
                                                             Austrian Corner gestaltet: einen Ort der    versucht, neben dem Etablieren von
                                                             Begegnung für Studierende, in dem           Monitoringstandards auch Bewusstseins-
                                                             mittlerweile ein Repertoire von über        bildung zu betreiben.
                                                             2.000 Büchern österreichischer Lite-
                                                             ratur zu finden ist.                        Erster Call WTZ-Donauraum
                                                                                                         Im Sommer 2016 wurde zum ersten Mal im
                                                             Wassercluster Lunz am See                   Rahmen der Wissenschaftlich-Technischen
                                                             Das Wassercluster Lunz (WCL) ist eine       Zusammenarbeit (WTZ) ein multilateraler
                                                             gemeinsame Forschungsstation der            Call mit den teilnehmenden Donauanrainer-
                                                             Universität Wien, der BOKU und der          staaten Tschechien, Serbien, der Slowakei
                                                             Donau-Universität Krems. Erforscht          und Österreich ausgeschrieben. Über 60
                                                             werden aquatische Ökosysteme. Der           Anträge zeugen von großem Interesse.
                                                             ehemalige OeAD-Stipendiat Csaba Vad         Beim ersten Call wählten die Verantwortli-
                                 Insgesamt umfasst die       aus Ungarn hielt im Rahmen der Alumni-      chen 19 Projekte aus, den überwiegenden
                                 Donauraumstrategie 14       Talks im Herbst 2016 im OeAD-Haus           Teil davon mit österreichischer Beteiligung.
                                                             einen spannenden Vortrag über sein aktu-    Die Projekte haben eine Laufzeit von zwei
                                 Zielländer – man zählt      elles Forschungsprojekt im Wassercluster.   Jahren, Mobilitäts- und Aufenthaltskosten
                                 auch jene Länder hinzu,     Er berichtete von ersten Forschungsergeb-   in den Partnerländern werden finanziert.
                                 die Zuflüsse zur Donau      nissen zum Thema Auswirkungen des           Für eine erneute Ausschreibung haben
                                                             Klimawandels auf nährstoffarme alpine       auch weitere Donauanrainerstaaten ihr
                                 besitzen.                   Seen.                                       Interesse bekundet.                       

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oead 01.04.17 oead-Austausch.indd 12                                                                                                                          23.03.2017 15:13:35
Jugendliche und
           Erwachsene
           forschen mit
           Sparkling Science und Citizen Science: Bei                                                                                               reichischen Forschungs- und Bildungs-
                                                                                                                                                    systems gehören. Nicht nur Schülerinnen
           diesen Projekten arbeiten Wissenschaft und                                                                                               und Schüler, auch Erwachsene werden in
                                                                                                                                                    Forschungsarbeiten eingebunden. Citizen-
           Bevölkerung zusammen. Von Wolfgang Pozsogar                                                                                              Science-Projekte heißen diese Vorhaben.
                                                                                                                                                    Ein Beispiel dafür ist „IsoPROTECT:

          Z
                                                                                                                                                    Schutz regionaler Nahrungsmittelproduk-
                                                                                                                                                    tion in Österreich durch Isotopen- und
                    um Forschen kann man nicht                                                                                                      Multielementfingerabdrücke“.         Dieses
                    jung genug sein: Sparkling                                                                                                      Projekt der Universität für Bodenkultur
                    Science heißt ein Förderpro-                                                                                                    Wien startete Mitte 2016 und läuft noch
                    gramm des BMWFW, bei dem                                                                                                        bis Ende 2017. Ziel ist die Erstellung einer
                    Schüler/innen aller Schulstufen                                                                                                 Boden- und Wasserisotopenlandkarte
                    aktiv in den Forschungsprozess                                                                                                  Österreichs, mit der die Herkunft regio-
                    einbezogen werden. Die Kinder                                                                                                   naler Lebensmittel überprüft werden
           unterstützen dabei auf verschiedenste                                                                                                    kann.
           Weise Wissenschaftler/innen bei deren
           Arbeit und auch bei der Vermittlung der                                                                                                  Preise für engagierte Citizens
           gemeinsamen Forschungsergebnisse an                                                                                                      Die Zusammenarbeit zwischen Wissen-
           die Öffentlichkeit. „Selbst Volksschul-                                                                                                  schaft und Bevölkerung bringt für beide
           kinder werden schon eingebunden, etwa                                                                                                    Seiten Nutzen, erzählt Siegele: „Die
           indem sie gemeinsam mit Forscher/innen                                                                                                   Forscher/innen profitieren nicht nur von
           in der Natur Plattwürmer sammeln“,                                                                                                       der Unterstützung beim Sammeln von
           erzählt Petra Siegele, Leiterin des                                                                                                      Daten, sondern auch, weil die (jungen)
           Programmbüros von Sparkling Science                                                                                                      Citizens oft einen neuen, einen anderen
           beim OeAD, der das Programm für das                                                                                                      Zugang zu ihrer Arbeit ermöglichen.“
           Ministerium abwickelt.                                                                                                                   Für das Engagement bei diesen Projekten
                                                                                                    Foto: Sparkling Science CSI: TRACE your FOOD!

           Je nach Schulstufe ändern sich die                                                                                                       winken den Beteiligten bei ausgewählten
           Aufgaben, die den Jungforscher/innen                                                                                                     Citizen-Science-Projekten darüber hinaus
           gestellt werden. Die Zusammenarbeit                                                                                                      Preise und Auszeichnungen. Die Sieger/-
           reicht bis zu fächerübergreifenden Schul-                                                                                                innen von zehn im Vorjahr durchgeführten
           projekten und gemeinsam konzipierten                                                                                                     Forschungsprojekten wurden im Dezember
           vorwissenschaftlichen Arbeiten oder         2016 wurden 62                                                                               2016 bei einer Festveranstaltung an der
           Diplomprojekten.                            Sparkling Science-,                                                                          Universität Wien mit dem Citizen Science
                                                       vier Young Citizen-                                                                          Award ausgezeichnet. Sektionschefin
           Auch Erwachsene forschen mit                Science- und sieben                                                                          Barbara Weitgruber vom Wissenschaftsmi-
           „Die Aktivitäten im Rahmen der              Top Citizen Science-                                                                         nisterium überreichte 17 Schulen sowie 20
                                                       Projekte gefördert.
           Forschungsprojekte sollen Wissen gene-                                                                                                   Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen
           rieren, aber auch Systemveränderungen                                                                                                    Preise und Urkunden. Die Teilnahme bei
           anregen“, sagt Siegele. Das Programm                                                                                                     den diesjährigen Projekten ist noch bis
           läuft seit 2007. Bisher wurden im Rahmen                                                                                                 30. Juni 2017 möglich.                 
           von fünf Ausschreibungen 260 Projekte
           mit einem Gesamtvolumen von 29,2 Mio.
           Euro gefördert. Die sechste und letzte
                                                                Citizen Science Award 2017. Auch 2017 ist                                               steht es um die Wasserqualität in Öster-
           Ausschreibung fand im Vorjahr statt, die
                                                                es wieder möglich, bei ausgewählten For-                                                reichs Bächen? Bis 30. Juni können inter-
           neuen Sparkling-Science-Projekte starten             schungsprojekten mitzuarbeiten. Die The-                                                essierte Einzelpersonen und Schulklassen
           im Sommer des heurigen Jahres. Nach                  men der acht Citizen-Science-Award-Pro-                                                 mitmachen. Besonders engagierte Teil-
           Ende des Programms sollen längerfristige             jekte sind besonders vielfältig: Wie viele                                              nehmer/innen können Sach- und Geld-
           Kooperationsvereinbarungen zwischen                  Eichhörnchen leben in Österreichs Lan-                                                  preise von bis zu 3.000 Euro gewinnen.
           Schulen und wissenschaftlichen Einrich-              deshauptstädten? Welche Möglichkeiten                                                   Weitere Infos online:
           tungen zum festen Repertoire des öster-              der politischen Partizipation gibt es? Wie                                              zentrumfuercitizenscience.at/de/award

                                                                                                                                                                                               13

oead 01.04.17 oead-forschen.indd 13                                                                                                                                                       23.03.2017 15:13:56
Foto: Andreas Melcher

                                                                                                                                                       Foto: Andreas Melcher
                                                                                                         V
                                                                                L.: Ein junger Fischer
                                                                                präsentiert einen                   on Oktober bis Juni – fast neun
                                                                                seltenen afrikani-
                                                                                                                    Monate lang – fällt in weiten
                                                                                schen Tigerfisch.
                                                                                                                    Teilen von Burkina Faso kein
                                                                                R.: Traditionelles
                                                                                Fischen mit Netz.
                                                                                                                    Regen. Trotz des wenigen
                                                                                                                    Wassers ist in dem von der
                                                                                                                    Sahelzone und Savannenland-
                                                                                                                    schaften geprägten Binnenland
                                                                                                         Fisch eine besonders wichtige Protein-
                                                                                                         quelle. Mehrere große Wasserläufe, die
                                                                                Die Elektrofischerei     zur Sicherung der Trinkwasserversorgung
                                                                                war vor dem              teilweise zu Seen aufgestaut werden,
                                                                                SUSFISH-Projekt
                                                                                                         liefern dieses wichtige Lebensmittel. Aber
                                                                                unbekannt im west-
                                                                                                         wie lang noch?
                                                        Foto: Andreas Melcher

                                                                                afrikanischen Land
                                                                                                         Schon seit vielen Jahren zeigen sich Rück-
                                                                                Burkina Faso.
                                                                                                         gänge der Fischbestände. Die Ursachen
                                                                                                         sind vielfältig, wie ein gemeinsames
                                                                                                         Forschungsprojekt der Universität für
                                                                                                         Bodenkultur in Wien (BOKU), der Univer-
                                                                                                         sität Ouagadougou und mehreren anderen
                                                                                                         Forschungseinrichtungen sowie dem Minis-
                                                                                                         terium für Umwelt und Landwirtschaft in
                                                                                                         Burkina Faso aufgezeigt hat. SUSFISH
                                                                                                         (Sustainable Management of Water and
                                                                                                         Fish Resources in Burkina Faso) hieß dieses

           Auf Augenhöhe
                                                                                                         von 2011 bis 2014 dauernde Forschungsvor-
                                                                                                         haben, das im Rahmen von APPEAR durch-
                                                                                                         geführt wurde – APPEAR ist ein Programm

           gemeinsam
                                                                                                         der Österreichischen Entwicklungszusam-
                                                                                                         menarbeit (OEZA) und wird von der OeAD-
                                                                                                         GmbH implementiert.

           arbeiten
                                                                                                         „Unsere Arbeit hat gezeigt, dass Überfi-
                                                                                                         schung die Hauptursache für den Rück-
                                                                                                         gang des Bestandes ist“, erzählt Andreas
                                                                                                         Melcher von der BOKU, der das internatio-
                                                                                                         nale Projekt geleitet hat. Darüber hinaus
                                                                                                         beeinträchtigen negative Umwelteinflüsse,
           Österreichische Wissenschaftler/innen
                                                                                                         etwa als Folge intensiver Landwirtschaft
           forschen gemeinsam mit Kolleg/innen aus                                                       oder des Abbaus von Edelmetallen, die
                                                                                                         Qualität der Gewässer und damit den
           Entwicklungsländern: Ziel der Projekte ist                                                    Fischbestand. Den meisten der in der
                                                                                                         Region lebenden Menschen fehle das
           die Verbesserung der Lebensbedingungen
                                                                                                         Bewusstsein für diese Entwicklungen,
           in diesen Ländern. Von Wolfgang Pozsogar                                                      bedauert der Wissenschaftler: „Die

           14

oead 01.04.17 oead-entwicklungsländer.indd 14                                                                                                 23.03.2017 15:14:11
Ein Bauer mit einem
                                                                                                                                                „Entwicklungsforschung
                                                Alpakafohlen in Peru:
                                                Auch in den Anden ist                                                                           ist für uns eine
                                                die KEF mit For-                                                                                zielgruppenspezifische,
                                                schungsprojekten
                                                aktiv.                                                                                          praxisorientierte
                                                                                                                                                Forschung, die das Ziel
                                                                                                                                                hat, Lebensbedingungen
                                                                                                                                                nachhaltig zu
                                                                                                                                                verbessern.“

           Menschen wissen alles über den Fisch-                                                                                             sozialen Gruppen oder Regionen nachhaltig
           fang, aber wenig über die ökologischen                                                                                            verbessern soll.“ Es wird keine Grundla-
           Zusammenhänge.“ Deshalb wurden im                                                                                                 genforschung betrieben, sondern transdis-
           Rahmen des Projekts Monitoringsysteme                                                                                             ziplinäre Forschung, an der verschiedenste
           mit Fischen und anderen Wassertieren als                                                                                          Gruppen mitwirken: „Immer wird deshalb
           Indikatoren für den ökologischen Gewäs-                                                                                           angegeben, welchen Menschen ein mögli-
           serzustand entwickelt: „Wir schufen eine                                                                                          ches Ergebnis der Forschungsarbeit in

                                                                                                                     Foto: Maria Wurzinger
           einfache Formel, mit deren Hilfe sich                                                                                             welcher Weise helfen kann“, sagt Obrecht.
           aufzeigen lässt, wenn mit den Flüssen und                                                                                         Mehr als 30 Forschungsprojekte mit
           Seen etwas nicht in Ordnung ist“, erklärt                                                                                         Projektpartnern in über 20 verschiedenen
           Melcher. Diese Bewertungsmethoden für                                                                                             Ländern werden derzeit von der Abteilung
           die Wasserqualität wurden mehrfach                           der lokalen Regierung ein besseres Wald-                             Bildung und Forschung für internationale
           getestet und verfeinert. Ein weiteres                        brand-Management ermöglichen.                                        Entwicklungszusammenarbeit betreut. Die
           Ergebnis der Forschungsarbeiten war eine                     In den Anden Perus wurden unterdessen                                Finanzierung erfolgt mit Mitteln der OEZA
           umfangreiche Datenbank über die Flora                        dörfliche Zuchtprogramme gestartet, die                              sowie mit Geldern des BMWFW. Zusam-
           und Fauna der untersuchten Regionen.                         eine nachhaltige Stärkung der Lama-                                  mengearbeitet wird mit Hochschulen und
           „Wir haben unter anderem 20 neue Käfer-                      haltung zum Ziel haben. Die Haltung von                              wissenschaftlichen Institutionen und zwar
           arten nachgewiesen“, sagt Melcher, nicht                     Lamas trägt in Peru dazu bei, das                                    nicht nur in der Forschung, sondern auch
           wenig stolz. Das Projekt trage damit auch                    Einkommen von rund 95.000 Familien zu                                in der Lehre. Im Rahmen von APPEAR
           zur Erhaltung der Biodiversität im Land                      sichern.                                                             absolvieren derzeit etwa 60 Stipendiat/-
           bei, meint der Wissenschaftler.                              Die hinter den Forschungsarbeiten                                    innen aus den APPEAR-Partnerländern
           Das erfolgreiche Projekt wird fortgesetzt.                   stehende Idee erläutert Andreas Obrecht,                             einen Studienaufenthalt in Österreich. „Wir
           2016 startete SUSFISH-plus. Es soll die                      Leiter der Abteilung Bildung und Forschung                           versuchen, gemeinsam Wissensräume zu
           bisherigen Erkenntnisse untermauern und                      für internationale Entwicklungszusammen-                             generieren, partizipative Wissensproduk-
           bei den Betroffenen das Bewusstsein für                      arbeit der OeAD-GmbH, so: „Entwicklungs-                             tion zu verwirklichen, indem wir mit Kolle-
           ökologische Zusammenhänge vergrößern:                        forschung ist für uns eine zielgruppenspe-                           ginnen und Kollegen aus den Ländern des
           „Noch stärker als bisher wollen wir uns                      zifische, praxisorientierte Forschung, die                           globalen Südens eng und auf Augenhöhe
           auf die sozioökonomische und sozioöko-                       die Lebensbedingungen von Menschen,                                  zusammenarbeiten“, erklärt Obrecht. 
           logische Bedeutung der Fischerei konzen-
           trieren“, meint Melcher. SUSFISH-plus
           soll bis 2020 abgeschlossen werden.

           Einkommen für 95.000 Familien
           SUSFISH ist nur ein Beispiel für Aktivi-
                                                                                                   T I P P S
           täten in der Entwicklungszusammenarbeit
           in der OeAD-GmbH. In Kenia läuft zum
                                                                                                   Round Tables im Naturhistori-                          aus Peru am 31. Mai (immer um
           Beispiel ein Projekt der Kommission für                                                 schen Museum veranstalten die                          18.30 Uhr im Vortragssaal des NHM).
           Entwicklungsforschung       (KEF)   zur                                                 KEF und APPEAR im Mai. Dabei
           Entwicklung von Gefährdungskarten, mit                                                  wird u. a. am 3. Mai das Projekt                       Radio machen KEF und APPEAR
           denen das Risiko von Waldbränden in der                                                 SUSFISH unter dem Titel „APPE-                         ebenfalls – in Kooperation mit Ö1
           Region Mount Kenya besser dargestellt                                                   AR in practice_7“ vorgestellt, die                     Campus: „Welt im Ohr“ heißt die
           werden kann. Diese Informationen sollen                                                 KEF präsentiert das Projekt zum                        Sendereihe. Die CD zum Fünf-Jahr-
           Verantwortlichen in den Gemeinden und                                                   Mount Kenya am 17., das Projekt                        Jubiläum erschien am 30. März.

                                                                                                                                                                                           15

oead 01.04.17 oead-entwicklungsländer.indd 15                                                                                                                                         23.03.2017 15:14:14
Foto: OeAD/APA-Fotoservice/Dominik Angerer
                                                                             Foto: J. Konstantinov
                                                                                                                                        L.: Das moderne
                                                                                                                                        Haus in Leoben
                                                                                                                                        zitiert in seiner
                                                                                                                                        Architektur den
                                                                                                                                        Bergbau – passend
                                                                                                                                        für die Montan-
                                                                                                                                        region.
                                                                                                                                        R.: Eröffnung des
                                                                                                                                        mineroom in
                                                                                                                                        Leoben.
                                             Foto: OeAD-WV/Thomas Lebinger

                                                                                                                        Foto: OeAD-WV

                                                                                                     I
            Die OeAD-Unter-
                                                                                                          n Österreichs Studierendenwohn-
            künfte für Studie-
            rende in der Wiener                                                                           heimen lässt es sich gut leben:
            Seestadt Aspern (u.)                                                                          Günther Jedliczka, Geschäftsführer
            – Passivhäuser –                                                                              der OeAD-Wohnraumverwaltungs
            funktionieren nach                                                                            GmbH (OeAD-WV), – und damit
            dem Pop-up-Prinzip.                                                                           verantwortlich für die Unterbringung
                                                                                                          von jährlich rund 12.000 internatio-
                                                                                                     nalen Studierenden und Gastforscher/-
                                                                                                     innen – bekommt das von seinen Gästen

           Komfort,
                                                                                                     immer wieder zu hören. Vor allem im
                                                                                                     internationalen Vergleich gesehen sei das
                                                                                                     Niveau der heimischen Häuser sehr hoch,

           Design und
                                                                                                     meinen die Besucher/innen, die aus 125
                                                                                                     Ländern der Erde stammen und das inter-
                                                                                                     nationale Angebot gut kennen.

           Nachhaltigkeit
                                                                                                     Die OeAD-Wohnraumverwaltung besteht
                                                                                                     seit 20 Jahren. Ihre Aufgabe ist es, inter-
                                                                                                     nationalen Studierenden, die sich zu
                                                                                                     Studienzwecken mehrere Monate in
                                                                                                     Österreich aufhalten, leistbaren Wohn-
           Die Unterkünfte der OeAD-Wohnraumver-
                                                                                                     raum zur Verfügung zu stellen. Um das
           waltung bestechen durch ihre Architektur                                                  zu erreichen, mietet die Organisation von
                                                                                                     gemeinnützigen Bauträgern langfristig
           und nachhaltige Konzeption. 12.000 inter-                                                 Wohnungen an, die dann an die Studie-
                                                                                                     renden weitervergeben werden, erzählt
           nationale Studierende und Forscher/innen
                                                                                                     Jedliczka: „Unser Ziel ist nicht Gewinn,
           leben jährlich in ihnen. Von Wolfgang Pozsogar                                            sondern eine ausgeglichene Bilanz am

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