Topstory From Slow to Grow: Controlling-Panel 2021

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15. Jahrgang / Mai 2021 / Nr. 3

Topstory From Slow to Grow: Controlling-Panel 2021

 Accounting
 Neue EU-Richtlinie zu Sustainability Reporting
 Smarte Konzernberichterstattung
 Controlling
 Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2
 Corporate Finance
 Business Judgement Rule und Unternehmensakquisitionen
 Tax Management
 Auswirkungen von COVID-19 auf Steuerabteilungen
 Cases
 Die „Finance Transformation Journey“
 Inside Research
 Effektivität des Risikomanagements
 Interview
 Utz Schäffer, WHU – Otto Beisheim School of Management
 Porträt
 Solveig Menard-Galli, Wienerberger Building Solutions
Controlling        Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2

                                ein System des Impact-Tracking aufgesetzt: „Das          „Es ist dort selbstverständlich, dass Kolleginnen, die
                                Management beurteilt jede größere Aktivität, In-         Mutter werden, nach ein paar Monaten wieder in
                                vestition oder jedes Projekt mit einem vorwärts ge-      den Job gehen. Und es ist ebenso selbstverständlich,
                                richteten Ergebnisbeitrag.“ Was oberflächlich einer      dass Väter Arbeitszeit reduzieren und ihre ‚Papa-
                                gewöhnlichen Investitionsrechnung gleicht, wer-          Zeit‘ in Anspruch nehmen. Das ist in Österreich völ-
                                de „zu einer Challenge, wenn diese Systematik für        lig anders.“
                                jede Initiative im gesamten Konzern gelten soll.“ Bei         Zwar habe sich manches zu dem Thema be-
                                Wienerberger funktioniert es.                            wegt, „aber im Vergleich zu anderen EU-Staaten
                                                                                         war dies sehr wenig.“ Ihr Fazit: „Wir haben in Ös-
                                Woanders keine Erwähnung mehr wert                       terreich bei der beruflichen Gleichberechtigung der
                                Im deutschen Sprachraum kommt kein Porträt               Frau jedenfalls noch Aufholbedarf.“ Als Vorständin
                                einer beruflich erfolgreichen Frau aus, ohne das         des größten Konzernsegments eines noch größe-
                                Genderthema anzusprechen. Und dies liegt nicht           ren Baustoffkonzerns könnte man doch Einfluss
                                nur an den fragenden Journalisten. Auch Solveig          nehmen und helfen, die Unterschiede niederrei-
                                Menard-Galli hat die Frage erwartet: „Das ist kein       ßen? „Wienerberger hat einen pro-aktiven Zugang
                                Thema der Unternehmen, sondern der kollektiven           zur Förderung von Diversität, aber ich glaube, es
                                Betrachtungsweise. In Österreich wird ein Mann im-       liegt nicht an uns als Konzern, die Genderwende
       Josef Ruhaltinger ist    mer noch schief angesehen, wenn er länger als vier       in Österreich herbeizuführen.“ Das sei ein gesell-
  Journalist und Publizist in   Wochen in Karenz geht.“ Das Leben in den Nie-            schaftspolitisches Thema. „Da muss noch viel pas-
   Wien (businessnews.at).      derlanden hat sie andere Verhaltensweisen gelehrt:       sieren“.

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Raoul Ruthner

                                Innovation gilt als einer der wesentlichen Hebel,        ■   Funktionale Steuerung des Innovations- /
                                um langfristigen Unternehmenserfolg sicherstellen            R&D-Bereichs und
                                zu können. Daher genießt das Thema Innovation            ■   Lebenszyklusorientiertes Kostenmanagement
                                auch viel Aufmerksamkeit, auch wenn es unter den             (Target-Kosten, entwicklungsbegleitende Kal-
                                aktuellen Rahmenbedingungen zwangsläufig etwas               kulation etc).
                                zurückgestellt wurde und mit anspruchsvolleren An-
                                forderungen konfrontiert ist. Der vorliegende Beitrag    2. Gestaltungsempfehlungen für die Praxis
                                widmet sich dem Thema der Innovationssteuerung           2.1. Ressourcensteuerung
                                und den dazu erforderlichen Controlling-Strukturen.      Eines der wesentlichen Bindeglieder zwischen Pro-
                                Er liefert einen Rahmen für die Gestaltung der In-       jekten und der Linienorganisation bildet die Res-
                                novationssteuerung bzw des Innovationscontrollings       sourcensteuerung. Sie ist ein wichtiger und oftmals
Dr. Raoul Ruthner ist           und beschreibt deren integratives Zusammenspiel.         kritischer Koordinations-Mechanismus, der die
geschäftsführender Partner      Während Teil 1 in der vorhergehenden Ausgabe die         beiden Bereiche miteinander integriert (siehe auch
der PACEup Management-          Themen Steuerungsmodell, Strategisches Portfolio-        Abb 2: Ebenen der Ressourcensteuerung.):
Consulting GmbH in Wien.        management und Operativer Projektsteuerung be-           ■ Strategische Projektportfolio-Steuerung: hier
                                leuchtet hat, steht in Teil 2 die Ressourcensteuerung,       werden übergreifende Steuerungsentscheidun-
                                die funktionale Steuerung des Innovationsbereichs            gen zum Ressourceneinsatz im Projekt-Portfo-
                                und das lebenszyklus-orientierte Kostenmanage-               lio, Programmen und Projekten im Einklang
                                ment im Mittelpunkt.                                         mit strategischen Zielen und Prioritäten getrof-
                                                                                             fen. Durch Etablierung eines Steering Commit-
                                1. Recap – Kernelemente der Innovations-                     tee wird zudem ein Eskalationsgremium bei
                                   steuerung und des Innovationscontrolling                  Ressourcenkonflikten geschaffen, das zeitnah
                                Wie bereits in Teil 1 dargestellt, empfiehlt sich            reagieren kann und mit entsprechenden Ent-
                                eine Kombination aus unterschiedlichen System-               scheidungskompetenzen ausgestattet ist. Zu-
                                elementen, die eng verschränkt mit den Kernpro-              dem ist es auch die Ebene, auf der übergreifen-
                                zessen der Steuerung (iS der Controlling-Haupt-              de und zukunftsgerichtete Entscheidungen zu
                                prozesse1) zusammenspielen müssen (siehe auch                Ressourcen diskutiert werden (zB der Bedarf
                                Abb 1: Kernelemente des Steuerungssystems für                mittel- bis langfristiger spezifischer Ressourcen
                                Innovationen.):                                              und Kompetenzen aufzubauen).
                                ■ Steuerungsmodell für Innovationen / R&D                ■ Ressourcensteuerung im Projekt: dabei handelt
                                    (KPIs und Governance-Modell),                            es sich um die operative Steuerung der Res-
                                ■ Strategische Projektportfolio-Steuerung,                   sourcen in Projekten (bzw darunterliegenden
                                ■ Operative Projektsteuerung,                                Ebenen wie der Arbeitspakete, Aufgaben etc).
                                ■ Ressourcensteuerung als Verbindung zwischen                Voraussetzung hierfür sind valide Planungen
                                    Projekt und Linie,                                       und ein laufendes Controlling des Ressourcen-

                        102                                                                                                          Mai 2021
Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2        Controlling

    einsatzes, insbesondere auch im Wechselspiel                   ■     Mitarbeiterstruktur & Kompetenzen / Kom-
    mit anderen Zielgrößen wie Budget, Scope,                            petenzverteilung: gerade dann, wenn Aktivi-
    Qualität etc. Für das einzelne Projekt bedarf es                     täten über unterschiedliche Standorte verteilt
    eines verbindlichen Ressourcen-Commitments                           sind, ist eine komprimierte Übersicht zu Mitar-
    als Basis für die erfolgreiche Abwicklung von                        beitern, Kompetenzen / Kompetenzprofilen je
    Projekten und Zielerreichung.                                        Standort, Bereich etc unerlässlich. Dies ist nicht
■ Ressourcensteuerung in der Linie: neben dem                            nur für die kurzfristige Steuerung erforderlich,
    Projekt braucht das Management in der Linie                          es dient vor allem auch als Entscheidungs-
    umfassende Transparenz zur Auslastung der                            grundlage für gezielten Kompetenzaufbau /
    Mitarbeiter sowie deren aktuellen Einsatz in                         -abbau und die Kompetenzentwicklung.
    Linientätigkeiten und / oder Projekten als Basis               ■     Verfügbare Ressourcen: um eine hohe Aus-
    für die gezielte Steuerung. Dazu braucht es eine                     lastung der Mitarbeiter zu gewährleisten, be-
    vorausschauende Planung von Ressourcenver-                           darf es einer Übersicht zur Verfügbarkeit von
    fügbarkeit und ein rechtzeitiges Erkennen von                        Ressourcen bzw deren aktueller bzw geplanter
    Engpässen. In der Regel ist es auch Aufgabe der                      Auslastung. Hierzu ist idR eine Darstellung auf
    Linie durch gezieltes Ressourcenmanagement,                          Einzelpersonen notwendig, die unterschiedli-
    den tatsächlichen Ressourcenaufbau / -abbau,                         che Filter bzw Aufrisse nach Standorten, Ab-
    Kompetenzentwicklung etc umzusetzen.                                 teilungen, Disziplinen etc bietet. Ein solches
Für einen erfolgreichen Einsatz ist zudem die zeit-                      Dashboard hilft auch, Engpässe zu identifizie-
nahe Verfügbarkeit von Steuerungsinformationen                           ren und frühzeitig gegenzusteuern.
zu Ressourcen ausschlaggebend. Im Kern ist dies                    ■     Allokierte Ressourcen: zur Steuerung von
vielfach ein Reporting zur Ressourcensteuerung,                          Projekten ist eine Sicht auf die verplanten
das entsprechend den oben beschriebenen Infor-                           Ressourcen je Projekt (oder in weiterer Folge
mationsbedarfen strukturiert und aufgebaut wird                          von Programmen) bzw in Summe notwendig.
(siehe auch Abb 3: Ressourcen-Reporting.). Um                            Zudem ist der Vergleich von verplanter vs ver-
eine umfassende Sicht auf das Thema Ressourcen                           fügbarer Ressourcen hilfreich, der aufzeigt, ab
zu haben, müssen daher die unterschiedlichen Per-                        wann es zu Engpässen kommt. Durch entspre-             Abb 1: Kernelemente des
spektiven in Einklang gebracht werden – hierzu                           chende Auswahlmöglichkeiten kann dadurch               Steuerungssystems für
zählen:                                                                  auch der Frage nachgegangen werden, welche             Innovationen.

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                                Steuerungsmodell Innovationen / R&D                                                              und -prozesse
                                         (KPIs, Governance-Modell, … )
                                                                                                                          Steuerungsmodell / KPI-Logik
         2                               3                                 4                                                  Planung (MJP, BUD, FC)
                Strategische                     Operative
                                                                                   Funktionale
              Projektportfolio-                   Projekt-                                                                            Reporting
                                                                                    Steuerung
                 Steuerung                       Steuerung
                                                                                                                          Kosten- & Leistungsrechnung
    5                                     Ressourcensteuerung                                                                  Projekt- & Investitions-
                                                                                                                                     Controlling
         5
                           Lebenszyklus-orientiertes Kostenmanagement                                                           Risikomanagement
                (Target-Kosten, entwicklungsbegleitende Kalkulation, Entscheidungsrechnungen, … )
                                                                                                                                         …

                 Durch ein sinnvoll und gut abgestimmtes Zusammenspiel der
                jeweiligen Systemelemente lässt sich hohe Steuerungsrelevanz
                            und damit hoher Nutzen zu generieren

                                          I.
                                                       (Strategische)
                                                      Projektportfolio-
              Verfügbare                                 Steuerung                                    Verplante
             Ressourcen                                                                               Ressourcen

  III.                                                                              II.

             Ressourcensteuerung                                                          Ressourcensteuerung
                 in der Linie                                                                  im Projekt
                                                     Ressourcenanfrage
                                                       und -freigabe
                                                       (Commitment)                                                             Abb 2: Ebenen der
                                                                                                                                Ressourcensteuerung.

Mai 2021                                                                                                                        103
Controlling       Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2

                                 Projekte noch bei gegebener Projektlandschaft               ■   Planungskompetenz der Projektleiter bzw Ak-
                                 und Ressourcenausstattung noch möglich                          tivierung der kollektiven Planungsintelligenz
                                 sind.                                                           im Unternehmen (zB Abteilungsleiter ressour-
                              ■ Plan- / Ist-Vergleich: letztlich ist eine umfas-                 cenbereitstellender Einheiten) ist von erhebli-
                                 sende Gegenüberstellung der Ressourcenab-                       cher Bedeutung.
                                 frage in Plan und Ist notwendig. Dadurch wird               ■ Hohe Transparenz zu Ressourcen (Was ist ge-
                                 eine Übersicht geboten, inwiefern Ressourcen                    plant / verplant? Was ist verfügbar? Wo gibt es
                                 im Vergleich zum Plan auch tatsächlich abgeru-                  Engpässe / Probleme / Eskalationen? Welche
                                 fen wurden. Über einen solchen Mechanismus                      Ressourcen / Kompetenzen müssen aufgebaut
                                 wird auch die Beurteilung der Planungsqualität                  werden? etc).
                                 in den Projekten möglich und ermöglicht wert-               ■ Pragmatischer Mix aus organisatorischen /
                                 volles Feedback in die Projektplanung und lau-                  prozessualen Regeln und Tool-Unterstützung.
                                 fende Verbesserung der Planungsqualität.                    Durch ein derart gestaltetes Ressourcenmanage-
                              Für den Einsatz in der Praxis haben sich eine Reihe            ment lassen sich einige Nutzenpotenziale realisie-
                              von Erfolgsfaktoren als entscheidend erwiesen:                 ren. Hierzu gehört neben einer deutlich verbesser-
                              ■ Einheitliche und verbindliche Standards im                   ten Steuerungsqualität insbesondere auch mehr
                                 Ressourcenmanagement (Planung, Freigabe,                    Transparenz und damit Möglichkeiten, die Aus-
       Abb 3: Ressourcen-        laufende Steuerung / Controlling, Reporting                 lastung der Mitarbeiter gezielt zu verbessern und
               Reporting.        etc) sind unabdingbar.                                      am Ende damit die Effizienz nachhaltig zu steigern.

  MA-Struktur, Kompetenzen /
  Kompetenzverteilung                                                           Übersicht verfügbare Ressourcen

                                                 Überblick über                                                                   Wochengenaue*
                                                 Ressourcenausstattung                                                            Übersicht für
                                                 und Kompetenzen je                                                               Abteilungen und
                                                 Standort, Bereich, …                                                             Einzelpersonen
                                                 Entscheidungsgrundlage                                                           Abbildung von
                                                 für Kapazitätsaufbau /                                                           Engpässen oder
                                                 -abbau und Kompetenz-                                                            Unterauslastungen
                                                 Entwicklung

                                                                                Plan-/Ist-Vergleich zur Bewertung der
  Allokierte Ressourcen                                                         Ressourcenabfrage und Steuerung

                                                 Überblick über                                                                   Planungsgenauigkeit
                                                 verplante und freie                                                              und Ressourcen-
                                                 Ressourcen                                                                       nutzung
                                                 Auswertung nach                                                                  Erlaubt nachgelagerte
                                                 einzelnen Projekten                                                              Kontrolle der
                                                 und Tätigkeiten                                                                  Projektsteuerung
                                                 Vergleich Kapazität
                                                 vs. allokierte Stunden

                               Ergebnisrechnung                           Verantwortung     Zuordnung Projekt   Kommentar
                               Mechanik                                       R&D                  h
                               Hardware                                       R&D                  h
                               Firmware                                       R&D                  h
                               Software                                       R&D                  h
                               …                                                …                  …
                               Entwicklungskosten I                           R&D
                               Zertifizierung                              R&D Services              h
                               Testing                                     R&D Services              h
                               …                                                …                    …
                               Entwicklungskosten II
                               R&D Projektleitung (PJM)                       R&D                    h
                               Entwicklungskosten III
                               R&D General                                     R&D                   h          Im Fall von konkreter Stundenerfassung
                               R&D General                                     R&D                   %          Im Fall keiner konkreten Stundenerfassung
                               Projekteinkauf                                Einkauf                 h
                               Produktion Services                         Produktion                h
                               Qualitätsmanagement                         Produktion                h
                               Product Management                      Product Management            h
                               Erstmusterfertigung
                               Materialeinzelkosten                         Produktion               €          angefallener Materialinput in Produktion
                               Fertigungseinzelkosten                       Produktion               h          angefallene Fertigungszeiten in Produktion
                               Materialgemeinkosten                         Produktion           %-Aufschlag    auf Basis Materialeinzelkosten
                               Fertigungsgemeinkosten                       Produktion           %-Aufschlag    auf Basis Fertigungseinzelkosten
    Abb 4: Zuordnung von       Interne Projektkosten
Verantwortlichkeiten in der    Externe Projektkosten                          R&D                   EUR
       Ergebnisrechnung.       Gesamtprojektkosten

                       104                                                                                                                       Mai 2021
Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2                         Controlling

Letztlich ist die Verschränkung zwischen operati-                   lichkeiten in der Organisation abzubilden und
ver Ressourcensteuerung und strategischer Res-                      darüber Steuerungswirkungen zu erzielen und
sourcenentwicklung ein zusätzlicher Vorteil, der                    überbordende Komplexität zu verhindern. Davon
vor allem die mittel- bis langfristige Entwicklung                  ausgehend werden dann Entlastungsmechanismen
maßgeblich unterstützt.                                             definiert, um die Kosten auf Projekt (Kostenträger)
                                                                    zu bringen. In oben angeführtem Beispiel werden
2.2. Funktionale Steuerung des Innovations- /                       zB die Kostenstellen der „R&D Services“ sowie
     R&D-Bereichs                                                   „R&D General“ als Umlage in den Verwaltungs- /
Projekte bilden zwar das zentrale Umsetzungsvehi-                   Overheadkosten berücksichtigt. Alle anderen Kos-
kel für Innovationen, dennoch bedarf es auch einer                  tenstellen werden entweder auf Basis von Stunden
ausdefinierten Logik zur funktionalen Steuerung                     direkt auf konkrete Kostenträger verrechnet oder,
des Innovations- / R&D-Bereichs. Ausgehend von                      im Falle keiner vollständigen Entlastung, ebenfalls
den strategischen Schwerpunktsetzungen und der                      in den Verwaltungs- / Overheadkosten berück-
Steuerungslogik bzw den zentralen KPIs, werden                      sichtigt. Letztlich ist vielfach dann die Kostenträ-
diese zur funktionalen Steuerung über die Kosten-                   gerrechnung für Projekte festzulegen, um eine
rechnung abgebildet. Hier sind vier Themenstel-                     effiziente Steuerung zu gewährleisten. Abb 5: Kos-
lungen von besonderer Relevanz:                                     tenträgerrechnung für Projekte. zeigt ein Beispiel
■ Zuordnung von Verantwortlichkeiten in der                         aus dem Automotive-Bereich.
    Ergebnisrechnung,
■ Abbildung des Innovations- / R&D-Bereichs                         2.3. Lebenszyklus-orientiertes
    über Kostenstellen,                                                  Kostenmanagement
■ Festlegung einer sinnvollen Entlastungslogik                      Die Themen Effizienz und nachhaltige Kostenop-
    und                                                             timierung rücken im Bereich Innovation immer
■ Aufbau einer Kostenträgerrechnung für Pro-                        mehr in den Vordergrund. Damit gewinnt auch
    jekte.                                                          das Thema (aktives) Kostenmanagement zuneh-
Die eindeutige Zuweisung von Verantwortlich-                        mend an Bedeutung und wird ein wichtiges Gestal-
keiten in der Ergebnisrechnung bildet die Basis                     tungsfeld. Bei der konkreten Ausgestaltung sind
für ein konsequentes Kostenmanagement. Was                          eine Reihe an Systemelementen von Relevanz, die
als Selbstverständlichkeit klingt, ist vielfach in der              je nach Branche mit individuellen Schwerpunktset-
Praxis nur unzureichend realisiert. Einerseits sind                 zungen zu versehen sind:
Verantwortlichkeiten nicht hinreichend präzise                      ■ Zielkostenvorgaben / Target Costing,
definiert, andererseits mangelt es dann aber an der                 ■ Entwicklungsbegleitende Kalkulation / Design
kostenrechnerischen Abbildung, und somit in wei-                        Costing,
terer Folge an den Grundlagen für die finanzielle                   ■ Angebotskalkulation / Open-Book-Kalkulation,
Steuerung. Abb 4: Zuordnung von Verantwortlich-                     ■ Entscheidungsrechnungen / Business Cases,
keiten in der Ergebnisrechnung. zeigt exemplarisch                  ■ Life-Cycle-Darstellungen und
die Zuordnung von Verantwortlichkeiten. Sie bil-                    ■ Nachkalkulationen.
den auch die Basis für Nachkalkulationen und die                    Für die praktische Umsetzung dieser Elemente las-
Verantwortlichkeiten bei etwaigen Abweichungen.                     sen sich eine Reihe an Anforderungen ableiten –
    An den definierten Verantwortungsbereichen                      dazu zählen:
orientiert sich dann in weiterer Folge auch die Bil-                ■ Rasche und wirtschaftliche Datenverfügbarkeit                             Abb 5: Kostenträgerrech-
dung von Kostenstellen. Hier gilt es, Verantwort-                       ohne weitreichende manuelle Eingriffe.                                  nung für Projekte.

                                 Projekt 1                                  Projekt 2                   Projekt …
              Bruttoumsatz                                                                                                            Die Struktur der Ergebnis-
                                                                                                                                      rechnung orientiert sich an der
              - Erlösschmälerungen                                                                                                    generellen Steuerungslogik
              Nettoumsatz
                                                                                                                                      Die IST-Kosten werden direkt am
              + Bestandsveränderungen**                                                                                               jeweiligen Projekt erfasst
              + Förderungen, sonstige Erlöse
                                                                                                                                      Die Abweichungen der Kosten-
              Betriebsleistung                                                                                                        stellen werden erst nach dem
                                                                                                                                      Projektergebnis ausgewiesen
              - Entwicklung

              - Werkzeuge                                                                                                             Ein Reporting über den Status
    Kosten*
    zu IST-

                                                                                                                                      der Herstell-Kosten sowie Plan-
              - Muster & Prototypen                                                                                                   vs. Ist-Kosten wird im Projekt-
              - Sonstiges                                                                                                             Reporting abgebildet

              - Investitionen
              DBIII (Projekt-DB Vollkosten IST)                 +   DBIII                  +    DBIII

                                             - Abweichung Kostenstellen Entwicklung

                                             - Abweichung Kostenstellen Werkzeugbau            *    Ist-Zeit x Plan-Verrechnungssatz
                                                                                               **   Umfasst auch aktivierte Eigenleistungen und Leistungsabgrenzungen
                                             DBIV (Ergebnis Kundenprojekte)                         für bereits erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Projektleistungen

Mai 2021                                                                                                                                        105
Controlling             Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2

                                   ■   Qualitativ hochwertige Dateninputs / belastba-                      dem Produktentwicklungs-Prozess (PEP). Für die
                                       re Basisdaten (zB bei Stücklisten, Arbeitsplä-                      konkrete Ausgestaltung lassen sich folgende Emp-
                                       nen, Kosteninformationen, …).                                       fehlungen ableiten:
                                   ■ Einheitliche Berechnungsgrundlagen und Ver-                           ■ Der Kalkulationsprozess muss klar ausdefiniert
                                       gleichbarkeit (zB Kostensatzermittlung, …).                             sein und eine entsprechend hohe Effizienz si-
                                   ■ Standardisierte Methoden und damit ver-                                   cherstellen. Nur eine laufende Informationsver-
                                       gleichbare Ergebnisdarstellungen.                                       sorgung des PEP eröffnet Steuerungsmöglich-
                                   ■ Transparenz und inhaltliche Nachvollziehbar-                              keiten und frühzeitige Impulse zur Gestaltung
                                       keit von Rechengängen und Ergebnissen.                                  der Kostenstruktur. Damit lässt sich auch die
                                   ■ Integration / Zusammenspiel von unterschied-                              Orientierung des gesamten Entwicklungspro-
                                       lichen Systemen (ERP, PDM / PLM, Kalkulati-                             zesses auf die Zielkosten hin gewährleisten und
                                       onslösung, …).                                                          reduziert zusätzliche Schleifen aufgrund ver-
                                   ■ Sinnvolle Nutzung fachbereichsübergreifender                              fehlter Zielkosten.
                                       Zusammenarbeit (zB Kalkulation im interdis-                         ■ Eindeutig ausdefinierte, stabile und kommuni-
                                       ziplinären Team, …).                                                    zierte methodische Vorgaben sind wesentlich.
                                   ■ Klare Verantwortlichkeiten für Daten / Daten-                             Dazu gehören Kalkulationslogik bzw -schema,
                                       strukturen und Systeme.                                                 Detaillierungsgrad etc. Den Trade-off zwischen
                                   ■ Präzise definiertes Zusammenspiel mit anderen                             betriebswirtschaftlichem „Tiefgang“ auf der
                                       Instrumenten / Prozessen wie zB Planung, Re-                            einen Seite, und Verständlichkeit bzw Nach-
                                       porting, Kostenrechnung, generelle Entschei-                            vollziehbarkeit auf der anderen Seite, gilt es im
                                       dungsrechnungen etc.
                                                                                                               Auge zu behalten.
                                   ■ Verfügbarkeit von Open-Book-Kalkulationen
                                                                                                           ■ Definierte Aufsetzpunkte sichern die Daten-
                                       und Cost-Breakdowns für Externe.
                                                                                                               qualität bzw schaffen auch Vergleichbarkeit
                                   Exemplarisch seien hier einige Beispiele herausge-
                                                                                                               zwischen Projekten. Hierfür sind insbesondere
                                   griffen und als allgemeine Gestaltungsempfehlung
                                                                                                               auch präzise definierte Meilensteine inkl der
                                   beschrieben:
                                                                                                               erforderlichen Deliverables von entscheidender
                                   2.3.1. Entwicklungsbegleitende Kalkulation /                                Bedeutung (bspw priorisierte Lösungsvarian-
                                          Design Costing                                                       ten, das Vorliegen von Baugruppenstücklisten,
                                   Konsequente und vor allem nachhaltig erfolgrei-                             oder eines Montageprüfkonzepts, …). Die not-
                                   che Kostenoptimierung muss in der Entwicklung                               wendigen Festlegungen müssen in enger Ab-
                                   ansetzen. In dieser Phase werden rund 80 % der                              stimmung mit dem PEP (und den darin enthal-
                                   Kosten festgelegt und lassen sich später, insbe-                            tenen Meilensteinen) erfolgen.
                                   sondere im Zuge der Serienproduktion, nur mehr                          ■ Dateninputs sind zu definieren, die jeweilig
                                   eingeschränkt beeinflussen. Insofern kommt der                              führenden Systeme (PDM / PLM, ERP, …) zu
                                   entwicklungsbegleitenden Kalkulation oder auch                              klären und die Anlieferung effizient bzw ohne
                                   Design Costing große Bedeutung zu, um die Kos-                              zu weitrechende manuelle Bearbeitungsschlei-
                                   tenposition nachhaltig zu gestalten.                                        fen sicherzustellen. Zusätzlich ist auch die
                                       Abb 6: Entwicklungsbegleitende Kalkulation.                             Zuweisung von Verantwortlichkeiten in der
   Abb 6: Entwicklungs-            zeigt exemplarisch den Prozess der entwicklungs-                            Organisation (iS, wer verantwortet welche Da-
begleitende Kalkulation.           begleitenden Kalkulation im Zusammenspiel mit                               tenstrukturen) sicherzustellen.

                                              Im Zuge des PEP werden rd. 80% der Produktkosten festgelegt

                                                    Möglichkeiten zur aktiven
                                                    Kostengestaltung

     Anfallende
     Änderungskosten

           Innovation                             Produktentwicklungs-Prozess (PEP)                                                  Serie
            Process
           (Ideenfindung)              A-Muster           B0-Muster           B1-Muster      C-Muster              Anlauf                                  Auslauf

                                                     Entwicklungsbegleitende Kalkulation / Design to Cost

                                    Relevante Daten            Fertigungs-                 Werkzeug-       Indirekte       Kosten-       Vergleich
   Set-up Kalkulations-                                                      Zukaufteile                                                               Maßnahmen
                                   bereitstellen (BOM,           kosten                      kosten         Kosten       information         mit
   prozess vornehmen                                                          bewerten                                                                  ableiten
                                    Arbeitsplan, …)             ermitteln                  kalkulieren     ermitteln    konsolidieren    Zielkosten

                                                                                                    Erforderliche Festlegungen
                                                                                                       Detail-Prozessdefinition, Zusammenarbeit und Verantwortlichkeiten
                                                                                                       Aufsetzpunkte
                                                                                                       Methodische Festlegungen (Kalk-Logik / Schema, …)
                                                                                                       Dateninput / -strukturen
                                  PDM / PLM              ERP                                           Aufbereitung / Reporting der Ergebnisse
                                                                                                       Effektive Feedbackschleifen in den PEP

                            106                                                                                                                                   Mai 2021
Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2            Controlling

                Kalkulationsschema (exemplarisch)                                                          Anforderungen

           Material-EK                                                            1   Sauberer und nachvollziehbarer Ausweis von Material - /
           Material-GK                                                                Fertigungs-Einzel- und Gemeinkosten, sowie deren
     1
           Fertigungs-EK                                                              Zusammensetzung
           Fertigungs-GK
           Standard-Herstellkosten                                                2   Konsequente und transparente Abbildung von Sonder- /
           Sonderkosten des Auftragswie bspw. …                                       Einmalkosten eines Auftrags (bspw. Sonderkosten der
              Konstruktion / R&D                                                      Konstruktion / Fertigung / Vertrieb / …, Fremdteile, …)
     2        Produktion
              Fremdteile
              …                                                                   3   Ausweis zu tragender Gemeinkosten wie Vertrieb, Versand
           Direkte Kosten                                                             (Fracht und Verpackung), allgemeiner / spezifischer
           Vertriebskosten                                                            Overhead, …)
     3     Standardversandkosten (Fracht & Verpackung)
           Allg. Verwaltungs-/Overheadkosten                                      4   Abbildung von Gewinn(aufschlag) bzw. ableitbarem
           Selbstkosten                                                               Verkaufspreis, sowie der weiteren Aufschläge Risiko,
           Gewinnaufschlag                                                            Vertriebs-Kommissionen, Skonto, …)
     4     Risikoaufschlag
           Vertriebskommissionen
           Skonto                                                                 Durchgängige Dokumentation der Berechnungsgrundlagen
           Verkaufspreis                                                                sorgt für Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz

                       Kalkulation als interdisziplinäre Aufgaben (Fachabteilungen erhalten klar zugewiesene Aufgaben)

                      Vertrieb        Product            R&D            Einkauf       Produktion     Controlling    Projektleiter
                                    Management

■   Die Ergebnisaufbereitung (dh Reporting) sollte             tung – Finance / Controlling, Stückliste – R&D,            Abb 7: Angebots-
    standardisiert erfolgen, klare Schlussfolgerun-            Material-Preise bzw Preise für Zukaufteile – Ein-          kalkulation.
    gen für die weitere Entwicklungsarbeit ableiten            kauf, Arbeitspläne und Investitionen – Produktion
    (Maßnahmenorientierung), und letztlich auch                / Arbeitsvorbereitung, …). Hier gilt, dass die Kal-
    adressatenorientiert erfolgen. Hier gilt insbe-            kulation im Team eine wichtige Vorsteuergröße für
    sondere zu beachten, dass die Adressaten in der            die Qualität des Kalkulationsergebnisses darstellt,
    Entwicklung oftmals keine gelernten Betriebs-              insbesondere dann, wenn es sich um erstmalig an-
    wirte sind und eine gute Nachvollziehbarkeit               gebotene Produkte oder Leistungen handelt. Die
    von entscheidender Bedeutung ist.                          Anzahl der beteiligten Personen muss jedoch auf
■   Feedbackschleifen und die strukturierte Dis-               ein sinnvolles Maß begrenzt bleiben und deren
    kussion der Ergebnisse bzw Schlussfolgerun-                Rolle bzw Verantwortung präzise umrissen sein.
    gen in der Regelkommunikation der Projekte                     Beim Kalkulationsschema ist auf die Erforder-
    bzw der involvierten Abteilungen ist sicherzu-             nisse bzw Spezifika des jeweiligen Unternehmens
    stellen. Gerade dabei ist oftmals eine kritische           ausreichend Rücksicht zu nehmen (siehe auch
    Sollbruchstelle, zwischen der Aufbereitung der             Abb 7). Typische Anforderungen hierbei sind ua:
    Kalkulation und der zielgerichteten Kommuni-               ■ Klar strukturierte und saubere Zurechnung
    kation an die jeweiligen Entwickler, festzustel-               von Material- / Fertigungs- / Einzel- bzw Ge-
    len. Formal festgeschriebene Abstimmungs-                      meinkosten.
    runden sind dabei unabdingbar.                             ■ Sicherstellung von Kostenwahrheit bei Sonder-
                                                                   bzw Einmalkosten (zB Sonderkonstruktions-
2.3.2. Angebotskalkulation / Open-Book-                            aufwand in der Produktentwicklung, Beschaf-
       Kalkulation                                                 fung von spezifischen Fremdteilen, … ) und
Die Angebotskalkulation wird zunehmend zu                          konsequente Zurechnung auf Aufträge.
einem erfolgskritischen Schritt in der Geschäftsan-            ■ Ausweis der relevanten Gemeinkosten für Ver-
bahnung. Eine zeitnahe und fristgerechte Bereitstel-               trieb, Versand, Fracht, Verpackung, allgemei-
lung des Angebots ist mittlerweile wettbewerbskri-                 ner und spezifischer Overhead etc.
tisch am Weg zum erfolgreichen Vertragsabschluss.              ■ Transparenter Ausweis von Aufschlägen wie Ge-
Um dies zu gewährleisten, muss die Kalkulations-                   winn-, Risikoaufschlag, Kommissionen, Skonto
logik eindeutig definiert sein. Dies funktioniert nur              etc.
mit zentralen Vorgaben, die einen verbindlichen                Zusätzlich gewinnt in zahlreichen Branchen
Rahmen setzen, gerade dann, wenn Produkte oder                 die Bereitstellung von Open-Book-Kalkulatio-
Leistungen neu und / oder kundenspezifisch entwi-              nen zunehmend an Relevanz. Insbesondere in
ckelt werden.                                                  der Zulieferindustrie ist die Bereitstellung einer
    Wesentlich ist auch die Festlegung von Ver-                Open-Book-Kalkulation / eines Cost-Breakdowns
antwortlichkeiten im Kalkulationsprozess, insbe-               verpflichtende Anforderung für die Teilnahme in
sondere wer die übergreifende Verantwortlichkeit               einem Angebotsprozess. Dies erhebt hohe Ansprü-
trägt, aber auch, wer für welche Daten(strukturen),            che an Nachvollziehbarkeit und Qualität der An-
für die Datenqualität und deren Bereitstellung die             gebote und der dahinterliegenden Angebotskalku-
Verantwortung übernimmt (zB Gesamtverantwor-                   lation. Transparente Kalkulationsgrundlogik und

Mai 2021                                                                                                                  107
Controlling                    Innovationssteuerung & -controlling – Teil 2

                                                eine jederzeit nachvollziehbare Kalkulationshis-                                        der Prozess der Innovationssteuerung end-to-end
                                                torie werden unabdingbar. Letzteres bedingt auch                                        betrachtet und gestaltet werden. Eine gute Idee
                                                ein professionalisiertes Änderungsmanagement,                                           muss in konkrete Entwicklungsaktivitäten über-
                                                das lückenlos mit der Kalkulation verschränkt ist.                                      setzt und zu Zielkosten in Serie gebracht werden
                                                Eine Übersicht hierzu findet sich in Abb 8: Open                                        und sich in einem konkreten Angebot für den Kun-
                                                Book-Kalkulation / Cost Breakdown..                                                     den niederschlagen.
                                                                                                                                            All das erfordert eine Vielzahl an abgestimm-
                                                3. Fazit: Integration als Schlüsselfaktor
                                                                                                                                        ten Systemelementen. Zudem muss auch das Con-
                                                Innovationssteuerung und -controlling ist eine he-                                      trolling darauf bedacht nehmen und das Thema
                                                rausfordernde Aufgabe, die vor allem eine weitrei-                                      Innovation als integrativen Bestandteil in der Steu-
                                                chende Verankerung im Unternehmen erfordert.                                            erungsarchitektur des Unternehmens sehen. Abb 9
                                                Nur wenn es gelingt die erforderlichen Bausteine                                        zeigt zusammenfassend einen integrierten Steue-
                                                spezifisch auf die Anforderungen des Unterneh-                                          rungsprozess.
          Abb 8: Open Book-                     mens auszurichten und zu integrieren, lässt sich
           Kalkulation / Cost                   auch hoher Nutzen in der Unternehmenssteuerung                                          Anmerkung
                 Breakdown.                     und für das Management schaffen. Ebenso muss                                            1
                                                                                                                                            IS des IGC-Prozessmodells.

     Angebotskalkulation (intern)                                                       Open-book-Kalkulation (extern)                                         Die Verfügbarkeit einer Open-
                                                                                                                                                               book-Kalulation / eines Cost-
  Material-EK                                                  Lieferant:
                                                               Supplier:
                                                                                                          Bearbeiter:
                                                                                                          Issuer:                                              Breakdowns wird oft zur
  Material-GK
  Fertigungs-EK
                                                               Benennung:
                                                               Part name:
                                                                                                          Angebotsnummer:
                                                                                                          Quotation Number:                                    verpflichtenden Anforderung, insb.
  Fertigungs-GK                                                Benennung:
                                                               Part name:
                                                                                                                                                               in der Zulieferindustrie
  Standard-Herstellkosten                                      Zeichnung Nummer:
  Sonderkosten des Auftragswie bspw. …                         Drawing Number:

       Konstruktion / R&D                                      Materialbezeichnung

       Produktion
                                                               Material                                                                                        Dies erhebt hohe Ansprüche an
                                                               Rohmaterialkosten / kg
       Fremdteile                                              Price raw material / kg                                                                         Nachvollziehbarkeit und Qualität
                                                               Rohmaterial-Hersteller
       …
  Direkte Kosten
                                                               Raw material manufacturer
                                                               Einsatzgewicht
                                                                                                                                                               der Angebote
                                                               Weight
  Vertriebskosten                                              Materialkosten
  Standardversandkosten (Fracht & Verpackung)                  Material costs
  Allg. Verwaltungs-/Overheadkosten                            Material GMK in %
                                                               Material overhead costs in %
                                                                                                                                                               Transparente Kalkulationsgrund-
  Selbstkosten                                                 Materialkosten ges.
                                                               Material costs
                                                                                                                                                               lagen und eine jederzeit nachvoll-
  Gewinnaufschlag
  Risikoaufschlag
                                                               WZ-Umlage-Kosten
                                                               Price per piece for series tool
                                                                                                                                                               ziehbare Kalkulationshistorie
  Vertriebskommissionen                                        Fertigungskosten ges.
                                                               Production costs                                                                                werden unabdingbar
  Skonto                                                       Kosten Zukaufteile
                                                               Total Price bought parts
  Verkaufspreis
                                                               Montage bei ZSB-Teil
                                                               Assambly costs
                                                               Personal - Gemeinkosten                                                                         Daneben wird die Verschränkung
                  Stücklisten                                  Overhead surcharge personnel
                                                                                                                                                               mit dem Änderungsmanagement
                                                               Maschinen - Gemeinkosten
                                                               Overhead surcharge machines
                 Arbeitspläne                                  Herstellkosten ges.                                                                             eine wichtige Grundlage
                                                               Manufacturing costs personnel
                                                               Ausschuß
                                                               Scrap
                 Kostensätze                                   Gewinn
                                                               Profit
                                                               Preis / Teil
            CAD / Zeichnungen                                  Price / piece
                                                               Verpackung
                                                               Packing
                                                               DDP Germany
                       …                                       Landsberg am Lech
                                                               Gesamtkosten ab SOP
                                                               Total Costs from SOP
                                                               Gesamtkosten ab
                                                               Total Costs from
                                                               Gesamtkosten ab
                                                               Total Costs from

                                                                                                                                                                                 Fach-
               GM                                      PM                                                    R&D                                        CO                      bereich
                                          Produkt-                       IP                      Entwicklungs-                      PEP              Operative              Ressourcen-
            Strategie                                            (Innovations-                                                   (Produktent-
                                          Roadmap                   prozess)                      Roadmap                     wicklungsprozess)      Planung                  planung

        Gesamt-                         Neue Produkte /                                          Roadmap Entwicklungs-                             Ableitung                 Planung von
        Unternehmens-                   Services                                                 aktivitäten (intendierte                          Auswirkungen auf          „Named
        Strategie                       Weiterentwicklung                                        Projektvorhaben)                                  operative Planung         Resources“ auf
        Arealstrategie                  Bestandprodukte                                          Grobe Abschätzung                                 (Überleitung              Projekten
        Segmentstrategie                Ergänzende Themen-                                       Projektbudgets (OPEX,                             OPEX; CAPEX) in
        (Marktsegmente)                 stellungen (bspw.                                        CAPEX) + Ressourcen                               Budget
        Produktstrategie                Service, … )                                             Gruppenweite Planung
        Funktions-                                                                               von Entwicklungs-
        bereichsstrategien                                                                       projekten
        Innovations-
        strategie
        Stoßrichtungen,
        Maßnahmen

              5 Yrs                                    5 Yrs                                            2 Yrs (rollierend)                              1 Yr                3-6 Mth (rollierend)

                                                                                                                                                    Management-               Ressourcen-
                                                                         Projekt-Reporting
                                                                                                                                                     Reporting                 Reporting

                                                                                  monatlich                                                           monatlich                  monatlich

Abb 9: Integrierter Steuerungsprozess.

                                 108                                                                                                                                                         Mai 2021
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