TROPENMEDIZINISCH RELEVANTE INSEKTEN - ROLF GARMS - WARNSIGNAL KLIMA
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3 Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit 3.2.5 Tropenmedizinisch relevante Insekten Rolf Garms Tropenmedizinisch relevante Insekten: Mehr als eine Million Insektenarten wurden bisher beschrieben. Etwa 20.000 Arten entwickelten eine parasitische Lebensweise, sie wurden zu Blutsaugern, viele zu Plageerregern von Mensch und Tier, zu Krankheitserregern oder Vektoren von Krankheitserregern. Blutsaugertum hat sich in vier Insektenordnungen entwickelt, den Läusen (Anoplura), Wanzen (Heteroptera), Zweiflüglern (Diptera) und den Flöhen (Siphonaptera). Die Bedeutung dieser Insekten als Überträger von Tropenkrankheiten verursacht durch Arboviren (Dengue, Gelbfieber u.a.), Bakterien (Pest, Borrelliosen, Bartonellosen, Rickettsiosen), Protozoen (Ma- laria, Leishmaniosen, Schlafkrankheit, Chagas-Krankheit) und Nematoden (Filarien) wird kurz zusammengefasst. Insects relevant for human diseases in the tropics: Insects relevant for human diseases in the tropics: Of the more than one million described species of insects it is only a small number of some 20,000 which have adapted to a bloodsucking mode of life. Some of them became important biting pests, causes of diseases and vectors of disease pathogens, in particular of tropical diseases. Haematophagy has evolved in four orders of insects, the lice (Anoplura), the bugs (Heteroptera), the true flies (Diptera) and the fleas (Siphonaptera). An overview is given of their importance as vectors of diseases caused by arboviruses (Dengue, Yellow Fever etc.), bacteria (rickettsioses, plague, borrelioses, bartonel- loses), protozoa (malaria, leishmanioses, sleeping sickness, Chagas disease) or nematodes (filaria). V on den mehr als eine Million wissenschaftlich beschriebenen Insektenarten ist es nur eine kleine Anzahl von etwa 20.000 Arten, die sich an eine Blut ursachen. Humanmedizinisch wichtig ist vor allem die biologische oder zyklische Übertragung, bei der sich der Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Protozoen, saugende Lebensweise angepasst hat. Vor allem diese Helminthen) im Vektor entwickelt oder vermehrt. Zwi sind es, die als Plageerreger, Krankheitserreger und schen Mensch und Vektor kommt es zu einem Wirts Überträger von Krankheitserregern medizinisch wich wechsel des Parasiten, der auch zum Parasiten des tig wurden. Es sind vor allem die Erreger wichtigster Überträgers wird. Aufgenommen wird der Erreger im Tropenkrankheiten wie die der Malaria, der Leishmanio mer mit der Nahrung, meist bei der Blutmahlzeit. Die sen, der Schlafkrankheit, der Filariosen, und Arboviro Zeit, die zwischen seiner Aufnahme und Infektionsreife sen wie Gelb- und Denguefieber, die nur durch ganz vergeht, bezeichnet man als äußere Inkubation. bestimmte Insekten übertragen werden können. Im Folgenden soll auf die tropenmedizinische Be Ein Blutsaugertum hat sich in vier Insektenor deutung der wichtigsten Vertreter dieser vier Insekten dungen entwickelt, den Läusen (Anoplura), Wanzen ordnungen eingegangen werden. Nicht zu den Insekten (Heteroptera), Zweiflüglern mit den Mücken und Flie zählen die Milben und Zecken (s.Kap. 3.2.12 - Kahl & gen (Diptera) und den Flöhen (Siphonaptera). Alle stel Dautel - in diesem Band). len wichtige Überträger von Tropenkrankheiten. Läuse Läuse (Anoplura) sind stationäre Ektoparasiten von und Wanzen gehören zu den hemimetabolen Insekten Säugetieren, ernähren sich ausschließlich von Blut und mit unvollständiger Metamorphose, bei denen die Lar sind extrem wirtspezifisch. Drei Arten parasitieren am venstadien den Erwachsenen sehr ähnlich sehen, nur Menschen, die Kleiderlaus (Pediculus humanus), die kleiner, nicht geschlechtsreif und noch nicht flugfähig Kopflaus (P. capitis) und die Filzlaus (Pthirus pubis). sind. Epidemiologisch wichtig ist, dass Larven und Er Es sind kleine (1,5–4 mm) flügellose, dorsoventral ab wachsene Blutsauger sind und während ihres gesamten geflachte Insekten von gelblicher oder grauer Färbung. Lebens Krankheitserreger aufnehmen und übertragen Auffallend sind die kurzen Beine mit kräftigen Klauen, können. Zweiflügler und Flöhe sind dagegen holome mit denen sie sich in der Behaarung oder der Kleidung tabole Insekten mit vollständiger Verwandlung, bei ihrer Wirte festhalten. Die Stechborsten sind in der denen in die Entwicklung ein Puppenstadium einge Ruhe in die Kopfkapsel zurückgezogen. schaltet ist, in dem die Umwandlung in das erwachsene Alle drei Arten können durch ihr Blutsaugertum Insekt erfolgt. Bei ihnen sehen die Larven ganz anders intensiven Juckreiz verursachen. Kratzen führt zu Se aus als die Erwachsenen, besiedeln unterschiedliche kundärinfektionen wie nässenden Ekzemen (Pediculo Habitate und ernähren sich unterschiedlich. Blutsauger sis, Phthiriasis). Nur die Kleiderlaus (Abb. 3.2.5-1) hat sind fast immer nur die ausgewachsenen Insekten. Eine eine Bedeutung als Krankheitsüberträger. Sie überträgt Ausnahme bilden einige höhere Fliegen, bei denen sich das klassische Fleckfieber (Rickettsia prowazekii), das die Larven an eine parasitische Lebensweise angepasst Wolhynische Fieber (Bartonella quintana) und das haben und eine Myiasis (Fliegenmadenkrankheit) ver Läuserückfallfieber (Borrelia recurrentis). Rickettsia
3.2.5 R. Garms prowazekii entwickelt sich intrazellulär in den Darm endemisch ist. Geschätzte 7–8 Mio. Menschen sind zellen, B. quintana extrazellulär. Beide werden mit dem infiziert (WHO 2014a). Die Trypanosomen werden bei in feinen Tröpfchen ausgeschiedenen Kot übertragen, der Blutmahlzeit der nachts aktiven Wanzen aufgenom wenn dieser z.B. auf Schleimhäute gelangt. Borrelia men, entwickeln und vermehren sich im Darmtrakt und recurrentis vermehrt sich in der Leibeshöhle der Laus werden später mit dem flüssigen Wanzenkot übertra und wird übertragen, wenn die Laus verletzt oder zer gen, wenn dieser auf Schleimhäute (Augen) oder Haut quetscht wird. Schwere Epidemien dieser Krankheiten verletzungen (Stichstelle) gelangt. traten nach starker Vermehrung der Kleiderläuse vor Große Anstrengungen werden unternommen, die allem in Not- und Kriegszeiten, wie in den beiden Übertragung der Trypanosomen durch Bekämpfung der Weltkriegen, auf. Obwohl im eigentlichen Sinne keine Überträgerwanzen zu unterbrechen. Wichtigste Metho Tropenkrankheiten sind Fleckfieber und Läuserückfall den sind die Bekämpfung der domestischen Triatomen fieber augenblicklich fast nur noch in Gebirgsgegenden durch Aussprühen der Häuser mit Insektiziden und der Ost- und Zentralafrikas sowie in Anden-Gebieten Süd Bau wanzensicherer Häuser, in denen die nächtlich ak amerikas verbreitet. Der größte Ausbruch des Fleckfie tiven Wanzen keine Versteckmöglichkeiten finden. Da bers seit 50 Jahren wurde 1997 in Burundi mit 45.558 die Infektion eine Zoonose ist, die in Naturherden exis klinisch diagnostizierten Fällen registriert (Raoult et tiert, ist eine endgültige Ausrottung kaum möglich. al. 1998). Bettwanzen (Abb. 3.2.5-3) sind ein weltweit ver Wanzen (Heteroptera): Blutsaugende und humanme breitetes, nachtaktives Wohnungsungeziefer. Die Stiche dizinisch wichtige Arten stellen die Familien der Bett können stark juckende Hautreaktionen verursachen. wanzen (Cimicidae) und Raubwanzen (Reduviidae, Als Krankheitsüberträger haben Bettwanzen keine Be Unterfamilie Triatominae). Nur die Triatomen (Abb. deutung. 3.2.5-2) haben eine Bedeutung als Krankheitsüberträ Zweiflügler (Diptera): Von den mehr als 130.000 Arten ger. Ihre Verbreitung beschränkt sich weitgehend auf sind etwa 11.000 Blutsauger. Gefährliche Krankheitsü die Neue Welt (105 der 118 Arten). Es sind große (20– berträger finden sich in den Unterordnungen der Nema 30 mm), geflügelte, oft bunt gezeichnete Wanzen mit tocera (Mücken, niedere Zweiflügler) und Brachycera zwischen den Fühlern schnauzenförmig verlängertem (Fliegen, höhere Zweiflügler). Kopf. Der gerade Stechrüssel wird in der Ruhe unter Mücken (Nematocera): Vier Familien enthalten den Kopf geschlagen. blutsaugende Arten mit teilweise erheblicher tropen Triatomen übertragen in Mittel- und Südamerika medizinischer Bedeutung. Bei allen Nematoceren sau Trypanosoma cruzi, den Erreger der Chagas-Krankheit gen nur die Weibchen Blut. (amerikanische Trypanosomiasis), die in 21 Ländern Stechmücken (Culicidae): Stechmücken (ca. 3.500 Abb. 3.2.5-1: Kleiderlaus. Mikrosko- pisches Präparat. Abb. 3.2.5-3: Bettwanze (Cimex lectu- larius). Abb. 3.2.5-2: Raubwanze Rhodnius prolixus bei der Blutmahlzeit.
3 Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit Arten) haben als Überträger der Malaria, der lympha tragungsmechanismus. Die Entwicklung in der Mücke tischen Filariasis und zahlreicher Arbovirosen unter (äußere Inkubation) ist temperaturabhängig: bei 24 °C den Insekten die größte medizinische Bedeutung. P. falciparum in 11, P. vivax in 9, P. malariae in 24 Ta Besonders wichtig sind nur die Gattungen Anopheles gen. Auf die Möglichkeiten der Wiederausbreitung in (Unterfamilien Anophelinae) (Abb. 3.2.5-4) und Culex Europa und Deutschland wird in Kap. 3.2.3 - Kampen (Unterfamilie Culicinae) (Abb. 3.2.5-5). Alle Stechmü - in diesem Band eingegangen. cken entwickeln sich aquatisch in unterschiedlichen, Lymphatische Filariasis (Elefantiasis): Die Erre meist stagnierenden Gewässern. Dort durchlaufen sie ger sind Wuchereria bancrofti, Brugia malayi, B. ti- 4 Larven- und ein Puppenstadium. Die meisten Stech mori. Mehr als 120 Mio. Menschen in 71 Ländern vor mückenarten sind dämmerungs- und nachtaktiv. Eine allem in Asien und Afrika sind infiziert, 40 Millionen Ausnahme bilden die Aedes-Arten, die am Tage zum mit schweren Behinderungen (WHO 2014d). Vektoren Blutsaugen kommen. sind Arten der Gattungen Anopheles, Culex, Aedes, Malaria: Trotz intensiver Gegenmaßnahmen bleibt Mansonia. Die periodisch, meist um Mitternacht, im die Malaria die wichtigste Tropenkrankheit, die in etwa peripheren Blut auftretenden Wurmlarven (Mikrofilari 100 Ländern endemisch ist. Nach letzten Schätzungen en, Länge 0,2 bis 0,3 mm) werden mit der Blutmahlzeit erkrankten 2012 etwa 207 Millionen Menschen, aufgenommen, durchdringen die Darmwandung und 627.000 starben an der Infektion, vor allem Kinder in entwickeln sich in der Flugmuskulatur der Mücken. Afrika (WHO 2014b). Alleinige Überträger der vier Dort häuten sie sich zum 2. und 3. Stadium. Nach etwa Malariaplasmodien des Menschen (Plasmodium fal- 10–14 Tagen (temperaturabhängig) wandern die Infek ciparum, P. vivax, P. ovale, P. malariae) und des in tionslarven (Länge ca. 1,5 mm) in den Stechrüssel, aus Südostasien gelegentlich beim Menschen auftretenden dem sie bei der Blutmahlzeit ausbrechen, auf die Haut Affenplasmodiums P. knowlesi sind ausschließlich An- gelangen und durch den Stichkanal in den Wirt eindrin opheles-Arten. Von den ca. 500 Arten sind etwa 70 Ma gen. Eine Vermehrung des Parasiten in der Mücke fin laria-Überträger, nur etwa 20 sind besonders wichtig. det nicht statt, sondern nur eine Weiterentwicklung.Im Am wichtigsten ist A. gambiae (Abb. 3.2.5-4) in Afrika. Global Programme to Eliminate Lymphatic Filariasis Nach Aufnahme der Geschlechtsformen der Malaria werden seit dem Jahr 2000 große Anstrengungen unter kommt es in den Überträgern zu einer starken Vermeh nommen, die Infektion durch Behandlung der Bevölke rung der Parasiten. Die infektiösen Erreger, die Spo rung mit filariziden Medikamenten zu bekämpfen. Ziel rozoiten, wandern in die Speicheldrüsen des Überträ ist es, die Krankheit bis 2020 zu eliminieren. gers und werden beim Stich mit dem ausgeschiedenen Arboviren (»arthropod borne viruses«): Mehr als Speichel übertragen. Dies ist ein sehr sicherer Über 200 Arboviren wurden aus Stechmücken isoliert, etwa Abb. 3.2.5-5: Culex. Typische Körper- haltung. Abb. 3.2.5-4: Anopheles gambiae. Ty- Abb. 3.2.5-6: Gelbfiebermücke Aedes ae- pische Körperhaltung. gypti (Stegomyia aegypti), Blutmahlzeit.
3.2.5 R. Garms 100 infizieren den Menschen. Die Viren werden von behaart. Typische Flügelhaltung (Abb. 3.2.5-7). Die den Mücken bei der Blutmahlzeit aufgenommen. Sie schmalen lanzettförmigen Flügel werden aufrecht und vermehren sich in Darmzellen und Speicheldrüsen der abgewinkelt getragen (»Engelsflügelhaltung«). Sand Mücke und werden temperaturabhängig nach 5–30 Ta mücken sind dämmerungs- und nachtaktiv. Im Unter gen (meist 10–15 Tage) infektiös. Eine transovarielle schied zu Stechmücken entwickeln sich Sandmücken Übertragung von Generation zu Generation ist bei eini terrestrisch benötigen aber eine hohe Luftfeuchtigkeit. gen Viren möglich. Der Vektor kann dann zum Reser Bruthabitate können sehr unterschiedlich sein und sind voir des Virus werden. meist schwer zu finden. Wichtige Überträgerarten sind Die wichtigsten durch Stechmücken übertragenen oft eng mit ihren Reservoirwirten assoziiert und entwi Arboviren sind die Erreger des Gelb- und des Den ckeln sich z.B. in Tierställen, Nagetierbauten, Klipp guefiebers, beides sind Flaviviren, mit Aedes aegypti schlieferhöhlen. (= Stegomyia aegypti) (Abb. 3.2.5-6) als Hauptüberträ Gebietsweise sind die Phlebotomen Plageerreger, ger (s. Kap. 3.2.4 - Krüger - in diesem Band). Weitere deren Stiche heftige Hautreaktionen verursachen kön wichtige durch Stechmücken übertragene Arbovirosen nen. Wichtiger sind sie als obligatorische Überträger sind die Japanische Enzephalitis (Flavivirus), eine Zo aller Leishmaniosen des Menschen (viszerale, kutane, onose bei Vögeln (Reihern). Der Mensch ist Zufalls mukokutane, s. Kap. 3.2.11 - Lozán et al - in diesem wirt. Überträger ist die Stechmücke Culex tritaenio- Band). Sie übertragen außerdem verschiedene Arbovi rhynchus. Epidemiologisch wichtig sind der Reisanbau ren (Pappatacifieber) und eine Bartonellose (Carrions (Brutplätze) und die Schweinehaltung (Verstärkerwirt, che Krankheit). »Amplifying host« für das Virus). Weiterer Beispiele für Leishmaniosen: Von den fast 30 Leishmania-Arten Arboviren sind das West-Nil-Fieber (Flavivirus – Afri sind etwa 20 für den Menschen pathogen. Geschätzt ka, Asien, Europa, seit 1999 in den USA – Vektor Cu- werden 1,3 Millionen Neuinfektionen pro Jahr und lex), St. Louis-Enzephalitis (Flavivirus – USA, Mexi 20.000–30.000 Todesfälle (WHO 2014d). Leishmanio ko – Culex), Chikungunya (Alphavirus – Afrika, Asien, sen fehlen in Südostasien und Australien. Die meisten Italien – Aedes), O’nyong-Nyong (Alphavirus – Afrika Leishmaniosen sind Zoonosen, bei denen die Reser – Anopheles), Pferdeenzephalitiden (Alphavirus) in voire Wildtiere (vor allem Nagetiere), peridomestisch der Neuen Welt (Culex u.a.), Rifttalfieber (Bunyavirus lebende Säugetiere oder auch Haustiere, vor allem der – Afrika – Aedes, Culex). Hund, des Menschen sein können, und der Mensch nur Zahlreiche Arboviren haben ihre natürlichen Re ein Zufallswirt ist. Nur wenige sind Anthroponosen, bei servoirwirte in Vögeln. Sie können daher leicht mit denen der Mensch das Reservoir bildet. Das Vorkom Zugvögeln verschleppt werden, neue Verbreitungsge men der einzelnen Leishmania-Arten ist oft fokal und biete erreichen und dort auf den Menschen übertragen abhängig vom Vorhandensein geeigneter Vektoren und werden, wenn geeignete Klimabedingungen und Über Reservoirwirte und deren ökologischen Ansprüchen. träger angetroffen werden (z.B. Einschleppung von Leishmanien entwickeln und vermehren sich im Darm West-Nil-Fieber in die U.S.A.) (s. Kap. 3.2.9 - Bair- der Mücke und werden bei der Blutmahlzeit übertra lein & Metzger - in diesem Band). Eine Besonderheit gen. der wichtigen Überträger A. aegypti und A. albopictus Sandmücken sind auch Überträger einer größeren (=Stegomyia) ist es, dass sie sich in kleinsten mit Was Anzahl von Arboviren (mehr als 50) der Gattung Phle- ser gefüllten Behältern entwickeln können und ihre bovirus (Familie Bunyaviridae), unter denen das im Eier über Monate trockenresistent sind. So konnten Mittelmeergebiet, aber auch im vorderen Orient, Pa diese Arten z.B. mit gebrauchten Autoreifen oder Be kistan, Teilen von Indien, Nordafrika, Ägypten, Sudan hältern mit Zierpflanzen weltweit verschleppt werden verbreitete Pappatacifieber (Phlebotomus-Fieber, Drei und neue Gebiete besiedeln (s. Kap. 3.2.11). tagefieber) am bekanntesten ist. Übertragen werden Sandmücken, Phlebotomen (Familie Psychodidae). die Viren bei der Blutmahlzeit mit dem Speichel der Blutsauger nur in der Unterfamilie Phlebotominae, die Sandmücken. Die Phlebotomen selbst sind wahrschein weltweit in Tropen und Subtropen verbreitet ist. Zwei lich das Reservoir der Infektion, die transovariell von Arten kommen auch in Süddeutschland vor (s. Kap. Generation zu Generation weitergegeben wird. 3.2.11 - Lozán et al - in diesem Band). Bekannt sind Sandmücken sind die einzigen Mücken, die Er bisher etwa 1.000 Arten, etwa 70 Arten der Gattungen reger einer bakteriellen Erkrankung übertragen. Die Phlebotomus (Alte Welt) und Lutzomyia (Neue Welt) durch Bartonella bacilliformis verursachte Carrionsche haben eine humanmedizinische Bedeutung. Krankheit (Oroya Fieber, Peruknoten, Verruga Perua Phlebotomen sind kleine, sehr zarte, 2 bis 3.5 na) ist auf Herde in Hochandengebieten hauptsächlich mm messende Mücken. Körper und Flügel sind stark von Peru, aber auch von Kolumbien und Ekuador be
3 Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit schränkt. In den letzten Jahren wurde vermutlich im Mikrofilarien von O. volvulus auf. Diese durchdringen Zusammenhang mit dem »El Niño-Phänomen« über die Magenwandung und entwickeln sich in der Flug die Ausbreitung des Oroya Fiebers auch in küstennahen muskulatur in etwa 7–10 Tagen nach zwei Häutungen Gebieten Perus berichtet. zum infektiösen Stadium. Die infektiöse Larve wandert Kriebelmücken (Simuliidae) sind mit etwa 2.000 in die Mundwerkzeuge der Mücke und gelangt bei ei Arten kosmopolitisch und kommen in allen zoogeogra- ner weiteren Blutmahlzeit in den Endwirt. Ein Tierre- phischen Regionen vor. Es sind kleine (1,5 bis 4 mm), servoir ist für die Onchozerkose nicht bekannt. gedrungen gebaute Mücken von fliegenähnlichem Gegen die Arten vom Simulium damnosum-Kom Habitus (s. Kap. 3.2.10 - Werner & Grunewald - in plex (vor allem die Savannenarten S. damnosum und diesem Band). Auffallend der aufgewölbte Thorax und S. stirbanum) wurde von 1974 bis 2002 in den am die kurzen, hornförmigen Fühler (Abb. 3.2.5-8). Krie schwersten durch Flussblindheit betroffenen Ländern belmücken sind die einzigen medizinisch wichtigen In Westafrikas das bisher größte Vektorbekämpfungspro sekten, die sich in fließenden Gewässern entwickeln, je jekt durchgeführt (Onchocerciasis Control Programme nach Art in Flüssen, Bächen, Rinnsalen, in Wasserfäl in West Africa der WHO, WHO 2002b). Seit etwa 1990 len, Stromschnellen, langsamer, reißender Strömung. werden weltweit in den Onchozerkose-Herden Mas Sie sind tagaktiv und saugen nur im Freien. senbehandlungen der Bevölkerung mit dem mikrofila Weltweit sind sie gefürchtete Plageerreger, die riziden Medikament Ivermectin durchgeführt. heftige Hautreaktionen und bei Weidetieren, auch bei Außer O. volvulus übertragen Kriebelmücken, auch uns in Deutschland, Simulientoxikosen mit Todesfällen in den gemäßigten Klimaten, eine Anzahl weiterer Fila- durch anaphylaktischen Schock verursachen können. rienarten, die bei Tieren parasitieren. Ihre größte humanmedizinische Bedeutung haben sie Gnitzen (Ceratopogonidae) (weltweit mehr als als Überträger des Fadenwurms Onchocerca volvulus, 5.000 Arten) sind die kleinsten blutsaugenden Insek dem Erreger der Onchozerkose, die Hautkrankheiten ten (meist nur 1–2 mm) und auf der Haut mit bloßem und Augenschäden bis zur Erblindung (Flussblindheit) Auge oft kaum zu sehen (»no-see-ums«). Sie kommen verursacht. Hauptverbreitungsgebiet der Infektion ist nachts- oder auch tagsüber zum Blutsaugen. Medizi das tropische Afrika, kleinere Herde gibt es auf der ara nisch am wichtigsten ist die Gattung Culicoides (Abb. bischen Halbinsel (Jemen), in Mittel- und Südamerika 3.2.5-9). (Mexiko, Guatemala, Brasilien, Kolumbien, Ekuador, Gnitzen entwickeln sich in unterschiedlichen Brut Venezuela). Es wird geschätzt, dass etwa 37 Mio. Men plätzen im Grenzbereich zwischen aquatischen und schen infiziert sind, davon 99% in Afrika, und mindes terrestrischen Habitaten, die oft schwer zu identifizie tens 500.000 schwere Augenschäden haben (Basáñez ren sind: Ränder stehender Gewässer, Seen, Schlamm, et al. 2006). Bei der Blutmahlzeit nehmen die Über Mangroven, Sandstrand an Meeresküsten, Kompost, trägermücken die in der Haut des Menschen lebenden faulendes Laub, rottende Bananenstümpfe, Baumhöh Abb. 3.2.5-9: Lichtmikroskopische Aufnahme einer Gnitze der Gattung Culicoides. Abb. 3.2.5-7: Sandmücke (Lutzomyia), Abb. 3.2.5-8: Kriebelmücke (Simulium Blutmahlzeit (Foto: T. F. Kruppa). damnosum), Blutmahlzeit.
3.2.5 R. Garms len und unter Rinde (s. Kap. 3.2.16 - Kampen & Werner Abb. 3.2.5-12) als Erreger einer Beulenmyiasis. - in diesem Buch). Bremsen (Tabanidae): Die weltweit mit etwa 4.000 Gnitzen sind gefürchtete Plageerreger, die oft in Arten verbreiteten Tabaniden sind mittelgroße bis sehr gewaltigen Mengen (»biting pests«) auftreten und den große Fliegen (6–30 mm) mit großem, halbkreisför Aufenthalt im Freien zur Qual machen können mit Aus migem oder dreieckigem Kopf mit großen Augen und wirkungen auf Tourismus, Land- und Forstwirtschaft. kräftigem, herabhängendem Stechrüssel. Stiche können heftige Hautreaktionen verursachen, Die Entwicklung erfolgt im Wasser oder unter auch bei Haustieren (Pferden). Arten der Gattung Cu- schiedlichen Feuchthabitaten: Bodenschlamm in Ufer licoides übertragen beim Menschen Fadenwürmer der nähe, in feuchten Wiesenböden, Viehweiden, Rinder Gattung Mansonella: M. perstans, tropisches Afrika, krals oder sumpfigen Waldböden. Die meisten Arten Mexiko, Karibik; M. streptocerca, tropisches Afrika; sind tagaktiv und saugen im Freien. Wie bei den Mü M. ozzardi, Mittelamerika, Karibik und Südamerika. cken saugen nur die Weibchen Blut. Mansonella-Arten gelten allgemein als nicht beson Weltweit können Bremsen wegen ihrer schmerz ders pathogen. Culicoides paraensis überträgt das Oro haften Stiche als Plageerreger auftreten. Eine tropen pouche Virus in Brasilien. Veterinärmedizinisch sind medizinische Bedeutung haben Arten der Gattung Gnitzen wichtig als Überträger verschiedener Arbo Chrysops (Abb. 3.2.5-10), die in Waldgebieten West- viren, z.B. der Afrikanischen Pferdesterbe, der Blau und Zentralafrikas, von Benin bis Uganda, den Fa zunge bei Schafen und Rindern, die ab 2006 auch in denwurm Loa loa, Erreger der Loiasis (Wanderfilarie, Deutschland zum Problem wurde und neuerdings das Calabar- oder Kamerun-Schwellungen, afrikanischer Schmallenberg Virus (s. Kap. 3.2.18 - Mehlhorn - in Augenwurm) übertragen. Schätzungsweise 13 Millio diesem Band). nen. Menschen sind infiziert. Wahrscheinlich ist die Fliegen (Brachycera). Als Blutsauger und Krankheits Loiasis eine reine Anthroponose. überträger haben nur Bremsen (Tabanidae) und Tsetse Tsetsefliegen (Glossinidae): Gattung Glossina mit fliegen (Glossinidae) eine größere humanmedizinische 31 Arten und Unterarten. Verbreitungsgebiet nur das Bedeutung. Verschiedene synanthrope Fliegen, wie die tropischen Afrika (10°–14° N, 20°–29° S). Große (6– Stubenfliege, können als mechanische Überträger von 15 mm) gelbliche oder braune Fliegen mit kräftigem, Krankheitserregern fungieren (intestinale Infektionen, nach vorn gerichtetem Stechrüssel. Flügel werden in Trachom). Arten aus mehreren Familien parasitieren der Ruhe übereinander gelegt (Abb. 3.2.5-11). Beide im Larvenstadium. Am bekanntesten sind die afrika Geschlechter ernähren sich ausschließlich von Blut. nische Tumbufliege (Cordylobia anthropophaga) und Sie sind nur tagsüber aktiv. Tsetsefliegen sind lebend die amerikanische Dasselfliege (Dermatobia hominis, gebärend. Nach einer Trächtigkeitsdauer von ca. 10 Ta Abb. 3.2.5-10: Bremse (Chrysops). Abb. 3.2.5-12: Larve (Stadium 2) der Abb.3.2.5-11: Tsetsefliege (Glossina). amerikanischen Dasselfliege (Derma- Blutmahlzeit. tobia hominis). →
3 Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit gen wird jeweils eine einzelne, ausgewachsene Larve men in allen Klimazonen einschließlich der arktischen abgesetzt, die sich im Erdboden verpuppt. Gebiete vor. Es sind kleine, flügellose, seitlich abge Tsetsefliegen sind die alleinigen Überträger der flachte Insekten, mit kräftigen zum Springen einge menschlichen Schlafkrankheit, die in 36 afrikanischen richteten Beinen. Beide Geschlechter ernähren sich Ländern endemisch ist. Es wird geschätzt, dass au ausschließlich von Blut (Säugetiere, Vögel). Die Lar genblicklich noch 20.000 Neuerkrankungen pro Jahr ven entwickeln sich in Nestern, Bauten ihrer Wirte und auftreten, 1998 waren es noch 300.000 bis 500.000 ernähren sich von organischem Material. (WHO 2014). Trypanosoma brucei gambiense (zurzeit Einige Arten wie der Katzenfloh (Ctenocephalides 98% der gemeldeten Fälle) ist der Erreger der chro felis) oder der Menschenfloh (Pulex irritans) sind welt nisch verlaufenden westafrikanischen Schlafkrankheit weit lästige Blutsauger. Ihre größte Bedeutung haben (West- und Zentralafrika, Senegal bis Sudan, im Süden die Flöhe als Überträger der Pest (Yersinia pestis), einer bis Angola und Zaire), die als Anthroponose angesehen Zoonose, die in zahlreichen Naturherden in Asien, Afri wird. Trypanosoma b. rhodesiense verursacht in Sa ka und Amerika bei Nagetieren (etwa 220 Arten) meist vannengebieten in Ost- und im südlichen Zentralafrika enzootisch auftritt und durch zahlreiche Arten von Na die akut und schnell ablaufende ostafrikanische Schlaf getierflöhen übertragen wird. Zu Pestausbrüchen beim krankheit. Diese ist eine Zoonose, die ihr Reservoir in Menschen (Siedlungspest, Stadtpest, »urban plague«) wildlebenden Säugetieren hat (z.B. Buschbock). Rin kommt es, wenn sich nach Kontakt mit infizierten der sind ein wichtiges sekundäres Reservoir. Außer als Wildnagern die Pest in Hausnagerpopulationen (Wan Überträger der Schlafkrankheit haben Glossinen eine derratte Rattus norvegicus oder Hausratte R. rattus) überragende wirtschaftliche Bedeutung als Überträger epizootisch ausbreitet, die hungrigen Rattenflöhe die tierpathogener Trypanosomen, den Erregern der Nagana. toten Tiere verlassen, am Menschen Blut saugen und Die mit der Blutmahlzeit aufgenommenen humanpatho die Infektion als Beulenpest auf den Menschen übertra genen Trypanosomen vermehren sich unter Formverän gen. Die Übertragung der Lungenpest von Mensch zu derungen im Mitteldarm der Fliege, wandern in deren Mensch verläuft ohne Beteiligung der Flöhe. Menschen Speicheldrüsen, wo sie infektiös werden und nach 3 bis können sich auch in Naturherden infizieren, wenn sie 5 Wochen weiter übertragen werden können. dort von infizierten Flöhen gestochen werden oder als Da alle Glossinen-Arten sehr eng an ganz bestimm Jäger erkrankte Tiere häuten. Wichtigster Überträger te ökologische Bedingungen (Vegetation, Temperatur, der Pest auf den Menschen ist der tropische Rattenfloh Luftfeuchte, Wirtstiere) angepasst sind, ist eine Aus (Abb. 3.2.5-13). Weltweit wurden von 1984 bis 2003 breitung nach Klimaerwärmung nicht zu erwarten. der WHO ca. 43.800 Pestfälle (3.500 Tote) gemeldet, Flöhe (Siphonaptera). Flöhe (etwa 2.500 Arten) kom davon 35.000 (79,8%) mit 2.950 (8,4%) Toten in Afri Abb. 3.2.5-13: Pestfloh (Xenopsylla cheopis). Wichtigster Abb. 3.2.5-14: Sandfloh (Tunga penetrans), reifes Weib- Überträger der Pest. Mikroskopisches Präparat. chen aus der Haut.
3.2.5 R. Garms ka. Zurzeit werden etwa 2000 Pestfälle pro Jahr regis Literatur triert (WHO 2004). BASÁÑEZ M.-G., S.D.S PION, T.S. CHURCHER, Flöhe sind außerdem Überträger des murinen L.P. BREITLING, M.P. LITTLE & M. BOUSSIN Fleckfiebers (Rickettsia typhi, »endemic, murine, flea- ESQ (2006): River Blindness: A Success Story under borne, shop typhus«), einer bei domestischen Ratten in Threat? PLoS Medicine 3, e371. Tropen und Subtropen weit verbreiteten Rickettsiose. RAOULT, D., J. B. NDIHOKUBWAYO, H. TIS Katzenflöhe übertragen R. felis (flea-borne spotted SOT-DUPONT H, V. ROUX, B. FAUGERE, R. fever, cat flea typhus) zwischen Opossum, Hauskatze ABEGBINNI & R. J. BIRTLES (1998): Outbreak und Bartonella henselae, den Erreger der Katzenkratz of epidemic typhus associated with trench fever in Burundi. Lancet 352, 353-358. krankheit. WHO (2002): Control of Chagas disease. Second Re Der Sandfloh (Tunga penetrans, Abb. 3.2.5-14) hat port of the WHO Expert Committee. WHO Techni sich an eine stationär parasitische Lebensweise ange cal Report Series 905, World Health Organization, passt. Die weiblichen Flöhe bohren sich in die Haut, Geneva, 109 pp. meist der Füße, ein und verursachen eine Hautkrank WHO (2002): Success in Africa: The Onchocercia heit, die Tungiasis (Südamerika, tropisches Afrika). sis Control Programme in West Africa, 1974-2002. World Health Organization, Geneva, 72 pp. WHO (2004): Human plague in 2002 and 2003. WHO Schlussfolgerungen Weekly Epidemiological Record. 79, 301-306. Wenn über die mögliche Ausbreitung der durch Insek WHO (2006): Global programme to eliminate lymphat ten übertragenen Tropenkrankheiten nachgedacht wird, ic filariasis. WHO Weekly Epidemiological Record, ist zu berücksichtigen, dass es sich nur bei wenigen der 81, 221-232. Infektionen um reine Anthroponosen handelt, für die WHO (2006): Human African trypanosomiasis (sleep der Mensch das alleinige Reservoir ist. Hierher gehö ing sickness): epidemiological update. WHO Weeklly ren vor allem die Malaria, fast alle Filariosen, die durch Epidemiological Record, 81, 71-80. WHO (2014a): Chagas disease (American trypano Läuse übertragenen bakterielle Krankheiten und, meist somiasis). Fact sheet N°340. Updated March 2014. sekundär, einige Arbovirosen. Die Mehrzahl sind Zoo http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs340/ nosen, die natürlicherweise bei Tieren auftreten, oft von en/ speziellen Reservoirwirten abhängig sind und meist nur WHO (2014b): Malaria. Fact sheet N°94. Updated zufällig durch die Überträger auf den Menschen gelan March 2014. http://www.who.int/mediacentre/fact gen. So sind Nagetiere die natürlichen Reservoire für sheets/fs094/en/ den Erreger der Pest (Yersinia pestis) und einiger Leish WHO (2014c): Lymphatic filariasis. Fact sheet N°102. manien. Der Erreger der Chagas-Krankheit (Trypanoso- Updated March 2014. http://www.who.int/media centre/factsheets/fs102/en/ ma cruzi) kommt in einer Vielzahl von Säugetieren vor. WHO (2014d): Leishmaniasis. Fact sheet N°375. Up Vögel sind Reservoirwirte zahlreicher Arboviren. Oft dated January 2014. http://www.who.int/mediacen gelangen die Infektionen erst auf den Menschen, wenn tre/factsheets/fs375/en/ dieser in die Ökosysteme (Naturherde) des Erregers WHO (2014e): Trypanosomiasis, human African und seiner Überträger eindringt. Unter bestimmten Be (sleeping sickness). Fact sheet N°259. Updated dingungen können Zoonosen auch zu Anthroponosen March 2014. http://www.who.int/mediacentre/fact werden, wenn mit dem Menschen zusammenlebende sheets/fs259/en/ (synanthrope) Vektoren die Übertragung übernehmen (z.B. Gelbfiebermücke Aedes aegypti als Überträger von Stadtgelbfieber und Dengue-Fieber). Da Insekten wechselwarme Tiere sind, hängt nicht nur die Dauer ihrer Entwicklung sondern auch die Dau Kontakt: er der Entwicklung der Krankheitserreger im Insekt von Dr. Rolf Garms der Außentemperatur ab. Die globale Klimaerwärmung Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg kann daher wesentlich zur Ausbreitung durch Insekten garms@bni-hamburg.de übertragener Krankheiten beitragen. Garms, R. (2014): Tropenmedizinisch relevante Insekten. In: Lozán, J.L., Grassl, H., Karbe, L. & G. Jendritzky (Hrsg.). Warnsignal Klima: Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen. 2. Auflage. Elektronische Veröffentlichung (Kap. 3.2.5) - www.warnsignale.uni-hamburg.de.
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