"Trotz Pleiten, der Boom hält an" - CAFM Consultant Prof. Jens ...
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ts & Byte Bi s „Trotz Pleiten, der Boom hält an“ „Der Facility Manager“ im Gespräch mit dem CAFM-Consultant Jens Nävy DFM: Sie sprachen von Top-5- Firmenpleiten, SAP-Einstieg, Produkten.Wer führt denn momen- Hinwendung zu Prozessen – tan den Markt an? die CAFM-Branche ist zur Nävy: Die Top-5-Systeme sind seit einiger Zeit beständig. Gemessen an Zeit kräftig am Rotieren. der Anzahl der CAFM-Mitarbeiter, CAFM-Consultant Jens Nävy der Anzahl der installierten Systeme und der größten Installation sind analysiert seit Jahren den dies Agiplan TechnoSoft mit dem Markt und gibt Auskunft zu Produkt BuiSy,Aperture, FaMe, Nemetschek mit dem Produkt ALLFA gegenwärtigen und zukünf- und Speedikon FM.Von diesen Top- tigen Entwicklungen im Playern hat jeder zwischen 100 und 500 Installationen. Zusammen Computer Aided Facility decken sie in etwa 60 Prozent des Management. Marktes ab, der sich zur Zeit auf rund 2.800 installierte Systeme beläuft. DFM: Herr Nävy, ist die Nachfrage Neben diesen Top-Produkten gibt nach CAFM-Systemen ungebrochen es eine Reihe weiterer interessanter hoch oder ist eine Sättigung erreicht? neuer Systeme, die von ihrer Techno- Jens Nävy: Die Nachfrage ist wei- logie her sehr fortschrittlich sind, wie terhin sehr hoch, was die Steigerung beispielsweise Kopernikus von von installierten Systemen im Jahr HOCHTIEF Software oder Famos von BNW: Der Facility Manager 2000 im Vergleich zum Vorjahr be- Kessler Real Estate Solutions. Sie ha- legt. 1999 hatten wir eine Steige- ben noch keinen hohen Marktanteil, rungsrate bei den Top-5-Produkten sind aber bezogen auf den Zeit- von 33 Prozent. Unter anderem gibt punkt ihrer Marktpräsenz schon es bei der öffentlichen Hand einen sehr weit entwickelt. hohen Bedarf an CAFM-Lösungen. DFM: Bei den FM-Dienstleistern ist Eine Sättigung ist auch deshalb CAFM-Consultant Jens Nävy: „Grafik-Editoren, Prozessorientierung und die ja die große Fusionswelle am Rollen. noch nicht erreicht, da immer neue Hinwendung zu kaufmännischen Funktionen - das ist für mich die dritte Generation.“ Wie sieht es bei den CAFM- Bereiche, wie beispielsweise das Anbietern aus? Wird es Allianzen Immobilienmanagement, integriert zwischen Top-Playern geben? Nävy: Der Markt ist definitiv in des FM-Geschäftes gekauft, jedoch werden. Der Boom ist ungebrochen, Bewegung. Zur Zeit durchleben wir können sich aus dem Beratungs- jedoch sind wir aus den Kinder- Nävy: Bis zum Ende des Jahres eine paradoxe Situation.Auf der Know-how und dem Software- schuhen raus. Die Kunden kaufen wird sich im Markt noch einiges tun. einen Seite gibt es Insolvenzen und geschäft Synergien entwickeln. Bei nicht mehr ein CAFM-System, nur Ob dies nun Fusionen von Top- Neuorientierungen und auf der an- der mb Software AG verhält es sich um eines zu haben. Sie sind wesent- Playern,Aufkäufe von CAFM-Anbie- deren Seite diese verstärkte Nach- so, dass sie zwar den Aktienanteil an lich besser informiert und gehen tern durch Beratungshäuser oder frage. Eine mögliche Erklärung dafür der Speedikon FM AG hält, die vorbereiteter auf die Anbieter zu. FM-Dienstleister sein werden, kann kann sein, dass viele CAFM-Anbie- Speedikon FM AG jedoch vollkommen ich noch nicht sagen.Alles ist DFM: Die aktuellen Entwicklungen ter es noch nicht verstanden haben, eigenständig auf dem Markt agiert. möglich. auf dem Anbietermarkt stützen Ihre sich von einem Produkt- zu einem Von einer Marktbereinigung kann Aussage ja nicht gerade. H.A.N. Lösungsanbieter zu entwickeln. man schon deshalb nicht sprechen, Darüber hinaus wird es zu Partner- Dataport ist insolvent, ebenso mb Außerdem sind nicht alle der von da immer mehr Systeme angeboten schaften bei den Komponenten Software, HOCHTIEF Software ist Ihnen angesprochenen Fälle ein werden. Ich kenne aktuell 43 Syste- kommen. Ein Beispiel hierfür ist die verkauft und Nemetschek geht’s Zeichen für den Niedergang der me, 26 davon sind erst seit 1997 auf kürzlich erklärte Zusammenarbeit ausgesprochen schlecht. Findet ge- Branche. Cap Gemini Ernst & Young dem Markt. Die Produktvielfalt wird zwischen FMK und Aperture. FMK rade eine Marktbereinigung statt? hat HOCHTIEF Software nicht wegen also größer und nicht kleiner. hat eine sehr starke kaufmännische 2 Der Facility Manager November 2001
ts & Byte Bi s Komponente und Aperture eine gute zwar alle Anbieter das gleiche Ziel grafische Visualisierung, was sich haben, dies jedoch auch dasselbe Kennzahlen CAFM-Systeme gut ergänzt. ist. Jeder strebt einen möglichst Herkunft: ca. 84 % der Systeme werden in Deutschland entwickelt hohen Marktanteil an. Systemansatz: ca. 93 % der Systeme sind datenbankorientiert DFM: Wie sieht denn der Markt für DB-System: ca. 81 % der Systeme können Oracle einsetzen die CAFM-Berater aus? Nävy: Das ist sicherlich so, jedoch CAD-System: ca. 77 % können AutoCAD einsetzen Nävy: Ich glaube, die Berater ge- lässt sich gemeinsam eine Menge Modularität: durchschnittlich ca. 14 Module erreichen. Dass die Anbieter sich Systemanbieter: 63 % haben bis zu 20 CAFM-Mitarbeiter hören zu den wenigen, die im Mo- CAFM-Mitarbeiter: durchschnittlich 35% Berater; ment schwarze Zahlen schreiben. über erfolgte Auswahlverfahren mit 31% Systemtechniker; 34% Entwickler dem Ziel der besseren Vorinformation Installationsgröße: der Durchschnitt liegt bei unter 10 Arbeitsplätzen (Stand: 1999) DFM: Also ist die Bereitschaft, ei- der Kunden austauschen und auch größte Installation: über 500 User; Durchschnitt unter 100 User nen Berater für die Einführung eines gemeinsam Standards definieren, Installationen: ca. 2.800 installierte CAFM-Systeme in Deutschland CAFM-Systems hinzuzuziehen, Wachstum1999 zu 2000: durchschnittlich 49% gemessen an Installationen (Top 5: 33%) macht schon Sinn.Auf der IT-Ebene Top 5: besitzen einen Marktanteil von 60% gestiegen? werden sie natürlich nicht kooperie- (Agiplan TechnoSoft,Aperture, FaMe, Nemetschek, Speedikon) Nävy: Ja, wobei es bei der Bera- ren, hier arbeitet jeder für sich, aber tung jedoch nicht von vorrangiger gemeinsame Veranstaltungen und Bedeutung ist, den Kunden bei der Messeauftritte sowie Informations- System als Grafik-Tool, sollte darauf auch in dem anderen System abge- Auswahl des Systems zu unterstüt- kampagnen sind durchaus denkbar. geachtet werden, dass es über eine bildet werden können, mache. Hier zen, sondern es geht vielmehr dar- vorwiegend grafische Komponente sind individuelle Lösungen gefragt. DFM: In Isny waren auch Vertreter verfügt, wie dies beispielsweise bei Sowohl von der SAP-Seite als auch um, im Vorfeld bei der Konzeption von SAP zugegen.Welche Rolle zu analysieren, was überhaupt erfor- Aperture, Speedikon oder G-Info der von den CAFM-Anbietern muss des- spielt SAP in der CAFM-Welt? Fall ist. High-End-Systeme sind die- halb neben dem notwendigen derlich ist.Anschließend ist es wich- tig, die Implementierung mit zu Nävy: Die von Ihnen eingangs er- sem Zweck unangemessen. Schnittstellen-Know-how auch ein betreuen. wähnten Entwicklungen in der entsprechendes FM-Know-how Der dritte Weg ist der interessantes- CAFM-Branche sind nur ein Aspekt bzw. SAP-Know-how aufgebaut In 80 Prozent der Fälle ist es sowie- te. Er stellt eine Kombination aus des momentanen Marktgeschehens. werden. Diese übergreifenden so unwichtig, welches Produkt ge- Funktionalitäten aus dem CAFM- Die CAFM-Welt wird momentan re- Kenntnisse sind jedoch auf beiden nommen wird, da die Top-Produkte System – nicht nur die Visualisierung volutioniert durch den Einstieg von Seiten erst in begrenztem Maß vor- in ihrem Leistungsspektrum sehr – und Funktionalitäten von SAP dar. SAP in den FM-Markt. Die Öffnung handen. Hier existiert ein Kernarbeits- eng zusammenliegen. Mehr Ge- Zur Veranschaulichung: Ich kann in von SAP gegenüber diesem Markt feld für die Berater. Für den Kunden wicht kommt der Implementierung SAP RE das Immobilienmanage- wirkt sehr belebend – vielleicht nicht ist diese technische Entwicklung von zu und dass im Betrieb das System ment abwickeln, was mir mein für die CAFM-Anbieter, aber auf je- Vorteil, denn er kann sich dadurch laufend optimiert wird. Eine CAFM- CAFM vielleicht nicht bietet, jedoch den Fall für die Anwender. sein maßgeschneidertes System zu- Einführung ist als dauerhafter wird die Schlüsselverwaltung und sammenstellen lassen. Prozess zu sehen. Eine reine SAP-Lösung für Sekun- das Flächenmanagement immer im därprozesse ist eigentlich nicht zu CAFM abgebildet werden. Interes- DFM: In Bezug auf Software spricht DFM: Im Frühjahr dieses Jahres tra- empfehlen, aber für diejenigen sant wird es bei der Frage, was ich man ja gerne von Generationen. In fen sich in Isny im Allgäu fast sämt- Unternehmen, die bereits SAP im mit speziellen IT-Prozessen wie In- der wievielten Generation befinden liche CAFM-Anbieter unter dem Haus haben, drängt sich natürlich standhaltung und Auftragsbearbei- wir uns denn momentan bei den Motto „Eine Branche formiert sich“. die Frage auf, welche FM-Prozesse tung, die sowohl in dem einen als CAFM-Systemen? Was ist von dem dort beschworenen damit abgebildet werden können. „Geist von Isny“ übrig geblieben? Im Prinzip gibt es drei Lösungs- Nävy: Isny war eine sehr erfolgrei- ansätze, wenn die IT-Prozesse des che Veranstaltung, sie hat alle näher Facility Managements durch SAP zusammengebracht. Eine richtige abgebildet werden: Aufbruchstimmung lag in der Luft. Was ich jedoch vermisse, ist die Beim traditionellen Weg wickle ich Nachhaltigkeit. Man blieb nicht am die kaufmännischen Prozesse wie Ball, und die dort angedachten Finanzbuchhaltung und Kosten- Ansätze wurden nicht konsequent rechnung in SAP ab und alle FM- weiterverfolgt. Es wird zwar eine Prozesse im CAFM-System. Nachfolgeveranstaltung geben, aber Bei der zweiten Methode, mit einem um den „Geist von Isny“ weiter so genannten FM-SAP, nutze ich das leben zu lassen, wäre es vonnöten CAFM-Tool oder irgendein anderes gewesen, schneller nachzulegen grafisches Tool, sei es ein CAD- BNW: Nävy (3) und die Ziele zu operationalisieren. System oder auch Microsoft Visio, le- DFM: Aus meiner Sicht hatte die diglich zur grafischen Visualisierung. Veranstaltung das Problem, dass Entscheidet man sich für ein CAFM- Der Facility Manager November 2001 3
ts & Byte Bi s Nävy: Wir befinden uns im Über- zessorientierung und die Hinwen- Hype entstanden. Es geht nicht un- bleibt, wie er das System für die gra- gang von der zweiten zur dritten dung zu kaufmännischen Funktio- bedingt darum, das gesamte System fische Bearbeitung nutzen möchte. Generation. Die erste Generation nen – das ist für mich die dritte im Web abzubilden. Ja, es gibt Ent- Es gibt Systeme, die nutzerspezifi- bestand aus CAD-orientierten Sys- Generation. wicklungen dahin, jedoch sehe ich sche Editoren einsetzen. Mit dem ei- temen, die aus Bauapplikationen diese bislang noch nicht als unbe- nen Editor kann man nur visualisie- DFM: Was kann dann noch und leistungsstarken Architekturpro- dingt erforderlich an.Wichtig ist, ren, mit einem anderen beispiels- kommen? grammen heraus entwickelt wurden. dass ein Service- oder Helpdesk über weise einen Stuhl versetzen und ein Vereinfacht ausgedrückt wurde an Nävy: Irgendwann sollten wir zu das Internet verfügbar ist und dass dritter hat eine stärkere planerische ein CAD-System eine Datenbank einem integrierten System gelangen, bestimmte Informationen, sprich Re- Komponente. angekoppelt. Diese Applikationen das unter einer einheitlichen Ober- ports oder grafische Visualisierungen, DFM: Werden wir in Zukunft über- hatten ihre Stärken im konstruktiven fläche sämtliche Funktionalitäten im Web generiert werden können. haupt noch von CAFM sprechen, und planerischen Bereich, sind aber vereint, die ein Facility Manager Neben diesen Features sollte das oder wird sich CAFM auf eine für eine größere Anzahl von Usern braucht, ob dies nun Internet, ERP System möglichst flexible Middleware beschränken, die eine und die Abbildung von Prozessen oder Gebäudeautomation ist. Dies Auswertungsmöglichkeiten bieten. Datenbank mit einer CAD-Anwen- nicht geeignet. liegt aber noch in ferner Zukunft. DFM: Wenn Sie die am Markt be- dung verbindet? Die erste Generation wurde abge- löst von den Systemen der zweiten DFM: Zurück zur Gegenwart:Was findlichen Programme vergleichen, Nävy: Die Integrationskomponente Generation, wie wir sie heute zu 93 sind die Standards in Bezug auf die was gefällt Ihnen bei welchen von CAFM-Systemen wird bei den Prozent vorfinden. Sie sind Daten- technischen Features, die ein moder- Systemen besonders gut? bestehenden heterogenen DV- bank-orientiert, das heißt, sie beste- nes CAFM-System heute bieten Nävy: Was mir allgemein gut ge- Landschaften immer stärker in den hen aus einer Datenbank und einer muss? fällt, ist die Integration von kauf- Vordergrund treten.An dieser Stelle Grafik-Komponente, wobei die Da- Nävy: Es muss die Möglichkeit bie- männischen Komponenten. will ich jedoch eine Begriffsschärfung tenbank das führende Instrument ist. ten, sowohl einen grafischen Editor Manche Systeme wie beispielsweise vornehmen:Worüber wir bisher ge- In der aktuellen Entwicklung geht als auch ein CAD-System – Auto- Famos lassen sich dadurch für das sprochen haben, waren CAFM- man dazu über, die CAD-Systeme CAD, Microstation – einzubinden. Kostencontrolling einsetzen. Den Systeme, aber CAFM, also Computer durch grafische Editoren zu ersetzen. Auf der Datenbankseite ist es natür- Bereich Netzwerkdokumentation Aided Facility Management, ist weit- Man hat erkannt, dass die Grafik lich gut, wenn möglichst viele haben Aperture und BuiSy gut aus mehr. Dazu gehört die Organi- zwar wichtig ist, aber für effizientes Formate bedient werden können, gelöst.Auf der anderen Seite ist die sation, dazu gehören die Menschen, FM einen geringeren Stellenwert hat das heißt, dass ein so genanntes Internetfunktionalität von Speedi- die damit arbeiten, und die zu inte- als bisher angenommen. Es werden Mehrschichtmodell vorliegt.Wobei kon, was die grafische Präsentation grierenden Drittsysteme. Dazu kom- nur wenige grafische Informationen man natürlich sagen muss, dass von Daten angeht, sehr gut. men die Daten und letztendlich und Funktionalitäten benötigt, da Oracle hier mit 80 Prozent ganz klar Kopernikus V 10 von HOCHTIEF natürlich auch noch ein Stück immer mehr Objekte in der Da- einen Standard darstellt.Ansonsten Software zeichnet sich durch seine Software. CAFM ist somit der Über- tenbank abgelegt werden. Stühle, müssen über eine offene Schnitt- Workflow-Komponente und die begriff für eine Lösung. Das Stück Tische, aber auch ganze Grundrisse stellentechnologie wie OLE andere Modellierung von Prozessen aus. Software kann ein CAFM-System, können in einer Datenbank ausrei- Systeme integriert werden können. HOCHTIEF nimmt hier eine Vorreiter- kann aber z.B. auch Lotus Notes, chend beschrieben werden. Der Fo- Die Anbindung an SAP, als das do- rolle ein, andere Anbieter adaptieren MS-Office-Produkte oder SAP sein. kus liegt gegenwärtig auf Prozessen minierende ERP-System in Deutsch- bereits das Konzept. CAFM ist die ganzheitliche Lösung und damit auf prozessorientierten land, ist natürlich von Bedeutung. Prinzipiell präferiere ich Ansätze, bei mit verschiedenen Komponenten, Anwendungen. Grafik-Editoren, Pro- In puncto Internettauglichkeit ist ein denen es dem User überlassen mit Personen und Prozessen. Das 4 Der Facility Manager November 2001
ts & Byte Bi s Es gibt einen Impfstoff zur CAFM-System ist ein Produkt. Und Bei den CAFM-Anbietern bleibt die Senkung der Kosten! Unser wenn ich über ein Produktgeschäft Beratung in der Regel auf das eige- rede, verkauft mir jemand ein Stück ne Produkt beschränkt. Somit ergibt Facility Management mit dem Software, wenn ich aber eine sich eine Notwendigkeit für externe Lösung haben will, spreche ich von CAFM. und unabhängige Berater, auch in der Implementierungsphase mitzu- Versprechen: NO SU R PR ISES. wirken. DFM: Im Extremfall bedeutet dies ja, dass die CAFM-Hersteller keine DFM: Wie entwickelt sich das Preis- eigene Software mehr verkaufen niveau für die CAFM-Einführung? müssen, sondern nur noch Fremd- Nävy: Die Software-Lizenzen wer- komponenten sinnvoll miteinander den generell günstiger, die Top- zu verknüpfen haben. Systeme bleiben jedoch mehr oder Nävy: Es wird in Zukunft Anbieter weniger konstant. Die Lösungen geben, die produktunabhängige werden für die Kunden insofern kos- Lösungen entwickeln werden. Heute tenintensiver, da es immer häufiger suggerieren das manche Anbieter, darum geht, komplexe, integrierte, jedoch habe ich es noch nie erlebt, prozessorientierte und individuelle dass ein Produkt-Anbieter mit einem Lösungen zu realisieren. Hierzu be- dazugehörenden Beratungshaus je- darf es neben der Software, der mals ein Fremdprodukt eingeführt Schulung und der Implementierung hätte. Die Gründe hierfür liegen auf auch einer entsprechenden Con- der Hand. Natürlich will man sein ei- sulting-Leistung. Die Projektkosten genes Produkt verkaufen, aber dazu werden also höher, die Gefahr, ein kommt, dass die Kompetenz bezüg- Stück Software einzuführen, das lich der Fremdprodukte nicht vor- nicht erfolgreich eingesetzt wird, ist handen ist. Somit bleibt das Ganze jedoch geringer. Bei einer CAFM- ein Konzept für die Zukunft. Lösung sind und bleiben das Wert- Gegenwärtig entwickeln sich die vollste und somit auch das Teuerste Systemanbieter zu Lösungsanbie- die Daten und damit verbunden die tern auf der Basis ihrer Produkte Datengenerierung und -aufarbeitung. und ergänzen dies beispielsweise Die Arbeit mit dem Datenmaterial durch SAP-Know-how. macht in der Regel mindestens 50 Prozent der Projektkosten aus. DFM: Wird mit dem Produktver- www.infraserv.com kauf denn überhaupt noch Geld ver- DFM: Zum Abschluss: Lohnt es sich Telefon +49 (0)69 305 - 16 200 dient? Oft scheint ja die Software ei- dieses Jahr für CAFM-Interessierte, Industriepark Höchst 65926 Frankfurt am Main ne Gratiszugabe zur Beratungs- und auf die ACS zu gehen? Implementierungsleistung zu sein. Nävy: Die ACS hatte sicherlich in Unsere Dienstleistungen bieten wirksamen Rundum- Nävy: Es stimmt, es existiert eine den letzten Jahren ein Alleinstellungs- merkmal. Sie hat sich zusätzlich zur schutz gegen fast alles, was unnötig teuer macht. Spanne zwischen den Listenpreisen für die Software und den letztend- Architektur- auch zur CAFM-Messe Schließlich wissen wir durch unsere langjährige lich im Projekt verrechneten Preisen. entwickelt.Auf Grund der neuen Erfahrung mit Unternehmen der Life Sciences, wo und Die Software-Anbieter verdienen Messen, das heißt der FACILITY wie man in Spezialimmobilien wie Labors und Kliniken hauptsächlich – und das ist auch MANAGEMENT in Düsseldorf und neue Einsparpotenziale entdeckt und erschließt. Sie gut so – an den Wartungsaufträgen der Expo Real in München, in Kom- werden höchstens überrascht sein, welche Fortschritte und Dienstleistungen. Dies sichert bination mit der Entwicklung im CAFM, die stärker in Richtung Ihre Klinik mit dem etwas anderen Leistungsspektrum ihr Überleben. Für die Kunden ist der Service-Vertrag ebenfalls eine gute Immobilienwirtschaft geht, glaube unseres integrierten Facility Management macht. Investition. Ich rate den Interessen- ich, dass die ACS sehr kämpfen ten dazu, weniger in die Software- muss, um als CAFM-Messe beste- Lizenzen und dafür mehr in die indi- hen zu können. viduelle Beratung zu investieren. Es sind Leistungen wie Konzeption, Das Interview führte Implementierung und Optimierung Martin Gräber ■ 6.000 Dienstleistungen. des laufenden CAFM-Betriebs, die Die aktuelle CAFM-Marktübersicht von Jens Nävy den Erfolg einer Lösung ausmachen. finden Sie unter www.cafm-consultant.de Eine Servicequalität. Der Facility Manager November 2001 Energien + Sites & Facilities + Technische Services + Verkehrswerkstätten + Umwelt, Sicherheit & Entsorgung+ Beschaffung + Logistik + Qualifikation & Training
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