Trübe Aussichten? Multilaterale Kooperation in Lateinamerika - Winfried Weck / Teresa Marten - Konrad-Adenauer-Stiftung
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Quelle: © Bruno Domingos, Reuters. Multilateralismus Trübe Aussichten? Multilaterale Kooperation in Lateinamerika Winfried Weck / Teresa Marten 73
Alle Staaten Lateinamerikas haben vielfältige historische Erfahrungen mit multilateraler Kooperation, allerdings hängt die Bereitschaft zu regionalem und internationalem Engagement stark von der Politik der jeweiligen Regierungen und ausge- prägten Partikularinteressen ab. Obwohl sich in fast allen Ländern der Region Sprache, Religion und Staatsform gleichen, hat dies bisher nicht dazu beigetragen, einen effektiven latein amerikanischen Multilateralismus zu etablieren. Um ein wichtiges Ergebnis dieses Beitrags gleich Äthiopien 6.658), gefolgt von El Salvador (Platz vorweg zu nehmen: Die Staaten Lateinamerikas 45, 291 Entsandte), Argentinien (47/267), Brasi- können auf eine jahrzehntelange, teils sogar weit lien (49/258) und Peru (52/236).4 über hundertjährige Tradition der multilateralen Zusammenarbeit zurückblicken. Dies hat im Ver- Umso befremdlicher ist es, dass die Lateiname- gleich zu anderen Regionen außerhalb Europas rikaner nur sehr zögerlich der Initiative Frank- mit der frühen Unabhängigkeit von den Kolonial- reichs und Deutschlands zur Bildung einer mächten Spanien und Portugal vor knapp 200 Allianz für den Multilateralismus folgten. Zwar Jahren zu tun. In gleicher Weise beeinflusste die befanden sich neben Frankreich, Deutschland, frühe Teilhabe der lateinamerikanischen Staa- Kanada, Ghana und Singapur auch Mexiko und ten an den Schaffungsprozessen des Völkerbunds1 Chile unter den einladenden Ländern, dennoch und später der Vereinten Nationen2 das jeweilige beteiligten sich am ersten Treffen der neuen nationale Selbstbewusstsein und die Stellung der Allianz am Rande der VN-Vollversammlung im lateinamerikanischen Länder innerhalb einer September 2019 nur noch Costa Rica, Kolum- Staaten- und Völkergemeinschaft, die vor einem bien und die Dominikanische Republik.5 Erst Jahrhundert kaum mehr als 80 Staaten umfasste. mit der gemeinsamen Erklärung der Allianz für den Multilateralismus zur Bekämpfung von Das Engagement der Mehrzahl der lateiname- COVID-19 vom April dieses Jahres erweiterte rikanischen Staaten in den weltweiten Institu- sich der Kreis der Unterzeichnerstaaten um tionen der internationalen Zusammenarbeit Argentinien, Ecuador, Paraguay, Peru und Uru- ist daher konsequent. So wurden verschiedene guay.6 Ob diese künftig eine aktive Rolle in der Länder teils mehrfach in den Sicherheitsrat der Allianz einnehmen werden, wird sich allerdings Vereinten Nationen gewählt und stellten hohe erst bei kommenden Aktivitäten zeigen, da die Funktionäre der VN und ihrer Unterorganisa- Allianz bewusst auf offizielle Mitgliedschaften tionen. Stellvertretend sei hier an den Perua- verzichtet und sich als loses Netzwerk von Staa- ner Javier Pérez de Cuéllar erinnert (1920 bis ten versteht, die die existierende regelbasierte 2020), der die Vereinten Nationen von 1982 bis internationale Ordnung und ihre Organisatio- 1991 als Generalsekretär leitete. Dagegen halten nen stärken wollen. sich die lateinamerikanischen Staaten bei der Beteiligung an VN-Blauhelmeinsätzen (peace- Die Frage, wie es aktuell um die Bereitschaft keeping) zumindest zahlenmäßig eher zurück: der lateinamerikanischen Länder zur multilate- In der Liste der aktuell beteiligten 121 Länder ralen Zusammenarbeit bestellt ist, steht daher an den 13 VN-Missionen, die 81.370 Personal- im Zentrum des vorliegenden Beitrags. Hierzu stellen umfassen3, stellt Uruguay mit 1.126 ent- bat das neue Regionalprogramm Allianzen für sandten Kräften die Ausnahme dar (Platz 18 der Demokratie und Entwicklung mit Lateinamerika beteiligten Länder, zum Vergleich: Spitzenreiter (ADELA) der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Sitz 74 Auslandsinformationen 3|2020
in Panama Experten aus ausgesuchten Län- Die Vorteile multilateralen Handelns sind von dern der Region um ihre Einschätzungen.7 Im Regierungsseite oftmals nicht effektiv genug als Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse ein Mechanismus zur Lösung globaler Probleme dieser Einzelberichte zusammengefasst, um so an die Zivilgesellschaft kommuniziert worden. eine Übersicht des derzeitigen internationalen Aufgrund dessen kann eine durch Krisenzeiten Engagements der Länder in Lateinamerika zu immer unzufriedener werdende Gesellschaft vermitteln. auch nur wenig Verständnis für multilaterale Kompromisse aufbringen. Welche Vorstellungen von Multilateralismus gibt es in Lateinamerika? Andere Länder in Lateinamerika wiederum verstehen den Multilateralismus als fest veran- Die von den Autoren eingereichten Beiträge kertes Prinzip ihrer Außenpolitik. Sie nehmen legen offen, dass in den verschiedenen Ländern aktive Rollen in globalen Institutionen wie den des Kontinents divergierende Verständnisse des VN und der Welthandelsorganisation (WTO) Konzeptes Multilateralismus existieren. Oftmals sowie auch in regionalen Bündnissen, etwa der werden diese Vorstellungen vor allem durch Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), die jeweils amtierenden Regierungen und ihre dem MERCOSUR oder der Pazifik-Allianz ein. ideologischen Ausrichtungen beeinflusst. So ist Jedoch ist es schwierig, aus der bloßen Teil- zum Beispiel Brasilien ein Land mit einer langen nahme an einem multilateralen Bündnis auf die multilateralen Tradition; das Prinzip ist sogar Bedeutung des Multilateralismus für die Regie- laut Verfassung Legitimierungsinstrument der rung eines Staates zu schließen, nicht zuletzt brasilianischen Außenpolitik. Geändert hat sich aufgrund der Tatsache, dass sich viele dieser diese traditionelle Verankerung des Multilatera- Bündnisse gerade selber in einer Krise befin- lismus mit der Amtsübernahme des aktuellen den8 und das jeweilige Engagement der Länder Präsidenten Jair Bolsonaro, der explizit eine Anti- je nach Regierung variiert. So ist Peru Mitglied Globalisierungspolitik betreibt und eher den und Gastgeberland für eine Vielzahl multilate- erneuten bilateralen Schulterschluss mit den raler Initiativen. Die im Land vorherrschende USA sucht, als dem eigenen Land in seiner Vorstellung von Multilateralismus scheint aber (früheren) Funktion als multilateraler Global eher auf makroökonomischen Präferenzen als Player Relevanz beizumessen. auf gemeinsamen Werten zu fußen. Nichtsdes- totrotz kann das Land im Gegensatz zu Brasilien und Argentinien auf eine über drei Dekaden Die in Peru vorherrschende konstant gebliebene Außenpolitik zurück- Vorstellung von Multilateralis- schauen. mus scheint eher auf makro- Mexiko zeigte sich vor allem während der ökonomischen Präferenzen Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto als auf gemeinsamen Werten (2012 bis 2018) auf dem multilateralen Parkett zu fußen. besonders aktiv und wollte sich als Akteur mit globaler Verantwortung profilieren. Die mexi- kanischen Regierungen arbeiten aber schon seit dem Jahr 2000 in besonderem Maße daran, Ein ähnlicher Einfluss der Ideologie auf die das Land als ein regionales Schwergewicht in Bedeutung von Multilateralismus und entspre- multilateralen Organisationen zu etablieren chenden regionalen und globalen Bündnissen und so internationales Ansehen zu erwer- lässt sich auch in Argentinien beobachten. Dort ben.9 Mexiko sieht den Multilateralismus als ist der Multilateralismus immer wieder durch beste Option, um kollektive Probleme auf der populistische Präsidenten sowie Isolations- und Grundlage gemeinsamer Normen, Prinzipien Anti-Globalisierungstendenzen bedroht gewesen. und Maßnahmen zu lösen. Zentrale Anliegen Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 75
Zurückhaltung: Die meisten lateinamerikanischen Staaten sind bei der Beteiligung an VN-Blauhelmeinsätzen zahlen- mäßig eher auf den hinteren Plätzen. Quelle: © Paulo Whitaker, Reuters. sind die Verteidigung des Friedens und der inter- ganz zu schweigen von der internationalen nationalen Sicherheit sowie die Umsetzung der Politik. Im Gegensatz dazu engagieren sich Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable die zivilgesellschaftlichen Organisationen in Development Goals, S DG) der Agenda 2030.10 allen vier Ländern für globale Belange wie den Umweltschutz, Menschenrechte oder Gesund- In allen vier Ländern ist das Interesse von Sei- heitsthemen. Und sie sehen in multilateralen ten der Zivilgesellschaft an Multilateralismus Institutionen Unterstützer ihrer Anliegen – eher bescheiden. Dieser Aspekt ist scheinbar auch gegenüber ihren jeweiligen Regierungen. aber auch darauf zurückzuführen, dass sich die Politikverdrossenheit der Bevölkerung in Historische Erfahrungen mit Multilateralismus Argentinien, Brasilien, Mexiko und Peru in den in Lateinamerika letzten Jahren generell verstärkt hat. In Peru ist das öffentliche Interesse allein schon an Unter allen Ländern, die wir in diesem Beitrag nationalen Belangen aufgrund vieler Skandale vergleichen, gibt es keines, das nicht Mitglied in jüngster Zeit dramatisch zurückgegangen, in mindestens einem multilateralen Bündnis ist 76 Auslandsinformationen 3|2020
und in irgendeiner Weise auf eine mal mehr mal aus, dass es sowohl Geber als auch Empfänger weniger ausgeprägte Tradition multilateralen von internationaler Kooperation ist, insbeson- Regierungshandelns zurückblicken kann. Darin dere durch seine aktive Entwicklungszusammen spiegelt sich aber nicht notwendigerweise eine arbeit mit mehreren Ländern in Südostasien unterstützende Position aller Regierungen für wie Thailand, Kambodscha und den Philippi- den Multilateralismus. nen. Bei den Bemühungen zur Befriedung des Konfliktes mit den F ARC (Fuerzas Armadas Panama ist in dieser Hinsicht ein Staat mit einer Revolucionarias de Colombia) erhielt das Land besonderen historischen Erfahrung: Bereits Unterstützung von den Vereinten Nationen, die 1826, als das Land noch Teil Groß-Kolumbiens maßgeblich dazu geführt hat, dass im Jahr 2016 war, fand der Panama-Kongress statt, zu dem ein Friedensvertrag geschlossen werden konnte. sich Vertreter lateinamerikanischer Staaten Aber auch andere relevante Akteure der interna- zusammenfanden, um den Grundstein für einen tionalen Gemeinschaft wie die EU, Deutschland Staatenverbund für eine wirtschaftliche und und die USA kooperieren aktuell noch mit der politische Integration des Kontinents in Anleh- kolumbianischen Regierung, um eine stabile nung an die Idee Simón Bolívars11 zu legen. Auch und langfristige Friedensordnung zu etablieren. Panama schloss sich nach seiner Separation von Insgesamt beteiligt sich der Staat finanziell an Groß-Kolumbien 1903 früh den wichtigsten Ins- neun verschiedenen multilateralen Organisatio titutionen von global governance an und gehörte nen. Kolumbiens aktuelle Regierung zeigt ein 1920 zu den 32 Gründungsmitgliedern des gesteigertes Interesse für das aktive Mitwirken Völkerbunds. Bis heute verfolgt das Land die- in regionalen und internationalen Bündnissen, sen Ansatz effektiver globaler Teilhabe, indem wobei die VN, die OAS, die Andengemeinschaft es aktiv in der Global Governance Group (3G) (CAN) und die Pazifik-Allianz im Zentrum des agiert und so gemeinsame Politikgestaltung mit Engagements stehen. den Staaten der G20 und der VN voranbringt. Weiterhin ist das Land unter anderem Mitglied der O AS, wo es sich vor allem in der Frage um Nach seiner Wiederein- die Verwaltung des Panama-Kanals sowie die gliederung in die Staaten- Initiierung der Contadora-Gruppe (jetzt Rio- gemeinschaft hat sich Chile Gruppe) engagiert, die sich für den Frieden in Zentralamerika einsetzt. Panama kann als Aus- einer mehr von Pragmatismus tragungsort auf eine Geschichte verschiedener und weniger von Ideologie multilateraler Gipfel zurückblicken, unter ande- geprägten Außenpolitik rem des Treffens des VN-Sicherheitsrats 1973 verschrieben. und des Gipfels der Amerikanischen Staaten in Panama-Stadt 2015. Das Land ist Standort zahl- reicher Regionalbüros internationaler Organisa- tionen, darunter verschiedene VN-Institutionen Chile ist aufgrund positiver historischer Erfah- für ganz Lateinamerika (z. B. UN Women) bzw. rungen hinsichtlich multilateraler Kooperation für Mittelamerika und die Karibik. seinem außenpolitischen Prinzip des „offenen Regionalismus“ treu geblieben. Nach seiner Wie- Kolumbien ist ebenfalls ein Land mit einer dereingliederung in die Staatengemeinschaft reichen multilateralen Tradition, obwohl sich nach Beendigung der Militärdiktatur hat es sich seine Regierungen im Gegensatz zu Panama einer mehr von Pragmatismus und weniger von nicht an Modellen oder Strukturen von global Ideologie geprägten Außenpolitik verschrieben. governance orientiert haben. Vielmehr fußt das Seit 1948 hat in Chiles Hauptstadt Santiago außenp olitische Handeln auf gemeinsamen die Wirtschaftskommission für Lateiname- Interessens- und Ideologiegrundlagen mit ande- rika und die Karibik der Vereinten Nationen ren Ländern. Kolumbien zeichnet sich dadurch (ECLAC/CEPAL) ihren Hauptsitz. Im gleichen Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 77
Jahr trat das Land der O AS bei und wurde Mit Kooperation. Nach dem Ende des bis dahin domi- initiator der VN-Menschenrechtscharta. Chile nierenden Ost-West-Konflikts in der internatio- unterstützt zudem aktiv den Friedensauftrag der nalen Zusammenarbeit fand 1992 in Brasilien mit Vereinten Nationen. So haben die Chilenen bis der United Nations Conference on Environment dato an 23 internationalen Friedensmissionen and Development (UNCED) die erste VN-Kon- teilgenommen (unter anderem an M INUSTAH in ferenz statt, die einen radikalen Umschwung in Haiti) und unterstützten die VN-Resolution zum der multilateralen Kooperation hinsichtlich der libyschen Bürgerkrieg, die Gründung des Inter- nationalen Strafgerichtshofs (IStGH) sowie des Internationalen Gerichtshofes (IGH) in Den Haag. Auch Mexiko kann auf ein langjähriges Engage- ment für und in multilateralen Organisationen zurückblicken: So wurden von März 2015 bis Juni 2018 mexikanische Sicherheitskräfte im Rahmen von acht verschiedenen VN-Friedens- missionen in die West-Sahara, in den Libanon, nach Haiti, in die Zentralafrikanische Repu- blik und nach Mali entsandt. Darüber hinaus hatte Mexiko mehrmals einen Sitz als nicht- ständiges Mitglied im VN-Sicherheitsrat inne und konnte so seinen Einfluss in Weltregionen ausbauen, zu denen es vorher wenig Zugang hatte.12 Besonders hervorzuheben sind, neben Mexikos Beteiligung an den VN-Friedensmissi- onen, die Unterstützung des Abkommens über das Verbot Nuklearer Waffen, die Ausgestaltung der Agenda 2030 sowie die Bekämpfung des Drogenhandels und die Regulation von Migra- tion. Gerade die beiden letzten Themen stellen enorme innenpolitische Herausforderungen für das Land selbst dar. Der lateinamerikanische Multilateralismus – effektiv oder krisenanfällig? Es gibt in Lateinamerika eine Vielzahl multila- teraler Bündnisse, die sich aber als mehr oder weniger instabil und anfällig für politische und ökonomische Verwerfungen ihrer Mitglieds- länder erwiesen haben. Die neuere Geschichte dieser regionalen Bündnisse beginnt parallel zur Konsolidierung der internationalen Staaten gemeinschaft in Organisationen der multilateralen Kooperation wird großgeschrieben: In Lateinamerika gibt es eine Vielzahl multilateraler Bündnisse. Quelle: © Jorge Adorno, Reuters. 78 Auslandsinformationen 3|2020
Themenfelder Umwelt und Biodiversität mar- das Land Gastgeber der UNCED-Folgekonferenz kierte. So wurden unter anderem die Agenda 21 Rio+20, welche die Grundlagen für die SDGs legte, und mehrere Umweltabkommen verabschie- die 2015 im Rahmen der Agenda 2030 von der det. Speziell für Brasilien war dies ein wichtiger VN-Vollversammlung beschlossen wurden. Meilenstein in seiner Profilierung hin zu einem Die Relevanz lateinamerikanischer regiona- Repräsentanten umweltschutzrelevanter Themen ler Mächte wie Brasilien wurde auch durch das in der internationalen Gemeinschaft. 2012 war Erstarken mehrerer früherer Entwicklungsländer Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 79
zu einflussreichen Staaten auf dem globalen inexistent. Der MERCOSUR wiederum leidet Parkett begleitet und hat so dazu geführt, dass unter den Politiken der aktuellen Regierungen Lateinamerika als Region für die multilaterale Brasiliens und Argentiniens und droht in eine Kooperation in den Folgejahren interessant wurde. existenzielle Krise zu driften.15 Ebenso krisenge- Nennenswert ist hierbei die Gruppe der BRICS- beutelt ist die Gemeinschaft der lateinamerika- Länder, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, nischen und karibischen Staaten (CELAC), aus China und Südafrika. der Brasilien Anfang Januar 2020 austrat. Im Falle der Pazifik-Allianz, die als stabile Gemein- Auch die zentralamerikanischen Staaten began- schaft gilt, führten die innenpolitischen sozia- nen nach Ende des Kalten Krieges mit einer len Spannungen in den Mitgliedsländern Chile, zunehmenden multilateralen Zusammenarbeit. Kolumbien, Peru und Mexiko zu einer Erosion, Im Jahr 1991 gründeten die Länder El Salvador, die ihnen eine Zusammenarbeit mit der EU in Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama und Zukunft erschweren könnte. Gleiches passiert Guatemala das System zur zentralamerikani- auch mit der Andengemeinschaft (Bolivien, schen Integration (SICA). Wichtige, auch der EU Ecuador, Kolumbien, Peru). Insgesamt wird und den USA zu verdankende Errungenschaften deutlich, dass der lateinamerikanische Multila- dieses Bündnisses sind vor allem die Friedens- teralismus derzeit nicht nur aufgrund häufiger prozesse in El Salvador (1992) und Guatemala Regierungs- und Ideologiewechsel in den letzten (1996). Im selben Jahr schlossen sich die Länder Monaten, sondern auch wegen des mangelhaf- Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay und ten Managements regionaler Krisen (wie v. a. im Venezuela zum gemeinsamen Markt Südameri- Falle von Venezuela) geschwächt ist.16 kas (MERCOSUR) zusammen, um die südameri- kanische Integration voranzutreiben.13 Seit 2016 An diesen Beispielen wird deutlich, dass die ist die Mitgliedschaft Venezuelas aufgrund der multilateralen Bündnisse in Lateinamerika seit eklatanten Freiheitsbeschränkungen und der einigen Jahren stagnieren oder sich in einer Krise Beschneidung demokratischer Rechte und damit befinden. Vor allem im Falle Venezuelas zeigt sich der Verletzung der Bündnisregeln durch dieses die „Ambivalenz multilateraler Kooperation an Land suspendiert. der Schnittstelle zwischen regionaler Stabilität und politischen Eigeninteressen“17. Die O AS hatte die Situation in dem südamerikanischen Der lateinamerikanische Land als erstes angeprangert, konnte aber auf- Multilateralismus ist derzeit grund ideologischer und parteipolitischer Pola- risierung keine Sanktionen verhängen.18 Mexiko, auch wegen des mangelhaften das die undemokratische Regierungsweise des Managements regionaler Regimes in Venezuelas scharf kritisierte, musste Krisen geschwächt. sich in diesem Zusammenhang dem Vorwurf der Inkonsistenz von Innen- und Außenpolitik stellen. Zu dieser Zeit stand Mexiko selbst unter öffentli- chem Druck, das Verschwinden von 43 mutmaß- Heutzutage wird Regionalbündnissen wie der lich ermordeten Studenten aufzuklären, wozu es Pazifik-Allianz oder der O AS mehr Potenzial auch bei der Interamerikanischen Kommission auch für die Zusammenarbeit mit der EU oder für Menschenrechte (Comisión Interamericana anderen Weltregionen zugerechnet als der de Derechos Humanos, CIDH) um Unterstüt- Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) zung bat.19 In diesem Balanceakt zwischen einer oder dem MERCOSUR. Die 2004 gegründete multilateralen Politik, die den Schutz der Men- UNASUR ist mit dem Ausscheiden von acht schenrechte und der Demokratie befürwortet, der neun Mitgliedstaaten aufgrund des Vene- und einer nationalen Politik, die diesen Schutz zuela-Konflikts und der Uneinigkeit bei der oftmals nicht gewährleistet, befindet sich Mexiko Wahl eines neuen Generalsekretärs14 praktisch bereits seit Anfang der 2000er Jahre.20 80 Auslandsinformationen 3|2020
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es in VN-Vollversammlung 2019 ins Leben gerufen Lateinamerika weder an multilateralen Bündnis- wurde. Chiles Außenminister sprach bei dem sen noch an Mitgliedschaften in internationalen ersten Treffen der Außenminister davon, dass es Organisationen mangelt. Es fehlt den mehrheit- angesichts der globalen Herausforderungen drin- lich demokratischen Ländern des Subkontinents gend einer Erneuerung der Bereitschaft zu multi- auch nicht an Regeln oder Institutionen, die lateralem Handeln und einer Modernisierung der sich mit den relevanten Politikbereichen der internationalen Organisationen bedürfe, die sein multilateralen Zusammenarbeit befassen. Aller- Land mit vorantreiben wolle. Auch in der aktu- dings würden die „politischen, wirtschaftlichen ellen COVID-19-Krise fordert die chilenische und militärischen Eliten die Anwendung dieser Regierung ein gemeinsames Handeln der Welt- Regeln verhindern oder hintertreiben“21. Ein zen- gemeinschaft zur Überwindung der Pandemie, trales Problem in diesem Zusammenhang besteht was sie mit der Unterzeichnung der Gemein- in der vielerorts herrschenden Straflosigkeit der samen Erklärung der Allianz im April 2020 endemischen Korruption.22 Möglicherweise liegt unterstrich.24 hier auch der Grund dafür, dass die lateinameri- kanischen Staaten im Falle von internen Krisen nicht auf bestehende etablierte Organe wie die Die argentinische Regierung OAS zurückgreifen. Vielmehr werden aufgrund steht der Allianz für Multi- interner politisch-ideologischer Gegensätze, die lateralismus kritisch gegenüber: zur Schwächung dieser regionalen Organisatio- nen wesentlich beitragen, Ad-hoc-Verbünde als Teilnehmer werden zu wenig Lösungsmechanismen eingesetzt (z. B. Lima- in die Ausarbeitung von Gruppe, Internationale Kontaktgruppe im Falle Vorschlägen einbezogen. Venezuelas).23 Lateinamerikas Engagement in der Allianz für den Multilateralismus Auch Costa Rica unterstützt die Allianz aktiv. Der costaricanische Außenminister betonte Obwohl alle Länder in Lateinamerika Mitglieder beim letzten Treffen der Allianz, vor allem im in (mehreren) Regionalbündnissen und Teil der Hinblick auf die aktuelle Bedrohung durch die internationalen Staatengemeinschaft sind, fällt Coronapandemie, die Bedeutung der multilate- das Interesse und die Partizipation an der von ralen Kooperation, da das Virus keine Grenzen Frankreich und Deutschland 2019 initiierten kenne. Auch Peru entschied sich unter der Regie- Allianz für den Multilateralismus sehr unter- rung von Präsident Martín Vizcarra dazu, in der schiedlich aus. Darin wird auch deutlich, was im Allianz mitzuarbeiten. Allerdings hat die Zivilge- vorherigen Abschnitt analysiert wurde: In Latein- sellschaft in Peru wenig von der Entstehung des amerika fallen multilaterale Bündnisse oder die Netzwerkes 2019 und dem Treffen zu COVID-19 Einhaltung entsprechender Abkommen ideolo- 2020 mitbekommen, weil es darüber wenig bis gischen Richtungswechseln der jeweiligen natio- keine mediale Berichterstattung und Beachtung nalen Regierungen, Korruption und Straflosigkeit, in den sozialen Medien des Landes gab. Argenti- Protektionismus oder der stärkeren Betonung nien gehört ebenfalls zu den Unterzeichnern der einer bilateralen Außenpolitik zum Opfer. oben genannten Erklärung. Das Engagement des Landes im Netzwerk beschränkt sich jedoch auf Auf der einen Seite stehen Mexiko, Chile, die Unterzeichnung ausgewählter Erklärungen. Kolumbien, Costa Rica und die Dominikani- Die argentinische Regierung steht der Initiative sche Republik, die von Beginn an die Allianz für durchaus kritisch gegenüber: Zum einen wür- den Multilateralismus unterstützten. Mexiko den die teilnehmenden Länder zu wenig in die und Chile gehörten sogar zum Kreis der einla- Ausarbeitung von Vorschlägen einbezogen, zum denden Staaten, als die Initiative am Rande der andern könne die Allianz ohne die Beteiligung Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 81
der USA und Chinas wenig ausrichten. Darü- Sicherheits- und Menschenrechtslage zurückzu- ber hinaus wird sie als Einflussversuch Europas führen. Bei der Allianz handele es sich zudem interpretiert, mit dem besonders Deutschland um eine Initiative, in der divergierende ord- und Frankreich versuchen, moralische Macht im nungspolitische und ideologische Vorstellungen internationalen System zu konsolidieren. zusammenkämen. Daher könne die Allianz auch keine tiefgreifenden globalen Probleme angehen, Den partizipierenden Ländern in Lateiname- sondern konzentriere sich auf pragmatische rika stehen jene gegenüber, die die Entstehung Abmachungen in spezifischen Bereichen, wo der Allianz entweder ignorieren oder sich nicht diese relativ leicht zu erreichen sind, weil sie an wesentlich an einer Beteiligung interessiert zei- wenig Verbindlichkeiten geknüpft sind.25 gen. Dazu gehören bei den in diesem Beitrag behandelten Beispielen Brasilien, Guatemala Warum trotz langjähriger multilateraler Traditio- und Panama. Brasilien sticht besonders heraus, nen immer noch nicht alle lateinamerikanischen weil das Land eigentlich auf eine lange multi- Demokratien in der Allianz für den Multilatera- laterale Tradition zurückblicken kann, unter lismus mitarbeiten, kann abschließend auf fol- der aktuellen Regierung Bolsonaro das inter- gende Gründe zurückgeführt werden: nationale Engagement des Landes in globalen Organisationen aber so gut wie zum Erliegen 1. Wie in der Kritik der argentinischen Regie- gekommen ist. Die Berichterstattung der brasi- rung bereits angeklungen, wird die Initiative lianischen Medien und akademischer Kreise zur eher als europäischer Versuch der Profilie- Gründung der Allianz für den Multilateralismus rung und der Machtmanifestierung auf inter- im Jahr 2019 ließ die aktuelle brasilianische nationaler Bühne begriffen. Regierung offensichtlich unbeeindruckt. Die Regierung Panamas scheint sich für eine aktive 2. Sowohl die USA als auch China sind ein- Beteiligung an dem multilateralen Bündnis eben- flussreiche Großmächte auf dem latein- falls (noch) nicht zu interessieren, obwohl dieses amerikanischen Kontinent, vor allem was seine positiven Erfahrungen mit internationaler wirtschaftliche Investitionen und finanzielle Kooperation geradezu verlangen würde. In Gua- Unterstützung angeht. Es liegt die Vermu- temala lag Präsident Jimmy Morales 2019 hin- tung nahe, dass einige der Länder befürchten, sichtlich der Abschaffung der Kommission zur durch eine Mitarbeit in der Allianz die guten Korruptionsbekämpfung in Guatemala (CICIG) Beziehungen zur amerikanischen oder chine- im Clinch mit den VN und ihrem Generalsekretär sischen Regierung zu gefährden. António Guterres, daher sei der Allianz für den Multilateralismus auch keine weitere Aufmerk- 3. An der Krise des lateinamerikanischen Multi- samkeit geschenkt worden. lateralismus, die vor allem auf das Unvermö- gen zur Lösung regionaler Konflikte und die Fazit fehlende Kompromissbereitschaft nationa- ler Regierungen in multilateralen Belangen Die Kritik, die sich die Allianz für den Multila- nebst Protektionismus-Tendenzen zurück- teralismus vor allem durch die Partizipation von zuführen ist, leidet auch das Partizipations- Staaten wie Mexiko und Singapur gefallen las- interesse an neuen Initiativen wie der Allianz sen muss, ist, dass es große Unterschiede in der für den Multilateralismus. Demokratiequalität sowie im politisch-ethischen Handeln der jeweils amtierenden Regierung der 4. Bei der Allianz handelt es sich um ein eher loses teilnehmenden Staaten gibt. So stuft der Free- Staatennetzwerk mit unterschiedlichen Ideolo- dom House Index Chile und Ghana (den anderen gievorstellungen in für multilaterales Handeln Mitbegründern des Netzwerkes), im Gegen- ausschlaggebenden Politikbereichen (Sicher- satz zu Kanada, als nur „teilweise frei“ ein. Bei heit, Handelsordnung, Menschenrechte, Völ- Mexiko ist dies auf die schwierige innenpolitische kerrecht). Daher bewegt sie sich auch eher auf 82 Auslandsinformationen 3|2020
den „Nebenschauplätzen der internationalen • Fernando González Davison (Guatemala), Anwalt Politik“26. Für viele Länder in Lateinamerika und Autor • Elaine Ford (Peru), Leiterin des Thinktanks Demo- sind aber gerade diese Kernbereiche globa- cracia & Desarrollo Internacional (D&D Internacional) ler Politik ausschlaggebend für ihre jeweilige • Francisco Belaunde Matossian (Peru), Professor für Außenpolitik. Daher ist zu vermuten, dass Internationale Politik an der Universidad San Ignacio nicht für alle lateinamerikanischen Demo- de Loyola und der Universidad Científica del Sur • Dr. Natalia Saltalamacchia Ziccardi (Mexiko), Profes- kratien eine Teilnahme attraktiv erscheint, sorin am Instituto Tecnológico Autónomo de México solange sich die inhaltliche Ausrichtung der (ITAM) Allianz weiter auf die weichen Themen der internationalen Zusammenarbeit konzent- riert. Es bleibt abzuwarten, ob die aktuelle weltweite Coronakrise etwas an dieser Bereitschaft ändern wird, zumal hier mit der globalen Gesund- heit ein neuer Kernbereich internationaler Politik ins Zentrum der Themenagenda der Alli- anz gerückt ist. Unter den Unterzeichnern der Gemeinsamen Erklärung zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie befinden sich immerhin zehn lateinamerikanische Länder (Argentinien, Chile, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, Mexiko, Paraguay, Peru, Kolumbien, Uruguay). Winfried Weck ist Leiter des Regionalprogramms Allianzen für Demokratie und Entwicklung mit Latein- amerika (ADELA) und Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Panama. Teresa Marten war bis Juli 2020 Projektkoordinatorin für Multilateralismus und Sicherheitsfragen im Regio- nalprogramm ADELA. Für die einzelnen Länderbeiträge, die in einer gesonder- ten Publikation des Regionalprogramms ADELA veröf- fentlicht werden, danken wir den folgenden Autoren: • Constantino Urcuyo Fournier (Costa Rica), Professor an der Universidad de Costa Rica • Eduardo Pastrana und Andrés Mauricio Valdivieso (Kolumbien), Professoren an der Pontificia Universidad Javeriana de Bogotá (PUJ) • Alonso Illueca (Panama), Anwalt für Internationales Recht • Dr. Elsa Llenderrozas (Argentinien), Leiterin des Studien- gangs Politikwissenschaften an der Universidad de Buenos Aires • Andreas Klein (Chile), Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Santiago de Chile • Monique Sochaczewski (Brasilien), Projektkoordina- torin am Centro Brasileiro de Relações Internacionais (CEBRI) Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 83
1 Zu den 32 Gründungsstaaten des Völkerbunds, 17 Kurtenbach, Sabine 2019: Lateinamerika – Multila- bestehend aus den alliierten Siegermächten des teralismus ohne multilaterale Werte, German Ersten Weltkriegs, zählten: Bolivien, Brasilien, Institute of Global and Area Studies, G IGA Focus Guatemala, Honduras, Kuba, Nicaragua, Panama Lateinamerika 7, 12/2019, S. 1, in: https://bit.ly/ und Peru. Unmittelbar nach der Gründung am 3apBp1m [14.08.2020]. 10.01.1920 wurden Argentinien, Chile, Paraguay 18 Ebd., S. 7. und Venezuela zur Mitgliedschaft eingeladen. 19 Covarrubias 2019, N. 9, S. 656 – 663. 2 Lateinamerika stellte 37 Prozent aller 51 Gründungs- 20 Ebd. staaten der Vereinten Nationen, nämlich alle 17 21 Kurtenbach 2019, N. 17, S. 5. Festlandstaaten sowie Kuba und die Dominikanische 22 Ebd. Republik. 23 Ebd., S. 7. 3 United Nations Peacekeeping 2020: Data Peace 24 Auswärtiges Amt 2020, N. 6. Keeping Operations, 31.03.2020, in: https://bit.ly/ 25 Maull, Hanns W. 2020: Multilateralismus: Varianten, 3gfK1Kh [20.05.2020]. Möglichkeiten, Grenzen, Erfolgsbedingungen, 4 VN, Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze SWP-Aktuell 11, Stiftung Wissenschaft und Politik 2020: U NFICYP Fact Sheet, 06/2020, in: (SWP), 02/2020, S. 6, in: https://swp-berlin.org/ https://bit.ly/2PdRlu0 [20.05.2020]. Die weiteren publikation/multilateralismus [04.09.2020]. beteiligten Länder aus Lateinamerika sind: Guatemala 26 Ebd. (59/173), Paraguay (81/31), Chile (83/30), Bolivien (87/26), Mexiko (96/14), Honduras (98/11), Ecuador (99/10), Dominikanische Republik (105/7), Kolumbien (107/4) und Kuba (115/2). Zum Vergleich: Deutsch- land (34/528). 5 Alliance for Multilateralism 2019: Ministerial Meeting: Building the Network and Presenting Results, 26.09.2019, in: https://bit.ly/3fkmMgG [22.05.2020]. 6 Der Text der Erklärung mit einer Liste der unter- zeichnenden Staaten findet sich unter: Auswärtiges Amt 2020: Wir brauchen eine starke weltweite Zusammenarbeit und Solidarität, um Covid-19 zu bekämpfen, 16.04.2020, in: https://bit.ly/3hT0MLt [04.09.2020]. 7 Die Beiträge der Länderexperten werden in einer gesonderten Studie des Regionalprogramms ADELA veröffentlicht. 8 Nolte, Detlef 2020: Lateinamerika im Krisenmodus. Soziale und politische Unruhen lähmen Regierungs handeln, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, D GAP Policy Brief 3, 06.02.2020, S. 1 – 9, hier: S. 5 – 6, in: https://bit.ly/3gAjbLW [27.08.2020]. 9 Covarrubias Velasco, Ana 2019: México: ¿Actor Con Responsabilidad Multilateral?, in: Foro Internacio- nal (FI), LIX, 2019 Nr. 3 – 4, S. 646 – 669, hier: S. 645. 10 Ebd., S. 648 – 649. 11 Simón Bolívar (1783 – 1830) war einer der beiden Köpfe der lateinamerikanischen Befreiungs- und Unabhängigkeitsbewegung. Er kämpfte gegen die spanischen Kolonialherren in Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien, Peru und Panama. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): (Post) kolonialismus und Globalgeschichte. Köpfe der Unabhängigkeitsbewegungen (Dossier), in: https://bpb.de/227911 [14.08.2020]. 12 Covarrubias 2019, N. 9, S. 649. 13 Mercosur 2020: Países del M ERCOSUR, in: https://bit.ly/2CWbSAQ [28.05.2020]. 14 Nolte 2020, N. 8, S. 8. 15 Ebd. 16 Ebd. 84 Auslandsinformationen 3|2020
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