Umstieg in das Wiener Bedienstetengesetz - Ab 1. April 2021 ist der freiwillige Umstieg möglich - Hauptgruppe
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Stadt Wien WhatsApp, Instagram & Co Joboffensive 50plus Soziale Medien – verlängert Fluch oder Segen? Das Mitglieder-Magazin der Hauptgruppe 1 1/2021 Umstieg in das Wiener Bedienstetengesetz Ab 1. April 2021 ist der freiwillige Umstieg möglich Was es dabei zu bedenken gibt, und wo Sie sich die besten Informationen holen können e n s t re c h t Ne u e s D i Alte s D i e n s t re c h t Einsetzen. Durchsetzen. Umsetzen. Hauptgruppe 1.
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Hauptgruppe 1 3 teamwork 01/2021 Editorial HG 1-Service & rasche Info Liebe Leserin, Dienstrecht Julia Fichtl Lieber Leser, julia.fichtl@wien.gv.at im „Alt-System“ bleiben oder ins neue Wiener Kurt Mrzena-Merdinger Bedienstetengesetz umsteigen? Welche Vor- und kurt.mrzena-merdinger@wien.gv.at Nachteile bietet das eine, welche das andere Ge- haltsschema? Diese Fragen werden in den kom- BILD: © RENÉEDELMISSIER/HG 1 menden Monaten tausende Kolleginnen und Pensionsrecht Kollegen umtreiben, die aktuell nach dem „Alt- Günter Unger System“ entlohnt werden. Denn sie bekommen ab guenter.unger@wien.gv.at April 2021 die Möglichkeit, in das neue Wiener Margit Pollak Bedienstetengesetz umzusteigen. Daher widmet margit.pollak@wien.gv.at Karin Zauner- sich diese teamwork-Ausgabe ganz ausführlich Lohmeyer diesem wichtigen Thema (Seiten 6 bis 9). Frauen, Jugend & Diversität Chefredakteurin teamwork Eines vorweg: Ein Umstieg ist unwiderruflich. Regina Müller regina.mueller@wien.gv.at Daher wird dringend empfohlen, dass sich jede und jeder bestens informiert und diesen Schritt gründlich überlegt. Interessierte sollten sich im Intranet auf der Umstiegsplattform die Er- Kollektivverträge & klärvideos ansehen, den Ablauf und die FAQs in Ruhe lesen und das Online-Tool der Dienstgeberin nutzen. All das hilft bei der Entscheidung. Soziale Arbeit Elisabeth Jarolim In eine andere Dienststelle wechseln oder nicht? Auch das ist eine elisabeth.jarolim@wien.gv.at Frage, die viele beschäftigt. Künftig soll die interne Mobilität gefördert werden, sagt die neue Personaldirektorin Dr.in Cordula Gottwald im HG 1 Organisation & Gespräch mit Manfred Obermüller (Seiten 10 bis 12). In Zukunft sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Größe und Vielfalt der Stadt Veranstaltungen besser für sich nutzen können. Michael Witzmann michael.witzmann@wien.gv.at Eine weitere Art der Entscheidung ist jene für eine nachhaltigere ebensweise. Statt wegzuwerfen könnte man kaputte Geräte auch L Nähere Informationen entnehmen Sie bitte reparieren lassen (Seiten 28 und 29) oder man könnte sich bewusst unserer Homepage www.hg1.at gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln entscheiden. Denn aktuell landet ein Drittel der weltweit produzierten Nahrungsmittel auf dem Müll. (Seite 26). Eine der wohl wichtigsten Entscheidungen lautet: Soll ich mich imp- fen lassen oder nicht? Der Weg aus der aktuellen Krise ist die Impfung. Alternativlos! Nur eine Impfung schützt vor einem schweren Krank- heitsverlauf – nur die Durchimpfung der Bevölkerung bringt uns unser „früheres“ Leben wieder zurück. Bitte lassen Sie sich impfen! teamwork@fsg-hg1.at Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: FSG in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft – Landesgruppe Wien – Hauptgruppe 1, 1090 Wien, Maria-Theresien-Straße 11, Tel.: (01) 31316-83700, DVR.Nr. 0046655, ZVR.Nr. 576 43 93 52 Vorsitzender: Manfred Obermüller StV.: Margit Pollak, Günter Unger Redaktionskomitee: Erwin Feichtelbauer, Gerhard Heczko, Marianne Klepac-Baur, Regina Müller, Manfred Obermüller, Beate Orou, Gerhard Pledl, Margit Pollak, Melanie Orou, Angelika Schleinzer, Felix Steiner, Günter Unger, Andreas Walter, Michael Witzmann Chefredaktion: Karin Zauner-Lohmeyer Layout: esberger | strategie & kommunikation Erscheinungsort: Wien Erscheinungsart: mindestens vier Mal jährlich Hersteller: Druckerei Jentzsch, 1210 Wien Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Jede Vervielfältigung von Texten und/oder Fotos bzw. Illustrationen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Coverfotos: Adobe Stock Einsetzen. Durchsetzen. Umsetzen. Hauptgruppe 1.
4 Politik & Gewerkschaft teamwork 01/2021 Europa Jetzt holt die EU den Hammer raus Die geplante Renovierungswelle für die rund 220 Millionen Gebäude in der EU schafft neue Jobs, senkt den Schadstoffausstoß und bekämpft die Energiearmut. G reen Deal“ nennt die „ EU ihr Paket zur klima politischen Sanierung Europas. Die Ziele dabei sind hoch gesteckt: eine Emissionsminde- BILD: © ROBERT RUBA rung von mindestens 55 Prozent bis zum Jahr 2030 und Klimaneu- BILD: © SYMBOLFOTO SHUTTERSTOCK / GRAJA tralität bis 2050. Diverse Maß- nahmen wie etwa eine Renovie- Thomas Kattnig rungswelle sollen Arbeitsplätze Bereichsleiter EU schaffen und die Mitgliedstaaten und Internationales in eine grüne Zukunft führen. der younion_Die Daseinsgewerk- Gebäude verbrauchen schaft, Mitglied 40 Prozent der Energie im Europäischen Im Rahmen der Renovierungs- „Die Regierung muss endlich die EU-Gelder für erneuerbare Energien, Wirtschafts- und Sozialausschuss welle nimmt die EU-Kommission Sanierungen und neue Technologien abholen!“ die Gebäude ins Visier. Sie sollen energie- und ressourceneffizienter werden. Denn nach EU-Angaben wurden 85 Prozent vor 2001 er- Bekämpfung von Energiearmut, entfallen rund 40 Prozent des baut und entsprechen nicht mehr denn 34 Millionen Menschen in gesamten Energieverbrauchs der den Energieeffizienzkriterien. der EU sind nicht in der Lage, Union auf Gebäude, damit auch ihre Wohnung ausreichend warm 36 Prozent der durch Energiever- Renovierungen als zu halten. Dem muss entschieden brauch verursachten Treibhaus- Job-Motor entgegengewirkt werden, denn gase dieses Sektors. Bis 2029 soll die Renovierungs- beim Kampf gegen die Klima Viele Personen mussten von rate auf zwei Prozent verdoppelt krise dürfen die verteilungs- und einem Tag auf den anderen über- werden. Bei einem Investitions sozialpolitischen Aspekte nicht wiegend zu Hause im Home- bedarf von jährlich zusätzlich vernachlässigt werden. Renovie- Office arbeiten. Die eigenen vier 275 Milliarden Euro werden 35 rungen sind vor allem für einkom- Wände wurden gleichzeitig zu Bü- Mill ionen Gebäude renoviert. mensschwache und energiearme ros, Schulen oder K indergärten, Notwendige bauliche Schritte Haushalte zentral, sie müssen für Rückzugsorten und Freizeitorten. für eine klimaneutrale Zukunft diese leistbar und unkompliziert Dabei wurden auch die Schwach- schaffen dabei rund 160.000 Ar- durchführbar sein. Richtig ange- stellen der Wohneinheiten und beitsplätze und sorgen für einen gangen kann die Renovierungs- Gebäude sichtbar: Von den 220 positiven Effekt für die Wirt- welle eine gute Gelegenheit sein, Millionen Gebäuden in der EU schaft. Die öffentliche Hand hat die Lebensqualität der Menschen, bei den Ausschreibungen auf die die in diesen Gebäuden leben, Erfüllung der Qualitäts- und So- zu verbessern. Und sie kann For- zialkriterien zu achten, Arbeit- schung und Digitalisierung för- „Eine klimaneutrale EU braucht nehmerInnenschutz muss dabei dern, um Treibhausgasemissionen oberste Priorität haben. nachhaltig zu verringern. klimapolitische, wirtschaftliche und Ein weiterer zentraler Aspekt soziale Maßnahmen.“ der Renovierungswelle ist die thomas.kattnig@younion.at
Politik & Gewerkschaft 5 teamwork 01/2021 Leitartikel Die Gewerkschaft ist der Motor für gerechte Entlohnung im Magistrat Verbesserungen auch im „ Alt-System“ erforderlich F ür gerechte Gehälter haben wir wendig, finanziell attraktive Fachkar- uns als Gewerkschaft von Anfang rieren zu ermöglichen, auch ohne Füh- an eingesetzt. Dass es bei der Ent- rungsaufgaben. lohnung in der Stadt nicht mehr ganz BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1 „gerecht“ zugeht, hat sich immer stärker Wichtig war auch das Abf lachen gezeigt. Das 40 Jahre alte Gehaltssche- der Gehaltskurve, da die Stadt dies- ma war in die Jahre gekommen. Deshalb bezüglich vom EuGH kritisiert w urde. haben wir eine Reform angestoßen. Der starke Anstieg der Gehälter im Al- ter wurde als unverhältnismäßig zum Gemeinsam mit der Dienstgeberin Manfred Wissens- und Erfahrungszuwachs ein- haben wir mit Beharrlichkeit und Aus- Obermüller gestuft. So ist es vorgekommen, dass dauer ein neues Dienstrecht auf den Weg Vorsitzender für die g leiche Tätigkeit aufgrund des gebracht. Auf unseren Druck hin wurde Hauptgruppe 1 Altersu nterschieds sehr unterschiedlich ab April die Möglichkeit geschaffen, vom entlohnt wurde. alten ins neue Schema umzusteigen. Was wir aber bei aller Euphorie rund um das Die Kolleginnen und Kollegen aus dem „Alt-Sys- neue Besoldungsrecht nicht vergessen dürfen: Wir tem“ können nun für sich abwägen, welches der bei- müssen das „Alt-System“, in dem sich rund 60.000 den „Pakete“ – mit all den Vor- und Nachteilen – für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden, ebenso sie attraktiver ist. Um diesen Umstieg formal kor- dringend verbessern und an die geänderte Arbeits rekt zu ermöglichen, erheben die Kolleginnen und realität anpassen. Erste Gespräche habe ich mit der Kollegen der MA 2 seit Monaten flächendeckend die neuen Personald irektorin bereits geführt. Packen Vordienstzeiten. Ein ganz großes „Danke“ für ihren wir’s an! unermüdlichen Einsatz! manfred.obermueller@wien.gv.at Viele fragten mich: „Warum diese Reform?“ Ganz einfach: Damit die Stadt im Kampf um die besten Köpfe mithalten kann. Gefragt war ein Gehalts schema, das wesentlich attraktivere Einstiegsge hälter bietet und sich monetär nicht nur an der „Wir müssen das Alt-System Ausbildung und den Vordienstzeiten orientiert, son- dern auch die jeweilige physische und psychische dringend an die geänderte Arbeitsbelastung berücksichtigt. Zudem war es not- Arbeitsrealität anpassen!“
6 Politik & Gewerkschaft teamwork 01/2021 Thema Umstieg in das Wiener Bedienstetengesetz Ab 1. April 2021 ist ein freiwilliger Umstieg möglich – davor gibt es viel zu bedenken. Wir empfehlen, unbedingt die zahlreichen Informations angebote zu nützen. W er vor dem 1. Jänner 2018 in den Dienst der Stadt Wien eingetreten ist, hat ab 1. April 2021 das Recht, den Umstieg in das neue Wiener Bedienstetengesetz zu erklären. D e r Um st ieg w i l l jedo c h wohlüberleg t sein, und man sol lte unbedi ng t vorher die zahlreichen Informationsange- bote nützen (siehe auch Artikel BILD: © SYMBOLFOTO SHUTTERSTOCK / ANDREY_POPOV auf Seite 15). Schließlich hat ein Umstieg zahlreiche Konsequen- zen, die man unwiderruflich in Kauf nimmt. Das Umstiegsrecht ist so ge- staltet, dass man im W esentlichen genauso behandelt wird, als würde man zum Umstiegszeitpunkt neu bei der Stadt Wien anfangen. Daher ist ein Umstieg nur auf Wunsch der Bediensteten mög- lich. Niemand kann zum Umstieg gezwungen werden. Wie läuft der Umstiegsprozess ab? Der Ablauf ist sehr übersichtlich gegliedert: Die younion legte großen Wert darauf, dass am Umstieg III. Umstiegs interessierte KollegInnen zuerst I. Mitteilung II. Information erklärung eine individuelle, umfassend schriftliche Information von der Dienstgeberin erhalten, bevor Schritt I: „Mitteilung“ der/des mindestens drei Monate in der sie den unwiderruf lichen Um- Bediensteten – Interesse am Zukunft liegt. stieg in das Wiener Bedienste- Umstieg tengesetz e rklären. Außerdem Ab 1. April 2021 können am Um- Ausnahme: Man kann aus- achtete die younion darauf, stieg interessierte KollegInnen nahmsweise festlegen, dass der dass das Umstiegsre cht zeitlich schriftlich der Dienstgeberin Umstiegstermin schon der 1. Ap- nicht befristet ist – man kann mitteilen, dass sie einen Umstieg ril 2021 sein soll. Voraussetzung also auch bei späteren Entwick- in Erwägung ziehen. Am besten dafür ist aber, dass die Mitteilung lungen in der Lauf bahn (z. B. verwenden Sie das bereitgestell- bis 30. Juni 2021 in Ihrer Per- Übernahme einer anspruchs- te Formular „Bekanntgabe des sonalstelle einlangt. Danach ist volleren Funktion) immer noch Interesses am Umstieg“. Wichtig nur mehr ein Umstiegstermin für überlegen, ob nun ein Umstieg ist, dass man als Umstiegstermin mindestens drei Monate im Vor- vorteilhaft ist. einen Monatsersten festlegt, der aus möglich.
Politik & Gewerkschaft 7 teamwork 01/2021 Thema Schritt II: schriftliche Information Funktionsorientierte Einstufung Sobald die Mitteilung der/des Eines der wesentlichsten Merkmale des Wiener Bedienstetengesetz Bediensteten in der Personal- es ist die funktionsorientierte (und nicht mehr die rein ausbildungs stelle eingelangt ist, beginnt die orientierte) Einstufung. Ändert sich die Funktion (= die tatsächlich erste Prüfung: Die Personalstelle ausgeübte Tätigkeit), kann sich auch die Einstufung ändern (Rück prüft jene Voraussetzungen, die reihungen, Umreihungen, Höherreihungen). Alle Dienstposten der vorliegen müssen, bevor man Stadt Wien wurden parallel nach der Logik des Wiener Bediensteten auf einem Dienstposten mit die- gesetzes ser Modellstellenzuordnung im neuen System eingereiht werden ¾ einer Berufsfamilie, kann. Liegen die „Zugangsvor- ¾ einer Modellfunktion und aussetzungen“ nicht vor, infor- ¾ einer Modellstelle miert die Personalstelle die/den Bedienstete/n schriftlich, und zugeordnet. Die Zuordnung eines Dienstpostens zu einer Modell ein Umstieg ist zu diesem Termin stelle ist fix mit einem Schema (es gibt die Schemata W1 bis W5) und nicht möglich. einem Gehaltsband verknüpft. Die korrekte Zuordnung erfolgt in der Dienststelle, wobei der Personalvertretung (= dem Dienststellenaus Liegen die Zugangsvorausset- schuss) ein Mitwirkungsrecht zusteht. Weder die Hauptgruppe 1 noch zungen vor, prüft die Personal- die younion verfügen über diese Daten. Auch die MA 2 kann keine An stelle Ihre (Vor-)Dienstzeiten, ob gaben zu Ihrer Dienstpostenbewertung machen. diese für Ihren „Umstiegsdienst- posten“ berufseinschlägig oder gleichwertig sind. Danach gehen die Unterlagen an die MA 2. Die MA 2 erstellt die schriftliche In- rechtlich wird man behandelt jahr bleiben erhalten. Ein gerin- formation zum Umstieg. Sie ent- wie alle anderen vertraglich geres Urlaubsausmaß wird erst hält folgende Elemente: Bediensteten. Allerdings gibt es zum nächstfolgenden Kalender- für eine Pension eine Wartezeit jahr (gerechnet vom Umstiegs- ¾ die besoldungsrechtliche von fünf Jahren. Auch der Fäl- jahr) wirksam. Ausnahme: Man Stellung im Fall eines Umstiegs ligkeitstermin in der Gehaltsab- wählt als Umstiegszeitpunkt und rechnung ändert sich: Statt am den 1. Jänner – in diesem Fall ¾ welche Rechtsfolgen und Monatsersten im Voraus ist das tritt die Verringerung sofort ein. welche Modalitäten mit dem Gehalt am Monatsletzten im 5. Eventuell muss man – abhän- Umstieg verknüpft sind. Nachhinein fällig. gig von der neuen Modellfunk- 4. Das Urlaubsausmaß kann sich tion zum Umstiegszeitpunkt – Die wichtigsten Rechtsfolgen und verringern: Ein höheres Ur- eine Dienstausbildung (oder Modalitäten sind: laubsausmaß gebührt erst, wenn Teile davon) verpflichtend ab- 1. Ab dem Umstiegszeitpunkt in einem Kalenderjahr zwei Be- solvieren. Hat man im „alten“ wird das Dienstverhältnis nur dingungen gleichzeitig vorlie- Dienstrecht bisher keine Dienst- mehr als vertragliches Dienst- gen: Lebensalter und Dienstzeit prüfung abzulegen gehabt und verhältnis nach dem Wiener bei der Stadt Wien. Mehr als bekommt nach dem Umstieg Bedienstetengesetz fortgesetzt. 240 Stunden Urlaubsausmaß eine Dienstausbildung vorge- Dies gilt für alle UmsteigerInnen. sind nicht vorgesehen. schrieben, so kann im Fall des 2. Allfällige bisherige sonder- Allenfalls bestehende, nicht Nichtbestehens das Dienstver- vertragliche Vereinbarungen verfallene „Alturlaube“ sowie hältnis gekündigt werden. Auch fallen weg, das Wiener Bedien- der Jahresurlaub im Umstiegs- bei diesem Punkt zeigt sich stetengesetz sieht keine Son- derverträge vor. Urlaubsausmaß *) Lebensalter Dienstzeit 3. Ein Pragmatikum wird been- lt. Wr. Bedienstetengesetz bei der Stadt Wien det, es besteht kein Anspruch mehr auf Beamtenpension 200 Stunden (Basis) – – („Ruhebezug“). Allerdings 216 Stunden 33. Lebensjahr 5 Jahre leistet die Stadt Wien einen 240 Stunden (maximal) 43. Lebensjahr 10 Jahre Überweisungsbetrag nach dem Keine weitere Erhöhung – – ASVG in die gesetzliche Pen- sionsversicherung. Pensions- *) bezogen auf Vollbeschäftigung
8 Politik & Gewerkschaft teamwork 01/2021 Thema deutlich, dass UmsteigerInnen genauso behandelt werden, Wie werde ich eingestuft? wie EinsteigerInnen. Wer schon Bei der Einstufung wird man so behandelt, als würde man zum Um eine „alte“ Dienstprüfung mit- stiegszeitpunkt völlig neu bei der Stadt Wien beginnen. Zum Um bringt, muss zwar beim Schei- stiegstermin sind dazu zwei Kriterien wichtig: Welcher Modellstelle tern keine Auflösung mehr be- ist der Dienstposten zum Umstiegszeitpunkt zugeordnet, und welche fürchten, kann aber später in berufseinschlägigen Zeiten sind für den „Umstiegsdienstposten“ keine andere Modellfunktion tatsächlich anzurechnen? So ergibt sich die neue Gehaltsstufe im mehr aufsteigen. Gehaltsband. Nur gleichwertige Berufserfahrungsjahre – bezogen 6. Ein allfälliger Anspruch auf auf den „Umstiegdienstposten“ – sind voll anrechenbar. Gleichwertig „Abfertigung Alt“ wird zum sind frühere Tätigkeiten dann, wenn sie zu mindestens 75 % mit den Umstiegszeitpunkt abgerech- Tätigkeiten des „Umstiegsdienstpostens“ übereinstimmen. Gleich net und gespeichert. Ab dem wertige Zeiten sind unbeschränkt anrechenbar. Allgemein berufs Umstiegszeitpunkt zahlt die einschlägige Zeiten sind nur bis höchstens 10 Jahren anrechenbar. Dienstgeberin Beiträge in die Die beiden Anrechnungsvarianten können aber nicht zusammen MitarbeiterInnenvorsorgekasse gezählt werden. ein („Abfertigung Neu“). Beim endgültigen Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis erhält man somit – sofern der Grund des Ausscheidens eine Abferti- gung zulässt – eine Mischung aus „Abfertigung Alt“ und „Ab- fertigung Neu“. Schritt III: Umstiegserklärung Wer nun aufgrund der schriftli- chen Information der MA 2 tat- sächlich umsteigen will, muss da- rauf achten, dass die eigentliche Umstiegserklärung binnen vier Wochen in der MA 2 einlangt. Mit der Umstiegserklärung ak- zeptiert man sämtliche Inhalte, die in der schriftlichen Informa- tion dargelegt sind. Ein Streichen oder Ändern der Inhalte ist nicht zulässig. Der Umstieg ist nach der wirksamen Umstiegserklärung unwiderruflich, d. h. ein Zurück in das alte Dienstrecht ist dann ausgeschlossen. Wer die Inhal- te der schriftlichen Information nicht in Kauf nehmen möchte oder nicht mit allen Punkten zu- frieden ist, muss natürlich keine Umstiegserklärung abgeben. Informationen sind das Um und Auf Die MA 2 stellt zahlreiche Infor- mationsangebote bereit (siehe auch Artikel „Umstieg – Informa- BILD: © STADT WIEN/MA2 tionsplattform mit Online-Tool und Erklärvideos“). Wer sich ernsthaft für den Umstieg inter essiert, sollte diese Angebote
Politik & Gewerkschaft 9 teamwork 01/2021 Thema Außerdem wissenswert ¾ Nebengebühren wie z. B. Erschwernis- oder Leistungszulagen fallen ab dem Umstiegszeit punkt weg. Es besteht nur mehr Anspruch auf allfällige „Vergütungen“ nach der „Vergütungs verordnung“ (z. B. Überstunden). Die Vergü tungsverordnung sieht wesentlich weniger Ver gütungen vor als der N ebengebührenkatalog. ¾ Die Gehaltsbänder im Wiener Bedienstetengesetz haben nur zwölf Gehaltsstufen, weil die Verweil dauer für die nächste Gehaltsstufe ansteigt. Gehaltsstufe Verweildauer 1, 2 und 3 zwei Jahre 4, 5 und 6 drei Jahre BILD: © SYMBOLFOTO SHUTTERSTOCK / FIZKES 7 vier Jahre ab Stufe 8 fünf Jahre Eine höhere Gehaltsstufe bedeutet nicht automatisch, dass ein höherer Gehaltsbetrag damit verbunden ist. nbedingt nutzen, bevor man den u Umstiegsprozess in Gang setzt. Jede Kollegin und jeder Kol- lege hat ihre/seine persönliche Berufslauf bahn, die im Zuge des Umstiegsprozesses beurteilt wird. Vergleiche mit anderen KollegInnen oder gar „Ferndia gn osen“ sind daher irrelevant und unseriös. Die Hauptgruppe 1 oder die younion können zwar Allgemeines zum Umstiegsrecht erklären, jedoch keine Aussa- gen zur individuellen Laufbahn treffen. Umso wichtiger ist es, sich anhand der Info-Angebote mit den Merkmalen des Wiener Bedienstetengesetzes zu beschäf- tigen, wenn man einen Umstieg überlegt. teamwork@fsg-hg1.at „Ein freiwilliger Umstieg in das BILD: © STADT WIEN/MA2 Wiener Bedienstetengesetz hat im Dienstverhältnis individuelle Auswirkungen.“
10 Politik & Gewerkschaft teamwork 01/2021 Im Gespräch „Wow, du arbeitest bei der Stadt Wien!“ Warum es wichtig ist, dass sich Menschen in ihrer Arbeit verwirklichen können, erklärt Dr.in Cordula Gottwald, die neue Bereichsdirektorin für Personal und Revision, im Gespräch mit Manfred Obermüller. Was hat dich dazu bewogen, bei zum Erholen u. v. m. sind Rege- Und als Dienstgeberin? der Stadt Wien zu arbeiten? lungen, die uns heute selbstver- A ls Dienstgeberin ist es mir Ich bin in Wien geboren und auf- ständlich erscheinen. Tatsächlich w ichtig, dass ich die Mitar- gewachsen. Für mich ist Wien die wurden sie aber hart erkämpft. beiter in nen und Mitarbeiter schönste Stadt der Welt. Nach Jeder von uns kann einmal die bestmöglich unterstütze, da- meiner Ausbildung wollte ich Unterstützung der Gewerkschaft mit sie ihren Job gut machen einen Beitrag zum Funktionieren brauchen. Auf ArbeitgeberInnen- können und sich für die Stadt dieser wunderbaren Stadt leisten seite bedeutet Gewerkschaft, dass Wien engagieren, so wie das und die vielfältigen Aufgabenbe- ein engagierter Partner unter Be- auch eine starke Personalv er reiche machten mir sehr rasch achtung der gemeinsamen Ziele tretung macht. Umgekehrt muss klar, dass ich in der Stadt Wien immer auf die Interessen der es im Sinn einer guten Zusam meinen Traumjob finde. Und das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter menarbeit auch möglich sein, habe ich! schaut und sie in Erinnerung ruft. Kritik auszusprechen, wenn eine Für mich als Mitarbeiterin bedeu- Arbeitsleistung nicht oder nicht Was bedeutet Gewerkschaft für tet Gewerkschaft, dass ich einen ausreichend erbracht wird. Hier dich? starken Partner habe, der mich sind beide Seiten gefragt, denn Wie viel wir arbeiten, wie wir über meine Rechte informiert, gemeinsam übernehmen wir die arbeiten, eine faire Bezahlung, meine Interessen vertritt und sich Verantwortung für das Gesamt- die Berücksichtigung unserer Ge- schützend vor mich stellt, wenn unternehmen. sundheit im Arbeitsumfeld, Zeit ich Unterstützung benötige. Wie würdest du die Sozialpart- nerschaft in Wien beschreiben? Die Sozialpartnerschaft hat in Wien eine lange und gute Tra- dition. Der institutionalisierte Interessenausgleich ist extrem wichtig und macht uns wirt- schaftlich erfolgreicher, als das mit Streiks und Arbeitskämpfen möglich wäre. Für mich ist es essentiell, die Expertise der Sozi- alpartner einzubeziehen und ge- meinsam daran zu arbeiten, die Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Welche Schwerpunkte wirst du als neue Bereichsdirektorin BILD: © ROBERT RUBAK / HG 1 setzen? Ich möchte jenen, die etwas er- reichen wollen, die Möglichkeit bieten, das innerhalb der Stadt zu schaffen. Ich will durch Weiter
Politik & Gewerkschaft 11 teamwork 01/2021 Im Gespräch BILD: © ROBERT RUBAK / HG 1 bildung die persönliche Weiter- steht auf unserer Agenda ganz klare Rahmenb edingungen vor- entwicklung forcieren und Karri- weit oben. zugeben – es wird auch weiterhin eren ermöglichen. Das motiviert, klare Verantwortungen in vielen verbessert die Leistung und er- Wo siehst du die aktuellen Bereichen benötigen. höht den Weitblick. Zudem wer- Herausforderungen? Leider sehen wir auch, dass de ich das „Betriebliche Gesund- Eine große Herausforderung sich manche Kolleginnen und heitsmanagement“ neu aufstellen ist die Tatsache, dass viele Be- Kollegen im Home-Office selbst und mich mit Fragen der Arbeits- dienstete in den kommenden ausbeuten. zeitflexibilisierung, der Digitali- Jahren in Pension gehen werden. Wir müssen den Leuten sagen: sierung und mit neuen Arbeits Wir wollen durch betriebliches „Es ist okay, wenn ihr auscheckt. formen beschäftigen. Gesundheitsmanagement die Ihr seid nicht 24 Stunden im Menschen länger gesund und Dienst, nur weil ihr Home-Office Wir haben rund 60.000 Bediens- fit im Arbeitsleben halten. Ei- macht!“ Ich will die Rahmenbe- tete im bestehenden Gehalts ne weitere Herausforderung ist dingungen vorgeben, dass Leis- system. Wie geht es mit dem die Digitalisierung. Wir müssen tung erbracht wird, dass sich die „Alt-System“ weiter? Kommt zum die Möglichkeiten, die sie bietet, Menschen aber nicht selbst aus- Beispiel jemand neu in den nutzen, ohne jemanden zu über- beuten. Das mobile Arbeiten müs- Magistrat, kann er oder sie einen fordern oder zurückzulassen. sen wir uns nach Corona ganz Posten sofort bekleiden. Bewirbt Gerade beim mobilen Arbeiten genau anschauen und evaluieren. sich jemand aus dem bestehen- müssen wir auf den Erhalt des den System, kann er oder sie bis Teamgeists und des Gemein- zu acht Jahre warten. Da gibt es schaftsgefühls achten und die dringenden Nachbesserungs Isolation von Menschen verhin- „Ich möchte den Mitarbeiterinnen bedarf! dern. Bei all den modernen Ar- und Mitarbeitern die Vielfalt und Wir werden uns das anschauen. beitsformen und Freiheiten wird Die Evaluierung des „ Alt-Systems“ es wichtig sein, auch zukünftig Größe dieser Stadt zeigen.“
12 Politik & Gewerkschaft teamwork 01/2021 Im Gespräch Was macht eine moderne Arbeit- Wir müssen stärker auf die Be- geberin aus? Hast du eine Vision? dürfnisse unserer Bediensteten Die Arbeitswelt ist mobiler ge- eingehen. Das gelingt uns, wenn worden. Ich glaube, dass die Leu- wir auf sie hören und wenn wir te wechseln und dass sie nicht ein neue Modelle erproben. Wir sind Leben lang das Gleiche machen attraktiv, wenn sich unsere Mit- wollen. Ich möchte den Mitar- arbeiterinnen und Mitarbeiter beiterinnen und Mitarbeitern die selbst verwirklichen können und Vielfalt und Größe dieser Stadt Beruf und Privatleben gut verein- zeigen und ihnen sagen: „Schaut bar sind. Ich möchte Impulse set- euch diesen riesengroßen Appa zen, sodass man zukünftig immer BILD: © ROBERT RUBAK / HG 1 rat an! Da wird es doch einen öfter hört: „Wow, du arbeitest bei Platz geben, wo ihr wirklich der Stadt Wien!“ glücklich seid und euch verwirkli chen könnt!“ Das neue Dienst- Gibt es einen Menschen, der dich und Besoldungsrecht ermöglicht sehr geprägt hat? diese interne Mobilität, und das Ja, diesen besonderen Menschen ist gut so. gab es. Meine Französischpro- sitiven Lebenseinstellung, ihrem fessorin im Gymnasium hat uns Einsatz für schwächere Menschen Was kann getan werden, dass die Schülerinnen und Schülern viel und für Tiere weitergegeben. Lei- Stadt eine noch attraktivere von ihrem Wissen, ihrer Erfah- der ist sie schon verstorben. Arbeitgeberin wird? rung, ihrer Offenheit und ihrer po- Hast du ein Vorbild? Ich habe viele Vorbilder. Ich möch- te mich jetzt nicht auf ein Vorbild Zur Person einschränken oder f estlegen, denn es gibt viele Menschen und Dr.in Cordula Gottwald großartige Persönlichkeiten, die Bereichsdirektorin für Personal und R evision ich für ihre Haltung und/oder ihr Tun bewundere. Gottwald studierte Jus an der Universität Wien und Gesang an der MUK Privatuniversität und trat im Jahr 2000 in den Dienst der Stadt Wien ein. Dein Beruf ist unglaublich Nachdem sie einige Stationen in der Wiener Stadtverwaltung durchlaufen fordernd. Wo tankst du Energie? hatte (Magistratisches Bezirksamt, MA 16 – Wiener Schlichtungsstelle in Neben meinem erfüllenden Job Wohnrechtsangelegenheiten, MA 22 – Umweltschutz) blieb sie von 2004 an habe ich auch ein sehr erfüllendes in der MA 64 – Rechtliche Bau-, Energie-, Eisenbahn- und Luftfahrtangelegen Privatleben. Aus Gesprächen mit heiten. meinem Mann oder Treffen mit Im Jahr 2008 wurde sie stellvertretende Abteilungsleiterin, im November lieben Freunden tanke ich Ener- 2010 A bteilungsleiterin der MA 64. gie und Kraft. Im Juni 2018 übernahm sie als erste Frau die Leitung der Präsidialabteilung und war darüber hinaus Bereichsleiterin für Dezentralisierung der Verwal- Was wünschst du dir von der tung der Stadt Wien. Gewerkschaft? Ich wünsche mir, dass wir die Was mir Spaß macht Freunde treffen, Zeit mit meiner Familie großen Herausforderungen der verbringen Zukunft gemeinsam bewältigen Was mir wichtig ist Respekt und Toleranz, Rücksichtnahme auf und auch wenn es einmal im Schwächere, Tierschutz Getriebe knattert oder der Weg Was ich nicht ausstehen kann Intoleranz, Überheblichkeit, besonders holprig ist, wir uns Rücksichtslosigkeit unserer R ollen, aber allen voran Lieblingsbuch „La peste“ von Albert Camus auch unserer Verantwortung be- LieblingsschauspielerIn Tom Hanks wusst sind, die wir gemeinsam Lieblingsmusik Klassik (Oper) tragen: das Wohl unserer Mit- Hobbys fremdsprachige Literatur lesen arbeiterinnen und Mitarbeiter (Italienisch, Französisch), Freunde treffen, und das Funktionieren unserer Beschäftigung mit meiner Katze großartigen Stadt Wien. Austria oder Rapid kein Fußball teamwork@fsg-hg1.at
Politik & Gewerkschaft 13 teamwork 01/2021 Meinung Querraunzerin Finger weg von Justiz und Medien W ar Korruption im Spiel? Erhielt auch, dass die ÖVP nun gerade je- die ÖVP Spenden von Novoma- ne Institution fordert, die sie jahr- tic? Gab es eine Gegenleistung z e h nte l a ng ve he me nt abge le h nt dafür? Diesen Fragen geht die Wirtschafts- hat – selbst bei den Regierungsverhand und Korruptionsstaatsanwaltschaft nach. lungen: eine weisungsfreie Bundes- Gegen Finanzminister Gernot Blümel wur- staatsanwaltschaft. den „Ermittlungsschritte aufgrund einer Verdachtslage“ eingeleitet, darauf folgte Warum dieser Sinneswandel? Vielleicht, eine gerichtlich bewilligte Hausdurchsu- weil dann die Wirtschafts- und Korrup- chung. Und das alles nicht tionsstaatsanwaltschaft „an- zum Spaß und nicht aus Bös- Was die ÖVP da ders“ organisiert würde? willigkeit, sondern schlicht- weg, weil es in einem Rechts- aufführt, schädigt Wir erleben die Volkspartei staat eine unabhängige Justiz Österreich! in Bedrängnis, die um sich gibt, die ihren Job macht. schlägt und auch die Medi- en an die Kurzsche, äh kurze Doch die ÖVP will im Fall Blümel das Procedere nicht Leine nehmen möchte. Sie will den Journalistinnen akzeptieren. Also jene Partei, die den Innenminister und Journalisten das Zitieren aus Ermittlungsakten stellt, der immer und immer wieder von „geltendem per Gesetz verbieten und damit die wertvolle Auf- Recht“ spricht, wenn es um die Abschiebungen von klärungsarbeit der Medien unter Strafdrohung stel- Kindern geht: „Wir vollziehen nur das Gesetz!“ len. Der Begriff „Message-Control“ ist ja untrennbar mit Sebastian Kurz verbunden. Ziel der türkisen Gesetze vollziehen – genau das passiert ja jetzt auch. Öffentlichkeitsarbeit ist es, auf Medien Druck auszu- Nach dem öffentlichen Bekanntwerden des Vor- üben, um sie möglichst inhaltlich unter Kontrolle zu wurfs gegen Blümel verteidigt sich die Volkspartei bekommen. Ich sag nur: Finger weg von Justiz und vehement durch gezielte Angriffe auf die Justiz. Die Medien, von diesen tragenden Säulen der Demokra- Vorwürfe gehen von völligem Versagen über Un- tie! Was die ÖVP da aufführt, schädigt den „Standort fähigkeit und Chaos bis hin zu der Theorie, hinter Österreich“. der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stehe ein geheimes parteipolitisch linkes Netzwerk, das alles lenken würde. Ist das oarg?! Voll gruselig! Ist da vielleicht jemand jemandem zu nahe ge- kommen, viel zu nahe? Seltsam erscheint mir
14 Hauptgruppe 1 teamwork 01/2021 Dienststellen Gewerkschaftsmitglieder haben’s besser Mit 1. April wird es für Bedienstete, die vor dem 1. Jänner 2018 in den Dienst der Stadt Wien eingetreten sind, möglich, den Umstieg in das Wiener Bedienstetengesetz zu erklären. D er Umstieg in das neue Dienstrecht gemäß dem neuen Wiener Bedienste- tengesetz kann durchaus interes- sant sein. Im Rahmen des Abwä- gens von Für und Wider werden sich wahrscheinlich Fragen stel- len, bei denen die fachkundige Unterstützung von Personalver- tretung und Gewerkschaft sicher willkommen ist. Vorab schon eine ausdrückli- che Empfehlung: Lesen Sie alle BILD: © STADT WIEN/MA2 Informationen in Ruhe durch, die die Dienstgeberin auf ihrer Umstiegsplattform im Intranet bereitstellt, und nutzen Sie die umfangreichen Informations- Die Dienstgeberin bietet viele Informationen übersichtlich und kompakt angebote der Gewerkschaft auf zusammengefasst www.hg1.at. Damit werden be- reits im Vorfeld viele offene Fra- gen beantwortet werden. Für die verbleibenden Fragen stehen die örtlichen Vertrauenspersonen ten Grundlagen (Stellenbeschrei- Es können auch keine „Ferndia- selbstverständlich zur Verfügung. bungen, Tätigkeitsprofile, u. a. m.) gnosen“ abgegeben werden, die liegen uns nicht vor. Plausibilität sowie die rechtlichen Was wir nicht wissen können ... Folgen der Umstiegsinformatio- Bitte beachten: Die younion und Rein persönliche nen können nur von der Dienst- die Hauptgruppe 1 verfügen über Entscheidung geberin geprüft werden. Nicht keine Informationen zu den tat- Alle Fragen zur Zuordnung des vergessen: Wenn der Umstieg sächlich ausgeübten Tätigkeiten, Dienstpostens nach der Logik durchgeführt wurde, kann er zur Einstufung oder über die Zu- des Wiener Bedienstetengeset- nicht mehr rückgängig gemacht ordnung des Dienstpostens in die zes können daher nur von den werden. Empfehlungen für oder neue Modellstellensystematik. jeweiligen Personalstellen oder gegen einen Umstieg werden Auch die dazugehörigen relevan- allenfalls den örtlichen Personal von Personalvertretung und Ge- vertretungen beantwortet wer- werkschaft nicht gegeben – die den. Zusatzfragen von Gewerk- Entscheidung für oder gegen den schaftsmitgliedern können daher Umstieg kann aufgrund der Kom- von der younion und der Haupt- plexität und der weitreichenden „Umstieg ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ ist eine gruppe 1 nur nach Vorliegen Rechtsfolgen nur von den Kolle- individuelle Entscheidung der/des der schriftlichen Informationen gInnen selbst getroffen werden. der Dienstgeberin beantwortet Bediensteten.“ werden. guenter.unger@wien.gv.at
Hauptgruppe 1 15 teamwork 01/2021 Dienststellen Online-Tool und Erklärvideos zum Umstieg Seit März finden Sie im Intranet zahlreiche Möglichkeiten, um sich umfassend über die Vor- und Nachteile des Umstiegs in das neue Bedienstetengesetz zu informieren. W er sich für den Umstieg in das neue Dienst- recht interessiert und überlegt, den Umstiegsprozess in Gang zu setzen, sollte sich vorher unbedingt mit den neuen Begriffen und dem neuen Wiener Bedienstetengesetz beschäftigen. Nur so kann man seriös und fun- diert entscheiden, ob ein Umstieg tatsächlich in Betracht kommt oder nicht. Die Magistratsabteilung 2 hat dafür eine eigene Plattform im In- tranet eingerichtet: www.intern. BILD: © STADT WIEN/MA2 magwien.gv.at/web/umstieg KollegInnen können sich auch von extern einloggen, wenn sie z. B. in Karenz sind. Umfangreiche Informationsangebote und hilfreiche Online-Tools stehen bereit Auf der Intranet-Plattform finden Sie: ¾ Info-Blatt mit allen wichtigen Informationen zum Umstieg über das mit „Ihrer“ Modellstelle posten zugeordnet ist, finden Sie und zu den Umstiegsvoraus verbundene Gehaltsband. Der erstmals auf Ihrem Gehaltszettel setzungen Online-Assistent erklärt neue Ende Februar 2021 dargestellt. ¾ Beschreibung des Ablaufs des Begriffe und die wichtigsten Än- Umstiegs derungen, auf die Sie sich bei Wir empfehlen interessierten ¾ Rechtsgrundlagen des Um- Ihrem Umstieg einstellen müssen. KollegInnen, die Angebote auf stiegs dieser Plattform unbedingt zu ¾ FAQs Der Folder „Umstieg in das nützen, bevor sie einen Umstieg ¾ Formulare für den Umstieg Wiener Bedienstetengesetz“ kann in Erwägung ziehen und den ei- ¾ Online-Assistent mit allge- als barrierefreies PDF herunter gentlichen Umstiegsprozess in meinen Informationen zum geladen werden. Erklärvideos zu Gang setzen. Umstieg den Themen „Was ist der Umstieg in das Wiener B edienstetengesetz?“ angelika.schleinzer@younion.at Besonders hilfreich ist ein und „Wie steige ich um?“ ergän- eigenes Online-Tool. Es zeigt auf zen das umfangreiche Informa einfache Weise die Zugangsvor tionsangebot. „Erklärvideos und gut verständliche aussetzungen für Ihre Modell funktion. Sie bekommen damit Welcher Modellfunktion und Online-Tools helfen bei der einen guten ersten Überblick Modellstelle der eigene Dienst- Entscheidung.“
16 Hauptgruppe 1 teamwork 01/2021 Dienststellen Magistratsabteilung 2 unter Dauerdruck Seit Jahren jagt eine Gesetzesänderung die andere – aktuell im Fokus: Vordienstzeiten, Umstieg, Altersteilzeit. Das bringt die KollegInnen des Personalservice regelmäßig an ihre Belastungsgrenzen. F ür manche geht es nicht schnell genug – sie wollen umsteigen, Altersteilzeit nehmen oder ihre Vordienstzei- ten geprüft haben. Für die Kolle BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1 gInnen der MA 2 bedeutet das einen gewaltigen Kraftakt, denn diese Themen müssen neben ihren Kernaufgaben bearbeitet Angelika Schleinzer werden. BILD: © SYMBOLFOTO SHUTTERSTOCK / STOCK-ASSO Vorsitzende DA 102 – Personal Die dringenden Appelle der Personalvertretung, flankiert von Hauptgruppe 1 und y ounion, zeigten Wirkung: Seit 2020 wird das Personal der MA 2 aufge- stockt. Es war höchste Zeit. Neben den Mammutprojekten Umstieg, Vordienstzeitenreparatur & Co tickt längst die „Altersbombe“: Neuerungen im Dienst-, Besoldungs- und Steuerrecht kommen im Viele KollegInnen gehen in Kürze Minutentakt in Pension und nehmen ihr un- schätzbares Fachwissen mit. Die Verbleibenden jonglieren im Mi- angewiesen. Kein Wunder, dass Die KollegInnen sind sich einig: nutentakt mit dem Einschulen von bei den massiven Entwicklungen Jeder Umstiegsfall muss in Zu- neuen KollegInnen parallel zu den im Personalbereich auch die sammenarbeit mit den Personal Corona-, Steuer-, Dienstrechts- Personalstellen an ihre Grenzen stel len genauestens gepr üf t und sonstigen Änderungen. Fast stoßen. werden. Den berühmten „Knopf- schon nebenbei stemmen sie druck“ gibt es leider nicht – zu auch noch ihre Kernaufgaben: die Fachlicher Support steigt viele Punkte sind zu beachten, monatliche Gehaltsabrechnung enorm zu individuell sind die einzelnen von über 100.000 Bediensteten, Für den Umstieg mobilisieren Fälle. stellen Dienstverträge aus, erle- die KollegInnen der MA 2 wieder digen Teilzeit- oder Karenzansu- a lle Kräfte. Hinter v orgehaltener Hoffen auf eine Atempause chen u. v. m. Hand machen sich viele aber Die eingefleischten „ Zwara-Leute“ S orgen, wie sie die Aufgaben würden trotzdem nicht tauschen Auch die Personalstellen und fülle bewältigen sollen. Um dem wollen. Gegen eine kurze Atem- die Magistratsdirektion sind auf erwarteten Ansturm einigerma- pause hätten sie allerdings nichts den fachlichen Support der MA 2 ßen standhalten zu können, gab einzuwenden, bevor sie sich in es mit 1. Februar 2021 rasch noch den nächsten Wochen auf die eine interne Umstrukturierung. neuen Altersteilzeitregelungen „Den berühmten Knopfdruck für den Bis zur letzten Minute wurde mit vorbereiten müssen. Hochdruck auf den Start des Um- Umstieg gibt es leider nicht.“ stiegsrechts hingearbeitet. angelika.schleinzer@younion.at
Hauptgruppe 1 17 teamwork 01/2021 Dienststellen Arbeiten mit Kindern ist systemrelevant Seit einem Jahr gibt es fast nur ein Thema: Corona. Sieben-Tages-Inzidenz, Gurgel-, PCR- oder sonst welche Tests, Infektionszahlen. Maske nein, ja, anders. Lockdown hart, light – vielleicht einmal zur Abwechslung laktosefrei? B ei allen Verunsicherungen helfen klare Regeln, die im Vorfeld auch durchdacht werden müssen. In der Pandemie wurde leider oft vieles nicht bis BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1 ins Detail bedacht. Darum war es notwendig, häufig vor Ort trag- fähige Lösungen zu finden und sich als Bedienstetenvertretung im „Stimmenwirrwarr“ Gehör zu Margit Pollak verschaffen. BILD: © SYMBOLFOTO SHUTTERSTOCK / MONKEY BUSINESS IMAGES Vorsitzender- Stellvertreterin Die Stimme der Gewerkschaft Hauptgruppe 1 wurde oft überhört. Dialogbereit- schaft gibt es in Österreich lei- der nicht mehr überall. Wien ist anders! Es konnte durchgesetzt werden, dass eine COVID-19-Er- krankung als Berufskrankheit BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1 anerkannt werden kann. Für die KollegInnen eingesetzt Kinder brauchen den Kindergarten: für ihren Alltag und für ihre Herausforderungen gab es schon Bildungschancen vor Corona, gibt es während Marianne Corona und wird es auch noch Spätestens mit der Pandemie Eine der Nebenwirkungen von Klepac-Baur nach Corona geben. Und in sollten es alle verstanden haben: C orona ist, dass wir gewohnte Referentin für Wien ist auch nicht immer al- Arbeiten mit Kindern ist Arbeit! – geliebte oder ungeliebte – Pfa- Elementar- und les eitel W onne und Waschtrog. Was von außen leicht und un- de verlassen müssen. Aber viel- Hortpädagogik Eines gibt es aber jedenfalls: beschwert aussieht, ist Zeichen leicht ist es das, was es gilt, aus den Willen hin- und zuzuhören! höchster Professionalität und der Krise mitzunehmen: dass wir Damit gelang es, dass es in den enormen Engagements. neue Stärken und alte Schwächen Kindergärten nun möglich ist, klarer sehen. Denn Krisen bieten sich einmal pro W oche mittels Vorreihung im Impfplan immer auch eine Chance – nutzen Gurgeltest testen zu lassen. Für erkämpft wir sie! alle, die übrigens meinen, nur Trotz der hohen Systemrelevanz in den Schulen läuft es und bei wurden die KollegInnen der Kin- margit.pollak@wien.gv.at „uns“ nicht: Die Gurgeltests wur- dergärten aber in den ersten marianne.klepac-baur@wien.gv.at den durchgesetzt, noch bevor in Impfplänen der Bundesregierung Schulen getestet wurde, Tests nicht als prioritär zu impfende wurden und werden geliefert Gruppe berücksichtigt. Erst nach sowie abgeholt, ein Scanner zur lautstarkem Protest der Gewerk- Datenerfassung erleichtert die schaft wurden die KollegInnen in „Ohne Kindergärten können Eltern Administration. die Phase 2 vorgereiht. ihrem Beruf nicht nachgehen.“
18 Hauptgruppe 1 teamwork 01/2021 Dienststellen Aktualisierte Hausordnung für sichere Amtshäuser Das Bau- und Gebäudemanagement – MA 34 sorgt dafür, dass in allen Häusern mit KundInnenverkehr die Regeln für das Abstandhalten, das Maskentragen sowie die Hygieneregeln klar sind. M it dem schritt weisen Hochfahren der Stadt- verwaltung und dem Öffnen der Amtshäuser für die WienerInnen war es notwendig, BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1 die neuen gesetzlichen Regeln für die Betriebsaufnahme rasch, un- missverständlich und gut sicht- bar für alle zu kommunizieren. Robert Zodl Verankert wurden die neuen Re- Vorsitzender gelungen mit einem Zusatz zur DA 112 – Wohn- und Haus- und Nutzungsordnung. Hochbau und BTS Zuerst KollegInnen ... „An insgesamt 63 Standorten BILD: © STADT WIEN/MA 34 mussten zuerst einmal den Mit- arbeiterInnen die neuen Vorga- ben der Hausordnung rasch zur Kenntnis gebracht werden“, ver- weist Abteilungsleiter DI Klaus Die Hausarbeiter Wolfram Toth und Ali Ahmed (v.l.n.r.) sorgen dafür, Zimmel auf den Zeitdruck, u nter dass niemand die Corona-Regeln übersieht dem die M A 34 -KollegInnen standen. Wo der KundInnenver- kehr aufgrund der gesetzlichen Immer gut sichtbar für die Kun- zur Verfügung gestellt. So kann Rahmenbedingungen anders zu dInnen wurden die neuen Regeln jede Dienststelle im Bedarfsfall gestalten ist als bisher, wurde dann in 38 Schaukästen in den zusätzliche Ausdrucke erstellen. anhand einer Standortliste mit Eingangsbereichen der Amts- den wesentlichen Parametern der häuser ausgehängt. Darüber hin Die rasche, zeitgerechte Um- jeweiligen KundInnenfrequenz aus wurden 62 Dreiecks- und setzung gelang durch die her- sowie aufgrund der örtlichen Ge- 74 A-Ständer mit dem Zusatz zur vorragende bereichsübergrei- gebenheiten entschieden. Haus- und Nutzungsordnung gut fende Zusammenarbeit in der sichtbar aufgestellt. Die oft nicht MA 34. „Die KollegInnen der ... dann KundInnen ganz unkomplizierte KundInnen Fachber eiche Objektmanage- Die Zusammenarbeit und Ab- stromlenkung gelang mit all ment, Betrieb und technisches stimmung mit den Dienststellen – ihren Facetten vor allem durch Service, Infrastrukturdienste so- insbesondere den M agistratischen den vorbildlichen Einsatz der 18 wie Technik und Umwelt haben Bezirksämtern – war vorbildlich. AmtshauswartInnen und 24 Por- mit ihrer guten Zusammenarbeit tierInnen. Zusätzliche Unterstüt- die rasche Wiederaufnahme des zung gab es im Eingangsbereich KundInnenverkehrs gewährleis- vom Security-Personal. tet“, unterstreicht DI Zimmel den wichtigen Beitrag der Kolle- Darüber hinaus wurde der Zu- gInnen. „Motivierte MitarbeiterInnen sind satz zur Haus- und Nutzungsord- unersetzlich – speziell in der Krise.“ nung als Download im Intranet robert.zodl@wien.gv.at
Hauptgruppe 1 19 teamwork 01/2021 Dienststellen Walk-in, Drive-in, Checkbox Wien ist eine Millionenstadt, in der die Pandemie, so unberechenbar sie auch sein mag, vergleichsweise gut unter Kontrolle ist. Zufall ist das nicht. D ie Pandemie ist ein Mara thon. Die zweite H älfte „ ist a nstrengender“, hat vor kurzem ein Wiener Arzt in der ZiB 2 die aktuelle Corona- Situation beschrieben. Es wäre übertrieben zu behaupten, dass die weltweite COVID-19-Pandemie BILD: © SYMBOLFOTO SHUTTERSTOCK / ZSTOCK wirklich „unter Kontrolle“ sei – dazu sind die Mutationen des Virus zu gefährlich und noch zu wenig erforscht. Aber Wien hat es geschafft, ein Netzwerk des flexi- blen Reagierens zu spannen. Das Netzwerk ist engmaschig, dank der ÄrztInnen und PflegerInnen, auch all jener KollegInnen, die an unterschiedlichen Stellen ihren Beitrag dafür leisten, um in Wiens möglich, außer Haus zu gehen, ken und in vielen größeren Be- Intensivstationen massive Über- kann über 1450 telefonisch trieben abgerundet. Zusätzlich lastungen zu verhindern. ein Gurgeltest (mobiles Home werden Antigen-Tests für Schüle Sampling) angefordert werden. rInnen sowie „Wohnzimmer-Tests“ Mindestens ebenso wichtig ins Leben gerufen, von denen sind all jene, die quer über die Mit Ausnahme der Teststraße m onatlich fünf Stück gratis in Stadt die Teststrategie umsetzen: Floridsdorf/Donauinsel und beim Apotheken abgegeben werden. mobilen Home Sampling werden ¾ Acht Walk-in-Teststraßen für in allen Teststraßen Antigen- Die vergleichsweise g eringen Personen ohne Symptome: bei Schnelltests angeboten, deren Er- Ansteckungszahlen innerhalb körpernahen Dienstleistungen, gebnis in 15 Minuten vorliegt. Um der Bediensteten der Stadt Wien für exponierte Berufsgruppen, den gesamten Bedarf zu decken, zeigen, dass sich die Mitarbei für Zutritt zu Pflegehäusern wurden noch zusätzlich Projekte terIn nen vorbildlic h an die oder um Bekannte bzw. geschaffen: Schutzvorschriften halten. Bitte Verwandte zu schützen ¾ wöchentliche Testung des weiter so! Der Weg aus der K rise ¾ Drive-in-Teststraßen an vier Bildungspersonals ist die Impfung. Alternativlos! Standorten für symptoma- ¾ Tests für Magistratsmitarbeite- Sie schützt vor einem schweren tische Personen, die über ein rInnen und Krankheitsverlauf. Das Impfen Auto verfügen ¾ „Alles gurgelt“ – ein Projekt in ist in Wien voll angelaufen, doch ¾ Alle anderen können eine der Kooperation mit der Wirt- Lieferengpässe bremsen die Impf- 30 Checkboxen aufsuchen, die schaftskammer, dessen Ziel pläne etwas. Haben Sie noch et- von fast allen Orten Wiens in es ist, alle Wienerinnen und was Geduld, bis Sie an der Reihe 30 Minuten zu Fuß erreichbar Wiener zu erreichen sind. Bitte lassen Sie sich impfen sind und passen Sie weiter auf sich auf! ¾ Ist es jemandem aus gesund- Das Angebot der Stadt wird heitlichen Gründen nicht durch kostenlose Tests in Apothe teamwork@fsg-hg1.at
20 Hauptgruppe 1 teamwork 01/2021 Dienststellen Sieben Tage 24 Stunden im Einsatz Die Monteure der MA 33 – Wien leuchtet sind Tag und Nacht auf Wiens Straßen unterwegs – egal ob es regnet, stürmt oder schneit, egal ob es minus 10 oder fast plus 40 Grad Celsius hat. Z ur Behebung von Störungen bei der öffentlichen Be- leuchtung, insbesondere bei Ausfällen von Verkehrslicht- signalanlagen und beleuchteten BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1 Verkehrszeichen, müssen in einer Millionenstadt wie Wien rund um die Uhr einsatzbereite Montage- Teams zur Verfügung stehen. Martin Kaba Wartungsarbeiten und Störungs- Vorsitzender DA 110 – behebungen können nicht nur bei Baubehörde Schönwetter und Tageslicht erle- digt werden – und auch nicht aus dem Home-Office. Der Schichtbetrieb der Mon- teure von „Wien leuchtet“ beginnt um 6 Uhr früh und endet – je BILD: © STADT WIEN/MA 33 nach Einsatztätigkeit – zwischen 15 und 18 Uhr. Die anschließen- de Spätschicht startet um 18 Uhr und arbeitet bis zum nächsten Tag um 6 Uhr in der Früh. Daniel Krakhofer bei Minustemperaturen und in luftiger Höhe im Einsatz Neue LED-Technik Die Umrüstung der gesamten e iner Fahrbahn montiert werden. Umstellung der Ansatzleuchten. öffentlichen Beleuchtung von Diese Leuchten prägen seit mehr Auch diese rund 80.000 Mast- herkömmlichen Leuchten auf als fünf Jahrzehnten das Wie- leuchten werden künftig mit moderne, energiesparende LED- ner Stadtbild, jetzt haben sie energiesparenden LED-Leucht- Technologie wird ebenfalls von ausgedient und werden durch mitteln erstrahlen. „Wien leuchtet“ verantwortet. moderne LED-Leuchten ersetzt. Eine der größten Herausforde- Wartung & Planung Knapp 50.000 der rund 154.000 rungen dabei ist es, während der Die Montage-Teams von „Wien Straßenleuchten in Wien sind Montagea rbeiten den fließenden leuchtet“ haben im vergangenen sogenannte S eilhängeleuchten. Verkehr aufrecht zu erhalten und Jahr rund 16.000 S törungen be- Das sind Leuchten, die auf Seil- die Straßen nicht allzu lange zu hoben und im Zuge des Leuch oder Drahtverspannungen über blockieren. tentauschs ca. 15.000 Lichtquel len ausgewechselt. Die rund 150 Umrüstung KollegInnen der MA 33 sind aber Die ersten LED-Leuchten sind be- auch für die Planung und Gestal- reits seit 2010 im Wiener Stadt- tung von öffentlichem Licht ver- gebiet im Einsatz. Nach der Um- antwortlich. „Für die Monteure von ‚Wien rüstung der Seilhängeleuchten leuchtet‘ gibt es kein Home-Office.“ startet die MA 33 nun mit der martin.kaba@wien.gv.at
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