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Umwelt & Konsum In 10 Modulen nachhaltiger konsumieren Arbeitsmaterial Schule PUSCH – PRAKTISCHER UMWELTSCHUTZ
Aber das kann man doch noch brauchen! Recycling 1 Arbeitsauftrag 1: Mein Konsum –– Erstellen Sie eine Liste mit Dingen, die Sie in letzter Zeit gekauft haben. Dazu gehören Esswaren, Kleider, Spielsachen, Elektrogeräte, Beauty-Produkte usw. Ordnen Sie die gekauften Artikel den drei folgenden Kategorien zu: ·· Worauf könnte ich verzichten? ·· Worauf möchte ich nicht verzichten, könnte es aber im Notfall? ·· Worauf kann ich auf keinen Fall verzichten? –– Diskutieren Sie zu zweit Ihre Bedürfnisse. Wie definieren Sie Notwendigkeit oder Verzicht? ·· Wie viele gebrauchte Produkte (Occasion) haben Sie bisher gekauft? ·· Welche Produkte hätte man wohl auch gebraucht (Occasion) kaufen können? ·· Welche Produkte werden Sie wohl irgendwann nicht mehr verwenden, obwohl sie noch funktionieren würden oder noch nicht aufgebraucht sind? Arbeitsauftrag 2: Kein Ende im Abfall –– Teilen Sie sich in fünf Gruppen auf. Jede Gruppe recherchiert im Internet Möglichkeiten, um Produkten ein weiteres Leben zu ermöglichen, bevor sie im Abfalleimer landen. Folgende Themen stehen zur Auswahl: –– Kleider in Secondhandläden 1. Kleider an Tauschbörsen 2. Flohmärkte für allerlei, möglichst in der Nähe 3. Onlineportale, um Sachen zu verkaufen, zu verschenken oder auszuleihen 4. Möglichkeiten für Lebensmittelrettung Arbeitsauftrag 3: Ein Leben für die Wiederverwertung –– Bilden Sie neue Gruppen so, dass aus jeder vorherigen Gruppe eine Person in einer der neuen Gruppe ist. Füllen Sie die Tabelle aus. Diskutieren Sie folgende Fragen und geben Sie eine Beurteilung der Möglichkeiten ab: Welche der genannten Möglichkeiten zum Weitergeben/Weiterverkauf von Dingen … ·· … haben Sie schon gekannt? ·· … waren für Sie neu? ·· … haben Sie schon genutzt? ·· … wollen Sie in Zukunft mal ausprobieren? ·· … finden Sie absolut unnötig? Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Recycling 1 | Aber das kann man doch noch brauchen! 1
Was? Wie? Wo? Beurteilung Kleider, Secondhand-Kleiderläden Kleidertauschbörsen Flohmärkte für allerlei Onlineportale Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Lehrerkommentar Recycling 1 | Aber das kann man doch noch brauchen!| AB1 Lebensmittelrettung In die nächsten zwei Wochen sollen Sie etwas gegen die Ressourcenübernutzung unternehmen: Halten Sie Ihre Handlungsabsichten auf dem Plakat fest. 2
Rohstoffe noch einmal nutzen Recycling 2 Arbeitsauftrag 1: Mein Abfall –– Zählen Sie Gegenstände auf, welche in letzter Zeit bei Ihnen zu Abfall wurden. Überlegen Sie nun anhand der Piktogramme, welche Rohstoffe sich in den Gegenständen befunden haben, und beantworten Sie folgende Frage: Wären die Rohstoffe der weggeworfenen Gegenstände wiederverwertbar? Arbeitsauftrag 2: Das ideale Recyclingkonzept –– Überlegen Sie sich, weshalb nicht alle Materialien ins Recycling zurückfliessen. Was ist schuld daran? Welche Hindernisse sind zu bewältigen? Erstellen Sie aufgrund dieser Hindernisse das Konzept einer idealen Recycling- station für Ihre Schule. –– Erweitern Sie das Einzugsgebiet, und erstellen Sie ein Recyclingsystem für ihre Wohngemeinde. Erarbeiten Sie Antworten auf folgende Fragen: ·· Weshalb recycle ich nicht konsequent? Weshalb wird generell nicht konsequent recyelt? ·· Wie sieht das ideale System aus, welches dafür sorgt, dass ich/alle in Zukunft konsequent recycle/n? –– Entscheiden Sie sich fürs Recycling! Halten Sie fest, was Sie in den nächsten zwei Wochen unternehmen wer- den, um Rohstoffe in den Kreislauf zurückzuführen. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Recycling 2 | Rohstoffe noch mal nutzen 3
Recyclinhof Glas PET-Getränkeflaschen PE-Kunststoffflaschen Plastikflaschen PE-Milchflaschen Stahlblech Aluminium Alu und Stahlblech Kapseln aus Alu Batterien Autobatterien Leuchtmittel Fahrzeuge Pneu Textilien und Schuhe Styropor Sperrgut Altmetall Kehricht Elektrogrossgeräte Elektroschrott Rahmbläserpatronen Sonderabfall Weinflaschen 7 dl Bauschutt Papier Karton Holz Grüngut Tierkadaver Altöl Bücher CDs und DVDs Filterkartuschen Korken Fundgrube Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Recycling 2 | Rohstoffe noch mal nutzen 4
Bio oder konventionell? Bio 1 In der Schweiz verursachen die privaten Haushalte den grössten Teil des Ressourcenverbrauchs. Der grösste Teil davon entfällt auf die Ernährung, gefolgt vom Wohnen und der Mobilität. Doch wie kann man den Nahrungs mittelkonsum anpassen, sodass Ressourcen geschont werden? Im nachfolgenden Beispiel geht es um die bio logische Produktionsweise von Nahrungsmitteln und ihre Auswirkung auf die Umwelt. Übersicht Umweltbelastung Ernährung Verbleibende Endnachfrage Staat 28,0 % 3,3 % Bekleidung 3,3 % Bildung, Kommunikation 3,6 % Andere Güter 3,7 % Möbel 3,7 % Wohnungsbau Wohnen, 5,0 % Energie, Wasser 18,7 % Gastgewerbe 5,8 % Unterhaltung Pusch, 2014 6,0 % Gesundheit Mobilität 7,1 % 11,9 % Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 1 | Bio oder konventionell? 5
Arbeitsauftrag 1: Was heisst biologische Produktion? –– Vergleichen Sie die biologische Produktion (Knospe Bio Suisse) mit einer konventionellen Produktion (erfüllt gesetzliche Mindestanforderungen). Unter http://bit.ly/bio_konventionell bzw. www.labelinfo.ch finden Sie entsprechende Informationen dazu. Merkmal Biologische Produktion (Knospe Bio) Konventionelle Produktion © Bio 1/01 Gentechnik Rohstoffherkunft Pestizideinsatz Transport Massnahmen zur Förderung von Biodiversität Aroma- und Farbstoffe Nutztierhaltung Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 1 | Bio oder konventionell? | AB1 6
Arbeitsauftrag 2: Input-Output-Analyse am Beispiel der Kartoffel © Bio 1/02 Um die Umweltbelastung eines Produkts zu erheben, wird mit der Input-Output-Analyse gearbeitet. Diese be trachtet den Input (z. B. Rohstoffe, Energie, Arbeitsstunden etc.) und den Output (z. B. Pflanze) sowie Emissionen (z. B. Luftemissionen, Wasserverschmutzung, Lärm etc.), welche während der gesamten Produktionskette und auch beim Transport entstehen. Das Ziel einer Input-Output-Analyse ist die Darstellung von Umweltbelastungen eines Produkts von seiner Her- stellung bis zur Entsorgung. Somit wird eine Bewertungsgrundlage für alle Produkte geschaffen (BAFU, 2011). –– Überlegen Sie sich Inputs und Outputs für den Lebenszyklus einer Kartoffel, die bei der Herstellung, dem Trans- port und bei der Verpackung anfallen und tragen Sie die Elemente in die Tabelle ein. Herstellung Transport Verpackung © Bio 1/03 © Bio 1/04 © Bio 1/05 Rohstoffe Input Energieverbrauch Luftemissionen Output Abwasser Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 1 | Bio oder konventionell? | AB2 7
–– Übertragen Sie die oben erarbeiteten Elemente in das nachfolgende Schema. Dünger für Pflanzen Kartoffelsamen Pestizide für Pflanzen Transport, Traktor Kartoffelanbau Emissionen Luft Süsswasser auf Feld (N2O, CO2, NOx, PM) Pestizidemission Landflächennutzung Gewässer Kartoffeln ab Hof Arbeitsauftrag 3: Wo macht Bio den Unterschied? –– Überlegen Sie sich anhand des Arbeitsauftrags 1, welche Umweltbelastungen bei einer biologischen Produk- tion wegfallen oder stark vermindert sind. Streichen Sie diese Elemente im Schema des Arbeitsauftrags 2 an. –– Welche Umweltbelastung wird beim Kauf von Bio-Produkten aus dem Ausland im Vergleich zu gewissen kon- ventionellen Produkten aus dem Ausland zusätzlich reduziert? –– Unternehmen Sie innerhalb der nächsten zwei Wochen etwas gegen die Umweltbelastung im Bereich der Lebensmittelproduktion. Halten Sie dies auf dem Plakat fest. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 1 | Bio oder konventionell? | AB3 8
Safari im Labeldschungel Bio 2 Arbeitsauftrag 1: Tomatenverköstigung –– Degustieren Sie die beiden Tomaten, und beschreiben Sie den Geschmack. –– Geben Sie einen Tipp ab, welche Tomate woher kommt. Nr. Geschmack (Bsp: fade, süss, säuerlich, vollmundig ...) Herkunft 1 2 Arbeitsauftrag 2: Werbekampagne –– Bilden Sie 3er- und 4er-Gruppen. –– Entwerfen Sie eine Werbekampagne für eine Tomate mithilfe der «Tomatenproduzenten-Karte» (AB1 bis AB5). Folgende Tomatenproduzenten gibt es: ·· Tomate aus Spanien, konventionell, kein Label ·· Tomate aus der Schweiz, Bio-Knospe ·· Tomate aus der Schweiz, IP-SUISSE ·· Tomate aus der EU, Migros Bio ·· Tomate aus der Schweiz, vom Kleinbauern, kein Label –– Gehen Sie hierzu wie folgt vor: ·· Vergleichen Sie Ihr Label mit den Konkurrenten anhand des Labelratgebers auf www.labelinfo.ch (nutzen Sie hierzu Ihr Smartphone). ·· Was macht Ihr Label/Produkt einzigartig? ·· Warum sollte Ihr Label/Produkt gekauft werden? ·· Erstellen Sie einen Werbeslogan. ·· Gestalten Sie ein Plakat mit Ihrer Werbung. ·· Präsentieren Sie ihre Werbung vor der Klasse. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel 9
«Jetzt mal ehrlich» Beantworten Sie folgende Fragen: –– Welches Label werde ich in Zukunft bevorzugen und warum? –– Würde meine Entscheidung anders ausfallen, wenn es keinen Preisunterschied gäbe? –– Nun haben wir am Beispiel der Tomate einige Lebensmittellabels untersucht. Würde ich mich bei Fleisch produkten anders entscheiden? Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel 10
Tomatenproduzenten-Karte Tomaten aus Spanien, kein Label Anbau: Gewächshaus in Spanien. Konventionell. Beschreibung Ihre Tomaten kommen aus Südspanien, aus einem der vielen Tausend Gewächshäuser an der Costa del Sol. Es ist das ganze Jahr schön warm bis heiss hier, das mögen die Tomaten. Leider ist es aber auch sehr trocken, darum müssen die Tomaten häufig bewässert werden. Aber das Wasser ist knapp, und das ist ein Problem für die lokale Bevölkerung, denn der Grundwasserspiegel sinkt immer weiter. Gastarbeiter, primär aus Marokko, können bei Ihnen arbeiten; sie erhalten allerdings nicht viel Lohn. Aber sind wir ehrlich: besser ein wenig Lohn als gar kein Lohn, oder? Damit Ihre Ernte gesichert ist, lassen Sie Ihre Tomaten regelmässig mit Dünger und Pestiziden behandeln. Das ist für die Arbeiter nicht so gesund, weshalb sie für diese Arbeit Sicherheitskleidung und Mundschutz anziehen können. Tomaten werden in Europa sehr gerne gegessen, und die Nachfrage ist sehr stabil. Sie produzieren selbstständig und so gut wie möglich nach den gesetzlichen Mindestanforderungen in Spanien. Ein Label kommt für sie nicht infrage, denn dies bringt nur zusätzlichen finanziellen und bürokratischen Aufwand. Preis: CHF 3.– pro kg © Bio 2/01 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel | AB1 11
Tomatenproduzenten-Karte Tomaten aus der Schweiz, Bio Anbau: Produziert in der Schweiz nach den strengen Richtlinien für das Bio-Suisse-Label. Beschreibung Sie produzieren nach den Richtlinien des Bio-Suisse-Labels. Ihr Betrieb wird regelmässig von der bio.Inspekta kontrolliert. Die Umstellung von der früheren Landwirtschaft auf Bio-Landwirtschaft war aufwendig, denn der Anbau nach Bio-Suisse-Richtlinien verlangt einiges: Sie dürfen keine künstlichen Dünger ausbringen und auch keine chemischen Mittel gegen Krankheiten und Unkraut. Die Pflege der Tomaten benötigt viel Handarbeit, und Arbeit ist in der Schweiz sehr teuer. Kommt hinzu, dass Sie während einer Übergangszeit schon nach Bio-Suisse-Richtlinien produzieren mussten, Ihre Tomaten aber noch nicht unter dem dem Label «Bio Suisse» verkaufen durften. Denn Überreste von künst- lichem Dünger und Pflanzenschutzmitteln verschwinden nur langsam. Ganze zwei Jahre mussten Sie warten, bis Ihr Betrieb Bio-Suisse-tauglich war. Sie sind froh, dass der Bund Ihre Anstrengungen mit Direktzahlungen unterstützt, doch ohne einen höheren Marktpreis für Tomaten könnten Sie dennoch nicht überleben. Preis: CHF 6.– pro kg © Bio 2/01 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel | AB2 12
Tomatenproduzenten-Karte Tomaten aus der Schweiz, IP-Suisse Anbau: Produziert in der Schweiz nach den Richtlinien für das IP-Suisse-Label. IP steht für Integrierte Produktion. Beschreibung Sie produzieren nach den Richtlinien des IP-Suisse-Labels. IP-Suisse ist eine Vereinigung von Bäuerinnen und Bauern, die auf ihren Familienbetrieben umweltschonend und tiergerecht Lebensmittel für den täglichen Bedarf produzieren. IP-Suisse-Produkte sind gentechfrei und werden weitgehend ohne Einsatz von Fungiziden und Pestiziden her- gestellt. Doch wenn aufgrund eines Schädlings einmal die ganze Ernte bedroht ist, kann gezielt dagegen gespritzt werden, natürlich in Absprache mit IP-Suisse. Der Marienkäfer im Logo steht für die Biodiversität, welche auf IP-Bauernhöfen erwiesenermassen sehr hoch ist. Sie sind froh, dass der Bund Ihre Anstrengungen mit Direktzahlungen unterstützt. Preis: CHF 4.– pro kg © Bio 2/01 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel | AB3 13
Tomatenproduzenten-Karte Tomaten aus Spanien, Bio Anbau: Produziert in Spanien, nach den Richtlinien der EU für Bio-Produkte. Beschreibung Ihr Gewächshaus in Südspanien steht inmitten der vielen Tausend Gewächshäuser an der Costa del Sol. Es ist umgeben von Tomatenproduzenten, die keine Bio-Tomaten produzieren. Hier ist es das ganze Jahr schön warm bis heiss, und das mögen die Tomaten. Leider ist es auch sehr trocken, darum müssen die Tomaten häufig bewässert werden. Aber das Wasser ist knapp, und das ist ein Problem für die lokale Bevölkerung, denn der Grundwasserspiegel sinkt immer weiter. Gastarbeiter, primär aus Marokko, können bei Ihnen arbeiten; sie kriegen allerdings nicht viel Lohn. Aber sind wir ehrlich: besser ein wenig Lohn als gar kein Lohn, oder? Sie produzieren nach den Richtlinien der EU für Bio- Produkte. Diese verbieten Ihnen den Einsatz von Fungiziden und Pestiziden, als Ersatz dürfen Sie jedoch Kupfer anwenden, so viel sie wollen. Sie mögen die EU-Richtlinien, denn diese ermöglichen Ihnen eine sehr flexible Tomatenproduktion. Falls in einem Jahr die Bio-Tomaten-Ernte nicht so gut gelaufen ist, können Sie im folgenden Jahr ihre Tomaten konventionell mit allen Hilfsmitteln produzieren und dann auch einfach wieder umstellen. Das gefällt Ihnen. Auch gibt es keine Anforderungen an Sozialstandards, was Ihnen eine günstige Produktion ermöglicht. Preis: CHF 5.– pro kg © Bio 2/01 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel | AB4 14
Tomatenproduzenten-Karte Tomaten aus der Schweiz, Direktvermarktung, kein Label Anbau: Produziert in der Schweiz von einem Kleinbauern. Beschreibung Sie sind ein Kleinbauer aus dem Berner Seeland. Sie wollen die Nahrungsmittelproduktion und die Selbstversor- gung in der Schweiz etablieren. Sie betreiben ein Gemüseabo, welches sie in Ihrer Region im Umkreis von 50 km verkaufen. Zusätzlich besitzen Sie einen Hofladen, der von der örtlichen Bevölkerung oft aufgesucht wird. Sie wollen die grossen Detailhändler umgehen und verkaufen ihre Produkte direkt. Dadurch können Sie die Preis- marge, die der Detailhändler verlangen würde, für sich behalten, ohne dass sich der Preis für den Kunden ändert. Sie kennen die meisten Ihrer Kunden persönlich, und diese helfen sogar regelmässig bei der Tomatenernte mit. Dadurch wissen Ihre Kunden, dass Sie nachhaltig produzieren und in Kreisläufen handeln. Ihre Tomaten werden nur mit Hofdünger und eigenem Kompost gedüngt, dank stabilen einheimischen Tomatensorten sind auch die üblichen Tomatenkrankheiten für Sie kein Problem. Sie produzieren gänzlich ohne Fungizide und Herbizide. Eigentlich produzieren Sie nach den strengen Bio-Suisse-Richtlinien, doch Sie wollen den Aufwand für die Zerti- fizierung nicht auf sich nehmen, weil das nur Geld und Zeit kostet. Preis: CHF 6.– pro kg © Bio 2/01 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Bio 2 | Safari im Labeldschungel | AB5 15
Halbzeitvegetarier Fleisch 1 Arbeitsauftrag 1: Das Fleischmenü und die Klimaflüchtlinge Was hat das Angebot in der Mensa mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Sam Dzong zu tun? © Fleisch 1/01 –– Finden Sie den Zusammenhang zwischen der Umsiedlung der Bevölkerung von Sam Dzong und Ihrem Fleisch- konsum. Hierfür stehen Ihnen Karten mit Aussagen zur Verfügung. Ordnen Sie diese Karten so an, dass Zusammenhänge sichtbar werden. Sie können auch Kärtchen weglassen, wenn diese für Sie nicht als zentral erscheinen. –– Kleben Sie die Kärtchen auf das Packpapier, und zeigen Sie Zusammenhänge zwischen den Informationen auf, indem Sie Pfeile einzeichnen. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 1 | Halbzeitvegetarier | AB1 16
–– Beantworten Sie in drei Sätzen, was das Angebot in der Mensa mit den Bewohnerinnen und Bewohner von Sam Dzong zu tun hat. Arbeitsauftrag 2: Fleischkonsum in der Schweiz In der Schweiz verspeist eine Person 52,4 kg Fleisch pro Jahr. Pro Woche (bei 52 Wochen) macht das also 1 kg. Würden wir den Fleischkonsum halbieren, liesse sich der schweizerische Bedarf wieder durchwegs im Inland decken (inkl. Futtermittelherstellung). Drei Portionen Fleisch pro Woche entsprechen rund 450 bis 600 g Fleisch – dies war vor 60 Jahren der Durchschnittskonsumwert einer in der Schweiz lebenden Person. –– Füllen Sie einen Wochenplan aus mit allen ihren Lieblingsspeisen: Nutzen Sie Kochbücher und das Internet für die Mengenangaben von Fleisch. Wo bringen Sie 450 bis 600 g Fleisch unter? –– Sie möchten Ressourcen und Klima schützen, indem Sie Ihren Beitrag zur Verminderung des Fleischkonsums leisten. Halten Sie auf dem Commitment-Plakat Ihre Entscheidung fest! Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 1 | Halbzeitvegetarier | AB1 17
Sonntag Samstag Freitag Donnerstag Mittwoch Dienstag Montag Mittagessen Wochenplan Frühstück Znacht Znüni Zvieri Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 1 | Halbzeitvegetarier | AB1 18
Wortschlacht Fleisch 2 Wir befinden uns im Jahr 2085. Die Gletscher der Schweiz sind mehrheitlich verschwunden. Nur noch am Aletschgletscher sind letzte Eismassen vorhanden. Dieses Jahr wird ein neuer Hitzerekord gemessen. Die Vege- tation veränderte sich gegenüber dem letzten Jahrhundert: Die Waldfläche nahm ab, im Mittelland treten im Sommer vermehrt Dürreperioden ohne Niederschlag auf, was den Feldern stark zugesetzt hat, und in den Alpen hat sich die Vegetation um rund 80 m aufwärts verschoben. Das Klima gleicht zunehmend jenem im Mittel- meerraum: feuchte, milde Winter folgen auf heisse, trockene Sommer. Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielerorts sichtbar und Massnahmen gegen die Erderwärmung stehen praktisch auf jeder politischen Agenda. Ihre Gemeinde trifft sich, um im Auftrag des Bundes Sofortmassnahmen zur drastischen Reduktion des Ausstos- ses von klimarelevanten Gasen wie CO2 oder Methan zu beschliessen. In der heutigen Versammlung diskutieren Sie das Thema Ernährung und Klima. Das Ziel der Diskussion sind klare Massnahmen im Bereich des Fleischkon- sums. © Fleisch 2/01 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 2 | Wortschlacht 19
Arbeitsauftrag 1: Podiumsdiskussion –– Wählen Sie eine Moderatorin/ einen Moderator aus. Sie/er führt als Diskussionsleitung durch die Wort- schlacht. –– Bilden Sie 6 Expertengruppen ·· Umwelt ·· Ernährung ·· Metzgerei ·· Biobergbauern ·· Interessensgruppe «die Vegetarier und Veganer» ·· Interessensgruppe «Fleischesser» –– Erarbeiten Sie in den Expertengruppen ein Argumentarium für Ihre Interessen mithilfe der Expertenkarten. Folgende Stichwortliste hilft bei der Erarbeitung des Argumentariums: ·· Soziale Auswirkungen ·· Gesundheit ·· Tierwohl ·· Folgen der Futtermittelproduktion ·· Kulturelle Argumente ·· Wirtschaftliche Folgen ·· Vorschläge für Sofortmassnahmen –– Per Los wird nun ein Gemeindepräsident «gewählt». –– Jede Expertengruppe wählt einen Lobbyisten aus, der während der Wortschlacht den Gemeindepräsidenten zu überzeugen versucht. –– Führen Sie die Wortschlacht durch. Auf dem Podium sitzen die Lobbyisten und der Gemeindepräsident, die Wortschlacht wird vom Moderator geführt. Die weiteren Experten sitzen im Publikum und können sich eben- falls zu Wort melden. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 2 | Wortschlacht 20
Die Moderatorin/der Moderator © Fleisch 2/02 Bereiten Sie sich selbständig auf die Wortschlacht vor, hierfür benötigen Sie kein Expertenwissen, Sie müssen jedoch eine guten Überblick über die Thematik haben, damit Sie die Diskussion gut führen können. Recherchie- ren Sie im Internet und lesen Sie den Artikel im angehäng- ten Link. Zusätzlich können Sie die Expertengruppen nach ihren wichtigsten Argumenten fragen. In einem zweiten Schritt bereiten Sie sich auf die Wort- schlacht vor: –– Erstellen Sie eine kontroverse Frage als Einstieg, welche von den Experten in einem einzigen Satz zu Beginn der Wortschlacht beantwortet werden muss. –– Überlegen Sie sich eine Abschlussfrage, welche die Zukunftsperspektive der Experten anspricht, im Sinne von: «Wie sieht xy in 20 Jahren aus?» Durchführung der Wortschlacht –– Begrüssen Sie die teilnehmenden Parteien. –– Lassen Sie alle Teilnehmenden sich kurz vorstellen. –– Eröffnen Sie die Diskussion mit der Einstiegsfrage. –– Achten Sie während der Diskussion darauf, dass alle Teilenehmenden zu Wort kommen und sich gerecht und fair verhalten. –– Unterbrechen Sie zu lange Voten. –– Stellen Sie die Abschlussfrage am Ende der Wortschlacht. –– Fragen Sie den/die Gemeindepräsident/in nach den Sofortmassnahmen. Links www.urgeschmack.de/sollten-wir-fleisch-essen-5-gruende-pro-und-kontra/ www.rhetorik.ch/Moderieren/Moderieren.html Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 2 | Wortschlacht 21
Die Umweltexperten © Fleisch 2/03 Sie können die Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Umwelt abschätzen. Sie kennen den Zusammenhang zwischen der intensiven Masttier- haltung und dem Klimawandel. Sie setzen sich für eine Welt ein, in welcher die natürlichen Ressour- cen nachhaltig bewirtschaftet werden und nicht auf Kosten von ärmeren Ländern und zukünftigen Generationen verschleudert werden. Auftrag 1. Recherchieren Sie im Internet und lesen Sie die Dokumente (siehe Links). 2. Erstellen Sie eine Argumentationsliste mithilfe der Stichwortliste. 3. Wählen Sie einen Lobbyisten aus ihrer Expertengruppe, der die Wortschlacht an vorderster Front führen wird. Links sentience.ch/wissen/nachhaltige-ernahrung-2020/ www.zeit.de/wirtschaft/2012-11/klima-ernaehrung-wwf www.boell.de/sites/default/files/BoellThema_2-10_V05_abReader7kommentierbar.pdf Die Ernährungsexperten © Fleisch 2/04 Sie können die Auswirkungen des Fleischkonsums auf die menschliche Gesundheit abschätzen. Sie wissen um die Vorteile von Fleisch als Protein- und Eisenlieferanten, kennen aber auch die vielen gesundheitlichen Nachteile, die durch den übermässigen Fleischkonsum entstehen. Sie setzen sich für einen gemässigten Fleischkonsum ein und beraten Vegetarier und Veganer in Ernährungsfragen. Auftrag 1. Recherchieren Sie im Internet und lesen Sie die Dokumente (siehe Links). 2. Erstellen Sie eine Argumentationsliste mithilfe der Stichwort-Liste. 3. Wählen Sie einen Lobbyisten aus ihrer Experten- gruppe, der die Wortschlacht an vorderster Front führen wird. Links sentience.ch/wissen/nachhaltige-ernahrung-2020/ www.zentrum-der-gesundheit.de/argumente-gegen-fleisch-ia.html www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-infarkt-und-krebs-die-folgen-der-fleischeslust-1.1307124 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 2 | Wortschlacht 22
Die Metzger © Fleisch 2/05 Sie sehen den Fleischkonsum als wichtiges Erfolgsmerkmal der menschlichen Evolution, doch stören Sie sich daran, dass der Konsument immer weniger vom Tier isst und immer mehr wegge- worfen wird. Sie setzen sich für einen gesunden Fleischkonsum ein, denn nur dadurch können Sie ihren Beruf weiter ausüben. Auftrag 1. Recherchieren Sie im Internet und lesen Sie die Dokumente (siehe Links). 2. Erstellen Sie eine Argumentationsliste mithilfe der Stichwort-Liste. 3. Wählen Sie einen Lobbyisten aus ihrer Expertengruppe, der die Wortschlacht an vorderster Front führen wird. Links www.schweizerfleisch.ch/wieso-schweizer-fleisch/genuss-aus-der-heimat.html www.schweizerfleisch.ch/gastronomie/magazin-messer-gabel/news-tank/page/2015/nose-to-tail.html vebu.de/themen/menschen/interviews/1742-trend-veganes-sortiment-jetzt-auch-beim-metzger Die Biobergbauern © Fleisch 2/06 Sie stehen für den Erhalt der Berglandschaft mit ihren Traditionen ein. Hierfür sind Tiere über die Fleischproduktion hinaus nötig, denn sie schützen die Bergwelt vor Vergandung (Verbuschung). Sie sprechen sich für einen gemässigten Fleischkon- sum und eine Tierhaltung mit wenigen Tieren auf grossen Weideflächen aus, denn so kann CO2 im Boden gespeichert werden. Sie sind gegen Futter- mittelimporte. Auftrag 1. Recherchieren Sie im Internet und lesen Sie die Dokumente (siehe Links). 2. Erstellen Sie eine Argumentationsliste mithilfe der Stichwort-Liste. 3. Wählen Sie einen Lobbyisten aus ihrer Expertengruppe, der die Wortschlacht an vorderster Front führen wird. Links www.bund.net/?5845 www.schweizerbauer.ch/tiere/milchvieh/weidehaltung-schuetzt-das-klima-20770.html www.nzz.ch/schweiz/positives-urteil-fuer-die-weidemast-1.18390954 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 2 | Wortschlacht 23
Die Vegetarier und Veganer © Fleisch 2/07 Sie haben in den Medien viel darüber gehört, wie der Fleischkonsum unsere Umwelt zerstört, unsere Gesundheit bedroht und dass viel Fleisch noch immer tierschutzwidrig «hergestellt» wird. Sie essen aus verschiedenen Überlegungen kein Fleisch mehr. Sie setzen sich dafür ein, dass eine pflanzliche Ernährung auch in Restaurants und Mensen möglich ist. Auftrag 1. Recherchieren Sie im Internet und lesen Sie die Dokumente (siehe Links). 2. Erstellen Sie eine Argumentationsliste mithilfe der Stichwort-Liste. 3. Wählen Sie einen Lobbyisten aus ihrer Expertengruppe, der die Wortschlacht an vorderster Front führen wird. Links www.beobachter.ch/konsum/artikel/fleisch_darfs-ein-bisschen-weniger-sein/ sentience.ch/wissen/nachhaltige-ernahrung-2020/ www.swissveg.ch/ Die Fleischesser © Fleisch 2/08 Sie möchten die Nahrungsmittelproduktion und den –konsum nicht verändern. Die Gruppe der Metzger ist auf der Seite der Fleischesser. Gerne essen Sie handarbeitlich gefertigte Fleischpro- dukte, wobei das Tier mit all seinen unedleren Teilen verarbeitet wird. Doch Sie sind auch der Überzeugung, dass Fleisch zu einer gesunden Ernährung gehört und daher auch billig sein muss. Jeder soll sich Fleisch leisten können. Auftrag 1. Recherchieren Sie im Internet und lesen Sie die Dokumente (siehe Links). 2. Erstellen Sie eine Argumentationsliste mithilfe der Stichwort-Liste. 3. Wählen Sie einen Lobbyisten aus ihrer Expertengruppe, der die Wortschlacht an vorderster Front führen wird. Links www.schweizerfleisch.ch/gastronomie/magazin-messer-gabel/news-tank/page/2015/nose-to-tail.html www.welt.de/debatte/article112418838/Wer-Fleisch-isst-sollte-das-ganze-Tier-verzehren.html Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fleisch 2 | Wortschlacht 24
Ab in den Süden! Fliegen 1 In der Sozialgeografie werden die Begriffe Push- und Pullfaktoren für Auslöser von Wanderungsbewegungen (Migration) benutzt. Ein Push-Faktor beschreibt eine Begebenheit am momentanen Ort, die eine Person als Anlass benutzt, aus diesem wegzugehen. Ein Pull-Faktor beschreibt eine Begebenheit am vorgesehenen neuen Ort, die eine Person veranlasst, zu diesem hinzugehen. Versuchen Sie anhand der Zitate und der Push- und Pullfaktoren, ihre eigenen Bedürfnisse bezüglich Freizeit reisen zu ergründen. Arbeitsauftrag 1: Zitate übers Reisen –– Bilden Sie Zweiergruppen. –– Welches der folgenden Zitate entspricht Ihrer Einstellung? Welches nicht? Diskutieren Sie zu zweit die Gründe. «Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen.» Johann Wolfgang von Goethe (1749‒1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann «Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.» Oscar Wilde (1854 ‒1900), eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und B ühnenautor «Wenn Reisen bildete, müssten wir das Volk der Dichter und Denker sein.» Timm Bächle, Bankkaufmann «Reisen ist das Entdecken, dass alle Unrecht haben mit dem, was sie über andere Länder denken.» Aldous Huxley (1894‒1963) «Wenn man mich fragt, warum ich reise, antworte ich: Ich weiss wohl, wovor ich fliehe, aber nicht, wonach ich suche.» Michel de Montaigne (1533 ‒1592), eigentlich Michel Eyquem, Seigneur de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fliegen 1 | Ab in den Süden | AB1 25
Arbeitsauftrag 2: Push- und Pullfaktoren –– Ordnen Sie die untenstehenden Begriffe gemäss Ihren persönlichen Bedürfnissen nach Push- und Pullfaktoren. –– Ergänzen Sie die Liste mit persönlichen Gründen, weshalb Sie gerne reisen. Schreiben sie mindestens je zwei weitere Push- und Pullfaktoren auf. –– Streichen Sie nun mit einem farbigen Stift jene Faktoren an, die Ihnen bei Freizeitreisen wichtig sind. Vergnügen Freunde Familie Wärme Spass Shopping Neues sehen Interesse Berge Menschen kennenlernen Konzert Museum Ausstellung Kunst Theater Kultur Hauptsache weg Dem Hobby nachgehen Nicht zu Hause bleiben Langeweile Kälte Nichts los Billiger als zu Hause bleiben Essen Push-Faktoren Reisen Pull-Faktoren Reisen Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fliegen 1 | Ab in den Süden | AB1 26
Arbeitsauftrag 3: Reisebörse –– Bilden Sie Zweiergruppen. –– Suchen Sie eine Reisedestination aus, die alle Ihre Bedürfnisse abdeckt, die Sie oben für Freizeitreisen festgelegt haben. –– Die Destination soll nicht per Flugzeug angeflogen werden, sondern mit Bahn und Schiff erreichbar sein. –– Machen Sie Werbung für Ihre klimafreundliche(n) Feriendestination(en)! An einer Reisebörse vor der Klasse suchen Sie neue Kundschaft. Wie preisen Sie Ihre Destination an? –– Suchen Sie aus der Auswahl der Destinationen der ganzen Klasse Ihren Favoriten heraus. Stimmen Sie ab: Welche Destination gewinnt? Weshalb? –– Entscheiden Sie sich! Durch die Reduktion von Flugreisen innerhalb Europas können Sie den ökologischen Fussabdruck um die Hälfte reduzieren. Halten Sie eine Möglichkeit Ihrer persönlichen Reduktion auf dem Commitment-Plakat fest. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fliegen 1 | Ab in den Süden | AB1 27
Klimarappenspalter Fliegen 2 Per Bahn fahren macht aus ökologischer Sicht Sinn. Mit den schnellen Zugverbindungen ist die Zeiteinbusse gegenüber dem Fliegen oft nicht mehr gross. Auch sind die Platzverhältnisse im Zug in vielen Fällen komfortabler als im Flugzeug. Der CO2-Ausstoss und damit die Umweltbelastung sind bei den verschiedenen Verkehrsmitteln unterschiedlich gross. Ein Gigajoules-Äquivalent (GJ-Ä) dient als vergleichbares Mass für den Energieverbrauch verschiedener Energieträger. Es lassen sich dadurch Strom, fossile Treibstoffe und z. B. Zucker vergleichen. Ein GJ-Ä entspricht ca. 28 Litern Benzin oder 845 Schokoriegeln. Ein ICE oder ein vergleichbarer Schnellzug ist also 1,3-mal effizienter als das voll besetzte Auto und 2,3-mal effizienter als das Flugzeug (SES, 2013). © Fliegen 2/01 Verkehrsmittel Energieverbrauch Energieverbrauch Distanz CO2-Ausstoss (GJ-Ä) (kWh) (km) (kg) Auto (1 Person) 5,77 1602,78 1000 560 (z. B. Olten – Barcelona) Auto (voll besetzt) pro Person 1,39 386,1 1000 140 Zug (voll besetzt) pro Person 1,09 302,78 1000 50 Flugzeug (voll besetzt) pro 2,48 888,9 1000 380 Person ohne Transfer vom und zum Flughafen und ohne Zwischenlandung (Direktflug) Quelle: SES, 2013 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fliegen 2 | Klimarappenspalter 28
Arbeitsauftrag: Klimafreundliche Abschlussreise –– Planen Sie für Ihre Klasse eine Abschlussreise in Europa. Suchen Sie sich eine Destination aus, und planen Sie den Reiseweg mit entsprechenden Reisemitteln bis in Ihr Hotel. Vergessen Sie die Fahrt vom Flughafen, Bahn- hof oder Busterminal nicht. Beantworten Sie folgende Fragen: ·· Wie viel kostet die Reise? ·· Wie lange dauert die Reise? (Transfer Flughafen/Bahnhof mitberechnen) ·· Wie viel GJ-Ä können wir als Klasse einsparen, wenn wir die Abschlussreise mit der Bahn anstatt mit dem Flugzeug machen? Destination Kosten Dauer kWh Einsparung Begründung für/gegen gegenüber entsprechende Destination Flugzeug –– Tragen Sie in der Klasse Ihre Resultate zusammen, und diskutieren Sie Ihre Ergebnisse. –– Werden Sie mit Ihrer Klasse eine Abschlussreise planen, welche wenig CO2 und damit wenig Umweltbelastung verursacht? Welche Gründe sprechen dafür und welche dagegen? Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Fliegen 2 | Klimarappenspalter 29
Inhaltsstoffe eines Handys Handy 1 Arbeitsauftrag 1: Elemente im Handy –– In jedem Handy stecken sehr viele verschiedene Metalle und seltene Rohstoffe. Kreisen Sie jene Elemente im Periodensystem ein, welche Sie in einem Handy vermuten. Vergleichen Sie Ihr Periodensystem mit der Lösung. –– Haben Sie alle Elemente gewusst? Was hat Sie am meisten überrascht, als Sie die Lösung gesehen haben? Arbeitsauftrag 2: Abbau mit Folgen –– Bilden Sie nun sieben Gruppen. Jede Gruppe wählt ein Element aus der Tabelle aus. –– Suchen Sie im Internet Informationen zu Herkunft, Abbauvorgang und Verwendungszweck Ihres Elements und tragen Sie diese in die Tabelle ein. –– Diskutieren Sie in der Gruppe folgende Fragen: ·· Zu welchen Umweltproblemen führt die Gewinnung dieses Elements? ·· Gibt es dabei auch soziale Probleme? ·· Was sehen Sie für Möglichkeiten, um die vorher genannten Probleme zu lösen? Arbeitsauftrag 3: Was ist Ihre Meinung? –– Bilden Sie nun neue Gruppen, und zwar so, dass aus jeder Gruppe von vorhin mindestens eine Person dabei ist. Tauschen Sie Ihre Informationen (Antworten auf die Fragen) aus, und ergänzen Sie die Tabelle. ·· Wo besteht Handlungsbedarf? ·· Wer ist in der Pflicht zu handeln? ·· Was kann ich zur Verbesserung der Situation beitragen? Zusatzfrage –– Ist es einfacher, die untersuchten Elemente aus Minen oder aus alten Handys zu gewinnen? Begründen Sie Ihre Antwort. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Handy 1 | Inhaltsstoffe eines Handys 30
© Handy 1/01 Arbeitsauftrag 1: Inhaltsstoffe eines Handys im Periodensystem der Elemente Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Handy 1 | Inhaltsstoffe eines Handys | AB1 31
Arbeitsauftrag 2 Gruppe Element Herkunft Abbauvorgang Verwendungszweck 1 Palladium © Handy 1/02 2 Silizium © Handy 1/03 3 Lithium Handy 1 | Inhaltsstoffe eines Handys | AB2 © Handy 1/04 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule 32 Fortsetzung nächste Seite
Gruppe Element Herkunft Abbauvorgang Verwendungszweck 4 Tantal © Handy 1/05 5 Indium © Handy 1/06 6 Rohöl (Kohlenstoff) Handy 1 | Inhaltsstoffe eines Handys | AB2 © Handy 1/07 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule 7 Gold © Handy 1/08 33
Entschuldigung – schlechte Fairbindung Handy 2 Arbeitsauftrag 1: Mobiltlefonmodelle in unserer Klasse In der Schweiz kommen auf jede Person rund 200 kg an Elektronikgeräten, welche zu Hause oder am Arbeitsplatz genutzt werden. Rund ein Fünftel davon ist Unterhaltungselektronik, wie zum Beispiel Handys. –– Schreiben Sie die Namen aller Mobiltelefonmodelle auf, die in Ihrer Klasse vorkommen. Arbeitsauftrag 2: Werden Sie Handyexperte von einem Handyhersteller –– Bilden Sie fünf Gruppen. –– Drei Gruppen recherchieren Hintergrundinformationen zu je einem der drei häufigsten Hersteller von Handys, die in Ihrer Klasse vorkommen. Folgende Links bieten einen guten Überblick: www.greenpeace.org, Stichwort «Guide to greener Electronics» www.hightech-rating.ch/methodik –– Zwei Gruppen recherchieren Hintergrundinformationen zum Fairphone und zum Shiftphone. www.fairphone.com www.shiftphones.com –– Füllen Sie die Tabelle für Ihre Handymarke aus, soweit Sie die Informationen finden. ·· Welche Kriterien sind Ihnen beim Kauf wichtig und weshalb? ·· Geben Sie am Schluss eine Einschätzung ab, ob Sie das Handy zum Kauf empfehlen und begründen Sie diese. Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Handy 2 | Entschuldigung – schlechte Fairbindung 34
Marke / Modell Preis Prozessor, Ge Interner Kamera Informationen zur Produktion Informationen zu Reparatur/ Empfehlung (ohne Abo) schwindigkeit Speicher (sozial/ökologisch) Entsorgung/Verwertung Fairphone Shiftphone Handy 2 | Entschuldigung – schlechte Fairbindung | AB1 Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule 35
Bildquellenverzeichnis «Arbeitsmaterial Schule» Bio 1 01: http://www.publicdomainpictures.net/view-image.php?image=91796&picture=&jazyk=SE 02: Public Domain, https://pixabay.com/de/kartoffeln-gem%C3%BCse-knollen-knolle-1183623/ 03: Public Domain, https://pixabay.com/de/kartoffeln-kartoffelfeld-483474/ 04: Mj-bird, Own work, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/ISUZU_GIGA%2C_Full-cab_ Aluminum-Wing_Truck.jpg 05: Public Domain, https://pixabay.com/de/kartoffeln-runzelkartoffeln-461207/ Bio 2 01: «Tomates_‒_Vladimir_Morozov» – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tomates_-_Vladimir_Morozov. jpg#/media/File:Tomates_-_Vladimir_Morozov.jpg Fleisch 1 01: http://samdzong.org/image/62246906163 Fleisch 2 01: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Drought_in_the_Valley.JPG 02: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rainer_Pariasek_-_Austrian_TV_presenter_(01).jpg 03: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:North_Carolina_Wildlife_Resources_Commission_biologist_ Steve_Fraley_acclimating_spotfin_chub_to_the_Cheoah_River_(4774516120).jpg 04: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Annabel_Karmel_and_Co-op_Team_(11943944795).jpg 05: https://pixabay.com/de/schinken-schweinefleisch-markt-713138/ 06: https://pixabay.com/de/bauer-bergbauer-arbeit-wiese-m%C3%A4hen-809091/ 07: https://pixabay.com/de/mann-m%C3%A4nnlich-essen-mais-herbst-978750/ 08: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:US_Navy_110403-N-QP268-017_ulinary_Specialist_3rd_Class_ Kiara_Carter_prepares_a_platter_of_chicken_wings_for_the_wardroom_aboard_USS_Whidbey_Island.jpg Fliegen 2 01: https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelstockwagen#/media/File:IC2000_Z%C3%BCrich_-_Luzern.jpg Handy 1 01: «PSE» by JulienKluge – Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:PSE.png#/media/File:PSE.png 02: «Palladium crystals» by Jurii, http://images-of-elements.com/palladium.php. Licensed under CC BY 3.0 via Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/File:Palladium_crystals.jpg#/media/File:Palladium_crystals.jpg Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Quellenverzeichnis 36
03: «SiliconCroda» von Original uploader was Enricoros at en.wikipedia, Transferred from en.wikipedia. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:SiliconCroda.jpg#/media/File:SiliconCroda.jpg 04: «Petalite» von Eurico Zimbres. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Petalite.jpg#/media/File:Petalite.jpg 05: «Tantalum single crystal and 1cm3 cube» von Alchemist-hp (talk) (www.pse-mendelejew.de), eigenes Werk. Lizenziert unter FAL über Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tantalum_single_ crystal_and_1cm3_cube.jpg#/media/File:Tantalum_single_crystal_and_1cm3_cube.jpg 06: «IndiumMetalUSGOV» von http://resourcescommittee.house.gov/subcommittees/emr/usgsweb/ photogallery/. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:IndiumMetalUSGOV.jpg#/media/File:IndiumMetalUSGOV.jpg 07: «Petroleum cm05». Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia. org/wiki/File:Petroleum_cm05.jpg#/media/File:Petroleum_cm05.jpg 08: «Gold-269609» by Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gold-269609.jpg#/media/File:Gold-269609.jpg Unterrichtsdossier «Umwelt & Konsum» | Arbeitsmaterial Schule Quellenverzeichnis 37
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