UMWELTERKLÄRUNG 2018 DATENBASIS 2017 - Hofbräu München
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UMWELTERKLÄRUNG 2018 DATENBASIS 2017
INHALTSVERZEICHNIS 1. VORWORT 3 2. UNTERNEHMENSVORSTELLUNG 4 2.1 Kurzvorstellung 4 2.2 Unsere Geschichte 5 2.3 Die Rohstoffe und das Bierbrauen 6 2.4 Unsere Biere 8 2.5 Unsere Geschäftsfelder 10 3. UNTERNEHMENSZIELE 11 4. UMWELTMANAGEMENT 12 4.1 Umweltpolitik und Strategie 12 4.2 Umweltziele 2016 – 2019 & deren Status 13 4.3 Umweltprogramm 2016 – 2019 16 4.4 Umweltmanagementsystem 19 5. BEURTEILUNG DER WICHTIGSTEN UMWELTAUSWIRKUNGEN 21 Direkte Umweltauswirkungen 21 5.1 Energienutzung und -effizienz 21 5.2 Emissionen 22 5.3 Wasser 27 5.4 Abwasser 27 5.5 Abfall- und Reststoffe 27 5.6 Materialeffizienz 28 5.7 Bodennutzung und Biodiversität 29 Indirekte Umweltauswirkungen 30 5.8 Produktion und Anlagen 30 5.9 Umweltleistungen der Lieferanten 30 5.10 Fuhrpark 30 5.11 Arbeitssicherheit und Notfallorganisation 31 5.12 CO2-Kompensation 31 6. UMWELTLEISTUNG VON HOFBRÄU MÜNCHEN IM VERGLEICH 32 7. RÜCKBLICK 33 8. AUSBLICK 34 UMWELTGUTACHTER/UMWELTGUTACHTERORGANISATION 35 2
1. VORWORT Liebe Leserin, lieber Leser, seit fast 430 Jahren braut das Staatliche Hof- bräuhaus in München nach dem Bayerischen Reinheitsgebot. Dieses einzigartige Verbraucher- schutzgesetz aus dem Jahre 1516 ist das unver- letzliche Gütesiegel für die Reinheit und Qualität der Biere. Nur Malz, Hopfen, Wasser und Hefe dürfen als Rohstoffe verwendet werden, denn Bier ist ein Naturprodukt. Bereits aus diesem Anspruch ergibt sich unsere Verpflichtung zu einem schonen- den und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Ökonomisches und ökologisches Handeln sind für unser Unternehmen keine Gegensätze. Viel- mehr strebt die Brauerei eine Balance zwischen langfristigem wirtschaftlichen Erfolg und konti- nuierlichem ökologischen Verbesserungsprozess Reduktion der CO2-Emissionen beschränken sich an. Die Erstellung einer Umwelterklärung und die beim Staatlichen Hofbräuhaus in München nicht Begutachtung nach der EMAS-Verordnung sind nur auf das Bierbrauen. hierbei wichtige Instrumente. Die vorliegende Umwelterklärung definiert die Ziele der betriebli- Vielmehr durchleuchten wir seit mehr als fünf- chen Umweltpolitik, die von Direktion, Unterneh- zehn Jahren sämtliche Tätigkeiten und Prozesse, mensleitung und Mitarbeitern getragen werden. die mit der Herstellung und dem Vertrieb unserer Biere zusammenhängen. Das fängt bereits auf Mit dem Neubau der Brauerei in München- dem Acker an, wo unsere Rohstoffe wachsen Riem wurden 1988 bereits wesentliche und und reicht bis ins Glas unserer Kunden. deutlich sichtbare Erfolge in den Umwelt- schutzbemühungen realisiert. Durch kontinu- Als Staatsbrauerei fühlen wir uns besonders der ierliche Modernisierungsmaßnahmen sichern Umwelt und den Kunden verpflichtet, Verant- wir in unserer Brauerei einen umweltschonen- wortung für einen besseren Klimaschutz zu über- den Produktionsprozess mit der Garantie höchst- nehmen und als Vorbild für andere Unternehmen möglicher Qualität zum Nutzen der Verbraucher. Position zu beziehen. Ob Photovoltaik, Wärmerückgewinnung aus Luft- und Kältekompressoren oder die Implementie- rung eines Gesamtpostarchives zur Reduktion des Papierverbrauches – die Maßnahmen zur Dr. Michael Möller 3
2. UNTERNEHMENSVORSTELLUNG 2.1 Kurzvorstellung NAME: Staatliches Hofbräuhaus in München ADRESSE: Hofbräuallee 1, 81829 München Telefon: (089) 921 05 0 Telefax: (089) 90 64 26 HOMEPAGE: www.hofbraeu-muenchen.de GESCHÄFTSJAHR: Kalenderjahr DIREKTOR: Dr. Michael Möller UMWELTBEAUFTRAGTER: Sebastian Utz BESCHÄFTIGTE: 131 (inkl. sechs Auszubildender; Stand 31.12.2017) BIERAUSSTOSS EIGENPRODUKTION: 336.278 hl (2017) UMSATZ: ca. 49 Mio. Euro (2017) Die branchenübliche Bezugsgröße für zahlreiche Angaben in dieser Umwelterklärung ist der Hektoliter. 1 hl = 0,1 m³ 4
2.2 Unsere Geschichte 1589 Gründung des Hofbräuhauses 2011 Brauereierweiterung auf 300.000 hl pro Jahr 1602 Hofbräu braut Weißbier 2012 Aus alt mach neu“ – Recycling der 1607 Umzug der Brauerei an das Platzl Bierkästen 1614 Hofbräu braut den ersten 2012 Einbau einer neuen Münchner Maibock Flaschenwaschmaschine 1810 Geburtsstunde des Oktoberfests 2013 Elektroauto als Poolfahrzeug 1828 Das Hofbräuhaus wird öffentlich 2013 Das Hofbräuhaus Chicago mit eigener 1879 HB mit Krone wird eingetragenes Gasthausbrauerei geht in Betrieb Markenzeichen 2013 Brauereierweiterung in den Bereichen 1896 Umzug der Brauerei an den Wiener Platz Logistik und Drucktankkeller 1897 Umbau des Hofbräuhauses 2014 Eröffnung der neuen Hofbräuhäuser in Cleveland und Columbus, beide Ohio/ 1988 Neubau der Brauerei in München-Riem USA mit eigener Gasthausbrauerei 1998 Beginn des EMAS-Prozesses (Öko-Audit) 2015 Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung 1999 In Dubai eröffnet das erste internationale 2015 Start der Umstellung der Beleuchtung Hofbräuhaus auf LED 2001 EMAS-Erstvalidierung 2015 In Belo Horizonte eröffnet das erste Hofbräuhaus mit Gasthausbrauerei in 2003 Mitglied im Umwelt-Pakt Bayern Lateinamerika 2003 In Newport/Kentucky (USA) eröffnet 2016 Mitgliedschaft im B.A.U.M. e.V. das 1. Hofbräuhaus mit Gasthausbrauerei 2016 Bau des Hofbräuhaus Sankt Petersburg 2004 Eine originalgetreue Kopie des Hof- (Russland) bräuhaus München wird in Las Vegas (USA) errichtet 2017 Hybrid-PKW für Außendienst 2007 Brauweizen aus Wasserschutzgebieten 2017 Pilotprojekt zur Klimagaskompensation in bayerischen Mooren 2007 Gewinner des Superbrands Award 2017 Bau neuer Anlagen im Trockenteil 2007 400 Jahre Hofbräuhaus am Platzl der Füllerei 2009 100% Öko-Strom 2018 “HB steht für HonigBienen“ als Nachhal- 2009 Eröffnung des Hofbräuhaus Pittsburgh tigkeitsprojekt für unsere Azubis in Pennsylvania, USA 2018 Eröffnung des Hofbräuhaus St. Louis in 2011 Ermittlung des Klimagasausstoßes der Missouri (USA) Bierherstellung vom Acker bis ins Glas im Rahmen einer Diplomarbeit 5
2.3 Die Rohstoffe und das Bierbrauen MALZ: Gersten- und Weizenkörner werden mit WASSER: Zum Bierbrauen verwenden wir bei Wasser zum Keimen gebracht. Das gekeimte Hofbräu München nur Brauwasser aus unserem Korn wird getrocknet und ab diesem Zeitpunkt als Tiefbrunnen. In gut 150 Meter Tiefe wird Wasser Malz bezeichnet. Je länger das Malz in verschie- entnommen, das direkt unterhalb der vielschich- denen Temperaturstufen getrocknet wird, desto tigen Münchner Schotterebene liegt und dadurch dunkler wird seine Farbe, was später ausschlag- vor Belastungen bestens geschützt ist. Dabei gebend für die Farbintensität und den Geschmack handelt es sich nicht um normales Grundwasser, des Bieres ist. Durchschnittlich kaufen wir jähr- sondern um Wasser aus dem Pleistozän, das rund lich ca. 6.000 Tonnen bei regionalen, bayerischen 15.000 Jahre alt ist und im Voralpenland aus der Mälzereien. Eiszeit stammt. HOPFEN: HEFE: Sie ist Für die angenehme Bittere des Bieres sorgt der bei der Bierherstellung für die alkoholische Gä- Hopfen, der als herbes Würzmittel beim Brauvor- rung verantwortlich. Dabei wird der aus dem gang zugesetzt wird. Hofbräu München bezieht Malz gelöste Zucker in einem natürlichen Stoff- Aroma- und Bitterhopfen aus der nördlich von wechselprozess in Alkohol und Kohlensäure um- München gelegenen Hallertau, dem größten zu- gewandelt – zwei wichtige Bestandteile des Bie- sammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. res. Hofbräu München verwendet ausschließlich Hefen aus der eigenen “Hefe-Reinzucht-Anlage”. 6
Bevor unsere Brauer das Malz im Sudhaus ver- Auf dem Weg in den Bierkeller kühlen wir die Wür- arbeiten können, muss es in der Schrotmühle ze je nach Biersorte auf Kellertemperatur ab. Im gemahlen werden. Anschließend wird das Malz- Gärtank setzt mit Zugabe der Bierhefe der Gär- schrot im Maischbottich mit Wasser gemischt (in prozess ein: Der Stoffwechsel der Hefe wandelt der Fachsprache: “maischen“) und erhitzt, um die vergärbare Zucker der Würze in Alkohol und Koh- Stärke des Malzes zu lösen und zu vergärbaren lensäure um. Die Gärung mit untergäriger Hefe Zuckern abzubauen. Im Läuterbottich werden die dauert bei Temperaturen zwischen 7 und 9°C Spelzen (Schalen des Gerstenkornes) und andere etwa 6 bis 7 Tage. Die Bezeichnung „untergärige unlösliche Inhaltsstoffe von der “Würze“ getrennt. Hefe“ stammt daher, dass sich die Hefe am Bo- In der Würzepfanne wird Hopfen zugegeben und den absetzt. Obergärige Hefe vergärt die Würze in die Würze gekocht. Dabei werden die Hopfen- 4 bis 5 Tagen bei 18 bis 20°C und steigt anschlie- inhaltsstoffe gelöst, Enzyme inaktiviert und die ßend an die Oberfläche. Nach der Hauptgärung Stammwürze (Konzentration) eingestellt. Dieser wird die Hefe aus dem Tank abgezogen. Das so Prozess unterliegt der laufenden Kontrolle des entstandene „Jungbier“ wird bis zur vollendeten Braumeisters, denn Qualität will geprüft sein. Im Reife bei ca. 0°C mehrere Wochen gelagert. Nach Whirlpool werden die Trubstoffe durch Rotation der Lagerung wird das untergärige Bier filtriert von der Bierwürze getrennt. und in Drucktanks zur Abfüllung bereitgestellt. Wasser Hopfen Malz 01 | Schroterei 02 | Maischbottich 03 | Maischpfanne 04 | Läuterbottich 05 | Würzepfanne Hefe 10 | Lagertank 09 | Gärtank 08 | Würzekühler 07 | Whirlpool 06 | Außenkocher 11 | Bierfilter 12 | Reinigung und Abfüllung der Flaschen und Fässer 7
2.4 Unsere Biere Aus den historischen Anfängen der Braun-, Winterzwickl. Ergänzt wird unser Produktsorti- Weiß- und Bockbiere haben unsere Braumeister ment durch die obergärigen Spezialitäten Münch- ein überzeugendes Sortiment aus Traditionsbie- ner Weisse und Hofbräu Schwarze Weisse. ren entwickelt, das von der Brauerei „Staatli- Mit gut 50 Prozent des Absatzes ist Hofbräu Ori- ches Hofbräuhaus in München“ unter der Dach- ginal unsere Nummer Eins im Sortiment. Das er- marke „Hofbräu München“ vertrieben wird. frischend-feinherbe Hofbräu Original verkörpert Unsere Stärke liegt in den untergärigen Sorten wie kein anderes Bier den besonderen Charakter wie Hofbräu Original und Hofbräu Dunkel. Zur Münchner Biere und trägt ihn in alle Welt. Feier von 500 Jahren Reinheitsgebot haben wir Mit den Saisonspezialitäten unterstreichen wir seit 2016 das traditionelle, süffige Hofbräuhaus kulturelle Vielfalt und bieten Bierliebhabern be- Hell im Programm. Hinzu kommen die Saison- sondere Biere mit spezieller Atmosphäre. Ein Mix, spezialitäten Hofbräu Oktoberfestbier und der gut ankommt, denn saisonale Bierspezialitä- Hofbräu Maibock sowie Hofbräu Sommer- und ten machen Lust auf Bier. 8
* * * 20 x 0,5 l 24 x 0,33 l 20 x 0,5 l 24 x 0,33 l 6 x 0,33 l 0,5 l 5l 30 l 50 l 30 l Tank Mehrweg Mehrweg Einweg Einweg 6-Pack Dose Dose Keg Keg Party-Keg Kasten Kasten Karton Karton Einweg (Einweg) (Einweg) Holzoptik Open Carrier Hofbräu Original Hofbräu Dunkel Münchner Weisse Hofbräu Schwarze Weisse Hofbräu Maibock Hofbräu Urbock Hofbräu Doppelbock Hofbräu Winter Spezial Hofbräu Delicator Hofbräu Sommerzwickl naturtrüb Hofbräu Oktoberfestbier Hofbräu Winterzwickl naturtrüb Hofbräu Kristall Weisse Hofbräu Weisse leicht Hofbräu Weisse Alkoholfrei Hofbräu Alkoholfrei HB Pure Hofbräuhaus Hell *) Einweg-Gebinde sind nur in Exportmärkten verfügbar. Sonderabfüllungen sind in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt. 9
2.5 Unsere Geschäftsfelder Das Staatliche Hofbräuhaus in München hat sich das Gefühl gehobener Lebensqualität vermittelt. aufgrund seiner einzigartigen Geschichte inzwi- Unserer Meinung nach ist dies eine der wenigen schen zu einer international agierenden Brauerei Möglichkeiten, sich im immer stärker umkämpf- entwickelt. Unsere Hauptgeschäftsfelder sind ten Biermarkt erfolgreich durchzusetzen und die neben dem Inlandsgeschäft und dem Direktexport existenten Marktanteile auszubauen. Strategie die Vergabe von Lizenzen und das Franchising des des Hauses ist ein qualitatives Wachstum im ge- Hofbräuhaus-Konzeptes. hobenen Preissegment des Handels sowie in der Hofbräu München ist eine international bekannte, jungen und traditionellen Erlebnisgastronomie. hochwertige Marke, die dem Verbraucher, die Entsprechend gestaltet Hofbräu München auch dem Verbraucher neben einem Spitzenbier auch seine Vertriebspolitik im Inland. Inlands- geschäfte Lizenzen Franchise Direkt- Export 10
3. UNTERNEHMENSZIELE Unser Ziel – das Ziel von Direktion, Unternehmens- sich die Verbrauchergewohnheiten hin zu mehr leitung und Mitarbeitern – ist es, auf nachhaltige Produkt- und Gebindevielfalt verändert. Tenden- Weise den wirtschaftlichen Erfolg des Staatlichen zen, die nicht immer marktgerecht und zugleich Hofbräuhauses in München zu sichern. umweltfreundlich zu bedienen sind. Deshalb be- Im dynamischen Markt der Getränkeindustrie sind werten und bemessen wir diese Entwicklungen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nicht nur mit wirtschaftlichen, sondern auch mit und die erfolgreiche Positionierung der Marke die ökologischen Kriterien und richten unsere Markt- wesentlichen Kriterien für gesundes Wachstum entscheidungen dementsprechend aus. und damit nachhaltige Zukunftssicherung. Als Neben dem nationalen Markt orientieren sich Unternehmen des Freistaates Bayern sehen wir Direktexport, Lizenz- und Franchisegeschäft an das Staatliche Hofbräuhaus in München in einer diesen Entscheidungen. Zudem achten wir darauf, besonderen, öffentlichkeitswirksamen Rolle: Wir dass Ressourcen, wie Rohstoffe und Energie, so- möchten unsere Tradition und historisches Wis- wie auch Hilfsmittel sparsam eingesetzt werden sen in Verbindung mit moderner Unternehmens- und der gesamte Produktionsprozess kontinuierlich planung und Produktionstechnologie erhalten. Verbesserungen unterzogen wird. Bei der Auswahl der Gebinde, Packmittel und Verpackungsmateria- Das Staatliche Hofbräuhaus in München produ- lien orientieren wir uns am Markt, an den Mate- ziert qualitativ hochwertige Biere mit umweltver- rialeigenschaften und den Verwertungsmöglich- träglichen Verfahren. In den letzten Jahren haben keiten der anfallenden Reststoffe. Eigenbier (hl) 234.382 hl 249.599 hl 253.577 hl 264.688 hl 286.552 hl 309.755 hl 317.958 hl 332.841 hl 338.831 hl 331.019 hl 336.278 hl 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 11
4. UMWELTMANAGEMENT 4.1 Umweltpolitik und Strategie Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Biere Unsere Umweltpolitik bildet den Rahmen zur mit höchstmöglicher Qualität unter Beachtung Festlegung unserer Umweltziele und folgt umweltrelevanter Kriterien herzustellen. Des- hierzu folgenden Grundsätzen: halb verpflichtet sich unser Unternehmen, die Umweltsituation der Brauerei, soweit wirt- • Wir wollen den ökologischen Ver- schaftlich vertretbar, ständig zu verbessern, die besserungsprozess kontinuierlich Belastungen, die aus dem Betrieb der Brauerei fortentwickeln. resultieren, kontinuierlich zu verringern und die • Wir verpflichten uns zur fort- gesetzlichen Umweltvorschriften und unsere laufenden Verbesserung des bindenden Verpflichtungen selbstverständlich Umweltmanagementsystems. stets einzuhalten bzw. bessere Ergebnisse zu • Durch den sparsamen Einsatz von erzielen. Ressourcen, Hilfs- und Betriebsstof- fen sollen Umweltbelastungen stetig vermindert werden. Mit unserer Strategie des Vermeidens, des Ver- ringerns und des Kompensierens möchten wir • Wir wollen den mit unseren Bieren verbundenen Klimagasausstoß senken langfristig unsere Biere klimaneutral und nach- bzw. nachvollziehbar kompensieren. haltig produzieren. Dabei ist die Reihenfolge entscheidend, das Hauptgewicht der Maßnah- • Wir kontrollieren laufend alle Anlagen und Betriebsabläufe, um die Auswir- men muss auf dem Vermeiden von CO2-Emissi- kungen auf die Umwelt zu beurteilen onen liegen. und unfallbedingte Schädigungen zu vermeiden. • Wir fördern das Umweltbewusstsein bei Mitarbeitern durch regelmäßige Information und Schulung. • Vertragspartner wie Lieferanten und Dienstleister binden wir in die Umwelt- politik ein. • Das Brauwasser aus unserem eigenen Tiefbrunnen setzen wir verantwor- tungsbewusst ein und wahren seine hohe Qualität. • Mit einem detaillierten Abfallwirt- schaftskonzept wollen wir gezielt unsere Restmüllmengen verringern und das Recycling von Werkstoffen fördern. • Wir führen einen offenen Dialog mit der Öffentlichkeit. 12
4.2 Umweltziele 2016 – 2019 & deren Status Die folgenden Umweltziele sollen bis 2019 erreicht werden. Die genannten Prozentzahlen beziehen sich stets auf Reduzierungen der spezifischen Verbräuche (also Verbräuche pro Hektoliter selbst erzeugten Bieres) des Referenzjahres 2015. ENERGIE/EMISSIONEN 3. Der betriebliche LKW-Dieselverbrauch in l/100km soll weiter sinken. 1. Der spezifische Wärmeverbrauch soll um 4,0% Mit einem Rückgang um -2,1% konnte dieses Ziel gesenkt werden. auch im 2. Jahr gut erreicht werden. Ein neues Gegenüber 2015 haben wir in 2017 einen Rück- Tourenoptimierungsprogramm ist seit 2016 im gang des spez. Wärmeverbrauchs von -3,2% Einsatz. erreichen können. Bis 2019 wollen wir den Ver- brauch um insgesamt -4,0% senken. 4. Der betrieblich bedingte CO2-Ausstoß soll um 30% gesenkt werden. 2. Der spezifische Stromverbrauch soll um 2,0% Die Gesamtemissionen nach Scope 1 haben wir, gesenkt werden. Stand jetzt im Vergleich zu 2011, um -18,5% ge- Dieses Ziel konnte mit einem Anstieg um 1,1% im senkt. Dem reduzierten CO 2-Ausstoß musste Vergleich zu 2015 bisher nicht erfüllt wer-den. Bis 2017 wegen einer Leckage in dem Kantinenkühl- 2019 bleibt unser Ziel dennoch eine Reduzierung schrank ein CO2-Äquivalentausstoß von 3,92 t von -2,0% gegenüber 2015. hinzugerechnet werden. Gär- & Lagerkeller wurden bereits auf LED um- gestellt. Bis 2019 wird der gesamte Abfüllbereich mit LED-Beleuchtung ausgerüstet. Auch im Ver- waltungsgebäude wird die Umrüstung auf LED weiterverfolgt. Der Tausch von E-Gabelstaplern in Gasstapler wurde anhand von energetischen und einsatz- relevanten Aspekten vollzogen: Für lange We-ge werden vier Gasstapler eingesetzt. Zudem sind zehn E-Stapler im Einsatz. 13
RESSOURCEN in Unterfranken. Mit dem Landwirt haben wir uns auf einen nachhaltigen Vertrag verständigt, der 5. Es sollen 100 Tonnen CO2-Ausstoß p.a. erst- Preissicherheit für beide Seiten garantiert und mals durch bayerische Klimaschutzprojekte kom- den Weltmarktspekulationen entgegensteht. Bis pensiert werden. 2019 möchten wir dieses ökonomisch nachhal- In 2017 haben wir durch unser Pilotprojekt zu- tige Modell auf Braugerste ausdehnen. Unsere sammen mit dem Bayerischen Naturschutz- Initiative für ein Forschungsprojekt „Klimafreund- fonds die Wiedervernässung des Moores „Weit- licher Braugetreideanbau“ ist an unserem Partner moos südlich Schleinsee“ gefördert. gescheitert. Mit dieser Maßnahme erreichen wir eine zertifi- zierte CO2-Einsparungsleistung von 1.115 t CO2- Äquivalenten auf den Zeitraum von 50 Jahren. ORGANISATION Das bedeutet eine Kompensation von 22,3 t CO2 pro Jahr. Hierzu überreichte die Umweltministe- 9. Mitarbeiter und Lieferanten sollen zur Reduk- rin, Ulrike Scharf, Hofbräu München ein Zertifikat tion indirekter mit dem HB verbundener Umwelt- über die sogenannten „Moorbenefits“. Wir haben auswirkungen motiviert werden. hohe Anforderungen an unsere Projekte und sind 2016 ist HB München dem B.A.U.M. e.V., dem weiterhin auf der Suche nach geeigneten, glaub- Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbe- würdigen Projekten in Bayern, um unser Kompen- wusstes Management, beigetreten. Mit Erfolg sationsziel zu erreichen. haben wir 2017 mit einem eigenen Team „Hof- bräu München – HaBe die Wadln“ am „Stadtra- 6. Der Natronlauge-Verbrauch soll um 15% deln“ München teilgenommen. gesenkt werden. Im Rahmen von „mobil gewinnt“ haben wir an Durch Arbeiten an der Lauge-Dosage konnten wir einer Beratung zum betrieblichen Mobilitäts- unseren Verbrauch an Natronlauge in 2017 um management teilgenommen. Hieraus ergeben -7,2% senken. Hierdurch ist das gesteckte Ziel von sich für die Zukunft neue Projekte. -15% bereits zur Hälfte erreicht. Wir wollen durch weitere Optimierung unserer Anlagen dieses Ziel erfüllen. ABFALL 7. Der Papierverbauch soll um 100.000 Blatt ge- 10. Der nicht verwertbare Siedlungsabfall (spez. senkt werden. Restmüllmenge) soll um 25% gesenkt werden. Statt der geplanten Senkung kam es 2017 zu ei- Bereits 2016 haben wir hier einen deutlichen nem Anstieg um 15,6%. Rückgang erzielen können. Stand jetzt haben wir trotz einiger Baumaßnahmen unser Ziel einer 8. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sollen kontinuier- Restmüllreduzierung um -25% bereits erreicht. lich auf ökologischere Artikel umgestellt werden. Seit 2007 beziehen wir den Brauweizen für unsere Weißbierspezialitäten aus Wasserschutzgebieten 14
Spez. Wärmeverbrauch (kWh/hl) Spez. Wasserverbrauch (hl/hl) 2011 25,97 2011 4,70 2012 24,30 2012 4,50 2013 22,62 2013 4,38 2014 21,41 2014 4,44 2015 21,90 2015 4,42 2016 21,49 2016 4,48 2017 21,21 2017 4,19 Ziel 21,02 Spez. Stromverbrauch (kWh/hl) Bandschmiermittelverbrauch (g/TFl) 2011 11,04 2011 147 2012 10,61 2012 158 2013 10,14 2013 138 2014 10,54 2014 142 2015 10,90 2015 150 2016 11,03 2016 120 2017 11,02 2017 166 Ziel 10,68 CO2-Ausstoß (kg/hl) - Scope 1 NaOH-Verbrauch (g/hl) 2011 5,58 2011 553 2012 5,38 2012 522 2013 4,91 2013 508 2014 4,67 2014 483 2015 4,67 2015 545 2016 4,58 2016 476 2017 4,55 2017 506 Ziel 3,91 Ziel 463 15
4.3 Umweltprogramm 2016 – 2019 Umweltzielbezug Maßnahme Status ENERGIE Nr. 1, 4 Reduktion der Verdampfungsziffer nach Sudhausumbau 2019 Umbau Sudhaus (Schrotmühle, Läuterbottich, Pfaduko und Nr. 1, 2, 4 2019 Energiespeicher) Nr. 1, 2 Regelmäßige Teilnahme am IGS Betriebsvergleich þ Strom þ, Einführung Energiemonitoring mit Ausbau der Messpunkte / Nr. 1, 2 Dampf Zähler für Strom (2016/2017) und Dampf (2018) ausstehend Planungsarbeiten BHKW (Lastprofilermittlung nach Sudhaus- Nr. 1, 2 2019 umbau) Nr. 1, 2, 4 Bau eines BHKW 2020 Bau einer neuen KEG-Anlage mit Gebäude bei evtl. Nutzung Planung Nr. 1, 2 der Altanlage für Einweg-KEG für den Export bis 2020 Begrünung der Dachflächen des Verwaltungsgebäudes als Prüfung Nr. 1, 2 Wärmedämmung 2018 Nr. 2 Installation eines neuen Druckluftschraubkompressors þ Installation eines Kompressors zur dezentralen Druckluftver- Nr. 2 sorgung des Läuterbottichs þ Bau neuer Trockenteile in der Flaschenfüllerei Nr. 2 (= Verpackungsanlage) þ Umbau der Beleuchtung auf stromsparende LED-Systeme im Straße þ, Nr. 2 Verwaltungsgebäude und der Betriebsstraße zwischen Sud- Gebäude in haus und Abfüllung Arbeit Nr. 2 Tausch der Beleuchtung in Gär- und Lagerkeller auf LED þ Nr. 2 Tausch der Beleuchtung in der gesamten Abfüllung auf LED 2018 Prüfung des Baus senkrechter PV-Anlagen an den Nr. 2 HB-Gebäuden þ Prüfung der Installation von PV-Anlagen auf dem Dach des nach Be- Nr. 2 Verwaltungsgebäudes grünung Nr. 2 Tausch von 4 Elektrostapler in gasbetriebene Stapler þ Nr. 2, 4 Umstellung des Post- und Paketversands auf „Go-Green“ in Prüfung Testphase zur Installation einer Kieselgur-freien Filtrationsan- Nr. 2, 6, 8 lage zur Ressourcen- und Wassereinsparung þ Nr. 2, 6, 8 Installation einer Kieselgur-freien Filtrationsanlage 2019 Tausch einer Klimaanlage zur Steigerung der Energieeffizienz Nr. 3 und Klimafreundlichkeit þ Nr. 3 Tourenoptimierung mit neuem Programm LOGO3 einführen þ Nr. 3, 4 Umstellung der LKW-Flotte auf EURO-6 bis 2019 16
Umweltzielbezug Maßnahme Status RESSOURCEN Senkung des CO2-Ausstoßes des Fuhrparks durch neue Nr. 3, 4 Lösung für den Lieferservice für Betriebsrentner þ Anschaffung neuer Kühlanhänger mit ökol. Kältemittel zum Nr. 4 laufend Ersatz von Kühlzellen Sammlung von Erfahrungen zur E-LKW-Nutzung zusammen mit Nr. 4 der Hofpfisterei þ Entwicklung eines Musterprojekts zur Klimagaskompensation Nr. 5 in bayr. Mooren mit dem Bayr. Naturschutzfonds þ Ausarbeitung von Möglichkeiten der CO2-Kompensation durch Nr. 5 2019f regionale Projektalternativen zur Moorrenaturierung Optimierung der Einstellung der neuen NaOH-Konzentrat- Nr. 6 dosieranlage und der Reinigungs-Mindestkonzentrations- 2018 vorgaben Einführung der elektron. Unterschrift der LKW-Fahrer am Nr. 7 Touch-Screen und Wegfall der Eigenbelege þ Nr. 7 Einführung des elektron. Bestellsystems für Kunden Einführung der Grundeinstellung „Duplexdruck“ für beidseiti- Nr. 7 ges Drucken þ Nr. 7 Umstellung des Belegversands auf pdf-Versand Anforderung von digitalen Bewerbungen auf Stellenaus- Nr. 7 schreibungen þ Mit der regionalen Mälzerei und regionalen Landwirten aus dem „Münchner Süden“ sollen die ersten 20% des Gersten- þ Nr. 8 ab Ernte malzbedarfs durch Langfristverträge mit stabilen Erlösen für 2018 die Landwirte gedeckt werden HB ergreift an bay. Hochschulen die Initiative für ein For- erste An- Nr. 8 schungsprojekt „Klimafreundlicher Braugetreideanbau in frage 2017 Bayern“ þ Erstmaliger Test von wasserstoffgetriebenen Gabelstaplern in ý, nicht Nr. 2, 9 kosten- einer Brauerei samt Tankstelle effizient Nr. 9 Test eines Wasserstoffautos für die Fahrzeugflotte þ HB prüft die Integration seiner Hopfenlieferanten in das Nachhal- Nr. 9 2018 tigkeitssystem für den deutschen Hopfenanbau des Hopfenrings Installation eines Kettenzugs zum Fasstransport bei der Chlor- Nr. 9 dioxidanlage und geschlossene Dosage von Glykolsäure þ Teilnahme am Münchner Stadtradeln mit einem eigenem Team Nr. 9 seit 2017 „Hofbräu München – HaBe die Wadln“ Nr. 9 Azubi-Ausbildung der IHK München zum Energie-Scout anbieten 2018 17
Umweltzielbezug Maßnahme Status ORGANISATION Nr. 9 Entwicklung von HB-Kriterien zur ökol. Lieferantenbeurteilung laufend Einführung der ökol. Lieferantenbeurteilung im Zuge eines Nr. 9 laufend generellen, neuen Lieferantenbeurteilungssystems Optimierung der Nutzung des BMW i3 Elektrofahrzeuges Nr. 9 laufend durch HB-Mitarbeiter Nr. 9 Angebot von Nachhaltigkeitsschulungen für Azubis þ Honigbie- HonigBienen und Wildbienen-Hotel als Nachhaltigkeitsprojekt nen þ, Nr. 9 für unsere Azubis Wildbienen 2018 Einführung einer digitalen Vorschlagsbox auch für Nachhal- Nr. 9 in Planung tigkeitsvorschläge der Mitarbeiter Umweltzielbezug ABFALL Maßnahme Status Genaue Kennzeichnung der Müll- und Wertstoffsammel- Nr. 10 behälter þ Schulung der Mitarbeiter, die größere Mengen an Abfall ent- Nr. 10 laufend sorgen, zum richtigen Einwurf Nr. 10 Aufstellung Sammelcontainer Hartkunststoffe Aufstellung einer Recycling-Box für Altbatterien und -Akkus Nr. 10 im Eingangsbereich der Verwaltung þ 18
4.4 Umweltmanagementsystem Das Umweltmanagementsystem ist die notwendi- der Umweltbetriebsprüfung das Umweltmanage- ge Grundlage, um sinnvoll die Voraussetzungen für mentsystem. Durch die Beschlüsse der Geschäfts- die Erfüllung unserer Umweltpolitik zu erarbeiten. leitung, über die Abteilungsleiter, bis hin zu jedem Hier legen wir Verantwortlichkeiten, Zuständig- einzelnen Mitarbeiter des Unternehmens werden keiten und Vorgehensweisen zur Umsetzung des die Leit- und Richtlinien und Betriebsverfahrens- betrieblichen Umweltschutzes fest. Beauftragter anweisungen für ein ökologisches Wirtschaften der obersten Leitung für den Umweltschutz im in der Brauerei festgelegt. Unsere Mitarbeiter Staatlichen Hofbräuhaus ist Dipl.-Ing. für Brau- tragen hier durch Verbesserungsvorschläge we- wesen, Herr Sebastian Utz. sentlich zu einem fortlaufenden Verbesserungs- Wir dokumentieren das gesamte Umweltma- prozess bei. Der aus dem Mitarbeiterkreis be- nagementsystem durch das Umwelt-Manage- stehende Umweltausschuss trifft sich mehrmals ment-Handbuch (UMH). Mit jährlichen Audits und jährlich und berät über Ziele, Maßnahmen und Systembewertungen überprüfen wir im Rahmen Ergänzungen bei der Umsetzung des UMH. Geschäftsleitung Produktion/Abfüllung Verkauf Umweltgremium UMH Lfd. Dokumentation Logistik Verwaltung/Personal Umweltbeauftragter 19
ORGANISATORISCHE ÄNDERUNGEN TECHNISCH-BAULICHE ÄNDERUNGEN Im Zuge der anstehenden und inzwischen durchge- Zunächst ist grundsätzlich festzuhalten, dass die führten Erweiterungsmaßnahmen wurde die nach enormen Verbesserungen unserer Umweltsitua- dem Bundes-Immisionsschutzgesetz genehmigte tion im Wesentlichen mit unveränderten Anlagen Produktionskapazität der Brauerei auf 410.000 hl erreicht werden konnten. erhöht. Unser gesamtes Umweltmanagementsys- Nach Abschluss der großen Erweiterungsbau- tem haben wir in die Datenverarbeitungsanlage des maßnahmen im Lade- und Lagerbereich und den Unternehmens integriert. Die Input-Output-Bilanz großen Investitionen in die neue Flaschenwasch- wurde als „Umweltdatenbank“ aufgebaut. maschine und den neuen Dampfkessel wurden Entsprechend der neuen europäischen F-Gase-Ver- 2015/16 nur einige kleinere Investitionsmaßnah- ordnung wird das 2016 überarbeitete Kälteanlagen- men getätigt. In 2017 konnten wir erfolgreich kataster laufend erweitert. einen neuen Trockenteil in der Füllerei in Betrieb 2016 sind wir dem B.A.U.M. e.V., dem Bundesdeut- nehmen. Neben einer deutlich höheren Effizienz schen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Manage- der Abfüllung bringt dies allerdings auf Grund län- ment, beigetreten. gerer Bänder einen erhöhten Verbrauch an Band- Seit 2017 führen wir ein Betriebstagebuch zur fort- schmiermittel mit sich. Die neue Gastankstelle für laufenden Überwachung der Kühltürme gemäß 42. gasbetriebene Stapler haben wir erfolgreich in BImSchV. Wir stellen sicher, dass von uns keine Ge- Betrieb genommen. Beim Bau wurde auf den Be- fahr durch die Ausbreitung von Legionellen entsteht. standsschutz der Bäume geachtet. Eine veraltete Raumklimaanlage wurde auf Grund eines schädli- chen Kältemittels durch eine neue ersetzt. Mit einem neuen, stufenlos geregelten Schraub- kompressor konnte die komplette Modernisierung der gesamten Druckluftanlage abgeschlossen werden. Damit wird nicht nur viel Strom einge- spart, sondern auch ein höheres Temperatur- niveau der Wärmerückgewinnung erreicht. In der Brauerei gilt: „Nach dem Bau ist vor dem Bau“ und so begannen die Planungen für ein Inves- titionsprogramm in Sudhaus, Gär- und Lagerkeller in Höhe von ca. 10 Mio. in den nächsten Jahren. 20
5. BEURTEILUNG DER WICHTIGSTEN UMWELTAUSWIRKUNGEN Die nachfolgend beschriebenen Umweltauswir- München sind nachfolgend dargestellt. Bis 2016 kungen werden durch ein umfassendes System wurden die verbrauchten Kilowattstunden des innerbetrieblicher Datenerfassung kontinuierlich Primärenergieträgers Erdgas aus bezogenen Ku- ermittelt. Eine ebenso kontinuierliche und syste- bikmetern Erdgas und unterem Heizwert berech- matische Verfolgung der Umweltgesetzgebung net (alte Berechnung). Mit der modernisierten prüft die rechtliche Relevanz einzelner Umweltas- Datenerfassung 2017 können wir die tatsächlich pekte. Die Bedeutung bzw. Relevanz der einzelnen verbrauchten Kilowattstunden angeben (neue Umweltaspekte wird nach einem Ampel-Bewer- Berechnung). Deshalb werden aufgrund der tungsverfahren (rot-gelb-grün) festgestellt. Die Datenkontinuität in den Tabellen und Grafiken der Zuordnung zu diesen Bewertungen erfolgt aus Kapitel 5.1 Energienutzung und -effizienz sowie den Erfahrungen der Umweltverantwortlichen 5.2 Emissionen der neue und der alte Rechenweg der Brauerei und der involvierten Umweltberater. gegenübergestellt. Ab der nächsten EMAS-Peri- Die wichtigsten direkten und indirekten Umwelt- ode werden wir ausschließlich den neuen Berech- auswirkungen des Staatlichen Hofbräuhauses in nungsansatz verwenden. DIREKTE UMWELTAUSWIRKUNGEN 5.1 Energienutzung und -effizienz Primärenergieverbrauch der aktuellen EMAS-Periode – alte Berechnung 2017 2016 2015 Wärme – Gas (alt) 7.133.455 kWh 7.114.450 kWh 7.420397 kWh Wärme – Heizöl 0 kWh 0 kWh 0 kWh Strom 3.706.214 kWh 3.650.505 kWh 3.694.318 kWh Summe Produktion (alt) 10.839.669 kWh 10.764.955 kWh 11.114.715 kWh Diesel LKW & PKW (*) 758.479 kWh 756.439 kWh 788.956 kWh Benzin 14.360 kWh 5.933 kWh 0 kWh Summe Logistik 772.839 kWh 762.372 kWh 788.956 kWh Gesamt (alt) 11.612.508 kWh 11.527.327 kWh 11.903.671 kWh alt: Die Daten des Wärmeverbrauchs wurden bis 2016 aus bezogenen Kubikmetern und unterem Heizwert berechnet. (*) Die innerbetriebliche Logistik erfolgt teils mit Gasteils mit Elektrostaplern. Ab 2017 wurden für die Berechnung des CO2-Ausstoßes spezifische Werte der Fahrzeuge zu Grunde gelegt. 21
Primärenergieverbrauch der aktuellen EMAS-Periode – neue Berechnung 2017 2016 2015 Wärme – Gas (neu) 7.926.061 kWh 7.904.944 kWh 8.244.886 kWh Wärme – Heizöl 0 kWh 0 kWh 0 kWh Strom 3.706.214 kWh 3.650.505 kWh 3.694.318 kWh Summe Produktion (neu) 11.632.275 kWh 11.555.449 kWh 11.939.204 kWh Diesel LKW & PKW (*) 758.479 kWh 756.439 kWh 788.956 kWh Benzin 14.360 kWh 5.933 kWh 0 kWh Summe Logistik 772.839 kWh 762.372 kWh 788.956 kWh Gesamt (neu) 12.405.114 kWh 12.317.821 kWh 12.728.160 kWh neu: Ab 2017 erfolgt eine Erfassung der tatsächlich verbrauchten kWh. Der Energieverbrauch von insgesamt 11.612.508 für die eigene Logistik auf. Unser Energieverbrauch kWh teilt sich in 10.839.669 kWh für die Produktion in Produktion und Logistik wurde 2017 zu 30,4% (≙ 32,2 kWh/hl) und 772.839 kWh (≙ 2,30 kWh/hl) aus erneuerbaren Quellen abgedeckt. 5.2 Emissionen Kohlendioxid Umrechnungsfaktoren: Aus alkoholischer Gärung wurden 2017 1.244 t (im Vergleich zu 1.254 t im Jahre 2015) freigesetzt. • CO2-Ausstoß Wärme = 185 g/kWh Diese Menge bedarf in der Scope-Betrachtung Gas (BUWAL) keines Ansatzes, da eine entsprechende CO2–Bin- • CO2-Ausstoß Strom Scope 1: Seit 2009 dung beim Wachstum des Getreides stattfindet. entfällt der CO2-Ausstoß durch Strom, Seit 01.01.2009 bezieht die Brauerei 100% grünen da zu 100 % auf grünen Strom umgestellt wurde. Die Zahl 2008 beruht auf der Strom aus rein erneuerbaren Energiequellen. Dieser Information des Strom lieferanten mit hat somit keinen Anteil an fossilen CO2-Emissionen. 362 g CO2 / kWh bezogenen Stroms Wir nutzen seit 2013 ein Elektroauto als Poolfahr- • CO2-Ausstoß Strom Scope 2: Laut zeug. Seit 2017 ist ein Hybrid-PKW im Außendienst Ökobilanzdatenbank GEMIS 4.8 liegt im Einsatz. Diese werden auf dem Brauereigelände der Emissionsfaktor bei Stromerzeu- mit Ökostrom aus Wasserkraft oder aus unseren gung aus Wasserkraft bei 2,69 g CO2- Solarzellen geladen. Äq./kWh. Laut UBA lag der deutsche Strommix 2016 bei 516 g CO2-Äq./kWh SCOPE 2: • Heizöl/Diesel: 9,9 kWh/l; 2,6 kg CO2 /l Unser 100% Ökostrom stammt aus großen Wasser- • Benzin: 9,1 kWh/l; 2,36 kg CO2 /l kraftwerken. Bei dessen Erzeugung fallen geringe • Alkoholische Gärung: Freisetzung von Mengen an CO2-Ausstoß an. Für die von uns bezo- 3,7 kg CO2 /hl als Differenz zwischen gene Strommenge entspricht dies ca. 10 t. der entstehenden und der im Bier ver- Würden wir statt Ökostrom den durchschnittlichen bleibenden CO2 auf Basis eines Stamm- deutschen Strommix (Faktor = 516 g CO2/kWh) be- würzedurchschnitts von 12,5 %. (Quelle: Dissertation von Angelika Großer, TU ziehen, beliefe sich der Ausstoß durch Stromver- München-Weihenstephan 2006) brauch auf 1.912 t CO2-Äquivalente. 22
Scope 1: CO2-Ausstoß der aktuellen EMAS-Periode – alte Berechnung 2017 2016 2015 Wärme – Gas (alt) 1.320 t 1.316 t 1.373 t Wärme – Heizöl 0t 0t 0t Strom 0t 0t 0t Summe Produktion (alt) 1.320 t 1.316 t 1.373 t Diesel LKW & PKW (*) 207 t 198 t 207 t Benzin 3t 2t 0t Summe Logistik 210 t 200 t 207 t CO2-eq aus Kältemittel 3,9 t 1,43 t 0t Gesamt (alt) 1.534 t 1.518 t 1.580 t alt: Die Daten des Wärmeverbrauchs wurden bis 2016 aus bezogenen Kubikmetern und unterem Heizwert berechnet. (*) Die innerbetriebliche Logistik erfolgt teils mit Gas-, teils mit Elektrostaplern. Ab 2017 wurden für die Berechnung des CO2-Ausstoßes spezifische Werte der Fahrzeuge zu Grunde gelegt. Scope 1: CO2-Ausstoß der aktuellen EMAS-Periode – neue Berechnung 2017 2016 2015 Wärme – Gas (neu) 1.466 t 1.462 t 1.525 t Wärme – Heizöl 0t 0t 0t Strom 0t 0t 0t Summe Produktion (neu) 1.466 t 1.462 t 1.525 t Diesel LKW & PKW (*) 207 t 198 t 207 t Benzin 3t 2t 0t Summe Logistik 210 t 200 t 207 t CO2-eq aus Kältemittel 3,9 t 1,43 t 0t Gesamt (neu) 1.680 t 1.664 t 1.732 t neu: Ab 2017 erfolgt eine Erfassung der tatsächlich verbrauchten kWh. (*) Die innerbetriebliche Logistik erfolgt teils mit Gas-, teils mit Elektrostaplern. Ab 2017 wurden für die Berechnung des CO2-Ausstoßes spezifische Werte der Fahrzeuge zu Grunde gelegt. Bezogen auf 1 hl Bier konnten wir den CO2-Ausstoß GHG-Protokoll als Scope 3 bezeichneter indirekter im Vergleich zum Vorjahr weiter senken: Mit 4,55 Klimagasausstoß, mit vertretbarem Aufwand nicht kg CO2/hl beträgt er um 2,4% weniger als 2015. möglich. Als Teil einer Scope 3-Betrachtung wurde Dabei entfielen 3,92 kg/hl auf die Produktion und der mit den betriebsbedingten Flügen verbundene 0,62 kg/hl auf die Logistik. Eine Erfassung der indi- CO2-Ausstoß mit 149 t bestimmt. rekten Transportemissionen durch Spediteure und Die nachfolgenden Diagramme zeigen die langfris- Abholer ist, ebenso wie weite Teile der nach dem tige Entwicklung des fossilen CO2-Ausstoßes als 23
Gesamtmenge und – deutlich aussagekräftiger – den Vorjahren mit höheren europäischen Durch- in Relation zu der erzeugten Biermenge. Allerdings schnittswerten. Mit der Datenerfassung 2017 geht in diese Berechnung der CO2-Ausstoß von Vor- können erstmals die tatsächlich verbrauchten Kilo- lieferanten (Landwirtschaft) und Vertrieb (Trans- wattstunden angegeben werden. Wie die folgen- porte, Handelspartner und Endverbraucher) nicht den Grafiken zeigen, ist die Gesamtentwicklung ein. Bis 2004 wurden Logistikverbräuche und deren des CO2-Ausstoßes pro erzeugtem Hektoliter Bier CO2-Ausstoß nur teilweise erfasst. 2004 bis 2008 seit Einführung des Umweltmanagements von ei- wurde der stromverbrauchsbedingte CO2-Ausstoß nem deutlichen Rückgang gekennzeichnet - mit IST-Werten des Stromerzeugers berechnet, in unabhängig von der Berechnung. Gesamt-CO2-Emission (t) seit Einführung von EMAS 2001 - alte Berechnung 3019 3281 3088 3309 2624 2164 2681 2763 1479 1509 1598 1666 1559 1555 1580 1518 1534 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Spez.-CO2-Emission (kg/hl) 2017 seit Einführung von EMAS 2001 - alte Berechnung 14,57 15,85 14,1 15,18 11,72 9,26 11,44 11,07 5,83 5,7 5,58 5,38 4,91 4,67 4,66 4,58 4,55 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 24
Gesamt-CO2-Emission (t) Gesamt-CO2-Emission (t) seit 2007 - alte Berechnung seit 2007 - neue Berechnung 2681 2763 1479 1509 1598 1666 1559 1555 1580 1518 1534 2819 2906 1620 1653 1744 1812 1707 1701 1733 1664 1681 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Spez.-CO2-Emission (kg/hl) Spez.-CO2-Emission (kg/hl) seit 2007 - alte Berechnung seit 2007 - neue Berechnung 11,44 11,07 5,83 5,7 5,58 5,38 4,91 4,67 4,66 4,58 4,55 12,03 11,64 6,39 6,24 6,09 5,85 5,37 5,11 5,11 5,02 4,99 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 25
LÄRM- UND GERUCHSEMISSIONEN WEITERE EMISSIONEN IN DIE LUFT Unser Standort ist als Gewerbegebiet ausge- Entsprechend den Anforderungen der neuen wiesen. Die vorgegebenen Lärmrichtwerte von EMAS-VO wurden, soweit möglich, die Emissi- 60 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) nachts werden onsdaten des Fuhrparks nach Herstellerangaben stets eingehalten. Lärmbedingte Beschwerden, pro Fahrzeug neu berechnet. Bei Werten, die nicht bzw. Beschwerden zu Umweltauswirkungen ge- von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden nerell traten nicht auf. konnten, wurden einzelne Emissionsdaten auf der Grundlage der PROBAS-Datenbank errechnet: Die aromaintensiven Geruchsemissionen aus dem Sudhaus werden durch den Einsatz eines Ener- • Schwefeldioxid gierückgewinnungssystems, des sog. Brüdenver- Aus Produktion und PKW/LKW/ dichters, niedergeschlagen und somit weitgehend Flug-Verkehr ergibt sich für das Jahr vermieden. 2017 eine SO2-Emission von 522,68 kg (PROBAS). Die bei der alkoholischen Gärung entstehenden • NOX Mengen an SO2 sind nicht bekannt und auch aus Aus Produktion und PKW/LKW/ der Literatur nicht bestimmbar. Nach Auskunft Flug-Verkehr ergibt sich für das der Doemens Schule entsteht jedoch bei der Gä- Jahr 2017 eine NOX-Emission von 807,75 kg. Die Emissionen des rung als Gas in erster Linie Schwefelwasserstoff, Heizkessels wurden auf der Basis während das entstehende SO2 im vergorenen Bier eigener Messungen berechnet. gebunden bleibt. Dieser Wert blieb 2017 auf dem Niveau des Vorjahres. Die Daten für PKW & LKW wurden basierend auf Herstellerangaben berechnet. • PM10 Eine potenzielle Quelle an Feinstaub- emissionen der Brauerei (außer den Kraftfahrzeugen) ist die Malzentstau- bungsanlage. Die wöchentliche Inaugenscheinnahme der Anlage zeigt keinerlei Staubemission. Die Auf- zeichnung der Differenzdruckmes- sung der Entstaubungsanlage zeigte keinerlei Leckagen. Aus sonstiger Pro- duktion (Heizkessel) und PKW/LKW/ Flug-Verkehr ergibt sich für das Jahr 2017 eine PM10-Emission von 17,1 kg. Der Rückgang von -23,8% ist der indi - viduellen Berechnung der Emissionen der Kfz und dem hohen Anteil an EURO- 6-LKW in der Flotte zu verdanken. 26
5.3 Wasser 5.5 Abfall- und Reststoffe Durch die neu erstellten Anlagen beim Bau der Alle Mitarbeiter in Verwaltung, Produktion und Brauerei wurde bereits der Wasserverbrauch als Abfüllung sind angehalten, Abfall zu vermeiden Hauptrohstoff, aber auch als Hilfsstoff bei Reini- und Reststoffe getrennt zu sammeln. Dazu wur- gungen in der Produktion und Abfüllung im Ver- de 2015 die zentrale Wertstoffsammelstation er- brauch für die Belange der Brauerei optimal ein- heblich erweitert. Durch regelmäßige Schulungen gestellt. 2017 lag der Wasserverbrauch mit 4,19 hl verbessern wir das Funktionieren des Trenn- und pro erzeugtem hl Bier um -5,24% unter dem Wert Sammelsystems. aus 2015. Ein sehr detailliertes Abfallwirtschaftskonzept des Die Schmutzwasserfracht zeigte bei der letzten Unternehmens zeigt die große Bedeutung, die die- Messung eine nahezu auf ein Minimum reduzierte sem Bereich im Staatlichen Hofbräuhaus zukommt. Belastung der Umwelt durch das Abwasser. Durch Die Menge an „gefährlichen Abfällen“ hatte sich die kontinuierliche Absenkung des spezifischen 2015 mehr als verdoppelt, was aber allein auf die Wasserverbrauchs und die Optimierung der Reini- einmalige Entsorgung von Natronlaugeschlamm gungsprozesse in Verbindung mit dem Misch- und bei der Reinigung der Laugetanks zurückzuführen Ausgleichsbecken bzw. der Neutralisationsanlage war. Nachdem in 2016 die „gefährlichen Abfälle“ (die mit Rauchgas und dem Kohlensäure – Luftge- auf fast ein Drittel des Wertes von 2015 gesunken misch aus dem Gärkeller arbeitet) ist es uns ge- waren, verzeichnen wir 2017 auf Grund der Entsor- lungen, seit Jahren die Einleitungsbedingungen der gung von Mineralwolle im Zuge der Bauarbeiten Stadtentwässerung stetig einzuhalten. wieder einen Anstieg auf 42,8 g/hl. Letztes Jahr sank der spez. Anteil der als Rest- müll entsorgten Abfälle um 9,6%. Damit führen 5.4 Abwasser wir weiter erfolgreich unseren Kurs fort, mehr und mehr der Verwertung zuzuführen und weni- ger Restmüll zu produzieren. Zu diesen Mengen Ø Brau- Hofbräu kommen große Mengen Biertreber und Resthefe. branche 2016 Diese gelten bei uns nicht als Abfall sondern als BSB 5 1.000 – 3.900 1.111 Nebenprodukte und werden zur Viehfütterung mg/l mg/l weiterverwendet. Auf Grund von Futtermittelbe- Gesamt- 30 – 100 15 stimmungen sind wir gezwungen den Malzstaub Stickstoff mg/l mg/l der Verwertung zuzuführen. Die Abwassermengen fallen mengenproportional zum Frischwasserverbrauch an und sind insgesamt rückläufig: Fielen 2003 noch 4,55 hl Abwasser pro hl erzeugtem Bier an, waren es 2017 nur noch 2,94 hl/hl. 27
ABFALLBILANZ Aufgrund der Verwendung aktualisierter Abfall- sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche Ab- schlüsselnummern wurden einzelne Abfallarten fälle durch Verbesserungen des Abfallmanage- anders klassifiziert und zu gefährlichen bzw. nicht ments reduzieren. Gleichzeitig haben wir den An- gefährlichen Abfällen zugeordnet. Wir konnten teil an verwertbaren Abfällen erhöhen können. Bilanzposition 2017 2016 2015 2014 Abfall 14.376 kg 8.293 kg 25.357 kg 11.182 kg gefährliche Abfälle 42,8 g/hl 25,1 g/hl 74,8 g/hl 33,6 g/hl * davon ölhaltige 0 Behälter 0 Behälter 0 Behälter 0 Behälter Putzmittel und Ölfilter 0 kg 0 kg 0 kg 0 kg * davon Altöle 0,0 g/hl 0,0 g/hl 0,0 g/hl 0,0 g/hl nicht gefährliche Abfälle 64.200 kg 71.310 kg 81.752 kg 71.760 kg (nicht verwertet) 191 g/hl 215 g/hl 241 g/hl 216 g/hl * davon Siedlungs- und 50.970 kg 55.490 kg 68.530 kg 62.060 kg Gewerbeabfälle 151,6 g/hl 168,0 g/hl 202,3 g/hl 186,7 g/hl * davon 3.000 kg 3.000 kg 6.000 kg 6.000 kg Fettabscheiderschlämme 9,1 g/hl 9,1 g/hl 17,7 g/hl 18,0 g/hl * davon 7.000 kg 7.000 kg 0 kg 0 kg Abwasserschlämme 21,1 g/hl 21,1 g/hl 0,0 g/hl 0,0 g/hl Sonstige Abfälle ohne 462.400 kg 480.203 kg 469.248 kg 394.301 kg Treber und Althefe 1,4 g/hl 1,5 g/hl 1,4 g/hl 1,2 g/hl 5.6 Materialeffizienz Im Überblick folgen die produktionsbedingten und spezifischen Verbräuchen der Jahre 2017, Massenströme mit Kennzahlen nach absoluten 2015, sowie 2011. 2017 2015 2011 Malz 5.956 t 6.197 t 5.345 t Neuglas Mehrweg 1.239.260 Stk. 9,5% 866.318 Stk. 6,6% 368.186 Stk. 2,62% Leim 10.686 kg 386 g/TFL 9.066 kg 325 g/TFL 12.789 kg 494 g/TFL Filterhilfsmittel 72.710 kg 216 g/hl 65.850 kg 250 g/hl 60.100 kg 264 g/hl Bandschmiermittel 4.600 kg 166 g/TFL 4.180 kg 150 g/TFL 3.800 kg 147 g/TFL CO2-Rückgew. 809.601 kg 2,4 kg/hl 915.648 kg 2,7 kg/hl 771.805 kg 2,69 kg/hl Natronlauge 50% 170.091 kg 506 g/hl 184.770 kg 545 g/hl 158.522 kg 553 g/hl Regenerationssalzsäure 78.863 kg 235 g/hl 93.187 kg 275 g/hl 71.002 kg 248 g/hl sonstige R & D gesamt 33.545 kg 100 g/hl 35.673 kg 105 g/hl 33.779 kg 118 g/hl 28
In 2016 wurde die neue Sorte „Hofbräuhaus Hell“ und Abfüllung die Belastung der Umwelt durch zur Feier von 500 Jahren Reinheitsgebot gebraut Abwasser und das Gefahrenpotential dieser Stoffe und in Euroflaschen abgefüllt. Dazu wurden 36.000 erheblich reduziert. Im Vergleich zum EMAS-Start- Kisten mit 720.000 Flaschen neu angeschafft, so jahr 2000 benötigen wir heute zur Herstellung eines dass die eigentliche Ersatzquote 2016 nicht 10,7% Hektoliters Bier weniger als die Hälfte an Reini- sondern 4,9% betrug. 2017 haben wir neue 24 x gungs- und Desinfektionsmitteln und nur rund 60% 0,33 l Kästen angeschafft. Diese Multifunktions- der früher benötigten Natronlaugenmenge. kästen haben den Mehrweg-Innovationspreis der Ein vorbildliches Gefahrstofflager mit mehrfacher Deutschen Umwelthilfe und der Stiftung Initiative Sicherung gegen unerwünschte Austritte und der Mehrweg gewonnen. Einsatz gefährlicher Stoffe wie des Kühlmittels Durch die Nutzung von Altlaugen, die Reduzierung Ammoniak in geschlossenen Systemen sorgen von Konzentrationen und Mengendurchsatz der Me- für höchstmögliche Sicherheit vor unerwünschten dien (wie z.B. Natronlauge) werden in Produktion Umweltauswirkungen. 5.7 Bodennutzung und Biodiversität FLÄCHENNUTZUNG BIOLOGISCHE VIELFALT Die Gesamtfläche des Brauereigrundstücks be- Seit diesem April steht „HB für HonigBienen“. trägt 96.268,2 m². Diese Fläche gliedert sich in: Denn nun haben drei Bienenvölker bei HB Mün- 43.092,8 m² (44,8%) versiegelte Fläche, hiervon chen ein Zuhause gefunden. Unsere Azubis be- sind 22.494,9 m² reine Gebäudefläche 2.112,4 m² treuen diese als Nachhaltigkeitsprojekt zusammen (2,2%) teilversiegelte Fläche 51.063,0 m² (53,0%) mit einem Imker. unversiegelte Fläche, hiervon sind 45.236,6 m² Pflanzfläche. Altlasten sind am Standort der Brau- erei nicht bekannt. 29
INDIREKTE UMWELTAUSWIRKUNGEN 5.8 Produktion und Anlagen Verwendung recyclingfähigen Materials. Für lange Exportstrecken wollen wir eine umweltfreund- 2017 war ein Jahr der Vorbereitungsmaßnahmen lichere Lösung als Mehrwegfässer finden. Des- großer Investitionen, die 2018/19 umgesetzt wer- halb wollen wir 2018 mit sogenannten Poly-Kegs den sollen. So soll unser Sudhaus umgebaut wer- starten. Um unsere Anspruchsgruppen und deren den. Der bisher zur Energieeinsparung genutzte Erwartungen und Anforderungen an unser Unter- Brüdenverdichter zur Umwälzung der Würze samt nehmen noch besser bestimmen und berücksich- alter Pumpen soll gegen ein neues System aus- tigen zu können, führen wir mit Tools aus dem getauscht werden. Damit wird die Verdampfungs- Umweltpakt-Bayern eine sogenannte „Stakehol- ziffer erheblich gesenkt und deutlich weniger Pri- der-Analyse“ durch. Mit einem Prüfkatalog für märenergie zur Würzekochung benötigt. Lieferanten nach einem Bonus-Malus-System und Ebenfalls soll ein neues System zur kontinuier- kontinuierlicher Diskussion ökologischer Belange lichen Bierfiltration eingebaut werden. Auch da- wollen wir unseren Einfluss auf Zulieferer und ihr durch wird der Bedarf an Wärme gesenkt, aber vor ökologisches Verhalten weiter verstärken. Damit allem entfällt der Einsatz von Kieselgur, bei deren soll uns eine bessere Beurteilung der Nachhaltig- Herstellung hohe CO2-Emissionen anfallen. keit unserer Lieferkette ermöglicht werden. 5.9 Umweltleistungen der 5.10 Fuhrpark Lieferanten Auf Grund einer Neubewertung ist der Diesel-Ver- Die Mitarbeiter, die in Verwaltung und Produktion brauch unserer LKW-Flotte 2017 im Vergleich zum mit dem Einkauf der Brauerei zusammenarbeiten, Vorjahr statistisch um 10,4% angestiegen. Die neue sind aufgefordert, verstärkt auf umweltfreundli- Bewertung berücksichtigt, dass bis 2016 nicht aus- che Produkte zu achten. Ebenso werden Partner schließlich LKW sondern auch kleinere Transporter und Lieferanten angehalten, umweltverträgliche in der Kategorie LKW erfasst wurden. Deutlich wird Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Bei dies beim Vergleich des Durchschnittsverbrauchs Bestellungen wird darauf geachtet, dass die Lie- der beiden Gruppen: Während die LKW in 2017 im feranten nur in begrenztem Maße Einweggebinde Mittel 30,0 l/100 km benötigten, lag der Wert der (z.B. Paletten, Folien, Kanister) und Materialien zur Kleintransporter bei 10,15 l/100 km. Zusammen kä- Verpackung und Sicherung der Waren mit anliefern. men die beiden Gruppen auf einen Vergleichswert Neben den zu 80% in Mehrweggebinden abge- von 27,9 l/100 km und damit auf eine Reduktion füllten Biermengen (Tanks, KEG-Fässer, Mehr- von -2,1%. Der Diesel-Verbrauch der PKW betrug wegkästen, Mehrwegflaschen), bieten wir Ein- durchschnittlich 7,5 l/100km. Seit 2013 benutzen wegflaschen, 0,5l-Dosen und 5l-Dosen nur für den wir für die Fahrten im Stadtgebiet ein Elektroauto internationalen Markt an. Dabei berücksichtigen als Poolfahrzeug. Seit 2017 haben wir einen Hybrid- wir die Tatsache, dass zum Biertransport über PKW in unserer Außendienstflotte. Beide Fahrzeu- sehr weite Entfernungen laut Ökobilanz UBA I Ein- ge werden auf dem Brauereigelände mit grünem wegverpackungen besser geeignet sind. Wir be- Strom geladen. Das reine Elektrofahrzeug fährt achten für diese Verpackungen die ausschließliche somit annähernd klimaneutral vom Hof. 30
5.11 Arbeitssicherheit und 5.12 CO2-Kompensation Notfallorganisation Zusammen mit dem Bay. Naturschutzfonds ha- Mit Unterweisungen und Aushängen werden alle ben wir ein erstes Moor-Renaturierungsprojekt Mitarbeiter in der Technik regelmäßig geschult. namens „Weitmoos südlich Schleinsee“ in der Dabei sind Arbeits- und Umweltschutzmaßnahmen Gemeinde Eggstätt realisiert. Laut Zertifizierung und der Umgang mit Gefahrstoffen grundlegen- der CO2- Einsparungsleistung durch Prof. Dr. Drös- de Themen. Unsere Mitarbeiter, Führungskräfte ler, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, ist da- und Sicherheitsbeauftragte sind ein eingespieltes mit eine Einsparungsleistung von 1.115 t CO2- Team, das auf Basis der gesetzlichen Vorschriften Äquiv. verbunden. Auf die Zertifizierungszeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicher- 50 Jahren verteilt, bedeutet dies eine Kompen- heit ergreift und so Unfälle und deren Folgen für sation von 22,3 t CO2-Äquiv. p.a. Zur Definition die Umwelt wirksam vermeidet. weiterer, bayerischer Projekte stehen wir sowohl Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung in allen mit dem Bay. Naturschutzfonds als auch mit der Produktionsbereichen wurde bei einer Betriebsbe- Greensurance Stiftung in Kontakt. Auch in Zu- gehung mit einem externen Sicherheitsexperten der kunft möchten wir an „echten Kompensations- Ist-Zustand aufgenommen und ein Konzept zur Ver- projekten“, möglichst aus Bayern, festhalten und besserung und Aktualisierung der Arbeitssicherheit keine Zertifikate „aus dem Katalog“ erwerben. erstellt und schrittweise umgesetzt. Umweltministerin Ulrike Scharf überreicht Dr. Möller die Moorbenefits-Urkunde 31
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