Und 7. Juni 2019 FIFA-Frauenfussballtagung - FIFA.com
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Vorwort Gianni Infantino Liebe Fussballfreunde, der Frauenfussball erlebt grossartige Zeiten: Er boomt, füllt die grössten Stadien der Welt und stösst bei Fans und Medien weltweit auf immenses Interesse. Er steckt mitten in einer neuen Ära. Ein Jahr nach der unglaublich erfolgreichen FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ hat die FIFA eine eigene Frauenfussballdivision geschaffen und einen ehrgeizigen Aktionsplan lanciert, um die Zahl der Spielerinnen binnen zehn Jahren auf weltweit 60 Millionen zu steigern. Ende letzten Jahres haben wir zudem unsere erste Frauenfussballstrategie präsentiert, die alles schwarz auf weiss festhält. Bevor morgen eine weitere rekordverdächtige FIFA Frauen-Weltmeisterschaft beginnt, sollten wir eine erste Bilanz ziehen und prüfen, wie wir unsere Strategie noch besser umsetzen können. Da der Fussball nicht der FIFA, sondern allen gehört, müssen wir uns als Interessengruppen dieses Sports darauf verständigen, wie der Frauenfussball und ganz allgemein die Gleichstellung von Frau und Mann langfristig noch wirkungsvoller gefördert werden können. Die FIFA-Frauenfussballtagung, bei der hochrangige Persönlichkeiten und Führungskräfte aus dem Sport, der Politik und der Zivilgesellschaft erstmals gemeinsam über die Zukunft des Frauenfussballs diskutieren, ist dafür das ideale Forum, denn nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass diese neue Ära des Frauenfussballs noch lange anhält. Gianni Infantino FIFA-Präsident FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 3
Vorwort Fatma Samoura Herzlich Willkommen bei der FIFA-Frauenfussballtagung. Mit diesem einzigartigen Forum machen wir einen ersten wichtigen Schritt, das riesige weltweite Potenzial des Frauenfussballs auf lange Sicht voll auszuschöpfen, und können überprüfen, wo wir auf Kurs sind und wo wir noch besser werden müssen. Kraft ihrer ersten Frauenfussballstrategie hat sich die FIFA verpflichtet, den Fussball als Entwicklungsmotor zu nutzen und bei ihren Wettbewerben die gesellschaftliche Bedeutung des Fussballs für Frauen und Mädchen überall auf der Welt in den Blickpunkt zu rücken. Unsere verschiedenen Beteiligungs- und Nachwuchsförderungsinitiativen sind der beste Beweis dafür. Die sehnlichst erwartete FIFA Frauen- Weltmeisterschaft Frankreich 2019 wird zudem eindrucksvoll zeigen, dass sportliche Klasse nicht vom Geschlecht abhängt, und junge Frauen für den Fussball begeistern und sie dazu inspirieren, diesen Sport auf eine noch höhere Stufe zu hieven. In den kommenden beiden Tagen müssen und dürfen wir hier in Paris festlegen, wie jede und jeder von uns dazu beitragen kann, mit dem Fussball Positives zu bewirken, und die Voraussetzungen schaffen, damit Vielfalt und Gleichstellung auf und neben dem Platz noch stärker gelebt werden. Mit der erste Ausgabe der FIFA-Frauenfussballtagung setzen wir ein starkes Zeichen für die Förderung des Frauenfussballs und bekräftigen unseren Willen, den Fussball für alle zu öffnen und geschlechtsbedingte Diskriminierung zu bekämpfen. Getreu dem WM-Motto von 2019 – Zeit zu glänzen – müssen wir dabei stets darauf achten, die nächste Generation von Frauen und Mädchen zu motivieren und zu fördern. Fatma Samoura FIFA-Generalsekretärin FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 5
Einleitung Frauenfussball heute Einleitung Auch wenn an der diesjährigen FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Frankreich nur 24 Nationen teilnehmen können, steht ausser Frage, dass der Fussball allen offensteht. Aus diesem Grund hat die FIFA ihre 211 Mitgliedsverbände und weitere wichtige Interessengruppen aus aller Welt bei ihrer ersten Frauenfussballtagung versammelt. Hochrangige Vertreter aus Fussball, Politik und Gesellschaft werden an den nächsten beiden Tagen die weitere Entwicklung des Frauenfussballs, das gesellschaftliche Potenzial des Fussballs für Frauen und Mädchen sowie deren Förderung erörtern. Mit einer Veranstaltung dieser Grössenordnung vor der Frauen-WM will die FIFA nicht nur diese bislang grösste Einzelveranstaltung im Frauensport ins Rampenlicht rücken, sondern auch das Engagement zur weltweiten Integration, Ausbildung und Förderung von Frauen mithilfe des Fussballs. Während zwei Tagen werden verschiedene Redner von ihren persönlichen Erfahrungen erzählen. Sie alle sind überaus einflussreiche und erfolgreiche Persönlichkeiten, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen dafür einsetzen, dass Mädchen und Frauen ihr Potenzial ausschöpfen können, sei es im Fussball, Sport oder in der Gesellschaft. 6 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Frauenfussball heute 2018 hat die FIFA ihre erste Frauenfussballstrategie präsentiert, die aufzeigt, wie die FIFA zusammen mit den Konföderationen, Mitgliedsverbänden, Vereinen, Spielerinnen, Medien, Fans und anderen Interessengruppen den Frauenfussball noch stärker fördern kann. Die FIFA treibt die Weiterentwicklung des Frauenfussballs auf allen Stufen voran und hat sich mit der Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen und der strategischen Fokussierung klar zum Frauenfussball und dessen Förderung bekannt. Zusammen mit den 211 Mitgliedsverbänden und den sechs Konföderationen will die FIFA den Frauenfussball weltweit verbreiten, damit alle Mädchen und Frauen diesen wunderbaren Sport ausüben können. Für die FIFA ist der Frauenfussball weit mehr als ein Sport, weil er die gesellschaftliche Stellung von Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt stark verbessert. Auch wenn der Frauenfussball auf immer mehr Interesse stösst und ein immer grösseres Geschäftspotenzial bietet, bleibt noch viel zu tun, bis jedes Mädchen auf der Welt Zugang zum Fussball hat und dieser Sport auf höchster Stufe für Sponsoren und Fans noch attraktiver ist. Gestützt auf die fünf Pfeiler der Frauenfussballstrategie wird die FIFA dafür sorgen, dass Mädchen und Frauen als Spielerinnen oder anderweitig uneingeschränkt am Fussball teilhaben, zu Vorbildern aufblicken und diesen dank dem Fussball nacheifern können. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 7
Programm 1. Tag Der erste Tag der FIFA-Frauenfussballtagung ist Interessengruppen des Frauenfussballs sowie Vertretern der 211 FIFA-Mitgliedsverbände und der sechs Konföderationen vorbehalten. Schwerpunkt des ersten Tags sind die fünf strategischen Pfeiler der FIFA-Frauenfussballstrategie. In deren Rahmen sollen Prioritäten und praktische Lösungen für die Förderung des Frauenfussballs definiert werden. Gastgeberin: Carol Tshabalala Reporterin für die sozialen Medien: Amanda Vandervort 6. JUNI 2019 – FIFA-FRAUENFUSSBALLTAGUNG 08.30–09.30 Uhr EINLASS UND KAFFEE ZUR BEGRÜSSUNG 09.30–10.00 Uhr ANSPRACHEN VON o Fatma Samoura, FIFA-Generalsekretärin o Noël Le Graët, Präsident des französischen Fussballverbands 10.00–11.00 Uhr 1. TEIL – ENTWICKLUNG UND WACHSTUM 1. Referat von Sarai Bareman, FIFA-Frauenfussballdirektorin 2. Podiumsdiskussion: Motoren für den Wandel Moderatorin: Alex Scott, FIFA-Legende o Doreen Nabwire Omondi, Frauenfussball-Entwicklungsleiterin des kenianischen Fussballverbands o Lucía Mijares Martínez, Sportförderungsdirektorin des mexikanischen Fussballverbands o Rachel Pavlou, nationale Frauenfussball-Entwicklungsmanagerin des englischen Fussballverbands o Michael Essien, Profifussballer und FIFA-Legende o Fatema Hayat, Vorstandsmitglied und Vorsitzende der Frauenfussballkommission des kuwaitischen Fussballverbands 11.00–12.00 Uhr 2. TEIL – AUFWERTUNG DES FRAUENFUSSBALLS • Interview: Jugendwettbewerbe und ihre Wirkung auf den Frauenfussball Moderatorin: Fabimar Franchi, Leiterin für Nachhaltigkeits- und Frauenfussballförderung der CONMEBOL o Verónica Boquete Giadáns, Profispielerin und FIFA-Legende o Mónica Vergara Rubio, Cheftrainerin des mexikanischen U-20-Frauennationalteams • Podiumsdiskussion: neue Dimensionen, FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ Moderatorin: Laura Georges, Generalsekretärin des französischen Fussballverbands o Mikaël Silvestre, FIFA-Legende o Brigitte Henriques, Vizepräsidentin des französischen Fussballverbands und des LOC der Frauen-WM Frankreich 2019 o Vertreter des französischen Fussballverbands o Vertreter des französischen Fussballverbands o Vertreter des französischen Fussballverbands 12.00–13.15 Uhr MITTAGESSEN 8 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
13.15–14.20 Uhr 3. TEIL – KOMMUNIKATION UND VERMARKTUNG • Präsentation: Änderung der Wahrnehmung des Frauenfussballs o Karina LeBlanc, Frauenfussballleiterin der Concacaf, FIFA-Legende o Vertreter der Fanbewegung - Emma Clarke, Trainerin und Frauenfussballföderin - David Mundo, Blogger • Podiumsdiskussion: geschäftliches Umfeld des Frauenfussballs Moderatorin: Amanda Davies, Sportmoderatorin bei CNN o Barbara Slater, BBC-Sportdirektorin o Kate Johnson, Vizepräsidentin und Leiterin des globalen Sponsoringmarketings bei Visa o Shoko Tsuji, Leiterin für Partnererfolge bei mycujoo o Philippe Le Floc’h, FIFA-Handelsdirektor 14.20–15.15 Uhr 4. TEIL – VERWALTUNG UND FÜHRUNG • Interview: treibende Kräfte: männliche Führungskräfte, die sich für den Frauenfussball und Frauen im Fussball engagieren Moderatorin: Emily Shaw, Leiterin der FIFA-Abteilung für Frauenfussballförderung und -führung o Håkan Sjöstrand, Generalsekretär des schwedischen Fussballverbands o Jean-Michel Aulas, Präsident von Olympique Lyon • Fallstudie o Nadine Kessler, Leiterin der UEFA-Abteilung Frauenfussballl 15.15–15.45 Uhr KAFFEEPAUSE 15.45–16.55 Uhr 5. TEIL – SCHULUNG UND FÖRDERUNG • Referat: Fatuma Adan, Gründerin und Exekutivdirektorin der Horn of Africa Development Initiative • Podiumsdiskussion: die Kraft des Fussballs Moderator: Clarence Seedorf, FIFA-Legende, Trainer und Vorbild o Samar Nassar, Vorstandsmitglied der Union der arabischen Fussballverbände und des jordanischen Fussballverbands o Oumou Kane, Frauenfussballleiterin des mauretanischen Fussballverbands o Jean Sseninde, Geschäftsführerin der Sseninde-Stiftung o Laura Youngson, Mitgründerin von Equal Playing Field und Ida Sports 16.55–17.15 Uhr SCHLUSSANSPRACHE: Fatma Samoura, FIFA-Generalsekretärin 17.15 Uhr TRANSFER ZUM ABENDESSEN FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 9
Programm 1. Tag 10.00–11.00 UHR, 1. TEIL – ENTWICKLUNG UND WACHSTUM Der erste Pfeiler der FIFA-Frauenfussballstrategie betrifft die Förderung des Frauenfussballs auf und neben dem Platz sowie auf allen Stufen. Zusammen mit den Konföderationen hilft die FIFA den Mitgliedsverbänden dabei, den Fussball vor Ort zu fördern, mehr Frauen für den Fussball zu begeistern und so die globale Zahl der Spielerinnen bis 2026 auf 60 Millionen zu steigern. Dazu muss jeder Mitgliedsverband eine eigene umfassende Frauenfussballstrategie verfolgen. Zur wirksamen Förderung des Frauenfussballs müssen für Spielerinnen, Trainerinnen, Funktionärinnen und Schiedsrichterinnen klare Aufstiegschancen bestehen. Bei der Podiumsdiskussion werden Musterlösungen einzelner Länder präsentiert sowie Herausforderungen und Hindernisse bei der Förderung des Frauenfussballs erörtert. 11.00–12.00 UHR, 2. TEIL – AUFWERTUNG DES FRAUENFUSSBALLS Damit der Frauenfussball für Spielerinnen, Fans und Geschäftspartner attraktiver wird, müssen die FIFA- Frauenwettbewerbe optimiert werden. Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ und die Juniorinnenwettbewerbe sind im Frauenfussball das Mass der Dinge. Beim zweiten Pfeiler der FIFA-Strategie geht es darum, diese Wettbewerbe als Entwicklungsmotor zu nutzen. So sollen mögliche Verbesserungen bei den regionalen Qualifikationen geprüft, die FIFA- Jugendturniere weiterentwickelt und neue Wettbewerbe ins Auge gefasst werden, damit die besten Spielerinnen auf allen Stufen eine noch grössere Bühne haben. Das erste Interview wird den Stellenwert der FIFA-Jugendwettbewerbe für die Trainer- und Spielerförderung verdeutlichen, während die anschliessende Podiumsdiskussion die Bedeutung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ für die Spielerinnen unterstreicht. 13.15–14.20 UHR, 3. TEIL – KOMMUNIKATION UND VERMARKTUNG Um den Frauenfussball stärker in den Blickpunkt zu rücken und sein Geschäftspotenzial zu steigern, verfolgt die FIFA eine gezielte Marketing- und Kommunikationsstrategie, die die Wettbewerbe und die Förderung des Frauenfussballs akzentuiert, sein Geschäftspotenzial optimiert und seine gesellschaftliche Bedeutung unterstreicht. Der Frauenfussball bietet dem Fussball und seinen Dachverbänden die grössten Wachstumschancen, die aber nur genutzt werden können, wenn sein Potenzial für die Frauenförderung, seine starken Botschafterinnen und seine Attraktivität für ein breites Publikum zur Geltung gebracht werden. Dieser Teil zeigt die unorthodoxen Ansätze der FIFA bei der Kommunikation zum Frauenfussball, während die Podiumsdiskussion die Änderungen und Innovationen in der Wirtschaft beleuchtet und die Mitgliedsverbände zur Entwicklung eigener Geschäftsstrategien animieren soll. 14.20–15.15 UHR, 4. TEIL – VERWALTUNG UND FÜHRUNG Die FIFA will die Führungsstrukturen des Frauenfussballs auf allen Ebenen der Fussballpyramide, einschliesslich der FIFA, verbessern. Dazu gilt es insbesondere, den Frauenfussball innerhalb der Organisationsstrukturen zu stärken und mit den nötigen Ressourcen auszustatten. Darüber hinaus muss jeder Mitgliedsverband die Frauenquote auf oberster Führungsebene erhöhen, sodass seinem Exekutivkomitee bis 2026 mindestens eine Frau angehört. Auch die FIFA muss ihre Führungsstrukturen verbessern, indem sie den bestehenden Rechtsrahmen optimiert, einschliesslich des internationalen Frauenfussballkalenders, der die Professionalisierung des Frauenfussballs vorantreibt. Die in diesem Teil präsentierten Fallstudien sollen die Mitgliedsverbände inspirieren und an die Vorteile einer nach Geschlechtern ausgewogenen Führung und von Investitionen in den Frauenfussball erinnern. 15.45–16.55 UHR, 5. TEIL – SCHULUNG UND FÖRDERUNG Mithilfe des Frauenfussballs und seiner Wettbewerbe zeigt die FIFA, wie sehr Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt vom Fussball profitieren. Mit dem Engagement für und der Thematisierung frauenspezifischer Anliegen sowie der Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und Nichtregierungsorganisationen sollen nachhaltige Projekte entwickelt werden, die das Leben von Frauen und Mädchen mithilfe des Fussballs verbessern. Frauenförderung und der soziale Nutzen des Fussballs stehen im Fokus dieses Teils. Sowohl das Referat als auch die Podiumsdiskussion verdeutlichen, wie der Fussball das Leben von Frauen und Mädchen rund um den Globus positiv beeinflussen kann. 10 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 11
Programm 2. Tag Der zweite Tag der Frauenfussballtagung steht im Zeichen von Politikern, Influencern und angesehenen internationalen Persönlichkeiten, die im Sport etwas bewirkt haben und uns zeigen können, wie wir uns gemeinsam noch effektiver für den Frauenfussball und letztlich für eine integrative und vielfältige Gesellschaft einsetzen können. Nach der Präsentation der Erkenntnisse des ersten Tags widmet sich der zweite Tag dem sozialen Mehrwert des Fussballs, der Gleichstellung von Frau und Mann, der Frauenförderung im Fussball und den organisatorischen Initiativen, die nötig sind, damit die in der Frauenfussballstrategie formulierten Ziele erreicht werden können. Im Fokus aller drei Teile an diesem Tag stehen die wichtigsten globalen Hürden und Herausforderungen des Frauenfussballs sowie konkrete nachhaltige Strategien, Programme und Partnerschaften im Bestreben, diese zu überwinden. 7. JUNI 2019 – WANDEL UND FÖRDERUNG DANK FUSSBALL 08.30–09.30 Uhr EINLASS UND KAFFEE ZUR BEGRÜSSUNG 09.30–10.30 Uhr Eröffnung: Gianni Infantino, FIFA-Präsident Ansprache: Roxana Mărăcineanu, französische Sportministerin Fragerunde: Mia Hamm, Fussballweltmeisterin und FIFA-Legende 10.30–11.40 Uhr STARTSCHUSS – KULTURELLE UND SOZIALE BARRIEREN • Podiumsdiskussion: kulturelle und soziale Barrieren überwinden Moderator: David Sabir, Generalsekretär des Fussballverbands von Bermuda o Noel Curran, EBU-Generaldirektor o Olivia „Babsy“ Grange, jamaikanische Ministerin für Kultur, Gleichstellung, Unterhaltung und Sport o Nawal El Moutawakel, ehemalige marokkanische Sportministerin, ehemalige Olympiateilnehmerin o Machacha Shepande, Leiter der Sportdivision der Afrikanischen Union o Franck Castillo, Generalsekretär der ozeanischen Fussballkonföderation • Referat: Sahle-Work Zewde, äthiopische Staatspräsidentin 11.40–12.30 Uhr TAKTIK – RESSOURCEN FÜR DEN FRAUENFUSSBALL • Referat: Mia Amor Mottley, Ministerpräsidentin von Barbados • Podiumsdiskussion: wieso der Frauenfussball eine lohnenswerte Investition ist Moderatorin: Carol Tshabalala, Sportmoderatorin o Sue Campbell, Frauenfussballdirektorin des englischen Fussballverbands o Vittorio Montagliani, Concacaf-Präsident o Marta Lucía Ramírez, kolumbianische Vizepräsidentin o Joyce Cook, FIFA-Direktorin Mitgliedsverbände 12 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
12.30–13.20 Uhr VORWÄRTSSTRATEGIE – SCHULUNG UND FÖRDERUNG • Referat: Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin • Podiumsdiskussion: Frauenfussball als sozialer Entwicklungsmotor Moderatorin: Karina LeBlanc, Frauenfussballleiterin der Concacaf, FIFA-Legende o Natalia Kanem, Unter-Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) o Rémy Rioux, Geschäftsführer der französischen Entwicklungsagentur o Mahali Phamotse, Ministerin für Gleichberechtigung, Jugend, Sport und Freizeit von Lesotho o Snežana Samardžić-Marković, Generaldirektorin für Demokratie beim Europarat 13.20–13.35 Uhr FIFA UND UN WOMEN – UNTERZEICHNUNG EINER GRUNDSATZVEREINBARUNG Interview mit Gianni Infantino, FIFA-Präsident, und Phumzile MIambo-Ngcuka, Unter-Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin von UN Women Moderatorin: Karina LeBlanc, Frauenfussballleiterin der Concacaf, FIFA-Legende 13.35–13.45 Uhr SCHLUSSANSPRACHE von Gianni Infantino, FIFA-Präsident 13.45–15.00 Uhr MITTAGESSEN ab 14.30 Uhr TRANSFER ZU DEN HOTELS – VORBEREITUNG AUF DAS ERÖFFNUNGSSPIEL FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 13
Programm 2. Tag 10.30–11.40 UHR, STARTSCHUSS – KULTURELLE UND SOZIALE BARRIEREN Referat Thema sind die kulturellen und sozialen Barrieren, die Frauen und Mädchen daran hindern, sich am Fussball (und am Sport im Allgemeinen) zu beteiligen, und den Frauenfussball an seiner Entwicklung und seinem Wachstum hindern. Podiumsdiskussion Vertreter wichtiger Interessengruppen erläutern, wie es ihnen gelungen ist, Hindernisse zu überwinden sowie Frauen und Mädchen zum Fussballspielen zu animieren. Zudem erörtern sie, wie der Frauenfussball ein unverzichtbarer Motor für die soziale Integration werden kann und wieso sich Fussballorganisationen mit anderen Interessengruppen zusammentun müssen, um die positiven Auswirkungen des Fussballs zu steigern. 11.40–12.30 UHR, TAKTIK – RESSOURCEN FÜR DEN FRAUENFUSSBALL Referat Bei diesem Referat geht es um Massnahmen zur Kompetenzförderung und die finanzielle Nachhaltigkeit des Frauenfussballs. Präsentiert werden Möglichkeiten zur Förderung des Frauenfussballs und zur Steigerung seines Geschäftspotenzials. Mit den richtigen Menschen und Programmen kann der Frauenfussball für jeden Mitgliedsverband zu einem echten Trumpf werden. Podiumsdiskussion Diese Podiumsdiskussion mit je einem Vertreter einer Regierung, einer Konföderation, eines Mitgliedsverbands und der FIFA macht deutlich, warum und wie jede Interessengruppe in den Frauenfussball investiert – mit personellen und/ oder finanziellen Mitteln sowie insbesondere durch neue Initiativen zur Beschleunigung des Wachstums. Erörtert wird ebenfalls, wie der Frauenfussball mehr Zuschauer und Anhänger gewinnen und anhand von Musterlösungen besser vermarktet werden kann. 12.30–13.20 UHR, VORWÄRTSSTRATEGIE – SCHULUNG UND FÖRDERUNG Referat In diesem Referat wird dargelegt, wie wir mit den einzigartigen Chancen und Vorteilen, die der Fussball bietet, das Leben von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt positiv beeinflussen können und wie Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Mitgliedsverbände und andere wichtige Interessengruppen gemeinsam zum sozialen Wohl beitragen können. Podiumsdiskussion Diese Podiumsdiskussion erörtert, wie im Fussball vermittelte lebenswichtige Kompetenzen, Bildung und Werte Mädchen in ihrer persönlichen Entwicklung fördern, und unterstreicht die Bedeutung des Fussballs (und des Sports im Allgemeinen) bei der physischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stärkung von Frauen. Mit gemeinsamen Verpflichtungen können wir den Frauenfussball als positiven Motor nutzen. Hochkarätige Partnerschaften der FIFA zeigen, was für FIFA-Mitgliedsverbände alles möglich ist und was der Frauenfussball alles bewirken kann. 14 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
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Soziale Medien FIFA und UN Women Grundsatzvereinbarung zwischen der FIFA und UN Women Die FIFA und UN Women schliessen sich zusammen, um mithilfe des Fussballs rund um die Welt Frauen und Mädchen zu fördern. UN Women engagiert sich als Zweig der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Förderung der Frauen für eine Welt ohne Geschlechterdiskriminierung und Gewalt gegen Frauen. Mithilfe der Kampagne „Planet 50/50“ soll diese Vision bis 2030 Realität werden. Als Weltfussballverband ist die FIFA eine Verfechterin der Gleichstellung von Frau und Mann und setzt sich getreu ihren Statuten, wonach der Fussball allen – ungeachtet von Geschlecht und Alter – offenstehen muss, für die Förderung des Frauenfussballs und die uneingeschränkte Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen der Fussballverwaltung ein. Sowohl UN Women als auch die FIFA sind sich bewusst, dass staatliche Behörden, internationale Organisationen, der private Sektor, die Medien und Sportorganisationen eng zusammenarbeiten müssen, wenn Mädchen und Frauen einen besseren Zugang zum Sport erhalten und die Gleichstellung von Frau und Mann mit verschiedenen Sportinhalten effektiv gefördert werden sollen. Beide wissen auch um das Potenzial von Sportgrossveranstaltungen bei der Bekämpfung hartnäckiger Formen von Diskriminierung, die für alle hinderlich sind. Mit dieser Grundsatzvereinbarung können UN Women und die FIFA Synergien nutzen und ihre Zusammenarbeit stärken. Die Vereinbarung basiert auf den drei Pfeilern von UN Women zur Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann mithilfe des Sports: i. Politik: Zusammenarbeit bei allen massgebenden nationalen und internationalen sportpolitischen Initiativen, damit die Gleichstellung von Frau und Mann sowie die Frauenförderung in der politischen Debatte mehr Gewicht erhalten. ii. Nachhaltigkeit: Lancierung gemeinsamer Projekte im Bestreben, einen nachhaltigen kulturellen Wandel zu fördern sowie Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt mithilfe des Fussballs mehr Führungskompetenz, Selbstvertrauen und Eigenständigkeit zu vermitteln und sie so zu stärken. iii. Sensibilisierung: Schärfung des öffentlichen Bewusstseins für die Gleichstellung von Frau und Mann sowie der Frauenförderung mithilfe des Sports, indem u. a. auf FIFA-Fussballlegenden, UNO-Botschafter und Grossveranstaltungen zurückgegriffen wird. In dieser Grundsatzvereinbarung ist die allgemeine Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen geregelt. Die genauen gemeinsamen Massnahmen samt detailliertem Zeitplan werden in einem Aktionsplan ausgeführt werden. 16 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
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Biografien Gianni Infantino FIFA-Präsident Gianni Infantino, der als Sohn italienischer Einwanderer in Brig (Schweiz) geboren wurde und leidenschaftlicher Fussballfan und Vater von vier Töchtern ist, arbeitet seit über 20 Jahren in der Fussballverwaltung und engagiert sich dabei mit aller Kraft für die Förderung und den Schutz des Fussballs. Nach dem Rechtsstudium an der Universität Freiburg (Schweiz) war er als Generalsekretär des Internationalen Zentrums für Sportwissenschaften (CIES) an der Universität Neuenburg und als Berater für einige Fussballgremien in Italien, Spanien und der Schweiz tätig, ehe er 2000 zur UEFA stiess. Als Direktor der Rechts- und Klublizenzierungsdivision knüpfte er ab 2004 Beziehungen zu wichtigen Interessengruppen wie der Europäischen Union und dem Europarat, um Missstände wie Rassismus und Spielmanipulationen, die die Integrität des Fussballs untergraben, zu bekämpfen. Nach der Beförderung zum stellvertretenden Generalsekretär wurde er 2009 UEFA- Generalsekretär. An der Spitze eines über 400-köpfigen Teams schuf er ein demokratisches und nachhaltiges Umfeld für den europäischen Fussball. Unter seiner Leitung wurden verschiedenste Initiativen realisiert. Stichworte sind mehr geschäftliche Unterstützung, mehr Mitsprache von Mitgliedsverbänden ungeachtet ihrer Grösse sowie die Expansion der UEFA-Wettbewerbe auf allen Stufen, einschliesslich des enormen Wachstums der UEFA Champions League und der Vergrösserung der Europameisterschaft. 2015 wurde Gianni Infantino in die FIFA-Reformkommission berufen, ehe er im Jahr darauf zum FIFA-Präsidenten gewählt wurde und sich seither mit den 211 Mitgliedsverbänden der FIFA mit allen Kräften dafür einsetzt, den Fussball zu fördern, seine Integrität zu schützen, ihn zu allen zu bringen und die FIFA zu stärken. Fatma Samoura FIFA-Generalsekretärin Bereits während ihrer 21 Jahre an der Spitze von UNO-Entwicklungsprogrammen in Italien, Dschibuti, Kamerun, Guinea, Niger, Madagaskar und Nigeria hat sich Fatma Samoura stark für humanitäre Anliegen eingesetzt, ehe sie im Mai 2016 – nicht zuletzt dank diesem Engagement und ihrer Durchsetzungskraft – zur FIFA-Generalsekretärin ernannt wurde. Bevor sie im Juni 2016 ihr Amt antrat, war sie seit Anfang dieses Jahres als residierende humanitäre UNO-Koordinatorin und residierende Vertreterin des UNO- Entwicklungsprogramms in Nigeria tätig, nachdem sie über fünf Jahre residierende UNO-Koordinatorin und residierende Vertreterin des UNO-Entwicklungsprogramms in Madagaskar gewesen war. Dort hatte sie 2013 die Präsidentenwahlen überwacht, die in diesem ostafrikanischen Land nach schwierigen Jahren die verfassungsmässige Ordnung wiederherstellten sowie ausländische Investoren und Entwicklungsorganisationen zur Rückkehr bewegten. Als erste Muslimin, Afrikanerin und Frau an der Spitze der FIFA-Administration ist Fatma Samoura eine Vorreiterin für Vielfalt und die Gleichstellung von Frau und Mann. Seit ihrer Ernennung ist der Frauenanteil bei der FIFA auf allen Stufen, einschliesslich Führungsebene, kontinuierlich gestiegen. Sie hatte auch massgeblichen Anteil am riesigen Erfolg der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ und wird diesen Sommer die achte Ausgabe der FIFA Frauen- Weltmeisterschaft™ in Frankreich anführen. Fatma Samoura engagiert sich an vorderster Front für Gleichberechtigung und Integration und will mithilfe des Fussballs junge Menschen auf der ganzen Welt dazu ermutigen, bei allem stets ihr Bestes zu geben und zu brillieren. 20 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Sahle-Work Zewde Äthiopische Staatspräsidentin Sahle-Work Zewde ist seit Oktober 2018 vierte Präsidentin Äthiopiens und damit die erste Frau, die dieses Amt innehat. Zuvor war sie Bildungs- und Aussenministerin. Ihre diplomatische Karriere begann sie als Botschafterin in Senegal, wo sie ebenfalls für Mali, Guinea, Guinea-Bissau, Kap Verde und Gambia zuständig war. Später wurde sie nach Dschibuti versetzt und war zehn Jahre für die Intergovernmental Authority on Development (IGAD) tätig, ehe sie Botschafterin ihres Landes für Frankreich, Tunesien und Marokko und ständige UNESCO-Vertreterin wurde. Zurück in Äthiopien wurde sie zur ständigen Vertreterin bei der Afrikanischen Union und zur Generaldirektorin für afrikanische Angelegenheiten im Aussenministerium ernannt. 2009 wurde sie erste Sondervertreterin des Generalsekretärs und Direktorin des Büros der Vereinten Nationen für Friedenskonsolidierung in Zentralafrika (BINUCA). 2011 wurde sie im Rang einer Unter-Generalsekretärin zur ersten Generaldirektorin der UNO-Aussenstelle in Nairobi ernannt, ehe im Juni 2018 die Berufung zur Sondervertreterin der Afrikanischen Union und zur Leiterin des UNO-Büros bei der Afrikanischen Union (UNOAU) durch UNO-Generalsekretär António Guterres folgte – wiederum als erste Frau. Mia Amor Mottley Ministerpräsidentin von Barbados Mia Amor Mottley ist die achte Ministerpräsidentin von Barbados und erste Frau in diesem Amt. Als Vorsitzende der Labour-Partei feierte sie im Mai 2018 einen kolossalen Wahlsieg und sicherte ihrer Partei mit dem höchsten je verzeichneten Vorsprung alle 30 Parlamentssitze. Als Rechts- und Kronanwältin ist sie seit fast 30 Jahren politisch aktiv. Nach ihrer erstmaligen Wahl 1994 bestreitet sie bereits ihre sechste Amtszeit als Abgeordnete des Wahlkreises St Michael North East. Von 1994 bis 2008 war sie Kabinettsmitglied drei verschiedener Regierungen, zuerst als Bildungs- und Kulturministerin, dann als Generalstaatsanwältin und Innenministerin und schliesslich als Wirtschaftsministerin, ehe sie 2003 zur stellvertretenden Ministerpräsidentin ernannt wurde. Neben ihrem Amt als Ministerpräsidentin ist sie auch Finanz-, Wirtschafts- und Investitionsministerin und Vorsitzende des Ressorts Binnenmarkt und Wirtschaft im Vorstand der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM). FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 21
Biografien Fatuma Abdulkadir Adan Exekutivdirektorin der Horn of Africa Development Initiative Im Rahmen der 2003 gegründeten Horn of Africa Development Initiative (HODI) hat Fatuma Abdulkadir Adan eine Kampagne mit dem Titel „Shoot to Score, Not to Kill“ (Schiess aufs Tor anstatt auf Menschen) lanciert, um damit auf die friedliche Beilegung von Konflikten in Gebieten mit ständigen Stammesfehden hinzuwirken. Über Fussball gibt die HODI Frauen und Mädchen die Möglichkeit, sich aktiver einzubringen. 2008 hat Fatuma Abdulkadir Adan die Kampagne „Breaking the Silence Using Football“ (Das Schweigen mithilfe des Fussballs brechen) ins Leben gerufen. Diese soll Mädchen über Fussball dazu bringen, ihr Schweigen zu bestimmten Themen zu brechen. Dabei setzt Fatuma Abdulkadir Adan auf ein Netzwerk aus Gleichgesinnten, die über lebenswichtige Kompetenzen aufklären und einen geschützten Rahmen bieten, in dem Mädchen voneinander lernen können. 2010 initiierte sie das erste Projekt für gemeinschaftliches Sparen zu Friedenszwecken. Ihre Arbeit wurde in verschiedenen Publikationen beschrieben und mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt Fatuma Abdulkadir Adan mit HODI die FIFA-Auszeichnung für Vielfalt, die Auszeichnung als Sozialunternehmerin des Jahres des Weltwirtschaftsforums WEF und den „Commonwealth Point of Light“-Preis. Fatuma Abdulkadir Adan besitzt einen Abschluss in Recht von der Moi University und ein Postgraduatediplom der Kenya School of Law. Jean-Michel Aulas Präsident von Olympique Lyon Der Präsident des französischen Vereins Olympique Lyon kann auf eine lange Karriere in Fussball und Wirtschaft zurückblicken. Aurélie Raisin Photographe / Holnest Er begann seine Karriere 1983 als Gründungspräsident des Unternehmens Cedig, das zu Frankreichs führendem Anbieter von Management-Softwares avancieren sollte. Ebenfalls 1983 gründete er das Family Office HOLNEST, ehe er 1987 Präsident von Olympique Lyon wurde und eines der weltbesten Frauenteams aufbaute. Neben seinem Präsidentenamt ist er Mitglied des Exekutivkomitees des französischen Fussballverbands, des Vorstands der europäischen Klubvereinigung sowie der FIFA- Arbeitsgruppe zum Profifrauenfussball. 2017 wurde ihm der Orden der französischen Ehrenlegion und damit die höchste militärische und zivile Auszeichnung des Landes verliehen. 22 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Audrey Azoulay UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay war schon immer im Kulturbereich und dabei für verschiedene Institutionen tätig, insbesondere die Europäische Kommission, wo sie ihr Kultur- und Kommunikationswissen voll zur Geltung bringen konnte. 2014 war sie Kulturberaterin des französischen Staatspräsidenten, ehe sie 2016 zur Kultur- und Kommunikationsministerin ernannt wurde. Sie ist Absolventin der französischen Kaderschmiede École Nationale d’Administration sowie des Pariser Institut d’Études Politiques und hat an der englischen Lancaster-Universität einen Masterabschluss erworben. Seit Jahren engagiert sich Audrey Azoulay für den Dialog zwischen den Kulturen und Generationen, für Bildung für alle sowie die Verbreitung wissenschaftlichen und kulturellen Wissens – nun an der Spitze der UNESCO. Sarai Bareman FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman, die in Auckland (Neuseeland) als Tochter einer Samoanerin und eines Niederländers zur Welt kam, ist seit frühster Kindheit ein Fussballfan. Angespornt durch ihren Vater – einen Trainer –, schaffte sie es bis ins Nationalteam von Samoa. Nach Tätigkeiten in der Banken- und Finanzbranche in Neuseeland wurde sie Geschäftsführerin des Fussballsverbands von Samoa und zeichnete für die Reform der Finanzverwaltung und die strategische Neuausrichtung verantwortlich. Im Juli 2014 kehrte sie nach Neuseeland zurück und übernahm bei der ozeanischen Fussballkonföderation (OFC) die Stelle als Betriebsmanagerin, ehe sie zur stellvertretenden Generalsekretärin befördert wurde. 2015 wurde sie als einzige Frau in die FIFA-Reformkommission berufen und trat dort vehement für Reformen innerhalb der Organisation ein. Sie forderte insbesondere konkrete Verpflichtungen für den Frauenfussball. 2016 wurde sie zur FIFA- Frauenfussballdirektorin ernannt und gehört damit der FIFA-Geschäftsleitung an. An der Spitze der Frauenfussballdivision setzt sie zusammen mit den 211 FIFA-Mitgliedsverbänden die im letzten Jahr präsentierte Frauenfussballstrategie um, die die Beteiligung im Frauenfussball fördern, den Sport kommerziell attraktiver machen, für seine weitere Entwicklung ein solides Fundament legen und gleichzeitig den Fussball noch stärker als Motor für den gesellschaftlichen Wandel nutzen will. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 23
Biografien Verónica Boquete Giadáns (alias Vero oder „Verocity“) Spanische Profispielerin und FIFA-Legende Vero ist die bekannteste Fussballerin Spaniens. Sie hat auf Vereinsebene zahlreiche Titel und Preise in Spanien, Schweden, Deutschland und den USA sowie die UEFA Champions League der Frauen gewonnen. Vero war Spielführerin des spanischen Nationalteams bei der UEFA Frauen-EURO sowie der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ und erzielte in über 50 Länderspielen fast 40 Tore. Sie hatte Profiverträge in Spanien, den USA, Russland, Schweden, Deutschland, Frankreich und der VR China und spielte bei Topvereinen wie Paris Saint-Germain und Bayern München. 2004 wurde Vero mit Spanien U-19-Europameisterin. Vero wurde in ihrer Karriere mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem „Michelle Akers“-Preis als Spielerin des Jahres der amerikanischen Frauen-Profiliga. Sie war insgesamt dreimal als UEFA-Spielerin des Jahres und 2014 als FIFA-Weltfussballerin des Jahres nominiert. Vero ist das einzige aktive Mitglied der FIFA-Legenden. Sue Campbell Frauenfussballdirektorin beim englischen Fussballverband Sue Campbell ist ausgebildete Sportlehrerin. Sie unterrichtete in Manchester und war Dozentin an den Universitäten von Leicester und Loughborough. Während dieser Zeit vertrat sie England als Nationalspielerin, Trainerin und Teammanagerin. Anschliessend leitete sie während vier Jahren das Regionalbüro von Sport England. Von 1985 bis 1995 war sie Geschäftsführerin der National Coaching Foundation und wechselte anschliessend zum Youth Sport Trust, den sie erst als Geschäftsführerin (1995–2005) und später als Stiftungsratsvorsitzende (2005–2017) führte. 2016 wurde Sue Campbell zur Verantwortlichen für Frauenfussball im englischen Fussballverband ernannt. 2005 übernahm sie das Amt der Vorsitzenden von UK Sport für zwei Amtszeiten und war mitverantwortlich für das britische Team bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2012 in London. Im April 2013 trat sie zurück. Sue Campbell verfügt über elf Ehrendoktortitel und ist Trägerin des Sunday-Times-Preises für ihr Lebenswerk. 2003 wurde Sue Campbell für ihre Verdienste zugunsten des Sports der britische Orden CBE verliehen. 24 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Franck Castillo Generalsekretär der ozeanischen Fussballkonföderation Franck Castillo wurde 2018 zum Generalsekretär der ozeanischen Fussballkonföderation (OFC) ernannt. Zuvor war er ab 2009 Leiter der Abteilung für soziale Verantwortung der OFC. In dieser Funktion entwickelte er das Gemeinschaftsprogramm „Just Play“, das Fussball zur Sensibilisierung für soziale Probleme und zu deren Bekämpfung einsetzt. Von 2010 bis 2013 war Franck Castillo Geschäftsführer der pazifischen Jugend- und Sportkonferenz, die sich mit Sport zur Integration von jungen Menschen befasst. Vor seiner Laufbahn im Sport war Franck Castillo Hotelmanager in Frankreich und Tahiti. Danach war er Geschäftsführer eines Jugendverbandes in Tahiti und dort für die Entwicklung neuer Aktivitäten für Jugendliche zuständig. Als Geschäftsführer des Pazifik-Jugendfestivals 2006 organisierte er eine Kampagne zur Sensibilisierung für Jugendprobleme in 27 pazifischen Ländern und präsentierte 2007 vor der UNESCO-Vollversammlung die erste pazifische Jugendcharta. Franck Castillo hat einen Masterabschluss in Kommunikation, Administration und Marketing. Joyce Cook FIFA-Direktorin Mitgliedsverbände Joyce Cook ist seit 1. November 2016 FIFA-Direktorin Mitgliedsverbände. Als Mitglied der FIFA-Geschäftsleitung ist sie für das FIFA-Forward-Programm zuständig, mit dem der Weltfussballverband den Fussball in seinen 211 Mitgliedsverbänden fördert. Kurz nach ihrem Amtsantritt bei der FIFA wurde Joyce Cook zum Neujahr 2017 von Königin Elisabeth II. für ihre Dienste zugunsten von Menschen mit Behinderungen und des Sports auf nationaler und internationaler Ebene der britische Orden CBE verliehen. Joyce Cook ist Gründerin und Geschäftsführerin des Zentrums für Barrierefreiheit im Fussball in Europa (CAFE) und beriet die FIFA für die Fussball-WM 2014 dabei, die Veranstaltung für Menschen mit Behinderungen zugänglicher zu gestalten. Sie war namentlich an der Verwirklichung der Audiodeskription von Fussballspielen für Menschen mit Sehbehinderungen beteiligt. Vor ihrem Engagement bei der FIFA war Joyce Cook Vorstandsmitglied des Fare-Netzwerks, von „Women in Football“ und der Sicherheitsbehörde für Stadion und Sicherheit sowie Vorsitzende von „Level Playing Field“. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 25
Biografien Noel Curran Generaldirektor der Europäischen Union der Rundfunkorganisationen (EBU) Vor seiner Ernennung zum EBU-Generaldirektor 2017 war Noel Curran Generaldirektor, TV-Direktor und Nachrichtenredakteur bei der irischen Rundfunkgesellschaft RTÉ. Daneben hat er sich als langjähriger Verfechter der öffentlichen Medien und preisgekrönter Investigativjournalist und Produzent einen Namen gemacht. Etliche der Programme, für die er als Redakteur oder Produzent verantwortlich zeichnete, wurden national oder international ausgezeichnet. Grosses Renommee erwarb er auch als Exekutivproduzent für die Live-Übertragung von Veranstaltungen, einschliesslich des Eurovision Song Contest 1997, allgemeine Wahlberichterstattung, Live-Unterhaltungsserien und Nachrichtenprogramme. Noel Curran studierte zuerst am Trinity College in Dublin europäische Rundfunkpolitik und anschliessend an der Dublin City University Kommunikation, wo er sich auf nationale und internationale Rundfunkpolitik spezialisierte und zum öffentlich- rechtlichen Rundfunk doktorierte. Neben seinem Amt bei der EBU ist er ausserordentlicher Professor für Journalismus an der Dublin City University. Amanda Davies CNN-Sportmoderatorin Amanda Davies steht seit April 2012 für CNN vor der Kamera und hat seither bei zahlreichen Grossveranstaltungen das Magazin „World Sport“ moderiert. Davies präsentiert zudem das monatliche Formel-1-Magazin „The Circuit“, führt am Rennwochenende durch Live-Shows aus dem Fahrerlager und interviewt die Stars der Szene. Vor ihrer Anstellung bei CNN arbeitete Amanda Davis für die BBC und war dort im Rahmen von BBC Breakfast und der Wochenend-Bulletins von BBC News für Sportnachrichten zuständig. Sie moderierte zudem die internationale Fussballshow „Sports World Have Your Say“ auf BBC World News und das Wochenmagazin „Your News“. Amanda Davies ist in Manchester geboren und wohnt heute in London. Ihre Laufbahn begann sie in der Produktion von Sky Sports und Sky Sports News. Sie besitzt einen Masterabschluss in Geografie der Universität Oxford und wurde während ihres Studiums mit dem renommierten „Philip Geddes Memorial“-Preis für herausragende journalistische Leistungen ausgezeichnet. Im Dezember 2018 hat Amanda Davies die Auslosung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ co-moderiert und wird auch das Turnier selber als Hauptmoderatorin für CNN begleiten. 26 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Nawal El Moutawakel Ehemalige marokkanische Sportministerin, ehemalige Olympiateilnehmerin Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles war Nawal El Moutawakel die erste muslimische, marokkanische und afroarabische Frau, die eine olympische Goldmedaille gewinnen konnte. Nach ihrem Karrierenende und einem Universitätsabschluss begann El Moutawakel, sich für den marokkanischen und internationalen Sport zu engagieren, und war zweimal Marokkos Ministerin für Jugend und Sport. 2016 wurde sie Vorstandsmitglied des marokkanischen Fussballverbands (FRMF) und Vorsitzende der Kommission für Frauenfussball des FRMF. Sie war zudem Mitglied des marokkanischen Bewerbungskomitees für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaften 2006 und 2026™. 1995 wurde sie Ratsmitglied beim Weltleichtathletikverband, ehe sie 1997 ins Internationale Olympische Komitee gewählt wurde, wo sie verschiedene Funktionen wahrnahm und später erste Vizepräsidentin wurde. Nawal El Moutawakel hat in ihrer schillernden Karriere neun Auszeichnungen erhalten. Unter anderem wurde ihr 1983 von König Hassan II. der marokkanische Sonderverdienstorden, 2005 vom tunesischen Präsidenten der nationale Verdienstorden und im März 2015 vom französischen Staatspräsidenten der Ritterorden der Ehrenlegion verliehen. Michael Essien (alias „The Bison“) Ghanaischer Profispieler, FIFA-Legende Der Ghanaer Michael Essien ist Fussballprofi und FIFA-Legende und engagiert sich über die nach ihm benannte Stiftung Michael Essien Foundation in zahlreichen sozialen Projekten. Für Ghanas Nationalteam lief er bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 1999 und der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft 2001 auf. Sein Debut in der A-Nationalmannschaft gab er 2002 und nahm dreimal am Afrikanischen Nationen-Pokal und an zwei FIFA Fussball- Weltmeisterschaften™ teil. 2015 gab er nach 58 Länderspielen mit neun Treffern seinen Rücktritt aus dem Nationalteam. In seiner illustren Karriere spielte Michael Essien für die besten Klubs auf internationaler Ebene, u. a. für Olympique Lyon, Real Madrid, die AC Milan und Chelsea, mit dem er in der Saison 2011/12 die UEFA Champions League gewann. Über sein eigenes Hilfswerk engagiert sich Michael Essien auch im humanitären Bereich. Seine Stiftung bietet Kindern aus ganz Afrika, namentlich den benachteiligten Kindern seines Herkunftsorts Awutu Breku, Entwicklungschancen, Hoffnung und Inspiration. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 27
Biografien Fabimar Franchi Leiterin für Nachhaltigkeits- und Frauenfussballförderung der CONMEBOL Fabimar Franchi hat Wirtschaft studiert und ist derzeit Leiterin für Nachhaltigkeits- und Frauenfussballförderung der CONMEBOL. Sie hat über 18 Jahre sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor gearbeitet und dabei Projekte und Programme zur Förderung von Vielfalt, Inklusion und Nachhaltigkeit betreut und umgesetzt. Auf internationaler Ebene war sie für verschiedene Kampagnen zur Inklusion von Kaderfrauen in der Privatwirtschaft zuständig und hat in Lateinamerika und der Karibik verschiedene Entwicklungs- und Befähigungsprojekte begleitet. In ihrer gegenwärtigen Funktion setzt sie gezielt auf die positiven sozialen Veränderungen, die durch Fussball möglich werden. Sie fördert in der CONMEBOL-Region das Potenzial von Frauen in ihren verschiedenen Rollen auf und neben dem Spielfeld. Mit ihrer Auslandserfahrung und ihren Führungspositionen in multikulturellen Teams ist sie von der positiven Kraft der Menschlichkeit in Schaffens- und Aufbauprozessen überzeugt. Laura Georges Generalsekretärin des französischen Fussballverbands Die frühere Nationalspielerin ist gegenwärtig Generalsekretärin des französischen Fussballverbands (FFF). Als Spielerin absolvierte sie 188 Länderspiele für Frankreich, nahm an drei FIFA Frauen- Weltmeisterschaften™ und an vier UEFA-Europameisterschaften teil. Auf Vereinsebene durfte sie zweimal den Pokal der UEFA Champions League der Frauen in die Höhe stemmen. Nach 21 Jahren Profikarriere beendete Laura Georges 2018 ihre aktive Laufbahn. Heute widmet sie sich voll und ganz ihrer Aufgabe als Generalsekretärin, die den Präsidenten des FFF vertritt, und als Botschafterin des lokalen Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™. In Anerkennung ihres Beitrags zur Entwicklung des Fussballs auf und neben dem Spielfeld wurde sie zu einer der renommierten FIFA-Legenden und zur UEFA-Botschafterin ernannt. Aktuell engagiert sie sich für humanitäre Projekte und Solidarität und kann so ihre Lebenserfahrung an junge Menschen weitergeben. 28 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Olivia „Babsy“ Grange Jamaikanische Ministerin für Kultur, Gleichstellung, Unterhaltung und Sport Olivia Grange engagiert sich zeit ihres Lebens für Kultur und die Förderung von Talenten. Sie ist Künstlerin, Veranstaltungsorganisatorin, Wegbereiterin der Förderung der Reggae- und Dancehall-Musik in Jamaika, Kanada und den USA sowie leidenschaftliche Fürsprecherin der Kunst- und Kulturszene in Jamaika. Seit 1997 vertritt sie den Kreis St Catherine Central im jamaikanischen Parlament. Seit 2016 ist sie zudem Ministerin für Kultur, Gleichstellung, Unterhaltung und Sport. Von 2007 bis 2011 war sie Ministerin für Information, Jugend, Sport sowie Kultur und dabei für Frauenfragen, Gleichstellung, Unterhaltung, Gemeindeentwicklung und Sonderprojekte verantwortlich. Im Juni 2009 wurde sie zur ersten Kulturbotschafterin der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) ernannt und setzt sich in dieser Funktion u. a. für die Aus- und Weiterbildung von Kunstsparten, Kulturinstitutionen und Künstlern ein. Mia Hamm FIFA-Legende (USA) Nach 17 Jahren, zwei WM-Titeln, zwei olympischen Goldmedaillen und nahezu unerreichtem Erfolg als Marketingikone gab Mia Hamm 2004 ihren Rücktritt vom Profifussball, als eine der bedeutendsten und bekanntesten Sportlerinnen der Geschichte. Während ihrer beeindruckenden Karriere für das US-Nationalteam brach sie manchen nationalen Rekord, namentlich als Spielerin mit den meisten Treffern (158) und Vorlagen (144). Auch nach ihrer aktiven Zeit blieb Mia Hamm auf der Bühne des Fussballs weiterhin präsent und ist noch immer eine Inspiration für Mädchen, die gerne im Spitzensport ein- und aufsteigen wollen. Mia Hamm hat sich stets aktiv für die Geschlechtergleichstellung in allen Sportarten eingesetzt, insbesondere für Title IX, ein Gesetz, das Frauen und Männern gleichberechtigten Zugang zu staatlichen Sportprogrammen ermöglicht. Sie ist nicht nur das Gesicht einer Sportart, sondern dank ihrer Stiftung auch einer ganzen Generation von Sportlerinnen. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 29
Biografien Fatema Hayat Vorstandsmitglied und Vorsitzende der Frauenfussballkommission des ku- waitischen Fussballverbands (KFA) Im Mai 2018 wurde Fatema Hayat als erste Frau in den KFA-Vorstand gewählt und zur Vorsitzenden der KFA-Frauenfussballkommission ernannt. Unter ihrer Leitung organisierte die Kommission die erste nationale Frauenfutsalliga des Landes, gründete Mädchen- und Frauennationalteams und erarbeitete zusammen mit der FIFA eine vierjährige Strategie. Mehr als 20 Jahre hatte sie davon geträumt, den Frauenfussball in Kuwait zu etablieren. Nach dem Abitur organisierte sie Mädchenturniere, ehe sie an der American University in Kuwait während ihres Studium das erste Frauenuniversitätsteam trainierte. Andere Hochschulen folgten ihrem Beispiel und gründeten ebenfalls Frauenteams. Daraus entstand schliesslich eine Meisterschaft, bei der sich die Hochschulen in verschiedenen Sportarten messen. Seit einigen Jahren berät und unterstützt sie zudem Kuwaits Frauenliga und Frauenfussballturnier, die den Frauenfussball und dessen Professionalisierung im Land massgeblich gefördert haben. Fatema Hayat hat internationale Beziehungen studiert und ein Nachdiplomstudium in Organisationsentwicklung absolviert. Brigitte Henriques Vizepräsidentin des französischen Fussballverbands und des LOC der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ Brigitte Henriques ist ehemalige französische Nationalspielerin und aktuell Vizepräsidentin des französischen Fussballverbands und des lokalen Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ in Frankreich. Als Spielerin brachte sie es von 1988 bis 1997 auf 31 Länderspiele und wurde mit FCF Juvisy dreimal französischer Meister. Nach ihrer Aktivzeit war Henriques Trainerin beim nationalen Leistungszentrum in Clairefontaine und für vier Jahre Trainerin des Frauenteams von Paris Saint-Germain. 2011 wurde Brigitte Henriques als erste Frau zuerst Generalsekretärin und danach Vizepräsidentin des französischen Verbands. Im Rahmen ihrer Aufgabe zur Förderung des Frauenfussballs in Frankreich leitete Henriques die erfolgreiche Kandidatur Frankreichs für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ und entwickelte ein Förderkonzept für den Frauenfussball, dank dem die Zahl registrierter Spielerinnen von 86 000 auf über 184 000 gestiegen ist. 30 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Kate Johnson Vizepräsidentin und Leiterin des globalen Sponsoringmarketings bei Visa Kate Johnson ist bei Visa für ein weltweites Portfolio an Kunden zuständig, einschliesslich der langjährigen Partner IOC, FIFA und NFL. Zuvor war Johnson Geschäftsleitungsmitglied der globalen Beratungsgruppe bei WME/IMG. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehörte die Betreuung zahlreicher Kunden, die Lancierung von strategischen Marketingprogrammen und Sponsoring-Aktivierungen weltweit für Veranstaltungen wie das Tennisturnier von Wimbledon, die World Golf Championships, das US Open und das British Open im Golf sowie die Olympischen Spiele von Peking, Vancouver, London und Sotschi. 2017 wurde Kate Johnson von Adweek zu einer der mächtigsten Frauen der Sportwelt gekürt und mit dem „Forty Under 40“-Preis des Sports Business Journal ausgezeichnet. Sie ist zudem Gewinnerin des renommierten Sport- und Marketingpreises „Leaders Under 40“. Im Rudersport war Kate Johnson 2002 Weltmeisterin und gewann 2004 Olympiasilber im Frauenachter mit Steuerfrau. Sie hielt sowohl den olympischen Rekord als auch den Weltrekord. Kate Johnson hat einen Abschluss der Universität von Michigan und wurde 2016 in deren „Hall of Honor“ aufgenommen. Oumou Kane Frauenfussballleiterin des mauretanischen Fussballverbands Oumou Kane ist Frauenfussballleiterin des mauretanischen Fussballverbands, Absolventin des UEFA- und FIFA-Programms für weibliche Führungskräfte und seit Oktober 2011 Präsidentin der Nichtregierungsorganisation „Association Multiculturelle pour un Avenir Meilleur“ (AMAM), die sich für kulturelle und soziale Förderung, die Gleichstellung von Frau und Mann, eine flächendeckende soziale Grundversorgung, Gesundheit und Bildung sowie gegen Armut einsetzt. Seit 2013 hat AMAM in Mauretanien zahlreiche Benefizspiele organisiert, wie sie im Land lange Zeit verpönt waren. 2015 erhielt sie ein Mandela-Washington-Stipendiat für junge afrikanische Führungskräfte (eine vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama unterstützte Initiative), und mit ihrer unermüdlichen Arbeit war sie 2019 wesentlich an der Gründung des ersten mauretanischen Frauennationalteams beteiligt. Oumou Kane, die fliessend Französisch, Englisch und Arabisch spricht, hat Betriebswirtschaft, internationalen Handel und Marketing studiert. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 31
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