UND FERTIG! Zeit, Geld und Nerven sparen im Haushalt Das Willicks-Prinzip - Yvonne Willicks - Vivat!
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1 | LEICHTER PUTZEN 15 GRUNDWISSEN 17 REINIGER 17 Inhaltsstoffe 18 Verwendung 20 REINIGUNGSVERFAHREN 22 GERÄTE 24 Putzlappen 24 Wischsysteme 26 Putzkörbe 28 PUTZEN LEICHT GEMACHT 30 TROCKENE RÄUME 31 Staubsaugen 32 Staubsauger – Aufbau und Funktion 33 Staubsauger – Reinigung und Pflege 34 Böden saugen 36 Staub wischen 38 Feucht wischen 41 Böden wischen 42 FEUCHTE RÄUME 44 Badezimmer 45 Tipps vom Profi 47 Küche 55 Frühjahrsputz in der Küche 60 Schädlinge 61 4
Inhalt FENSTER PUTZEN 63 MÖBEL PFLEGEN 67 Holz, Textil und Leder 67 2 | L EICHTER ORDNUNG SCHAFFEN 71 Ordnungsregeln 73 Ordnungssysteme 76 Haushaltsplanung 77 3 | L EICHTER WÄSCHE WASCHEN UND PFLEGEN 83 GRUNDWISSEN 85 Grundausstattung 85 Was gehört zur Grundausstattung? 87 WASCHEN LEICHT GEMACHT 89 Waschmaschine – Funktion und Ausstattung 89 Waschmaschine – Reinigung und Pflege 91 Richtig Wäsche waschen 92 Waschmittel 95 Dosierung 96 Waschprogramme 97 Faserkunde 101 Fleckenkunde 105 TROCKNEN LEICHT GEMACHT 112 Trockner – Funktion und Ausstattung 112 Trockner – Reinigung und Pflege 112 Richtig trocknen 112 5
BÜGELN LEICHT GEMACHT 117 Bügeleisen – Funktion und Ausstattung 117 Bügeleisen – Reinigung und Pflege 118 Richtig bügeln 121 LEGEN LEICHT GEMACHT 124 Ordnung im Kleiderschrank 124 Kleidung zusammenlegen 125 Glatte Wäsche zusammenlegen 127 Spannbettlaken zusammenlegen 128 Kofferpacken 129 AUSMISTEN LEICHT GEMACHT 132 SCHUHE RICHTIG PFLEGEN 134 Materialkunde 135 Pflege und Reinigung 137 Nasse Schuhe 143 4 | SPEISEN ZUBEREITEN 147 GRUNDWISSEN 149 Küchenhygiene 149 ZUBEREITUNGSARTEN 150 KÜCHENAUSSTATTUNG 160 TÖPFE 161 Grundausstattung 161 Reinigung und Pflege 163 PFANNEN 163 Grundausstattung 163 Reinigung und Pflege 164 6
Inhalt MESSER 165 Grundausstattung 165 Reinigung und Pflege 166 SCHNEIDEBRETTER 166 Grundausstattung 166 Reinigung und Pflege 167 KÜCHENHELFER 168 Sinnvolle Helferlein 168 GRUNDLAGEN DES KOCHENS 171 Grundnahrungsmittel zubereiten 173 Einfache Gerichte 174 GRUNDLAGEN DES BACKENS 178 Backvorbereitung 178 Backformen 182 Teige 183 HAUSHALTSGERÄTE 190 HERD UND BACKOFEN 190 Kochfelder – Funktion und Aufbau 191 Backofen – Funktion und Aufbau 192 Backofen – Reinigung und Pflege 193 KÜHL- UND GEFRIERGERÄTE 194 Energie sparen 194 Kühlschrank – Funktion und Aufbau 195 Kühlschrank – Reinigung und Pflege 196 Kühlzonen 197 Gefriergeräte – Funktion und Aufbau 200 Richtig einfrieren 201 Gefriergeräte – Reinigung und Pflege 202 7
GESCHIRRSPÜLMASCHINE 203 Geschirrspülmaschine – Funktion und Aufbau 204 Richtig einräumen 205 Programme 206 Geschirrspülmaschine – Reinigung und Pflege 206 MIKROWELLE 207 Mikrowelle – Funktion und Aufbau 208 Mikrowelle – Reinigung und Pflege 209 KÜCHENKLEINGERÄTE 209 Rührgerät – Funktion und Aufbau 209 Rührgerät – Reinigung und Pflege 210 Wasserkocher – Funktion und Aufbau 210 Wasserkocher – Reinigung und Pflege 211 Toaster – Funktion und Aufbau 211 Toaster – Reinigung und Pflege 211 5 | EFFIZIENT EINKAUFEN 213 EINKAUFEN LEICHT GEMACHT 215 Einkaufsplanung 215 Mindesthaltbarkeitsdatum 216 Saisonkalender 218 Frische Lebensmittel 219 Verpackte Lebensmittel 220 Siegelkunde 223 Nachhaltig einkaufen 228 Vorratsschrank 233 LEBENSMITTEL RICHTIG LAGERN 235 Obst und Gemüse 235 Fleisch und Fisch 237 Milchprodukte 238 8
Inhalt Brot und Brötchen 238 Kräuter 239 Speisereste 239 NOCH GENIESSBAR? 240 RESTEKÜCHE 242 Reste verwerten 243 Beste Resterezepte 244 6 | EINFACH GUT SCHLAFEN 251 SCHLAFHYGIENE 253 Bettwäsche wechseln 254 BETTENSYSTEME 255 Klassisches Bett 255 Boxspringbett 255 Wasserbett 255 Futonbett 255 MATRATZEN 256 HEIA-Körpertypen 256 Matratzentypen 257 Matratze – Reinigung und Pflege 257 Milben 258 DECKEN 259 Decken – Reinigung und Pflege 259 9
7 | PFLANZEN PFLEGEN 263 ZIMMERPFLANZEN 265 Zimmerpflanzen versorgen 265 Pflegeleichte Zimmerpflanzen 267 Hydrokultur 270 SCHNITTBLUMEN 271 Schnittblumen versorgen 271 Saisonal kaufen 271 Stiele richtig anschneiden 272 Saisonkalender 273 Beliebte Schnittblumen 274 VASEN 276 Grundausstattung 276 GESTECKE 276 Steckmassentrick 276 Klebestreifentrick 277 8 | SELBER MACHEN 279 HANDARBEITEN 281 Einfädeln 281 Knopf annähen 281 Naht nähen 282 Löcher stopfen 283 HEIMWERKEN 284 GRUNDWISSEN 284 Werkzeugkasten 284 Bohren 285 Bilder aufhängen 288 Wände streichen und tapezieren 289 10
Inhalt LAMPEN UND LEUCHTEN 293 Lichtmenge 293 Leuchtmittel 293 Farbtemperatur 295 Lampe anschließen 296 9 | KAUFTIPPS 298 Waschmaschine 298 Geschirrspülmaschine 300 Herd 301 Kühlschrank 302 Gefriergeräte 303 Staubsauger 303 Wäschetrockner 304 Die Macher 309 Stichwortregister 312 Danksagung 318 Impressum 320 11
» ‚Das müsste mal alles irgendwo zusammengefasst sein. Machen Sie doch mal ein Buch draus!‘ Das höre ich oft, wenn mich Zuschauer auf der Straße ansprechen. Meist sind die Leute überrascht, wie viel Fachwissen in den Bereichen Hauswirt- schaft, Haushalt und Verbraucherfragen sich bei mir über die Jahre angesammelt hat – und ich bin es auch! Hier ist es also, das Buch, das sehr vieles aus meinem Berufsleben und von meinem Wissen enthält. Beim gemeinsamen Schreiben mit meiner Kollegin Stefanie von Drathen waren wir beide einmal mehr verblüfft, wie vielfältig die Themen des Alltags und Haus- halts sind, und wir hatten alle Hände voll zu tun, aus dem, was wir im Archiv gesammelt oder neu recherchiert haben, das Wichtigste herauszufiltern. Unserer Meinung nach ist jeder, der dieses Buch zu Hause hat, bestens gerüstet, um sich und seine Lieben zu versorgen und ein schönes Heim zu schaffen. Natürlich geht es ums Putzen und um die Wäschepflege, aber genauso um Grundwissen zu Pflanzen und Blumen oder zu Handarbeit und Handwerken. Mein Lieblingskapitel beschäftigt sich mit der klassischen Nahrungszubereitung, wie es hauswirtschaftlich korrekt heißt. Ich musste ein wenig kämpfen für die- ses Thema. Gehört das wirklich in eine Haushaltsbibel? Neben Tipps zum Schuhe- putzen auch Grundrezepte und Basiswissen zum Backen, Braten und Kochen? Aus meiner Sicht schon! Denn unser Zusammenleben gestaltet sich häufig beim gemeinsamen Essen und idealerweise auch beim gemeinsamen Zubereiten von nahrhaften und schmackhaften Mahlzeiten. 12
Vorwort Ich bedaure es sehr, dass in Schulen kaum noch unterrichtet wird, was sich bei- spielsweise aus einer einfachen Kartoffel für Köstlichkeiten zaubern lassen. Und ich stelle fest, dass das Wissen um die Zubereitung einer Mehlschwitze fast schon einer Raketenwissenschaft gleicht. Sicher hat die Lebensmittelindustrie mit ihren praktischen Fertigprodukten einen großen Anteil daran. Aber wollen wir uns wirklich von den Herren Maggi, Knorr und Co. diktieren lassen, wie eine Nudelsuppe zu schmecken hat? Über die „Gesundheit“ dieser Produkte spreche ich erst gar nicht. Viele sind jedenfalls zu salzig, zu fettig und zu süß. Ich bin eine leidenschaftliche Kämpferin für Homemade-Produkte und die Stär- kung der Eigenkompetenz. Darum findet sich in Kapitel 4 jede Menge rund um Küchentechniken und Grundrezepte, die sich leicht abwandeln lassen. Außerdem zeigen wir, wie einfach Ordnung gehalten werden kann, und geben unzählige Tipps zum Gelingen von Haushalt und Alltag. Das Buch lädt zum Durch- blättern, Hängenbleiben und Ausprobieren ein. Stefanie von Drathen und ich freuen uns sehr auf Feedback auf unseren Social-Media-Kanälen. « Herzliche Grüße 13
LEICHTER PUTZEN GRUNDWISSEN 17 Böden saugen 36 Staub wischen 38 REINIGER 17 Feucht wischen 41 Inhaltsstoffe 18 Böden wischen 42 Verwendung 20 FEUCHTE RÄUME 44 REINIGUNGSVERFAHREN 22 Badezimmer 45 Tipps vom Profi 47 GERÄTE 24 Küche 55 Putzlappen 24 Frühjahrsputz in der Küche 60 Wischsysteme 26 Schädlinge 61 Putzkörbe 28 FENSTER PUTZEN 63 PUTZEN LEICHT GEMACHT 30 MÖBEL PFLEGEN 67 TROCKENE RÄUME 31 Holz, Textil und Leder 67 Staubsaugen 32 Staubsauger 33
» Den meisten Menschen, die ich kenne, macht Putzen keinen Spaß. Das liegt sicher daran, dass sich schnell das Gefühl einschleicht, permanent den gewesenen Zustand wiederherzustellen. Das hat dann was von Sisyphusarbeit und kann sehr ermüdend sein. Außerdem macht man ja – zumindest in der Familie oder Partner- schaft – oft auch noch den Dreck von anderen weg. Und da kann man sich schon mal leidtun, mit Schrubber und Lappen in der Hand oder dem Staubsauger im Anschlag immer wieder die gleichen Flächen zu bearbeiten. Mir ging es zu Beginn meiner Putzkarriere auch so, allerdings habe ich schnell meine Grundhaltung geändert, als ich einmal im Spiegel sah, mit welch verbitter- tem Gesicht ich den Zahnpastaflecken meiner Familie zu Leibe rückte. So unent- spannt wollte ich nun wirklich nicht sein. (Am Ende macht das noch Falten, die nie mehr verschwinden.) In meiner hauswirtschaftlichen Ausbildung habe ich gelernt, dass mit etwas Know-how und den richtigen Geräten die notwendige Arbeit schnell und effektiv von der Hand gehen kann. Und dass es im Grunde schön ist, ein gutes und saube- res Ergebnis zu erzielen und auch wiederholen zu können. Wer einmal weiß, wie Fenster schlierenfrei werden, bekommt das auch ein zweites und drittes Mal hin. Innerhalb der Partnerschaft oder Familie, aber auch für sich allein ist es zudem sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, welchen Standard man sich für sein Zuhause wünscht. Soll es möglichst ordentlich und staubfrei sein oder können kleine Staubmäuse übersehen werden? Sollen die Fenster nach einem festen Rhythmus oder nur nach Bedarf geputzt werden? Solche Fragen zu klären und sich gerade am Anfang einen Wochen-, Monats- oder Jahresplan zu machen, kann helfen, Unstimmigkeiten und Stress zu vermeiden und auch wirklich keine Haus- haltstätigkeit zu vernachlässigen. (Putzen auf den Schränken oder hinter der Kommode ...) Die Aufgaben dann untereinander aufzuteilen und vielleicht auch festzustellen, dass richtig ungeliebte Arbeiten, die niemand gern erledigt, auch fremdvergeben werden können, nimmt viel Druck aus Beziehungen. Und man darf es mir wirklich glauben: Wer mit diesem Kapi- tel durch ist, wird in Bezug auf effektives und nachhaltiges Putzen klarer sehen! « 16
1 | Leichter putzen GRUNDWISSEN Der Sinner’sche Kreis Für ein gutes Putzergebnis sind vier Faktoren entscheidend: Zeit, Temperatur, Mechanik und Chemie. Diese Faktoren sind abhängig voneinander. Je mehr ich bei- spielsweise schrubbe (Mechanik), desto weniger Chemie, Zeit und Temperatur brau- che ich, um einen Fleck zu entfernen. Je mehr Zeit das Reinigungsmittel zum Einwir- ken hat, desto weniger Chemie, Temperatur und Mechanik sind nötig, um Flächen sauber zu bekommen etc. Das Prinzip heißt Sinner’scher Kreis, nach dem Entdecker und Chemiker Herbert Sinner. Es ist eigentlich ganz simpel, wenn man es einmal ver- innerlicht hat, und übrigens anwendbar auf Reinigungen aller Art. REINIGER Im Grunde gibt es im Privathaushalt nur drei wichtige Verschmutzungsarten. Das sind wasserlösliche Verschmutzungen wie Zucker, Saft etc., kalkhaltige Verschmutzungen (besonders im Bad) und fetthaltige Verschmutzungen (besonders in der Küche). Gegen Kalk helfen Säuren aller Art (Zitronensäure, Essigsäure oder andere Säuren). Gegen Fett helfen Laugen (alkalische Allzweckreiniger). In einem normalen Haushalt sind deshalb nur wenige Putzmittel nötig. Im Prinzip kommt man mit dreien aus: Allzweckreiniger gegen Schmutz und Fett Säurereiniger gegen Kalk Scheuermittel gegen hartnäckige Verschmutzungen Und natürlich braucht man Wasser als Lösemittel. 17
Zusätzlich empfehle ich ein Geschirrspülmittel. Es ist ähnlich wie Allzweckreiniger zusammengesetzt, aber etwas sanfter und deshalb besser für Geschirr und Gläser geeignet. Meiner Ansicht nach kann auch ein Toilettenreiniger nicht schaden. Zwar entfernen Säurereiniger neben Kalk auch Urinstein, sie sind in der Regel aber sehr dünnflüssig und können deswegen nicht so gut in der Toilettenschüssel einwirken. Mit nur fünf Mitteln ist man im Haushalt also schon ziemlich gut ausgestattet. Für Spezialeinsätze lohnen sich außerdem reine Zitronensäure (zum Entkalken von Armaturen und Haushaltsgeräten), Backpulver (gegen Verstopfungen im Rohr und gegen verfärbte Fugen) sowie Spiritus (zum Fensterputzen) und für Holzböden eine spezielle Holzseife. INHALTSSTOFFE Reinigungsmittel werden anhand ihres pH-Werts in Säurereiniger, Neutralreiniger und alkalische Reiniger (Laugen) eingeteilt. Der pH-Wert 7 ist neutral und entspricht reinem Wasser. pH-Wert < 7 ist sauer. pH-Wert = 7 ist neutral. pH-Wert > 7 ist alkalisch. Der pH-Wert bestimmt, wofür der Reiniger eingesetzt werden kann. Säuren haben einen pH-Wert, der kleiner als 7 ist. Je niedriger der Wert ist, desto stärker die Säure. Säuren lösen mineralische Ablagerungen wie Kalk, Urinstein und Rost und sind deswegen für den Sanitärbereich geeignet. Achtung: Säurehaltige Rei- niger können kalkhaltige Materialien wie Fugen oder Kalkstein (zum Beispiel Marmor) beschädigen. Sie sind nicht für PVC-Böden, Armaturen und emaillierte Flächen (Dusch- wannen und Waschbecken) geeignet. Neutralreiniger mit einem pH-Wert von 7 sind milde Allzweckreiniger. Sie können im Grunde für alle Materialien verwendet werden. 18
1 | Leichter putzen Laugen (oder alkalische Reiniger) haben einen pH-Wert, der höher als 7 ist. Je höher, desto ätzender ist die Lauge. Laugen lösen organische Verschmutzungen wie Fett und Eiweiße, aber auch Lacke. Stark alkalische Reiniger sind nicht für Linoleum, Gummibeläge und lackierte Flächen geeignet. In haushaltsüblichen Reinigern sind außerdem Tenside enthalten. Diese setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab und lösen Schmutz aus Gewebe und von festen Oberflächen. Lösungsmittel wie Alkohol entfernen Fette, Öle, Wachse, Lacke, Teer, Klebstoffe und Harze. Deswegen dürfen sie nicht auf lösungsmittelempfindlichen Oberflächen wie Kunststoff, PVC- oder Linoleum-Böden und lackierten Flächen eingesetzt werden. Abrasivstoffe sind Schleif- und Polierkörper. Sie sind in Scheuermilch, Ceranreinigern und Poliermitteln enthalten und entfernen Verschmutzungen. Für eine Sendung zum Thema „Hygienereiniger“ haben wir mal die Wirkung von Desinfektionsmitteln im Vergleich zu herkömmlichen Neutralreinigern und Wasser getestet. Eine verkeimte Küchenarbeitsplatte wurde in drei Flächen unterteilt und jeweils gründlich mit Wasser, Hygienereiniger und Neutralreiniger gesäubert. Das Ergebnis der Abklatschprobe: Alle drei Reinigungsmethoden hatten die Keime fast vollständig entfernt. Aus hygienischen Gründen sind Hygienereiniger also völlig überflüssig. Ohnehin ist Keimfreiheit in einem normalen Haushalt nicht not- wendig, sogar eher schädlich. Schon allein deshalb sind teure Hygienereiniger eine absolute Geldverschwendung. Auch das Umweltbundesamt, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedi- zin, das Robert-Koch-Institut sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung raten vom Gebrauch in Privathaushalten ab. Eine kostengünstige Alternative gegen Bakte- rien, Schimmelpilze und Gerüche ist Waschsoda. 19
MEIN TIPP PUTZMITTEL SELBST MACHEN Wenige und am besten selbst gemachte Reinigungsmittel sind viel umweltverträglicher und günstiger als viele der Chemiebomben aus der Drogerie. Mein DIY-Reiniger ist für alles außer Marmor geeignet. Auch als Wischwasser für den Fliesenboden – ein Schuss des Reinigers in einen Eimer Wasser reicht. Vorsicht bei Holz, Laminat und Kork! Hier besser auf Spezialprodukte zurückgreifen! YVONNES DIY-REINIGER Zutaten 30 g Waschsoda | 60 g Spülmittel optional 20–30 Tropfen ätherisches Öl 60 ml Essigessenz (25 %) | 1,75 l Wasser Zubereitung Waschsoda mit etwa 250 ml Wasser in einem Topf verrühren und kurz zum Kochen bringen. Topf vom Herd nehmen und Spülmittel und Öle zufügen. Weiterrühren. Essigessenz zugeben und immer noch rühren. Danach mit etwa 1,75 l Wasser auffüllen und wieder gut durchmischen. Den fertigen Reiniger in geeignete Gefäße abfüllen und beschriften. Vor dem Gebrauch immer schütteln! Für starke Verschmutzungen Reiniger einwirken lassen! VERWENDUNG Es ist wichtig, Reiniger immer nach Herstellerangabe einzusetzen und nicht Pi mal Daumen zu dosieren! Weniger ist bei Putzmitteln oft mehr. Zu viel Reiniger im Wisch- wasser kann Schlieren oder Spuren hinterlassen – und außerdem kann der Boden gefährlich glatt werden. 20
1 | Leichter putzen Alte Symbole Aktuelle Symbole Beschreibung leicht- oder hochentzündlich brandfördernd giftig/tödlich ätzend explosionsgefährlich umweltgefährdend gesundheitsgefährdend – Gas unter Druck Ganz wichtig: Bitte keine Putzmittel vermischen! Das kann gefährliche Folgen haben. Wenn zum Beispiel Chlorreiniger für die Toilette und ein Säurereiniger kom- biniert werden, kann Chlorgas entstehen, das die Lungen stark schädigt. Nicht umsonst gibt es Gefahrenzeichen auf Putzmitteln. Überlegt also, ob ihr euch solche Chemiekeulen tatsächlich ins Haus holen wollt! 21
ZUSCHAUERFRAGE WIE BEKOMME ICH KAUGUMMI AUS DEM TEPPICH? Am besten hilft Kälte! Einen Eiswürfel aus dem Kühlfach auf das Kau- gummi legen, warten, bis es gefroren ist, und abknibbeln. Mit Glück löst es sich am Stück. Funktioniert auch mit Vereisungsspray. Besser (und leichter) Staub saugen – so geht es x Teleskoprohr auf Körpergröße einstellen. Das schont den Rücken und sorgt für eine bessere Kraftübertragung zwischen Mensch und Maschine. Immer körper- nah arbeiten und sternförmig saugen. x Saugleistung dem Boden anpassen. Bei Hartholzböden kann aufgedreht werden. Bei Teppichen gilt: Weniger ist mehr. x Von hinten nach vorn zur Tür hin saugen. x Düsen wechseln. Mit Ecken und Kanten haben die meisten Sauger ein Problem. Dafür gibt es eine extra angefertigte Fugendüse und auch für Polster und Gardi- nen gibt es serienmäßig Spezialdüsen. x Gerät reinigen. Vor jedem Einsatz Flusen, Haare und Schmutz von der Düse ent- fernen. Regelmäßig Filter und Beutel wechseln. x Kein Wasser oder feuchten Dreck aufsaugen. STAUB WISCHEN Ist der Boden ordentlich gesaugt, kann es mit dem Staubwischen weitergehen. Dafür habt ihr zwischen verschiedenen Geräten die Wahl: Staubtuch – Ein Staubtuch ist ein Lappen, meist aus synthetischen Fasern, der Staubpartikel aufnimmt. Gute Staubtücher geben den Staub erst wieder ab, wenn sie geschüttelt werden. Einsatzgebiete: Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. 38
1 | Leichter putzen Staubwischer – Staubwischer bestehen aus einem Griff und einem Aufsatz aus Vlies. Das Material wird durch Reibung elektrostatisch aufgeladen und zieht deswegen Schmutz und Staub wie ein Magnet an. So wird verhindert, dass Staub aufgewirbelt wird. Sie sind besonders für Allergiker geeignet. Der Nachteil: Nach mehrmaligem Gebrauch landen die Aufsätze im Müll und eine neue Packung muss her. Preiswerter und nachhaltiger geht es mit einem ausrangierten Nylonstrumpf. Er bindet den Staub ebenfalls, kommt in jede Ecke und ist wiederverwendbar, weil waschbar. Einsatz gebiete: Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Staubwedel – Weil der Staubwedel einen längeren Griff (oft auch einen Teleskoparm) hat, können auch hoch gelegene Stellen gut erreicht werden. Wegen der langen weichen Fasern sind Staubwedel sehr praktisch im Gebrauch, besonders bei Ecken und Rillen. Allerdings wirbeln sie relativ viel Staub auf. Nach Gebrauch im Freien ausschütteln. Einsatzgebiete: Decken und Ecken, an die man schlecht rankommt. Staubbesen – Staubbesen haben ebenfalls ähnlich wie Staub- wedel einen längeren Stiel und oft auch eine Teleskopstange, ihre Bürsten sind aber kürzer und weniger zart. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Einsatzgebiete: Decken und Zimmerecken, Schrankoberflächen, Heizkörper. Pinsel – Mit einem langen Heizkörperpinsel aus dem Maler- bedarf können alle Rillen, Lamellen und Kanten des Heizkörpers gut erreicht wer- den. Der Pinsel eignet sich auch, um Fußleisten abzustauben. Kleinere Pinsel benö- tigt man, wenn man Filigranes entstauben möchte. Einsatzgebiete: Heizkörper, Fußleisten, Statuen, Antiquitäten, kleine Deko-Teile. Staub einfangen statt wischen Beim Staubwischen kommt es nicht nur auf das richtige Werkzeug, sondern auch auf die richtige Technik an. Der Staub sollte eingefangen, also mit dem Tuch oder Wedel aufgenommen und nicht einfach vom Regal runtergewischt werden. Sonst landet alles auf dem frisch gesaugten Fußboden. Generell immer von oben nach unten arbeiten, damit sämtliche heruntergefallenen Partikel mit dem nächsten Arbeits- gang eingefangen werden. 39
Staub wischen – so geht es richtig x Am besten mit der Decke und den Lampen anfangen. Hier trocken abstauben. x Decken, schwer zugängliche Zimmerecken und die Oberkanten der Türrahmen mit einem Staubwedel oder einem Staubwedel mit ausziehbarem Griff (Teleskop- stab) gründlich reinigen. x Unempfindliche Flächen wie Regalböden, Tische, Schränke oder Fensterbänke feucht abwischen, das bindet den Staub besser. Klares Wasser ohne Reiniger reicht hier aus. x Bei nicht abwaschbaren Flächen (Bilder, Deko-Teile, Wandschmuck) mit trockenem Staubtuch oder -wedel kreisförmig den Staub im Tuch einfangen. x Beine von Möbeln und Fußleisten abstauben. x Elektrogeräte sind selbst statisch aufgeladen und ziehen Staub daher schnell an. Hier auf besonders sanfte Hilfsmittel wie Straußenfeder-Staubwedel setzen. x Heizkörper nicht vergessen! Am besten putzt man die Heizkörper kurz vor der Heizperiode, denn im Sommer lagert sich auf kalten Heizkörpern viel Staub ab. MEIN TIPP STAUB VERMEIDEN Man kann dem Staub nicht entgehen, aber man kann ihn minimieren, das ist besonders für Allergiker wichtig. Am einfachsten geht das, wenn man alle Staubfänger in geschlossene Schränke verbannt, statt sie auf offenen Regalen aufzubewahren. Je weniger Gegenstände herumstehen, desto weniger Staub muss gewischt werden. Polstermöbel häufig mit Polster- aufsatz absaugen. Lieber abwaschbares Kinderspielzeug als Stofftiere kaufen. Schwere Vorhänge, Zierkissen, Figuren und Trockenblumen ziehen Staub an, genauso langflorige Teppiche oder Tierfelle. Besser auf kurzflorige Teppiche umsteigen. 40
1 | Leichter putzen FEUCHT WISCHEN Wenn alles abgestaubt und gesaugt wurde, kann mit der Nassreinigung begonnen werden. Das Wischen ist gewissermaßen die Krönung des Ganzen. Nass ist aber bitte nicht wörtlich zu verstehen. Im Privathaushalt wird in der Regel nur feucht oder nebelfeucht gearbeitet. Das heißt, die Wischbezüge sollten nicht tropfen, sondern mindestens gut ausgewrungen werden. Besonders dreckige Stellen je nach Bodenbelag vorbehandeln oder einweichen las- sen. Mit dem Wischen an einer Seite (in der Regel links) beginnen, die Ränder zuerst, und immer nur in eine Richtung arbeiten, damit der Schmutz mitgenommen wird. Dann rückwärts in Achterbewegung wischen. Immer von hinten nach vorn zur Tür putzen, sodass man die Räume verlassen kann, ohne über den frisch geputzten Boden laufen zu müssen. Bei sehr schmutzigen Böden zwischendurch das Wischwas- ser wechseln. Zum schnellen Trocknen nach dem Wischen immer die Fenster öffnen. 41
SPEISEN ZUBEREITEN GRUNDWISSEN 149 GRUNDLAGEN DES BACKENS 178 Küchenhygiene 149 Backvorbereitung 178 Backformen 182 ZUBEREITUNGSARTEN 150 Teige 183 KÜCHENAUSSTATTUNG 160 HAUSHALTSGERÄTE 190 TÖPFE 161 HERD UND BACKOFEN 190 PFANNEN 163 KÜHL- UND GEFRIERGERÄTE 194 MESSER 165 GESCHIRRSPÜLMASCHINE 203 SCHNEIDEBRETTER 166 MIKROWELLE 207 KÜCHENHELFER 168 KÜCHENKLEINGERÄTE 209 Rührgerät 209 GRUNDLAGEN DES KOCHENS 171 Wasserkocher 210 Grundnahrungsmittel zubereiten 173 Toaster 211 Einfache Gerichte 174
» Der Niederrheiner ist ein Küchenmensch! Das hat man bei uns zu Hause (am Nie- derrhein) immer so gesagt. Ich konnte trotz harter Recherche keinen zitierfähi- gen Beleg dafür finden, aber als Niederrheinerin weiß ich: Das stimmt! Jede Party endet unweigerlich in der Küche und jeder Tag beginnt dort mit dem leicht schlurfenden Gang zur Kaffeemaschine. Da ist es gut, wenn die Einrichtung so gestaltet ist, dass man quasi blind die Kaffeemaschine, das Pulver und die Fil- tertüten findet. Super, wenn das alles nicht zu weit vom Wasserhahn entfernt ist. In meiner Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin habe ich gelernt, dass es wichtig ist, auch im Privathaushalt auf die Arbeitsorganisation zu achten. So spart man sich unnötige Wege, Kraft und Zeit. Quasi all die Ressourcen, die gebraucht werden, um schnell und effektiv zu arbeiten. Damals bekamen wir die Aufgabe, ein sogenanntes Spaghettidiagramm zu erstellen, beispielsweise vom Kaffeekochen oder von der Zubereitung eines vollwertigen Mittagessens, um unsere Wege beim Arbeitsablauf zu visualisieren. Schnell wurde mir klar, dass ich viel zu viele unnötige Schritte in meiner Küche zurücklegte. Das Argument „Ich bewege mich halt gern“ ließ unsere Kursleiterin nicht gelten. Bewegung zum Ausgleich als sportliche Betätigung hat eine andere Qualität als unnötige Belastungen. Auf ein ganzes Arbeitsleben bezogen, ver- vielfältigt sich die Summe vermeidbarer Belastungen und führt zu Erkrankungen oder Verschleißerscheinungen. Im Grunde kann man sich ein Beispiel an moder- nen „Tiny Houses“ nehmen, wo alles auf kleinstem Raum sinnvoll angeordnet ist. In der Küche gibt es unterschiedliche Arbeitsplätze, die logisch miteinander ver- bunden sein sollten: Kochzentrum, Spülzentrum und Lagerzentrum. Es ist schon sinnvoll, den Kühlschrank nicht meterweit von der Spüle entfernt zu platzieren, um zum Beispiel Gemüse schnell abwaschen zu können. Klar, es gibt bauliche Vorgaben, die man nicht immer umgehen kann, vor allem in Mietwohnungen. Aber zum Beispiel Gewürze in Herdnähe und nicht dekorativ auf der anderen Seite der Küche aufzubewahren, kostet auf jeden Fall weniger Nerven. Und darum geht es auch – in dem Raum des Hauses, in dem am meisten Zeit verbracht wird. Schließlich finden die besten Partys immer in der Küche statt. Und dafür braucht man seine ganze Energie! « 148
4 | Speisen zubereiten GRUNDWISSEN Bevor es aber in der Küche praktisch losgeht, noch ein paar wichtige Worte zur Hygi ene. Lebensmittel sind verderblich, viele tragen auch Bakterien oder Viren mit sich, die bei falscher Handhabung gesundheitsgefährdend sein können. Das betrifft besonders rohes Fleisch, Fisch und Eier. Mit ein paar einfachen Regeln schafft ihr die Hygiene, die es in der Küche braucht. Desinfektionsspray oder scharfe Reinigungs mittel sind dafür nicht nötig. KÜCHENHYGIENE Zehn goldene Regeln für die Küchenhygiene Achtet schon im Geschäft darauf, möglichst frische Ware und unbeschädigte Ver packungen zu kaufen. Leicht verderbliche oder gefrorene Lebensmittel gehören erst am Ende des Ein kaufs in den Wagen und sollten in einer Kühltasche nach Hause transportiert wer den, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Gefrorene Lebensmittel auf einem tiefen Teller im Kühlschrank oder mit dem Auf tauprogramm der Mikrowelle auftauen. Auftauwasser sofort entsorgen. Rohe Lebensmittel getrennt von den anderen aufbewahren. Alle (!) Lebensmittel im Kühlschrank einpacken oder abdecken. Speisereste im Kühlschrank in Behältern aufbewahren und vor dem Verzehr noch mal gut durcherhitzen. Lebensmittel, die rohe Zutaten enthalten, zum Beispiel frische Mayonnaise oder Tiramisu, sollten nicht aufbewahrt werden. Lebensmittel ausreichend erhitzen, mindestens bei 70 °C für etwa 2 Minuten. Längeres Warmhalten von Speisen vermeiden. Wenn es dennoch nötig ist, darauf achten, dass die Warmhaltetemperatur zwischen 65 °C und 75 °C liegt, um hohe Keimzahlen zu verhindern. Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen. Schneidebretter und andere Kochutensilien, die in Kontakt mit rohem Fleisch, Fisch oder Eiern waren, nicht für weitere Küchenarbeiten verwenden, sondern in die Spülmaschine räumen oder mit heißem Wasser und Spülmittel abwaschen. Gilt auch für Küchentücher. Kühlschrank mindestens einmal im Monat reinigen. Verschüttetes selbstverständ lich sofort wegwischen. Quelle: DHB – Netzwerk Haushalt 149
EFFIZIENT EINKAUFEN EINKAUFEN Milchprodukte 238 LEICHT GEMACHT 215 Brot und Brötchen 238 Einkaufsplanung 215 Kräuter 239 Mindesthaltbarkeitsdatum 216 Speisereste 239 Saisonkalender 218 Frische Lebensmittel 219 NOCH GENIESSBAR? 240 Verpackte Lebensmittel 220 Siegelkunde 223 RESTEKÜCHE 242 Nachhaltig einkaufen 228 Reste verwerten 243 Vorratsschrank 233 Beste Resterezepte 244 LEBENSMITTEL RICHTIG LAGERN 235 Obst und Gemüse 235 Fleisch und Fisch 237
SAISONKALENDER Wann hat deutsches Obst und Gemüse Saison? Monat 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Obst Äpfel Aprikosen Birnen Brombeeren Erdbeeren Heidelbeeren Himbeeren Johannisbeeren Mirabellen Pflaumen, Zwetschgen Stachelbeeren Süßkirschen Gemüse Blumenkohl Brokkoli Buschbohnen Champignons Erbsen Feldsalat Fenchel Frühlingszwiebeln Grünkohl Kartoffeln Kräuter Kürbis Lauch, Porree Möhren Paprika Pastinake Petersilienwurzel 218
5 | Effizient einkaufen Monat 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Radieschen, Rettich Rhabarber Rosenkohl Rote Bete Rotkohl, Weißkohl Salate* Salatgurke Spargel Spinat Tomaten Wirsing Zucchini Zuckermais Zwiebeln Hauptsaison Nebensaison * Batavia-, Eis-, Endivien-, Kopfsalat, bunte Salate, Miniromana, Radicchio Quelle: Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e. V. FRISCHE LEBENSMITTEL Kauft möglichst frische, unverarbeitete Lebensmittel. Das ist gesund und günstig. Frisches Gemüse und Obst erkennt ihr daran, dass es knackig aussieht und sich fest anfühlt. Saisonale Waren aus der Region sind am vitaminreichsten. Am Gemüse- und Obststand (auch im Supermarkt) findet ihr Angaben zur Herkunft der Waren. Lebens mittel, die viele Kilometer zurückgelegt haben, verlieren auf dem Weg viele Nähr stoffe. Versucht, beim Einkauf Plastik zu vermeiden! Greift lieber zu losen Früchten und benutzt ein wiederverwendbares Frischenetz statt dünner Einmalplastiktüten oder Einwegpapiertüten. Frische Käse- und Fleischwaren schmecken meistens besser als abgepackte Produkte und sind auf jeden Fall besser für die Umwelt. In einigen Supermärkten könnt ihr sogar Mehrwegdosen für die Frischetheke mitbringen und Käse, Wurst und Co. in eurer eigenen Box mit nach Hause nehmen. 219
SELBER MACHEN HANDARBEITEN 281 LAMPEN UND LEUCHTEN 293 Einfädeln 281 Lichtmenge 293 Knopf annähen 281 Leuchtmittel 293 Naht nähen 282 Farbtemperatur 295 Löcher stopfen 283 Lampe anschließen 296 HEIMWERKEN 284 GRUNDWISSEN 284 Werkzeugkasten 284 Bohren 285 Bilder aufhängen 288 Wände streichen und tapezieren 289
HEIMWERKEN GRUNDWISSEN WERKZEUGKASTEN Jeder Haushalt braucht einen kleinen Werkzeugkasten. Es gehört nicht viel hinein, aber gute Qualität ist das A und O. Scharfe Kanten an den Geräten oder Materialermü dung können schnell zu Verletzungen beim Heimwerken führen. Deswegen lieber einmal in gutes Werkzeug investieren, damit arbeitet es sich besser und es hält auch länger. Mein Mann sagt immer: Wer billig kauft, kauft zweimal! Die Handgriffe der Werkzeuge sollten ergonomisch sein und nicht aus Hartplastik bestehen, sondern aus abgerundetem, griffigem Gummi. Bei Holzgriffen wie beim Hammer auf eine gleichmäßige Maserung achten, Astaugen können den Griff instabil machen! 284
8 | Selber machen Zur Grundausstattung für den Privatgebrauch gehören: x Hammer x Bleistift x Schraubendreher und Bits x Cuttermesser zum Wechseln x Maul- und Ringschlüssel x Satz Inbusschlüssel x Kleine Handsäge x Kneifzange x Zollstock x Flachzange x Spannungsprüfer x Wasserwaage BOHREN Eine Bohrmaschine gehört ebenfalls zur Grundausstat tung. Sie ist ein unersetzliches Werkzeug, um Möbel zu bauen oder umzugestalten, Bilder aufzuhängen oder eine Lampe anzubringen. Sie zu bedienen, ist gar nicht so schwer – man muss sich nur trauen. Je nach Projekt Art und Stärke des Bohrkopfes wählen! Das ist wichtig, um keine zu kleinen, zu großen oder gar ausgefranste Löcher zu produzieren. Welcher Bohrkopf? Soll in Holz, Metall oder Stein gebohrt werden? Jedes Material benötigt einen ande ren Bohrkopf: x Holzbohrer besitzen eine Zentrierspitze zum exakten, punktgenauen Ansetzen des Bohrers. x Steinbohrer sind an den kleinen Flügeln seitlich der Bohrspitze zu erkennen. x Metallbohrer haben eine flache, kegelige Spitze aus besonders widerstandsfähi gem Stahl. Wichtig: Gerade Löcher bohren! Also das Gerät nicht schräg ansetzen! Die Bohr maschine gerade halten, anstellen und Druck nach vorn geben. 285
Für eine weichere Wand besser einen 1 Millimeter kleineren Bohrer wählen, als für den Dübel benötigt wird. Passt der Dübel beim ersten Mal nicht, mit dem gleichen Bohrer noch mal nachbohren, bis es passt. Das Bohrloch sollte etwas länger als die Schraube sein. Um nicht zu tief zu bohren und im Nachbarzimmer zu landen, befestigt auf der richtigen Höhe ein farbiges Klebeband um den Bohrer, dann wisst ihr, wann ihr aufhören könnt. Gegen herunterfallenden Putz hilft ein mit Klebeband befestigter Kaffeefilter dicht unter dem Bohrloch. Der Staub fällt nun beim Bohren direkt hinein und nicht auf den Boden. Beim Bohren über Kopf: ein Loch mittig in den Boden eines flachen Joghurt bechers schneiden und auf den Bohrer stecken. So fällt der Staub in den Becher. Welcher Dübel? Schrauben werden nie direkt in Wände gedreht, sondern in einen Plastikdübel, mit dem sie sich fest mit der Wand verbinden. Es gibt Hunderte verschiedene Dübelarten. Welche die richtige für euer Projekt ist? Das kommt auf den jeweiligen Untergrund an. Im Neubau trifft man oft auf Betondecken, beim Dachausbau und in der Altbau sanierung auf Rigipsplatten, im Badezimmer auf Porenbeton. Schraube und Dübel müssen aufeinander abgestimmt sein, Durchmesser und Länge müssen passen. Der Schraubendurchmesser ist in der Regel 2 Millimeter kleiner als die Dübelstärke. Die Schraube sollte etwa 0,8 Zentimeter länger als der Dübel sein. Sie bohrt sich also durch den Dübel hindurch. 286
8 | Selber machen Kennzeichnung von Dübeln Der Typ eines Dübels wird durch einen Buchstaben und eine Nummer gekennzeich net. Der Buchstabe steht für die Dübelart. Diese Angabe kann aber je nach Hersteller unterschiedlich vergeben werden. Beispiel Typbezeichnung: Spreizdübel 10 mm 10 × 50 10 mm 10 = Durchmesser der Bohrung 50 = Länge des Dübels 50 mm dazu passt: Ø 8 = Durchmesser der Schraube: 8 mm Traglast von Dübeln Die Traglast des Dübels hängt vom Untergrund ab und ist normalerweise auf der Beschreibung angegeben. Auch auf den Internetseiten der Hersteller gibt es dazu Informationen. Bei Unsicherheiten besser im Baumarkt nachfragen! Allgemein gilt jedoch: Kein Dübel kann höhere Lasten aufnehmen als das Mauerwerk, in dem er verankert wird. Diese Dübelarten werden häufig im Haushalt verwendet: Spreizdübel eignen sich für Stein- und Gasbetonwände. Beim Eindrehen der Schraube spreizen die Flügel auf und verkeilen sich im Mauerwerk. Universaldübel passen für fast alle Dübelmontagen im Haus. Wenn die Schraube eingedreht wird, verkrallen sie sich in massiven Wänden durch Auseinandersprei zen, in Hohlmauerwerk durch Zusammenziehen und in Leichtbauwänden, indem sie sich verknoten. Hohlraumdübel sind für Leichtbauwände mit nur wenigen Millimetern Wandstärke gedacht. Je nach Bauart spreizen sie sich, klappen in der Wand auseinander oder ziehen sich wie der Universaldübel im Hohlraum der Wand zusammen. 287
BILDER AUFHÄNGEN Eine gute Höhe ist meist, wenn die Augenhöhe etwa ein Viertel unterhalb der Ober kante des Bildes ist. Bei der Platzierung auf Möblierung und Licht achten! Helfer bit ten, das Bild an die Wand zu halten, und aus der Entfernung die richtige Position wäh len. An der Wand eine Bleistiftmarkierung in der Mitte des oberen Rahmens setzen! 288
8 | Selber machen Auf der Rückseite des Rahmens den Abstand von der Oberkante zur Aufhängung messen. Dieselbe Distanz von der Bleistiftmarkierung an der Wand nach unten abmessen und ebenfalls mit Bleistift markieren. Wahl der Aufhängevorrichtung Für kleine, leichte Bilder eignen sich wieder abziehbare Klebestrips. Für Bilder bis maximal 10 Kilogramm reicht meist ein Nagel. Dabei gilt: Je größer das Bild, desto größer ist der Nagel. Diesen im 45-Grad-Winkel an der unteren Bleistiftmarkierung einschlagen. Dadurch erhält der Nagel viel mehr Festigkeit, als wenn man ihn gerade in die Wand schlägt. Schwere Bilder über 10 Kilogramm mit einer gedübelten Schraube aufhängen. Bitte auf passende Schraube und Dübel achten! Achtung: Auch die Wand muss stark genug für das aufgehängte Bild sein! Bild ausrichten Vorsichtig eine Wasserwaage auf das Bild legen. Wenn die Blase in der Mitte des Wasserröhrchens bleibt, hängt es gerade. Um mehrere Bilder zu hängen, die Rahmen zunächst auf dem Fußboden arrangieren und verschieben. So bekommt man ein Gefühl für das Ensemble. Als Hilfe beim Auf hängen empfiehlt sich eine waagerecht oder senkrecht gespannte Schnur. Beim Aus richten hilft die Wasserwaage. WÄNDE STREICHEN UND TAPEZIEREN Mal eine andere Wandfarbe gefällig oder eine schöne Tapete? Wer eine individuelle Note ins eigene Zuhause bringen will, kann eine oder mehrere Wände kreativ ver schönern. Bevor es losgeht, muss erst die Grundlage geschaffen werden, damit die neue Farbe oder die Tapete auch wirklich an der Wand hält. Untergrund vorbereiten Unterschieden wird in saugende und nicht saugende Untergründe. Um welche Art es sich handelt, erkennt man, wenn die zu bearbeitende Wand mit Wasser beträufelt wird: 289
Ist es ein saugender Untergrund, trocknet das Wasser ein, ist es nötig, einen Tiefen grund aufzutragen. Ist der Untergrund nicht saugend, perlen die Wassertropfen an der Wand ab, dann muss eine Haftemulsion aufgetragen werden. Saugt der Untergrund nicht besonders stark und perlt das Wasser auch nicht ab, ist er schon mal in Ordnung. Ist die Wand dann noch eben, sauber und trocken, kann sie gleich weiterbearbeitet werden. Wand streichen Streichen auf Putz ist unproblematisch, vorausgesetzt, die Wände sind plan und haben keine Fugen oder Risse. Für einen gleichmäßigen Anstrich sollte qualitativ hochwertiges Werkzeug eingesetzt werden. Gute Pinsel erkennt man an dichten, langen und spitz zulaufenden Borsten. Ein Metallring, der die Borsten unten zusammenhält, verhindert, dass Borsten ausfallen und an den Wänden kleben bleiben. Mit Rollen aus Lammfell bleiben keine Flusen an der Wand wie bei Kunstfellrollen. Je glatter die Oberfläche, desto kürzer sollte der Flor der Rolle sein. Langflorige Rollen sind optimal für raue, ungleichmäßige Oberflächen. So wird gestrichen: Abkleben Bevor es mit dem Anstrich losgeht, alle nicht zu streichenden Teile wie Fußleisten, Fenster und Türen mit Kreppband abkleben und den Fußboden mit Abdeckvlies oder Folie vor Farbklecksen schützen. Gegebenenfalls Spinnweben und Staub entfernen. Wichtig: Strom abstellen und alle Steckdosen sowie Schalterab deckungen abmontieren. Streichen Wenn ihr auch die Decke streicht, solltet ihr mit ihr beginnen, damit nichts auf die fertigen Wände tropft. Als Nächstes Ecken, Kanten und die kleineren Flächen um Schalter, Rahmen und Fußleisten mit einem kleinen Pinsel vorstreichen. Wichtig: Die Farbe sollte noch feucht sein, bevor mit den großen Flächen begonnen wird, 290
8 | Selber machen sonst gibt es sichtbare Ansätze. Flächen partienweise in breiten Streifen mit Farbe bestreichen – zunächst unregelmäßig kreuz und quer, anschließend den Roller in geraden, sich überlappenden Bahnen senkrecht und in Richtung Fenster über die Fläche ziehen. Immer nass in nass arbeiten, um Ansätze zu vermeiden! Wichtig: Die Malerwalze auf dem Abstreifgitter ausrollen, um die aufgenommene Farbe gleich mäßig zu verteilen! Wand tapezieren Bei Strukturtapeten mit bunten Mustern, Borten und Bordüren ist es wichtig, dass sie naht- und fugenlos verklebt werden. Dafür vor dem Tapetenkauf unbedingt die Wandfläche ausmessen, damit nicht zu wenige Rollen gekauft wer den. Lieber etwas mehr einplanen als zu wenig! Es gibt drei unterschiedliche Ansatz varianten für Tapeten. Ansatzfrei Die Tapetenbahnen werden fortlaufend zugeschnitten, ohne das Muster zu beach ten. Hier gibt es keinen Verschnitt. Gerader Ansatz Alle Bahnen sehen gleich aus. Beim Zuschneiden wird Muster auf Muster gelegt. Dabei fällt nur sehr geringer Verschnitt an. Versetzter Ansatz Jede zweite Bahn ist identisch. Dazwischen gibt es eine Musterverschiebung um eine halbe Rapporthöhe. Der Verschnitt wächst mit dem Musterabstand. Bei Mustertape ten ist neben dem Verschnitt auch der Rapport zu beachten, also die Höhe des sich wiederholenden Musters. Der Rapport ist meistens auf der Rolle angegeben. Beim Aus messen der Wände stets eine Rapporthöhe pro Bahn hinzuaddieren, um den Bedarf auszurechnen. Auch beim Zuschneiden und Kleben muss der Rapport beachtet wer den, damit die einzelnen Bahnen im richtigen Ansatz verarbeitet werden und das Muster passt. 291
IMPRESSUM Originalausgabe Becker Joest Volk Verlag GmbH & Co. KG Bahnhofsallee 5, 40721 Hilden, Deutschland © 2020 – alle Rechte vorbehalten 1. Auflage März 2020 www.bjvv.de ISBN 978-3-95453-184-4 Autorin: Yvonne Willicks Co-Autorin: Stefanie von Drathen Fotografie: Judith Büthe Fotoassistenz: Julia Scheibeck Koordination Fotoshooting: Valerie Mayer, Maja Filipek Make-up: Eva Mittmann Titelfoto: WDR/Stephan Picks iStock: S. 27, S. 28, S. 38, S. 39, S. 92, S. 101, S. 110, S. 113, S. 124, S. 139, S. 142, S. 165, S. 168, S. 169, S. 170, S. 189, S. 229, S. 249, S. 259, S. 261, S. 267, S. 269, S. 272, S. 285, S. 286, S. 297, S. 299, S. 305 © WDR, Köln Illustrationen: Melanie van Bentum Lizenziert durch die Covergestaltung: Caroline Mohr WDR mediagroup GmbH Buchgestaltung und Satz: Tina Agard, Caroline Mohr Für das WDR Fernsehen wird die Konzeption Fotos und Illustrationen: Tina Agard Sendereihe „Der Haushalts-Check Bildbearbeitung: Ellen Schlüter und Makro Chroma mit Yvonne Willicks“ von der Joest & Volk GmbH & Co. KG, Werbeagentur solisTV Film- und Fernsehproduk- Projektleitung: Johanna Hänichen tionen GmbH hergestellt. Textredaktion: Katerina Stegemann Produzent: Stefan Wichmann Lektorat: Doreen Köstler Redaktion solisTV: Katrin Boecker Druck: Firmengruppe Appl, aprinta druck GmbH Redaktion im WDR: Klaus Brock 320
ALLES WISSEN, ALLE TIPPS UND TRICKS IN EINEM BUCH Egal, wie lange ihr euren Haushalt schon führt: Die- ses Buch wird euch zeigen, wie ihr noch effizienter, preiswerter, bequemer und umweltschonender zum Ziel kommt und einfacher Ordnung haltet. Seit über zehn Jahren präsentiert Yvonne Willicks im WDR Fern- sehen bereits die Sendung „Der Haushalts-Check“. In ihrem neuen Buch „UND FERTIG!“ erklärt die Haus- wirtschaftsmeisterin alles, was man über effiziente Haushaltsf ührung wissen muss. Die Themen reichen von Putzen über Wäschewaschen bis Küchenhygiene. Yvonne Willicks zeigt auf unterhaltsame Art, wie sich im Haushalt unkompliziert und ohne viel Auf- wand Zeit, Geld und Nerven sparen lassen. Aus ihrer Fernseharbeit weiß sie, dass in fast jedem Haushalt ähnliche Probleme auftauchen: Wie putze ich Fenster schnell und streifenfrei? Welche Reiniger oder Wasch- mittel sind notwendig? Wie müssen Haushaltsgeräte gepflegt werden? Wie entfernt man Flecken wirklich? Und wie schaffe ich das zeitlich überhaupt? All diese Fragen beantwortet die beliebte Fernsehmoderatorin und Mutter von drei Kindern auf charmante Weise in diesem Standardwerk für jeden Haushalt – mit vielen Fotos und Grafiken. Yvonne Willicks ist überzeugt: Mit hilfreichem Hintergrundwissen, guter Vorberei- tung und ein bisschen Übung bekommt jeder seinen Haushalt schnell in den Griff. www.bjvv.de ISBN 978-3-95453-184-4
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