Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030

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Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
Unsere Bäuerinnen.
Unsere Bauern.
Unsere Zukunft.
Perspektiven für mehr
Wertschöpfung und mehr
Wertschätzung bis 2030
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
„Die Zukunft
gehört denen,
die die Möglichkeiten
erkennen, bevor sie
offensichtlich werden.“
Oscar Wilde
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
ZUKUNFT
LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

    2 30
    Perspektiven für mehr
    Wertschöpfung und mehr
    Wertschätzung bis 2030

    Inhalt
    VO R WO R T E                                      4

    UN S E R W E G Z U DE N
    P E R S P E KT IVE N BIS 2 03 0                    8

    Z IE L F ÜR 2 030                                 12

    UN S E R W E G BE G IN N T !                      18

    UN S E R E L AN D- UN D
    F O R ST W IR T S CHAF T HE U T E                 22

    HE R AUS F O R DE R UN G E N
    DE R Z UK UN F T                                  26

    DA S P L ÄDOY E R DE R
    J UN G E N F ÜR DIE Z UK U NF T                   30

    E X P E R T IN N E N - UN D E X P E R T E NR AT   33

    UN S E R E 8 KE R N FE L DE R                     34

    DAN K S AG UN G E N & IM P R E S S U M            62
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
VO RWORT

    Gemeinsam stark
    in die Zukunft

    Die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten ist
    stark. Rund 17.500 bäuerliche Familien sor-
    gen dafür, dass die Bevölkerung ernährt und

                                                                              © Paul Gruber
    das Land gepflegt wird. Sie tragen damit über
    1 Milliarde Euro zur Wertschöpfung bei. Jeder
    zehnte Arbeitsplatz in Kärnten steht direkt
    oder indirekt mit der Landwirtschaft in Ver-
    bindung. Das zeigt: Unser Land braucht seine
    Bäuerinnen und Bauern!
                                                         „Wir wollen die Land-
    Wir wollen die Land- und Forstwirtschaft in            und Forstwirtschaft
    Kärnten noch stärker machen. Dazu gilt es              in Kärnten noch
    unseren bäuerlichen Familienbetrieben Chan-            stärker machen!“
    cen zu bieten und Perspektiven aufzuzeigen.
    Dieser Aufgabe hat sich die Landwirtschafts-
    kammer Kärnten mit einem Zukunftsprozess
    gestellt. Über 2.000 Bäuerinnen und Bauern,
4   Funktionärinnen und Funktionäre, Expertinnen
~   und Experten aus Wissenschaft und For-          Auf dem Weg in die Zukunft wollen wir keine
    schung waren mit dabei und haben ihre Ideen     Zeit verlieren. Deshalb wurden bereits wäh-
    eingebracht. Allen, die sich beteiligt haben,   rend der Erarbeitung der Perspektiven bis
    sage ich einen großen Dank!                     2030 gemeinsam mit Agrarlandesrat Martin
                                                    Gruber erste Umsetzungsmaßnahmen auf
    Die nun vorliegenden 31 Perspektiven und        den Weg gebracht. Viele weitere sollen und
    151 Maßnahmen werden unsere Richtschnur         werden in den nächsten Monaten und Jahren
    für die Arbeit in der Landwirtschaftskammer     folgen.
    in den nächsten Jahren sein. Sie sind auch
    eine Einladung an alle Verantwortungsträger     Ich lade Sie ein: Gehen wir gemeinsam in die
    im Land, sich daran zu orientieren, um die      Zukunft. Damit auch unsere Kinder noch mit
    Land- und Forstwirtschaft zu stärken. Denn      Freude und Leidenschaft Bäuerin und Bauer
    ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie sollen     sein können!
    einen Beitrag zu mehr Wertschöpfung auf
    unseren Höfen und mehr Wertschätzung für        Herzlichst Euer
    unsere Arbeit leisten.
                                                    Siegfried Huber
                                                    LK-Präsident
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ZUKUNFT
                                                                                                 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                     2 30

VO RWORT

Heute die Weichen
für morgen stellen

Wir haben uns in einem breitangelegten Zu-
kunftsprozess damit beschäftigt, wie wir die
Land- und Forstwirtschaft in Kärnten für die

                                                                             ©LK/Ludwig Schedl
Zukunft stark aufstellen können. Es macht
mich stolz, dass so viele Bäuerinnen mit dabei
waren und ihre Ideen für 2030 eingebracht
haben. Besonders erfreulich war für mich,
dass sich die Jugend so intensiv eingebracht
hat, denn ihr gehört die Zukunft.
                                                       „Wertschätzung ist wichtig,
Der Blick in die Zukunft zeigt: Mit dem Mega-            aber sie muss sich am
trend Regionalität tut sich eine neue Wert-              Ende des Tages
haltung in der Gesellschaft auf, die viele neue          auch in Wertschöpfung
Perspektiven für mehr Wertschöpfung bietet.              niederschlagen.“
Aber auch abseits der Lebensmittelproduktion
tun sich in zusätzlichen Standbeinen neue
Chancen auf.
                                                                                                                             5
Der Prozess hat aber auch gezeigt, wie                                                                                       ~
wichtig in Zukunft der Dialog mit der Gesell-     Liebe Bäuerinnen und Bauern, mein tägliches
schaft ist. Bäuerinnen und Bauern genießen        Tun steht unter dem Motto: „Weil´s mitanond
ein sehr großes Vertrauen in der Gesellschaft.    leichter geht“. In diesem Sinne freue ich mich
Dieses Vertrauen ist die Grundlage für den        auf viele gemeinsame Schritte auf dem Weg
Wunsch nach heimischen Lebensmitteln, und         Richtung Zukunft.
wir müssen sorgsam damit umgehen. Wir
alle sind dabei gefordert, unsere Lebenswelt
für die Konsumenten begreifbar zu machen,         Astrid Brunner
damit sie auch bereit sind, unsere Produkte       Landesbäuerin
zu einem fairen Preis zu kaufen. Denn Wert-
schätzung ist zwar wichtig, aber sie muss sich
am Ende des Tages auch in Wertschöpfung
niederschlagen. Für mich zeigen die Ergeb-
nisse des Zukunftsprozesses in Summe ganz
klar, dass wir uns noch mehr als bisher auf
unsere Stärken konzentrieren müssen. Dafür
gilt es heute die Weichen für morgen zu
stellen.
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
VO RWORT

    LandwirtSCHAFFT
    Zukunft

    Mit dem Prozess „Zukunft Land- und Forst-
    wirtschaft – Perspektiven 2030“ hat sich in

                                                                                 © Büro LR Gruber/Bauer
    den letzten Monaten eine ganze Branche Ge-
    danken um ihre Zukunft gemacht und dabei
    Ideen, Perspektiven und Visionen entwickelt,
    um diese Zukunft aktiv zu gestalten. Die hohe
    Beteiligung am Prozess und das hohe Interes-
    se daran sind für mich sehr beeindruckend.

    Warum ist dieser Prozess so wichtig? Weil              „Die Zukunft unseres Landes
    Kärnten und unsere Gesellschaft eine funk-                hängt sehr stark mit der
    tionierende Land- und Forstwirtschaft und                 Zukunft unserer
    engagierte Land- und Forstwirte brauchen!                 Landwirtschaft zusammen.“
    Sei es, um die Lebensmittelversorgung der
    Bevölkerung sicherzustellen, Wertschöpfung
    in den Regionen zu ermöglichen, aber auch         Dafür hat dieser Zukunftsprozess einen
    um Landschaften zu pflegen, die insbeson-         wertvollen Beitrag geleistet. Auch ich werde
6   dere während der Coronakrise verstärkt zu         die Ergebnisse in meine politische Arbeit als
~   einem Erholungsraum der Bevölkerung ge-           Agrarreferent einfließen lassen, z. B. wenn es
    worden sind.                                      darum geht, die Gemeinsame Agrarpolitik für
                                                      die nächsten Jahre festzulegen, die Poten-
    In Kärnten haben wir schon vielfältige Vor-       ziale des Rohstoffs Holz noch mehr zu nutzen
    arbeiten geleistet und sind in vielen Bereichen   und für eine positive Entwicklung des länd-
    sehr gut aufgestellt. Ich denke hier an die       lichen Raums zu sorgen.
    Erfolge der ARGE Regionalität oder die vielen
    starken Initiativen in Richtung Qualität und      Die Land- und Forstwirtschaft betrifft nicht
    Herkunftssicherung im Kulinarik-Bereich, in       nur uns Bauern, sondern jeden Einzelnen in
    der Verarbeitung oder im Dienstleistungs-         seinem Alltag. Die Zukunft unseres Landes
    sektor, die sich bereits zu starken Marken        hängt sehr stark mit der Zukunft unserer
    entwickelt haben. Damit wir unsere nach-          Landwirtschaft zusammen. Deshalb bedanke
    haltige Landwirtschaft weiter absichern und       mich bei der Landwirtschaftskammer Kärn-
    unsere Landwirte auch in Zukunft ein stabiles     ten für die Initiative für diesen Prozess sowie
    Einkommen erwirtschaften können, braucht          seine professionelle Umsetzung und bei allen,
    es aber eine vorausschauende Strategie und        die sich aktiv beteiligt und ihre Meinung ein-
    einen gemeinsamen, mutigen Blick nach             gebracht haben.
    vorne.
                                                      Martin Gruber
                                                      Landesrat
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
ZUKUNFT
                                                                                             LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                 2 30

VO RWORT

Zukunft
Bauernhof!

Im Frühsommer 2020 hat der Vorstand der
Landwirtschaftskammer Kärnten entschie-
den, einen Perspektiven-Prozess zu starten,

                                                                              © LK Kärnten
der bis zum Jahr 2030 die wichtigsten Hand-
lungsoptionen für die Kärntner Land- und
Forstwirtschaft aufzeigen soll.

Wir wollten bewusst die Krise nutzen um uns
strategisch Gedanken über die Zukunft des
Sektors in Kärnten zu machen.                           „Wir haben die COVID-Krise
                                                          genutzt, um uns strategisch
Im wegen der Pandemie hauptsächlich übers                 Gedanken über die Zukunft
Internet durchgeführten Zukunftsprozess                   zu machen.“
haben sich viele Bäuerinnen und Bauern,
viele Funktionärinnen und Funktionäre sowie
Expertinnen und Experten mit ihrem Wissen          Nur so wird es uns gelingen, unser wunder-
und ihren Einschätzungen eingebracht. Ein          schönes Land mit all seinen Menschen noch
großes Dankeschön allen die mit dabei waren        vielfältiger und lebenswerter zu machen. Wir                          7
für ihre Beiträge!                                 alle sind Kärntens Land- und Forstwirtschaft,                         ~
                                                   wir alle ernähren, versorgen und gestalten
So wie die Beschäftigung mit der persönli-         dieses Land, das wir von unseren Kindern
chen und der betrieblichen Zukunft für jeden       lediglich geliehen bekommen haben.
einzelnen Bauernhof wichtig ist, so ist sie es
das auch für das ganze Bundesland. Zukunft         Die Zukunft ist viel zu wichtig, um deren Ge-
wird von uns täglich gestaltet, ob wir uns         staltung nicht selbst in die Hand zu nehmen.
dessen bewusst sind oder nicht - Zukunft fin-      Herzlichen Dank allen, die an den Perspekti-
det statt. Sie aktiv mitzugestalten, das ist bis   ven für Kärnten mitgearbeitet haben und ein
2030 und darüber hinaus unser Auftrag und          Danke im Voraus an alle, die an deren Umset-
unser aller Verantwortung.                         zung mitgestalten werden.

                                                   Zukunft geht uns alle an, also gemma´s an!

                                                   Hans Mikl
                                                   Kammeramtsdirektor
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
ZUK UNF T SPROZE S S

                 Unser Weg
                 zu den                                                    Ein Rat aus Expertinnen und Experten begleitete den
                                                                    Zukunftsprozess (FETT). Vordere Reihe von links: Gerhard

                 Perspektiven
                                                              Hoffer (Leiter der Abt. 10, Ktn. Landesregierung), Johann Mößler
                                                                  (LK-Präsident a. D.), Barbara Wakonig (Obfrau Genussland
                                                                Kärnten), Astrid Brunner (Landesbäuerin), Edith Weißnegger
                                                                 (Sprecherin Initiative Saugut), Michael Pachler (Landjugend-

                 bis 2030
                                                                    Leiter Kärnten); hintere Reihe von links: Sebastian Auernig
                                                                    (Obmann caRINDthia), Christian Kresse (Geschäftsführer
                                                                        Kärnten Werbung), Peter Granig (Rektor FH Kärnten),
                                                               Wolfgang Feistritzer alias Petutschnig Hons (Bauer, Kabarettist

                 Ein gemeinsamer
                                                                    und Social Media-Star), Hans Kreschischnig (Obmann Bio
                                                               Austria Kärnten), Hannes Royer (Geschäftsführer „Land schafft
                                                                   Leben“), Johannes Thurn-Valsassina (Obmann Forstverein).

                 Aufbruch in die                               Nicht am Bild: Josef Fradler (Obmann ARGE Rind a. D.), Sarah
                                                                Krall (Landjugend-Leiterin Kärnten), Sepp Obweger (Obmann

                 Zukunft unserer Land-                                                           Almwirtschaftsverein Kärnten)

                 und Forstwirtschaft

                 „Wohin soll sich die Kärntner Land- und      Recherche und Auswertung:
                 Forstwirtschaft in den nächsten zehn         Zum vertieften Verständnis des
                 Jahren entwickeln?“, war die Leitfrage,      Ist-Standes der Land- und Forstwirt-
                 die den Prozess von Anfang an begleitet      schaft in Kärnten wurden verfügbare
8
                 hat. Gestellt wurde sie denjenigen Per-      Daten analysiert und ausgewertet.
~                                                             Daraus abgeleitet zeichneten sich die
                 sonen, die hautnah die Veränderungen
                                                              aktuellen Bedürfnisse, zukünftigen
                 in der Land- und Forstwirtschaft mit-
                                                              Herausforderungen und zentralen
                 erleben und tagtäglich davon betroffen
                                                              Themenfelder ab. Diese Informatio-
                 sind: Kärntner Bäuerinnen und Bauern,
                                                              nen bildeten das Fundament für den
                 der bäuerlichen Jugend, den Hofüberneh-      weiteren Prozess.
                 mern, Verbänden sowie Expertinnen und
                       Experten des Agrar- und Forstsek-
                            tors. Sie alle haben im Rahmen
                                einer breiten Beteiligung
                                  ihre persönlichen Ant-
                                    worten gegeben und
                                     wurden dadurch zu
                                                                                                                  20
     ZUKUNFT                          Mitgestalterinnen
                                      und Mitgestaltern der                                          EP
                                                                                                            20
LAND- UND   FORSTWIRTSCHAFT                                                                      S

    2 30
                                      Kärntner Land- und
                                      Forstwirtschaft.

                                                              START
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
ZUKUNFT
                                                                                                         LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                             2 30

        1. RECHERCHEPHASE

Auftakt mit dem Expertinnen-                       Workshop der Landwirtschaftskammer-
und Expertenrat:                                   Führungskräfte:
Aufbauend auf den vorhandenen                      Auf den vorhandenen Herausforderungen und
Erkenntnissen wurde gemeinsam                      Kernfeldern aufbauend wurden alle Fachmitarbei-
mit 15 Expertinnen und Experten aus                terinnen und -mitarbeiter um ihre Inputs gebeten.
dem landwirtschaftlichen Bereich ein               Mit den Referats-, Stabstellen- und Außenstellen-
Zukunftsbild definiert, das als Rich-              leiterinnen und -leitern wurde in einem Workshop
tungsweiser für künftige Entwick-                  ebenfalls an den Zukunftsthemen gearbeitet, und
lungen dient. Leitplanken zur Frage                Vorergebnisse wurden positiv-                                                        9
„Wohin soll sich die Kärntner Land-                kritisch durchleuchtet.                                                              ~
und Forstwirtschaft in den nächsten
zehn Jahren entwickeln?“ konnten

                                                                                                                                     2021
                                                                                              020
                                                                                        DEZ 2
dadurch bestimmt und die Kernfelder
der Zukunft festgelegt werden.
                                                           0
                                                V    202
                                             NO

             20
        20
 O   KT

             Tiefeninterviews:                                               Workshop mit Kammer-
             10 namhafte Expertinnen und                                     rätinnen und Kammerräten:
             Experten aus der Kärntner Land-                                 Im Rahmen eines Workshops er-
             und Forstwirtschaft sowie alle                                  gänzten die Kammerrätinnen und
             Fraktionssprecher der in der Voll-                              Kammerräte aller Fraktionen die
             versammlung vertretenen Parteien                                Kernfelder und Perspektiven. Mit
             füllten in ausführlichen Interviews                             Durchführung dieses Prozessschritts
             die Kernfelder mit Ideen und Pers-                              war die Recherche- und Diagnose-
             pektiven und gossen dadurch das                                 phase abgeschlossen.
             Zukunftsbild in Form.
Unsere Bäuerinnen. Unsere Bauern. Unsere Zukunft - Perspektiven für mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung bis 2030
Z UKUNF T S P R OZE S S

                                       2. BETEILIGUNGSPHASE

             Digitale Auftakt-Veranstaltung
             Die Online-Veranstaltung via Zoom
             und Facebook am 19. Jänner 2021                 Kärntenweite Umfrage:
             erzielte eine Reichweite von über
             550 Bäuerinnen und Bauern. Ge-
             meinsam kam man dem Weg in die
             Zukunft einen Schritt näher.

                                                             Kärntner Bäuerinnen und Bauern
                                                             haben an der Umfrage zum Zukunftsprozess
                                                             teilgenommen und eine Vielzahl an Vorschlägen
                                                             und Meinungen eingebracht – und so mitgeteilt,
                                                             was ihnen in Zukunft wichtig ist.
    2020

           JÄN 2021
                                       FEB 20
                                              21
                                                           MÄR
                                                               202
10                                                                 1
~                                                                                       APR
                                                                                            202
                                                                                                1
                                                                                                                  MA
                                                                                                                       I 2

             587
             Teilnehmerinnen und Teilnehmer
             in 9 Workshops
                                                                          Perspektiven-Sammlung
                                                                          Die agrarischen Verbände und Ge-
                                                                          nossenschaften wurden gebeten,
                                                                          ihre Perspektiven für die Zukunft
                                                                          schriftlich in den Prozess einzubrin-
             Aufbauend auf die Umfrageergebnisse wurde in 8 the-          gen. Viele haben diese Möglichkeit
             menspezifischen, digitalen Workshops gemeinsam mit           genutzt und damit das Zukunftsbild
             den Bäuerinnen und Bauern, Vertretern von Verbänden          weiter bereichert.
             und Genossenschaften sowie Kammerrätinnen und
             Kammerräten intensiv an den Zukunftsperspektiven
             und Maßnahmen für 2030 gearbeitet. Die Jungbäue-
             rinnen und Jungbauern nahmen sich in einem wei-
             teren Workshop Zeit für ihren Blick auf die 8 Themen
             der Zukunft. Insgesamt brachten 587 Teilnehmerinnen
             und Teilnehmer sowie 18 Expertinnen und Experten im
             Rahmen der Workshops ihre Inputs ein.
ZUKUNFT
                                                                                                   LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                       2 30

          3. VERDICHTUNGSPHASE

                                 Vielfältige Blickwinkel
                                 Beteiligungsformate erzielen eine
                                 Vielzahl an Ideen und Ergebnissen,
                                 da unterschiedliche Meinungen                           ZUKUNFT
                                 erfragt und vielfältige Sichtweisen                LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT
                                 eingeholt werden. Die Ergebnisse
                                 aus der Recherche, den Interviews,
                                 der Umfrage sowie aus den Beteili-
                                                                                        2 30
                                 gungs-Workshops wurden in dieser
                                 Phase zusammengefasst und aufbe-
                                          reitet. Danach wurde unter
                                           Einbeziehung des Rats aus
                                           Expertinnen und Experten
                                            der Abschlussbericht des
                                            Zukunftsprozesses erstellt.

                                                                             Richtung
                                             Dieser wurde im Rahmen
           Unsere Bä ue rin
                     uern.
                            nen.
                                             der Abschlussveranstal-
           Unsere Ba nft.

                                                                             Zukunft!
           Unsere Zu
                     ku
                       für mehr
                                              tung am 5. Juli 2021
           Perspektivenng und mehr

                                               präsentiert.
           Wertschöpfu bis 2030
                       ng
           Wertschätzu

                                                                                                                               11

                                                                             Die Zukunft                                       ~

                                                                             gehört jenen,
20
     21
                                                                             die sie selbst in
                                 JU
                                      N
                                          20
                                               21                            die Hand nehmen!
                                                    JU
                                                         L

                                                                          HEUTE

                  8 Kernfelder
                  31 Perspektiven
                  151 Maßnahmen
ZI E L 2030

                                 Ziel für 2030
                                     Kärnten hat eine starke Land- und Forstwirtschaft.
                                   Ihr Herzstück sind die bäuerlichen Familienbetriebe.
                                      Sie sind das Modell der Zukunft – denn sie stehen
                                               für ein Wirtschaften mit Verantwortung –
                                                             über Generationen hinweg.

                                          Unser gemeinsames Ziel für 2030 sind starke
                                 Familienbetriebe – und Bäuerinnen und Bauern, die mit
                                              Freude ihrer Berufung nachgehen können.

                                     Um das zu erreichen, braucht es Perspektiven für
                                     mehr Wertschöpfung auf unseren Höfen und mehr
                                                 Wertschätzung für bäuerliche Arbeit.
          ZUKUNFT
     LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT
12
         2 30                                      Auf dem Weg dorthin wollen wir auf
~
                                                 unsere Stärken setzen und ausbauen,
                                                         was uns noch stärker macht!
ZUKUNFT
                                                                                      LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                          2 30

Das macht                                     1.	Regionalität macht uns stark

uns stark
                                              Eine Vielzahl an kulinarischen Initiativen und
                                              eine leistungsfähige Lebensmittelverarbei-
                                              tung stärken die Positionierung Kärntens als

für 2030
                                              Kulinarik-Destination. Der Trend zur Regionali-
                                              tät ist ungebrochen. Wir wissen: Der Anteil
                                              heimischer Lebensmittel am Inlands-Konsum
                                              liegt erst bei rund 30 Prozent. Jedes zusätz-
                                              liche Prozent an Absatz regionaler Produktion
                                              bedeutet zwei Millionen Euro zusätzliche
                                              Wertschöpfung für Kärntens Bäuerinnen und
                                              Bauern. Den Absatz und Konsum heimischer
                                              Lebensmittel zu erhöhen, ist daher das er-
                                              klärte Ziel.

1. Regionalität
                               REGIONALITÄT
                                              WIR WOLLEN KÄRNTEN ZUM „VORZEIGELAND

2. Vielfalt                                   FÜR REGIONALITÄT“ MACHEN UND BIS 2030
                                              DEN ANTEIL HEIMISCHER LEBENSMITTEL AM
3. Holz                                       INLANDSVERBRAUCH AUF 50 % ERHÖHEN.

4. Heimat                                     Wir wollen gemeinsam mit unseren Verar-
                                              beitungs- und Vermarktungspartnern in der                           13

5. Wertschätzung                              Wertschöpfungskette konsequent auf Qualität                         ~
                                              setzen. Regionale Spezialitäten, Klimaschutz
                                              und Tierwohl sind Wünsche unserer Kundin-
                                              nen und Kunden, die wir mit Wertschöpfung
                                              für die Betriebe erfüllen. Wir wollen das Be-
                                              wusstsein für die Vorteile heimischer Lebens-
                                              mittel stärken und dazu die Herkunftskenn-
                                              zeichnung auf allen Ebenen ausbauen. Durch
                                              die Stärkung der kulinarischen Initiativen
                                              und intensivere Zusammenarbeit von Land-
                                              wirtschaft und Tourismus können heimische
                                              Erzeugnisse noch besser in Wert gesetzt
                                              werden. Für das alles spannt die konsequen-
                                              te Umsetzung der Regionalitäts-Charta des
       1 % mehr an Absatz                     Landes den Bogen auf. Der heimische Erfolg
       an regionaler Produk-                  unterstützt die Positionierung der Marke
       tion bedeutet 2 Mio.                   Kärnten in Europa: Bis 2030 sollen heimische
       Euro mehr Wertschöp-                   Lebensmittel nicht nur in Kärnten, sondern in
       fung für Kärntens                      ganz Mitteleuropa noch besser punkten und
       Landwirtschaft.                        die Agrarhandelsbilanz klar verbessern.
Z IEL 2 0 3 0

     2.	Vielfalt macht uns stark

     Auf Grund seiner naturräumlichen Vorausset-
     zungen ist Kärntens Landwirtschaft bereits
     jetzt eine der vielfältigsten in ganz Europa.
     Diese Vielfalt macht sie stark und krisensi-
     cher. Die Trends zum nachhaltigen Tourismus
     und zum Konsum biologischer Lebensmittel,
     das Erfordernis einer nachhaltigen Energie-
     wende und der Bedarf an (sozialen) Dienst-
     leistungen am Land bieten neues Potenzial
     für noch mehr Vielfalt in der Wertschöpfung
     bis 2030. Auch der Ausbau von innovativen
     Nischen-Produkten oder regionalen Speziali-
     täten schafft Wertschöpfung, vor allem in der
     Direktvermarktung. Diese Chancen passen
     nicht auf jeden Betrieb. Dennoch gilt es sie zu   WIR WOLLEN UNSERE LANDWIRTSCHAFT
     nutzen.                                           NOCH VIELFÄLTIGER MACHEN UND BIS 2030
                                                         	die Wertschöpfung in der Direktvermark-
                                                           tung um mind. 1 Mio. Euro/Jahr steigern,
                                                         	einen Zuwachs von Urlaub am Bauernhof-
     Kärnten hat bereits                                   Betrieben um 20 % erreichen,
                                          VIELFALT
     jetzt den höchsten                                  	den Bioanteil marktangepasst auf
14   Anteil an Betrieben mit                               30 % ausbauen,
~    landwirtschaftlichen                                	3.000 bäuerliche Photovoltaik-Anlagen
     Nebentätigkeiten in                                   auf Dachflächen haben.
     Osterreich.
                                                       Wir wollen die sich bietenden Chancen für
                                                       die Betriebe noch stärker als bisher vor den
                                                       Vorhang holen und mit Bildung, Beratung und
                                                       Anreiz-Offensiven dafür sorgen, dass be-
                                                       stehende Potenziale genutzt werden können.
                                                       Professionalität ist ein wichtiges Element,
                                                       um die Kundinnen und Kunden mit unseren
                                                       vielfältigen Leistungen begeistern zu können.
                                                       Neue gesetzliche Rahmenbedingungen, wie
                                                       das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, lassen die
                                                       Land- und Forstwirtschaft zu einem zentralen
                                                       Player in der Energiewende werden.
ZUKUNFT
                                                                                               LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                   2 30

3.	Holz macht uns stark

In keinem anderen Bundesland hat die Forst-
wirtschaft eine so große Bedeutung für die
bäuerlichen Betriebe wie in Kärnten. Eine
starke und innovative Säge- und Holzindustrie
schafft die Basis für eine regionale Verwen-
dung von heimischem Holz. Auf dem Weg
zum Bioökonomie-Bundesland im Sinne des
Standortmarketings wird Holz eine strategi-
sche Ressource sein, die es zu nutzen gilt. Die
Nutzung und Verwendung von heimischem
Holz auszubauen ist daher ein Gebot der
Stunde. Eine Steigerung der Wertschöpfung
für die Betriebe, die Schaffung von Arbeits-
plätzen im ländlichen Raum und ein Beitrag
zum Klimaschutz müssen dabei Hand in Hand         WIR WOLLEN KÄRNTEN ZUM HOLZBUNDES-
gehen.                                            LAND NUMMER 1 IN ÖSTERREICH MACHEN
                                                  UND BIS 2030
                                                    	die Holzverwendung am Bau von 0,68
                                                      Festmeter pro Kopf auf 1,0 Festmeter
Mit durchschnittlich                                  pro Kopf steigern,
                                     HOLZ

33 ha Wald je Betrieb                               	den Anteil von Energie aus Biomasse
liegt Kärnten im                                      am Bruttoinlandsverbrauch von 32 %                                   15
österreichischen                                      auf 45 % ausbauen.                                                   ~
Spitzenfeld.
                                                  Wir wollen die Holzbau-Offensive voran-
                                                  treiben, die Verwendung von Biomasse für
                                                  die Strom- und Wärmeproduktion ausweiten
                                                  und den Einstieg in die Holzdieselproduk-
                                                  tion prüfen. Daneben gilt es die Walder-
                                                  schließung zu verbessern und den Vorrang
                                                  für heimisches Holz sicherzustellen. Dafür
                                                  braucht es eine Kennzeichnung von heimi-
                                                  schen Holzerzeugnissen zur Stärkung der
                                                  heimischen Waldwirtschaft.
Z IEL 2 0 3 0

     4.	Eine lebenswerte Heimat
         macht uns stark

     Kärnten zählt im internationalen Vergleich zu
     den nachhaltigsten Regionen in Europa. Die
     Basis dafür legt die flächendeckend nach-
     haltige Land- und Forstwirtschaft. Dieser
     Verantwortung fühlen sich die Kärntner
     Bäuerinnen und Bauern auch in Zukunft ver-
     pflichtet. Gleichzeitig steht der ländliche Raum
     in Kärnten vor massiven Herausforderungen,
     die insbesondere auch die bäuerlichen Be-
     triebe fordern. Hier gilt es in Kooperation mit
     allen Partnerinnen und Partnern im ländlichen
     Raum an Lösungen für die Zukunft zu arbei-
     ten. Abseits der allgemeinen Daseinsvorsorge
     geht es darum, auch die für die Landwirtschaft       WIR WOLLEN WEITERHIN DIE BASIS
     relevanten Bereich zu sichern (z. B. tierärztliche   FÜR EIN LEBENSWERTES KÄRNTEN SEIN,
     Nutztiervesorgung).                                  EINEN STARKEN BEITRAG ZUR POSITIVEN
                                                          ENTWICKLUNG DES LÄNDLICHEN RAUMS
                                                          LEISTEN UND BIS 2030
     Lebensmittel aus                                       	die nachhaltige Bewirtschaftung der
                                            HEIMAT
     Kärnten haben schon                                      Kulturlandschaft sicherstellen (85 % der
16   jetzt die beste                                          Fläche im Agrarumweltprogramm) und
~    Treibhausgasbilanz                                     	die Abwanderung der bäuerlichen Jugend
     in der EU.                                               hintanhalten und zukünftige Betriebsaus-
                                                              richtungen stärken.

                                                          Wir wollen die flächendeckende Bewirtschaf-
                                                          tung sicherstellen und die Kreislaufwirtschaft
                                                          ausbauen. Dazu gilt es die Instrumente der
                                                          ländlichen Entwicklung für Kärnten best-
                                                          möglich zu nutzen. Das hilft auch dabei,
                                                          Arbeitsplätze am Land zu sichern. Die bessere
                                                          Vernetzung der Land- und Forstwirtschaft mit
                                                          den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbe-
                                                          reichen stärkt regionale Kreisläufe. Die Aus-
                                                          und Weiterbildung der bäuerlichen Jugend
                                                          orientiert sich an den strategischen Bedürf-
                                                          nissen der Zukunft. Starke Vereine, wie die
                                                          Landjugend, dienen als „sozialer Anker“ für
                                                          die bäuerliche Jugend.
ZUKUNFT
                                                                                                       LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                           2 30

5.	Wertschätzung macht uns stark

87 % der Kärntner Landesfläche werden von
Bäuerinnen und Bauern bewirtschaftet und
gepflegt. Die vielfältigen Leistungen der bäu-
erlichen Betriebe für ein lebenswertes Kärn-
ten verdienen Anerkennung und Wertschät-
zung. Dazu braucht es ein neues Bewusstsein
in der Gesellschaft für die wichtige Rolle der
Land- und Forstwirtschaft sowie ein neues
Bewusstsein für Respekt und Rücksicht für
bäuerliches Eigentum. Weiterentwicklung von
Naturschutz und touristischen Angeboten
muss auf Augenhöhe und unter Ein-
bindung von Grundeigentümerinnen
                                    WERTSCHÄTZUNG
und Grundeigentümern von Anfang an
(z. B. Vertragsnaturschutz) erfolgen.                WIR WOLLEN DIE WERTSCHÄTZUNG
                                                     FÜR DIE BÄUERLICHE LANDWIRTSCHAFT
                                                     STÄRKEN UND BIS 2030
                                                       	den Dialog mit der Gesellschaft intensi-
                                                         vieren und professionalisieren,
Wandern und Radfahren                                  	Respekt und Rücksicht vor bäuerlichem
belegen Platz 2 und Platz                                Eigentum in der Gesellschaft stärken,
3 der Top-Aktivitäten von                              	zu einem starken bäuerlichen Selbstver-                                   17
Sommergästen in Kärnten.                                 ständnis beitragen.                                                       ~

                                                     Wir wollen die vielfältigen Leistungen der hei-
                                                     mischen Bäuerinnen und Bauern noch stärker
                                                     ins Bewusstsein rücken. Eigenverantwortung,
                                                     Rücksicht und Respekt sollen zum Selbst-
                                                     verständnis werden, wenn Menschen bäuer-
                                                     lichen Grund und Boden betreten. Ein gutes
                                                     Miteinander ist innerhalb klarer (gesetzlicher)
                                                     Regelungen definiert. Wir selber gehen mit
                                                     gutem Beispiel voran und bauen den aktiven
                                                     Dialog mit der Gesellschaft aus. Die zwischen
                                                     Tourismus und Land- und Forstwirtschaft
                                                     geschaffenen Kommunikations-Strukturen
                                                     ermöglichen bei touristischen Projekten einen
                                                     Dialog unterschiedlicher Interessen von An-
                                                     fang an.
D I E ER STEN PRO JEKTE

              Unser
                                                              2. Offensive für Selbstbedienungs-
                                                                  Hütten und Buschenschanken

              Weg                                             Regionalität liegt voll im Trend. Die Nachfrage
                                                              nach Produkten direkt vom Bauernhof ist hoch.

              beginnt!
                                                              Kärntens Buschenschanken haben eine harte
                                                              Zeit hinter sich, und bäuerliche Selbstbedie-
                                                              nungshütten müssen sich vor der Konkurrenz
                                                              der Handelskonzerne wappnen.

             Jeder Weg beginnt mit einem ersten               UNSER PROJEKT:
             Schritt. Auch unser Weg in die Zukunft           Mit dem Projekt               In Kärnten gibt
             beginnt mit ersten konkreten Projekten           „Selbstbedie-             es ca. 200 SB-Hütten,
             und Maßnahmen. Sie markieren den                 nungsladen                 in denen rund 1.000
             Beginn des Weges zu den Perspektiven             professionell und        Betriebe ihre Produkte
             2030 mit mehr als 150 Vorhaben, die              digital“ unterstüt-             verkaufen!
             wir uns für die nächsten 10 Jahre vor­           zen wir Bäuerin-
             genommen haben.                                  nen und Bauern
             Wir stellen vor: die ersten 10 Projekte -        beim professionellen
             auf dem Weg zu mehr Wertschöpfung                Aufbau ihrer SB-Hütte und
             und mehr Wertschätzung!                          helfen dabei, die ideale digitale Infrastruktur
                                                              (Kassensystem) zu finden. Im Rahmen einer
                                                              Buschenschank-Offensive werden Betriebe
18           1.	Nachsaataktion für                           bei der Einführung eines Qualitäts- und Her-
~                klimafitte Wiesen                            kunftssicherungs-Systems unterstützt.

                         Unser Grünland ist die Grundlage
                           für die Produktion von Milch
      1 % mehr Eiweiß        und Fleisch. Der Klimawan-
       vom Grünland           del bedeutet Stress für das
     bedeuten 1.500 to        Grünland, insbesondere für
       weniger Soja-          Klee und Co. Die Protein-Er-
          Importe!           träge des Dauergrünlands
                            sind auf Grund des Klimawan-
                          dels in den letzten Jahren stark
                       gesunken. Protein, das nicht vom
             Grünland geerntet werden kann, muss z. B. in
             Form von Soja zugekauft werden.

             UNSER PROJEKT: Durch eine Dauergrünland-
             Nachsaataktion machen wir das Grünland
             klimafit. Kleebetonte Mischungen helfen
             dabei, die Protein-Erträge wieder zu steigern.
ZUKUNFT
                                                                                                           LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                               2 30

3.	Humusgehalte steigern -                               4.	Regionalitäts-Kompetenz-
    Bodenuntersuchungsaktion                                  Zentrum Kärnten

Humus ist die Basis für die                               Der Trend zur Regionalität führt zu vermehrter
Bodenfruchtbarkeit und                                    Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln.
ein wichtiger CO2-Spei-        0,1 % mehr                 Es steigt aber auch der Bedarf an Information
cher. Auf einer durch-        Humus bindet                für Kundinnen und Kunden sowie für bäuerli-
schnittlichen Ackerflä-         8,2 to CO2                che Betriebe, u. a. auch in der Direktvermark-
che in Kärnten werden          pro Hektar!                tung. Die Weiterentwicklung bestehender
bereits jetzt rund 200                                    Strukturen kann einen Beitrag dazu leisten,
Tonnen CO2 gespeichert.                                   dieser verstärkten Nachfrage nachzukom-
Humus wirkt sich auch                                     men.
günstig auf das Bodenleben,
den Wärmehaushalt und das Wasserspeicher-                  UNSER PROJEKT: Gründung eines Regionali-
vermögen aus.                                              täts-Kompetenz-Zentrums, in dem sämtliche
                                                           Agenden rund um Bildung, Beratung, Service
UNSER PROJEKT: Mit einem Humus-Schwer-                                    und Information zum Thema
punkt in der LK Kärnten tragen wir dazu bei,                                   heimische Lebensmittel
die Humusgehalte der Kärntner Ackerböden                                          für Produzentinnen
nachhaltig zu steigern. Eine geförderte Bo-                   Für 35 % der          und Produzenten
denuntersuchungsaktion liefert Aufschluss                  Bevölkerung sind          sowie Konsumen-
über die Humusgehalte der Böden.                        Herkunft & Regionalität      tinnen und Konsu-
                                                           in der Ernährung          menten gebündelt
                                                          besonders wichtig.         werden.                                           19
                                                                                                                                       ~
5.	Notstromversorgung
    am Bauernhof

Die Gefahr von Stromausfällen           Notstrom-
steigt, auch ein großflächi-        versorgung trägt
ger Blackout ist eine reale         zur Versorgungs-
Bedrohung. Die Land- und              Sicherheit bei!
Forstwirtschaft muss sich für
diese Fälle rüsten. Dabei gilt
es vor allem die Eigenstrom-Ver-
sorgung am Bauernhof auszubauen
und die Stromversorgung durch Notstroman-
schlüsse auf Bauernhöfen abzusichern.

UNSER PROJEKT: Ausbau der Versorgungs-
Sicherheit durch einen Zuschuss für Um-
bauten zur Notstromversorgung, damit die
bäuerlichen Betriebe im Fall eines längeren
Stromausfalls ihre systemrelevanten Funk-
tionen aufrechterhalten können.
D IE ER S T E N P R O JE K T E :

                                                                        7.	Bildungs-Scheck für
                                                                            Jung-Über­nehmerinnen
                                                                            und Jung-Übernehmer

                                                                        Fachliche und unterneh-
                                                                        merische Kompetenz                Jährlich werden
                                                                        sind gefragt, um den           150 bis 200 Betriebe
                6.	Referat für Agrarkommunikation                      eigenen Betrieb              übergeben. 100 % davon
                    in der Landwirtschaftskammer                        erfolgreich in die Zu-          brauchen eine klare
                                                                        kunft weiterentwickeln           Strategie für ihre
                 Durch eine professionelle Kommunikation                zu können. Gerade                    Zukunft!
                 kann das Bewusstsein für den Wert und                  Jung-Über­nehmerinnen
                 die Leistungen der bäuerlichen Land- und               und Jung-Übernehmer
                 Forstwirtschaft in der Gesellschaft gestärkt           sind gefordert, eine klare Stra-
                 werden. Die Landwirtschaftskammer als                  tegie für ihren Betrieb festzulegen.
                 Interessenvertretung ist hier zweifach gefor-
                 dert: indem man nach außen hin professionell           UNSER PROJEKT: Ab Herbst 2021 erhalten
                        kommuniziert und in der Berufsgruppe            alle Hofübernehmerinnen und Hofüberneh-
                             den Boden für mehr Dialog-Kom-             mer im Zuge der Übergabeberatung einen
                               petenz aufbereitet.                      Bildungsscheck im Wert von 200 Euro für
          Rund 30 % der                                                 spezifische Bildungsangebote zur Stärkung
       Bevölkerung haben           UNSER PROJEKT: Bündelung             der unternehmerischen Kompetenz.
     keinen direkten Kontakt       der Öffentlichkeitsarbeit
20    zu einem Bauern oder         und Stärkung der Kampag-
~         einer Bäuerin.           nenfähigkeit durch die
                                   Einführung eines Referats            8.	Machbarkeits-Studie für
                                 für Agrarkommunikation in der              Holzdiesel-Produktion
                              LK Kärnten.
                                                                        Durch den Klimawandel ist in Zukunft mit
                                                                        mehr Energieholz zu rechnen. Mittels Fischer-
                                                                        Tropsch-Verfahren kann dieses Holz zu Holz-
                                                                        diesel synthetisiert werden, der 90 % weniger
                                                                        CO2-Emissionen verursacht als herkömmli-
                                                                        cher Diesel und für Traktor-Motoren problem-
                                                                        los einsetzbar ist. Eine Studie der TU Wien
                                                                        (2020) zeigt, dass Österreichs Landwirtschaft
                                                                        sich mit 9 dezentralen Holzdieselanlagen
                                                                        selbst mit Treibstoff versorgen könnte.
                                                        Aus 4 kg Holz
                                                         kann 1 Liter     UNSER PROJEKT: Im Rahmen einer Mach-
                                                          Holzdiesel      barkeits-Studie soll festgestellt werden,
                                                         hergestellt       ob eine genossenschaftliche Holzdiesel-
                                                           werden.        Anlage in Kärnten (und der Steiermark)
                                                                         sinnvoll wäre. Das trägt zur Positionierung
                                                                        Kärntens als Bioökonomie-Bundesland bei.
ZUKUNFT
                                                                                                                LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                                    2 30

9.	Maßnahmenpaket
    „Tierärztinnen und
    Tierärzte am Land“

Wie die Statistik zeigt, droht
Kärnten in den nächsten                      Von 17.475
10 Jahren eine Pensionie-                 Betrieben halten
rungswelle bei Nutztier-                  mehr als 10.000
ärzten. Insbesondere in                Nutztiere und sind auf
entlegenen Regionen                   tierärztliche Versorgung
wird die tierärztliche Ver-                 angewiesen.
sorgung eine zunehmende
Herausforderung bis 2030.

UNSER PROJEKT: Gemeinsam mit allen
Verantwortlichen wollen wir ein Maßnah-
menpaket für auf den Weg bringen, das die
flächendeckende tierärztliche Versorgung                         10. Schutz des Eigentums stärken
sicherstellt.
                                                                 Der Trend zum Wandern, Mountainbiken,
                                                                 Touren-Ski etc. birgt Konfliktpotenzial zwi-
                                                                 schen Freizeitsporttreibenden und Grund-
                                                                 besitzenden. Es braucht ein neues
                                                                 Bewusstsein in der Bevölke-                                                21
                                                                                                            Eigentum
                                                                 rung, dass es Respekt und                                                  ~
                                                                                                         braucht Schutz:
                                                                 Rücksicht braucht, wenn
                                                                                                    87 % der Landesfläche
                                                                 das bäuerliche Eigentum
                                                                                                         werden von den
                                                                 – unsere Produktionsgrund-
                                                                                                     bäuerlichen Betrieben
                                                                 lage – betreten wird.
                                                                                                         bewirtschaftet.

                                                                 UNSER PROJEKT: Einrichtung
                                                                 der Plattform „Respektiere
                                                                 deine Grenzen“ für mehr Respekt
                                                                 und Rücksicht in Kooperation zwischen Land
                                                                 Kärnten, Landwirtschaftskammer, Jäger-
                                                                 schaft und alpinen Vereinen.

                    „Die einen warten zu, dass sich
                    die Zeiten wandeln, die anderen
                    packen an und handeln.“
                    Dante Alighieri
S TAT US QUO

                                                                        Unsere Land- und
                                                                        Forstwirtschaft
                                                                        heute
                                                                        So vielfältig die heimische Land- und Forstwirt-
                                                                        schaft ist, so vielfältig sind auch die Herausforde-
                                                                                                                                     67 %
                                                                        rungen, denen sich die Bäuerinnen und Bauern                 Bäuerinnen und Bauern
                                                                        täglich stellen müssen. Klimawandel, Wettbewerbs-            arbeiten im Nebenerwerb.
                                                                        druck und steigende gesellschaftliche Ansprüche
                                                                        drängen viele Betriebe zum Um- bzw. Weiterden-
                                                                        ken. „Wie kann mein Betrieb zukünftig mithalten?“,
                                                                        fragen sich viele Bäuerinnen und Bauern. Klar ist,
                                                                                                                                     5,1
     Landwirtschaftsbericht 2019, Grüner Bericht 2020, KeyQuest, 2016

                                                                        dass Regionalität und Qualität in der Bevölkerung
                                                                        einen immer höheren Stellenwert einnehmen, das
                                                                        stellt eine gute Ausgangsbasis dar. Diversifizierung,        Personen leben im
                                                                        d. h. neue Produkte und Dienstleistungen, bieten             Durchschnitt auf
22                                                                                                                                   Kärntens Höfen.
                                                                        Chancen für zusätzliche Wertschöpfung und Stabi-
~
                                                                        lität des Betriebes. Ob im Voll- oder Nebenerwerb,
                                                                        bio oder konventionell, Ackerbau oder Viehhaltung
                                                                        – Kärntens Landwirtschaft ist von Vielfalt gekenn-
                                                                        zeichnet und von Qualität geprägt.                           27 %
                                                                                                                                     weibliche Betriebsführerinnen

                                                                                                  17.475                             Österreichischer
                                                                                                                                     Durchschnitt: 31 %

                                                                                                  land- und forstwirtschaftliche
                                                                                                  Betriebe gemäß Agrarstruktur-
                                                                                                  Teilerhebung 2016
                                                                                                                                     47 %
                                                                                                  39.288                             der befragten Bäuerinnen
                                                                                                                                     in Kärnten haben einen
                                                                                                                                     Matura- bzw. Hochschul­
                                                                                                  Personen sind in der               abschluss (österreichweit
                                                                                                  Land- und Forstwirtschaft tätig,   nur 34 %).
                                                                                                  88,5 % davon sind
                                                                                                  Familienarbeitskräfte.
ZUKUNFT
                                                                                                            LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                                2 30

10.361                                                               Neben der Urproduktion spielen auch der Frem-
                                                                     denverkehr (Urlaub am Bauernhof, Almhütten-
INVEKOS-Betriebe, davon 1.869                                        vermietung, Freizeitaktivitäten), die Verarbeitung
biologisch bewirtschaftet. Mehr                                      und der Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse
als zwei Drittel der Betriebe                                        (Direktvermarktung in allen Variationen) sowie
sind Bergbauernbetriebe, davon                                       die Lohnarbeit (Maschinenring, Kommunaldienst,
entfallen 36 % der INVEKOS-Be-                                       Winterdienst) eine entscheidende Rolle. Kärnten
triebe auf die hohe Erschwernis-                                     hat den höchsten Anteil an Betrieben mit landwirt-
kategorie 3 und 4.                                                   schaftlichen Nebentätigkeiten in Österreich.

                               Die Rolle der Bäuerinnen auf den Kärntner
                               Höfen ist zentral. Sie sind nicht nur oft (Teil-)
                               Eigentümerinnen, sondern als Ehepartnerin/
                               Lebensgefährtin z. B. auch wahlberechtigt zur
                               LK-Wahl. Rund 2/3 der Bäuerinnen sind aus-
                               schließlich als Bäuerin tätig, und nur ca. 1/3
                                                                                        € 2.400
                               gehen einer außerbetrieblichen Tätigkeit nach.           agrarische Wertschöpfung
                               Rund die Hälfte der Kärntner Bäuerinnen en-              je Hektar. Damit ist Kärnten
                               gagiert sich ehrenamtlich in Organisationen.             Schlusslicht in Österreich.

               16 %
                                                                                                                                        23

                                                                     € 739,3 Mio.
                                    Betriebsformen der
                                                                                                                                        ~
                                    Kärntner Land- und
                                    Forstwirtschaft

    55 %                               Forstwirtschaft
                                                                     an Produktionswert erwirtschaftet die Kärnt-
                                                                     ner Land- und Forstwirtschaft (414,5 Mio.
                     29 %              Futterbau                     Euro Landwirtschaft, 324,8 Mio. Euro Forst-
                                       Andere                        wirtschaft; Landwirtschaftsbericht 2019).

Kärntens Landwirtschaft
ist extensiv. Die Einkom-
menssituation laut Buch-
führungsergebnissen ist
dadurch angespannt und
liegt im langjährigen Ver-
gleich unter dem Bundes-
mittel.
STATUS QU O

     57 %                                                     144.374 ha
     der Agrarstrukturbetriebe sind viehhaltend. Da-          Grünland inkl. Almfutterflächen und 59.273 ha
     von halten 38,8 % Rinder, 17,9 % Schweine, 11,8 %        Ackerland bewirtschaften Kärntens Bäuerinnen
     Schafe, 5,7 % Ziegen und 31,9 % Hühner. Die              und Bauern (INVEKOS 2019). Der Großteil der Flä-
     Mutterkuhhaltung nimmt in Kärnten seit 1998              chen dient als Futtergrundlage für die Tierhaltung.
     einen hohen Stellenwert ein: Von den gehalte-            37 % der Ackerflächen sind Feldfutterbau (13 %
     nen Kühen entfallen 57,5 % auf Mutterkühe und            Silomais, 24 % sonstiger Feldfutterbau). Dominante
     42,5 % auf Milchkühe. Die Geflügelmast gewinnt           Kultur im Ackerbau ist der Körnermais (16.024 ha),
     zunehmend an Bedeutung. Von 2010 auf 2016                gefolgt von Futtergetreide (9.855 ha), Brotgetreide
     stieg die Anzahl der Mastgeflügelhalt um 29 % an.        (4.369 ha) und Ölfrüchten (4.164 ha). 16 %
                                                              der Landesfläche liegt im Almbereich. Von der
                                                              gesamten Almfläche (151.000 ha) wird ein Drittel
                                                              (50.249 ha) als Weidefläche ausgewiesen. 37 %
                                                              der INVEKOS-Betriebe (3.810) treiben Tiere auf die
                                                              Alm, davon entfallen rund 43 % (1.621) auf den
                                                              Bezirk Spittal.

                                                                                          Kärntens Agrar-
                                                              250                         außenhandel
24
                                                                                          nach Ländern
~

     85 %
                                                              200                         2018 (in Mio. EUR)

                                                              150
                                                                                              Import

                                                              100                             Export
     Für 85 % der Bevölkerung ist der Beruf „Bäuerin/
     Bauer“ für die Gesellschaft besonders wichtig.            50
     Damit sind nur Ärztinnen/Ärzte mit 89 % relevan-
     ter für die Gesellschaft.                                       DEU       ITA      SLO

                           94 %                               4,6 %
                           der Bevölkerung sehen Land-        der Bruttowertschöpfung Kärntens werden durch
                           wirtschaft als positiv an, davon   die Land- und Forstwirtschaft ausgelöst. Rund
                           34 % sogar als sehr positiv.       jeder zehnte Arbeitsplatz in Kärnten steht in Zu-
                           Damit liegt Österreich im Ver-     sammenhang mit dem Agrar- und Forstsektor.
                           gleich mit anderen Ländern im      Die öffentlichen Gelder für das Programm der
                           Spitzenfeld.                       ländlichen Entwicklung (ca. 20 Mio. Euro) bewirken
                                                              eine Bruttowertschopfung von ca. 260 Mio. Euro.
ZUKUNFT
                                                                                                                     LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                                         2 30

        44 %                                                                53 %
         (324,8 Mio. Euro) des land- und forstwirt-                         der thermischen Energie Kärntens
        schaftlichen Produktionswertes entfallen auf                        stammen aus Biomasse. Bei der
        die Forstwirtschaft. Im zehnjährigen Durch-                         Verwendung von Holz als Energie-
        schnitt werden jährlich rund 2,5 Mio. Euro                          träger liegt Kärnten österreichweit im
        Erntefestmeter Holz geerntet. Das entspricht                        Spitzenfeld.
        nur rund 70 % des Zuwachses. Die Schadens-
        ereignisse und damit der Schadholzanfall
        nahmen in den letzten Jahren vermehrt zu,
        was zu ökonomischen Einbußen (schlechter
        Durchschnittspreis) führte.                                 Kärnten verfügt über eine
                                                                    ausgesprochen potente, aber
                                                                    sehr konzentrierte Sägeindust-
                                                                    rie. Auch die holzverarbeitende
                                                                    Industrie (z. B. Leimbinder,

                 62 %                                               KVH- und BSH-Holz) hat
                                                                    überregionale Bedeutung.
                                                                    Die Verwendung von Holz
                 Mit 62 % der Landesfläche hat Kärn-                am Bau ist ausbaufähig.
                 ten nach der Steiermark den zweit-
                 größten Waldanteil in Österreich. Der
                 Wald wächst um ca. 1.000 Hektar
                 pro Jahr.                                                                                                                       25
                                                                            Die Produktionsstruktur folgt den natur-                             ~
                                                                            räumlichen Gegebenheiten und Produkti-
                                                                            onsbedingungen. Oberkärnten kennzeichnet
                                                                            die Alm- und Grünlandwirtschaft und damit
                                                                            verbunden die Haltung von Raufutterver-
                                                                            zehrern, insbesondere die Rinderhaltung.
150
                           Kärntens Agraraußen-                             Veredelungsbetriebe (Schweine, Geflügel)
                           handel nach Produkten                            sowie Ackerbau verbunden mit Rinder-
125                        2016 (in Mio. EUR)                               haltung prägen die Region Mittelkärnten.
                                                                            Unterkärnten charakterisiert neben man-
100                                                                         nigfaltiger Viehhaltung (Rinder, Schweine,
                                                                            Hühner...) der Obst- und Ackerbau, auch die
75                                                                          große Vielfalt, beispielsweise in Form von
                                                                            Spezialkulturen.
50

25
                                                                                                              Import
                                                                                                              Export
      Fleisch- und     Milch und       Getreide          Obst und         Gemüse           Fisch
      Schlachter-        Milch-                           Nüsse
       zeugnisse      erzeugnisse
HE RAUSF ORDERUNG EN

     Herausforderungen
     der Zukunft
                                      HERAUSFORDERUNG
     Die größten Herausforderun-
     gen für die Kärntner Land- und   Klimawandel
     Forstwirtschaft – was bedeuten
     sie für unsere Bäuerinnen und    Der Klimawandel ist eine der brennendsten Zu-
     Bauern?                          kunftsfragen für die Land- und Forstwirtschaft.
                                      Für Kärnten wird bis zur Mitte des Jahrhunderts
                                      eine doppelt so hohe Klimaerwärmung prog-
                                      nostiziert wie für den globalen Durchschnitt. Die
                                      dadurch verlängerte Vegetationsdauer und die
                                      deutliche Zunahme von Niederwasser und Hit-
                                      ze- und Trockenheitsperioden sowie Unwetter-
                                      ereignissen mit Schäden an land- und forstwirt-
                                      schaftlichen Kulturen und der Infrastruktur im
                                      ländlichen Raum sind zentrale Veränderungen.

                                      WAS HEISST DAS FÜR UNS
26                                    BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?
~                                     Wir Bäuerinnen und Bauern sehen uns im
                                      Kampf gegen den Klimawandel als wichtigen
                                      Teil der Lösung. Unsere heimischen Lebens-
                                      mittel haben schon jetzt die beste CO2-Bi-
                                      lanz Europas. Unser heimisches Holz ist der
                                      klimaneutrale Rohstoff der Zukunft. Unsere
                                      Flächen liefern Energie und Rohstoffe für
                                      eine Wirtschaft ohne Öl und Gas. In vielen
                                      Bereichen sind wir von den Veränderungen
                                      des Klimas direkt betroffen und müssen uns
                                      an die Auswirkungen des Klimawandels an-
                                      passen. Damit auch unsere nachfolgenden
                                      Generationen von unseren Tieren, Feldern
                                      und Wäldern leben können, brauchen wir
                                      klimafittes Grünland, klimafitten Ackerbau
                                      und klimafitte Wälder. Wir nehmen aber
                                      auch unsere Verantwortung wahr und leisten
                                      einen Beitrag im Kampf für eine klimafitte
                                      Zukunft.
ZUKUNFT
                                                                                                      LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                          2 30

HERAUSFORDERUNG                                    HERAUSFORDERUNG
Versorgungssicherung                               Wettbewerbsfähigkeit

Die Versorgungssicherung mit heimischen Le-        Die heimischen Betriebe stehen wirtschaftlich
bensmitteln ist mit der Coronakrise seit langem    unter Druck: Die Globalisierung, die kleinen Be-
wieder einmal in das gesellschaftliche Bewusst-    triebsstrukturen mit oft extensiver Produktion
sein gerückt. Es gibt viele Produktgruppen, bei    im Nebenerwerb, die Lage in benachteiligten
denen Kärnten eine geringe Selbstversorgung        Gebieten, die nachteilige Stellung in der heimi-
hat. Versorgungssicherheit bedeutet in Zeiten      schen Wertschöpfungskette und hohe Auflagen
des Klimawandels und möglicher Krisenszena-        und Bürokratie bei gleichzeitig offenen Märkten
rien jedoch auch eine möglichst hohe Selbstver-    erschweren die Erwirtschaftung eines Haus-
sorgung. Zu ihrer Absicherung braucht es ein       haltseinkommens.
klares Bekenntnis von Gesellschaft und Politik,
sowie die Unterstützung bei Auflagen, Zulas-       WAS HEISST DAS FÜR UNS
sungen etc., um Versorgungssicherung auch zu       BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?
ermöglichen.                                       Wir Bäuerinnen und Bauern brauchen ein
                                                   Familieneinkommen zum Leben. Um den                                            27
WAS HEISST DAS FÜR UNS                             ständigen Wettbewerbsdruck zu mindern,                                         ~
BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?                  braucht es entsprechende Rahmenbedingun-
Wir Bäuerinnen und Bauern wollen einen we-         gen auf österreichischer und europäischer
sentlichen Beitrag zur Krisensicherheit leisten    Ebene. Wir wollen den Trend zur Regionalität
und die Kärntnerinnen und Kärntner mit qualita-    noch besser in bäuerliche Wertschöpfung
tiv hochwertigen Lebensmitteln und Rohstoffen      umwandeln und heimische Lebensmittel ge-
versorgen. Um die Versorgungssicherheit zu         meinsam mit unseren Verarbeitungspartnern
erhöhen, wollen wir als bäuerliche Familienbe-     in Wert setzen. Wir setzen auf die landwirt-
triebe ein breites Angebot regionaler Produkte     schaftliche Diversifizierung und Innovation.
anbieten und gezielt durch Nischenprodukte         Gleichzeitig wollen wir den Dialog mit Kun-
den Selbstversorgungsgrad erhöhen. Wir wol-        dinnen und Kunden suchen, um die In-Wert-
len bei der Bevölkerung noch mehr Bewusst-         Setzung der Mehrleistungen unserer Land-
sein für die Bedeutung und den Wert einer          wirtschaft nachhaltig sicherzustellen.
starken regionalen Landwirtschaft schaffen.
In diesem Zusammenhang müssen auch wir
Bäuerinnen und Bauern als Vorbild dienen und
unsere Produkte selbst regional einkaufen. Mit
einer kreislauforientierten Produktion auf eige-
nem Grund und Boden und der Vorsorge gegen
Energieausfälle wollen wir auch in Krisenfällen
die Bevölkerung möglichst weitgehend aus den
eigenen Ressourcen ernähren können.
H ER AU S F OR D E R U N GE N

     HERAUSFORDERUNG                                  HERAUSFORDERUNG
     Lebensqualität Bauernhof                         Druck auf das Eigentum

     Hohe Arbeitsbelastung, wirtschaftlicher          Der Druck auf das Eigentum steigt, der Res-
     Druck, familiäre Verhältnisse und das Gefühl,    pekt vor fremdem Eigentum sinkt. Konflikte
     es der Bevölkerung nicht mehr recht ma-          durch Freizeitaktivitäten wie Mountainbiking,
     chen zu können, führen zu Resignation und        Tourengehen und Wandern (mit Hund) stehen
     mangelndem Selbstwert. Dazu kommen oft           mittlerweile auf der Tagesordnung. Große
     Mehrfachbelastung durch Berufstätigkeit und      Beutegreifer (Wolf/Bär) bedrohen die Bewirt-
     Nebenerwerb.                                     schaftung der Almflächen. Ein weiterer Punkt
                                                      ist die mangelnde Wertschätzung und aus-
     WAS HEISST DAS FÜR UNS                           baufähige finanzielle Abgeltung für die Arbeit
     BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?                in der Pflege der Natur- und Kulturlandschaft.
     Auch wir Bäuerinnen und Bauern brauchen
     manchmal eine Auszeit und wollen auch            WAS HEISST DAS FÜR UNS
     einmal durchatmen können. Die tägliche           BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?
28   Arbeitsbelastung trägt sich leichter, wenn sie   Wir Bäuerinnen und Bauern wollen auch in
~    gemeinsam geschultert wird. Dafür wollen         Zukunft selbstbestimmt über unser Eigen-
     wir vermehrt auf Kooperationen und Zusam-        tum an Grund und Boden verfügen, das als
     menarbeit mit anderen Betrieben in Produkti-     Grundlage für unsere bäuerliche Familien-
     on, Veredelung und Vermarktung setzen. Mit       landwirtschaft dient. Wir wollen unsere
     den Jungen wollen wir in guten Austausch         wunderbare Kulturlandschaft auch weiterhin
     auf Augenhöhe treten, unsere Erfahrungen         durch Bewirtschaftung pflegen und die na-
     teilen und Zutrauen in die nächste Genera-       türlichen Lebensgrundlagen durch nachhal-
     tion haben, damit wir unsere Betriebe und        tige Produktion schützen. Wir wollen dafür
     unser Lebenswerk einmal mit gutem Gewis-         eine gerechte Anerkennung und ein neues
     sen übergeben und unseren wohlverdienten         Bewusstsein für die erforderliche Rücksicht-
     Ruhestand genießen können. Die Wertschät-        nahme, wenn Menschen auf unseren Eigen-
     zung für unsere tägliche Arbeit, die wir uns     tumsflächen zu Gast sind.
     von der Gesellschaft wünschen, wollen wir
     uns auch selbst entgegenbringen und unsere
     Leistungen mit Stolz vor den Vorhang holen.
ZUKUNFT
                                                                                                 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                     2 30

HERAUSFORDERUNG                                   HERAUSFORDERUNG
Trend zu neuen Ernährungsmustern                  Abwanderung und Demografie

Die regionale Herkunft hat bei Konsumentin-       Kärnten ist das einzige Bundesland, für das
nen und Konsumenten in ihrer Kaufentschei-        in Zukunft ein Bevölkerungsrückgang prog-
dung einen immer größeren Stellenwert. Auch       nostiziert wird. Bis 2040 wird nicht nur die
die Themen Tierwohl und Bio werden immer          Einwohnerzahl um 2,3 % sinken, sondern die
wichtiger. Die Nachfrage nach Gemüse, Fisch,      Gesellschaft auch zunehmend veralten, Junge
Geflügel, Wild etc. ist steigend, aber nach wie   wandern ab. Der demografische Wandel trifft
vor ein Nischenmarkt. Auf der anderen Seite       vor allem den ländlichen Raum – die Heimat
geht jedoch die Nachfrage nach u. a. Schwei-      der Land- und Forstwirtschaft. Die Daseins-
nefleisch zurück, und die gestiegenen Qua-        vorsorge am Land (Basisdienstleistungen,
litäts- und Haltungsanforderungen werden          Infrastruktur etc.) wird zunehmend in Frage
finanziell nicht genügend honoriert.              gestellt.

WAS HEISST DAS FÜR UNS                            WAS HEISST DAS FÜR UNS
BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?                 BÄUERINNEN UND BAUERN IN KÄRNTEN?                                          29
Wir Bäuerinnen und Bauern wollen die              Wir Bäuerinnen und Bauern leben und                                        ~
Herausforderung annehmen und den sich än-         arbeiten im ländlichen Raum und sind in
dernden Ansprüchen der Gesellschaft an eine       unseren Regionen tief verwurzelt. Unsere
gesunde und umweltverträgliche Form der           Arbeitsplätze sind auch unser Zuhause. Als
Nahrungserzeugung gerecht werden. Gleich-         bäuerliche Familienbetriebe setzen wir alles
zeitig fordern wir gegenüber der Gesellschaft     daran, gleichwertige Lebensverhältnisse zu
aber auch ein, dass dieser Mehraufwand            schaffen. Wir wollen auch unseren Kindern
finanziell honoriert wird und unsere Lebens-      als jungen Hoffnungsträgerinnen und Hoff-
mittel transparent gekennzeichnet wer-            nungsträgern in den ländlichen Regionen
den. Wir wollen mit neuen Produkten neue          eine hohe Lebensqualität bieten. Dazu sind
Ernährungstrends authentisch antizipieren         wir bestrebt, gemeinsam mit der Bevölke-
und Konsumentinnen und Konsumenten in             rung geeignete Rahmenbedingungen für
die Lebensmittelproduktion einbinden. Dazu        einen attraktiven Lebensraum zu erarbeiten
wollen wir aktiv den Dialog mit der Gesell-       und umzusetzen.
schaft suchen und bäuerliche Genussmittel
in ihrer Vielfalt und Ursprünglichkeit der Be-
völkerung zugänglich machen.
D I E JUG END

     Das Plädoyer der
     Jungen für die Zukunft
     Eine erfolgreiche Zukunft für Kärn-               QUALITÄT: Unsere heimischen
     tens Land- und Forstwirtschaft                    Produkte sind die Besten!
     braucht die Tatkraft, den Mut und                 Regionale Qualität braucht mehr Wert-
     die Leidenschaft der bäuerlichen Ju-              schätzung. Grundlage dafür ist noch mehr
     gend. Es ist daher besonders wich-                Bewusstseinsbildung für den Mehrwert
     tig, die Stimme der Jungbäuerinnen                heimischer Lebensmittel in der Gesellschaft.
     und Jungbauern genau zu hören                     Abgestimmt auf das Alter von Kindern und
     und damit den Boden für die Zu-                   Jugendlichen muss diese Bewusstseinsbil-
     kunft der Land- und Forstwirtschaft               dung schon in der Schule beginnen. Ziel-
     in Kärnten zu bereiten.                           gerichtete Initiativen wie der Tag der offenen
                                                       Stalltür, Urlaub oder Schule am Bauernhof
                                                       eröffnen die Welt der Landwirtschaft auch für
     Gefragt nach den für sie persönlich wichtigsten   jene, die sie nicht wie wir vor der Tür haben.
     drei Themen für die Zukunft der Kärntner Land-    Mehr Aufklärung braucht es dafür auch in den
     und Forstwirtschaft wird die Vielfalt sichtbar,   eigenen Reihen: Die Bedeutung der Direktver-
     über die sich die bäuerliche Jugend Gedanken      marktung für die regionale Landwirtschaft,
30   macht. Regionalität und Heimat sind dabei         die Verantwortung für die eigenen Produkte
~    zentrale Werte, auf die sie eine erfolgreiche     auch nach dem Hoftor, der Stolz auf die ver-
     Zukunft aufbauen wollen. Mit viel Engagement      edelten Produkte aus den eigenen Rohstoffen
     zeigen sie ihre Ziele und den Weg dahin auf.      – all das sind klare Botschaften, mit denen wir
ZUKUNFT
                                                                                                         LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

                                                                                                             2 30

                    SCHÜTZEN              PRODUKTIV
                                    HERAUSFORDERND                EROSIONSSCHUTZ
                         LEBENSMITTEL                REGIONALITÄT           BIODIVERSITÄT
                                      AUTHENTISCH           BIOLOGISCH              ZUSAMMENARBEIT
          DYNAMISCH               HERKUNFTSKENNZEICHNUNG                        ESSENZIELL
   KLIMASCHUTZ
                                      HEIMAT
                               VIELFALT
                       POSITIV DENKEN                                                       INNOVATIV
   DIGITALISIERT
BEWUSSTSEINSBILDUNG
               BILDUNG
                                   REGIONAL
                                  EXTENSIV           LANDWIRTSCHAFTSKAMMER
                                                                                   NACHHALTIG
                                                                                                   SPANNEND

                        KULTUR           LANDJUGEND            KLIMAAKTIV              ZUKUNFTSSEKTOR
             NÜTZEN            FREUDE            WAHRNEHMUNG               KLIMAFIT
                                                TIERWOHL         MULTIFUNKTIONALITÄT

   ganz einfach schon in unserem Umfeld große          Erfolgsmodell! Sie bringen Bäuerinnen und
   Effekte erzielen können. Wir Bäuerinnen und         Bauern mit Konsumentinnen und Konsumen-
   Bauern selbst müssen die authentischen              ten näher zusammen und ermöglichen uns,                                       31
   Botschafterinnen und Botschafter für unsere         unsere Geschichten zu erzählen: Storytelling,                                 ~
   heimischen Produkte sein!                           originelle Fotos, kurze Transportwege oder die
                                                       offene Stalltür fördern die Glaubwürdigkeit,
   HERKUNFT: Mehr Wertschätzung                        das Flair und Ambiente für ein authentisches
   heißt mehr Wertschöpfung!                           Einkaufserlebnis. Daher dürfen sie nicht von
   Grundlage dafür ist die Erkennbarkeit von           großen Handelsketten konterkariert werden!
   heimischen Lebensmitteln. Dazu braucht es
   eine verbesserte Herkunftskennzeichnung.            KLIMASCHUTZ: Die Klimaveränderungen
   Ihre Einführung bei verarbeiteten Lebensmit-        sind Herausforderung und Chance zugleich!
   teln, Gemeinschaftsverpflegung und Gastro-          Der Klimawandel fordert uns im Wald, am
   nomie holt unsere Leistung und die Qualität         Feld, im Stall. Mit klimaresistenten und stand-
   unserer Produkte vor den Vorhang. Konsu-            ortangepassten Sorten und Arten sichern wir
   mentinnen und Konsumenten sind aufgeru-             den Ertrag unserer Wiesen und Äcker und
   fen, transparente Herkunftskennzeichnung            richten deshalb schon heute in Züchtung und
   einzufordern: Wer im Gasthaus nachfragt,            Beratung unser Augenmerk auf wärmelieben-
   zeigt, dass das Interesse für die Herkunft vor-     de Kulturen wie Soja, Wein und Gemüse. Auch
   handen ist! Und erst wer weiß, wer hinter den       exotische Kulturen wie Melonen, Artischocken
   Produkten steckt, bekommt Lust, auch beim           oder Ingwer halten Einzug auf Kärntens Fel-
   eigenen Einkauf noch mehr auf die Herkunft          dern. Die neue Vielfalt auf den Ackerflächen
   zu achten. Selbstbedienungshütten, auch             federt gleichzeitig klimabedingte Ertragsaus-
   als Kooperation mehrerer Betriebe, sind ein         fälle ab. In der Forstwirtschaft begründen wir
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