NEWS 04 | Mit Predictive Analytics in die digitale Zukunft - bei msgGillardon
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NEWS 02/2018 04 | Mit Predictive Analytics in die digitale Zukunft 14 | Viel zu tun im Risikomanagement - ICAAP, ILAAP, RTF-Neu 26 | Auf der Zielgeraden – der neue Leasingstandard IFRS 16
Inhalt 04 04 Mit Predictive Analytics in die digitale Zukunft Neue Möglichkeiten für eine zielgerichtete Kundenansprache 08 Filialnetzoptimierung 14 Viel zu tun im Risikomanagement - ICAAP, ILAAP, RTF-Neu 20 Wir machen Sie zukunftsfähig! 22 PRIIP-KIDs für Investmentvermögen Neue Basisinformationsblätter verlässlich bis spätestens 2020 liefern 08 26 Auf der Zielgeraden – der neue Leasingstandard IFRS 16 32 Auf der sicheren Seite: Wirkungsvoller Zugriffsschutz (Teil II) 36 Bewertungsmethoden in der Niedrigzinsphase 42 Neue Studie „banking insight“ von msgGillardon und Handelsblatt: Banken im Spannungsfeld zwischen Aufsichtsrecht und Digitalisierung 32 NEWS Impressum Herausgeber msgGillardon AG, Edisonstraße 2, 75015 Bretten Bildnachweis: Adobe Stock, Bildarchiv msgGillardon AG Tel.: +49 7252 9350-0, Fax: +49 7252 9350-105 info@msg-gillardon.de, www.msg-gillardon.de Auflage: 3000 Print, 7000 Online Vorstand: Dr. Stephan Frohnhoff, Peter Dietrich, Dr. Frank Schlottmann Produktion: meisterdruck GmbH, Kaisheim Redaktion: Andrea Späth (V.i.S.d.P.) & Karin Dohmann Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Konzept und Layout: Stephanie Sauer & Toni Pötzl Nachdrucke nur mit Quellenangabe und Belegexemplar.
Editorial » Neuer Look, bewährter Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen unser Kundenmagazin NEWS im neuen Look zu präsentieren. Mit dem neuen, modernen Layout der Artikel und den großzügigen Bildelementen möchten wir den Magazincharakter unserer NEWS unterstreichen und Ihnen (noch mehr) Lust aufs Lesen machen. N icht geändert hat sich hingegen unser Anspruch, Ihnen ein attraktives Kundenmagazin zu präsentieren. Unsere Autoren sind Praktiker, die gezielt für Sie – unsere Kunden – schreiben, und zwar zu Themen, die aktuell beziehungsweise zukünftig von hoher Relevanz für Ihre berufliche Tätigkeit sind. Lesen Sie in dieser Ausgabe, welche Möglichkeiten Ihnen Predictive Analytics für eine zielgerichtete Kundenansprache bietet. Informieren Sie sich über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen rund um ICAAP und ILAAP und den neuen Leitfaden zur Risikotragfähigkeit und deren Auswirkungen auf die Bankpraxis sowie über den Rechnungslegungsstandard IFRS 16 für Leasinggeschäfte, die PRIIP-Verordnung, das Thema wirkungsvoller Zugriffsschutz und vieles mehr. Außerdem möchte ich Sie auf die neue Ausgabe unserer gemeinsam mit dem Handelsblatt herausgegebenen Studie „banking insight“ aufmerksam machen, die sich mit den Herausforderungen und der Zukunft der Gesamtbanksteuerung auseinandersetzt und im August 2018 erscheinen wird. Einen ersten Einblick in diese Studie erhalten Sie ebenfalls mit dieser Ausgabe.. Ich hoffe, dass Ihnen sowohl die neue Optik als auch der anspruchsvolle und abwechslungsreiche Inhalt unserer NEWS gefallen und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Dr. Frank Schlottmann NEWS I 3
Mathias Steinmann Mit Predictive Analytics in die digitale Zukunft Neue Möglichkeiten für eine zielgerichtete Kundenansprache Die Digitalisierung ist derzeit in aller Munde. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um einen ganz neuen Prozess. Bereits seit der Jahrtausendwende hat die aufkommende digitale Vernetzung einen neuen Vertriebskanal entstehen lassen, der mit dem Erscheinen anwenderfreundlicher mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets vor rund zehn Jahren einen kräftigen Schub erhalten hat. Dank leistungs- fähiger Hard- und Software, also im Wesentlichen durch schnellere Datenübertragung und bessere Auswertungstools, kommen die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz mitt- lerweile voll zum Tragen. Ein für Banken und Sparkassen besonders interessanter Zwischenschritt dahin ist die Nutzung von Predictive Analytics. DIGITALISIERUNG IST GERADE FÜR KREDITINSTITUTE EINE CHANCE In der öffentlichen Diskussion wird häufig davon ausgegangen, dass technologische Neuerungen - da sie meist mit dem Aufkommen neuer, oft branchenfremder Wettbewerber einhergehen - von etablierten Unternehmen als Bedrohung wahrgenommen werden. In Gesprächen mit Entschei- dungsträgern und Fachkräften von Kreditinstituten bestätigt sich dieser Eindruck hingegen in der Regel nicht. So wie gerade Banken und Sparkassen in der Vergangen- heit neue Technologien (oft) rasch adaptiert haben, so ist auch gegenwärtig die Bereitschaft groß, Geschäfts- modelle an diese durch die Digitalisierung veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Die Frage ist eher, wie Digitalisierung jenseits eines abstrakt im Raum stehenden „Modeworts“ konkret nutzbar gemacht werden kann. Grob vereinfacht können die Auswirkungen der Digitalisierung in zwei Teilaspekte gegliedert werden: einerseits die Neugestaltung von 4 I NEWS
Mit Predictive Analytics in die digitale Zukunft » STANDARDMETHODEN FÜR PREDICTIVE ANALYTICS • Clusteranalyse: Eine Cluste- ring-Methode gruppiert Kunden abhängig von ihrer Ähnlichkeit. • Diskriminanzanalyse: Segmentierung von Kunden auf Basis von Unterscheidungsmerkmalen. • Warenkorbanalyse: Kunden, die dieselben Produkte ge- kauft haben, werden demselben Segment zugeordnet. Somit wird Kaufpotenzial identifiziert und die Cross-Selling-Quote wird erhöht. • Kundenverhaltensmodelle: Wertschöpfungsprozessen, andererseits betont, nicht dem reinen Selbstzweck der Aus dem Kundenverhalten kann die Nutzung von Daten für eine wesentlich Ertragsgenerierung dient, sondern nur mithilfe dieser Big-Data-Methode bessere Ausrichtung an den Bedürf- mittelbar für eine bessere Erfüllung der auf die zukünftige Nachfrage nissen der Kunden. Ersteres wird mittel- Kundenbedürfnisse genutzt wird. geschlossen werden. Damit bis langfristige Marktveränderungen mit wird außer einer verbesserten sich bringen. Und es bleibt abzuwarten, INSBESONDERE KLEINE BANKEN Kundenansprache auch die Ver- welche Geschäftsmodelle sich bewähren PROFITIEREN triebsplanung optimiert. und welche scheitern werden. Hingegen können mithilfe der Methoden und Werk- Eine gute Nachricht für kleinere Häuser zeuge der Datenanalyse sehr kurzfristig ist, dass die Einführung und Nutzung von nachhaltige Erfolge erzielt werden. Predictive Analytics bereits mit überschau- VIELFÄLTIGE barem Aufwand möglich ist. Betriebsgröße ANWENDUNGSGEBIETE Banken besitzen dabei den unschätzbaren ist damit kein zwangsläufiger Vorteil. Mit Vorteil, dass sie nicht nur umfassende häufig genutzten Open-Source-Tools wie Für Predictive Analytics und künstliche Daten über ihre Kunden besitzen. Umfragen „Python“ oder „R“ können kostengünstig Intelligenz gibt es eine Fülle von Einsatz- zeigen regelmäßig, dass Kunden den Kredit- und vor allem schnell Datenanalysen gebieten. Im Bereich der Compliance etwa instituten ein weit überdurchschnittliches durchgeführt werden. Darauf aufbauend können regulatorische Vorgaben durch die Vertrauen bei der Nutzung ihrer Daten können sukzessive ein Prototyp und letzt- verbesserten Auswertungsmöglichkeiten entgegenbringen. Zumal die Nutzung von lich maßgeschneiderte hausindividuelle exakter eingehalten werden, zum Beispiel Kundendaten, das sei an dieser Stelle Lösungen realisiert werden. bei der Aufzeichnung und Kontrolle von Aktivitäten im Trading. Mithilfe der Aus- wertung und Identifikation von typischer Verhaltensmuster von Kunden können Preiselastizität der Nachfrage und preisliche Belastbarkeit des Kunden verdächtige Kontoaktivitäten frühzeitig erkannt und verhindert werden. Im Risiko- ”geringe ” Belastbarkeit ”mittlere ” Belastbarkeit ”starke ” Belastbarkeit management verbessert das Einbeziehen großer Datenmengen in Verbindung mit besseren Algorithmen die Ergebnisse von 4% 4% 4% Simulationen und erleichtert das Erkennen 3% 3% 3% von Risiken und Marktentwicklungen. Zinssatz Zinssatz Zinssatz Interessant sind die Einsatzmöglichkeiten von Predictive Analytics für Banken und Sparkassen besonders im Rahmen der 1000 2000 1000 1200 1000 1050 Vertriebssteuerung und Kundenansprache, » Volumen Volumen Volumen (Geschäftsvolumen) (Geschäftsvolumen) (Geschäftsvolumen) gerade im aktuellen Marktumfeld mit NEWS I 5
» Kunden wünschen sich maßgeschneiderte und preisgünstige Lösungen, Banken haben Interesse an einer kosteneffizienten Ansprache über alle möglichen Vertriebskanäle. In diesem Spannungsfeld bietet Predictive Analytics erstmals eine zuverlässige Möglichkeit zur Ermittlung der kundenindividuellen Preissensibilität.« 6 I NEWS
Mit Predictive Analytics in die digitale Zukunft » Discovery Themenaufriss und Status quo Bewertung Use Case Erstellung Prototyp • Einführung in kognitive Systeme • Identifikation potenzieller Anwendungs- • Umsetzung des Use Cases • Vorstellung von Anwendungsfällen aus fälle • Bereitstellung eines kognitiven Systems Vergleichsbranchen • Qualitative und quantitative Bewertung als autarken Prototypen • Analyse der Rahmenbedingungen der Use Cases • Projektplanung und Angebot für die (Strategie, Organisation, Prozesse und • Datenerhebung für konkrete Use Cases umfassende Implementierung von analytisches Portfolio) KI im Kundenservice • Aufnahme von Kennzahlen zur Bewer- tung des Kundenservice Ausgangslage ist geklärt Use Case ist ausgewählt Prototyp ist erstellt » sinkenden Margen und steigendem Wett- bietet Predictive Analytics erstmals eine den eingesetzten Methoden. Nur so können bewerb. Denn die Ansätze von Predictive zuverlässige Möglichkeit zur Ermittlung der sinnvolle konkrete Anwendungsfälle Analytics sind im Gegensatz zu klassischen individuellen Preissensibilität. Die Bank ist definiert werden. Ansätzen durchweg potenzialorientiert damit in der Lage, Kunden zu identifizieren, ausgerichtet. Da es sich bei den eingesetz- die nicht nur eine individuellere Betreuung Neben einer Schulung bietet sich auch ten Methoden im Kern immer um Segmen- in der Filiale wünschen, sondern für diese eine Reihe von Workshops an, die Schu- tierungsansätze handelt, ist die Einführung auch entsprechend mehr zu zahlen bereit lungselemente mit einer ersten Definition einer potenzialorientierten Kundenseg- sind. Umgekehrt kann eine kostenintensive von Anwendungsfällen verbinden. In Kun- mentierung ein zentraler Anwendungsfall. Beratung von Kunden vermieden werden, denprojekten setzt msgGillardon dieses Denn die heute gebräuchlichen, häufig am die aufgrund ihrer hohen Preissensibilität Konzept mit dem „Discovery Workshop“ um. aktuellen oder bisherigen Deckungsbeitrag das Geschäft anschließend bei einem orientierten Kundensegmente lassen das günstigeren Wettbewerber abschließen. Es empfiehlt sich, aus den definierten in Zukunft mit einem Kunden mögliche ersten Anwendungsfällen rasch erste Geschäft weitgehend außer Acht. Idealerweise sollte das Kreditinstitut Analysen und Prototypen umzusetzen. das Einzelgeschaft nicht isoliert betrachten, Abhängig von den Ergebnissen werden In weiteren Schritten können die Affinität sondern Ansätze zur Bildung von Preisbün- diese dann weiter verfeinert und weitere für verschiedene Produkte oder Vertriebs- deln für verschiedene zusammenpassende Anwendungsfälle einbezogen. kanäle ermittelt werden. So kann eine Kun- Lösungen identifizieren. denansprache zielgenau und mit deutlich Mit dieser Herangehensweise wird die höherer Abschlussquote erfolgen. Knappe DIE EINFÜHRUNG VON PREDICTIVE Bank in die Lage versetzt, in selbst gewähl- Vertriebsressourcen werden somit effizient ANALYTICS SINNVOLL STARTEN ten Geschäfts- oder Kundensegmenten eingesetzt und Kosten gespart. Doch wird Quickwins zu erzielen. insbesondere die Kundenzufriedenheit Der Einstieg in eine potenzialorientierte ansteigen, wenn die Bank den Bedarf des Vertriebssteuerung unter Einsatz von Pre- Kunden erkennt oder sogar antizipiert und dictive Analytics ist mit geringem Aufwand ihm statt einer Fülle unpassender Produkte möglich und erlaubt eine schrittweise Ansprechpartner: bedarfsgerechte Angebote unterbreitet. Weiterentwicklung. Gerade klassische Universalbanken stehen heute vor dem Problem, sowohl onlineaffine Unabdingbar ist jedoch, zu Beginn das not- als auch klassische Filialkunden bedienen wendige Know-how im Haus aufzubauen. zu müssen. Im Spannungsfeld von Kunden- Das notwendige Know-how nur in einer interessen nach einer maßgeschneiderten Abteilung „Data Analytics“ vorzuhalten ist und preisgünstigen Lösung einerseits nicht ausreichend. Auch die Führungskräfte und dem Interesse der Bank nach einer sowie die Mitarbeiter in den betroffenen Mathias Steinmann kosteneffizienten Ansprache über die Fachabteilungen wie Vertrieb und Partner, Business Consulting möglichen Vertriebskanäle andererseits Controlling benötigen ein Basiswissen zu mathias.steinmann@msg-gillardon.de NEWS I 7
Prof. Dr. Konrad Wimmer und Alexander Kregiel Filialnetz- optimierung Die Ertragslage der Institute ist vor allem in der Planungssicht problematisch. „Dauerhaft niedrige Zinsen belasten Finanzinstitute, die ein stark von der Zinsentwicklung abhängiges Geschäftsmodell haben. (...) Ertragsaussichten der deutschen Banken bleiben durch geringe Zinsüberschüsse eingetrübt.“1 Angesichts der Margenverknappung • Die klassische vergangenheitsbezogene, und Erlöse, die durch Filialschließung kommt dem Kostenmanagement und kennzahlenbasierte Analyse beruht auf verursacht werden, beziehungsweise der Optimierung des Filialnetzes eine regelmäßigen, mehrjährigen Auswertun- darauf entfallende Aus- und Einzahlungen erhöhte strategische Bedeutung zu. Die gen, wobei zum Beispiel die periodische werden einbezogen. Sie erlaubt damit in ei- folgenden Ausführungen zielen auf die Cost-Income-Ratio (CIR) oder die ner Mehrjahressicht die Folgeabschätzung Filialnetzoptimierung, wobei manche der wertorientierte mehrperiodische CIR auf von Filialschließungen (dies gilt explizit für im Detail komplexen Fragestellungen nur Neugeschäftsbasis herangezogen werden. den in der Praxis derzeit weniger intensiv angerissen werden können. Grundsätzlich Ergänzend wird hierzu häufig eine Ausla- diskutierten Fall von Filialerweiterungen). kann man zwischen zwei Vorgehensweisen stungsrechnung durchgeführt. Abbildung 1 gibt einen Überblick über die unterscheiden: der klassischen ver- Analysemethoden. gangenheitsbezogenen Methode und • Die zukunftsgerichtete Analyse ist der zukunftsorientierten Analyse. cashfloworientiert. Das heißt, Kosten 8 I NEWS
Filialnetzoptimierung » 1 2 3 4 Vergangenheitsbezogene Zukunftsorientierte Szenariobasierte Bewertung & Ranking Filialbewertung Filialbewertung zukunftsorientierte • Mehrperiodische • Cost-Income-Ratio • Neugeschäftsbezogener Filialbewertung Bewertung: Fortführung, (periodisch) Aufbau der Filialerfolgs- • Aufbau von Szenarien Schließung, Erweiterung • Cost-Income-Ratio rechnung • Vergleich der Szenarien • Ermittlung einer Rangfol- (barwertig) • Mehrperiodische Planung • Bewertung der ge zwischen den Filialen • Auslastungsgradrechnung des Free-Cashflows Szenarien der Filiale • Vergleichsrechnung Abbildung 1: Methoden der Filialbewertung Beispielrechnung: direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten / Vertriebsbarwert = VERGANGENHEITSBEZOGENE (20.000 €+ 5.000 €) / 100.000 € = 25 Prozent FILIALBEWERTUNG Auslastungsrechnung (i für Leistungsart): Die Planauslastung ergibt sich aus der Um Entwicklungstendenzen und Trends er- folgenden Division: (∑(i) = Planmengen (i) * Standardzeiten (i)) / Plankapazität kennen zu können, muss man grundsätzlich eine mehrjährige Auswertung der Kennziffern Beispiel (vgl. Abbildung 1) vornehmen. Für die bereits erwähnten Die Kapazität sollte nicht auf der unrealistisch hohen Maximalkapazität, sondern Kennziffern gelten folgende Definitionen: der niedrigeren (realistischen) Plankapazität beruhen. In Abbildung 1 sind beide Alternativen dargestellt: Cost-Income-Ratio (CIR) (periodisch): In diesem Kontext werden die der Filiale Plansituation direkt zurechenbaren Personal- und Sachkosten mit dem Erlös ins Verhältnis Zeitplanung (Jahr) Wochenarbeitszeit Zeitkapazität Wochen pro MA (Std.) (Std./Jahr) gesetzt, der hier zweckmäßigerweise als Vertriebskonditionsbeitrag zu verstehen ist. maximale Anwesenheitszeit 52 40 2080 Letzterer umfasst den Zinskonditionsbeitrag Urlaub 6 40 -240 (laufende Marge, Marge in € p. a.) inklusive Krankheit 2,5 40 -100 Provisionsergebnis p. a. nach Abzug von Aus- und Fortbildung 1 40 -40 Versicherungsprämien p. a. (zum Beispiel Summe effektive Adressausfallrisiko, Liquiditätskosten/ 1700 maximale Abeitszeit -nutzen, Prämien für implizite Optionen, MA-Zahl 3 Maximalkapazität 5100 Backoffice-Prämie). Maximalkapazität/ 425 Monat Beispielrechnung: direkt zurechenbare Plankapazität/Monat 380 Personal- und Sachkosten/Vertriebskonditi- onsbeitrag = (20.000 € + 5.000 €) / 50.000 € = 50 Prozent Standardzeit Nr. Planmengen Planzeit (Std.) pro Prozess (Min.) Cost-Income-Ratio (CIR) auf 1. Beratung 200 30 100,00 Neugeschäftsbasis (wertorientiert): 2. Kontoeröffnungen/ Die der Filiale direkt zurechenbaren Per- 40 30 20,00 -schließungen sonal- und Sachkosten werden durch den 3. Ein-/Auszahlungen 200 5 16,67 Erlös geteilt, der hier als Vertriebsbarwert Planbeschäftigung 1 40 136,67 zu verstehen ist. Dieser entspricht dem Planauslastung 32,16 % 35,96 % 1700 Margenbarwert inklusive Provisionsbarwert nach Abzug der nunmehr barwertigen Versicherungsprämien. » Abbildung 2: Planauslastung NEWS I 9
» Die Istauslastung wird damit konsequenterweise wie folgt gemessen (vgl. Abbildung 2): ∑(i) = Istmengen (i) * Standardzeiten (i) / Plankapazität Istsituation Abbildung 3: Istauslastung Bestimmung der Sozialeinheiten Standardzeit Prozesse i (j = 1,..., n) Istmengen Sollzeit (Std.) pro Prozess (Min.) 1. Beratung 190 30 95,00 2. Kontoeröffnungen/ 43 30 21,50 -schließungen 3. Ein-/Auszahlungen 190 5 15,83 Istbeschäftigung 132,33 Istauslastung 31,14 % 34,82 % gewählte Bezugsgröße Maximalkapazität Plankapazität Ob es sich lohnt, eine Filiale zu schließen (oder auch „gut laufende/funktionierende“ Filialen zu erweitern), kann auf dieser Basis kaum abgeschätzt werden. Insofern handelt es sich hierbei nur um erste Indikatoren, die das Schließen einer Filiale nahelegen oder nicht. Grundsätzlich müssen insbesondere Veränderungen (zum Beispiel erwartete Kundenverluste in den einzelnen Vertriebssegmenten an andere Banken), die mit einer Filialschließung einhergehen, abgeschätzt werden. Darüber hinaus sollte die Beurteilung der Standortsituation vor Ort im Vergleich zu regionalen Wettbewerbern in die Bewertung einfließen. Außerdem muss hinterfragt werden, ob das Umleiten der Kunden zu anderen Filialen gelingt. Insgesamt liegen mit den hier genannten Indikatoren zwar wichtige Informationen vor, letztlich kann jedoch auf dieser Basis keine fundierte, abschließende Entscheidung getroffen werden. ZUKUNFTSORIENTIERTE FILIALBEWERTUNG Eine zukunftsorientierte Filialbewertung (Filialerfolgsrechnung) kann grundsätzlich analog zur Geschäfts- feldrechnung aufgebaut werden. Das bedeutet, dass eine Filialerfolgsrechnung den Erfolg einer Filiale vollständig abbildet, wobei ein besonderer Fokus auf der Ergebnistransparenz liegt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bietet es sich an, eine Filialerfolgsrechnung als gestufte Deckungsbeitragsrechnung aufzubauen. In diesem Fall werden Erlöse und Kosten soweit möglich ohne Schlüsselung der relevanten Deckungsbeitragsstufe zugeordnet. Zum Beispiel werden die Personalkosten des Kundenberaters A der betrachteten Filiale zugerechnet, wenn dieser ausschließlich für die Filiale A tätig ist. Arbeitet er aber beispielsweise zu 50 Prozent für die Filiale A und zu 50 Prozent für die Filiale B, sollten die Kosten entsprechend nicht auf A und B aufgeteilt werden. Vielmehr können sie nur den aggregiert betrachteten Filialen A und B zugerechnet werden (Direct Costing). Würde man hingegen die Kosten im letztgenannten Fall auf A und B schlüsseln, würde man nicht vorhandene Kostenabhängigkeiten suggerieren. Die Filialerfolgsrechnung kann in Abhängigkeit vom verfolgten Rechenzweck als Periodenrechnung oder als Barwertrechnung aufgebaut werden. Da wir in diesem Kontext Erfolgsveränderungen für die Gesamtbank infolge einer Filialschließung verfolgen, muss die Neugeschäftsbetrachtung im Fokus der Bewertung stehen. Diese kann am einfachsten mit der (bar-)wertorientierten Messmethode dargestellt werden. Gegen den periodischen Aufbau spricht unter anderem der fehlende Neugeschäftsbezug. Die in Abbildung 4 vorgenommene Cost-Income-Ratio (CIR) der Filiale ergibt sich » 10 I NEWS
Filialnetzoptimierung » Die Filialerfolgsrechnung folgt dem prinzipiellen Aufbau der Deckungsbeitragsrechnung (vgl. Abbildung 3; DB = Deckungsbeitrag; MBW = Margenbarwert): 2 Filialrechnung (Zahlen symbolisch) Ausgangssituation Filiale A Betreuer 1 Betreuer 2 Betreuer 3 Fillialleiter Brutto-MBW Kundenanzahl 300 300 300 300 Brutto-MBW pro Kunde 250 Aktiv fest Aktiv variabel Passiv fest Passiv variabel 75.000,00 € 75.000,00 € 75.000,00 € 75.000,00 € Risikoprämienbarwert 20 % (bezogen auf Brutto-MBW) Aktiv fest Aktiv variabel Zwischensumme - 15.000,00 € - 15.000,00 € - 15.000,00 € - 15.000,00 € = DB I 60.000,00 € 60.000,00 € 60.000,00 € 60.000,00 € Provisionsbarwert 20 % (bezogen auf Brutto-MBW) Kontoführung Bausparen Versicherungen Depot B Fonds Sonstige Zwischensumme 15.000,00 € 15.000,00 € 15.000,00 € 15.000,00 € = DB II 75.000,00 € 75.000,00 € 75.000,00 € 75.000,00€ direkte Kosten (Istkosten) Personalkosten - 35.000,00 € - 25.000,00 € -24.000,00 € - 38.000,00 € 20 % (bezogen auf Personalkosten) direkte Sachkosten - 1.750,00 € - 1.250,00 € - 1.200,00 € - 1.900,00 € Zwischensumme - 36.750,00 € 26.250,00 € 25.200,00 € 39.900,00 € = DB III DB III Betreuer 38.250,00 € 48.750,00 € 49.800,00 € 35.100,00 € Filialrechnung (Profit-Center) Filiale A = DB III Filiale 171.900,00 € Miete - 48.000,00 € Reinigung, Heizung - 20.000,00 € Erfolg Filiale 103.900,00 € CIR Kosten/DB II Betreuer 49,00 % 35,00 % 33,60 % 53,20 % CIR Kosten/DB II Filiale 65,37 % Abbildung 4: Aufbau Filialerfolgsrechnung NEWS I 11
» aus der Relation der der Filiale zugerechneten Abgestellt wird dabei auf die Cashflows, Kosten (direkte Personal- und Sachkosten die der Bank unter Berücksichtigung der der Betreuer zuzüglich der direkten Filialko- Wachstumspotenziale zur Verfügung sten, zum Beispiel Reinigung und Heizung) stehen. Zur Wertermittlung werden die und dem DBII der Filiale. verfügbaren Cashflows (free Cashflows) mit dem Eigenkapitalkostensatz diskon- Beispiel: (128.100 € + 68.000 €) / 300.000 € tiert. Analog zur Unternehmensbewertung = 65,37 Prozent. Analog gilt dies für die CIR unterscheidet man vereinfachend zwei der Berater. Beispiel Betreuer 1: 36.750 € / Planungsphasen: 75.000 € = 49,0 Prozent. Phase 1: Phase der Detailplanung, zum Die Filialerfolgsrechnung kann in strategi- Beispiel für die Geschäftsjahre von t = 1 bis scher Hinsicht, hier im Kontext der Frage t = 5. Es wird vereinfachend ein konstantes nach der Schließung oder dem Ausbau einer Wachstum von 1 Prozent p.a. angenommen. Filiale, erweitert werden. In diesem Fall ist Beispiel (Zahlen symbolisch): Auf Basis die Bewertung der Filialen analog zu einer Phase 2: Phase der Wachstumsplanung: der in Abbildung 4 vorgegebenen Daten Unternehmensbewertung mehrperiodisch Hier wird ein konstantes Wachstum von ergibt sich im ersten Schritt ein free Cash- vorzunehmen. Damit stellt sich die Frage 0,5 Prozent p.a. angenommen (Barwertfor- flow von rund 103.900 €. Abbildung 5 zeigt, der Schätzung künftiger Periodenüber- mel für „ewige“ Rente mit Wachstumsfak- wie sich die verfügbaren free Cashflows schüsse der einzelnen Geschäftsfelder tor). Die Diskontierung des free Cashflows (weitgehend Margenbarwerte) entwickeln und die Definition der Kapitalkosten. erfolgt anhand des Eigenkapitalkosten- und welcher Barwert dabei entsteht. Die satzes von angenommenen 5 Prozent (hier bisherige Analyse bezieht sich auf die Fort- Ermittelt werden muss der Barwert pragmatisch abgeleitet aus zum Beispiel führung der Filialen. Nunmehr interessiert der Einzahlungsüberschüsse der Filiale 3 Prozent gleitend Zehnjahreszins plus aber, was sich ändert, wenn eine Filiale (Discounted Cashflow-Verfahren). 2 Prozent Risikoübernahmezuschlag). geschlossen wird. Bewertung Filiale A Jahre heute 1 2 3 4 5 5,000 % 2017 2018 2019 2020 2021 2022 AZF 0,952380952 0,907029478 0,863837599 0,822702475 0,783526166 Phase 1: Detailplanung Phase 2 „free“ Cashflow Wachstum 103.900 € 104.939 € 105.988 € 107.048 € 108.119 € 108.659 € Barwerte Phase 1 1,00 % 98.952,38 € 95.182,77 € 91.556,76 € 88.068,88 € 84.713,87 € Wachstum 0,5 % Barwert Phase 1 - 458.475 € 2.414.652,23 € Barwert Phase 2 - 1.891.943 € Barwert unendl. Rente; Wachs- Summe Barwert - 2.350.418 € tum Abbildung 5: Mehrperiodische Planung des free Cashflows der Filiale Bewertung Filiale C Jahre heute 1 2 3 4 5 5,000 % 2017 2018 2019 2020 2021 2022 AZF 0,952380952 0,907029478 0,863837599 0,822702475 0,783526166 Phase 1: Detailplanung Phase 2 „free“ Cashflow Wachstum - 28.675,00 € - 28.962,00 € - 15.000,00 € - 15.150,00 € - 15.150 € Barwerte Phase 1 1,00 % - 27.309,52 € - 26.269,16 € - 12.340,54 € - 11.870,42 € 0,00 % Barwert Phase 1 - 77.790 € - 303.000,00 € Barwert Phase 2 - 237.408 € Barwert unendl. Rente; Wachs- Summe Barwert - 315.198 € tum Abbildung 6: Filiale mit negativen Erfolgsbeiträgen 12 I NEWS
Filialnetzoptimierung » Erläuterungen zu Abb. 6: Die Abzinsung der werden noch regelmäßig Abschläge für die erzielen. Konsequenterweise wirkt dies auch gelb markierten detailliert geplanten free Bewertungsunsicherheiten vorgenommen. bei der mehrjährigen Betrachtung, wenn man Cashflows ergibt einen Barwert von rund davon ausgeht, dass der Erfolg auch in den 458.000 €, während der Barwert der mit einer Zum Vergleich wird eine Filiale herangezogen, Folgejahren negativ ist. konstanten Wachstumsrate der geplanten die einen negativen Erfolg ausweist. Im zweiten Planungsphase rund 1.892 T€ ergibt Ergebnis kann bei einer Filiale mit negativem In Abbildung 6 ist die entsprechende Tabelle (Berechnung mit einer geometrisch fortschrei- Erfolg festgehalten werden, dass auch analog zur bisher betrachteten Filiale mit tenden ewigen Rente). Der Wert der Filiale die aktuelle CIR der Filiale meist über 100 positiven Erfolgsbeiträgen aufbereitet kann also mit rund 2,35 Mio. € taxiert werden. liegt. Das bedeutet, dass mehr als 100 € (mehrperiodisch). In der Praxis der Unternehmensbewertung aufgewendet werden müssen, um 100 € zu SZENARIOBASIERTE eine „SB-Filiale“ mit Automaten umgestellt langfristig in beiden Szenarien positiv auf ZUKUNFTSORIENTIERTE wird, um die Präsenz am Standort weiter den Gesamterfolg der Filialschließung. FILIALBEWERTUNG zu gewährleisten. Die Empfehlung „Schließen“ ist demzufolge naheliegend. Werden Filialen geschlossen, besteht für die Darüber hinaus müssen notwendige Abschätzung der damit verbundenen Folgen Zukunftsinvestitionen, zum Beispiel für FAZIT prinzipiell ein hoher Informationsbedarf. Er die Umsetzung eines Sicherheitskonzepts betrifft zum Beispiel die bereits vorgestellte oder einer Gebäuderenovierung, in die Das Schließen von Filialen sollte immer Deckungsbeitragsermittlung und die Ab- Überlegungen einbezogen werden. fundiert und mit Zahlen untermauert schätzung der künftigen Entwicklung (zum sein und sowohl vergangenheitsbezogene als Beispiel Volumina, Margen). Aber es gilt auch, Um zu einer aussagefähigen Entscheidungs- auch zukunftsorientierte Aspekte beinhalten. das Abwanderungspotenzial der Kunden basis zu kommen und um den „Korridor“ der Wie die Ausführungen zeigen, ist das Ergebnis abzuschätzen. Letztlich müssen also die möglichen Auswirkungen der Filialschließung stark von den gewählten Prämissen abhängig mit der Schließung der Filiale verbundenen für die Entscheidungsträger darstellen zu und die Einspareffekte wirken vielfach erst in wegfallenden Erlöse durch Kundenabwan- können, sollten einige Szenarien durchge- den nachgelagerten Perioden. derungen mehrperiodisch in ihrer Wirkung spielt werden. Hierbei wird auf die Filiale, auf die Cashflows abgeschätzt und in die die einen negativen Erfolgsbeitrag aufweist, Berechnung integriert werden. Bezug genommen. Ansprechpartner: Insgesamt gesehen sollte eine Ergebnis- Szenario 1 geht zum Beispiel davon aus, dass abschätzung jedoch aus Gesamtbanksicht 10 Prozent Abwanderungsverluste auftreten, erfolgen, wenn eine Filiale geschlossen wird. die Mietauszahlungen infolge Dies bedeutet konkret ein Wegfallen der der Mietvertragsgestaltung im ersten Jahr unmittelbar der Filiale zurechenbaren, aus- nach der Schließung nicht abgebaut werden zahlungsgleichen Kosten, zum Beispiel für können und keine Personalkostenreduzie- Miete, Reinigung und Heizung. Weiter müssen rung erfolgt. Abbaubar sind demnach nur Alexander Kregiel, die mit dem Schließen der Filiale verbunde- die variablen Auszahlungen wie für Reinigung Lead Business Consultant, Business Consulting nen eingesparten Auszahlungen für Personal und Heizung. alexander.kregiel@msg-gillardon.de und Sachmittel abgeschätzt werden. Hierbei gilt es realistisch zu planen: In den meisten Szenario 2 geht im Unterschied zu Szenario 1 Fällen lassen sich Personalkosten nur über davon aus, dass 15 Prozent Abwanderungs- die natürliche Fluktuation und nicht über verluste auftreten. Ab dem zweiten Jahr betriebsbedingte Kündigungen reduzieren. können jedoch die Personalkosten des Betreuers 2 eingespart werden. Bei den Sachkosten hingegen muss berück- Szenarioabhängig kann der negative sichtigt werden, dass diese (zum Beispiel Erfolgsbeitrag der Ausgangssituation Leitungskosten und Miete/Reinigung) häufig sogar kurzfristig noch ansteigen. Mehrpe- Prof. Dr. Konrad Wimmer weitgehend erhalten bleiben, wenn die Filiale riodisch gesehen ist das Ergebnis jedoch Excecutive Partner, Business Consulting beispielsweise aus politischen Gründen auf meist eindeutig: Die Einsparungen wirken konrad.wimmer@msg-gillardon.de 1 Quelle: Finanzstabilitätsbericht 2016, Pressekonferenz 16.November 2016, Folien 2 und 17. 2 Hier, wie auch im Folgenden, werden bewusst plakative Zahlen verwendet, die nicht die Istsituation einzelner Institute abbilden. NEWS I 13
Prof. Dr. Konrad Wimmer und Holger Dürr Viel zu tun im Risikomanagement - ICAAP, ILAAP, RTF-Neu Die EZB hat kürzlich ihre Erwartungen an den ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) und den ILAAP (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process) bei bedeutenden Instituten (SIs), die unmittelbar von ihr beaufsichtigt werden, veröffentlicht.1 Die von der deutschen Bankenaufsicht erwarteten Anforderungen der EZB hinsichtlich der ICAAP-Ausgestaltung der weniger bedeutenden Institute (LSIs) sind bereits in den am 24. Mai 2018 finalisierten RTF-Leitfaden2 eingeflossen. 14 I NEWS
ICAAP, ILAAP, RTF-NEU » Eine angemessene Kapital- und Liquiditäts- zierungsprozess und Umfang wesentlicher als unwesentlich und ein Wert größer ausstattung ist für die Widerstandsfähigkeit Risiken, die Risikoquantifizierungsmethoden 10 Prozent als wesentlich taxiert – dazwi- der einzelnen Banken aus aufsichtsrecht- sowie die Annahmen und Parameter zur schen liegt eine „Grauzone“. Außerdem sollte licher Sicht essenziell. Insbesondere sollen Risikomessung (zum Beispiel Zeithorizont, die Summe der unwesentlichen Risiken nicht alle wesentlichen Risiken ad hoc ermittelt, Konfidenzniveau, Haltedauer). zu hoch ausfallen, was jedoch ebenfalls eine effektiv gesteuert und durch eine angemes- Definitionsfrage darstellt. sene Kapital- und Liquiditätsausstattung Grundsatz 2: Der ICAAP bildet einen integra- abgesichert werden können. Maßgeblich len Bestandteil des Managementrahmens Grundsatz 5: Das interne Kapital ist sind in diesem Zusammenhang die Artikel eines Instituts. Die Angemessenheit der von hoher Qualität und klar definiert. 73 CRD IV3 (zum ICAAP) und 86 CRD IV4 Kapitalausstattung umfasst sowohl die Grundsätzlich sollte ein Großteil des internen (zum ILAAP), die durch die beiden eingangs kurzfristigere Sicht von in der Regel einem Kapitals hartem Kernkapital entsprechen. erwähnten Konsultationspapiere präzisiert werden. Letztere enthalten jeweils sieben Grundsätze zur Ausgestaltung des ICAAP »D er neue an die LSI gerichtete RTF-Leitfaden der deutschen beziehungsweise ILAAP, die nachfolgend Bankenaufsicht strebt eine Harmonisierung der deutschen näher beschrieben werden. Ausgestaltung der Risikotragfähigkeit mit den europäischen Der neue, an die LSI gerichtete RTF- Leitlinien an. « Leitfaden der deutschen Bankenaufsicht strebt eine Harmonisierung der deutschen Ausgestaltung der Risikotragfähigkeit mit Jahr als auch den längerfristigen zukunfts- Stille Lasten sollten in die Feststellung des den europäischen Leitlinien an. In ihrem gerichteten Prozess (mindestens drei internen Kapitals vollständig einfließen, stille Anschreiben an die Verbände der Kreditwirt- Jahre) korrespondierend zur mehrjährigen Reserven hingegen nur, soweit dies schaft verweist die Aufsicht zwar darauf, Kapitalplanung der Bank verbunden mit dem Vorsichtsprinzip vereinbar ist. Aus dass die weitverbreiteten Going-Concern- mit glaubhaften Basisszenarien und Sicht der HBG-Rechnungslegung wäre dem Ansätze übergangsweise fortgeführt werden angemessenen institutsspezifischen – im Unterschied zu den IFRS-Regelungen – können. Da aber keine Übergangsfrist adversen Szenarien. prinzipiell Rechnung getragen. genannt werden kann, ist es nur folgerichtig, dass die Aufsicht in ihrem Anschreiben an Grundsatz 3: Der ICAAP ist darauf ausge- Grundsatz 6: Die ICAAP-Annahmen und die Kreditwirtschaft eine möglichst baldige richtet, die Überlebensfähigkeit des Instituts die Risikoquantifizierungsmethoden sind Umsetzung der beiden neuen Perspektiven dauerhaft sicherzustellen, und er umfasst angemessen und konsistent und wurden (normative und ökonomische Perspektive) kurz- und mittelfristige Beurteilungen aus gründlich validiert. Das Konfidenzniveau fordert. Die normative Perspektive deckt zwei unterschiedlichen Perspektiven. Die der ökonomischen Perspektive sollte alle regulatorischen und aufsichtlichen ökonomische interne Perspektive wird be- (mindestens) dem Niveau der Modelle Anforderungen ab, das heißt die Bank kann wusst neben die normative interne Perspek- der Säule 1 entsprechen (99,9 Prozent). aufsichtsrechtlich gesehen fortgeführt tive gestellt, weil letztere keine umfassende Maßgeblich ist dabei die Gesamtsicht über werden. Die ökonomische Perspektive trägt Risikosicht bieten kann. Typische Beispiele alle Annahmen und Parameter. dem Gläubigerschutz Rechnung, das heißt sind das Spreadrisiko im Anlagebuch für würden die anhand der VaR-Methodik nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Grundsatz 7: Regelmäßige Stresstests gemessenen Risiken schlagend, wäre die Positionen, die wertbasierte Bemessung sollen die Überlebensfähigkeit bei widrigen Befriedigung der Gläubigeransprüche des Zinsänderungsrisikos im Anlagebuch Entwicklungen sicherstellen. angesichts der wertorientiert gemessenen (IRRBB) oder stille Lasten, zum Beispiel bei Deckungsmasse abgesichert. Details zum Pensionsverpflichtungen, die handelsrecht- ILAAP-GRUNDSÄTZE neuen RTF-Leitfaden wurden bereits in der lich nicht ausgewiesen werden. letzten msgGillardon-News ausführlich Grundsatz 1: Das Leitungsorgan ist für eine vorgestellt.5 Grundsatz 4: Alle wesentlichen Risiken solide Governance des ILAAP verantwortlich. werden im ICAAP identifiziert und Die Gesamtverantwortung für die Umsetzung ICAAP-GRUNDSÄTZE berücksichtigt. Um „Wesentlichkeit“ des ILAAP liegt beim Leitungsorgan, operationalisieren zu können, muss eine das den Governance-Rahmen für den Grundsatz 1: Das Leitungsorgan ist geeignete Bezugsgröße definiert werden ILAAP genehmigt. für eine solide Governance des ICAAP (zum Beispiel Summe ICAAP-Risiken oder verantwortlich. Dessen wesentlichen das aufsichtsrechtliche oder ökonomische Grundsatz 2: Der ILAAP ist Bestandteil des Kernelemente umfassen die Governance- Eigenkapital), und es muss der Schwellen- übergreifenden Managementrahmens. Der Struktur, Dokumentationen, die Methodik wert definiert werden, ab dem von Wesent- ILAAP ist in die Geschäfts-, Entscheidungs- für die Beurteilung der Angemessenheit lichkeit ausgegangen werden kann. In der und Risikomanagementprozesse des der Kapitalausstattung, den Risikoidentifi- Praxis wird häufig ein Wert unter 5 Prozent Instituts zu integrieren. Dies bedingt » NEWS I 15
» einen quantitativen Rahmen für die Beurtei- könnten. Die insoweit nötige Liquiditäts- wesentlichen Risiken vom ILAAP erfasst lung der Angemessenheit der Liquidität und ausstattung beruht auf einem glaubwür- werden, die sich aus dem Zusammen- einen qualitativen Rahmen, um aktiv digen Basisszenario und angemessenen führen von ökonomischer und normativer die Liquiditätsadäquanz zu steuern. institutsspezifischen adversen Szenarien, Perspektive ergeben. Analog zum ICAAP die mit der mehrjährigen Liquiditäts- und sollte hierbei eine Wesentlichkeitsschwelle Grundsatz 3: Der ILAAP trägt wesentlich Refinanzierungsplanung kompatibel sind. definiert werden, allerdings in Abhängigkeit zum Fortbestand der Institute bei, indem Den Zusammenhang zwischen beiden von liquiditätsspezifischen Größen (wie dem er die Angemessenheit ihrer Liquidität aus Perspektiven verdeutlicht Abbildung 1. notwendigen Liquiditatspufferbedarf verschiedenen Perspektiven gewährleistet. Demnach ist im Basisszenario der Erwar- einzelner Positionen). Die normative Perspektive bezieht sich tungswert maßgeblich, während im adversen auf die Fähigkeit der Institute, mittelfristig Szenario eine ungünstige Entwicklung zu Grundsatz 5: Die internen Liquiditätspuffer alle regulatorischen und aufsichtlichen unterstellen ist, die aber nach Ansicht der sind von hoher Qualität und klar definiert; Liquiditätsanforderungen und -vorgaben Autoren dieses Beitrags nicht das Ausmaß die stabilen internen Refinanzierungsquellen zu erfüllen, etwa die Kennzahlen LCR und eines Stresstestszenarios annimmt. sind klar definiert. In der ökonomischen NSFR. In der ökonomischen Perspektive Perspektive müssen interne Liquiditäts- sollen alle wesentlichen Risiken identifiziert Grundsatz 4: Alle wesentlichen Risiken wer- puffer und stabile Refinanzierungsquellen und quantifiziert werden, welche die interne den im ILAAP identifiziert und berücksichtigt. definiert, bewertet und vorgehalten werden. Liquiditätsposition negativ beeinflussen Es sollen alle bestehenden oder potenziellen Bei den Kundeneinlagen muss ein Ökonomische interne Perspektive Planungsprämissen • Barreserven, Bestand an liquiden Prämissen • Überlebensdauer ... Aktiva, unbelastete Vermögens- • Überlebensdauer ... • Laufzeitinkongruenz ... werte, stabile Refinanzierungs- • Laufzeitinkongruenz ... • Sonstige interne quellen und Liquiditätszuflüsse • Sonstige interne Messgrößen ... Messgrößen ... (ökonomische Perspektive) ungünstige Entwicklungen erwartete Entwicklungen • Liquiditätsabflüsse (ökonomische nach Managementmaßnahmen nach Managementmaßnah- Perspektive) men Adverses Szenario Basisszenario Glaubwürdige Managementmaßnahmen z. B. Aufstockung liquider Aktiva, Erhöhung der stabilen Refinanzierung Planungsprämissen • Verfügbare regulatorische Prämissen • LCR … hochliquide Aktiva und verfügbare • LCR … • Sonstige regulatorische stabile Refinanzierung • Sonstige regulatorische oder oder aufsichtliche Quoten ... (Liquiditätszuflüsse) aufsichtliche Quoten ... • Regulatorische Abflüsse und erwartete Entwicklungen Anforderungen an eine stabile Re- ungünstige Entwicklungen nach Managementmaßnah- finanzierung (Liquiditätsabflüsse) nach Managementmaßnahmen men Normative interne Perspektive Abbildung 1: Beispiel für unterschiedliche Auswirkungen glaubwürdiger Managementmaßnahmen je nach Perspektive und Szenario (Leitfaden der EZB für den internen Prozess zur Beurteilung der Angemessenheit der Liquidität (ILAAP), März 2018 (Konsultationspapier), S. 18; leicht modifiziert.) 16 I NEWS
ICAAP, ILAAP, RTF-NEU » MaRisk Wesentlicher Inhalt nur SI LSI BTR 3.1 (4) Erl. Liquiditätspuffer In normalen Marktphasen UND in Stressphasen muss auftretender Liquiditätsbedarf vollständig durch die x Liquiditätsreserven aufgefangen werden. BTR 3.1 (8) Survival Period x In den Stressszenarien ist der Überlebenshorizont zu ermitteln. BTR 3.1 (12) Interner Refinanzierungsplan Refinanzierungsplan muss die Strategien, den Risikoappetit und das Geschäftsmodell angemessen widerspiegeln. Planungshorizont ist in der Regel mehrjährig (vgl. auch Kapitalplanung). Veränderungen der eigenen Geschäftigkeit/der x strategischen Ziele/ des wirtschaftlichen Umfelds auf den Refinanzierungsbedarf darstellen. Mögliche adverse Entwicklungen sind angemessen zu berücksichtigen. BTR 3.2 (2) Erl. Liquiditätspuffer Der erforderliche Liquiditätsbedarf aus institutsindividuellen Stressszenarien über den Zeithorizont von mindestens x einem Monat ist mit speziellen Liquiditätspuffern abzudecken. verhaltensbezogenes Cashflow-Profil auf Reverse-Stresstests durchzuführen. Leider WÜRDIGUNG Basis von Verhaltensannahmen erstellt verwendet die Aufsicht die Begriffe “adverses werden. In die Stabilität ihres Refinanzie- Szenario” und “Stresstestszenario” synonym: Die jeweils sieben Grundsätze sind formal rungsprofils muss unter anderem der „In Bezug auf Stresstests wird von den gleich gehalten. Beim ICAAP kann bei den Marktzugang hinsichtlich des Geschäftsvo- Instituten erwartet, dass sie bei der Definition LSI bereits auf den Interpretationsleitfaden lumens und der Preisgestaltung einbezogen plausibler adverser Szenarios den Schwer- der deutschen Aufsicht zugegriffen werden – offensichtlich ein zentraler punkt auf ihre größten Schwachstellen werden, denn letztlich beinhaltet er bereits Aspekt, sollte es zu einer Abkehr von der legen.“6 Diese Begriffsverwirrung wird hof- die Würdigung der EZB-Vorgaben. Wie Niedrigzinsphase kommen. fentlich im laufenden Konsultationsprozess jedoch im Detail die im EZB-ICAAP und im noch beseitigt. RTF-Leitfaden gleichermaßen geforderte » Grundsatz 6: Die Risikoquantifizierungs- methoden im ILAAP sind angemessen und konsistent und werden unabhängig validiert. »B eim ICAAP kann bei den LSI bereits auf den Interpreta- Beide Perspektiven sind heranzuziehen, wo- bei die gewählten Methoden explizit adverse tionsleitfaden der deutschen Aufsicht zugegriffen werden, Szenarios zur Quantifizierung potenzieller denn letztlich beinhaltet er auch schon die Würdigung der künftiger Veränderungen der Liquiditäts- und Refinanzierungspositionen berücksichtigen EZB-Vorgaben. « sollen. Das Konfidenzniveau soll wiederum sehr konservativ gewählt werden. Außerdem ist eine unabhängige interne Validierung der Modelle vorzunehmen. Grundsatz 7: Regelmäßige Stresstests sollen die Angemessenheit der Liquidität unter wid- rigen Bedingungen sicherstellen. Es müssen ein angemessenes Stresstestprogramm für beide Perspektiven festgelegt und hierzu auch adverse Szenarien definiert werden, die für beide Perspektiven verwendet werden. Dabei müssen auch andere bankintern durchgeführte Stresstests berücksichtigt werden. Die gewählten außergewöhnlichen, aber plausiblen makroökonomischen Annah- men sollen auch wesentliche Auswirkungen auf deren interne und regulatorische Liquidi- tätsposition haben. Weiter sind sogenannte NEWS I 17
Veranstaltungstipp Fachtagung Risikomanagement 2018: Schwerpunkt ICAAP/ILAAP und neuer RTF-Leitfaden Termin: Mittwoch, 12. September 2018 Ort: Würzburg Weitere Infos: www.msg-gillardon.de/ fachtagung-risikomanagement » Verknüpfung der ökonomischen mit der auf die anstehende Präzisierung der Ansprechpartner: normativen Perspektive erfolgen soll, EBA zum ILAAP. Insofern kann man die wird erst noch herauszuarbeiten sein. MaRisk-Vorgaben als erste Ausformung Von der deutschen Aufsicht werden des ILAAP betrachten. immerhin folgende Risiken erwähnt: Die Credit-Spread-Risiken im Bankbuch werden Die Änderungen beim Liquiditätsrisiko ökonomisch modelliert und gegenüber der weisen deutliche Parallelen zum normativen Perspektive früher erfasst, dargestellten Konsultationspapier zum jedenfalls dann, wenn dort noch kein ILAAP, insbesondere zu Grundsatz 5, auf. Prof. Dr. Konrad Wimmer Abschreibungszwang wegen voraussichtlich Die Institute müssen insbesondere einen Excecutive Partner, Business Consulting dauerhafter Wertminderung besteht (§340e internen Refinanzierungsplan passend zu konrad.wimmer@msg-gillardon.de Abs. 1 HGB i. V .m. § 253 Abs. 3 S. 5f. HGB); den Strategien, dem Risikoappetit und dem und zu den Zinsänderungsrisiken im Bank- Geschäftsmodell erstellen (BTR 3.1 Tz. 12). buch: der Zinsbuchbarwert reagiert in der Dieser muss sich, analog zur Formulierung Regel auf adverse Szenarien stärker als das beim Kapitalplanungsprozess, auf einen an- Zinsergebnis in der normativen Perspektive gemessen langen, in der Regel mehrjährigen – auch müssen die Auswirkungen auf die Zeitraum erstrecken und Veränderungen der verlustfreie Bewertung des Zinsbuches in die eigenenGeschäftstätigkeit, der strategischen normativen Perspektive überführt werden. Ziele,des wirtschaftlichen Umfelds sowie Beim ILAAP besteht für die LSI zwar kein möglicher adverser Entwicklungen berück- Holger Dürr unmittelbarer Handlungszwang, denn sichtigen. Allerdings muss (auch) hierbei auf Principal Business Consultant sie sind von den EZB-Grundsätzen nicht eine Öffnungsklausel hingewiesen werden: holger.duerr@msg-gillardon.de direkt betroffen. Auch liegt kein ILAAP- Der Refinanzierungsplan kann abhängig Leitfaden der deutschen Aufsicht vor. von Art und Umfang der Liquiditätsrisiken Indessen müssen zahlreiche mit der letzten institutsindividuell ausgestaltet werden. MaRisk-Novelle gestiegene Anforderungen Somit werden insbesondere kleinere Institu- zu den Liquiditätsrisiken konstatiert werden te mit vergleichsweise einfachen Planungen (siehe Tabelle) – letztlich auch ein Vorgriff auskommen können. 1 https://www.bankingsupervision.europa.eu/legalframework/publiccons/pdf/icaap_ilaap/ssm.icaap_guide_201803.de.pdf; https://www.bankingsuper- vision.europa.eu/legalframework/publiccons/pdf/icaap_ilaap/ssm.ilaap_guide_201803.de.pdf. Sie befinden sich aktuell in der Konsultationsphase: Die Frist zum Einreichen von Kommentaren ist am 4. Mai 2018 abgelaufen. 2 Vgl. https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Anlage/dl_180524_rtf-leitfaden_veroeffentlichung.html. 3 „Die Institute verfügen über solide, wirksame und umfassende Strategien und Verfahren, mit denen sie die Höhe, die Arten und die Verteilung des internen Kapitals, das sie zur quantitativen und qualitativen Absicherung ihrer aktuellen und etwaigen künftigen Risiken für angemessen halten, kontinuierlich bewerten und auf einem ausreichend hohen Stand halten können.“ 4 „(1) Damit die Institute stets über angemessene Liquiditätspuffer verfügen, stellen die zuständigen Behörden sicher, dass die Institute über solide Strategien, Grundsätze, Verfahren und Systeme verfügen, mit denen sie das Liquiditätsrisiko über eine angemessene Auswahl von Zeiträumen, die auch nur einen Geschäftstag betragen können, ermitteln, messen, steuern und überwachen können (…).“ 5 Vgl. Kregiel/Wimmer: Steigende Anforderungen durch den neuen RTF-Leitfaden, in: News 01/2018. 6 Quelle: Leitfaden der EZB für den internen Prozess zur Beurteilung der Angemessenheit der Liquidität (ILAAP), März 2018 (Konsultationspapier), S. 30 18 I NEWS
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