Thema Radikalisierung - 2 | 2018 - Schweizerische Kriminalprävention
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Die letzte Ausgabe des SKP inen neuen, innovativen Weg. e INFO thematisierte die Not Die aus den Pilotprojekten wendigkeit der interdisziplinä gesammelten Erfahrungen ren Zusammenarbeit z wischen sollen den Kantonen, Gemein verschiedenen Akteuren und den und zivilgesellschaft der Netzwerkbildung, um kom lichen Organisationen in Zu plexe Situationen erfolgreich kunft als Grundlage für die SKP bewältigen zu können. Diese Ausgestaltung und die Um Vorgehensweise spielt auch in der Prä setzung vielversprechender Gegen nar vention von Radikalisierung und ge rativ- oder Alternativnarrativprojekte walttätigem Extremismus in all ihren dienen. Formen eine essentielle Rolle: Ohne Unterschiedliche Formen von Radi die Zusammenarbeit auf Gemeinde-, kalisierung und Extremismus kommen Kantons- und Bundesebene, aber auch auch im Gefängnis vor, deshalb inves den Miteinbezug der Bevölkerung lässt tierte das Schweizerisches Kompetenz sich Radikalisierung nicht wirksam be zentrum für den Justizvollzug SKJV in kämpfen. Aus diesem Grund wurde im eine neue Weiterbildung, die das Per Dezember 2017 der Nationale Aktions sonal des Schweizerischen Justizvoll plan zur Verhinderung und Bekämpfung zuges im Umgang mit Radikalisierung von Radikalisierung und gewalttätigem und gewalttätigem Extremismus sensi Extremismus verabschiedet. bilisieren soll. Gerne stellen wir Ihnen auf den Einsteigen möchten wir in die Aus nächsten Seiten einige ausgewählte gabe «Radikalisierung» aber mit der Mass nahmen in Zusammenhang mit Frage, wie sicher sich die Bewohnerin dem Nationalen Aktionsplan vor, die nen und Bewohner der Schweiz im Jahr bereits in der Planung oder Umsetzung 2017 gefühlt haben und wie gross ihre sind. Eine detailliertere Ausführung Angst vor allfälligen terroristischen zu den Massnahmen und Zielen des Anschlägen war. A ktionsplans finden Sie ebenfalls in der Wir danken den Autorinnen und vorliegenden Ausgabe. Autoren dieser Ausgabe an dieser Dass Kantone und Städte einen gros Stelle ganz herzlich für ihre interes sen Beitrag leisten und bei der Verhin santen Beiträge und wünschen Ihnen, derung und Bekämpfung von Radika liebe Leserin und lieber Leser, viel IMPRESSUM lisierung und gewalttätigem Extre Vergnügen bei der Lektüre. Herausgeberin und Bezugsquelle mismus eine Vorreiterrolle einnehmen Schweizerische Kriminalprävention SKP können, zeigen beispielsweise die insti Regierungsrat Isaac Reber Haus der Kantone Speichergasse 6 tutionsübergreifende Arbeit des Kan Präsident der Schweizerischen Postfach tons Waadt sowie das Engagement des Kriminalprävention CH-3001 Bern Schweizerischen Städteverbands. info@skppsc.ch Das Portrait über die Fachstelle Tel. +41 31 320 29 50 E xtremismus und Gewaltprävention in Das SKP INFO 2 | 2018 ist als PDF-Datei zu finden Winterthur verdeutlicht das Potential unter: www.skppsc.ch/skpinfo. Es erscheint auch in französischer und italienischer Sprache. der institutionalisierten interdisziplinä ren Zusammenarbeit. Verantwortlich Chantal Billaud, Geschäftsleiterin SKP a.i. Mit der Unterstützung von vier Pilot Übersetzungen F ADC, Vevey projekten zu «Gegennarrativen und I Annie Schirrmeister, M assagno alternativen Narrativen im Internet» Layout Weber & Partner, Bern geht die nationale Plattform Jugend Druck Vetter Druck AG, Thun und Medien des Bundesamts für Sozial Auflage D: 1350 Ex. | F: 300 Ex. | I: 150 Ex. ver sicherungen (BSV) in der Radi ka Erscheinungsdatum Ausgabe 2 | 2018, August 2018 lisier ungsprävention bei Jugendlichen © Schweizerische Kriminalprävention SKP, Bern 2 SKP INFO 2 | 2018
RADIKALISIERUNG Wie die Schweizer Bevöl dieses Item von den insgesamt zehn erfragten Bedrohungsformen auf dem kerung den Terrorismus zweitletzten Platz. 2015 wurde die Eintretenswahrscheinlichkeit der Be drohungsformen erneut befragt. Dabei wahrnimmt zeigte sich, dass die wahrgenommene Eintrittswahrscheinlichkeit von Terror anschlägen statistisch signifikant zuge nommen hatte. 2015 hatte dieses Item Auch in Zeiten erhöhter Bedrohung durch den einen Mittelwert von 4.8 (+1.0) und be legte den vierten von elf erfragten Be Terrorismus ist die Schweiz immer noch eine drohungsformen. Während der Daten «Insel der Glückseligen». Schweizerinnen und erhebung (6. Januar bis 11. Februar Schweizer haben grosses Vertrauen in die Polizei 2015) wurde am 7. Januar 2015 der und ein hohes Sicherheitsempfinden. islamistisch motivierte Terroranschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo verübt. Dieses Ereignis könnte dazu geführt haben, dass Nichtsdestotrotz wird die Bedrohung zeigen die Resultate der Studienreihe Schweizerinnen und Schweizer einen durch Terrorismus als hoch einge «Sicherheit». Die Studienreihe «Sicher Terroranschlag als wahrscheinlicher schätzt und Sicherheit gleich stark wie heit» misst seit 1999 jährlich das aus als noch 2014 erachteten. Auch das im Freiheit gewichtet, bei Terrorismus sen-, sicherheitspolitische und ver Mittel statisch signifikant gesunkene gefahr gar höher. Aufgrund terroristi teidigungspolitische Meinungsbild der allgemeine Sicherheitsempfinden könn scher Anschläge im Ausland hat 2017 Schweizer Stimmbevölkerung im Trend. te dadurch beeinflusst worden sein ein Drittel der Befragten ihr allgemei Zudem wird regelmässig das Sicher (Szvircsev Tresch et al. 2015, 84). nes Reiseverhalten angepasst. Terro heitsempfinden und das Vertrauen in Ausgehend von den fünf 2015 in ristische Anschläge, die eine räumliche Institutionen erhoben. Im langjährigen Europa verübten terroristischen An und zeitliche Nähe zur Schweiz haben Schnitt zeigt sich, dass das Vertrauen schlägen wird seit 2016 das subjektive und während der Erhebungsperiode in Behörden und Institutionen über Sicherheitsempfinden im öffentlichen verübt wurden, führen dazu, dass sich durchschnittlich hoch ist. Seit Jahren Raum gemessen (s. Abbildung 1). Als Befragte weniger sicher fühlen. Dies vertraut die Schweizer Stimmbevölke öffentlichen Raum werden Sportanläs rung der Polizei am meisten (Szvircsev se, Konzerte und Bahnhöfe bezeichnet. Tresch et al. 2018, 88). Auch in der Dabei sank das Sicherheitsempfinden Autoren Schweiz ist Terrorismus ein alltagsprä im öffentlichen Raum statistisch signi gendes und omnipräsentes Thema. Im fikant zwischen 2016 und 2017. Dabei Thomas Ferst Rahmen dieses Artikels wird aufge dürften den Befragten bei der Daten lic. phil. MAS in Criminology (LL.M.), zeigt, inwieweit sich der Terrorismus erhebung der Studie «Sicherheit 2017» stellvertretender auf das Sicherheitsempfinden auswirkt. im Januar 2017 die terroristischen An Dozent Militärso schläge vom 22. März 2016 am Brüs ziologie, Militäraka Welchen Einfluss haben seler Flughafen und in der Brüsseler demie (MILAK) an terroristische Anschläge auf Innenstadt und vor allem der Anschlag der ETH Zürich, uns? auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Projektleiter der Studie «Sicherheit» 2014 wurde die Eintretenswahrschein 19. Dezember 2016 präsent gewesen lichkeit von Bedrohungsformen erfragt. sein. Unter Umständen kann der Rück Tibor Szvircsev Dabei konnten Befragte die Eintretens gang des Sicherheitsempfindens im Tresch wahrscheinlichkeit auf einer Skala von öffentlichen Raum auf die räumliche Dr. phil., Dozent 1 bis 10, wobei 1 «überhaupt nicht als auch zeitliche Nähe zur Schweiz zu Militärsoziologie, wahrscheinlich» und 10 «sehr wahr rückzuführen sein (Ferst 2017, 557). Die Militärakademie scheinlich» bedeutet, einschätzen. Da Zahlen der aktuellen Studie «Sicherheit (MILAK) an der ETH bei bewerteten Schweizerinnen und 2018» zeigen, dass sich Befragte im Zürich, Herausge ber der Studienrei Schweizer die Wahrscheinlichkeit eines öffentlichen Raum wieder signifikant Terroranschlags 2014 als gering. Ran sicherer fühlen (83%, +4% gegenüber zvg he «Sicherheit» giert nach dem Mittelwert (3.8) landete 2017). Während in Europa 2016 zehn SKP INFO 2 | 2018 3
RADIKALISIERUNG «Wie sicher fühlen Sie sich an öffentlichen Orten, wo es viele Leute hat, zum Beispiel an Sportanlässen, Konzerten und Bahnhöfen?» (Angaben in (Angaben Prozent) in Prozent) ´18 (1209) 22 61 15 ´17 (1209) 17 62 18 2 ´16 (1211) 22 59 16 2 sehr sicher eher unsicher Ich bin nie an öffentlichen Orten, wo es viele Leute hat. eher sicher ganz unsicher weiss nicht / keine Antwort Si/398/18 Abbildung 1: Subjektive Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum «In letzter Zeit gab es immer wieder terroristische Anschläge im Ausland. Haben Sie deshalb Ihr Reiseverhalten in den letzten zwei Jahren verändert?» (Angaben in Prozent) ´17 (1209) 6 23 58 13 29% (349 Befragte) haben ihr ja, sehr nein Reiseverhalten aufgrund des ja, ein wenig nein, ich reise nicht Terrorismus verändert. «Sie haben Ihr eigenes Reiseverhalten verändert. Bitte geben Sie an, welche Aussage für Sie sehr zutrifft, eher zutrifft, eher nicht zutrifft oder gar nicht zutrifft.» (Angaben in Prozent) «Wegen dem Terrorismus beachte ich für meine Reisen die Reisehinweise vom Bund.» ´17 (349) 52 32 7 7 «Wegen dem Terrorismus meide ich Länder, wo vor ´17 (349) 41 34 18 6 kurzem terroristische Anschläge verübt worden sind.» «Wegen dem Terrorismus bleibe ich in Europa.» ´17 (349) 16 24 23 36 «Wegen dem Terrorismus habe ich Angst, in ´17 (349) 7 28 32 32 Grossstädte zu reisen.» «Wegen dem Terrorismus mache ich nur noch Ferien ´17 (349) 8 21 66 in der Schweiz.» «Wegen dem Terrorismus vermeide ich Zugreisen.» ´17 (349) 6 21 70 trifft sehr zu trifft eher nicht zu weiss nicht / keine Antwort trifft eher zu trifft gar nicht zu Si/403/17 Abbildung 2: Veränderung des Reiseverhaltens 4 SKP INFO 2 | 2018
RADIKALISIERUNG terroristische Anschläge verübt wur Daneben zeigte sich 2017 auch, dass teren wurde das spezifisch angepasste den, wurden 2017 sieben Anschläge terroristische Anschläge das generelle Reiseverhalten genauer untersucht. Von registriert (NZZ, 2017). In diesem Zu Reiseverhalten der Schweizer Stimm denjenigen Befragten, welche das Rei sammenhang wird der Begriff der bevölkerung beeinflussen (s. Abbildung severhalten generell angepasst h aben, gesellschaftlichen Resilienz verwen 2). Im Jahr 2017 gaben 29% der Befrag beachten 84% die Reisehinweise des det: Menschen gewöhnen sich rasch an ten an, aufgrund terroristischer An Bundes und 75% geben an, Länder zu neue Situationen und passen ihre Ge schläge im Ausland ihr Reiseverhalten meiden, in welchen vor kurzem terro wohnheiten und Tagesabläufe entspre in den vergangenen zwei Jahren ange ristische Anschläge verübt wurden. chend an. Am 18. August 2017 wurde in passt zu haben. Dabei haben Personen, Weitere 40% bleiben aufgrund des Barcelona der letzte «erfolgreich» ver welche sich im öffentlichen Raum und Terrorismus in Europa und 35% haben übte terroristische Anschlag in Form im Allgemeinen unsicherer fühlen und Angst, Grossstädte zu bereisen. 12% einer Messerattacke in Europa vor der sich vor Kriminalität fürchten, ihr gene machen nur Ferien in der Schweiz Datenerhebung der Studie «Sicherheit relles Reiseverhalten in den letzten und 7% meiden deswegen Zugreisen. 2018» verzeichnet (Szvircsev Tresch et beiden Jahren aufgrund terroristischer (Szvircsev Tresch et al. 2017, 115ff.; al. 2018, 82). Anschläge häufiger angepasst. Im Wei Ferst 2017, 557). «Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen zum Staat und zur Politik?» (Angaben in Prozent) «Der Staat sollte die Sicherheit seiner ´18 (1209) 13 43 56 Bürgerinnen und Bürger garantieren, auch wenn ´16 (1211) 12 43 55 dies auf Kosten der persönlichen Freiheit geht.» ´07 (1200) 11 37 48 ´04 (1200) 11 30 41 ´02 (1201) 18 25 43 «Wenn ich wählen müsste, so wäre mir meine ´18 (1209) 16 39 55 persönliche Freiheit letztlich wichtiger als meine ´16 (1211) 15 40 55 persönliche Sicherheit.» ´08 (1200) 27 32 59 ´07 (1200) 19 40 59 ´04 (1200) 22 36 58 «Für unsere Sicherheit ist es wichtig, dass wir ´18 (1209) 19 45 64 den Terrorismus mit allen Mitteln bekämpfen, ´16 (1211) 21 45 66 auch wenn dabei unsere persönliche Freiheit eingeschränkt werden muss.» ´13 (1200) 27 39 66 ´12 (1200) 30 38 68 ´11 (1209) 32 40 72 ´08 (1200) 29 32 61 ´07 (1200) 30 33 63 ´06 (1200) 30 34 64 ´05 (1200) 20 31 51 ´04 (1200) 23 36 59 ´03 (1202) 36 30 66 sehr einverstanden eher einverstanden Si/712/18 Abbildung 3: Spannungsverhältnis Freiheit versus Sicherheit allgemein und in Bezug zu Terrorismus SKP INFO 2 | 2018 5
RADIKALISIERUNG Bei der Terrorismusbekämp allen Mitteln bekämpfen, auch wenn zer unterstützen die Aussage, dass es fung ist Sicherheit wichtiger dabei unsere persönliche Freiheit ein «trotz aller Sicherheitsvorkehrungen als Freiheit geschränkt werden muss». keine hundertprozentige Sicherheit In unregelmässigen Abständen wird gibt und wir daher lernen müssen mit auch das Spannungsverhältnis zwi Einstellungen zu Terrorismus der Restunsicherheit zu leben». Für schen Freiheit und Sicherheit unter Seit 2016 wird die Einstellung zur ver 69% der Befragten führen «bessere sucht (siehe Abbildung 3). Im Allge stärkten Terrorismusbekämpfung mit Bildungschancen» zu weniger Terroris meinen zeigt sich hier eine gewisse der Frage «Für unsere Sicherheit ist mus. 62% der Befragten unterstützen Ambivalenz. Aktuell stimmen 56% es wichtig, dass wir den Terrorismus die Ansicht, dass «terroristische An (+1% gegenüber 2016) zu, dass Sicher stärker als bisher bekämpfen» erfragt. schläge verhindert werden können, heit wichtiger als Freiheit sei und für 2018 liegt die Zustimmung unverändert wenn unsere Sicherheitsvorkehrungen 55% (±0% gegenüber 2016) ist die Frei hoch bei 89% (±0%). Daher wurde im erhöht werden». Für 52% der Befragten heit dann doch letztlich wichtiger. Im Rahmen der Studie «Sicherheit 2018» führt eine «gerechtere Einkommens Kontext des Terrorismus zeigt sich die allgemein gehaltene Frage vertieft verteilung» zu weniger Terrorismus. allerdings, dass 64% (-2% gegenüber und sechs Vorgaben konzipiert. Gegen Eine Minderheit von 37% teilt die Auf 2016) der Befragten der Aus sage zu über dem Terrorismus haben Befragte fassung, dass der «Terrorismusbekämp stimmen «Für unsere Sicherheit ist es eine differenzierte Meinung. 93% der fung heutzutage viel zu viel Aufmerk wichtig, dass wir den Terrorismus mit befragten Schweizerinnen und Schwei samkeit geschenkt wird». Eine klare Ansichten über die Bekämpfung von Terrorismus (Angaben in Prozent) «Weil es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen keine hundertprozentige Sicherheit gibt, müssen wir ´18 (1209) 50 43 93 lernen mit der Restunsicherheit zu leben.» «Wenn alle Menschen bessere Bildungschancen hätten, dann hätten wir weniger Terrorismus auf 34 35 69 ´18 (1209) der Welt.» «Terroristische Anschläge können verhindert werden, wenn unsere Sicherheitsvorkehrungen 17 45 62 ´18 (1209) erhöht werden.» «Wenn das Einkommen gerechter verteilt wäre, dann hätten wir weniger Terrorismus auf der ´18 (1209) 21 31 52 Welt.» «Der Terrorismusbekämpfung wird heute viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.» ´18 (1209) 10 27 37 «Wenn Moscheen stärker überwacht werden würden, könnten terroristische Anschläge ´18 (1209) 10 25 35 verhindert werden.» sehr einverstanden eher einverstanden Si/918/18 Abbildung 4: Einstellung zu Terrorismus 6 SKP INFO 2 | 2018
RADIKALISIERUNG Minderheit (35%) ist der Meinung, dass rinnen und Schweizer sicher, da sie efragte fast einstimmig dahingehend B «terroristische Anschläge durch eine grosses Vertrauen in die Polizei haben einig, dass es aller Sicherheitsvor stärkere Überwachung von Moscheen und eine Mehrheit von der Wirksamkeit kehrungen zum Trotz «keine hundert verhindern werden könnten». erhöhter Sicherheitsvorkehrungen zur prozentige Sicherheit gibt und wir da Verhinderung terroristischer Anschläge her mit der Restunsicherheit leben Fazit überzeugt ist. Ausserdem sind sich müssen». Trotz des Bedrohungs- und Gewalt potenzials des Terrorismus fühlen sich Schweizerinnen und Schweizer nach Datengrundlage Literaturangaben wie vor sehr sicher. Das allgemeine Ferst, Thomas (2017). Sichere Sicherheitsempfinden verharrt 2018 Die Daten der jährlich erscheinen Schweiz versus unsichere Welt und auf sehr hohem Niveau. Aktuell fühlen den Studie «Sicherheit» werden angepasstes Reiseverhalten. KRIMI sich sogar signifikant mehr Befragte im durch telefonische Interviews erho NALISTIK Nr. 8–9, 2017, 557–558. öffentlichen Raum sicher. Seit Jahren ben. Die Stichprobenziehung erfolgt ist das Vertrauen in die Polizei unge nach dem Random-Quota-Verfahren. Neue Zürcher Zeitung (2018). brochen hoch. Wer der Polizei vertraut, Dabei wird die Stichprobe (Umfang Terroranschläge in Europa seit 2015, fühlt sich im Allgemeinen und im öffent N=1200 Befragte) anhand der Vor 16.2.2018. https://www.nzz.ch/ lichen Raum sicher. gaben des Bundesamts für Statistik international/chronik-terrorismus- Die repräsentativen Umfragedaten nach Geschlecht, Region und Alter anschlaege-gegen-europaeer-seit- zeigen, dass das Sicherheitsempfinden zufällig ausgewählt. Da die ver ge charlie-hebdo-ld.9262 der Schweizerinnen und Schweizer durch benen Quoten eingehalten wur den, terroristische Anschläge beeinflusst ist die Stichprobe repräsentativ für Szvircsev Tresch, Tibor; Wenger, wird. Da das allgemeine Sicherheits die Schweizer Stimmbevölkerung. Andreas; Ferst, Thomas; Pfister, empfinden nach der generellen Befind Generell liegt bei den Befragungen Sabrina; Rinaldo, Andrea (2015). lichkeit der persönlichen Sicherheit fragt der mögliche Stichprobenfehler bei Sicherheit 2015. Aussen-, Sicher- und seit Jahren sehr stabil ist, kann an einem Sicherheitsgrad von 95% im heits- und Verteidigungspolitische genommen werden, dass terroristische ungünstigsten Fall bei ±2.8%. Das Meinungsbildung im Trend. Center Anschläge dieses weniger tangieren. heisst, ein von uns gemessener Wert for Security Studies, ETH Zürich und Insbesondere wenn sich ein terroristi von 50% für X gehört mit einer Wahr Militärakademie an der ETH Zürich. scher Anschlag während des Erhe scheinlichkeit von 95% zur Grundge bungszeitpunkts ereignet, dürfte dies samtheit (Schweizer Stimmbevölke Szvircsev Tresch, Tibor; Wenger, dazu führen, dass Befragte einen An rung), bei der die Häufigkeit von X Andreas; De Rosa, Stefano; Ferst, schlag als wahrscheinlicher erachten. zwischen 47.2% und 52.8% liegt. Die Thomas; Moehlecke de Baseggio, Sofern terroristische Anschläge eine Studienreihe «Sicherheit» wird in Eva; Schneider, Olivia; Scurrell, geringe räumliche und zeitliche Distanz Zusammenarbeit zwischen der Mili Jennifer Victoria (2017). Sicherheit zur Schweiz haben, dürften sie eben tärakademie (MILAK) an der ETH 2017. Aussen-, Sicherheits- und falls zum Sinken des Sicherheitsemp Zürich und dem Center for Security Verteidigungspolitische Meinungs finden im öffentlichen Raum beitragen. Studies, ETH Zürich erstellt. In be bildung im Trend. Center for Security Aufgrund terroristischer Anschläge hat währter Weise wird vor der statisti Studies, ETH Zürich und Militär ein Drittel der Schweizerinnen und schen Auswertung der Fragen durch akademie an der ETH Zürich Schweizer 2017 ihr Reiseverhalten ge die Dozentur Militärsoziologie an der nerell angepasst. Während im Allge Militärakademie (MILAK) an der ETH Szvircsev Tresch, Tibor; Wenger, meinen Befragte Freiheit und Sicher Zürich eine «Chronologie potenziell Andreas.; De Rosa, Stefano; heit gleich stark gewichten, zeigt sich meinungsbildender Ereignisse» des Ferst, Thomas; Giovanoli, Mauro, in Bezug auf Terrorismus, dass Sicher Vorjahres vorangestellt. Sie wird Moehlecke de Baseggio, Eva; heit höher als Freiheit gewichtet wird. vom Direktor des Center for Security Schneider, Olivia; Scurrell, Jennifer Das Antwortverhalten zu den Ansichten Studies, ETH Zürich verfasst und Victoria (2018). Sicherheit 2018 – des Terrorismus kann dahingehend soll helfen, die Resultate entspre Aussen-, Sicherheits- und Verteidi- interpretiert werden, dass Schweize chend einzuordnen. gungspolitische Meinungsbildung rinnen und Schweizer sich stärker für Die Studienreihe kann hier im Internet im Trend. Militärakademie (MILAK) eine U rsachen- als eine Symptom be heruntergeladen werden an der ETH Zürich und Center for http://www.css.ethz.ch/publikationen/ Security Studies, ETH Zürich kämpfung aussprechen. Auch in un studie-sicherheit.html sicheren Zeiten fühlen sich Schweize SKP INFO 2 | 2018 7
RADIKALISIERUNG Prävention von Radikali gewählt, mit welcher Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen Bereichen sierung und gewalttätigem ihre Anliegen einbringen konnten. Im interdisziplinären Austausch und in A rbeitsgruppen mit Vertreterinnen und Extremismus als inter Vertretern der lokalen, kantonalen und nationalen Ebene sowie mit ausgewähl disziplinäre Verbundsaufgabe ten Personen aus der Zivilgesellschaft wurden unter der Leitung des Delegier ten des Sicherheitsverbund Schweiz konkrete Vorschläge in Form von Mass Radikalisierung möglichst frühzeitig erkennen und nahmen ausgearbeitet; validiert wur bekämpfen. Dies ist das Ziel des Nationalen den sie von der tripartiten Begleit gruppe. Der Nationale Aktionsplan Aktionsplans zur Verhinderung und Bekämpfung richtet sich denn auch an die politi von Radikalisierung und gewalttätigem schen Behörden aller drei Staatsebe Extremismus (NAP), den Bund, Kantone, Städte nen sowie an operativ tätige Behörden und Gemeinden Ende 2017 gemeinsam erarbeitet und an die Zivilgesellschaft. Er stellt eine Auswahl von Empfehlungen dar, und verabschiedet haben. welche geeignet sind, Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus in all seinen Formen und im Einklang mit den Die 26 Massnahmen, die in fünf Hand und die terroristische Bedrohung in der Grund- und Menschenrechten zu ver lungsfelder unterteilt sind, basieren auf Schweiz bleibt angesichts der in den hindern und zu bekämpfen. den zentralen Grundsätzen der inter letzten Monaten in Europa stattgefun disziplinären Zusammenarbeit und denen Angriffe erhöht (vgl. Lagebericht Handlungsfelder und dem Einbezug der Zivilgesellschaft. des Nachrichtendienstes des Bundes Grundsätze Diese Prinzipien finden entsprechend von 2018). Der Bundesrat hat vor die Insgesamt umfasst der Nationale Ak auch Anwendung bei der Umsetzung, sem Hintergrund deshalb die Strategie tions plan 26 Massnahmen, die inter für welche die im Aktionsplan definier der Schweiz zur Terrorismusbekämp dependent sein können und in folgende ten Behörden in Zusammenarbeit mit fung 2015 verabschiedet. Diese Strate fünf Handlungsfelder eingeteilt sind: zivilgesellschaftlichen Organisationen gie wird seither Schritt für Schritt um 1. Wissen und Expertise verantwortlich sind. Die N ationale Ko gesetzt. Sie umfasst vier Handlungs 2. Zusammenarbeit und Koordination ordinationsstelle und das auf fünf Jahre felder: Prävention, Repression, Schutz 3. Verhinderung von extremistischem befristete Impulsprogramm des Bun und Krisenvorsorge. Zusammen mit der Gedankengut und Gruppierungen des wirken dabei unterstützend mit. Bestandsaufnahme von Präventions 4. Ausstieg und Reintegration massnahmen zur Verhinderung von 5. Internationale Zusammenarbeit. Kontext Radikalisierung des Sicherheitsverbunds Das Phänomen von Radikalisierung und Schweiz vom 6. Juli 2016, den drei Nachfolgend werden einige Massnah gewalttätigem Extremismus hat sich in Berichten der Task-Force TETRA und men vorgestellt, welche die zentralen den letzten Jahren für sehr viele Län dem Aussenpolitischen Aktionsplan der Grundsätze der interdisziplinären Koope der, auch für die Schweiz, zu einer der Schweiz zur Prävention von gewalttäti ration und des Einbezugs der Zivilge grössten Herausforderung entwickelt, gem Extremismus des Eidgenössischen sellschaft illustrieren. Departements für auswärtige Angele genheiten vom April 2016 ist der Natio Massnahmen des Nationalen Autorin nale Aktionsplan Teil der Umsetzung Aktionsplans Janine dieser Strategie; er ist dem Handlungs Zusammenarbeit und Koordination Aeberhard feld der Prävention zuzuordnen. Das Prinzip der interdisziplinären Zu Wissenschaftliche sammenarbeit sorgt für die Vernetzung Mitarbeiterin Erarbeitung des Nationalen der relevanten Akteurinnen und Akteu Sicherheitsverbund Aktionsplans re und erleichtert das gemeinsame Schweiz (SVS) Für die Erarbeitung des Aktionsplans Vorgehen. Dies setzt einen raschen und zvg wurde eine B ottom-up-Vorgehensweise koordinierten Informations- und Erfah 8 SKP INFO 2 | 2018
RADIKALISIERUNG tons, einer Gemeinde oder einer Stadt, len. Diese Massnahmen sollten bei eine solche Stelle bezeichnet wird, die r adikalisierten Personen im Strafver Nationaler Aktionsplan den lokalen Behörden oder betroffenen fahren, im Strafvollzug (einschliesslich zur Verhinderung Personen und Angehörigen für Bera Bewährung) oder auch ausserhalb zur und Bekämpfung von Radikalisierung tung und zur Vermittlung von Wissen Anwendung kommen. Dabei sind den und gewalttätigem zur Verfügung steht. Eine solche Stelle unterschiedlichen Bedürfnissen und Extremismus kann bei unterschiedlichen Behörden Anforderungen von Kindern und Er 4. Dezember 2017 angesiedelt sein. Wichtig ist jedoch, wachsenen Rechnung zu tragen (Mass dass diese Stellen gut vernetzt sind, nahme 21 a und b). damit je nach Problematik die Anfrage Bei der Umsetzung der verschiede an die entsprechende Stelle bzw. Fach nen Ausstiegs- und Reintegrations person weitergeleitet werden kann. mass nahmen muss sich die lokale Ebene dabei auf nationales und inter Wissen und Expertise nationales Expertenwissen sowie auf Für Fachpersonen aus dem Erzie wissenschaftliche Studien zu dieser hungs-, Sozial- und Jugendbereich so Thematik stützen können. Zu diesem wie für die Polizei und das Personal des Zweck soll ein nationaler Expertenpool Der NAP präsentiert eine Auswahl an Justizvollzugs sind geeignete Aus- und eingerichtet werden, der den Behör geeigneten Massnahmen in der Weiterbildungen anzubieten, damit sie den/Vollzugsinstanzen einen Referenz Verhinderung und Bekämpfung von Zeichen einer Radikalisierung früh rahmen bietet sowie das nötige Fach Radikalisierung und gewalttätigem zeitig erkennen und entsprechend han wissen bereitstellt und dabei auch die Extremismus in all seinen Formen. deln können (Massnahme 2). Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede www.svs.admin.ch > Dokumentation Empfehlung schliesst auch die Zivilge berücksichtigt. Die Expertinnen und sellschaft mit ein. Denn ihr Einbezug Experten verfügen über das erforder und ihre Unterstützung ist von grosser liche Wissen, um die mit der Reinte Bedeutung, weil ihre Mitwirkung und gration von radikalisierten Personen rungsaustausch (vertikal und horizon Mitbestimmung positive Entscheide beauftragten Behörden/Instanzen zu tal) zwischen den verschiedenen zu unterstützen, das gesellschaftliche unterstützen und zu beraten. Fachper ständigen Instanzen voraus. Die Mass Zusammengehörigkeitsgefühl stärken sonen aus dem zivilgesellschaftlichen nahme 15 im Aktionsplan sieht deshalb und Ängste, Unsicher heiten und Dis Bereich, die über entsprechende Kom die Regelung dieses Informationsaus kriminierungstendenzen mildern oder petenzen verfügen, sollen ebenfalls als tausches zwischen den Behörden, res diese gar abbauen. Folglich sollten Expertin/als Experte fungieren (Mass pektive die Schaffung der dafür not Verantwortliche von Sport-, Kultur-, nahme 24). wendigen Gesetzesgrundlage vor. und Freizeitvereinen durch ihre natio Eine weitere Empfehlung hat den nalen Verbände oder von kantonalen Umsetzung des Nationalen Aufbau eines behörden- und institu und kommunalen Behörden zur The Aktionsplans tionsübergreifenden kantonalen Bedro matik mittels Information und Schulung Die Implementierung der im Aktions hungsmanagements zum Gegenstand. sensibilisiert werden (Massnahme 5). plan enthaltenen Massnahmen erfolgt Es soll ermöglichen, dass das Ge ebenfalls auf der Grundlage der er fährdungspotenzial von Personen oder Ausstieg und Reintegration läuterten Prinzipien. Denn nur im inter Grup pen, die der Polizei bereits be Für den Umgang mit radikalisierten disziplinären Verbund von staatlichen kannt sind, frühzeitig erkannt wird. Personen ist eine interdisziplinäre Zu und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen Geeignete In strumente sollen erlau sammenarbeit ebenfalls unabdingbar, und Akteuren kann dieses Phänomen ben, das Gefährdungspotenzial richtig wie die beiden folgenden Massnahmen frühzeitig verhindert und diesem effi einzuschätzen und mit geeigneten verdeutlichen. zient begegnet werden, respektive die Mass nahmen zu entschärfen (Mass Ein Referenzkatalog mit möglichen Wiedereingliederung von radikalisier nahme 14). Massnahmen (einschliesslich Zuständig ten Personen in die Gesellschaft gelin Zentral für die Früherkennung von keiten und Verfahren zur Zusammen gen. Radikalisierung sind zudem Fach- und arbeit) nach interdisziplinärem Ansatz Bereits existierende Massnahmen, Beratungsstellen, die das Umfeld be wird empfohlen: Massnahmen, die einer Programme und Initiativen der uni raten und gezielt intervenieren. Die seits in den forensisch-psychiatrisch/ versellen, selektiven und indizierten Massnahme 10 sieht deshalb vor, dass psychologischen und andererseits in Prävention in den Bereichen Bildung, je nach Grösse und Funktion eines Kan den sozialpädagogischen Bereich fal S ozia l es, Integration, Gewalt- und SKP INFO 2 | 2018 9
RADIKALISIERUNG riminalprävention sowie Anti-Diskri K Bemühungen zudem durch das Natio tiert und Informationen für die Bevölke minierung sind dabei weiterzuführen, nale Impulsprogramm und durch die rung auf der Internetseite ch.ch und stärker zu verbreiten und mit den Nationale Koordinationsstelle. www.svs.admin.ch bereitstellt. Massnahmen des Nationalen Aktions plans zu ergänzen. Nationale Koordinationsstelle Nationales Impulsprogramm Welche Empfehlungen des Nationa Die Nationale Koordinationsstelle för Mit dem auf fünf Jahre befristeten len Aktionsplans wie und in welchem Um dert die Vernetzung zwischen den zu Impulsprogramm ermöglicht der Bund fang umgesetzt werden, liegt schliess ständigen Akteurinnen und Akteuren eine finanzielle Unterstützung von lich in der Entscheidungs kompetenz von allen Staatsebenen und der Zivil neuen sowie bestehenden Projekten, der zuständigen Behörden. Denn die gesellschaft wie diese im Rahmen der die von der kantonalen und kommu Anforderungen und die Bedürfnisse so gemeinsam mit der Schweizerischen nalen Ebene sowie der Zivilgesellschaft wie die Strukturen und die Ressourcen Kriminalprävention organisierten T agung initiiert werden mit dem Ziel, einen sind je nach Region unterschiedlich für Fachpersonen zum Thema Verhin Beitrag zur Umsetzung der im Natio vorhanden und ausgestaltet. Zugleich derung und Bekämpfung von Radika nalen Aktionsplan enthaltenen Mass ist der politische Rückhalt unabdingbar. lisierung und gewalttätigem Extre nahmen zu leisten. Sie sollen insbe Dies einerseits für die breite Abstüt mismus vom 14. November 2018 mög sondere der Sensibilisierung, Informa zung und Legitimierung der Arbeit der lich sein wird. Des Weiteren ist sie für tion, Wissensvermittlung, Beratung zuständigen Stellen und anderseits für den Wissens- und Erfahrungstransfer und Weiterbildung dienen. Bei Mass die Finanzierung von Mitteln zur Imple zuständig, indem sie Fachpersonen nahmen der Zivilgesellschaft wird eine mentierung der notwendigen Massnah über Literatur, Konzepte, Broschüren, enge Abstimmung mit den Behörden men. Verstärkt werden die regionalen Weiterbildungsveranstaltungen orien vorausgesetzt. Finanzhilfen für Massnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus Der Bund kann im Rahmen der Umset- • Ihr Projekt oder Programm muss • Informationen zur Projektorganisation zung des NAP Massnahmen in Form bereits zu mindestens 50 Prozent von Projekten und Programmen von finanziert sein. Die vom Bund geleis Formulare mit den Anforderungskri Kantonen, Gemeinden, Städten und der tete Unterstützung beträgt maximal terien für die Einreichung von Ge Zivilgesellschaft mit einem Impulspro- 50 Prozent der gesamten Ausgaben. suchen können beim Sicherheitsver gramm unterstützen, die die Verhinde- • Die Gesuche müssen bestimmten bund Schweiz bezogen werden: www. rung und Bekämpfung von Radikalisie- Vorgaben entsprechen (siehe ins svs.admin.ch. Die erste Eingabefrist ist rung und gewalttätigem Extremismus besondere Artikel 2–4, 7 und 8 der der 30. September 2018. Da der Bund in all seinen Formen zum Ziel haben. Verordnung und Erläuterungen) finanzielle Beiträge ab 2019 bis 2023 Die Projekte und Programme sollen • Richtlinien sprechen kann, wird die Eingabe von insbesondere der Sensibilisierung, In- • Budgetbeispiel Gesuchen auch in den Jahren 2019 formation, Wissensvermittlung, Bera- • Raster für den Schlussbericht bis 2022 möglich sein. Die nächste tung und Weiterbildung dienen. Bei Ausschreibung ist voraussichtlich im Massnahmen der Zivilgesellschaft wird Ihr vollständiges Dossier enthält: Frühling 2019. eine enge Abstimmung mit den Behör- • Gesuchsformular den vorausgesetzt. • Budget für das Projekt Organisationen des öffentlichen und • Budget der Trägerschaft für das Kontakt privaten Rechts mit Sitz in der Schweiz l aufende Jahr sowie Budget und Sicherheitsverbund Schweiz können für die Ersuchung um finan Finanzplan für die Folgejahre Frau Janine Aeberhard zielle Unterstützung ein Gesuch beim • Kopie der geltenden Statuten der Tel. 058 464 43 17 Sicherheitsverbund Schweiz einreichen. gesuchstellenden Trägerschaft janine.aeberhard@gs-vbs.admin.ch • Aktueller Kontoauszug oder letzter Gesuche Jahres- bzw. Geschäftsbericht der Bundesamt für Polizei fedpol Möchten Sie ein Gesuch einreichen, gesuchstellenden Trägerschaft Herr Philippe Piatti dann beachten Sie bitte die nachste- • Einzahlungsschein der gesuch Tel. 058 464 16 74 henden Punkte: stellenden Trägerschaft philippe.piatti@fedpol.admin.ch 10 SKP INFO 2 | 2018
RADIKALISIERUNG Prävention von Radikalisie nur gegen den islamistischen Extre mismus richtet. Extreme Verhaltens rung und gewalttätigem weisen können verschiedene Formen annehmen, und es werden alle Aus wüchse, mit denen unsere Gesellschaft Extremismus konfrontiert sein kann, ins Visier ge nommen. Der Begriff der Radikalisie rung wird zudem ausgehend von seiner Der Kanton Waadt hat vor Kurzem ein kantonales Definition im Nationalen Aktionsplan zur Verhinderung und Bekämpfung von Dispositiv zur Prävention von Radikalisierung und Radikalisierung und gewalttätigem Ex gewalttätigem Extremismus eingeführt. Es um tremismus ausgelegt. Darin steht, dass fasst ein Online-Kontaktformular und eine Hotline, die Radikalisierung ein Prozess ist, «bei dem eine Person immer extreme die der Bevölkerung an sieben Tagen der Woche re politische, soziale oder religiöse Be zur Verfügung steht. strebungen annimmt, allenfalls bis hin zum Einsatz von extremer Gewalt, um ihre Ziele zu erreichen». Zwei Formen der Radikali sierung sind besonders En cas d’inquiétudes en raison du aktuell und können hier hervorgehoben comportement de l’une ou l’autre werden: die gewaltbereite politische de vos proches qui peut laisser penser à un rapprochement avec und die gewaltbereite religiöse Radika des individus ou des idéologies lisierung. Beide erklären den Rückgriff menant à la violence. Utiliser un formulaire de contact sur le site internet auf Gewalt für rechtmässig und können www.vd.ch/ in allen politischen Bewegungen und allen Religionen vorkommen. radicalisations Der Alltag zeigt, dass die Bevölke ou envoyer un courrier électronique : radicalisations@vd.ch rung in diesem Bereich ganz unter schiedliche Sorgen und Fragen haben Appeler la permanence téléphonique au kann, weshalb jede Anfrage gesondert betrachtet werden muss. Hinzu kommt, 0800 88 44 00 dass die Phase der Früherkennung ein de 6h à 22 h, 7J / 7 Vos demandes et coordonnées resteront zentrales Element ist, um eine drohen strictement confidentielles. de Radikalisierung zu verhindern. Dies Attention, en cas d’urgence appelez la police au 117 gilt vor allem, wenn es sich um Minder jährige handelt, die sich beispielsweise Das Waadtländer Dispositiv stützt sich auf zwei Hauptachsen: eine Telefon-Hotline und in der Familie oder Schule auffällig eine Einsatzgruppe zur Bearbeitung und Überwachung der Fälle. verhalten. Deshalb sind Instrumente, die eine Kontaktaufnahme erleichtern, so immens wichtig: Sie ermöglichen es Nachdem die terroristische Gewalt in men hat, ist der Kampf gegen Radikali dem Umfeld der be troffenen Person, Europa in den letzten Jahren zugenom sierung und gewalttätigen Extremis den entscheidenden Schritt zu tun und mus für verschiedene nationale Regie Rat bei Fachpersonen zu holen, bevor rungen und europäische Instanzen zu sich die Situation verschlimmert. Das Autor einer allgemeinen Priorität geworden. Ziel besteht darin, den Bruch mit der Auch die Schweiz ist von den Risiken im Familie, der Schule oder dem beruf Jean-Christophe Zusammenhang mit dem gewalttätigen lichen Umfeld zu verhindern und die Sauterel Extremismus in seinen vielfältigen For Beziehung zu Personen aufrechtzuer Leiter Kommuni kation und men betroffen. Vor diesem Hintergrund halten, die sich extremen und gewalt Öffentlichkeits hat der Kanton Waadt beschlossen, tätigen politischen, gesellschaftlichen arbeit Waadtländer sich eines speziellen Präventionsin oder religiösen Bewegungen und Ideo zvg Kantonspolizei struments zu bedienen, wobei betont logien zuwenden könnten. Konkret werden muss, dass sich dieses nicht stützt sich das Waadtländer Dispositiv SKP INFO 2 | 2018 11
RADIKALISIERUNG auf zwei Haupt achsen: eine Telefon- werden die relevanten Informationen Proble matik ist, Vertreterinnen und Hotline und eine Einsatzgruppe zur Be an eine Einsatzgruppe weitergeleitet, Vertreter aus unterschiedlichsten Be arbeitung und Überwachung der Fälle. die die weitere Bearbeitung und Über reichen – von der Bildung bis hin zu den wachung des Falles übernimmt. Dieses Sozialversicherungen – zusammenzu Hotline der Kantonspolizei bereichsübergreifende Team umfasst bringen, muss nicht weiter erläutert Damit die Bevölkerung ihre Sorgen vier Personen: je eine Vertretung des werden. Vor dem Hintergrund des nicht betreffend dem Verhalten eines Ange Amtes für Jugendschutz (SPJ), des Am immer unproblematischen Umgangs hörigen mit jemandem teilen oder auch tes für Sozialvorsorge und Sozialhilfe mit heiklen Daten in den letzten Jahren einfach allgemeine Fragen oder An (SPAS) und der Waadtländer Kantons ist es entscheidend, dass die Vorgaben liegen in diesem Bereich melden kann, polizei sowie den Präfekten des Bezirks des Bundesgesetzes über den Daten wurde eine Hotline eingerichtet. Die Lausanne, der das Präsidium wahr schutz (DSG) streng eingehalten wird. Nummer 0800 88 44 00, die jeden Tag nimmt. Ausserdem kann die Einsatz Die involvierten Instanzen gewähr von 6 Uhr bis 22 Uhr kostenlos angeru gruppe bei Bedarf auf die anderen leisten den Schutz der Daten auf allen fen werden kann, wird von Mitarbeiten Dienststellen des Kantons oder auch Ebenen. Die Einsatzgruppe ist gestützt den der Einsatz- und Übermittlungs externe Partner zurückgreifen. Ziel auf ein vom Staatsrat verabschiedetes zentrale (Centrale d’engagement et de dieses Vorgehens ist es, Massnahmen Dekret berechtigt, sensible Personen transmission CET) der Waadtländer vorzuschlagen, damit Personen, die daten zu bearbeiten. Kantonspolizei betreut. Sie sind in sich in einem Radikalisierungsprozess ihrem beruflichen Alltag zuständig für befinden oder zu gewalttätigem Extre Ein Genfer Pilotprojekt als die Entgegennahme von Notrufen und mismus neigen, frühzeitig aus einem Inspiration daher gewohnt, sich um Anfragen aus problematischen Umfeld gelöst und Das Genfer Pilotprojekt «Gardez-le der Bevölkerung zu kümmern. Zudem wieder integriert werden können. Sol lien» hat das Waadtländer Dispositiv haben alle Mitarbeitenden der Hotline che Massnahmen umfassen beispiels inspiriert. Die beiden Systeme sind in eine spezielle Schulung absolviert und weise eine soziale und berufliche einigen A spekten vergleichbar, aber sie dabei insbesondere vom Wissen von Betreuung, damit gefährdete Personen unterscheiden sich durch die Art und Géraldine Casutt vom Interkantonalen einen Ausbildungsplatz, eine Beschäf Weise, wie die Anfragen und Meldungen Informationszentrum über religiöse tigung oder eine Arbeitsstelle finden. der Bevölkerung behandelt werden. Im Gruppierungen (Centre intercantonal Im Rahmen des Präventionsdispo Kanton Waadt ist die bereits bestehen d’information sur les croyances, CIC) sitivs wurde auch eine strategische de Einsatz- und Übermittlungszentrale und von Waadtländer Polizistinnen und Gruppe mit je einem Vertreter aus allen CET dafür zuständig, die zur Kantons Polizisten profitiert, die auf den Bereich kantonalen Departementen gebildet. polizei gehört. In Genf wird dies anders Radikalisierung und gewalttätigen Ext Wie wichtig es bei dieser Art von gehandhabt: Dort wird auf ein Gremium remismus spezialisiert sind. zurückgegriffen, das unabhängig von Um der Bevölkerung möglichst der Polizei ist. viele Kontaktmöglichkeiten zu bieten, wurde zudem parallel zur Hotline auf Gardez In beiden Fällen bleibt das Ziel aber das gleiche: frühzeitig eingreifen, um der Webseite www.vd.ch/radicalisation ein Online-Kontaktformular aufgeschal le lien Prévention des radicalisations religieuses et politiques violentes einen Bruch mit der Familie, der Schule oder im beruflichen Bereich zu verhin tet. Der einfache Zugang und die Ge dern, der oft am Anfang einer Radikali währleistung eines lückenlosen Daten sierung steht, und der Bevölkerung schutzes sind grundlegende Elemente eine einfache und effiziente Möglichkeit des Dispositivs. Sie können entschei bieten, um ihre Sorgen zu teilen. dend dazu beitragen, dass zögernde Ausser dem arbeiten beide Dispositive Personen ihre Zweifel überwinden und Besoin d’une écoute ? D’une orientation ? eng mit dem Interkantonalen Informa ihre Befürchtungen melden. D’un conseil ? D’une information ? D’un entretien ? D’une formation ? tionszentrum über religiöse Gruppie Trois services gratuits garantissent rungen (CIC) zusammen. Diese private Eine bereichsübergreifende l’anonymat et la confidentialité : 1 ) Permanence téléphonique : gemeinnützige Stiftung, die unabhängig Einsatzgruppe 0800 900 777 ( 24h / 24, 7 j/ 7 ) 2 ) Formulaire de contact : www.gardezlelien.ch 3 ) Informations spécialisées et personnalisées von religiösen Institutionen ist, steht par le Centre intercantonal d’information Das Dispositiv ist so strukturiert, dass sur les croyances ( CIC ) : 022 735 47 50 ( heures de bureau ) der Bevölkerung der Kantone Genf, die Kantonspolizei in Fällen, in denen Waadt, Wallis und Tessin kostenlos zur sich ein Sicherheitsrisiko bestätigt, Verfügung, um Fragen im Zusammen zvg direkt die notwendigen Schritte ein Inspiriert vom Nachbarkanton und hang mit religiösen Praktiken zu beant leiten kann. Nach einer ersten Triage seinem Pilotprojekt «Gardez le lien». worten (Telefon 022 735 47 50). 12 SKP INFO 2 | 2018
RADIKALISIERUNG Der Radikalisierung in all werter ist es, was die Städte tagtäglich für die Sicherheit der gesamten Bevöl ihren Formen begegnen kerung leisten. Um die Städte bei dieser Mammut aufgabe auf bestmögliche Weise zu unterstützen, hat der Städteverband Radikalisierung ist mehr als Islamismus. das Thema Radikalisierung früh aufge Auch anders motivierte Radikalisierungsformen griffen und bearbeitet dieses seither intensiv. gefährden unsere Werte und das friedliche Im Juni 2016 zum Beispiel organi Zusammenleben unserer Gesellschaft. sierten wir gemeinsam mit der Stadt Bern eine nationale Tagung zum Thema Radikalisierung und machten dabei Radikalisierung hat viele Gesichter. Von den kann, insbesondere «die Lage im deutlich – u.a. auch indem wir alle be Links- oder Rechtsradikalen und Fuss Bereich Linksextremismus (…) ver teiligten Akteure zu Wort kommen lies ballhooligans über hasserfüllte Bürger, schärft. Linksextrem motivierte Ge sen –, dass Radikalisierungsprävention die zu Einzeltätern werden, bis hin zu walttaten richten sich nicht nur gegen nur gelingen kann, wenn die Aufgabe religiösen Extremisten. S achen, sondern auch (…) insbesondere im Verbund aller Staatsebenen gelöst In den Banlieues französischer bei Polizeieinsätzen gegen die Sicher wird. Deshalb forderten wir Bund und Grossstädte mit einem sehr hohen Aus heitskräfte. Die Linksextremen gehen Kantone auf, die Städte künftig konse länderanteil muslimischer Herkunft ist dabei mit äusserster Aggressivität quent in sicherheitspolitische Entschei die Arbeitslosigkeit, gerade unter jun vor»2. de einzubeziehen. gen Menschen, so hoch, dass die da Und auch rund um grosse Sport Dieser Forderung kamen Bund und raus resultierende Perspektivlosigkeit anlässe kommt es immer wieder zu Kantone kurz darauf nach, nämlich als immer wieder darin mündet, dass sich gewalttätigen Auseinandersetzungen, die Politische Plattform des Sicher junge Menschen dem radikalen Isla bei denen Sicherheitskräfte, aber auch heitsverbunds Schweiz (SVS) im Sep mismus zuwenden. Menschen aus der Zivilgesellschaft, tember 2016 ihren Delegierten beauf In Deutschland ist nicht nur die An verletzt werden. tragte, gemeinsam mit Bund, Kantonen, zahl rechtsextrem motivierter Anschlä Städten und Gemeinden einen Nationa ge weiterhin hoch – 2017 wurde im Die Rolle der Städte bei der len Aktionsplan zur Bekämpfung von Durchschnitt fast täglich ein Anschlag Radikalisierungsprävention Radikalisierung und gewalttätigem Ex auf eine Asylbewerberunterkunft ver Gewaltextreme Ereignisse sind in tremismus (NAP) zu erarbeiten. übt1. Ausländerfeindliche Kräfte wie bei Europa, aber auch in der Schweiz, spielsweise Pegida treten auch immer häufiger und vielfältiger geworden. Der Städteverband: Enga öffentlicher und medienwirksamer auf. Bedenkt man, dass heute rund drei gierter Partner des tripartit In der Schweiz hat sich, wie dem Viertel der Schweizer Bevölkerung im ausgearbeiteten NAP Lagebericht 2018 des Nachrichten urbanen Raum leben, wird deutlich, Der Städteverband wirkte mit Vertre dienstes des Bundes entnommen wer dass den Städten bei der Radikalisie tern verschiedener Städte von Anfang rungsprävention eine besondere Rolle an sehr engagiert in den verschiedenen zukommt. Brennende gesellschaftliche Gremien und Teilprojekten des NAP Autorin Fragen treten hier zuerst in Erschei mit. Die tripartite Zusammenarbeit war Renate Amstutz nung. Und durch die Nähe zur Bevölke aufgrund der verschiedenen involvier Wirtschaftswis rung ist die kommunale Ebene die erste ten Akteuren und ihren unterschiedli senschafterin / lic. Anlaufstelle für Betroffene und be chen Hintergründen und Bedürfnissen rer. pol., ist seit 2008 Direktorin des sorgte Bürgerinnen und Bürger. Die indes keine leichte Aufgabe. Nichts Schweizerischen Herausforderungen, die sich dabei destotrotz hatten wir von Beginn weg Städteverbandes. stellen, sind gross, die Ressourcen konkrete Erwartungen an die Ausarbei zvg jedoch oft knapp. Umso bemerkens tung und das Endergebnis des NAP: So sollten aus Sicht des Städteverbandes 1 ZEIT ONLINE: «Jeden Tag ein Anschlag auf eine Asylbewerberunterkunft», unter: alle relevanten Akteure aller Staats https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-11/bundeskriminalamt-anschlag- ebenen und der Zivilgesellschaft einbe asylbewerberheime-fluechtlinge (abgerufen am 28.5.2018) 2 Nachrichtendienst des Bundes: «Sicherheit Schweiz» 2018, Seite 55, unter https://www.admin.ch/ zogen und bestehende Massnahmen/ gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-70611.html (abgerufen 30.4.2018) Instrumente möglichst flächendeckend SKP INFO 2 | 2018 13
RADIKALISIERUNG Keystone/Marcel Bieri In der Schweiz hat sich, wie dem Lagebericht 2018 des Nachrichtendienstes des Bundes entnommen werden kann, insbesondere die Lage im Bereich Linksextremismus verschärft. erfasst werden. Auf diese Weise wür kutieren und voneinander zu lernen. v erband resp. die Städte sind dabei für den die interdisziplinäre Zusammen Über ebendiese Plattform konnten wir rund die Hälfte der Massnahmen (mit-) arbeit gefördert und das Teilen von auch viele wertvolle Praxisinputs sam verantwortlich. Und die gute Nachricht bestehendem und neuem Wissen er meln und direkt in die Ausarbeitung ist: Eigentlich alle Massnahmen, für möglicht. Besonders wichtig war den des NAP einbringen. Denn die Städte deren Umsetzung gemäss NAP die Städten dabei eine politisch abgestütz können bereits zahlreiche, erfolgreich Städte resp. der Städteverband verant te Umsetzung und eine finanzielle Un umgesetzte Präventionsmassnahmen wortlich sind, sind/werden bereits heute terstützung bestehender, lokaler Mass vorweisen. in irgendeiner Form in einer oder meh nahmen, wenn diese über einzelne reren Städten umgesetzt. So haben – Städte hinauswirken. Die Städte als Vorreiter um nur einige wenige Beispiele zu Parallel zu den Arbeiten am NAP Am 4. Dezember 2017 wurde der NAP nen nen – verschiedene Städte, u.a. setzten wir eine städtische Arbeits der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin Bern, Winterthur und Zürich, ihre in die gruppe ein, welche den involvierten wurden 26 Massnahmen beschlossen, Radikalisierungsprävention involvier A kteuren seither eine regelmässige die in fünf Handlungsfelder gruppiert ten Behörden für das Thema sensibili Plattform bietet, um aktuelle Heraus sind. Diese sollen nun innerhalb von siert und verschiedene Leitfäden zum forderungen und Massnahmen zu dis 5 Jahren umgesetzt werden. Der Städte Thema ausgearbeitet. 14 SKP INFO 2 | 2018
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