Aufsteigende Tendenz Wie Brasiliens Wirtschaft im WM-Jahr aufgestellt ist - Niederrheinische IHK
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IHK, Postfach 10 15 08, 47015 Duisburg • A 07373 PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt. www.ihk-niederrhein.de April 4 • 2014 Aufsteigende Tendenz Wie Brasiliens Wirtschaft im WM-Jahr aufgestellt ist Seite 8 (12) Werben mit der Fußball-WM (30) Tierisch gut! Vorsicht vor Lizenzverstößen – IHK berät Unternehmen Sachverstand aus Kamp-Lintfort
Editorial Editorial Dauerstau am Niederrhein? Wie sehr der Zahn der Zeit an der Infrastruktur in unserer Region genagt hat, lässt sich auch am Zustand vieler Brücken ablesen: Bröckelnder Beton und rostiger Stahl sind die offenkundigen Anzeichen dafür, dass diese neuralgischen Punkte jahrzehntelang auf Verschleiß gefahren wurden. Auch die Verkehrsteilnehmer am Niederrhein können ein Lied davon singen. Zwischen Mai und Oktober werden sie erneut auf eine Geduldsprobe gestellt. In dieser Zeit wird die Berliner Brücke auf der Autobahn A 59 umfassend saniert. Hierzu ist eine Vollsperrung von jeweils rund elf Wochen pro Fahrtrichtung geplant. Das bedeutet: Täglich müssen mindestens 35 000 Fahrzeuge auf eine alternative Route umgeleitet werden. Berufspendler sollten sich während der Sperrung also noch früher auf den Weg zur Ar- beit machen. Unternehmen müssen frühzeitig logistische Prozesse prüfen und gegebe- nenfalls zusätzliche Fahrzeuge und Personal bereitstellen. Der Handel in der Duisburger City wird dafür werben, dass es sich für Kunden auch weiterhin lohnt, in der Innenstadt shoppen zu gehen. Die A 59 ist ein Paradebeispiel für eine verfehlte Verkehrspolitik. Das eigentliche Ziel, der Ausbau auf sechs Spuren, lässt schon so lange auf sich warten, dass jetzt vorab noch einmal saniert werden muss. Dies verdeutlicht: Es mangelt an einer vorausschauenden Planung und ausreichenden Mitteln. Zur Erinnerung: Im Wahljahr 2013 stand der Zustand der Verkehrsinfrastruktur ganz oben auf der politischen Agenda. Fünf Milliarden Euro zusätzlich hat die Große Koalition für den Verkehrsetat beschlossen, verteilt auf vier Jahre. Aber: Allein für Erhaltungsmaß- nahmen fehlen 7,2 Milliarden Euro – im Jahr, wohlgemerkt. Die neue Bundesregierung ist deshalb in der Pflicht, hier deutlich nachzubessern. Dr. Stefan Dietzfelbinger Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK April 2014 • Seite 1
8 14 18 30 32 (8) Wie fit ist Brasiliens Wirtschaft? (30) Tierisch gut! Bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Juni heißt es Daumen drücken für Unternehmen mit Bezug zur Tierwelt sind am Niederrhein zahl- unsere Nationalmannschaft. Gastgeber Brasilien zählt zu den Favori- reich vertreten. In der tw-Reihe „Tierisch gut!“ werden einige da- ten. Doch wie steht das Land ökonomisch da? „tw“ gibt einen Einblick, von vorgestellt. Wie zum Beispiel die Firma Pflanzenhandel Win- in welcher Form sich Brasiliens Wirtschaft im WM-Jahr präsentiert. kendick in Kamp-Lintfort, die Zoos in ganz Europa mit Bambus Titelfoto: iStockphoto.com/JohanSjolander beliefert. (14) Special zum IHK-Jahresthema (32) Bevorzugte Zahlungsarten im Internet 20 bis 30 Prozent – so gering sind die Stromerzeugungs- und -lie- Als Unternehmen bei Onlinekäufen ein einziges Zahlungsverfah- ferungskosten am Endkundenpreis mittlerweile. Welche Stell- ren anzubieten, reicht in der Regel nicht aus. Die Studie „Erfolgs- schrauben verändert werden müssen, um den Wettbewerb zu faktor Payment“ hat die bevorzugten Zahlungsmittel von Kun- stärken, erläutert Dr. Sebastian Bolay vom Deutschen Industrie- den in Onlineshops unter die Lupe genommen. und Handelskammertag. (18) Verkehrspolitischer Dialog Beim Unternehmergespräch in Wesel mit Enak Ferlemann, Parla- „tw aktuell“ – mentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Das Wirtschaftsmagazin im TV-Format. Die komplette ging es unter anderem um den Bundesverkehrswegeplan. Der Sendung zu ausgewählten Themen dieser Ausgabe Meinungsaustausch stand aber auch im Zusammenhang mit der kann über den QR-Code oder über die Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de aufgerufen werden. Eröffnung der neuen Ortsumgehung B 58 bei Büderich. Inhalt Editorial Wirtschaft und Region Betriebspraxis (1) Dauerstau am Niederrhein? (16) Vereinte Nationen zeichnen (32) Die Rechnung ist die Nr. 1 im Netz Emscher-Umbau aus (33) Neues aus den Hochschulen Kompakt (18) Im Dialog mit dem Wirtschaftsministerium (4) IHKs zeichnen Journalisten für (21) Perspektiven für Bergbauflächen (42) Handelsregister Wirtschaftsberichterstattung aus (45) Impressum (5) Termine kompakt Unternehmen im Blick (5) Ab sofort Lkw-Maut in Großbritannien (24) Das tw-Wirtschaftsbild Betriebspraxis plus (6) Abfälle sind bares Geld wert (25) Rhiem profitiert vom Onlinehandel (46) Changemanagement – wie es geht (28) Duisburg trumpft erneut (7) IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion als Logistikstandort auf (48) Einblick (29) Alltours: Sommergeschäft Titelthema wirft seine Schatten voraus Beilagenhinweis: (8) Wie fit ist Brasiliens Wirtschaft? Verschiedenen Teilen dieser Ausgabe liegen Beilagen von Wortmann aus Hülsdonk, easyFairs aus München und der Tierisch gut! K.C.K. Consulting GmbH aus Krefeld bei. Wir bitten um (14) Special zum IHK-Jahresthema (30) Firma mit tierischem Sachverstand freundliche Beachtung. Seite 2 • April 2014 70. Jahrgang April 2014
Kompakt l Vollständigkeitserklärungen der Unternehmen für 2013 IHK: Hinterlegen bis 1. Mai Unternehmen sollten ihre Vollständigkeitserklärung (VE) gemäß Verpackungsverordnung für das Berichtsjahr 2013 fristgerecht im IHK-VE-Register hinterlegen. Darauf weist die Niederrheinische IHK hin. Organisatorisch für die VE zuständig und Ansprechpart- ner für Rückfragen ist jeweils die örtliche Industrie- und Handels- kammer. Technisch erfolgt die Hinterlegung aber ausschließlich elektronisch über das VE-Register. Diese zentrale Informations-, Kommunikations- und Hinterlegungsstelle für die verpflichteten Unternehmen ist erreichbar unter www.ihk-ve-register.de. Foto: Hendrik Grzebatzki l Zahlen für Duisburg und den Kreis Wesel liegen vor Letzter gesetzlicher Termin für die Abgabe der Vollständigkeits- erklärung aus dem Berichtsjahr 2013 ist der 1. Mai 2014. Wer sei- So viele Übernachtungen wie nie ne VE später hinterlegt, riskiert empfindliche Geldbußen. Ab dem 2. Mai wird im VE-Register die Adressenliste der Unternehmen Der Niederrhein erfreut sich offenbar zunehmender Beliebtheit veröffentlicht, die eine Vollständigkeitserklärung abgegeben ha- bei Touristen. So meldet der Kreis Wesel Rekord-Übernachtungs- ben. Ansprechpartner: Jörg Winkelsträter, Telefon 0203 2821-229, zahlen für das vergangene Jahr: Exakt 744 119 Übernachtungen E-Mail winkelstraeter@niederrhein.ihk.de. l zählten die Statistiker des Landesamtes für Information und Technik. Der neue Höchststand bedeutet eine Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der touristische Umsatz durch Tages- und Übernachtungsgäste wird inzwischen auf jährlich mehr als 400 Millionen Euro allein im Kreis Wesel beziffert. Für Duisburg sehen die Zahlen ebenfalls sehr gut aus. Mit einer Steigerung von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (430 052 Übernachtungen) erweisen sich die Übernachtungszahlen als herausragend – die Stadt liegt damit an der Spitze in Nordrhein- Westfalen. l Foto: © panthermedia.net/Jürgen Wöhrle l 1000 Einreichungen zum Ernst-Schneider-Preis IHKs zeichnen Journalisten für Wirtschaftsberichterstattung aus Am Wettbewerb um den Ernst-Schneider-Preis der Industrie- und Handelskammern (IHKs), der die besten Wirtschaftsbeiträge auszeichnet, nehmen in diesem Jahr rund tausend Beiträge aller Mediengattungen teil. Die Einreichungen greifen die Themen auf, die die Gesellschaft bewegen: digitale Datennutzung, Ener- giewende, Zuwanderung oder Steuerhinterziehung. Unter den Bewerbern sind private und öffentlich-rechtliche Sender, „Die Zeit“, F.A.Z., taz, Welt, Spiegel, Stern und Süddeutsche Zeitung, Wirtschaftsmagazine oder auch Onlineportale. Der Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft ist nach dem Un- ternehmer und Kunstmäzen Ernst Schneider benannt, der von 1963 bis 1969 Präsident des Deutschen Industrie- und Handels- kammertages war, und mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. Die feierliche Preisverleihung wird von den sächsischen IHKs ausge- richtet und findet am 6. Oktober in Leipzig statt. Durch den Abend führt dann Maybrit Illner. l Foto: ESP Seite 4 • April 2014
Kompakt l Bekanntmachungen der IHK IHK-Service Immer aktuell im Internet Wichtiger Hinweis für die IHK-zugehörigen Unternehmen: Alle offiziellen Bekanntma- Termine kompakt chungen veröffentlicht die IHK zeitnah auf ihrer Homepage unter www.ihk-niederrhein. de/IHK-Bekanntmachungen. Damit stehen die Informationen schneller zur Verfügung Betriebswirtschaft für Nicht-Kaufleute als bei einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Thema Wirtschaft“. Hinsichtlich der Ver- Führungskräfte und Mitarbeiter müssen öffentlichungspflicht zählt die Bekanntmachung im Internet. Ist bei Beschlüssen Sat- in der Lage sein, finanz- und betriebs- zungsrecht der IHK berührt, so erfolgt die Veröffentlichung weiterhin in der IHK-Zeit- wirtschaftliche Fragen zu überblicken schrift „Thema Wirtschaft“. und wichtige Entscheidungen zu treffen. In diesem Zertifikatslehrgang lernen die Teilnehmer betriebswirtschaftliche Zu- Dies geht zurück auf einen Beschluss der Vollversammlung. Nähere Informationen bei sammenhänge kennen, um ihren Aufga- Ass. Matthias Wulfert, Geschäftsbereich Recht und Steuern, Telefon 0203 2821-309, benbereich kostenbewusst und gewinn- E-Mail wulfert@niederrhein.ihk.de. l orientiert zu führen. 30. April bis 25. Juni, mittwochs 17.30 bis 20.45 Uhr, freitags 16.30 bis 19.45 Uhr, in der IHK, Duisburg. Informationen und Anmeldung bei Ma- ria Kersten, Telefon 0203 2821-487. l IHK-Außenwirtschaftstag NRW im September E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Auf Auslandsmärkten heimisch werden IFAT Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, In diesem Jahr findet Abfall- & Rohstoffwirtschaft. 5. bis 9. der inzwischen 8. IHK- Mai, Messe München. www.ifat.de Außenwirtschaftstag NRW statt. Am 11. Sep- SMT Hybrid Packaging tember werden rund Internationale Fachmesse und Kon- 800 Besucher im Veran- gress für Systemintegration in der Mi- staltungszentrum „Gür- kroelektronik. 6. bis 8. Mai, Messezen- zenich“, Köln, erwartet. trum Nürnberg. Eingeladen sind alle Un- www.smt-exhibition.com ternehmen, die im Ausland aktiv sind oder dort aktiv werden wollen. In Workshops werden Control Fachthemen erörtert, darunter die Finanzierung und Sicherung von Auslandsgeschäften, Internationale Fachmesse für Quali- Geschäftschancen in Asien und Nordamerika, Zoll oder Compliance beim Export. tätssicherung. 6. bis 9. Mai, Messe Stuttgart. Zudem präsentieren sich internationale Unternehmen, Hochschulen und andere Einrichtun- www.control-messe.de gen als Aussteller. In einer extra eingerichteten eigenen Lounge können Unternehmen mit Vertretern von rund 50 Auslandshandelskammern in Kontakt treten. Dr. Benedikt Hüffer,Vize- Metpack präsident der IHK NRW, wird die Veranstaltung gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsminister Internationale Fachmesse für Metall- Garrelt Duin eröffnen. Weitere Informationen unter www.ihk-aussenwirtschaftstag-nrw.de verpackungen. 6. bis 10. Mai, Messege- oder bei Alexander Hoeckle, Telefon 0221 1640-550, E-Mail alexander.hoeckle@koeln.ihk.de. l lände Essen. www.metpack.de DNHK-Seminar Workshop „Netzwerken mit Niederlän- dern“ der Deutsch-Niederländischen l Transporte werden kostenpflichtig Handelskammer. 8. Mai, 13 bis 18 Uhr, Ab sofort Lkw-Maut in Großbritannien Ondernemersplein Roermond, Steegst- raat 5, 6041 EA Roermond (Niederlande). www.dnhk.org/seminars Großbritannien hat zum 1. April eine Lkw-Maut eingeführt. Dabei richtet sich die Höhe der Maut nach der Emissionsklasse des Fahrzeugs, dem Fahrzeuggewicht und der Ach- Seminar: Liquiditätsplanung senzahl. Sie ist für alle in- und ausländischen Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamt- Mangelnde Liquidität verursacht ver- gewicht von zwölf Tonnen und mehr zu entrichten. Sie wird zeitbezogen erhoben: Ange- meidbare Kosten und kann Unterneh- boten werden unter anderem eine Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresmaut. Für die men bis hin zur Zahlungsunfähigkeit gefährden. Mit diesem Seminar soll das schwergewichtigsten Fahrzeuge muss man entsprechend tief in die Tasche greifen. Problembewusstsein für drohende Zah- Zwischen zehn Pfund am Tag und bis zu 1000 Pfund im Jahr sind zu bezahlen. Zur Orien- lungsunfähigkeit geweckt werden. Es tierung: Ein Pfund entspricht ungefähr 1,20 Euro. l April 2014 • Seite 5
Kompakt l Zankapfel „Exportüberschuss“ IHK-Service Nutzen auch für europäische Partner Termine kompakt Mit deutlichen Worten hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Ber- lin, auf einen Prüfbericht der EU-Kommission reagiert. Darin hatte Brüssel den Export- werden Beispiele und Möglichkeiten überschuss Deutschlands als Risiko für die europäische Wirtschaft bezeichnet. Die gute aufgezeigt, die Liquidität und gleichzei- wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sei aber gerade auch für die EU-Partner von tig die Ertragslage zu verbessern. 12. Vorteil. Als gleichzeitiger Import-Europameister importiere die Bundesrepublik bei- Mai, 9 bis 16.30 Uhr, in der IHK, Duisburg. spielsweise doppelt so viel wie Frankreich, so der DIHK. Informationen und Anmeldung bei Ma- ria Kersten, Telefon 0203 2821-487. Die Kommission legt Deutschland nahe, seine Binnennachfrage und das mittelfristige E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Wachstum zu stärken. Dies mit Recht, so die IHK-Organisation: Gerade bei Investitionen be- Seminar: Führen für stehe Nachholbedarf, insbesondere bei solchen der öffentlichen Hand in die Infrastruktur. technische Führungskräfte Laut Koalitionsvertrag stehen dafür in der gesamten Legislaturperiode fünf Milliarden Euro Um ihren Verantwortungsbereich zusätzlich bereit. Diese seien auch nötig, so der DIHK – allerdings pro Jahr. l nach „oben“ zu vertreten, benötigen Meister und Vorarbeiter auch eine ge- wisse diplomatische Kompetenz. Die- ses Seminar greift typische Situatio- nen auf und bereitet diese Mitarbeiter l IHK-Recyclingbörse boomt – etwa aus dem Metall-, Druck- oder Chemiebereich – auf anspruchsvolle Abfälle sind bares Geld wert Führungsaufgaben vor. 14. und 15. Mai, 9 bis 16.30 Uhr, in der IHK, Duisburg. Unternehmen machen weiterhin ihren Müll zu Geld - dies zeigt eine bundesweite Aus- Anmeldung bei Maria Kersten, Telefon wertung der IHK-Recyclingbörse für das Jahr 2013. 974 Inserate haben die Betriebe im 0203 2821-487. vergangenen Jahr aufgegeben, fast so viele wie im Rekordjahr 2012. Auch die Zahl der E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Interessenten lag fast auf Vorjahresniveau: Rund 101 000 Unternehmen suchten 2013 auf Wirtschaftstag Bulgarien der Plattform nach recycelfähigem Abfall und Reststoffen (2012: etwa 102.000). Vortragsveranstaltung zu Wirtschafts-, Rechts- und Steuerthemen. 15. Mai in Insgesamt haben seit dem bundesweiten Start im Jahr 1974 rund 890 000 Unternehmen die der IHK in Duisburg. Information und Inserate aufgerufen. Unter www.ihk-recyclingboerse.de können Betriebe kostenlose Anzei- Anmeldung bei Larissa Fuhrmann, Te- gen aufgeben und nach allen gängigen Stoffgruppen recherchieren. Spitzenreiter sind Kunst- lefon 0203 2821-347. stoffe, gefolgt von Metallen und Chemikalien. Ein ergänzender TV-Beitrag zu die- E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de sem Thema ist auch direkt über Ansprechpartner bei der Niederrheinischen den nebenstehenden QR-Code CeMAT oder in der tw-aktuell-Mediathek IHK: Jörg Winkelsträter, Telefon 0203 2821-229, unter www.ihk-niederrhein.de ab- Die Weltleitmesse der Intralogistik. 19. bis 23. Mai, Messegelände Hannover. E-Mail winkelstraeter@niederrhein.ihk.de. l rufbar. www.cemat.de Optatec Internationale Fachmesse für opti- sche Technologien, Komponenten und l Gebrauchte IT gesucht Systeme. 20. bis 22. Mai, Messegelän- de Frankfurt am Main. Mit Computerspenden weltweit helfen www.optatec-messe.de Interzoo Laut einer Bitkom-Studie gibt es in Deutschland ungefähr 22 Millionen ausrangierte Computer Internationale Fachmesse für den in Privathaushalten – solche in Unternehmen noch nicht mitgezählt. Das Projekt „Labdoo.org“ Heimtierbedarf. 29. Mai bis 1. Juni, sucht gebrauchte und funktionstüchtige PCs, um diese technisch aufbereitet Kindern welt- Messezentrum Nürnberg. weit zur Verfügung zu stellen und ihnen den Zugang zu Bildung und IT zu ermöglichen. www.interzoo.com In 91 Ländern unterstützt das Projekt über 270 Schulen mit kostenlosen und aufbereiteten Consense Laptops, eBook-Readern und Tablet-PCs. Vor der Weitergabe werden alle Daten durch drei- Internationale Fachmesse und Kon- faches Überschreiben der Festplatte gelöscht und danach mit einer kindgerechten gress für nachhaltiges Bauen, Inves- Lernsoftware bespielt. Für Firmen erstellt „Labdoo.org“ auf Wunsch auch einen Löschungs- tieren und Betreiben. 1. und 2. Juli, Mes- und Verwendungsnachweis, zum Beispiel bei hohen Compliance-Anforderungen. Ehren- se Stuttgart. amtliche Helfer bringen die Geräte an ihren Bestimmungsort. Ansprechpartner für Unter- www.consense-messe.de nehmen: Ralf Hamm, Telefon 0208 593515, E-Mail Rhein-Ruhr-Hub@Labdoo.org. l Seite 6 • April 2014
IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion IHK-Service Literatur-Tipp der Redaktion Software in der Logistik Über 500 Straßen sind hier nach Menschen benannt, die dadurch sozusagen zu „Schild- Bürgern“ geworden sind: Industriepioniere, Künstler und Vordenker, aber oft auch unbe- Unternehmen aus Industrie, kanntere Persönlichkeiten. Das Stadtporträt Handel und Dienstleistung klärt informativ und zugleich unterhaltsam produzieren riesige Daten- darüber auf, was diese Bürger miteinander mengen. Um das Potenzial und mit Duisburg verbindet. Was hat bei- dieses Big-Data-Bestands spielsweise Goethe mit Krupp, Haniel und auszuschöpfen, fehlen je- Grillo zu tun, was verbindet Kant, Mercator doch vielen Firmen und Behörden die nöti- und Bruckner, warum war und ist Duisburg gen Kenntnisse. Neue Technologien, IT-Lö- mit Namen wie Haniel, Krupp,Thyssen, Man- sungen und Systeme sollen helfen, mit der nesmann und Stinnes das Kraftzentrum der Datenflut fertig zu werden. Doch gleichzei- industriellen Entwicklung in Deutschland? tig erhöht die steigende Anzahl eingebun- Ebenso wird veranschaulicht, wie sich die dener externer Partner die Wahrscheinlich- Stadt zur Logistik-Drehscheibe entwickelte keit für Störungen in der Lieferkette. Um sie und warum Duisburg nicht nur blau, grün sicherer zu machen, beschäftigen sich viele und sportlich ist, sondern auch eine Stadt Firmen mit spezieller IT. Knackpunkte sind der Kunst und ein Innovationszentrum. Das hierbei immer kürzere Produktzyklen bei andere Duisburg, Josef Lehmkuhl, 320 Sei- steigender Produktkomplexität und sinken- ten, 24,80 Euro, ISBN 978-3-8260-5335-1, Ver- dem Eigenfertigungsanteil, volatile Märkte lag Königshausen & Neumann, Würzburg. und die Rohstoffverknappung. Warum die Zukunft der Logistik-IT in der Auswertung großer Datenmengen sowie in einem aus- CEO-Kommunikation gefeilten Risikomanagement liegt, zeigt der neue Band aus der Reihe „Software in der Logistik“. Marktübersichten, Best-Practice- Projekte und Unternehmensprofile der Wer heute ein Unternehmen lenkt, ist im- Softwareanbieter geben Anregungen und mer auch dessen Gesicht und muss die Rich- die richtigen Ansprechpartner an die Hand. tung vorgeben. Wie der CEO kommuniziert, Software in der Logistik – Big Data gezielt wirkt sich maßgeblich auf den Erfolg eines nutzen, Redaktion Logistik heute, Dortmun- Unternehmens aus. Katja Nagel zeigt in ih- der Fraunhofer-Institut für Materialfluss rem Buch, welche Problemstellungen CEO- und Logistik, 184 Seiten, 48 Euro, ISBN 978-3- Kommunikation meistern muss und was sie 94428-22-3, Huss-Verlag, München. leisten kann. Die Autorin will mit ihrem Buch Top-Managern, Führungskräften und Kom- munikatoren die theoretischen Grundlagen Das andere Duisburg erfolgreicher CEO-Kommunikation darlegen und illustrieren, wie diese in guten Zeiten professionalisiert werden kann, um in schwierigen Zeiten erfolgreich eingesetzt Die Stadt Duisburg hat in ihrer über tau- werden zu können. O-Töne aus Interviews sendjährigen Geschichte als Kaiserpfalz, mit 29 CEOs deutschsprachiger Unterneh- Hanse- und Universitätsstadt,Tabak-, Indust- men gewähren zudem Einblick in die aktuel- rie- und Logistik-Metropole Blütezeiten und le Praxis. Dr. Katja Nagel, CEO-Kommunikati- Niedergang im Wechsel erlebt. Autor Josef on als machtvolles Instrument zur Unter- Lehmkuhl, in Duisburg aufgewachsen, be- nehmensführung, 248 Seiten, 48 Euro, ISBN leuchtet die Stadt auf eine besondere Art: 978-3-7143-0249-3, Linde Verlag, Wien. April 2014 • Seite 7
Titelthema Wie fit ist Brasiliens Wirtschaft? 2014 ist nicht nur wegen der Fußball-WM ein besonderes Jahr – auch die bevorstehenden Wahlen werden richtungsweisend sein In rund zwei Monaten blicken alle Freunde des runden Leders ge- spannt in Richtung Zuckerhut. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft heißt es dann wieder Daumen drücken für unsere Nationalmann- schaft. Mit dabei im Kreise der Favoriten: Gastgeber Brasilien. Die Se- leção kann auf ihren Heimvorteil bauen. Doch wie steht das Land öko- nomisch da? „tw“ gibt einen Einblick, in welcher Form sich Brasiliens Wirtschaft im WM-Jahr präsentiert. Seite 8 • April 2014
Titelthema Auf dem Weg zur alten Top-Form Wirtschaft weiter im Wachstum – doch das Tempo hat merklich nachgelassen Sportlich derzeit in bester Verfassung, wirtschaftlich aber noch nicht wieder in Top-Form – dieser Zustand ist durchaus kennzeich- nend für Brasilien. Die Wirtschaft wächst zwar weiter, allerdings moderater als bisher. Nach einem ersten Konsumboom muss Bra- silien den Schritt vom aufstrebenden, aber in vielen Bereichen noch schwerfälligen Schwellenland zum modernen Wirtschafts- standort in Angriff nehmen. Deutsche Planung, Produktivität und Innovation dienen dabei als Vorbild. 2014 stellt für Brasilien ein ereignisrei- tion und Arbeitslosigkeit in der neuen ches Jahr dar – ganz besonders durch Mittelschicht schmälern die bis vor kur- die zeitliche Nähe des Megaevents Fuß- zem noch euphorische Kauflaune. Dazu ball-Weltmeisterschaft im Juni und der kommt das Ende von Steuersenkungen, Präsidentschafts-, Parlaments- und Gou- wie zum Beispiel im Kfz-Bereich. In der verneurswahlen im Oktober. Zum einen Folge sank der Zuwachs des privaten rückt Brasilien ins Scheinwerferlicht der Konsums seit 2010 von rund 7 Prozent Weltöffentlichkeit und hat die Chance, auf etwa 2,2 Prozent zum Ende des ver- sich als organisierter und sympathi- gangenen Jahres. scher Standort zu präsentieren. Zum an- deren könnten massive Proteste und Interessanter Absatzmarkt Ausschreitungen dem Standortimage nach- haltig schaden. Für dieses Jahr erwarten Marktexperten Brasiliens Wirtschaft wird in diesem ein Plus von nur noch 1,7 Prozent. Wegen Jahr voraussichtlich um rund 2,1 Prozent des noch niedrigen Pro-Kopf-Verbrauchs wachsen. Damit expandiert das Land et- vieler Güter und Dienstleistungen, der was stärker als die deutsche Volkswirt- generellen wirtschaftlichen und politi- schaft, der ein Plus zwischen 1,7 Prozent schen Stabilität und seiner Größe bleibt und 1,8 Prozent vorausgesagt wird. Wäh- Brasilien aber langfristig ein interessan- rend ein solches Wachstum für Deutsch- ter Absatzmarkt. land eine Beschleunigung darstellen würde, bedeutet der Wert für das aufstre- Die verarbeitende Industrie wird 2014 mit bende High-Potential-Schwellenland eine einem Plus von 2,5 Prozent wieder etwas leichte Konjunkturabschwächung. Eine besser in Gang kommen, prognostiziert Entwicklung, die insgesamt eher enttäu- der brasilianische Industrieverband CNI. schend ist. Neuer Wirtschaftsmotor sollen die Inves- titionen sein. Bislang konnte die inländi- Ein Grund dafür ist das vorläufige Ende sche Industrie nur bedingt vom Konsum- des Konsumbooms im Land. Ein geringe- wachstum der vergangenen Jahre profi- rer Zugang zu Krediten, höhere Zinsen tieren. Aufgrund des schwerfälligen Um- sowie eine zunehmende Sorge vor Infla- felds und der hohen lokalen Kosten April 2014 • Seite 9
Titelthema Geschäftskultur am Zuckerhut konnte sie ihre Produktion nicht im glei- en ist mit Abstand Deutschlands wich- chen Maß ausbauen, wie die Haushalte tigster Handelspartner in Lateinamerika. zusätzlich konsumierten. Deutschland tauscht mit Brasilien mehr Verhandlungen Waren aus als mit Mexiko, Argentinien In Brasilien gibt es meistens einen relativ In der Folge füllten Importe, insbesonde- und Chile zusammen. Das Handelsvolu- großen Verhandlungsspielraum. Die Prei- re aus Asien, diese Lücke. In Schlüsselsek- men lag nach Angaben des statisti- se schwanken in der Regel erheblich. toren schob die brasilianische Regierung schen Bundesamtes zwischen Novem- Durch kluges Verhandeln ist es gut mög- hier durch Vorgaben zur lokalen Wert- ber 2012 und Oktober 2013 bei 20,3 lich, einen günstigeren Preis zu erzielen. schöpfung einen Riegel vor. Besonders Milliarden Euro. Gefragt sind in Brasili- Vorsicht ist allerdings bei Dienstleistun- deutlich wurde dies im „Inovar Auto“-Re- en besonders Industriegüter, bei denen gen angebracht: Ein vermeintlicher Ra- gime der Kfz-Industrie. Dieses überzeug- deutsche Qualität weiterhin hohes An- batt bewirkt nicht selten eine qualitative te zahlreiche internationale Hersteller, in sehen genießt. Minderung zwischen den ursprünglich Brasilien Produktionen aufzubauen – dar- vereinbarten und den später tatsächlich unter Audi, BMW und Mercedes. Deutsche Firmen machen einen Anteil erbrachten Leistungen. von zehn Prozent des industriellen Brut- Erneut Investitionsplus toinlandsprodukts aus. Pro Jahr siedeln Gefälligkeiten sich rund 50 neue deutsche Firmen an. Um Gefälligkeiten oder Dienste zu erlan- Insgesamt sind es rund 1400 Unterneh- gen, reicht häufig ein Griff in die eigene „Inovar Auto“ enthält neben Vorgaben men, mit einem Schwerpunkt in den Tasche. Dabei spielt es keine Rolle, ob die zur lokalen Wertschöpfung auch Me- klassischen Branchen Kfz, Chemie und erbrachten Gefälligkeiten oder Dienste chanismen für mehr Innovation und Maschinenbau. Auch dynamische neue erbeten wurden: Ein Trinkgeld oder eine Energieeffizienz. Insgesamt will Brasili- Märkte wie Medizintechnik, Sicherheits- andere nette Aufmerksamkeit werden en die Rahmenbedingungen unterneh- technik, erneuerbare Energien und oft erwartet und gern angenommen. Ent- mensfreundlicher gestalten, damit die Energieeffizienz sowie Umwelttechnik scheidend ist jedoch, dass hierbei nicht heimische Industrie mit den internatio- ziehen deutsche Firmen an. das Gefühl vermittelt wurde, die Gefällig- nalen Wettbewerbern sowie auf Dritt- keit werde „gekauft“. Das zwischen- märkten erfolgreich konkurrieren kann. Aussicht auf mehr Wachstum menschliche Element ist wesentlich Experten erwarten für die Investitionen wichtiger als der Geldwert. Mit einem nach einem deutlichen Plus von sechs Lächeln kommt man oft sehr viel weiter bis sieben Prozent für 2014 ein Plus von Mit Blick auf die bevorstehenden Wah- als mit einem lässig gezückten Geld- vier bis fünf Prozent. len gilt seit diesem Monat ein gesetz- schein. licher Stopp öffentlicher Ausschrei- Die derzeitig etwas schwerfällige Phase bungen. Angesichts des späten Karne- Mentalität sehen viele Beobachter als Chance, vals, der vielen Feiertage (einschließ- Ein „Nein“ in der klaren deutschen Form überkommene Strukturen aufzubrechen lich eventueller Sonderfeiertage wäh- ist unüblich und wird als unangenehm und – anstatt auf schnelle Effekte – rend der WM) und der abwartenden empfunden. Ein „Ja“ bedeutet im Um- mehr auf effiziente und nachhaltige Lö- Haltung der Unternehmen, wer die kehrschluss noch lange keine feste Zusa- sungen zu setzen. Aus diesem Moderni- Wahl gewinnt, wird die zweite Jahres- ge. Direkte und konkrete Auseinander- sierungsbedarf ergeben sich Chancen hälfte wohl weniger dynamisch aus- setzungen werden gern vermieden. für deutsche Firmen. Deren Effizienz fallen. Ab 2015 könnten dann die Zei- Zusagen und Versprechungen werden und Produktivität werden auch in Brasi- chen wieder auf mehr Wachstum ste- aus Höflichkeit gegeben und um Mit- lien als internationaler Benchmark aner- hen – Brasilien dürfte also recht bald menschen nicht zu enttäuschen. Ver- kannt. Diese Faktoren waren auch in der auch wirtschaftlich wieder zu alter pflichtenden Charakter haben diese Zu- Vergangenheit ein steter Innovations- Bestform zurückfinden. sagen allerdings nicht. Auch allgemein motor für das Land. Siemens legte 1867 gehaltene Einladungen sind nicht immer die erste Telegrafenleitung. Daimler und Oliver Döhne, ernst gemeint. Im Allgemeinen herrscht Volkswagen bauten in den 50er-Jahren Germany Trade & Invest, Brasilien die Einstellung „Leben und leben lassen“: die bis heute erfolgreiche brasilianische Irgendwie wird schon alles klappen. Es Automobilindustrie auf. Viele weitere wird bevorzugt Optimismus gezeigt. Es deutsche Firmen brachten seither Inno- geht einem immer gut, denn Menschen, vationen und Technologien mit – und denen es nicht gut geht, werden im wei- das nicht nur in Zeiten des Booms, wie IHK-Infobox teren Umgang gemieden – geschäftlich das aktuelle Engagement von VW, Mer- wie privat. cedes, BASF und vieler anderer auch Anspre Ansp rech chpa part rtnenerr fü fürr da dass Th Them emaa AuAu-- ßenw ße nwir irts tsch chaf aftt be beii de derr Ni Nied eder errh rhei eini ni-- mittelständischer Firmen belegt. sche sc hen n IHIHK: K: Dr Dr.r. Tho homa mass HaHani nick cke, e, Te Tele le-- Quelle: AHK São Paulo fon fo n 02 020303 28 282121-2-284 84,, E- E-Ma Mailil ha hani nick cke@ e@ Die deutsch-brasilianischen Wirtschafts- nied ni eder errh rhei ein. n.ih ihkk.d.de. e. beziehungen sind gut und eng. Brasili- Seite 10 • April 2014
Titelthema Foto: thinkstockphotos.com/dabldy Wie einzelne Branchen aufgestellt sind Branche Situation/Wachstumsaussicht Kfz Hohe Investitionen wegen Kfz-Regime „Inovar Auto“, Ende der Steuersenkung, vorübergehend moderater Absatz (etwa ein Prozent), neue Dynamik ab 2015 erwartet. Maschinenbau Zurückhaltendes Investitionsklima, unter anderem wegen höherer Zinsen und abgeschwächtem Konsum, Förderkredite über nationale Entwicklungsbank. Chemie Solide Nachfrage, aber hohe Energiekosten, Steuersenkungen auf Grundchemikalienproduktion. Umwelttechnik Strengere Abfall- und Wasserpolitik, aber bürokratisches Umfeld. Pharmazie Hohes Umsatzwachstum, aber auch deutlich gestiegene Produktionskosten, Impulse durch neue Gesetzgebung für Biosimilare. Medizintechnik Hoher Nachholbedarf, alternde Bevölkerung, deutlich mehr private Zusatzversicherungen. Bauwirtschaft Wächst stärker als Gesamtwirtschaft, insbesondere Infrastrukturausbau, Wohnungs- und Bürobau in São Paulo und Rio de Janeiro. IKT Voraussichtlich zweistelliges Wachstum, starker Mobilfunk und Internetbegeisterung geben wichtige Impulse, IT aufgrund von staatlichem Ausgabenstopp gedrosselt. Elektro Wachstum 2014 um etwa fünf Prozent, Impulse durch dynamische Nachfrage nach Tablets, Smartphones und industriellen Serienprodukten. Erneuerbare Energie/Energieeffizienz Hohe Energiekosten machen Effizienzmaßnahmen interessant, mögliche Sonderförderung von Solarenergie, zahlreiche neue Wasserkraftwerke. Öl & Gas, Petrochemie, Schiffbau Großprojekt „Pre-Sal“-Offshorequellen, Aufbau von Explorationsflotte und Verarbeitungsindustrie. Bergbau Große unerschlossene Reserven, neue Branchenregeln in Arbeit. Quelle: Germany Trade & Invest April 2014 • Seite 11
Foto: istockphoto.com/franckreporter Titelthema Wirtschaft und Region Was die „WM-Wurst“ von der „Fan-Wurst“ unterscheidet IHK berät: Welche Werbeaktionen sind während der Fußball-Weltmeisterschaft erlaubt? Sportliche Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien werden vor allem auch von Händlern und Dienstleistern gerne für das eigene Marketing genutzt. Wer in diesem Zusammenhang Werbung platzieren will, sollte sich vorab jedoch gut informieren. Ein Verstoß gegen geltende Marken- und Schutzrechte der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) kann schnell teuer werden. Die FIFA ist Inhaberin etlicher Schutzrechte, Wer die Fußball-Weltmeisterschaft trotz- 2,50 Euro“ ließe sich anbieten, ohne dass die im Zusammenhang mit dem „2014 FIFA dem für Werbezwecke nutzen will, sollte der Verkäufer mit einem „bösen Nachge- World Cup“ verwendet werden. Neben dem – um auf Nummer sicher zu gehen – da- schmack“, etwa in Form einer Abmah- offiziellen Emblem, dem Gürteltier-Mas- rauf achten, dass die Werbung aus- nung, zu rechnen hätte. kottchen „Fuleco“ sowie dem Pokal ist auch schließlich beschreibend ist. Erlaubt sind der Slogan „All in one rhythm“ rechtlich ge- demzufolge etwa die Werbebotschaften Für Unternehmen hat die IHK in einem schützt. Darüber hinaus hat der Weltver- „Brasilianische Wochen: Für den Zeit- Merkblatt die wichtigsten Tipps zur Wer- band eine Vielzahl einzelner Begriffe oder raum der Fußball-Weltmeisterschaft sen- bung im Zusammenhang mit der Fuß- Wortkombinationen schützen lassen – dar- ken wir die Preise für alle Sportartikel um ball-WM zusammengestellt. Es enthält unter fallen unter anderem „Football World 20 Prozent“, oder „Für jedes geschossene unter anderem auch nützliche Links für Cup“, „Fan Fest“, „FIFA World Cup“, „World Tor der deutschen Nationalelf erhalten Gastronomen, die ein gewerbliches „Pu- Cup 2014“, „Brazil 2014“ sowie „WM 2014“. Sie drei Prozent Rabatt auf unser gesam- blic-Viewing“ organisieren wollen und tes Sortiment“. Auch eine „Fan-Wurst für dafür eine Lizenz der FIFA benötigen. l Unternehmen, die mit solchen Wortkom- binationen für ihre Produkte und Dienst- leistungen werben wollen, benötigen IHK-Infobox eine Genehmigung der FIFA. Die Schutz- rechte gehen dabei viel weiter, als man Das Me Das Merkrkbl blat attt st steh ehtt un unte terr ww wwww.i.ihk hk-- Ein er Ein ergägänz nzen endederr TV TV-V- vielleicht zunächst vermuten würde: nied ni eder errh rhei ein. n.de de/F /Fus ussb sbal allw lwel eltm tmei eist sterer-- Beit Be itrrag zu di dies esem em ThThee- scha sc haft ft-2 -201 0144 al alss Do Down wnlo load ad zu zurr Ve Verf rfüg ügun ung.g. ma isistt auauch ch di dire rekt kt üb über er Nicht für Werbezwecke geeignet wäre den de n ne nebe bens nste tehe hend nden en beispielsweise auch ein Imbiss, der den Mehr De Mehr Detatailils: s: Heik Heikee Bene Beneck cke, e, Te Tele lefo fon n QR--Co QR Code de ododer er in de derr twtw-- Namen „WM-Wurst“ trägt, da hier ein ge- 0203 02 03 28 2821 21-2 -25757, 7, E-M -Mai aill be bene neck cke@ e@ni nied eder er-- aktu ak tuel ell-l-Me Medidiat athe hekk un unte terr ww wwww.i.ihk hk-n -nie ie-- schützter Markenname der FIFA als Teil rhei rh ein. n.ih ihkk.d .de. e. derr de rrhe hein in.d .dee ab abru rufb fbar ar.r. eines Produktnamens verwendet wird. Seite 12 • April 2014
Special zum IHK-Jahresthema Den Markt für die Energiewende neu gestalten Grünen Strom durch bessere Vermarktungsmöglichkeiten einbinden Der Stromversorgung ist der Markt ab- Börse mitverscherbelt. Wer als Kunde heu- heute Käufer, weil das „grüne Gewissen“ handengekommen. Der Wettbewerb zwi- te „Grünstrom“ beziehen will, muss in aller mit Sicherheit und bezahlbaren Preisen schen verschiedenen Anbietern ist margi- Regel Wasserkraft aus Skandinavien oder kombiniert werden kann. nalisiert. 20 bis 30 Prozent – so gering sind den Alpen bestellen. Hier besteht dringen- die Stromerzeugungs- und -lieferungskos- der Handlungsbedarf. Der Kreativität des Marktes sind hierbei ten am Endkundenpreis mittlerweile. Das keine Grenzen gesetzt. Dadurch ergeben ist der Bereich, in dem sich Wettbewerb Der Deutsche Industrie- und Handels- sich auch neue Einnahmemöglichkeiten abspielen kann. Der Rest entfällt auf re- kammertag (DIHK) schlägt daher Folgen- für konventionelle Kraftwerke, insbeson- gulierte Netzentgelte und staatlich verur- des vor: Regenerative Anlagen werden dere für Gaskraftwerke. Sie sichern EE- sachte Komponenten wie die EEG-Umlage noch bis zum Jahr 2020 gefördert, indem Produkte ab und sorgen in der Mischkal- oder die Stromsteuer. sie eine Prämie für ein bestimmtes Kon- kulation für Preise, bei denen diese auch tingent an eingespeisten Kilowattstun- eine Nachfrage finden. Die Einführung In der Stromerzeugung bildet sich der den erhalten. Dies führt zu marktgerech- von Kapazitätszahlungen für Kraftwerke Preis bei mittlerweile fast einem Viertel terem Verhalten, weil bei negativen Prei- könnte sich dann auch für die Jahre nach der Kilowattstunden nicht am Markt. So sen an der Börse die Anlage abgeregelt 2020 als vermeidbar erweisen. hoch ist der Anteil erneuerbarer Energi- wird. Anlagen erhalten ferner Zertifikate, en, deren staatlich festgesetzte Einspei- mit denen sie ihre grüne Eigenschaft Optimierungspotenzial severgütungen dem Wettbewerb – und nachweisen können. Dafür kümmern sie damit auch dem europäischen Strombin- sich selbst um den Verkauf ihres Stroms nenmarkt – entzogen sind. Auf diese Ent- – der Terminmarkt steht ihnen offen. Ein Betreibern konventioneller Kraftwerke wicklung kann es nur eine Antwort ge- Windrad kann nicht alleine sicheren geht es schlecht: Die Preise sind auf- ben: Mehr Markt, und zwar auf europäi- Strom für jede Zeit anbieten, weil der grund des raschen Ausbaus erneuerbarer scher Ebene. Wind nicht konstant weht. Energien und der vorhandenen Überka- pazitäten im Keller. Viele Betreiber spre- Erneuerbare Energien (EE) müssen ge- Das „grüne Gewissen“ chen daher von Stilllegungen, wenn es schützt werden, weil sie im Wettbewerb keine zusätzlichen Einnahmen für etwas mit konventionellen Kraftwerken nicht gibt, was die meisten erneuerbaren Ener- bestehen können, lautet ein weit verbrei- Aber es gibt ja noch die Möglichkeit der gien nicht können: Leistung rund um die tetes Credo. Diese Aussage unterstellt im- Zusammenarbeit. Eine solche ist zum Bei- Uhr anbieten. plizit, dass es keine Nachfrage nach erneu- spiel mit Biomasseanlagen möglich. Sie erbaren Energien gibt und allein der Preis ist im Moment aufgrund des Preises Der DIHK plädiert für eine vorsichtige Her- für den Strom zählt. Fast jeder fünfte Be- ohne eine Förderung nur für wenige angehensweise an dieses Thema. Mögli- trieb deckte aber schon 2013 seinen Be- Nachfrager interessant. Anders sieht es cherweise kommt man um die Einführung darf ganz oder in Teilen mit grünem Strom aus, wenn sich der Windradbetreiber die solcher Zahlungen aufgrund von Proble- ab. Der Einkauf von Ökostrom gehört also notwendige Ergänzung durch einen Ver- men mit der Versorgungssicherheit nicht in vielen Unternehmen bereits zum guten trag mit einem Gaskraftwerk sichert herum. Aber zuvor gibt es noch zahlreiche Ton. Das Problem: Als Marke gibt es und dadurch ein anteiliges EE-Produkt Optimierungspotenziale im bestehenden „Grünstrom made in Germany“ praktisch schafft. Ein solches Koppelprodukt, be- System, wie zum Beispiel grenzüberschrei- nicht zu kaufen. Strom aus Windrädern stehend zum Beispiel aus 50 Prozent tenden Netzausbau, Lastmanagement, und Solaranlagen wird vielmehr an der Wind und 50 Prozent Gas, findet schon Energieeffizienz und Eigenerzeugung. Seite 14 • April 2014
Special zum IHK-Jahresthema Reformvorschläge für das EEG DIHK-Stellungnahme an das Bundesministerium übermittelt Eigenerzeugung leistet nicht nur aus Gerade auch für die Unternehmen am Die Reform des EEG folgt unter anderem Gründen der Versorgungssicherheit ei- Niederrhein ist die bis zum Sommer den nachstehenden Grundsätzen: nen wichtigen Beitrag zur Energiewen- dieses Jahres angestrebte Novelle des • Der Ausbaukorridor für erneuerbare de. Sie öffnet erneuerbaren Energien Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Energien wird im Gesetz festgelegt. einen weiteren Markt ohne Förderung. relevant. Im Rahmen einer Kabinetts- • Die erneuerbaren Energien sollen so Deshalb ist es wichtig, dass auf Eigen- klausur wurden zu Jahresbeginn ent- ausgebaut werden, dass die Ausbauzie- erzeugung – wie bisher – keine EEG- sprechende Eckpunkte verabschiedet. le erreicht und die Kosten begrenzt Umlage fällig wird. Der Vorwurf, Eigen- Länder und Verbände waren anschlie- werden. Der Ausbau der erneuerbaren erzeuger seien „Entsolidarisierer“, läuft ßend aufgefordert, ihre Stellungnah- Energien wird auf kostengünstige Tech- ins Leere. Denn sonst wären auch alle men zum Reformentwurf beim Bun- nologien beschränkt. Stromsparer Entsolidarisierer, weil sie desministerium für Wirtschaft und • Bestehende Überförderungen werden ab- ebenfalls für gesparte Kilowattstunden Energie (BMWi) bis zum 12. März elek- gebaut, Boni gestrichen und die Förde- keine EEG-Umlage zahlen. Sinnvoll ist tronisch einzureichen. rung durchgehend degressiv ausgestaltet. aber ein Anschlusspreis für den Netzzu- • Spätestens 2017 soll die Förderhöhe über gang für alle Nutzer – wie ihn die In- Auch die Niederrheinische IHK hatte Un- Ausschreibungen ermittelt werden. Zur dustrie schon heute zahlt, um die Infra- ternehmen vor Ort um ihre Einschätzun- besseren Marktintegration der erneuer- struktur zu finanzieren. gen gebeten und diese anschließend baren Energien wird eine verpflichtende gebündelt an den Dachverband der IHK- Direktvermarktung eingeführt. Grenzüberschreitend Organisation, den Deutschen Industrie- • Alle Stromverbraucher werden ange- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin, messen an den Kosten beteiligt. Dabei die Netze ausbauen weitergeleitet. Der DIHK hat auf dieser soll die internationale Wettbewerbsfä- Basis eine Stellungnahme an das BMWi higkeit der stromintensiven Industrien Deutschland ist gut beraten, sich wieder eingereicht. Insbesondere der Vorschlag nicht gefährdet werden. für die Vollendung des europäischen zur Einbeziehung der Energieeigenerzeu- • Die Reform wird europarechtskonform Strombinnenmarkts einzusetzen. Nur gung für Alt- und Neuanlagen in die EEG- gestaltet, und das EEG soll deutlich ver- europäisch bleiben die Strompreise für Umlage ist aus Sicht der Niederrheini- einfacht werden. alle Unternehmen und Verbraucher in schen IHK problematisch. Dies schade der EU auf einem vertretbaren Niveau. der Energiewende und widerspreche Die Niederrheinische IHK wird sich wei- Voraussetzung ist der Ausbau der grenz- hinsichtlich der Altanlagen dem Vertrau- ter dafür einsetzen, dass die zukünftige überschreitenden Netze. Das hilft auch ensschutz, so die IHK. Was für Photovolta- Energiepolitik in der Region wettbe- der Versorgungssicherheit, weil die ik und Windkraft gelte, müsse auch für werbsorientiert gestaltet wird. l höchste Last des Jahres in den Mit- die Energieeigenerzeugung von Unter- gliedsstaaten zu unterschiedlichen Zei- nehmen gültig sein. Ansonsten bestehe ten auftritt. Die Perspektive einer markt- die Gefahr, dass sich die Anlagen nicht IHK-Infobox wirtschaftlichen Energiewende kann mehr rechneten. In der Folge würde die Mehr De Mehr Deta tailils: s: El Elis isab abet eth h No Nokeke-S -Schchäf äfer er,r, daher nur europäisch sein. Eigen-Stromerzeugung zurückgefahren Tele Te lefo fonn 02 0203 03 020282 821-1-28 283, 3, E- E-Ma Mailil no noke ke@ @ und verstärkt Kraftwerke zur Grundver- nied ni eder errh rhei ein. n.ihihkk.d .de. e. Dr. Sebastian Bolay, (DIHK), sorgung in Anspruch genommen. Referatsleiter Strommarkt, Erneuerbare Energien, Energiepolitik April 2014 • Seite 15
Wirtschaft und Region Die Emscher bei Duisburg. Foto: Emschergenossenschaft Vereinte Nationen zeichnen werden seit 1992 insgesamt knapp 4,5 Milliarden Euro in das Groß- projekt investiert. In den 90er-Jahren entstanden bereits vier neue Emscher-Umbau aus Großkläranlagen an der Emscher. Bis 2020 entstehen rund 400 Ki- UNO würdigt „beispielhaftes Generationenprojekt“ lometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen, 350 Kilometer Gewässerlandschaften werden naturnah umgestaltet. Eine besondere Auszeichnung steht der Emschergenossen- Zum Emscher-System gehören auch die Städte Duisburg und schaft mit Sitz in Essen bevor: Das Nationalkomitee der UN- Dinslaken. Mit dem Umbau sorgt die Emschergenossenschaft für Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zeichnet den eine moderne abwassertechnische Infrastruktur und für eine Emscher-Umbau, der sich bis an den Niederrhein erstreckt, als Neugestaltung des Emschertals. Heute noch offene Schmutz- offizielle Maßnahme der Weltdekade aus. Die Umgestaltung wasserläufe werden von sauberen Gewässern mit naturnahen wird von den Vereinten Nationen als „Beispiel für ein partizipa- Ufern abgelöst. Darüber hinaus werden neben den ökologischen tives Öko-Großprojekt“ gewürdigt. auch ökonomische und soziale Ziele verfolgt. Der Emscher-Um- bau sichert unter anderem rund 3 700 Arbeitsplätze. Der Umbau des Emscher-Systems ist eine europaweit einzigartige Maßnahme zur Revitalisierung eines Flussgebietes von rund 850 Die Auszeichnung des Generationenprojekts durch die UNO fin- Quadratkilometern Fläche. Über einen Zeitraum von fast 30 Jahren det am 30. April in Wolfsburg statt. l Besuch aus der türkischen Partnerstadt Gaziantep Wirtschaftsbeziehungen weiter intensivieren Seit 2005 verbindet Duisburg eine offizielle Städtepartnerschaft mit der türkischen Stadt Gaziantep. Von dort empfing die Nieder- rheinische IHK im Beisein des Duisburger Oberbürgermeisters Sören Link eine Delegation mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik. Im Rahmen des Besuchs am 5. März stellte IHK-Hauptge- schäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger die Region Niederrhein vor. Dr. As|m Güzelbey, Oberbürgermeister von Gaziantep, sowie Cahit Nak|boğlu, Leiter der Industriezone in Gaziantep, betonten dabei das große Interesse, die Wirtschaftsbeziehungen zu Duis- Auch der Eintrag in das Goldene Buch der IHK durfte nicht fehlen. V. l.: Dr. burg weiter zu intensivieren. l Stefan Dietzfelbinger, As| m Güzelbey, Sören Link. Foto: Hendrik Grzebatzki Seite 16 • April 2014
Wirtschaft und Region Blick in die Zukunft von getestet: mit Operationssaal, Patienten-, Schwestern- und Arztzimmern sowie einem Reha-Bereich mit Trainingsgeräten. Medizin und Pflege Daneben gibt es einen sogenannten „Care-Bereich“, in dem Besuch im Fraunhofer-Institut hinterließ starken Eindruck gezeigt wird, wie Technologien die Pflege im Jahr 2020 ausse- hen lassen könnten. Ein Badezimmerspiegel mit Touchscreen-Funktion, der De- Das Gesundheitsnetzwerk Niederrhein e. V. wurde im Herbst menzkranke bei der Körperpflege unterstützt? Ein energieef- 2013 gegründet. Aktuell hat der Verein 27 Mitglieder aus den fizienter Operationssaal, in dem sich der Patient durch eine verschiedensten Bereichen der Gesundheitswirtschaft. Ziel Spezialbrille Filme ansehen kann, und eine Krankenhausein- des Vereins ist unter anderem, den Wissenstransfer zu för- richtung, die Patienten mit technischem Know-how unter- dern, den Niederrhein als Kompetenzregion zu profilieren, stützt? Bei diesen Einblicken während ihres Besuchs im Fraun- die betriebliche Gesundheitsförderung voranzubringen und hofer inHaus-Zentrum, Duisburg, gab es für die Mitglieder des Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Branche zu Gesundheitsnetzwerks Niederrhein so einiges zu bestaunen. entwickeln. Darüber hinaus bietet der Verein den Mitglie- dern eine Plattform zum branchenübergreifenden Aus- Dr. Wolfgang Deiters und Vanessa Werner vom Fraunhofer-In- tausch. stitut gaben einen exklusiven Einblick in die Zukunft der me- dizinischen Entwicklung und Pflege. Denn im dortigen Hospi- Ansprechpartner bei der Niederrheinischen IHK: Michael Rüscher, tal- und Care-Labor wird das Krankenhaus der Zukunft Telefon 0203 2821-267, E-Mail ruescher@niederrhein.ihk.de. l Chancen und Risiken für die Wirtschaft in NRW Erster IHK-Fachkräftereport erschienen Zum ersten Mal hat IHK NRW die Ergebnisse der Konjunktur- und der Ausbildungsumfrage bei mehr als 4 000 Unternehmen in einem Report kompakt zusammengestellt. Mit dem „Fach- kräftereport 2013“ liefert IHK NRW Unternehmen und poli- tisch Verantwortlichen eine verlässliche Wissensgrundlage und damit ein wichtiges Instrument für zukunftsorientiertes Handeln. Den Bedarf an Fachkräften zu sichern, wird für Unternehmen durch den demografischen Wandel zunehmend schwieriger. Al- lerdings sind davon die Branchen und Regionen ganz unter- schiedlich betroffen. Der Kreis Kleve etwa kann die Entwick- zent der Unternehmen nicht alle Ausbildungsplätze mit ge- lung durch Zuzug abschwächen. Die Stadt Duisburg und der eigneten Bewerbern besetzen. Kreis Wesel hingegen verzeichnen bereits Engpässe. In einigen Branchen in NRW haben Unternehmen heute schon mit dem Wie sich ihr Fachkräftebedarf in Zukunft entwickelt, können Fachkräftemangel zu kämpfen, etwa in der Bau- oder der Ge- Unternehmen mit dem Demografierechner NRW herausfin- sundheitswirtschaft. Insgesamt sieht mehr als ein Viertel der den. Dieser skizziert beispielsweise, in welchen Abteilungen Betriebe den Fachkräftemangel als Risiko für die wirtschaftli- die Altersstruktur zu Problemen führen kann. Robert Schwei- che Entwicklung an. zog, Berater für Fachkräftesicherung bei der Niederrheini- schen IHK: „Gerade kleine und mittlere Unternehmen können Laut IHK-Fachkräftereport werden landesweit 360 000 Mitar- ihren zukünftigen Personalbedarf schwer einschätzen. Der beiter bereits im Jahr 2020 fehlen, 2030 sogar mehr als Demografierechner kann dann oft für den gewissen ,Aha-Ef- 750 000, bedingt durch den Eintritt der geburtenstarken Jahr- fekt‘ sorgen.“ gänge in den Ruhestand sowie die anhaltend niedrige Gebur- tenrate. Dabei werden im Jahr 2030 Akademiker nur rund fünf Der Fachkräftereport steht unter www.ihk-niederrhein.de/ Prozent des Fachkräfteengpasses ausmachen. Mehr als 90 Fachkraeftesicherung zum Download bereit. Ansprechpartner Prozent beträgt der Anteil fehlender beruflich qualifizierter bei der IHK für Fragen zum Demografierechner: Robert Fachkräfte. Grund dafür ist, dass immer mehr Schüler einen Schweizog, Telefon 0203 2821-367, E-Mail schweizog@nieder- Hochschulabschluss anstreben. Schon heute können 16 Pro- rhein.ihk.de. l April 2014 • Seite 17
Wirtschaft und Region Die Teilnehmer der Gesprächsrunde mit Staatssekretär Horzetzky (7. v. r.). Foto: Hendrik Grzebatzki Im Dialog mit dem Wirtschaftsministerium Staatssekretär Günther Horzetzky zu Gast in Duisburg Unternehmerinnen und Unternehmer vom Niederrhein hatten Regionen der Republik. Horzetzky warb dafür, beim Thema sich am 4. März zum Dialog mit einem hochrangigen Vertreter des Energiepreise den Vertrauensschutz in den Mittelpunkt zu stel- NRW-Wirtschaftsministeriums in der Niederrheinsichen IHK ver- len. Dieser dürfe nicht nur für die Betreiber von Photovoltaikan- abredet: Im wirtschaftspolitischen Gespräch mit Staatssekretär lagen eingefordert werden, er müsse zum Beispiel auch für die Günther Horzetzky standen insbesondere die Energiepolitik, der Eigenstromerzeugung von Unternehmen gelten. Entwurf des Landesentwicklungsplans, der NRW-Klimaschutzplan sowie wichtige Infrastrukturmaßnahmen auf der Agenda. Mit Blick auf das Mittelstandsgesetz des Landes mahnte Landers den verstärkten Abbau bürokratischer Hemmnisse, IHK-Präsident Burkhard Landers machte zu Beginn die Dimen- zum Beispiel bei Genehmigungsverfahren, an. Der Staatsse- sion der energiepolitischen Debatte für den Industriestandort kretär sicherte zu, dass die Landesregierung jedem Hinweis Niederrhein deutlich. Mit zehn Prozent des industriellen Ener- nachgehe, der nicht im Einklang mit der Idee des Gesetzes gieverbrauchs sei der Niederrhein eine der energieintensivsten stehe. l Verkehrspolitischer Dialog wurde kontrovers geführt Unternehmergespräch mit Staatssekretär Ferlemann in Wesel Bundesverkehrswegeplan und Lärmschutz, Eiserner Rhein und Betuwe-Linie, Luftverkehrssteuer und Maut, Binnenschifffahrt und Finanzierungsfragen: Die Tagesordnung beim Unterneh- mergespräch am 6. März im Weseler Welcome-Hotel fiel umfas- send aus. Der Meinungsaustausch mit dem Parlamentarischen Von links: Werner Schaurte-Küppers und Enak Ferlemann. Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferle- mann, stand aber auch im Zusammenhang mit der Eröffnung der neuen Ortsumgehung B 58 bei Büderich. verkehrswegeplanung genauso auf der Agenda zu haben wie die Nordhäfen. Zu Beginn der Gesprächsrunde richtete IHK-Vizepräsident Wer- ner Schaurte-Küppers den Fokus auf die künftigen Herausfor- Gänzlich überzeugen konnte er mit dieser Aussage nicht: Dieter derungen des Logistikstandorts Niederrhein, insbesondere mit Lindenblatt, offizieller NRW-Repräsentant des Hafens Antwerpen, Blick auf die Betuwe-Linie. Der Bau des dritten Gleises zwi- kritisierte die dem neuen Bundesverkehrswegeplan zugrunde lie- schen Emmerich und Oberhausen müsse zügig umgesetzt wer- gende Seeverkehrsprognose. Diese gehe für die Häfen in Hamburg den, so Schaurte-Küppers. In Richtung des Bundes mahnte er, und Bremen von deutlich höheren Wachstumsentwicklungen aus dafür zu sorgen, dass angesichts finanzieller Engpässe aus fünf als in den Westhäfen. Sie wirke sich auch auf Infrastrukturprojekte Jahren Bauzeit nicht 15 Jahre würden. Ferlemann unterstrich in wie den Eisernen Rhein aus, die Schienenverkehrsverbindung zwi- diesem Zusammenhang die verkehrliche Bedeutung der Betu- schen Antwerpen und der Rhein-Ruhr-Region. Hier zeigte sich Fer- we-Linie und versicherte, die ZARA-Häfen (Zeebrügge, Amster- lemann als Befürworter der sogenannten Brabant-Route. In NRW dam, Rotterdam, Antwerpen) mit Blick auf die künftige Bundes- wird indessen eine Streckenführung entlang der A 52 präferiert. Seite 18 • April 2014
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