UNTERSCHIEDLICH STARK AUSGEPRÄGTE GESCHLECHTSSPEZIFISCHE RENTENLÜCKEN IN GESETZLICHEN UND PRIVATEN RENTEN: WELCHE ROLLE SPIELEN ARBEITS-UND

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UNTERSCHIEDLICH STARK AUSGEPRÄGTE GESCHLECHTSSPEZIFISCHE RENTENLÜCKEN IN GESETZLICHEN UND PRIVATEN RENTEN: WELCHE ROLLE SPIELEN ARBEITS-UND
UNTERSCHIEDLICH STARK AUSGEPRÄGTE
GESCHLECHTSSPEZIFISCHE RENTENLÜCKEN IN
 GESETZLICHEN UND PRIVATEN RENTEN:

 WELCHE ROLLE SPIELEN ARBEITS- UND
 FAMILIENLEBENSVERLÄUFE?

 Carla Rowold
 Doktorantin, University of Oxford

 FNA Graduiertenkolloquium, 05. Juli 2022
 Session: Familie, Arbeit & Alterssicherung aus Genderperspektive
UNTERSCHIEDLICH STARK AUSGEPRÄGTE GESCHLECHTSSPEZIFISCHE RENTENLÜCKEN IN GESETZLICHEN UND PRIVATEN RENTEN: WELCHE ROLLE SPIELEN ARBEITS-UND
Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 I. EINORDNUNG & MOTIVATION

▪ Geschlechtsspezifische Rentenlücken in Europe stark ausgeprägt
 ▪ Forschungsfokus eher auf Geschlechterungleichheiten während der Erwerbsphase
 ▪ -> Forschung zu Rentenlücken benötigt (Kuitto et al. 2021)
▪ Zunehmende Relevanz durch demografischen Wandel & Haushaltszusammensetzung
 ▪ Frauen häufiger Altersarmutsrisiko ausgesetzt (bspw. Haitz 2015)

▪ Zur Erforschung von Rentenlücken relevant
 a) Nicht nur vorheriges Erwerbs- sondern auch Familienleben heranzuziehen (Allmendinger et al.
 1992; Ginn et al. 2001; Fasang 2010; Frericks 2020)

 b) Die Lebensverlaufsperspektive aufzunehmen (bspw. Foster and Ginn 2018)

▪ Fokus dieser Studie:
 I. Einbezug der Rolle des jährlichen Einkommens (in Interrelation mit dem Familienleben)
 ➢ Gleichbleibend hoher Gender Wage Gap in Deutschland (Schmieder and Wrohlich 2021; Schmitt and
 Auspurg 2022)

 II. Vergleich der Mechanismen der Rentenlücken in gesetzlicher und privater Rente
 ➢ Privatisierung der Rente (bspw. Ebbinghaus 2015)

 ▪ Westdeutschland 3
 Quelle: Hammerschmid & Rowold 2019a
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 II. THEORETISCHER UND INSTITUTIONELLER Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 HINTERGRUND

 Gender Pension Gap

 Geschlechts-
 spezifische Rentensystem
 Lebensverläufe
 ▪ Rentensysteme ‚bewerten‘ diese Lebensverläufe (Madero-Cabib & Fasang 2016)
▪ Lebensverläufe geformt durch individuelle Möglichkeiten
 ▪ Abhängig u.a. vom sozio-kulturellen, normativen und I. Starker Zusammenhang zwischen Beiträgen und Renteneinkommen: nachteilig
 für Renteneinkommen von Frauen (Horstmann et al. 2009; Grech 2013)
 wohlfahrtstaatlichen Kontext, Interdependenzen mit anderen
 Individuen und dem Zeitpunkt von Ereignissen (Elder et al. 2003; Bernardi II. Umverteilende Elemente, die Geschlechterungleichheiten adressieren: vorteilig
 et al. 2019) für Renteneinkommen von Frauen (Leitner 2001; Horstmann et al. 2009)
 ▪ Zuschläge für Sorgearbeit, Umgang mit Niedriglohn- oder Teilzeitarbeit
▪ Normativer Einfluss durch die traditionelle geschlechtsspezifische
 III. Private Renten besonders nachteilig für Frauen (e.g. Ginn 2004; Jefferson 2009;
 Arbeitsaufteilung in Westdeutschland im 21. Jh.: männlicher Möhring 2018)
 Alleinverdiener und weibliche Fürsorgerin/Teilzeitkraft) (bspw. Meyer
 & Pfau-Effinger 2006) Rentensystem in Deutschland (2006-2015)
 a) Zugang zu eigenständigen Rentenansprüchen
 ▪ Mindestbeitragsdauer mit 5 Jahren relativ gering
▪ Unterstützt durch institutionelle Gegebenheiten
 ▪ Steuerliche Incentivierungen (Ehegatten-Splitting), schlecht ausgebaute b) Rentenansprüche
 ▪ Beiträge werden als Rentenpunkte erfasst
 öffentliche Kinderbetreuung, langer Mutterschaftsurlaub
 ➢ Starker Zusammenhang zwischen stabilem Erwerbslohn und dem
➢ Stark ausgeprägte Ungleichheiten im Erwerbsleben (e.g. Anker 1998; Joshi Renteneinkommen
 & Davies 2002; Gangl & Ziefle 2009; Boeckmann et al. 2014; Schmitt & Auspurg 2022) ▪ 1 Rentenpunkt p. Kind (geb. vor 1992), Aufschlag für niedrige Rentenpunkte (max 75%
 von 1 Rentenpunkt bei mind. 35 Beitragsjahren)
➢ Akkumulation dieser über den Lebensverlauf bis zum Rentenalter c) Betriebliche und private Renten
 ▪ Nicht obligatorisch
 möglich (bspw. O’Rand 1996) ▪ Betriebliche Renten unterscheiden sich stark nach Branche und Betriebsgröße 4
 (Ebbinghaus 2018; Wiß 2020)
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 II. HINTERGRUND: BISHERIGER Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 FORSCHUNGSSTAND

a) Dekompositionsstudien
 ▪ Zerlegung der Rentenlücke in einen Teil, der auf unterschiedliche Charakteristika zurückzuführen ist (erklärter Anteil)
 und einen Teil, welcher auf unterschiedliche Rentenerträge für dieselben Charakteristika beruht (unerklärter Anteil)
 ▪ Für gesetzliches oder gesamtes Renteneinkommen und –vermögen in Deutschland:
 ▪ Großteil ‚erklärt‘ durch Unterschiede in der Summe der Jahre, die Frauen im Vergleich zu Männern vollzeitbeschäftigt waren
 (Frommert & Strauß 2013; Hänisch & Klos 2014; Cordova et al. 2021)
 ▪ Rentenlücke würde höher ausfallen, wenn Frauen nicht durchschnittlich mehr Jahre Teilzeitarbeit vorzuweisen hätten (im
 Vergleich zur Nichterwerbstätigkeit, Frommert & Strauß 2013; Cordova et al. 2021)
 ▪ International:
 ▪ Rolle von Einkommen hervorgehoben (Bonnet et al. 2020; Even & Macpherson 2004; Levine et al. 1999)
 ▪ Private Renten:
 ▪ Frankreich: Löhne relevanter als Erwerbstätigkeitsdauer (Bonnet et al. 2020)

b) Sequenzdatenanalysen
 ▪ Holistischer Ansatz, bildet Lebensverlaufsmuster ab und analysiert wie diese mit Renteneinkommen zusammenhängen
 ▪ Höchste Renteneinbußen für typisch-weibliche Lebensverlaufsmuster im Vergleich zum männlichen
 Standartlebensverlauf (verheirateter Vater, kontinuierliche Vollzeiterwerbstätigkeit) (Madero-Cabib & Fasang 2016)
 ▪ Höchstes Renteneinkommen von Frauen in Zweiverdiener-Paaren und niedrigstes in männlichen
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 Alleinverdienermodellen (Möhring & Weiland 2021)
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 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 III. FORSCHUNGSDESIGN

2-Schritt-Analyse
1) Multidimensionale Sequenzdatenanalyse
 ➢ Identifizierung und Kategorisierung typischer Arbeits- und Familienlebensverlaufsmuster
2) Kitagawa-Oaxaca-Blinder Dekomposition
 ➢ Zerlegung der Rentenlücke in verschiedene Mechanismen auf Basis der Lebensverlaufsmuster

▪ Ziel: Lebensverlaufs- und geschlechtersensitive Zerlegung der Rentenlücken (Rowold et al. 2022)
 1. Komplexitäten von Lebensverläufen werden erfasst und sichtbar
 ▪ Dauer, Zeitpunkt und Reihenfolge von Übergängen
 2. Interdependenzen von mehreren Dimensionen, bspw. Familie und Arbeit, können aufgenommen werden
 3. Viele wichtige Ausprägungen können gleichzeitig mit aufgenommen werden (keine Multikollinearität)
 4. Mechanismen werden sichtbar
 ▪ Geschlechtsspezifische Lebensverlaufsmuster oder unterschiedliche Rentenerträge für dieselben Lebensverläufe 6
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 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 III. HYPOTHESEN

1. Grundannahme
 a) Anteil der Rentenlücke auf weiblich dominierte Lebensverlaufsmuster (bspw. Sorgearbeit, Erwerbsunterbrechungen und
 Teilzeitarbeit parallel zur Mutterschaft) zurückzuführen (hypothesis 1a)
 b) Anteil der Rentenlücke assoziiert mit privilegierten, männlich dominierten Lebensverlaufsmustern (kontinuierliche
 Beamten- oder Hocheinkommenskarrieren parallel zur Vaterschaft) (hypothesis 1b)

2. Geschlechtsspezifische Umverteilung
 a) Rentenlücke reduziert durch höhere Rentenerträge von Müttern in typisch weibliche Lebensverlaufsmustern (hypothesis
 2a)
 b) Besonders sichtbar für die Geschlechterungleichheit in gesetzlichen Renteneinkommen (hypothesis 2b)

3. Gesetzliche und private Renten
 a) Private Renten: Stärkere Reproduktion von Geschlechterunterschieden in Lebensverläufen, die durch hohe Einkommen,
 Teilzeitarbeit oder Erwerbsunterbrechungen gekennzeichnet sind (im Vergleich zu gesetzlichen Renten) (hypothesis 3a)
 b) Private Renten: Stärkerer Zusammenhang von Rentenlücken mit niedrigeren Rentenerträgen von Frauen im Vergleich
 zu Männern in denselben Lebensverlaufsmuster dominiert durch Erwerbstätigkeit (hypothesis 3b)

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 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 IV. DATEN & METHODE

 Familienpolitiken Rentensystem
 Geschlechterrollen
 (u.a.) (2006-2015)

 Outcome:
 Arbeits- und Familienlebensverläufe, von bis: Renteneinkommen &
 Gender Pension Gap
Jahre 1939-1969 1986-2016
Alter 18 65
 ▪ Sample (SHARE), Westdeutschland
 ▪ SHARELIFE (W 3, 7) + SHARE-RV ▪ Wellen 2, 4, 5, 6 (2006-2015), n ♀ = 604, n ♂ = 669
 ▪ Retrospektive Survey & administrative ▪ Alter 65+ (Zeitpunkt des Interviews)
 ▪ Kohorten: 1920-1950, Median: 1941
 Daten
 ▪ Jährliches Renteneinkommen
 ▪ Informationen zu Arbeits- & Familienleben ▪ Gesetzliche, betriebliche & private Renten
 für jedes Jahr ▪ Finanzieller Unabhängigkeit: Rentenanwartschaften auf Basis
 eigener Anwartschaften (ohne Witwenrenten)
 ▪ Inklusive der jährlichen, relativen Lohnposition
 (Rentenpunkte) ▪ Menschen ohne Renteneinkommen mit einbezogen (0 €
 Renteneinkommen)
 ▪ Geschlechtsspezifischen Zugang zu Rentenanwartschaften8
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 IV. MULTIDIMENSIONALE Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 SEQUENZDATENANALYSE

▪ Identifikation und Kategorisierung von ähnlichen Lebensverlaufsmustern
 ▪ Explorativer Ansatz, Messung der Ähnlichkeiten aller Lebensverläufe miteinander & Clusteranalyse
 ▪ Outcome: Typologie ähnlicher Lebensverläufe als Cluster
 ▪ Für eine Einführung: Raab and Struffolino (2022)

▪ Multichannel sequence analysis (Pollock 2007)
 ▪ Berücksichtigung mehrer miteinander zusammenhängender Dimensionen
 ▪ Hier: Arbeits- und Familienleben

 R packages TraMineR, TraMineRextras (Gabadinho et al. 2011) and WeightedCluster (Studer 2013) 9
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 V. ERGEBNISSE DER SEQUENZDATENANALYSE Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 (SCHRITT 1)
Geschlechtsspezifische Verteilung Geschlechtsspezifische Verteilung

 Vorläufige Ergebnisse 10
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 V. ERGEBNISSE DER SEQUENZDATENANALYSE Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 (SCHRITT 1)

Geschlechtsspezifische Verteilung Geschlechtsspezifische Verteilung

 Vorläufige Ergebnisse 11
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 IV. KITAGAWA-OAXACA-BLINDER Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 DEKOMPOSITION

Zerlegt die durchschnittliche Rentenlücke in jährlichem Renteneinkommen zwischen Männern und Frauen:

 ത − ത = ( ത − ത )′ መ ∗ + ′
 ത መ − መ ∗ + ′
 ത መ ∗ − መ 
 (a) Erklärter Teil (b) Unerklärter Teil

Anteil der Rentenlücke
a) Zurückzuführen auf Unterschiede in Charakteristika, hier: geschlechtsspezifische Verteilung auf
 Lebensverlaufsmuster (& unterschiedliche Bewertung durch Rentensysteme)
 ▪ Bspw. Anteil der Lücke, welcher auf der Unterrepräsentanz von Frauen in gut honorierten Lebensverlaufsmustern
 beruht
b) Zurückzuführen auf Unterschiede in dem Rentenertrag für diesselben Charakteristika, hier: für dasselbe
 Lebensverlaufsmuster
 ▪ Bspw. Anteil der Lücke, der durch unterschiedliche Rentenerträge von Männern und Frauen in demselben
 Lebensverlaufsmuster entsteht

 STATA program oaxaca (Jann 2008) 12
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 V. ERGEBNISSE DER KOB-DEKOMPOSITION Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 (SCHRITT 2): GESAMTES RENTENEINKOMMEN

▪ 36.7% der gesamten Rentenlücke sind auf die Geschlechtsspezifische Rentenlücke im
 geschlechtsspezifische Verteilung auf unterschiedliche 60.71% (13.299€)
 Lebensverläufe zurückzuführen
 gesamten Rentenseinkommen (Ø)

 ▪ … und auf die ungleichen Renteneinkommen für diese
 geschlechtsspezifischen Lebensverläufe Zerlegt in erklärte & unerklärte Anteile nach Lebensverlaufsmustern:
 ▪ 20.86% der Rentenlücke hängen mit den ‘typisch
 weiblichen’ und durch Sorgearbeit dominierten
 Lebensverläufen zusammen, die nur geringe
 Renteneinkommen generieren (Cluster 5+6, hypothese 1b
 bestätigt)

 ▪ 19.68% mit kontinuierliche Erwerbsverlaufskarrieren in
 privilegierten Jobs, die hoch durch das Rentensystem
 honoriert warden und zu denen hauptsächlich Väter
 Zugang haben (Cluster 1+3, hypothesis 1b bestätigt)

 ▪ Gegensätzlicher Zusammenhang für Karrieren in unteren
 Lohnsektoren; Rentenlücke wäre höher, wenn Anteil an
 Mütter so hoch wäre wie der der Väter in diesen
 Lebensverläufen (Cluster 2)

▪ Unterschiede in den Rentenerträgen für denselben
 Lebensverlaufstyp zwischen den Geschlechtern spielen
 untergeordnete Rolle

 Vorläufige Ergebnisse 13
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 V. ERGEBNISSE DER KOB-DEKOMPOSITION Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 (SCHRITT 2): GESETZLICHES UND PRIVATES
 RENTENEINKOMMEN
Geschlechtsspezifische Gesetzliche Rente Private Renten
Rentenlücke (Ø) 58.3% (10.825€) 75.4% (2.337€)

 Zerlegt in a) erklärte Anteile: Zerlegt in b) unerklärte Anteile:
 Summe 37.33% 33.87% Summe 4.88% 29.67%

▪ Einfluss der Karrieren im hohen Lohnsegment durch private Renten getrieben: macht 24% ▪ Gesetzliche Rente: geschlechtersensitive Umverteilungstendenzen zu schwach um Rentenlücke
 der Lücke in privaten, aber nur 3% der Lücke in gesetzlichen Renten aus signifikant zu reduzieren ( hypothesis 2a & 2b abgelehnt)

▪ Auch größerer Zusammenhang der frauendominierten Lebensverläufe mit der Rentenlücke in ▪ Private Rente: größerer Anteil auf geschlechterspezifische Rentenerträge in heterogenen
 privaten Renten Lebensverlaufstypen zurückzuführen, aber nicht in erwerbszentrierten Lebensverläufen
 ➢ Stärkere Reproduktion der Geschlechterungleichheiten in der privaten Rente (Hypothese 3a (Hypotheses 3b abgelehnt) 14
 Vorläufige Ergebnisse
 bestätigt)
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 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 VI. ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION

Gesamte Rentenlücke
▪ Nur Lebensverlaufsmuster von Eltern treibt Rentenlücke an -> weil diese stark geschlechtersegregiert sind
 ▪ … in Interrelation mit der ungleichen Honorierung dieser geschlechtsspezifischen Lebensverläufe durch das Rentensystem
 ➢ Intratemporalen Interaktion von Politiken, die erst ein hohes Level an Geschlechterdifferenzen in den Lebensverläufen schaffen und diese
 dann durch die Rentensysteme ungleich bewerten
 ➢ Intratemporaler Zusammenhang von Institutionen sollte in einer lebensverlaufssensitiven Rentenpolitik mitgedacht werden!
 ➢ Bspw. kohortensensitiv
 ▪ Ältere Kohorten: Stärkere Umverteilung (& Ausweitung des Rentensplittings)
 ▪ Frauen, deren Lebensverlauf den normativen und institutionellen Erwartungen entsprach, geraten auch im Alter in finanzielle
 Abhängigkeit (21% der Rentenlücke darauf zurückzuführen)

 ▪ Jüngere & zukünftige Kohorten: Unterstützung egalitärerer Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit & Abbau der Ungleichheiten auf
 dem Arbeitsmarkt, besserer Zugang zu privaten Renten, Umverteilung

Rentenlücken in gesetzlichen und privaten Renten
 ▪ Geschlechtsspezifische Umverteilung reduziert Lücke nicht signifikant; geringe Honorierung von Sorgearbeit im gesetzlichen Rentensystem
 ▪ Geschlechtsspezifische Lebensverläufe spielen größere Rolle für private Renten, vor allem die Geschlechterunterschiede beim Lohn
 ▪ Stärkere Reproduktion von Geschlechterungleichheiten durch private Renten
 15
 ▪ Geschlechterungleichheiten im Lohn spielen über den Unterschied bei Erwerbspartizipation hinaus eine große Rolle
Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 VI. ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION

Nächste Schritte:
▪ Diese Studie
 ▪ Sensitivitätsanalysen
 ▪ Erweiterungen: Zerlegung über die Verteilung hinweg, Differenzierung zwischen Zugang zu und Renteneinkommen privater Renten?
▪ Analyse, welche Attribute von Lebensverläufen mit Rentenlücken zusammenhängen
 ▪ Dauer mit bestimmten Charakteristika, Abfolge oder Zeitpunkt

Weitere Forschung:
▪ Länder- und Kohortenvergleiche
▪ Analyse der aktuellen Rentenreformen
▪ Charakteristika über Erwerbspartizipation hinaus nötig
 ▪ Daten zu Segregation auf Industrien, Berufe & Unternehmensgrößen über den Lebensverlauf nötig

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Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 VI. DISKUSSION

Entwicklung der Rentenlücke in Zukunft?
▪ Abhängig von
 ▪ Entwicklung der Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt & Aufteilung der Sorgearbeit
 ▪ Honorierung von Teilzeit- und unbezahlter Sorgearbeit sowie Arbeit im unteren Lohnsegment durch
 das Rentensystem

Steigerung/Konstanz (bspw. Frommert & Strauß 2013; Frommert 2020) Reduktion (bspw. Hänisch & Klos 2013)

Zunehmender Anteil von Frauen in Teilzeitarbeit & Abnehmender Lohn Vermehrt Frauen im öffentlichen Sektor
für Teilzeitarbeit (auch im öffentlichen Sektor) als Erklärung für konstante
Lohnlücke (Schmitt and Auspurg 2022) Geringerer Anteil von Frauen mit kontinuierlicher Vollzeit-Sorgearbeit

Zunahme Relevanz privater Renten -> Reproduktion von Ungleichheiten Verbesserter Zugang zu privaten Renten

Konstanz geschlechterspezifischer Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt Rentenreformen (Ausbau Kindererziehungszeiten, umverteilende
 Elemente in privater Rente, Rentenpunkte-Upgrade für Beiträge während
Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitperioden länger als in Reformen Kindern < 10 Jahre)
vorgesehen

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DANKE!

carla.rowold@nuffield.ox.ac.uk

@c_rowold
Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 REFERENZEN I

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Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
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APPENDIX
Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten
 RENTENEINKOMMEN

 Einfluss des geschlechtsspezifischen Zugangs zu Renten auf den
 Public pension Gender Pension Gap
 1. Public old age pension
 2. Public old age supplementary pension or
 public old age second pension
 3. Public early retirement or pre-retirement
 pension
 4. Public main/second public disability
 insurance pension, or sickness benefits

 Pension income

Occupational pension Private pension
1. Occupational old age 1. Average payments of
 pension from the last job, regular life insurance
 from a second and/or a 2. Average payments of
 third job regular private annuity or
2. Occupational early private personal pension
 retirement pension
3. Occupational disability or
 invalidity insurance

 22
 BACK
 Quelle: Hammerschmid & Rowold 2019b
Rowold 2022

 KONFIDENZINTERVALLE – GESAMTES Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 RENTENEINKOMMEN

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Rowold 2022

 KONFIDENZINTERVALLE – GESETZLICHES Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 RENTENEINKOMMEN

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Rowold 2022

 KONFIDENZINTERVALLE – PRIVATES Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 RENTENEINKOMMEN

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Rowold 2022
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken

V. ERGEBNISSE DES OST-WEST-VERGLEICHES in gesetzlichen und privaten Renten

 ▪ Geringere
 Geschlechtersegregation auf
 verschieden
 Lebensverlaufsmuster in
 Ostdeutschland

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 V. ERGEBNISSE DES OST-WEST-VERGLEICHES: Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 ERKLÄRTER ANTEIL

Geschlechtsspezifische Rentenlücke (Ø) Westdeutschland Ostdeutschland
 60,71% (13.229€) 23,8% (3.044€)
Anteil erklärt durch geschlechtsspezifische
 36,7% 2,06%
Lebensverlaufsmuster insgesamt
 ▪ Geringere
 Geschlechtersegregation auf
 verschieden
 Lebensverlaufsmuster in
 Ostdeutschland nicht mit der
 Rentenlücke assoziiert

 ▪ Hohe
 Geschlechterungleichheiten
 im Renteneinkommen
 können vorgebeugt warden
 wenn der Wohlfahrtstaat
 einen Kontext bietet, welches
 eine egalitärere
 Arbeitsaufteilung ermöglicht
 und somit mütterliche
 Vollzeiterwerbstätigkeit

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 V. ERGEBNISSE DER ZERLEGUNG ÜBER DIE
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 VERTEILUNG: ERKLÄRTER ANTEIL

Total pension income Public pension income

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 V. ERGEBNISSE DER ZERLEGUNG ÜBER DIE
 Geschlechtsspezifische Rentenlücken
 in gesetzlichen und privaten Renten

 VERTEILUNG: UNERKLÄRTER ANTEIL

Total pension income Public pension income

 Vorläufige Ergebnisse 29
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