Verband für landwirtschaftliche Fachbildung - Organisation für berufliche Bildung im Agrarbereich - vlf Bayern

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Verband für landwirtschaftliche Fachbildung - Organisation für berufliche Bildung im Agrarbereich - vlf Bayern
Verband für landwirtschaftliche Fachbildung
                      Organisation für berufliche Bildung im Agrarbereich
                      Geschäftsstelle: Lechstraße 50 93059 Regensburg
                      Telefon: 0941 2083-0        Telefax: 0941 2083-200
                      E-Mail: poststelle@aelf-re.bayern.de
                      Internet: www.vlf-bayern.de

Rundschreiben                                                           April 2015

Liebe Mitglieder, liebe Ehemalige!

Mit diesem Rundbrief verabschiede ich mich von Ihnen als Geschäftsführerin des vlf
Regensburg. Ich bedanke mich sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit, für Ihre
Besuche bei unseren Veranstaltungen, für interessante Vorschläge zu Fortbildungs-
angeboten und für schöne gesellige Stunden. Der vorhergehenden und jetzigen Vor-
standschaft sage ich Dank für das unkomplizierte und vertrauensvolle Miteinander.

Seit 1. Dezember 2014 leite ich die Staatliche Führungsakademie für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten (FüAk) in Landshut. Die Führungsakademie ist eine Mit-
telbehörde; sie bündelt Aufgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten (StMELF) und setzt sie bei den nachgeordneten 47 Äm-
tern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) in Bayern um. Tätigkeitsberei-
che der Führungsakademie sind z.B. Verwaltung der Haushaltsmittel, Personalver-
waltung, Fachaufsicht in der Förderung, zentrale Beschaffung, IT-Ausstattung und
-Betreuung sowie die Ausbildung der Anwärter/innen und Referendar(e)/innen. Direkt
mit den Landwirten haben wir zu tun als Widerspruchsbehörde in Förderangelegen-
heiten.

Liebe Mitglieder, wie alle anderen Wirtschaftsbereiche muss sich auch die Landwirt-
schaft noch intensiver mit der großen Herausforderung unserer Zeit, der Globalisie-
rung, auseinandersetzen. Krisen in entfernten Gegenden der Welt, Fracking in den
USA, Freihandelsabkommen, das Wetter in Australien und vieles mehr hat Einfluss
auf Warenströme sowie auf Preise bei Produktionsmitteln und Erzeugnissen. Die Zu-
sammenhänge werden immer komplexer. Wie schafft man es, die Zusammenhänge
noch halbwegs zu durchschauen? Und wie kommt man dann von der Erkenntnis zum
richtigen Tun? Faktenwissen alleine ist dabei nicht mehr ausreichend. Informations-
management, Kommunikationskompetenz, strategische Überlegungen, Risikoanaly-
sen, Absicherungsplanungen sind nur einige Schlagworte, die aufzeigen, womit sich
ein Betriebsleiter heute auseinandersetzen sollte. Der vlf muss sich diesen Heraus-
forderungen in seiner Bildungsarbeit stellen. Ich wünsche dem vlf Regensburg dabei
viel Erfolg und Ihnen allen auch die nötige Zeit, um die künftigen Fortbildungsangebo-
te nutzen zu können.

gez.

Ingeborg Bauer
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Auch für das Sommerhalbjahr haben wir wieder eine Reihe von Veranstaltun-
gen für Sie organisiert und freuen uns auf viele Besucher. Wir wünschen ein
gedeihliches Wetter und viel Erfolg auf den Feldern und Wiesen, in den Ställen
und im Wald!

Mit diesem Rundschreiben ergibt sich eine Änderung in der Geschäftsführung
des vlf Regensburg. Die bisherige Geschäftsführerin, Frau Bauer, wechselte
als Präsidentin an die Staatliche Führungsakademie nach Landshut. Der vlf
Regensburg dankt Frau Bauer für die langjährige engagierte Arbeit als Ge-
schäftsführerin und wünscht ihr für die neue Tätigkeit viel Erfolg.

Die Nachfolge übernimmt kommissarisch Herr Johannes Hebauer, der neue
Behördenleiter des AELF Regensburg.

Die Vorstandschaft und der Hauptausschuss freuen sich bereits auf eine gute
Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Johann Biener    gez. Michaela Tschuschner      gez. Maria Necker-Kraus
1. Vorsitzender       2. Vorsitzende                 3. Vorsitzende
                                                        (Meister/innen)

Wir möchten auf folgende vlf-Veranstaltungen hinweisen:

Wir lernen den Landkreis kennen und machen eine Familienwanderung
Der Landwirt Johann Schiegl aus Engelsberg bei Brennberg wandert mit uns in
das Naturschutzgebiet „Hölle“ im Höllbachtal in Brennberg. Anschließend keh-
ren wir bei Hirschbergers Holzofenkuchl in Brennberg ein. Am Sonntag, den
31. Mai, ist um 10.00 Uhr Treffpunkt beim Parkplatz Postfelden 20 in Retten-
bach. Sehr gutes Schuhwerk wird empfohlen.
Mitwandern können alle, die Lust und Laune haben. Sollte es regnen, wandern
wir am darauf folgenden Sonntag. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Maria Necker-Kraus, Tel. 09453 7281.
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Fahrt nach Erbendorf
Am Dienstag, den 9. Juni, ist um 8.00 Uhr Abfahrt beim Atrium im Park Hotel
im Gewerbepark Regensburg. Zusteigemöglichkeiten sind um 7.30 Uhr bei der
Fa. Happacher, Neutraubling, Posener Straße 4, und um 8.15 Uhr beim Pend-
lerparkplatz Regenstauf bei der Autobahnauffahrt. Besichtigt werden in Erben-
dorf die Porzellanfabrik Seltmann mit Einkaufsmöglichkeit und die Steinwälder
Hausbrennerei Schraml.
Rückkunft ist um 18.30 Uhr.
Es fallen ca. 33,00 € pro Person an Kosten an inkl. der Eintritte mit Einkaufs-
gutschein (10,00 €) für die Porzellanfabrik und Verkostung in der Brennerei.

Fahrt zum Königssee
Am Freitag, den 10. Juli, fährt der vlf zum Königssee. Abfahrt ist um 5.30 Uhr
im Gewerbepark beim Parkplatz vor dem Atrium im Park Hotel.
Auf dem Programm stehen die Schifffahrt nach St. Bartholomä, Wanderungen
zur Salet- und Fischunkelalm mit dem höchsten Wasserfall Deutschlands. Eine
Almsennerin berichtet von ihrem Tagesablauf. Rückkehr von St. Bartholomä
aus ist ca. um 19.00 Uhr. Wichtig ist eine sehr gute Wanderausrüstung!
Für den Ausflug werden pro Person 40,00 € berechnet.
Anmeldung unter Tel.Nr. 09453 7281 bei Maria Necker-Kraus.

Traditionelles Meistertreffen an Christi Himmelfahrt
Am Donnerstag, den 14. Mai, um 19.00 Uhr treffen wir uns am Betrieb der
Bayerischen Trockenzwiebel GmbH (BTZ), Bahnhofstraße 27, Alteglofsheim.
Besichtigt und besprochen werden die Verarbeitung und die Verwendungsmög-
lichkeiten der Produkte.
Anschließend finden wir uns zum gemütlichen Beisammensein im Landgast-
haus „Beim Sperger“ in Thalmassing ein.

Versuchsführung
Am Freitag, 3. Juli, um 9:00 Uhr findet die Führung durch den Landessorten-
versuch Winterweizen statt.
Station 1:
Faktorieller Sortenversuch zur Beurteilung von Resistenz, Anbaueigenschaften,
Qualität und Ertrag.
Station 2:
Unterschiedliche N-Düngung zu Winterweizen unter Einbeziehung von DSN, N-
Sensoren und N-Simulation, Vorführung des im Exaktversuch verwendeten
Cultangerätes
Station 3:
Vergleich von Entscheidungssystemen zur gezielten Schadpilzbekämpfung in
Winterweizen
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Treffpunkt ist an der Straße zwischen Köfering und Thalmassing.
Anschließend ist eine gemeinsame Weiterfahrt nach Mangolding und Besichti-
gung des Landessortenversuchs SOJABOHNE geplant!

Vorankündigung für Juli/August:
Geplant ist eine ca. 3-stündige Führung durch die Tomatengärtnerei "Irinas
Tomaten" bei Leonberg. Der genaue Termin wird in der Tagespresse noch be-
kannt gegeben.

Ehrungen:
Bei der Jahreshauptversammlung am 5. März 2015 wurden geehrt:

für 50 Jahre Mitgliedschaft:              Helmut Straubinger, Pielenhofen
                                          Gertraud Wassinger, Pfakofen
Hildegard Achhammer, Beratzhau-           Johann Wassinger, Pfakofen
sen                                       Willibald Weigert, Regensburg
Karl Braun, Beratzhausen
Emil Deutsch, Mintraching
Mathilde Englberger, Sünching             für 60 Jahre Mitgliedschaft:
Annemarie Ferstl, Beratzhausen
Gottfried Feuerer, Hemau                  Franz Beck, Lappersdorf
Helmut Gansmeier, Barbing                 Therese Bindl, Barbing
Anni Grundner, Köfering                   Heinrich Gerstl, Riekofen
Alfons Hahn, Pfatter                      Adolf Geser, Barbing
Johann Ipfelkofer, Thalmassing            Maria Kiendl, Köfering
Rosa Kapfelsperger, Bad Abbach            Xaver Melzl, Wenzenbach
Heinrich Lang, Neutraubling               Josef Paulus, Laaber
Lydia Lautenschlager, Burglengen-         Therese Paulus, Hemau
feld                                      Sofie Pirzer, Pielenhofen
Hans Lichtinger, Thalmassing              Ludwig Renner, Pentling
Heinrich Niedermeier, Köfering            Johann Renner, Thalmassing
Alois Paulus, Hemau                       Albert Rominger, Sünching
Magdalena Pollinger, Hemau                Nikolas Schlag, Waldmünchen
Anna-Maria Riederer, Bernhards-           Georg Schleicher, Hemau
wald                                      Josef Schreglmann, Mintraching
Johann Riedmüller, Hemau                  Anni Schütz, Wörth a.d. Donau
Richard Schießl, Kallmünz                 Theresia Seidl, Laaber
Johann Seidl, Regensburg                  Sebastian Stadler sen., Laaber
Viktoria Solleder, Wald                   Georg Weber, Hemau
Waltraud Straubinger, Wolfsegg            Josef Weinzettel, Hemau
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Unter dem Motto „Zukunft Leben“ wurden sechs Absolventen der Landwirt-
schaftsschule Straubing aus dem Landkreis Regensburg verabschiedet:
Franz Xaver Brunner, Thalmassing; Emil Forster, Wörth a.d. Donau; Josef
Forstner, Hagelstadt; Simon Parzefall, Mintraching; Bernhard Raith, Pfatter;
Engelbert Rath, Pfatter.

An der Landwirtschaftsschule Nabburg wurden verabschiedet:
Johannes Graf, Regenstauf; Andreas Piltauer, Bernhardswald; Stefan Schmid,
Brunn.
Der vlf wünscht ihnen für die Zukunft ein glückliches Gelingen und einen erfolg-
reichen Start ins Berufsleben!

Vortrag über effektive Mikroorganismen (EM)
Herr Christoph Fischer referierte am 28.01.2015 vor ca. 50 vlf-Mitgliedern am
AELF Regensburg über sein Rosenheimer Projekt. Er arbeitet zusammen mit
Landwirten aus der Region Chiemgau seit 20 Jahren an Lösungsmöglichkeiten
für eine nachhaltige Landwirtschaft. Die Zusammensetzung der EM wurde vor
etwa 30 Jahren in Japan entwickelt. In EM leben über 80 verschiedene Arten
von Milchsäurebakterien, bei denen die Einen von den Stoffwechselprodukten
der Anderen leben.
Durch den gezielten Einsatz dieser Mikroorganismen ergeben sich viele nützli-
che Einsatzmöglichkeiten und Eigenschaften von EM.
In der Landwirtschaft kann durch EM die Bodenfruchtbarkeit verbessert wer-
den. In Beispielen wurde gezeigt, wie durch EM sowie durch die Zugabe von
Holzkohle Nährstoffe in der Gülle bei der Lagerung gebunden werden und bei
Bedarf wieder pflanzenverfügbar sind. Ebenso kann man Festmist oder Kom-
post behandeln. Ein Nebeneffekt ist, dass diese Wirtschaftsdünger dann pflan-
zenverträglicher und fast geruchlos sind.
Die Einsatzmöglichkeiten dieser Mikroorganismen sind sehr vielfältig. Positive
Erfahrungen gibt es lt. Herrn Fischer im Rinderstall, im Garten, im Haushalt, bei
der Gewässerreinigung, bei der Silagebereitung und sogar Kosmetikartikel
werden hergestellt.
Viele Praktiker schwören mittlerweile auf den Einsatz der EM. In Arbeitskreisen
wird mit EM gearbeitet und durch Erfahrungsaustausch werden die Einsatz-
möglichkeiten erörtert.
So wurde auch von den Teilnehmern ein weiterer Erfahrungsaustausch ange-
regt. Am Schluss der Veranstaltung konnten noch viele Produkte von Herrn Fi-
scher begutachtet und teilweise sogar verköstigt werden. Die Neugierde nach
EM war geweckt.
Mehr dazu unter www.em-chiemgau.de.
                                                         (Maria Necker-Kraus)
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   Veranstaltungen des vlf und des AELF
   finden Sie auch im Internet unter www.aelf-re.bayern.de und
   im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt unter der
   Rubrik „vlf“.
   Bitte beachten Sie die aktuellen Hinweise in der Tagespresse!

                  Mitteilungen aus dem Amt
      für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF)
Die bisherige Behördenleiterin Ingeborg Bauer wechselte bereits zum 1. De-
zember 2014 als Präsidentin an die Staatliche Führungsakademie für Ernäh-
rung, Landwirtschaft und Forsten. Nach viermonatiger Vakanz folgte zum
24. März Johannes Hebauer an der Spitze der Behörde nach. Der 54-jährige
Agraringenieur stammt aus dem Landkreis Schwandorf und war bereits von
1994 bis 2001 am Amt in Regensburg für die Abwicklung der Agrarförderungen
verantwortlich. Nach Zwischenstationen beim Amt in Abensberg, am Ministeri-
um in München, beim Zentralen Prüfdienst und zuletzt am Amt in Neu-
markt i.d.OPf. führt der dienstliche Weg wieder zurück nach Regensburg.

„Die Vielfalt und die historische Bedeutung des Agrarstandortes Regensburg,
die überregionalen Aufgaben des Amtes und die Perspektive, ein beispielge-
bendes Grünes Zentrum verwirklichen zu können, geben der Aufgabe des Be-
hördenleiters in Regensburg einen besonderen Reiz“, sagte er bei seiner
Amtseinführung.

Abteilung L 1 – Förderung

1. Der Mehrfachantrag 2015 und die GAP-Reform
   Die Reform der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP-Reform) reißt uns alle
   aus alten MFA-Gewohnheiten und fordert unsere Lern- und Anpassungsbe-
   reitschaft massiv heraus. Dass die EU in regelmäßigen Zeitabständen die
   Finanzierung des Agrarbereiches neu zu überdenken, neu zu regeln und
   den aktuellen gesellschaftspolitischen Anforderungen anzupassen hat, ist
   uns ja nicht unbekannt. Aber es überrascht eben doch die Fülle der Neue-
   rungen, die Einfluss auf die betrieblichen Entscheidungen des Mehrfachan-
   tragstellers nehmen. Andererseits ist es immer wieder erstaunlich, wie
   schnell sich die allermeisten Betroffenen auf neue Regelwerke einstellen
   und schon nach wenigen Jahren meinen, alles sei immer schon so gewe-
   sen.
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2. Terminnöte und andere Problemfelder
   Das AELF Regensburg hat in den Vorjahren immer großen Wert auf einen
   frühzeitigen Beginn der Mehrfachantragsperiode gelegt und eine Zeitspanne
   ab der ersten Märzwoche bis zum Endtermin 15. Mai als sehr vorteilhaft
   empfunden. Das Reformjahr 2015 mit seinen Turbulenzen hat nun den ei-
   gentlichen Beginn ins letzte Märzdrittel verschoben und damit, bei kaum ver-
   ringerter Zahl der Antragsteller, zu einer Terminverdichtung geführt. In Ver-
   bindung mit einer noch fehlenden Routine im Umgang mit den Neuerungen
   stehen deshalb die Zeichen ein wenig auf Sturm. Für uns alle bedeutet das,
   noch entschiedener auf das Thema MFA 2015 zuzugehen, noch intensiver
   Fachinformationen einzuholen und sich noch disziplinierter gesetzten Ter-
   minen zu stellen
   Zusätzlich wird u.a. die Umstellung auf die grafische Flächenerfassung die
   Datenströme in Richtung München weiter aufblähen und zu Spitzenzeiten
   unser EDV-System träge und anfällig machen. Ein antizyklischer Systemzu-
   griff, also Dateneingabe dann, wenn nicht gerade alle bayerischen Ämter
   den Großrechner „füttern“, kann da sehr entlastend wirken. Insgesamt ist
   uns allen nur zu wünschen, dass wir die höchstwahrscheinlich auftretenden
   Programmabstürze mit möglichst großer Gelassenheit und Würde ertragen.
   Es muss uns Trost genug sein, zu wissen, dass jeweils am anderen Ende
   der Leitung an der Fehlerbeseitigung fieberhaft gearbeitet wird!

3. Mehrfachantragsunterlagen zwischenzeitlich versandt
   Am 18. März haben die vom Staatsministerium beauftragten Druckereien mit
   dem Versand der Mehrfachantragsunterlagen begonnen. Im Wesentlichen
   handelt es sich dabei um Informationsmaterial. Lediglich die Papierantrag-
   steller 2014 erhalten zusätzlich einen Mantelbogen, einen FNN 2015 und
   ggf. ein Viehverzeichnis. Die Online-Antragsteller finden diese Formularwer-
   ke, genau wie im Vorjahr, im iBALIS.
   Das „Merkblatt zum Mehrfachantrag“ enthält alle heuer bedeutsamen
   Fachinformationen und stellt deshalb für den Betriebsleiter eine Art „Pflicht-
   lektüre“ dar.
   An der blauen „Anleitung zum Ausfüllen des FNN“ wird man schon wegen
   der dreiseitigen FNN-Codierungsliste nicht vorbeikommen. Bitte beachten
   Sie hier besonders die neu eingeführte Spalte „Kultur-Code“. Dieser Code
   steht in Zusammenhang mit der Anbaudiversifizierung, die ja, abhängig vom
   Umfang der beantragten Ackerfläche, eine bestimmte Anzahl an Fruchtfol-
   gegliedern fordert.

  Beispiel:
  Wer Wintergerste und Sommergerste anbaut, hat zwei unterschiedliche
  Früchte nachgewiesen, es kommt dann nur noch auf den Anbauumfang an.
  Zu erkennen ist dies daran, dass Wintergerste dem Kultur-Code K5 und
  Sommergerste dem Kultur-Code K6 zugeordnet ist. Wird aber beispielswei-
  se Winterweizen und Winterdinkel anbaut, zählt dies für die Anbaudiversifi-
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  zierung als lediglich eine Frucht, denn Winterweizen und Winterdinkel gehö-
  ren dem gleichen Kultur-Code, nämlich K1, an.

  Die aktualisierte iBALIS-Broschüre sollte man vor dem Einstieg ins Erfas-
  sungsprogramm durchgeblättert haben, lebendiger gestalten aber die heuer
  neu bereitgestellten Lernvideos mit Themen wie „Erfassung von Landschaft-
  selementen“ etc. die Vorbereitungen auf den Umgang mit dem iBALIS!

  Besonders hinzuweisen ist auf die Broschüre „Umsetzung der EU-
  Agrarreform in Deutschland“. Nach unserer Auffassung haben es die Auto-
  ren dieser Schrift hervorragend verstanden, wesentliche Punkte der GAP-
  Reform gefällig und leicht verständlich darzustellen. Äußerst informativ ist
  auch der Anhang ab Seite 98. Unter anderem finden Sie dort die Tabelle mit
  den ÖVF-Gewichtungsfaktoren, die Tabelle „Zulässige Arten ÖVF-
  Zwischenfruchtanbau“, die Tabelle „Zulässige Arten stickstoffbindender
  Pflanzen ÖVF“ u.s.w. Diese Broschüre verdient einen Ehrenplatz in Ihrem
  Fachbuchregal!

  Die CC-Broschüre 2015, ein recht umfassendes Nachschlagewerk, erhalten
  Sie in wie gewohnt anlässlich Ihrer Amtsbesuche, bzw. anlässlich Ihres Be-
  sprechungstermins.

4. Noch ein paar wichtige GAP-Reform-Anmerkungen

  - Personen, die bereits im Förderjahr 2013 Betriebsprämie bezogen haben,
  erhalten heuer auf Antrag (Häkchen auf Seite 1 des Mantelbogens) ohne
  weitere zusätzliche Formalitäten neue Zahlungsansprüche im Umfang der
  beantragten beihilfefähigen Flächen.

  - Für Personen, die 2013 keine Betriebsprämie bezogen haben, also bei-
  spielsweise für Übernehmer des elterlichen Betriebes etc., gelten Sonderre-
  gelungen.

  - Neu zugeteilte Zahlungsansprüche, die zwei Jahre lang nicht genutzt wer-
  den, gehen unweigerlich verloren. Sie werden ausnahmslos zugunsten der
  nationalen Reserve eingezogen. Ein Rotierenlassen im ZA-Konto, also die
  Möglichkeit, einzelne Zahlungsansprüche in unterschiedlichen Jahren zu ak-
  tivieren, ist entfallen!

  - Die heuer zugeteilten Zahlungsansprüche können verpachtet werden, oh-
  ne, wie im alten System erforderlich, Pachtland gleichen Anteils und gleicher
  Laufzeit mitzugeben!

  - Zwischenfruchtanbau mit zulässigen Kulturpflanzenmischungen wird als
  ökologische Vorrangfläche nur anerkannt, wenn dieser nicht im Folgejahr als
  Hauptfrucht weiter geführt wird (z.B. nach Zwischenfrucht Kleegras muss ei-
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  ne andere Ackerkultur, z.B. Mais folgen). Im Unterschied dazu dürfen ÖVF-
  Grasuntersaaten als Hauptkultur im Folgejahr laufen!

  - Wie mehrfach mitgeteilt, hat die EU-Gerichtsbarkeit im Oktober 2014 die
  bisher gebräuchliche Praxis der Dauergrünlandentstehung maßgeblich ver-
  schärft. Demnach werden Flächen, die ab 2010 mit GL-Codes wie Kleegras,
  Ackergras etc., bzw. mit dem GlöZ-Code 591 belegt waren, zum Dauergrün-
  land, wenn im Förderjahr 2015 eine der genannten Codierungen nochmals
  erscheint. Folgt heuer eine Ackerkultur wie Hafer, Mais etc., wird der GL-
  Zählvorgang unterbrochen und die fragliche Fläche ist wieder Ackerland.
  Wird die Fläche 2015 als ökologische Vorrangfläche mit Code 062 brachge-
  legt, kann die Dauergrünlandentstehung um ein Jahr verschoben werden.

  - Mitunter werden GL-Codierungen im FNN des iBALIS nicht angenommen,
  weil das Jahr der Ersteinsaat fehlt. Bitte teilen Sie dies dem AELF mit, das
  Problem wird dann unmittelbar beseitigt.

  - Als ökologische Vorrangflächen ausgewiesene stickstoffbindende Pflanzen
  (Leguminosen) sind als Reinkultur anzulegen, d.h. eine Stützfrucht mit z.B.
  Hafer ist nicht zulässig!

Konrad Gold
Abt. Förderung

Abteilung L 2 – Bildung und Beratung

Sachgebiet 2.1 Ernährung, Haushaltsleistungen

Fachtagung soll Urlaubsbauernhöfe für die Zukunft rüsten

Mit einer zweitägigen Fachtagung will Landwirtschaftsminister Helmut Brunner
dafür sorgen, dass Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern auch künftig eine Er-
folgsgeschichte bleibt. Am 27. und 28. April können sich im oberfränkischen
Kloster Banz (Lkr. Lichtenfels) Anbieter und Experten über aktuelle Trends und
Gästeerwartungen austauschen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Der
Gast von morgen – Kundenerwartungen, Kundenbewertungen, Netzwerken für
den Erfolg“ und soll einen Blick in die Zukunft wagen. „Wer dauerhaft erfolg-
reich sein will, muss sich frühzeitig für die Zukunft rüsten“, so Brunner. Die
Fachtagung soll den Anbietern einen Überblick über die neuesten Entwicklun-
gen am Markt verschaffen. Am ersten Tag stehen Expertenbeiträge und Vor-
träge aus der Praxis auf dem Programm. Zudem stellt der Landesverband
Bauernhof und Landurlaub Bayern seine Zukunftsstrategie „Goldener Gockel“
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vor. Am zweiten Tag sind Fachexkursionen geplant, die Ideen und Impulse für
den eigenen Betrieb vermitteln sollen.
Interessierte Betriebe können sich für die Tagung beim Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten Bayreuth anmelden. Die Tagungsgebühr beträgt
65 €, die Teilnahme an einer der Exkursionen kostet 29 €. Programm und De-
tailinformationen gibt es bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten oder im Internet unter www.landwirtschaft.bayern.de (Landwirtschaft,
Erwerbskombinationen).

Urlaub auf dem Bauernhof - Was Gäste wirklich wollen
12-tägiges Grundlagenseminar für Neueinsteiger, Hofübernehmer und Be-
triebszweigoptimierer ist abgeschlossen.

Ein Grundlagenseminar für Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof mit
20 Teilnehmern aus der Oberpfalz und Niederbayern konnte das Fachzentrum
Diversifizierung und Strukturentwicklung am AELF Neumarkt in Zusammenar-
beit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Oberpfalz
(Cham, Tirschenreuth, Schwandorf/Nabburg) und Niederbayern (Regen, Kel-
heim, Passau) jetzt abschließen. Insbesondere Neueinsteiger, Hofübernehmer
und Betriebe mit Erfahrung, die den Betriebszweig Urlaub auf dem Bauernhof
neu ausrichten wollen, waren angesprochen worden.

In 12 Einzel- bzw. Blocktagen wurden Inhalte zu den Themen Konzepterstel-
lung, Kostenkalkulationen, Alleinstellungsmerkmale, Kommunikation mit dem
Gast, aktive Gästebetreuung, Recht, Steuern, Versicherungen, Marketing und
Werbung, Ernährung und Gästeverpflegung sowie Betriebspräsentationen etc.
bearbeitet.
Weiter wurden Kenntnisse zum Tourismusmarkt, Betriebszweigentwicklung,
Gestaltung und Marketing sowie zum praktischen Management hinsichtlich Ar-
beits- und Zeitaufwand, Gästeverpflegung und Qualitätssicherung vermittelt.
Die Realisierung des Gästekonzeptes sowie das Controlling waren ebenfalls
Schwerpunkte im Seminar.
Im letzten Modul stellten alle Seminarteilnehmer/innen ihr neues Angebot für
Gäste in einer Präsentation vor. Zum Beispiel die Erstellung einer neuen In-
fomappe, neue Gestaltung des Außenbereiches des Bauernhofes, Neugestal-
tung und Erweiterung des Spielplatzes oder Outsoursing der Wäsche.
Am Abend trafen sich alle Teilnehmer und Referentinnen in Regensburg und
erlebten mit der „Stadtmaus“ eine Erlebnisführung mit Schauspiel. „Gastgeber
müssen auch ihre nahegelegenen Städte kennen, um ihren Gästen Ausflugs-
möglichkeiten anzubieten“ sind die Referentinnen sich einig. So nutzte man
diese Gelegenheit auch für einen informativen Abschluss des Seminars.

Die Zertifikatsverleihung fand im Bauernhofcafé „Zum Hanza“ in Tegernheim
statt. Die Teilnehmer diskutierten miteinander, dass im Jahr 2014 so viele Gäs-
te wie noch nie nach Ostbayern kamen. Anbieter von Urlaub auf dem Bauern-
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hof stellen sich auf die neuen Trends und die Anforderungen der Urlauber ein.
Um die Belegtage zu erhöhen und begeisterte Urlaubsgäste als Stammgäste
zu gewinnen, ist eine ständige Weiterbildung das A und O. Bei Fachtagungen
und Seminaren der Landwirtschaftsverwaltung diskutieren die Bauern und
Bäuerinnen, wie ihr Angebot immer wieder neu auf die Wünsche der Gäste zu-
geschnitten werden kann.

Begriffe wie „Online-Bucher“, „Best Ager“, Babybauernhöfe und Erlebnisurlaub
werden dabei angesprochen. Ständig dreht sich das Rad der Nachfrage nach
besonderen Urlaubsbausteinen weiter. Internetanschluss, das Mitbringen von
eigenen Haustieren, Barrierefreiheit, geeignete Ferienwohnungen für Allergiker,
aber auch der Wunsch nach Mitarbeit auf dem Hof sind nur einige Beispiele für
Themen, die die Anbieter je nach Zielgruppe für sich entscheiden müssen.

Else Köstler, AELF Tirschenreuth, Tel. 09631 7988 135,
E-Mail: else.koestler@aelf-ti.bayern.de

Sachgebiet L 2.2 Landwirtschaft

Sachkundeausweis - Beantragung bis 26.05.2015 erforderlich!
Wer bis zum 26.05.2015 den neuen Sachkundeausweis nicht beantragt, verliert
seine Sachkunde im Pflanzenschutz.
Beantragung:
1. online unter www.planzenschutz-skn.de
2. mit schriftlichem Antrag (kann beim AELF Regensburg angefordert werden).
Den Termin bitte unbedingt beachten!

Der Zwischenfruchtanbau 2015
Der Anbau von Zwischenfrüchten hat viele Vorteile:
   Humuslieferant
   der Reststickstoff wird über den Winter gerettet
   der Boden wird stark durchwurzelt
   Nährstoffe aus tieferen Schichten werden erschlossen
   Auflockerung der Fruchtfolge
   Bekämpfung von Schädlingen wie Nematoden.

Die Kosten für den Zwischenfruchtanbau können durch Fördermöglichkeiten
teilweise wieder ausgeglichen werden. Hierbei sind einige Auflagen zu beach-
ten.
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1. Greening als ökologische Vorrangfläche (OVF) Zwischenfrucht
   (Anrechnungsfaktor 0,3)

   Nur bestimmte Arten sind zulässig
   Mischungen aus mind. 2 Arten mit max. 60 % Anteil der einzelnen Part-
    ner, Gräser insgesamt nur 60 %.
   Aussaat nach dem 16. Juli und bis spätestens 1. Oktober
   Im Antragsjahr :
    o Zwischenfrucht als Winterbegrünung,
    o kein mineralischer N-Dünger,
    o kein chemischer Pflanzenschutz und
    o kein Klärschlamm
   Zwischenfrüchte müssen bis 15.02. des Folgejahres auf der Fläche be-
    lassen werden, d.h. eine Beseitigung oder Zerstörung der Kultur ist nicht
    zulässig. Beweiden, Häckseln und Schlegeln ist erlaubt.
   Keine Anrechnung der Zwischenfrucht für die Greeningfläche, wenn sie
    nach ÖVF-Stilllegung bzw. ÖVF-Eiweißpflanze gesät wird.

2. KULAP-Winterbegrünung mit Zwischenfrüchten
    Anbau von Zwischenfrüchten oder Untersaaten auf Ackerflächen bzw. in
     Dauerkulturen. Klee, Kleegras usw. kann im Folgejahr als Hauptfrucht
     weitergenutzt werden.
    Nicht nach Ackerfutter, Stilllegung, glöZ u.a möglich
    Gezielte Ansaat bis 01.10., ausreichender Bestand für erosions- und nit-
     ratmindernde Wirkung nötig
    Ab der Aussaat kein chemischer Pflanzenschutz möglich
    Nutzung zulässig
    Nur mechanische Beseitigung im Frühjahr zulässig
    Bodenbearbeitung nach der Aussaat frühestens nach dem 15.02. des
     Folgejahres

3. KULAP-Mulchsaatverfahren bei Reihenkulturen
    Anbau von Zwischenfrüchten in Kombination mit darauf folgendem
     Mulch- bzw. Streifen- oder Direktsaatverfahren bei Reihenkulturen (Mais,
     Rüben, Kartoffeln, Sonnenblumen, Ackerbohnen, Feldgemüse, Soja, Hir-
     se) bzw. Mulchverfahren bei Dauerkulturen (Hopfen, Wein, Obst)
    Noch mind. 10 % Mulchabdeckung im Frühjahr
    Nutzung oder Abspritzen der Zwischenfrucht verboten
    Kulturvorbereitung: Beim Anbau von abfrierenden Zwischenfrüchten kann
     auch vor der Bodenbearbeitung zur Aussaat der Reihenkultur eine Be-
     handlung der Altverunkrautung erfolgen.
    Das Anwendungsverbot gegen eine nicht ausreichend abgefrorene Zwi-
     schenfrucht oder nicht abfrierende Zwischenfrucht bleibt davon unbe-
     rührt.
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Einzelbetriebliche Investitionsförderung

Die Antragstellung für die Einzelbetriebliche Investitionsförderung zur Richtlinie
vom 15.01.2015 ist seit 04.02.2015 eröffnet.
Der Fördersatz im Agrarinvestitionsförderprogramm beträgt 15 % für alle nicht
tierhaltungsbezogenen Maßnahmen sowie für Investitionen in der Tierhaltung,
die die definierten Anforderungen an eine besonders tiergerechte Haltung erfül-
len (Basisförderung). Bei Investitionen in die Tierhaltung wird ein Zuschuss in
Höhe von bis zu 35 % der zuwendungsfähigen Ausgaben gewährt, sofern zu-
sätzliche Anforderungen, eingehalten werden (Premiumförderung), z.B. Milch-
viehlaufstall mit Laufhof. Bei der erstmaligen Umstellung von Anbinde- auf
Laufstallhaltung von Milchkühen steigt der mögliche Zuschuss für Investitionen
bis max. 300.000 € zuwendungsfähige Ausgaben um weitere 5 % an. Dasselbe
gilt für Investitionen in der Zuchtsauenhaltung.
Im Bereich Diversifizierung liegt der Fördersatz bei 25 % der zuwendungsfähi-
gen Ausgaben.

Die neue Richtlinie ermöglicht wieder eine Förderung von klimatisierten Kartof-
fel-, Obst- und Gemüse-, (Zwiebel-)lagern.

Im Mittelpunkt der neuen Richtlinie steht die besondere Berücksichtigung der
Verbesserung des Verbraucher-, Tier-, Umwelt- und Klimaschutzes: ein jeder
Antragsteller muss als Voraussetzung für eine Antragstellung mindestens in
einem dieser Bereiche, bei Stallbauinvestitionen zusätzlich im Bereich Tier-
schutz, besondere Anforderungen erfüllen. Zudem wählt jeder Antragsteller in
seinem Antrag aus einem vorgegebenen Katalog mit Punkten belegte Aus-
wahlkriterien aus, die auf seine Vorhaben zutreffen. Alle Anträge, die den ge-
forderten Fördervoraussetzungen entsprechen, werden dann einem Auswahl-
verfahren unterzogen.

Im Jahr 2015 sind noch zwei Antragsendtermine vorgesehen und zwar am
15.06.2015 sowie im Herbst 2015. Für eine Antragstellung ist zwingend die
Vorlage eines genehmigten Bauplans notwendig. Deswegen ist eine frühzeitige
Antragsvorbereitung erforderlich.

Weitere Informationen zur Einzelbetrieblichen Investitionsförderung erteilt
Frau Faltermeier-Huber, Tel. 0941 2083-124.
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Fortbildungszentrum (FBZ) Almesbach:
Verabschiedung von Herrn LLD Josef Braun und Nachfolge von Herrn
LOR Gerhard Gradl

Mit Ablauf des Monats Oktober endete die aktive Dienstzeit für Leitenden
Landwirtschaftsdirektor Josef Braun vom Fortbildungszentrum in Almesbach.
Nach dem Staatsexamen 1978 begann seine berufliche Laufbahn am Land-
wirtschaftsamt in Tirschenreuth in der betriebswirtschaftlichen Betriebsberatung
und der Landwirtschaftsschule.
Bereits ein Jahr später wechselte Braun nach Nabburg. 1990 übernahm er die
Aufbauarbeit der damaligen 5b-Förderung mit der Leitung der „Ländlichen Ent-
wicklungsgruppe 5b“.
Über 10 Jahre leitete Braun die „Ländliche Entwicklungsgruppe 5b“ als Außen-
stelle der Regierung der Oberpfalz. 2003 wurde er zum Leiter des Sachgebie-
tes Strukturentwicklung und Förderung an der Regierung der Oberpfalz er-
nannt. Nach der Reform der Landwirtschaftsverwaltung 2005 übernahm Braun
die Aufbauarbeit für das in Almesbach neu geschaffene Fortbildungszentrum
für Landwirtschaft, das für die beiden Regierungsbezirke Oberpfalz und Ober-
franken zuständig ist.
Wir danken Josef Braun für seinen Einsatz für die Bildung unserer bäuerlichen
Jugend und wünschen ihm für seinen neuen Lebensabschnitt viel Erfüllung.

Neuer Leiter des FBZ Weiden-Almesbach ist Landwirtschaftsoberrat Gerhard
Gradl. Gradl war bisher Sachgebietsleiter und Lehrkraft am Amt und der Land-
wirtschaftsschule in Weiden i.d.OPf. Wir bieten Herrn Gradl unsere volle Unter-
stützung und Zusammenarbeit an.

Abteilung L 3 – Fachzentren

Kreuzkräuter – Giftig für Mensch und Tier!

Die Ausbreitung von Kreuzkräutern, ins-
besondere dem Jakobskreuzkraut, ist
auch in der Oberpfalz nicht zu übersehen.
Insbesondere Pferdehalter reagieren sehr
sensibel auf das Auftreten der Pflanze, da
diese giftige Inhaltsstoffe (Pyrrolizidin-
Alkaloide) in hoher Konzentration enthal-
ten. Unter den bekannten Nutztieren rea-
gieren Pferde besonders empfindlich.
Kreuzkräuter sind Pionierpflanzen, die
Stresssituationen der Grasnarbe bei ex-
                                              Abb. 1 Jakobskreuzkraut
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tremen Witterungsbedingungen ausnutzen und sich schnell verbreiten können.
Lange Trockenzeiten oder auch extreme Nässeperioden und insbesondere die
Verletzung der Grasnarbe leisten der Ausbreitung der Kreuzkräuter Vorschub.
Deswegen ist der beste Schutz eine wüchsige und geschlossene Grasnarbe.
Hier können die zufliegenden Kreuzkrautsamen kaum Keimpflanzen entwickeln
und sich dauerhaft ansiedeln. Die standortgerechte Nutzung und Pflege von
Grünlandflächen, also das Vermeiden von Narbenschäden, regelmäßige Nach-
saat und sachgerechte Düngung verhindern am effektivsten die Ausbreitung
der Schadpflanzen. Oft sind es extensive Flächen (wie Straßenränder, Bö-
schungen, ungenutzte Freiflächen, übernutzte Pferdekoppeln), die zuerst be-
siedelt werden und wovon weitere Gefahr für das umliegende Wirtschaftsgrün-
land ausgeht. Das Jakobskreuzkraut und Wasserkreuzkraut sind zwei- bis
mehrjährig, d.h. im ersten Jahr sind nur die Blätter am Boden (Blattrosetten) zu
sehen, erst im darauffolgenden Jahr wird der Trieb mit den auffälligen leuch-
tend gelben Blütenköpfen (siehe Abb. 1 Jakobskreuzkraut) und den flugfähigen
Samen gebildet. Dies macht ein frühzeitiges Erkennen schwierig. Genaues
Hinschauen ist zur ersten Wahrnehmung des sich "einschleichenden" Kreuz-
krautes unerlässlich! Erstbefall sollte durch Ausreißen, Ausstechen oder Ein-
zelpflanzenbehandlung sofort beseitigt werden. Dabei sollten Randbereiche mit
einbezogen werden, von denen oftmals die Zuwanderung der Pflanze ausgeht.
Wird der Erstbefall übersehen, ist die Regulierung eines flächigen Besatzes ei-
ne schwierige und langwierige Aufgabe, die ein fachlich abgestimmtes Sanie-
rungskonzept erfordert. Die Eindämmung ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller
Grundstückseigentümer und –bewirtschafter, nicht nur von Landwirten.
Oftmals werden andere gelb blühende Pflanzen mit Kreuzkräutern verwechselt.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bietet im Internet ein Merkblatt zur
Bestimmung und zum Erkennen der Kreuzkräuter unter
www.lfl.bayern.de/publikationen/merkblaetter/074943/indexphp
„Wasser-Kreuzkraut und Jakobs-Kreuzkraut“-Kurzanleitung zum Erkennen und
Bestimmen an.

Theresia Addokwei
Fachzentrum Pflanzenbau Regensburg

                Nutzen Sie die Hotline des Erzeugerringes
                            Tel. 01805 574453
                      (Mo – Fr. 8.00 bis 12.00 Uhr)
                    für produktionstechnische Fragen
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Fachzentrum L 3.10 Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung

Die diesjährige Fachtagung „Auf den Geschmack kommen – BioRegio
2020“ für Fach-und Führungskräfte in der Außer-Haus-Verpflegung hat am 19.
März 2015 im Tagungshaus St. Josef in Neumarkt i.d.OPf. stattgefunden. Die
Referenten beantworteten aktuelle Fragen rund um den Einsatz von Lebens-
mitteln aus heimischer und regionaler Produktion sowie von ökologischen Le-
bensmitteln. Auch wurden die Bayerischen Leitlinien für die Betriebsgastrono-
mie vorgestellt, in der die Verwendung regionaler, ökologisch erzeugter Le-
bensmittel verankert ist.
Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmer in den Foren über die Themen „Al-
lergenkennzeichnung“, „Verwendung von regionalem Fisch in der Großküche“
und „ Kommunikation über die Körpersprache“ informieren.

Maria Treiber-Banse,
Leitung Fachzentrum Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung Oberpfalz

Bereich Forsten

Gedanken zum Waldnaturschutzjahr 2015 des Bereichsleiters Forsten
Erwin Engeßer:

Wie viel Wildnis, wie viele Naturschutzelemente braucht der Wirtschaftswald,
damit wir die Artenvielfalt der Waldnatur in ganzer Fülle an unsere Enkel und
Urenkel weitergeben können?

Schon seit langer Zeit befassen sich Forstwissenschaftler, Waldbesitzer und
Forstleute mit dieser Fragestellung.
Circa eine Fichtengeneration vor uns beschrieb 1928 der damalige Waldbau-
und Forsteinrichtungsreferent im Bayerischen Finanzministerium Geheimrat
Dr. Karl Rebel in einem Vortrag beim Bund Naturschutz in München das Span-
nungsfeld zwischen Nützen und Schützen wie folgt:

„… Die Überschrift meines Vortrages ist falsch gewählt. Nicht Naturschutz im
Wald hätte ich´s benennen sollen, „Wald als Naturschutz“ würde treffender ge-
wesen sein, wobei freilich stillschweigend vorausgesetzt wäre, dass der Wald
kein Kunstwald sein darf, vielmehr ein Wald sein muß, der ungeachtet seiner
Zweckbestimmung als Wirtschaftsobjekt etwas Natürliches, etwas Ursprüngli-
ches an sich hat, in dem Vielfalt und Wechsel herrscht, wo Sonnenstrahlen
durchblitzen und Farben entzücken.
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Halten Sie mich bitte nicht für einen schwärmenden Maler, nicht für einen ly-
risch dilletierenden Poeten, sondern als das, was ich amtlich sein muß: der
durchaus wirtschaftlich und naturwissenschaftlich eingestellte, nüchterne
Waldbau- und Forsteinrichtungsreferent des Staatsministeriums der Finanzen,
Ministerial-Forstabteilung, Referat F 3, seiner Verantwortung voll bewußt, dahin
zielend, dem Staat die bei noch annehmbarer Verzinsung höchstmögliche
Waldrente erwirtschaften zu helfen und etwa auch noch den nichtstaatlichen
Waldbesitz anzuregen, damit Bayern forstlich produziere, was immer geleistet
und beigetragen werden kann, die fast trostlose Lage des Landes einigerma-
ßen zu bessern.
Wirtschaftlichkeit ist unser Leitstern. Und da ist es nun für den Naturfreund ein
wahres Glück, dass Zweckmäßigkeit und Schönheit auch im Wald keine Geg-
ner sind…
Gemischt, ungleichaltrig, abwechslungsreich – vom Boden zu den Wipfeln lo-
cker gefüllt sei der Waldaufbau; stetig, kleinflächenweise, streifen- und horst-
förmig, dabei tunlichst im Schutz des Altholzes und womöglich durch Selbstbe-
samung vollziehe sich in der Abnutzung die Erneuerung. Dann bleibt der Bo-
den, der wörtlich zu nehmende Urgrund der Produktion, geschützt und gesund.
...
Unser Wald kann das Uniformieren nicht ertragen; vielgestaltig, arten- und for-
menreich soll er bleiben oder werden. Etwas von Wildnis muß der Wirtschafts-
wald an sich haben, sonst stirbt seine Natur vor lauter Kultur. …
Nur die Waldwirtschaft als solche kann Schönheit, Heimat- und Naturschutz
verbürgen. Was wirtschaftlich sein soll, muß vor allem naturgemäß sein. Und
im Urwesen der Natur liegt es: was ihr gemäß ist, atmet Schönheit, was ihr wi-
derspricht, vernichtet Schönheit. – Ich will das durch kurzes Besprechen der
wichtigsten forstlichen Maßnahmen verständlich machen:
Vor allem die Holzart. Hier herrsche nie Einzahl, stets Mehrzahl, womöglich
Vielzahl.
Ob Mischbestand oder rein, darüber sind die Akten jeder deutschen Forstdirek-
tion geschlossen. Dass Nadel mit Laub schöner ist als Nadel allein, gar keine
Frage. In dunklen kalten Fichtenstangenhölzern frösteln, unter licht stehenden
Föhren in heißer Luft nach Kühlung lechzen, ist fürwahr kein Genuss; ebenso
gering ist die Freude, nichts zu sehen außer Nadelholz, kein frisches Buchen-
grün mehr, kein herbstliches Laub, statt Fülle und Überfülle in wechselnder
Lust – eintönige Mattheit. Wo vor Jahrzehnten Vögel in Massen ihre Lieder
schmetterten, daß man mitsingen mußte, nun der Vogelsang vereinzelt, zag-
haft, aussetzend. …
Sodann Verjüngung, Schlagform und Hiebsart.
Auf großen Flächen kahl schlagen und künstlich nur Nadelholz anbauen, ist im
Nadelwald ein grober Fehler, im Laubwald eine waldbauliche Todsünde. Wa-
rum? Boden wird verdorben, dessen Klein-Lebewelt getötet, Mischung wird
vereitelt, Zuwachs an Masse und Wert eingebüßt, man lädt zu Gast Frost,
Gras, Trockenheit. Vernässung lenkt die Waldentwicklung auf einen abschüs-
sigen Weg. Dagegen ist Boden-schützend, Jungwuchs-sichernd, Mischung-
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spendend, Zuwachs-mehrend und Zukunfts-freudig die kleinflächenweise unter
Schirm und schmal am Altholzrand betriebene tunlichst natürliche Verjüngung.
...“

Soweit der Wortlaut (in Auszügen) des Vortrages von Geheimrat Dr. Rebel aus
dem Jahre 1928!
Damals, in den 20iger Jahren war der Staatswald eine der wichtigsten Einnah-
mequellen für den Freistaat Bayern. Das ist wohl auch der Hintergrund dafür,
dass die Ministerial-Forstabteilung zu der Zeit dem Finanzministerium unter-
stellt war.

Aber was haben seit 1928 die Wälder in Bayern alles verkraften müssen:
 Weltwirtschaftskrise,
 Nazizeit und zweiter Weltkrieg mit den großflächigen Reparationshieben und
  Hieben zur Versorgung der Bevölkerung,
 die Schneebruchkatastrophen Ende der 1970er und Anfang der 80er Jahre,
 die zahlreichen Sturmwurfkatastrophen und folgenden Borkenkäferkalamitä-
  ten seit 1967,
 das „Waldsterben“,
 die neue Herausforderung des Klimawandels …

Und immer haben die Waldbesitzer diese Katastrophen genutzt, um durch das
Einbringen von Mischbaumarten die Wälder vielfältiger, stabiler und auch na-
turnäher zu machen.

Allerdings wurden mit dem immer größer werdenden Wohlstand in den letzten
Jahrzehnten auch die Forderungen nach immer mehr Naturschutzflächen im
Wald und der Einrichtung von Reservaten ohne Holznutzung stärker.

In Bayern gibt es inzwischen die zwei Nationalparke „Bayerischer Wald“ und
„Alpennationalpark Berchtesgaden“ mit einer Gesamtwaldfläche von ca. 40.000
Hektar, in denen sich wieder auf großer Fläche Urwälder entwickeln können.
Zusätzlich wurden über den gesamten bayerischen Staatswald verteilt insge-
samt 154 Naturwaldreservate mit insgesamt ca. 6.600 Hektar eingerichtet. Alle
in Bayern vorkommenden Waldgesellschaften sind in diesen Naturwaldreserva-
ten repräsentiert und können sich hier seit ca.1980 ebenfalls wieder zu kleinen
Urwaldgebieten entwickeln. Im Landkreis Regensburg sind dies die Naturwald-
reservate Gailenberg, Teufelsgesperr und Naabrangen mit ca. 123 Hektar Ge-
samtfläche. Hier sind die heimischen Buchenwaldgesellschaften verschiedener
Ausprägungen unter Schutz gestellt.

Ein weiterer wichtiger Baustein für den Naturschutz im Wald ist es, diese Na-
turwaldreservate durch ökologische Trittsteine im Wirtschaftswald wie durch
eine Perlenkette zu vernetzen – also ökologische Brücken im Kleinen zu schla-
gen.
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Im folgenden Beitrag „Vom Schützen und Nützen“ zeigt Ihnen Forstoberrätin
Annette Scholz, die NATURA 2000–Beauftragte am AELF Regensburg, wie
dies gelingen kann:

Schützen und Nützen im Lebensraum Wald
Unsere Wälder sind im weltweiten Vergleich in einem guten ökologischen Zu-
stand. Sie bieten vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Rückzugs- und
Lebensraum. Die ca. 7.000 Waldbesitzer im Landkreis Regensburg prägen die
Vielfalt unserer heimischen Wälder und gleichzeitig damit auch deren Biologi-
sche Vielfalt.
Maßnahmen der Waldbewirtschaftung und des Naturschutzes sind auf glei-
cher Fläche vereinbar. Diese Vorgehensweise bezeichnet man als integrative
Forstwirtschaft. Damit will man allen Ansprüchen, die an den Wald gestellt
werden, auf ganzer Fläche gerecht werden: Der Wald soll sowohl Rückzugs-
raum für zahlreiche Tiere und Pflanzen sein, er soll aber auch als Trinkwasser-
speicher und Erholungsort für den gestressten Stadtmenschen und als klima-
schützende Holzfabrik dienen.
Ganz einfach lässt sich bei der Waldbewirtschaftung eine Leistung für die Natur
quasi „miterledigen“. Neben dem Nützen können Sie das Schützen ohne gro-
ßen arbeitsintensiven oder finanziellen Aufwand auf Ihren eigenen Waldflächen
umsetzen.
Maßnahmen im Kleinen entfalten über die Fläche verteilt eine große Wir-
kung! Machen genug Waldbesitzer mit, können unsere Waldflächen im Land-
kreis, in ganz Bayern und darüber hinaus flächig mit Naturschutzelementen
durchgittert und vernetzt werden. Wie Trittsteine entstehen so kleine Inseln der
Artenvielfalt.

Und so kann‘s gehen:
Möglichkeit 1:
Totholz und Biotopbäume verbessern die Lebensbedingungen für Vögel,
Fledermäuse, Insekten und Pilze

Ab dem Waldaktionsjahr 2015 werden Fördermittel bereitgestellt, um die
Durchgitterung unserer Wälder mit Naturschutzelementen finanziell zu unter-
stützen. So können Waldbesitzer Fördergelder aus dem Vertragsnaturschutz-
programm Wald oder dem Waldbaulichen Förderprogramm (im Rahmen der
verfügbaren Haushaltsmittel) in Anspruch nehmen für z.B.

 Erhalt von Biotopbäumen und starkem Totholz
 Erhalt und Pflege seltener Baumarten
 die Bewirtschaftung von Sonderstandorten etc.
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                     Biotopbäume
                        haben einen geringen wirtschaftlichen, aber einen
                          hohen ökologischen Wert
                        haben viele Gesichter, z.B. lebende Bäume mit
                          Höhlen, Horsten, großen Faulstellen, Pilzkonsolen,
                          Efeubewuchs oder mit viel Kronentotholz, bizarren
                          Wuchsformen etc.
                        bieten z.B. Spechten, Fledermäusen, Käfern und
                          Pilzen einen eigenen (Mikro-)Lebensraum.

Bevor der Mensch Holz genutzt hat,
waren unsere Wälder reich an Totholz
und Biotopbäumen. Diese Strukturen
der Naturwälder sind voller Leben!

Wussten sie schon, dass von den 5.000 in Bayern vorkommenden Käferarten
1.200 - das sind mehr als 1/5! - den überwiegenden Teil ihres Lebens an oder
im gesunden oder kranken Holz verbringen? Vor allem an Eichen leben in Mit-
teleuropa viele (> 1.000) Käferarten!

Um die Artenvielfalt zu fördern, ist es wichtig, unsere Wirtschaftswälder mit
diesen alten Biotop-Strukturen zu durchgittern. Faules Holz umzuschneiden
kann lebensgefährlich sein! Es ist wenig wert und brennt schlecht! Für die Ar-
tenvielfalt ist es aber unersetzbar!!!
Deshalb seien Sie stolz auf Ihren Spechtbaum! Erhalten Sie ihn als Ge-
schenk an die Natur!

Möglichkeit 2:
Minderheitenschutz für Seltene Baumarten
Selten nennen wir diejenigen Baumarten, die weniger als 1 % unserer Baumar-
tenverteilung in Bayern ausmachen. In unserem Landkreis (vor allem im Jura)
finden wir viele von diesen Seltenen, wie z.B. die Elsbeere, die Mehlbeere,
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die Eibe, den Wildapfel und die Wildbirne sowie die Flatter-, Feld- und Berg-
ulme.
Falls Sie diese Baumarten in Ihren Waldflächen bereits gefunden haben, erhal-
ten und fördern Sie diese Raritäten! Mehl- oder Elsbeere sind sehr lichthung-
rig, sie sollten bei der Waldpflege unbedingt freigestellt werden. Eiben dage-
gen sind unsere schattenverträglichsten Baumarten, sie können auch im Halb-
dunkel der Wälder gedeihen.

Möglichkeit 3:
Erhalt von Weichlaubholz
Unter Weichlaubholz fasst man schnellwachsende Baumarten, wie z.B. Aspe,
Weide, Vogelbeere und Birke zusammen. Diese frühblühenden Baumarten
dienen oft als sehr gute Bienenweide (Imkerei)! Weide und Birke sind bei
Schmetterlingen besonders beliebt. Die Vogelbeere hat mit ihren roten Beeren
eine anziehende Wirkung auf Vögel.
Wichtig ist, dass diese Weichlaubhölzer als Einzelexemplare auch in Altbe-
ständen erhalten bleiben. Nur so können sie ihre Wirkung auf die biologische
Vielfalt voll entfalten!

Möglichkeit 4:
Extrem und selten – wertvolle Waldbiotope als Trittsteine
Der Waldstandort zeigt uns die Grenzen der Waldbewirtschaftung - auf diese
Grenzen sollten die Waldbesitzer Rücksicht nehmen! Immer wenn‘s im Wald
entweder besonders steinig, felsig, buckelig, trocken oder besonders quellig,
feucht, sumpfig, nass und damit schwer zu bewirtschaften wird, handelt es
sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein geschütztes Waldbiotop!
Finden Sie einen solchen Sonderstandort in Ihrem Wald, so sind Sie Besitzer
einer (flächenmäßig gesehen) kleinen und seltenen Perle der Waldnatur!
Je extremer der Standort, desto naturnäher sollte dort die Baumartenwahl
ausgerichtet sein, z.B. die Buche sowie seltene Baumarten auf den flachgrün-
digen Jurastandorten im Naabtal oder Linde, Ahorn, Esche im Schlucht- und
Blockwald bzw. die Erle dort, wo es feucht ist.
Außerdem sollte auf feuchten Waldstandorten immer die Bewirtschaftung an
die Witterung angepasst werden, d.h. Umsicht bei der Holzernte und -brin-
gung!

Falls Sie Fragen zur integrativen Waldbewirtschaftung und zur Förderung
von Naturschutzelementen in ihrem Wald haben, erkundigen Sie sich bei
Ihrem zuständigen Förster oder Ihrer zuständigen Försterin!

Wer NEIN zur Flächenstilllegung sagt, muss JA sagen zur Flächigen Durch-
gitterung des Waldes mit Naturschutzelementen!!!
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Absender:
Verband für landwirtschaftliche
Fachbildung Regensburg
Lechstraße 50
93057 Regensburg

Geschäftstelle:                                              Konten:
                   Telefon:   0941/2083-0                    Sparkasse Regensburg BIC: BYLADEM1RBG
Lechstr. 50        Fax        0941/2083-200                  Vereinskonto IBAN: DE62 7505 0000 0000 2459 44
93057 Regensburg   E-Mail     poststelle@aelf-re.bayern.de   Reisekonto: IBAN: DE62 7505 0000 0000 2459 02
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