Verbandsversammlung konstituiert sich - Harald Plünnecke erneut Vorsitzender - Das Kundenmagazin der ekom21 - 2|2021

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Verbandsversammlung konstituiert sich - Harald Plünnecke erneut Vorsitzender - Das Kundenmagazin der ekom21 - 2|2021
Das Kundenmagazin der ekom21 – 2|2021

Verbandsversammlung konstituiert sich
Harald Plünnecke erneut Vorsitzender

ekom21 erforscht Künstliche Intelligenz
Pilotkommunen gesucht
Verbandsversammlung konstituiert sich - Harald Plünnecke erneut Vorsitzender - Das Kundenmagazin der ekom21 - 2|2021
Liebe Leserinnen und Leser,

                       mit der vorliegenden Ausgabe unseres Kunden-
                       magazins möchten wir Sie nach der Sommer-
                       pause auf den neuesten Stand bringen. Es hat
                       sich nämlich viel getan:

                       Zum Beispiel konstituierte sich die Verbands-
                       versammlung der ekom21 – KGRZ Hessen. An
                       der Präsenzveranstaltung, die coronabedingt
                       unter strengen Auflagen erfolgte, nahmen rund
                       270 Delegierte teil.
                       Auch in diesem Jahr mussten wir unsere Haus-
                       messe „eXPO“ leider absagen. Ersatz haben wir
Vorwort
                       in Form von zwei Digitalen Kundentagen ge-
                       schaffen, zu denen sich 700 Teilnehmer*innen
                       zuschalteten.
                       Künstliche Intelligenz gewinnt immer mehr an
                       Bedeutung. Da das Thema auch für Kommunen
                       interessant ist, arbeitet die ekom21 derzeit an
                       einem Chatbot-Prototyp – und sucht hierfür
                       noch interessierte Kommunen für die Pilotphase.

                       Weitere Neuigkeiten erwarten Sie auch aus den
                       Bereichen Cybersicherheit, digitale Vorhabenliste,
                       OZG, Kfz-Zulassung, Berichtswesen, geographische
                       Informationssysteme und vieles mehr.
                       Freuen Sie sich ferner über ein Interview mit
                       Dr. Annette Schmidt, Präsidentin der FITKO.
                       Außerdem sprachen wir mit Karl-Christian
                       Schelzke, dem früheren Geschäftsführer des
                       Hessischen Städte- und Gemeindebundes.

                       Und nun viel Spaß beim Lesen der aktuellen
                       Ausgabe und bleiben Sie gesund!

                       Ihr                      Ihr

                       Bertram Huke             Ulrich Künkel

  2   Ausgabe 2|2021
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Verbandsversammlung konstituiert sich
         Von Stefan Thomas  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .          4
         ekom21 erforscht Künstliche Intelligenz
         Von Dr. Caroline Feuerstacke  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                       8
         Matthias Drexelius wird Geschäftsführer
         Von Stefan Thomas  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                10
         Expertinnen im Dialog
         Interview mit Dr. Annette Schmidt, FITKO  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                               11
         Große Resonanz am Digitalen Kundentag
         Von Stefan Thomas .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .              14
         Die digitale Vorhabenliste
         Von Momoko von Sprockhoff  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                16
         Gemeinde Hüttenberg nutzt iBWplus
         Von Mike Frey .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   18
Inhalt

         Cybersicherheit für Hessen
         Von Philipp Schneider  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                  21
         Vogelsbergkreis startet als Pilotkunde
         Von Michael Koch  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .           23
         Experten im Dialog
         Interview mit Karl-Christian Schelzke .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                          25
         BürgerGIS Marburg – eine Erfolgsstory
         Von Michael Schober  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                 28

                                                                                          Ausgabe 2|2021                                   3
Verbandsversammlung konstituiert sich - Harald Plünnecke erneut Vorsitzender - Das Kundenmagazin der ekom21 - 2|2021
Gremien          Spezial           Intern           Interview

Verbandsversammlung
konstituiert sich
Erste Sitzung unter strengen Auflagen

Von Stefan Thomas

Am 24. Juni 2021 fand die konstituierende Sitzung   wählt, um den notwendigen Abstand zwischen
der Verbandsversammlung in der neuen Legis-         den Delegierten und die Einhaltung des strengen
laturperiode statt. Die persönliche Anwesenheit     Hygienekonzepts zu gewährleisten.
der Vertreterinnen und Vertreter war zu dieser
Gründungssitzung gemäß Hessischer Gemein-           Für die rund 270 angereisten Delegierten aus über
deordnung (HGO) vorgeschrieben. Deshalb ging        500 Mitgliedseinrichtungen bot die Gießener
der Veranstaltung bereits im Vorfeld eine um-       Messe deshalb vor allem eines: Viel Raum.
fangreiche Planung voraus.                          Sowohl Parkplätze als auch der Registrierungs-
                                                    und Tagungsbereich waren großzügig bemessen.
Strenge Hygieneregeln                               Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde erstmals         ekom21 sorgten für den freundlichen Empfang,
die Messe Gießen als Veranstaltungsort ausge-       die reibungslose Registrierung und eine rasche

Delegierte bei der Registrierung

4      Ausgabe 2|2021
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Messen             Verfahren    IT-Sicherheit

Genügend Abstand in der Messehalle

Zuweisung des personalisierten Platzes. Denn –        und war zuvor drei Jahre lang stellvertretender
anders als bei allen vorhergegangenen Verbands-       Vorsitzender. Er zeigte sich sichtlich erfreut auf-
versammlungen – gemäß Hygienekonzept durfte           grund seiner Wiederwahl.
keine freie Platzwahl erfolgen, um eventuelle
Infektionsketten nachvollziehen zu können.            Ebenfalls einstimmig fiel die Wahl der zwei Stell-
Darüber hinaus waren die Wege in und aus den          vertreter des Vorsitzenden aus: Bürgermeister
Hallen im „Einbahnstraßen“-System markiert.           Werner Schuchmann, Stadt Ober-Ramstadt, und
                                                      Sandro Zehner, Stadt Taunusstein, machten hier
Wahl des Vorsitzenden                                 das Rennen.
Nach Begrüßung, Feststellung der Beschluss-
fähigkeit und einer Einführung für die neu            Umfangreiche Tagesordnung
gewählten Vertreterinnen und Vertreter durch          Wie zu Beginn jeder neuen Legislaturperiode
ekom21-Geschäftsführer Bertram Huke wurde             mussten die Delegierten zunächst die Geschäfts-
Kristina Paulenz, Bürgermeisterin der Gemeinde        ordnung und Entschädigungssatzung für die Ver-
Ober-Mörlen, die „an Jahren älteste Person“ der       bandsversammlung bestätigen. Auch die Wahl
Verbandsversammlung festgestellt, die interims-       des Verbandsvorstandes sowie die Bildung eines
weise die Sitzungsleitung übernahm und zur            Finanzausschusses standen auf der Tagesordnung.
Wahl des Vorsitzenden der Verbandsversamm-
lung aufrief. Aus den Reihen der Verbandsver-         Den umfassendsten Punkt an diesem Tag nahm
sammlung wurde Harald Plünnecke, Vertreter            der Jahresabschluss 2020 der ekom21 – KGRZ
des Landkreises Waldeck-Frankenberg und               Hessen ein. Geschäftsführer Bertram Huke stellte
Ehrenbürgermeister der Gemeinde Vöhl, vorge-          das Geschäftsjahr anhand von Zahlen, Daten
schlagen und einstimmig gewählt. Plünnecke            und Fakten vor. Dabei hob er abgeschlossene
hatte das Amt bereits seit zehn Jahren inne           und neu begonnene Projekte sowie Höhepunkte,

                                                                                    Ausgabe 2|2021      5
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Gremien                 Spezial                Intern              Interview

Bertram Huke, Oswin Veith, Jan Schneider, Karl-Christian Schelzke, Ulrike Umland und Gerhard Schultheiß (v.l.n.r.)

Großaufträge und die zu erwartende Entwicklung                    Verabschiedungen
der ekom21 in den nächsten Jahren hervor.                         Zum Schluss wurden Ulrike Umland, Unterneh-
                                                                  mensbereichsleiterin Zentrale Dienste, in die Al-
Im Anschluss daran ging die Wirtschaftsprü-                       tersteilzeit sowie Gerhard Schultheiß (Vorstands-
fungsgesellschaft AKR auf die Finanzlage der                      vorsitzender der ekom21 – KGRZ Hessen), Oswin
ekom21 und das umfangreiche Zahlenmaterial                        Veith (Aufsichtsratsvorsitzender der ekom21
des Jahresabschlusses ein. Zusammenfassend                        GmbH), Karl-Christian Schelzke (Vorsitzender
stellte der Wirtschaftsprüfer klar, dass der unein-               des Finanzausschusses) sowie Jan Schneider
geschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde.                    (stellvertretender Vorsitzender der Verbandsver-
                                                                  sammlung), aus ihren langjährigen Gremientä-
Weiterhin wurden u. a. der Beteiligungsbericht                    tigkeiten verabschiedet. Geschäftsführer Bertram
zum 31.12.2020, der Bericht über die 219. Prüfung                 Huke fand zu jeder Person noch persönliche
durch den Landesrechnungshof sowie Mit-                           Worte und würdigte deren Leistungen.
gliederangelegenheiten behandelt. Außerdem
mussten Beschlüsse des Finanzausschusses zur                      Bleibt festzuhalten, dass sich die Gießener
Kenntnis genommen werden. Hintergrund ist,                        Messe als Veranstaltungsort bewährt hat, um die
dass durch die Corona-Pandemie und Lockdowns                      strengen Hygienevorgaben des Gesundheitsam-
die beiden Verbandsversammlungen in 2020                          tes einzuhalten. Wie sich die Corona-Lage auch
nicht durchgeführt werden konnten. Analog § 51a                   entwickelt: Die nächste Verbandsversammlung
Hessischer Gemeindeordnung gilt auch für die                      wird am 2. Dezember 2021 wiederum in den Mes-
ekom21 – KGRZ Hessen, dass in solchen Fällen                      sehallen in Gießen tagen.
Eilentscheidungen durch den Finanzausschuss
getroffen werden können.

6      Ausgabe 2|2021
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Messen              Verfahren           IT-Sicherheit

Wissen , wie
Digitalisierung geht

An Digitalisierung führt kein Weg vorbei.
Onlinezugangsgesetz, eAkte, Smart City und Smart Region – es gibt viel zu tun.
Beschleunigen Sie Ihre digitale Transformation mit den vom Land Hessen geförderten
Beratungsleistungen für hessische Kommunen. Klingt nach Zukunft und einem guten Plan:
Kompetente Digitalisierungsberatung für Sie – mit uns.

Weitere Informationen unter : www.ekom21.de/digitalisierungsberatung

   digitalisierungsberatung@ekom21.de         0641 9830 3616
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Gremien          Spezial           Intern           Interview

ekom21 erforscht
Künstliche Intelligenz
Interessierte Kommunen für Pilotphase gesucht

Von Dr. Caroline Feuerstacke

Künstliche Intelligenz (KI) und Technologien des   verarbeiten. Die Ergebnisse dieser Forschungen
maschinellen Lernens sind wichtige Treiber der     präsentierte ekom21-Mitarbeiter Dirk Hofmeister
Digitalisierung. Im privaten Bereich nutzen wir    auf der renommierten „Minds Mastering Machi-
bereits ganz selbstverständlich Sprachassisten-    nes (M3) -Konferenz“ Ende April 2021. Auch die
ten, wie beispielsweise Siri und Alexa, die uns    ekom21-Kunden erhielten erste Einblicke in das
das Leben erleichtern sollen. Dabei müssen digi-   Projekt am „Digitalen Kundentag“ Mitte Juni 2021.
tale Assistenten die Bedeutung von gesproche-
nen Sätzen so exakt und vollständig wie möglich    Die menschliche Sprache ist äußerst komplex
erfassen können. Hierbei unterstützt eine neu-     und unglaublich differenziert. Und genau hier
artige Technologie: Natural Language Processing    liegt auch die große Herausforderung in der
(NLP).                                             Entwicklung von Chatbots. „Wir arbeiten mit der
                                                   NLP-Technik und kombinieren verschiedene
Chatbot für Kommunen                               Modelle, beispielsweise RNNs (Rekurrente Ne-
Auch die ekom21 hat das Potenzial dieser Tech-     ronale Netze) oder BERT (Google-Algorithmus
nologie erkannt. Im Fachbereich Softwareent-       zur verbesserten Spracherkennung), um einen
wicklung der ekom21 forschen Mitarbeiter*innen     eigenen Chatbot für Kommunen zu entwickeln.
insbesondere an verschiedenen Methoden und         Unser Anspruch liegt vor allem darin, dass dieses
Modellen, wie Computer die natürliche Sprache      Programm umgangssprachliche Formulierungen

8     Ausgabe 2|2021
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Messen           Verfahren        IT-Sicherheit

anstatt Behördensprache versteht und auch mit          rund um die Uhr. So werden Wartezeiten mini-
wenigen Trainingsdaten auskommt“, sagt Dirk            miert und Sachbearbeiter*innen entlastet.
Hofmeister zur ekom21-Entwicklung.
                                                       Das Team um Dirk Hofmeister arbeitet aktuell an
Die Sprachprogramme lernen – ähnlich wie Men-          einem Chatbot-Prototyp, der in das hauseigene
schen – anhand von Erfahrungen. Denn damit             Content-Management-System cms21 integriert
Chatbots mit Anwender*innen richtig intera-            wird, das speziell für den Einsatz bei kommuna-
gieren können, müssen sie nicht nur einzelne           len Kunden entwickelt wurde. Zukünftig wird der
Wörter, sondern komplette Textzusammenhänge            virtuelle Assistent die Bürger*innen auf Websi-
und Sachverhalte verstehen.                            tes begrüßen und deren Anliegen noch intuitiver
                                                       und einfacher bedienen können. „Wir wollen
Pilotkommunen gesucht                                  2022 in die Pilotphase starten und suchen hier-
Bei Verwaltungsanliegen müssen Bürger*innen            für interessierte Kunden, die uns bei der Imple-
häufig noch persönlich mit Behörden in Kontakt         mentierung eines Chatbots unterstützen möch-
treten. Ein großer Teil davon sind Standardfra-        ten“, ruft Dirk Hofmeister die Kommunen auf.
gen, für die Mitarbeiter*innen viel Zeit aufwen-
den müssen. Ein Chatbot kann hier Unterstüt-           Falls Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte
zung leisten, denn das Programm bietet Service         bei Dirk.Hofmeister@ekom21.de

                                                                                    Ausgabe 2|2021        9
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Gremien           Spezial           Intern           Interview

Matthias Drexelius
wird Geschäftsführer
Amtsantritt zum 1. Oktober 2021

Von Stefan Thomas

Matthias Drexelius, der frühere Bürgermeister       am Main (heute: Frankfurt University of Applied
der Stadt Usingen und Direktor des Hessischen       Sciences) im Studiengang „Public Administra-
Landkreistages, wird Geschäftsführer der ekom21.    tions“ und lehrt dort Kommunalrecht. Nicht nur
Im Juni 2021 wurde er vom Verbandsvorstand          das: Drexelius bringt Erfahrungen in Pilotprojek-
sowie Aufsichtsrat als Direktor/Geschäftsführer     ten der öffentlichen Verwaltung, bei der inter-
bestellt und tritt seine neue Position zum          kommunalen Zusammenarbeit, der Kommunal-
1. Oktober 2021 an.                                 beratung sowie Innovationsfreude mit.

Nach jeweils über 15 Jahren an der Führungs-        Bei der ekom21 ist Drexelius indessen kein
spitze der ekom21 haben sich Bertram Huke           Unbekannter. Von 2001 bis 2006 war er Mitglied
und Ulrich Künkel schon frühzeitig um eine          des Verbandsvorstands sowie 2006 bis 2011
Nachfolge gekümmert. Auf die ausgeschriebene        und 2015 bis 2021 im Aufsichtsrat der ekom21
Stelle gingen zahlreiche Bewerbungen ein, die       GmbH tätig. Im Finanzausschuss hatte er von
von Matthias Drexelius bestach aber schon           2016 bis 2021 die Funktion des stellvertretenden
aufgrund seiner langjährigen haupt- und ehren-      Vorsitzenden inne.
amtliche kommunalpolitischen Erfahrung.
                                                    Ehrenamtlich bringt er sich unter anderem im
Der Diplom-Finanzwirt und Jurist (Doppelprädi-      Aufsichtsrat der Caritas Hochtaunus, im Kreistag
katsexamen) war über elf Jahre Bürgermeister,       des Hochtaunuskreises und in der Stadtverord-
rund 2 Jahre im Vorstand des Regionalverbandes      netenversammlung der Stadt Usingen sowie bei
FrankfurtRheinMain und sechs Jahre Direktor         der Usinger Turn- und Sportgemeinde 1846 e.V.
des Hessischen Landkreistages. Dort war er in       als 1. Vorsitzender ein.
seinem Dezernat für die Referate Digitalisierung,
OZG, Finanzen, ÖPNV, Umwelt, Planung, Wirtschaft,   „Wir freuen uns, dass wir mit Matthias Drexelius
Schule und Kultur zuständig.                        eine erfahrene und hochgradig qualifizierte
                                                    Führungskraft für die ekom21 gewinnen konn-
Zudem ist der Jurist seit 2012 Lehrbeauftragter     ten“, so die Geschäftsführer Bertram Huke und
an der angesehenen Fachhochschule Frankfurt         Ulrich Künkel.

10    Ausgabe 2|2021
Messen           Verfahren        IT-Sicherheit

(Copyright FITKO)

Expertinnen im Dialog
Interview mit Dr. Annette Schmidt, FITKO

Bei den hessischen Kommunen verlangt das                das Land Hessen wertvolle Unterstützung ge-
Online-Zugangsgesetz (OZG) aktuell viel Aufmerk-        leistet haben, konnte die FITKO am 1. Januar 2020
samkeit. Die FITKO (Föderale IT-Kooperation)            in Frankfurt als eigenständige Anstalt des öffent-
unterstützt, denn hier hat man Erfahrung beim           lichen Rechts ihre Arbeit offiziell aufnehmen.
Bohren dicker Bretter. e-info21 hat mit der Präsi-
dentin der FITKO, Dr. Annette Schmidt, über Ziele,      Und auch der Personalaufbau kommt sehr gut
Status quo und Perspektiven für die Kommunen            voran. Mit 14 Beschäftigten sind wir gestartet.
in Hessen gesprochen. Auch um die drei Muske-           Mittlerweile haben wir 40 Beschäftigte und
tiere ist es gegangen.                                  wachsen weiter. Unsere Mitarbeiter*innen kom-
                                                        men aus ganz unterschiedlichen fachlichen
Die FITKO gibt es seit mehr als eineinhalb Jahren –     Kontexten. Das ist wichtig, denn wir wollen
wie war der Start, wo wollen Sie hin?                   organisatorische und technische Themen aus
                                                        unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten.
Tatsächlich sind wir ziemlich gut gestartet! Weil       Das hilft uns auch dabei, über den Tellerrand
der Aufbaustab sehr gute Vorbereitungsarbeit und        hinauszuschauen und neue Wege zu bahnen.

                                                                                     Ausgabe 2|2021   11
Gremien           Spezial           Intern           Interview

Was leistet die FITKO? Wo setzen Sie                ausschließlich für hessische Kommunen. Aber
Schwerpunkte?                                       wir liefern und sorgen für die Infrastruktur in
                                                    Bund, Ländern und Kommunen – in Hessen und
Dazu muss ich ein wenig ausholen. FITKO steht       den anderen Bundesländern.
für „Föderale IT-Kooperation“ und unterstützt
den IT-Planungsrat. Der IT-Planungsrat ist das      Und das ist zentral: Denn oftmals machen jede
politische Steuerungsgremium für die Zusam-         Stadt, jeder Kreis und jedes Land ihr eigenes
menarbeit von Bund und Ländern in Fragen der        Ding. Das erschwert den datenschutzkonformen
Informationstechnik und Verwaltungsdigitalisie-     Austausch von Daten und damit generell die
rung und setzt sich aus den 16 Landes-CIOs und      Zusammenarbeit. Deshalb arbeiten wir an ge-
dem Bundes-CIO Markus Richter zusammen.             meinsamen Richtlinien, Standards und Schnitt-
                                                    stellen, um mit einer bundesweiten IT-Infrastruk-
Die FITKO ist die operative Einheit zur Unter-      tur die Digitalisierung zu erleichtern und
stützung dieses Gremiums. Denn man hat fest-        zu beschleunigen.
gestellt, dass die Koordinierung von Bund und
Ländern in IT-Fragen Vorbereitung, Durchdenken      Als Beispiel sei das Architekturboard genannt,
und Abstimmungen erfordert. Genau diese or-         das als neues Gremium des IT-Planungsrates
ganisatorischen und fachlichen Aufgaben haben       im Februar dieses Jahres seine Arbeit aufge-
wir 2020 übernommen.                                nommen hat. Unter Leitung der FITKO managen
                                                    dort Vertreter*innen aus 11 Ländern und dem
Das heißt, unsere Hauptaufgabe ist die Bünde-       Bund die föderale IT-Architektur. Das Ziel ist,
lung aller Aktivitäten zur Digitalisierung der      die bestehende und zukünftige Infrastruktur
Verwaltung im Zuständigkeitsbereich des IT-Pla-     so aufzustellen, dass ein Datenaustausch pro-
nungsrates – also von Bund und Ländern – plus       blemlos möglich wird. Man kann sich das wie
die Erarbeitung und Umsetzung der föderalen         ein Eisenbahnnetz vorstellen: Wenn man kein
IT-Strategie. Zusätzlich übernehmen wir die         einheitliches Schienensystem hat, muss man an
operative Steuerung von Projekten des IT-Pla-       jeder System-Grenze Lok und Waggon austau-
nungsrates und bewirtschaften das 180 Millionen     schen. Das ist mühsam und kostspielig. Mit einer
Euro umfassende Digitalisierungsbudget. Mit         lückenlosen IT-Infrastruktur schaffen wir also die
diesem Budget sollen Projekte und Aktivitäten       Voraussetzungen für eine effektivere Verwaltung
unterstützt werden, die der Digitalisierung von     und mehr Bürgerservice – zum Beispiel auch für
Verwaltungsleistungen auf allen föderalen Ebe-      die Umsetzung des OZG, was ja viele Kommunen
nen zugutekommen. Es leistet damit also auch        unmittelbar betrifft.
einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des
Online-Zugangsgesetzes.                             Wenn man das Thema OZG anschaut,
                                                    wie kommen Sie hier voran?
Wie unterstützt die FITKO die hessischen
Kommunen?                                           Sehr gut: Die arbeitsteilige Umsetzung der
                                                    Themenfelder in Bund und Ländern funktio-
Da wir an der Schnittstelle zwischen Bund und       niert hervorragend. Klar, insgesamt ist das
Ländern arbeiten, gibt es keine direkten Projekte   OZG eine Mammut-Aufgabe. Die bewältigen

12    Ausgabe 2|2021
Messen            Verfahren        IT-Sicherheit

wir unter anderem mit Themenfeldverantwort-             Wie sichern Sie die fruchtbare Zusammenarbeit
lichen, die die Kooperation über alle föderalen         zwischen FITKO, ekom21 und Kommunen?
Ebenen hinweg organisieren, und mit institu-
tionalisierten Kommunikationswegen etwa                 Um die Verwaltung fit für die Zukunft zu machen,
über die OZG-Koordinatoren. Die FITKO über-             sind drei Dinge nötig: Innovative Ideen, Bestän-
nimmt dabei den Austausch von Erfahrungen               digkeit und Fachlichkeit. Nur damit bekommen
und Umsetzungsergebnissen zwischen den                  wir einen verlässlichen Rahmen für die lang-
Beteiligten.                                            fristige Kooperation zwischen allen Beteiligten.
                                                        Deshalb setzen wir auf viele unterschiedliche
Konkret geht es uns um die Nachnutzung nach             Austausch-Formate für den Transfer von Wissen
dem Einer für Alle (EfA)-Prinzip. Wer sich an die       und Knowhow. Hier ist die ekom21 als kommu-
Drei Musketiere erinnert, kennt sicher deren            naler IT-Dienstleister und Wissensträger ebenso
Wahlspruch: „Einer für alle, alle für einen!“ Das       wie der CIO des Landes Hessen präsent und trägt
ist auch unser Ziel mit dem EfA-Prinzip. Denn           in vielen FITKO-Gremien Impulse, Ideen und
nicht jeder soll alles selbst machen müssen.            Leistungen aus den hessischen Kommunen an
                                                        die FITKO heran.
Was sind FIT-Store und FIT-Connect?
                                                        Was entspannt Sie, wenn Sie sich nicht mit IT
Das ist die konkrete Umsetzung des Nachnut-             und Verwaltung beschäftigen?
zungs-Prinzips. Angebot und Nachfrage zu
digitalisierten Verwaltungsleistungen, also             Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch
zu Online-Diensten, sollen unkompliziert,               und entspanne gern in der Natur. Wandern im
standardisiert und rechtssicher zueinander              Taunus, der Wetterau und entlang des Limes
finden. Dazu baut die FITKO den „FIT-Store“             geben mir beispielsweise Kraft für die Arbeit.
auf. Über den Store können künftig IT-Dienst-           In Corona-Zeiten war es dann allerdings öfters
leistungen an einer zentralen Stelle zu stan-           auch nur der Balkon. Ansonsten sehe ich
dardisierten Vertragsbedingungen eingekauft,            leidenschaftlich gerne Dokumentar-Filme
angeboten und weiterverkauft werden. Wer also           aller Art – Reisen, geschichtliche Themen
für die digitale Abrechnung von „Knöllchen“ ein         und natürlich auch Technik.
Zahlungsmodul benötigt, wird hier bald ebenso
fündig wie der Ordnungsamt-Chef auf der Suche           Herzlichen Dank für Ihre Zeit und die vielen
nach Fischerei-Verfahren.                               Einsichten in die Arbeit der FITKO!

Und da Services nur im Store weitergereicht             Das vollständige Interview finden Sie auf unserer
werden können, wenn sie sicher und kompatibel           Website unter „e-info21 digital“.
sind, gibt es FIT-Connect. Mit diesem Programm
sorgen wir für Schnittstellen und Normierung,
damit der Datentransport reibungsfrei läuft. Um
auf das Bild vom Eisenbahnnetz zurückzukommen:
FIT-Connect legt die Gleise, damit der Austausch
für alle ohne Grenzen und Hindernisse läuft.

                                                                                     Ausgabe 2|2021     13
Gremien         Spezial              Intern             Interview

Große Resonanz am
Digitalen Kundentag
Rund 700 zugeschaltete Teilnehmer*innen

Von Stefan Thomas

Auch in diesem Jahr musste die ekom21 ihre
erfolgreiche Hausmesse „eXPO“ aufgrund der
Corona-Pandemie absagen. Als Ersatz wurde der
„Digitale Kundentag“ ins Leben gerufen, um dem
Informationsbedürfnis der Kunden dennoch
nachkommen zu können und den Neuerungen
bei Verfahren und Dienstleistungen eine ge-
eignete „Bühne“ zu geben.

Rund 700 Teilnehmer*innen hatten sich in das
Online-Event zugeschaltet.

Eigenes Studio
Um es gleich vorwegzunehmen: Der Titel
„Digitaler Kundentag“ ist missverständlich,       Blick in das Studio während der Live-Aufnahme
denn es waren insgesamt zwei aufeinander-
folgende Tage, an denen die ekom21 sowie          Greenscreen eingespielte Hintergründe aufein-
Partner ihr Leistungs- und Produktportfolio       ander abgestimmt werden mussten. Hinzu kam
präsentierten. Nach einigem Vorlauf war es        die Chat-Funktion, mit der sich Teilnehmende
dann am 9. und 10. Juni 2021 soweit.              direkt zum Vortrag äußern konnten – sowie
                                                  die Fragen-Antworten-Couch, in der nach dem
Bereits im Vorfeld waren umfangreiche Vorberei-   Referat ein Interview geführt und offene Punkte
tungen durch das Event-Team um Kristin Herpel,    behandelt wurden.
Florian Vogler und Claus Knobel nötig, um den
Zuschauer*innen die Teilnahme in optisch und      Die beiden Tage waren auch sonst bis ins Kleinste
akustisch bester Qualität zu ermöglichen.         durchorganisiert: Von der Anreise der externen
                                                  Referenten über die notwendigen Corona-Tests
Dafür wurde eigens ein Studio in der Geschäfts-   aller Beteiligten, einer Kurzeinweisung und dem
stelle Gießen aufgebaut, in dem mehrere Mi-       Gang zur „Maske“ bis hin zum jeweils 20-minü-
krofone, Kameras, die Ausleuchtung und über       tigen Vortrag.

14    Ausgabe 2|2021
Messen                Verfahren            IT-Sicherheit

                                                                  Fachverfahren
                                                                  Schon in der Begrüßung wies ekom21-Geschäfts-
                                                                  führer Ulrich Künkel auf das Motto hin: „Heute
                                                                  steht unser Digitaler Kundentag voll und ganz
                                                                  im Zeichen der Fachverfahren und des Online-
                                                                  zugangsgesetzes“. Künkel wurde später auch
                                                                  noch zum Thema „Smart City – Smart Region“
                                                                  interviewt.

                                                                  Außerdem sind in 15 Programmpunkten folgende
Ulrich Künkel und Oliver Lorscheid (v.l.n.r.) auf der             Bereiche und Produkte behandelt worden:
Fragen-Antworten-Couch                                            Personalmanagement P&I LogaAll-In, Content-
                                                                  Management-System cms21, eAkte Office, Fund-
Hardware                                                          büro fund21, Digitalisierungsberatung, OZG-Um-
Am 09. Juni 2021 stand die Hardware im Vorder-                    setzung und -Dashboard, Prozessdigitalisierung
grund, worauf ekom21-Geschäftsführer Bertram                      mit civento, civento-Prozessbibliothek, Chatbots
Huke in seiner Begrüßung hinwies: „Ein effi-                      für kommunale Fachverfahren sowie idento21.
zientes und benutzerorientiertes Verwaltungs-
handeln ist nur erfolgreich, wenn die damit                       Dialog
verbundene Hardware mit den Fachverfahren                         Die Chatliste war am Ende der beiden Veran-
problemlos zusammenarbeitet“.                                     staltungen voll. Fragen wurden entweder direkt
                                                                  auf der Fragen-Antworten-Couch beantwortet
Und so war mit 19 Programmpunkten schon der                       oder aber nachgelagert, in persönlichen Bera-
erste Online-Tag vollgepackt mit Fachvorträgen                    tungsgesprächen. Anregungen, Wünschen und
und Informationen. Moderator Oliver Lorscheid                     Hinweisen ist nachgegangen worden und auch
führte, wie auch am Folgetag, eloquent und                        dort der Gedankenaustausch mit den Kunden
aufgeweckt durch die Veranstaltung.                               der ekom21 gefördert.

Zu den Partnern zählten: Deutsche Telekom,                        Wie auch immer: Wir danken allen Teilneh-
Microsoft Deutschland, Cisco Meraki, Fujitsu                      mer*innen des „Digitalen Kundentags“ für das
Technology Solutions, Hewlett Packard Enter-                      Dabeisein und die zahlreichen Wortmeldungen
prise, Dell Technologies Deutschland, Tablet                      bzw. Fragen. Gleichfalls hoffen wir – wie auch aus
Academy Deutschland, Wacom Europe, REDNET,                        der Mehrzahl der Posts hervorging – dass wir im
Samsung Electronics, AixConcept, F-H Fröhlich                     nächsten Jahr wieder unsere „analoge“, persön-
Handelsgesellschaft, Kyocera, KOMDRUCK,                           liche eXPO durchführen können. Jedenfalls ist
druckerfachmann.de, Sophos Technology und                         Mittwoch, der 1. Juni 2022, wiederum in Hanau
EPSON Deutschland.                                                für unsere Hausmessen eingeplant.

                                                                                               Ausgabe 2|2021   15
Gremien         Spezial           Intern           Interview

Die digitale Vorhabenliste
Neue Maßstäbe bei kommunalen Vorhaben

Von Momoko von Sprockhoff, eOpinio GmbH

Digitalisierung und Bürgerbeteiligung sind zwei    übersichtlich vorgestellt und für Bürger*innen
große Stichworte, wenn es um die Moderni-          transparent gemacht, wobei fortlaufende und
sierung der öffentlichen Verwaltungen im 21.       begleitende Aktualisierungen der Information
Jahrhundert geht. Interessierte Bürger*innen       über die gesamte Projektlebensdauer hinweg
möchten über die Entwicklungen ihrer Heimat-       live mitverfolgt werden können.
kommune informiert werden. Dabei lässt sich
kaum bestreiten, dass die digitale Informations-   Der Einstiegspunkt in die Vorhabenliste ist
bereitstellung inzwischen ein unverzichtbarer      die Startseite, auf der alle verfügbaren Pro-
Baustein fast jeder Kommunikationsstrategie ist.   jekte in einer intuitiven Übersicht dargestellt
Und es ist ein Baustein, der in den kommenden      werden. Durch eine Stichwortsuche und eine
Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.          praktische Filterfunktion lässt sich die Menge
                                                   der dargestellten Informationen leicht ein-
Neue Maßstäbe                                      grenzen. Hierbei können Themen gezielt ge-
Die digitale Vorhabenliste der eOpinio GmbH        filtert werden oder man legt den Fokus mittels
setzt neue Maßstäbe in der Bereitstellung von      einer integrierten Stadtkarte treffsicher auf
Informationen zu kommunalen Vorhaben. Den          einzelne Ortsteile.
Bürger*innen wird eine klar strukturierte und
einfach zu bedienende Website zur Verfügung        Informative Detailseiten
gestellt, um sich über Vorhaben in verschiede-     Ruft man ein Vorhaben auf, gelangt man zu
nen Bereichen der Kommune zu informieren           dessen Detailseite. Hier kann die kommunale
und diese zu verfolgen.                            Verwaltung alle relevanten Informationen zu ei-
                                                   nem Projekt bereitstellen. Dabei sind den Gestal-
Insbesondere Bauvorhaben lassen sich her-          tungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Eine
vorragend darstellen und geben frühzeitig          grundlegende Beschreibung der Beschlusslage
eine detaillierte Einsicht in die Planungen der    von Magistrat oder Gemeindevertretung, eine
kommunalen Verwaltung. Vorhaben werden             integrierte Kostenplanung und Informationen

16    Ausgabe 2|2021
Messen           Verfahren        IT-Sicherheit

zur Bürgerbeteiligung lassen sich beispiels-
weise problemlos durch Bilder und multi-
mediale Inhalte ausbauen und auflockern.

Schritte nachverfolgen
Besonders informativ ist ein integrierter
Zeitstrahl und die Darstellung des aktuellen
Projektstatus. Hier können Bürger*nnen jeden
Schritt eines Vorhabens nachverfolgen – von
der Initialisierung bis zur tatsächlichen Um-
setzung. Über eine Projektampel wird deutlich
gemacht, ob die aktuelle Projektphase nach             Digitalisierte Informationen zu kommunalen Projekten
Plan läuft oder ob es Verzögerungen gibt.              sorgen für mehr Bürgernähe und -beteiligung

Die Besucher*innen erhalten auf diese Weise            erlebbar. Dadurch wächst die Bereitschaft zu
einen schnellen Überblick, wie sich die Kommune        mehr Bürgerbeteiligung und das Bestreben,
aktuell entwickelt. Und auf der Detailebene            dem öffentlichen Bereich bürgerliche Initiative
können sie sich zu jeder Zeit interaktiv über den      entgegenzubringen.
aktuellen Stand einzelner Projekte informieren.
In der Summe kann dies mehr Identifikation             Die digitale Vorhabenliste ist ein Produkt der
mit der Kommune schaffen und die vielfältigen          eOpinio GmbH, ein Unternehmen der ekom21.
Projekte sichtbarer machen, die diese für die
Allgemeinheit umsetzt.                                 Wenn Sie zu dieser Lösung gerne mehr erfahren
                                                       möchten, wenden Sie sich bitte an:
Veränderungen im Gemeinde- oder Stadtbild              Momoko von Sprockhoff
werden so für Bürger*innen verständlich und            eMail: sprockhoff.momoko@eopinio.com

                                                                                        Ausgabe 2|2021        17
Gremien           Spezial           Intern           Interview

Gemeinde Hüttenberg
nutzt iBWplus
Neues integriertes Berichtswesen
Von Mike Frey, Gemeinde Hüttenberg

Die Gemeinde Hüttenberg im Lahn-Dill-Kreis hat     Verantwortungsbewusstsein
sich – als erste Kommune im Rechenzentrum          Eine rechtzeitige und zielführende Gegensteue-
der ekom21 – für ein integriertes Berichtswesen    rung kann nur mit einer einfachen, tagesaktuellen
im Finanzsystem Infoma newsystem mit auto-         und übersichtlichen Budgetüberwachung funktio-
matisierter Berichtsverteilung an die Empfänger    nieren. Die grafisch aufbereiteten Auswertungen
entschieden. Zum Einsatz kommt iBWplus, ein        müssen auf die individuellen Bedürfnisse der
Berichtswesen mit fertigen Berichten im Bereich    Mitarbeitenden hin selbst anpassbar sein. Den-
der Ergebnis- und Finanzrechnung, Budgetüber-      noch soll und muss der Gesamtbudgetverant-
sicht sowie Investitionen.                         wortung weiterhin Rechnung getragen werden.

Vereinfachung                                      Aus Sicht der Gemeinde Hüttenberg werden all
Aus der Praxis heraus hat sich die Notwendigkeit   diese Anforderungen durch das iBWplus erfüllt.
ergeben, die Aufgabenwahrnehmung der Bud-
get- und Ressourcenverantwortung deutlich zu       Gemeinsam mit der ekom21, als kommunaler
vereinfachen und die nicht an das Finanzwesen      IT-Dienstleister in Hessen, wurde das iBWplus in
angebundenen Außeneinrichtungen automatisiert      einer unkomplizierten und leicht verständlichen
mit Budgetinformationen zu versorgen.              Vormittagsschulung initialisiert.

Oftmals bewirtschaften in kleineren und mittle-    Das iBWplus ist in Infoma newsystem mit ein-
ren Kommunen mehrere Abteilungen ein Budget.       gebunden, so dass eine weitere Umgebung mit
Zwangsläufig reduziert sich das Verantwortungs-    einem externen Anbieter entfällt. Die Daten
bewusstsein des Einzelnen auf die von ihm zu       sind tagesaktuell und werden automatisch in
planenden und zu bewirtschaftenden Sachkon-        newsystem aufbereitet. Eine manuelle Übergabe
ten einer Kostenstelle.                            per Schnittstelle entfällt. Bereits mit dem Start

18    Ausgabe 2|2021
Messen               Verfahren            IT-Sicherheit

Wieviel Budget ist noch übrig für die Atelierkirche? Für Finanzabteilungsleiter Patrick Gronych und
Projektleiter Mike Frey (v.l.n.r.) ganz leicht abrufbar.

von newsystem wird das iBWplus grafisch auf-                      Die Funktion „Details“ hat noch mehr zu bieten.
bereitet im Rollencenter angezeigt. Die Budget-                   Über „Details“ wird eine tabellarische Übersicht
verantwortlichen erhalten somit sofort eine erste                 der Sachkonten geöffnet, die ebenfalls individuell
Budgetinformation.                                                einstellbar ist. Zum Beispiel werden Abweichun-
                                                                  gen des IST-Ergebnisses zum Ansatz durch farb-
Filtermöglichkeiten                                               liche Pfeilrichtungen unterstützt. Der Berichts-
Die animierte grafische Darstellung ermöglicht                    export kann in beliebigen Formaten erfolgen, so
eine immer tiefergehende Filterung durch ein                      dass weitere Verwendungsmöglichkeiten sowohl
einfaches Anklicken des Balkendiagramms. Die                      der Tabelle, als auch der Diagrammauswertun-
verschiedenen Filtermöglichkeiten erlauben                        gen möglich sind. Die Gemeinde Hüttenberg hat
einen Vergleich z.B. zum Ansatz, zum Vorquartal,                  diese Auswertungs- und Darstellungsmöglichkei-
Vorjahresquartal usw. Es gibt, wie bei newsystem                  ten in ihr unterjähriges Berichtswesen integriert.
gewohnt, sehr viele Möglichkeiten, die Darstel-
lung individuell anzupassen.                                      Durch die einfache Handhabung soll nun auch ein
                                                                  monatliches Berichtswesen implementiert werden.
Der Clou: Über „Details“ ist es möglich, auf die
bei dem Sachkonto gebuchten Rechnungen                            Auswertungen
durchzugreifen. So wird eine sehr detaillierte                    Neben den Bedürfnissen einer besseren Über-
Nachvollziehbarkeit gewährleistet.                                wachung der Ergebniskonten steht auch die

                                                                                                      Ausgabe 2|2021   19
Gremien           Spezial           Intern          Interview

Budgetüberwachung der Investitionsmaßnahmen         zeitaufwendige Informationsbeschaffung für die
immer wieder im Fokus. Nach dem aktuellen           Kita-Leitungen. Durch einen nun angepassten
Bedarf bietet newsystem derzeit leider keine        wiederkehrenden Bericht, erhalten diese Einrich-
passende Auswertungsmöglichkeit.                    tungen alle notwendigen Budgetinformationen zur
                                                    selbstständigen Bewirtschaftung der Einrichtung.
Hier greift iBWplus ein. Durch Umstellung der       Dies führt zu einem steigenden Verantwortungs-
Auswertungsmöglichkeit auf die Investitionen        bewusstsein und natürlich zu einer gesteigerten
kann auch hier wieder mit Hilfe der Hintergrund-    Mitarbeiterzufriedenheit.
einstellungen auf die individuell notwendigen
Investitionen gefiltert werden. In der Grafik       Qualitätssteigerung
werden neben dem Ansatz auch mögliche Haus-         Neben dem Berichtspaket Finanzwesen setzt die
haltsreste berücksichtigt, so dass hier der zur     Gemeinde Hüttenberg auch das Berichtspaket
Verfügung stehende Gesamtinvestitionsbetrag         Rechnungsworkflow ein. Der RWF ist seit dem
ersichtlich ist.                                    Jahr 2017 im Einsatz. Die Darstellung erlaubt
                                                    einen Überblick der durchschnittlichen Bearbei-
Auch hier kann wieder über Details in den tabel-    tungszeit der im RWF bearbeiteten Einkaufs-/
larischen Bericht zugegriffen werden. Ebenfalls     Verkaufsrechnungen und Gutschriften. Auch hier
vorhanden ist die Darstellung der Abweichungen      sind Vergleiche mit dem Vormonat, Vorjahr und
in Pfeilform, sowie die Möglichkeit, auf die bei    darüber hinaus möglich.
der Investition getätigten Buchungen durchgrei-
fen zu können.                                      Die Finanzabteilung hat ein wichtiges Etappen-
                                                    ziel erreicht. Mit dem iBWplus wurde den Abtei-
„Die Auswertungsmöglichkeiten vereinfachen          lungen und Einrichtungen ein Tool zur Verfügung
die Budgetüberwachung enorm“, so Projektleiter      gestellt, auch um eine Zufriedenheits- und
Mike Frey.                                          Qualitätssteigerung innerhalb der Verwaltung
                                                    zu erreichen. Darüber hinaus wird das Berichts-
Das IBWplus verfügt über eine automatische          wesen innerhalb und außerhalb der Verwaltung
Versendung von Budgetberichten, die einmalig        ausgebaut und die Budgetüberwachung verein-
eingerichtet, per E-Mail an die Berichtsempfänger   facht.
versendet werden. Die Erstellung der Berichte
kann sowohl zentral als auch dezentral erfolgen.    Wenn auch Sie Interesse an iBWplus haben,
Bei der Gemeinde Hüttenberg profitieren hiervon     schreiben Sie eine E-Mail an
ganz besonders die Kindertageseinrichtungen.        ibwplus@ekom21.de
Diese sind nicht an Infoma newsystem ange-
bunden und erhalten nur in unregelmäßigen           Dieser Artikel erscheint auch in der Fachzeit-
Abständen Informationen. Dadurch entsteht           schrift „Kommune21“. Mehr Informationen unter
eine Unzufriedenheit über die mühsame und           www.kommune21.de

20    Ausgabe 2|2021
Messen           Verfahren        IT-Sicherheit

Cybersicherheit für Hessen
KDLZ-CS führt über 900 Termine durch

Von Philipp Schneider

Seit Januar 2016 fördert das Land Hessen in            Ein Audit, mit dem die konkrete Umsetzung der
Kooperation mit dem kommunalen IT-Dienst-              Maßnahmen überprüft wird, stellt den Abschluss
leister ekom21 die nachhaltige Verbesserung der        dieses Prozesses dar.
Informationssicherheit in den Verwaltungen der
hessischen Landkreise, Städte und Gemeinden.           Awareness-Veranstaltungen, mit deren Hilfe
                                                       die Mitarbeiter der Verwaltungen bezüglich
Zu diesem Zweck wurde das kommunale Dienst-            der potenziellen Gefahren im Umgang mit
leistungszentrum Cybersicherheit, kurz KDLZ-CS,        Daten und Informationen sensibilisiert werden,
ins Leben gerufen. Als gemeinsame Sicherheits-         ergänzen das Portfolio des KDLZ-CS. Neben
offensive des Landes Hessen, der kommunalen            einem eLearning zum Thema Informations-
Spitzenverbände Hessens und der ekom21 stellt          sicherheit bietet das Team vom KDLZ-CS auch
das KDLZ-CS seine Dienstleistungen den mitwir-         Veranstaltungen vor Ort an. Hier werden Mit-
kenden Kommunen kostenfrei zur Verfügung, da           arbeitern aktuelle und grundlegende Themen
das Land Hessen die Teilnahme zu 100% finanziert.      wie Phishing, Social-Engineering oder Passwort-
                                                       sicherheit nähergebracht.
Was war bisher?
Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen, denn      Wie geht es weiter?
über 75% der Kommunen in Hessen nehmen                 Selbst wenn alle Maßnahmenempfehlungen
bereits teil. Dabei wurden mehr als 900 Termine        umgesetzt wurden, ist der Verbesserungspro-
vor Ort durchgeführt.                                  zess nicht abgeschlossen. Die Anforderungen
                                                       an Informationssicherheit ändern sich ständig
Das Team vom KDLZ-CS unterstützt Landkreise,           und die Verantwortlichen müssen immer am
Städte und Gemeinden auf Augenhöhe. Mit Hilfe          Ball bleiben, um auf aktuelle Entwicklungen
eines Fragebogens und einer Begehung der               angemessen reagieren zu können. Informati-
Räumlichkeiten wird im Rahmen der Bestands-            onssicherheit ist kein fester Zustand, sondern
aufnahme ein umfassendes und vor allem realis-         ein Prozess, in dem man den Status Quo immer
tisches Bild der aktuellen Situation gezeichnet.       wieder hinterfragen und überarbeiten muss.
Die teilnehmenden Kommunen erhalten dar-
auf aufbauend einen Bericht mit individuellen          Das KDLZ-CS folgt diesem Credo, entwickelt sich
Maßnahmenempfehlungen. Diese dienen als                stets weiter und hat das Dienstleistungsangebot
Hinweise, mit deren Hilfe eine Verbesserung der        ausgebaut. Weder die Ziele noch die Tatsache,
bestehenden Sicherheitsmaßnahmen, Abläufe              dass die Teilnahme für die Kommunen kostenlos
und Dokumentationen erreicht werden soll.              bleibt, verändern sich dabei.

                                                                                   Ausgabe 2|2021   21
Gremien              Spezial            Intern               Interview

          Grundlagen                      Einführung in den                   Informationssicherheit
                                           IT-Grundschutz                           als Prozess

     eLearnings                        Einführungsveranstaltung                  Workshops
     • Informationssicherheit          • IT-Grundschutz-Profil für               •   Notfallhandbuch
     • Datenschutz                       die Kommunalverwaltung                  •   Betriebshandbuch
                                                                                 •   Risikoanalyse
     Vorträge                          Umsetzungsprojekt                         •   Sicherheitsübungsplanung
     • IT-Sicherheit (Anwender)        • Bestandsaufnahme
     • IT-Sicherheit (Entscheider)     • Maßnahmenplan                           Audits
     Awareness-Events

Alle Landkreise, Städte und Gemeinden sollen               schutz im Portfolio, welches allen Mitarbeitenden
die Möglichkeit bekommen, ihren individuellen              der teilnehmenden Kommunen kostenlos zur
Entwicklungsprozess weiter voranzutreiben und              Verfügung gestellt werden kann.
so die Sicherheit in ihrer Verwaltung zu erhöhen.
Teilnehmenden und interessierten Kommunal-                 Für Kommunen, die bereits Maßnahmenempfeh-
verwaltungen wird auf Nachfrage ein passendes              lungen umsetzen oder bereits auditiert wurden,
Angebot gemacht.                                           bietet das KDLZ-CS auch Workshops zu ver-
                                                           schiedenen Themen an. Die Erstellung eines
Eine entscheidende Neuerung im KDLZ-CS ist,                Notfallhandbuchs oder eines Betriebshand-
dass als Grundlage für den Fragebogen der                  buchs gehören ebenso wie der Workshop
Bestandsaufnahme das IT-Grundschutz-Profil                 zur Planung einer Sicherheitsübung zum
„Basis-Absicherung Kommunalverwaltung“ dient.              erweiterten Portfolio.
Mit dieser Umstellung wird den Kommunen
ein leichter und systematischer Einstieg in die            Machen Sie in Ihrer Verwaltung Informations-
Informationssicherheit ermöglicht.                         sicherheit zum Thema, nehmen Sie Kontakt zum
                                                           Team des KDLZ-CS auf und profitieren Sie von
Auch der Bereich Awareness wurde durch                     den vielfältigen Angeboten:
zusätzliche Module erweitert. Neben einem
Awareness-Vortrag für politische Entscheider,              Telefon: 0641 9830-3288
befindet sich ein eLearning zum Thema Daten-               E-Mail: kdlz-cs@ekom21.de

22    Ausgabe 2|2021
Messen           Verfahren         IT-Sicherheit

Vogelsbergkreis startet
als Pilotkunde
Erster hessischer Anwender für neue Kfz-Zulassung

Von Michael Koch

Rund ein Jahr nach der Produktivsetzung im              und die Migration der Datenbestände aus der
Landkreis Nordhausen arbeiten bereits drei              Vorgängerversion kfz21_V3.
thüringische Landkreise erfolgreich mit dem
aktuellen Zulassungsverfahren kfz21_V4. Nun             Umstellung
steht auch der Vogelsbergkreis als erster               Zur Vorbereitung des Produktivstarts am Nikolaus-
hessischer Pilotkunde in den Startlöchern.              tag gibt es für das Kfz-Fachteam einiges zu tun,
                                                        aber auch die Mitarbeiter*innen der Zulassungs-
Nikolaustag                                             behörde sind gefordert. Für die Projektleiterin
Am 8. Juli 2021 trafen sich Kfz-Teamleiter Stephan      auf Seiten des Vogelsbergkreises, Julia Hill, ist
Gscheidle sowie Projektleiter Jörg Hornung              das kein Grund zur Sorge. Sie freut sich sehr
(beide ekom21) zur Kickoff-Veranstaltung mit            über die Vorreiterrolle ihrer Behörde und ver-
Vertretern der Zulassungsbehörde des Vogels-            sichert, dass alle Beteiligten hoch motiviert
bergkreises – und schnell war man sich einig:           in die anstehende Umstellungsphase gehen.
Am Montag, dem 6. Dezember 2021, soll die
Umstellung vom alten Zulassungswesen auf                Im Juli wurde das QS-System (Qualitäts-
das neue kfz21_V4 vollzogen sein.                       sicherung) eingerichtet und es erfolgte
                                                        eine Ersteinweisung in der Handhabung
Die ekom21 tritt hier wiederum als vollumfäng-          der neuen Version V4. Außerdem startete
licher Dienstleister auf: Softwareentwicklung,          eine Reihe von Projektmeetings, die regel-
Rechenzentrumsbetrieb, fachliche Betreuung              mäßig im 14-Tages-Rhythmus abgehalten

                                                                                    Ausgabe 2|2021   23
Gremien           Spezial           Intern          Interview

werden. Die Migration des Datenbestandes           Schlag auf Schlag wird es weitergehen – denn
begann Anfang August und soll in vier Stufen       schon im Januar 2022 ist im Wetteraukreis die
bis Mitte November abgeschlossen sein.             Umstellung der nächsten hessischen Zulas-
                                                   sungsbehörde geplant.
Meilenstein
Für Mitte November sind umfangreiche Schulungs-    Bei Fragen zum neuen Kfz-Zulassungsverfahren
maßnahmen für Front- und Backoffice geplant,       wenden Sie sich bitte an:
die das ekom21-Trainerteam auf Wunsch der          Michael Koch
Behörde bevorzugt per Webex durchführen wird.      eMail: Michael.Koch@ekom21.de

Mit der Einführung des Verfahrens im Vogelsberg-
kreis wird ein weiterer Meilenstein erreicht und

24    Ausgabe 2|2021
Messen           Verfahren        IT-Sicherheit

Experten im Dialog
Interview mit Karl-Christian Schelzke, VKWH

Demokratie ist ein tägliches Plebiszit – so            Hessen (VKWH). Der Verband vertritt derzeit ca.
könnte man den bekannten Ausspruch von                 260 ehemalige und 160 aktive Bürgermeister und
Ernest Renan abwandeln. Das gilt auch für die          Landräte. Des Weiteren bin ich Vorsitzender der
Basis der Demokratie: Die Kommunen. Doch es            Hessischen Akademie der Forschung und Pla-
mehren sich Zeichen, dass die lokale Demokratie        nung im ländlichen Raum und arbeite zudem
bedroht ist. Welche Rolle spielen Verrohung und        als Strafverteidiger im kommunalen Umfeld.
Hass in der kommunalen Politik? Welche Aus-
wirkungen hat das und was kann man dagegen             Welche Bedeutung hat die Demokratie vor Ort?
unternehmen? Einer, der die hessischen Kom-
munen seit Jahrzehnten kennt und für lokale            Die Anfänge der kommunalen Politik in Deutsch-
Demokratie eintritt, ist Karl-Christian Schelzke.      land gehen auf die preußischen Reformen zu Be-
Früher Staatsanwalt, dann lange Geschäftsführer        ginn des 19. Jahrhunderts zurück. Reichsfreiherr
des Hessischen Städte- und Gemeindebundes,             vom und zum Stein legte in der Nassauer Denk-
ist der Mülheimer heute unter anderem Ge-              schrift 1807 den Grundstein der kommunalen
schäftsführer des Verbandes der kommunalen             Selbstverwaltung. Stein war der Überzeugung,
Wahlbeamten in Hessen. Ist es Zeit für zivil-          dass die Menschen vor Ort am besten wissen, wie
gesellschaftliche Gegenrede? e-info21 hat mit          die sie unmittelbar betreffenden Entscheidungen
Karl-Christian Schelzke gesprochen.                    aussehen sollen. Genau das hat die Preußische
                                                       Städteordnung übernommen und damit beginnt
Nach 21 Jahren als Geschäftsführer des Hessischen      auch die moderne lokale Demokratie.
Städte- und Gemeindebundes sind Sie aktiv
wie immer. Wo bringen Sie sich ein, was bewegt         Die kommunale Selbstverwaltung ist grundge-
Sie aktuell?                                           setzlich garantiert und gilt als Basis unseres
                                                       demokratischen Staates. Wenn man Demokratie
Während ich früher mehr die Kommunen be-               nicht vor Ort erfahren kann, dann wird eine de-
raten habe, stehen heute die Bürgermeister im          mokratische Grundhaltung nur schwer zu ver-
Mittelpunkt. Das ist eine der zentralen Aufga-         mitteln sein. Der amerikanische Philosoph und
ben als ehrenamtlicher Geschäftsführer des             Pädagoge John Dewey war so auch der Auffas-
Verbandes der kommunalen Wahlbeamten in                sung, dass Demokratie stets im lokalen Umfeld

                                                                                   Ausgabe 2|2021   25
Gremien           Spezial               Intern      Interview

zu beginnen hat. Zugespitzt: Demokratie vor Ort
ist die Keimzelle von Demokratie überhaupt.

Wie steht es um die kommunale Politik?

Leider ist die Situation in den letzten Jahren
problematischer geworden. Das liegt zu großen
Teilen an den Akteuren selbst. Der Ton in den
Entscheidungsgremien ist mancherorts deutlich
rauer geworden. Hier ist die Kommunalpolitik
ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Die
Folge: Es geht oftmals weniger um die Lösung
von Sachfragen, sondern eher um grundsätzliche
Positionen, die sich aus der jeweiligen Partei-
zugehörigkeit ergeben. Wenn es verstärkt um
Parteienzwist geht, dann fragen die Bürger nach
dem Sinn der kommunalen Demokratie. So ver-
spielt man Vertrauen und Rückhalt.
                                                     Karl-Christian Schelzke, VKWH
Hat die Digitalisierung die Kommunalpolitik
verändert?

Es stimmt, die sozialen Netzwerke haben eine         sowohl in den kommunalen Entscheidungs-
deutliche Wirkung. Denn hier wird in ganz erheb-     gremien als auch in den sozialen Netzwerken.
lichem Maße aggressiv kommentiert, verächtlich       Ich habe den Eindruck, dass sich hier eine
gemacht, gehetzt, bis hin zu Drohungen. Poli-        unheilvolle Wechselwirkung ergeben hat.
tisch Aktive vor Ort fragen sich dann, ob sie sich
dieser Situation aussetzen wollen oder können,       Die sozialen Medien haben ganz klar eine enthem-
besonders dann, wenn die eigene Familie betrof-      mende Funktion. Hat man früher bei Missfallen
fen ist. Es wird zu einem existenziellen Problem,    über die Lokalpolitik einen Leserbrief mit ent-
wenn sich Kompetenzträger vor Ort, zum Beispiel      sprechender Vorbereitung geschrieben, ist der
Ärzte, Rechtsanwälte, Handwerksmeister, junge        Finger heute in Sekunden auf dem Smartphone
Menschen in Ausbildung, deswegen zurückzie-          und der Ärger in alle Welt hinausposaunt. Das
hen. Dadurch droht der kommunalen Demokratie         Korrektiv fehlt. Und wenn die Planung einer Um-
das Ausbleiben der sie tragenden Akteure.            gehungsstraße in den sozialen Netzwerken mit
                                                     Hass und Polemik kommentiert wird, dann findet
Seit wann beobachten Sie Änderungen und wo           dies auch seinen Widerhall in den kommunalen
sind die Ursachen?                                   Gremien. Und auch umgekehrt: Manch ein Kom-
                                                     munalpolitiker äußert seine Wut und auch seinen
Ich schätze, dass sich in den letzten zehn Jahren    Hass ungebremst im Netz. … Letztendlich wird
der Umgang insgesamt verschlechtert hat,             konsensuale Politik hierdurch immer schwieriger.

26    Ausgabe 2|2021
Messen           Verfahren        IT-Sicherheit

Wut, Hass, Drohungen – was müssen Kommunal-            digungen, Hetze und Drohungen online melden
politiker ertragen?                                    können. Man nimmt die Bedrohung ernst, bietet
                                                       Schutz und verfolgt die Täter. Auf Bundesebene
Natürlich muss man auch als Kommunalpolitiker          hat der Bundespräsident erst kürzlich das Portal
mehr ertragen, als der nur im Privatleben agie-        www.stark-im-amt.de als zentrale Anlauf- und
rende Bürger. Das ist im Rahmen der zu gewähr-         Lotsenstelle vorgestellt, die Hilfe und Unterstüt-
leistenden Meinungsfreiheit einhellige Recht-          zung für betroffene Amtsträger leistet. Zudem
sprechung. Beispielsweise gehören Zwischenrufe         gibt es Beratungs- und Unterstützungsangebote
in Sitzungen zur Streitkultur. Das gilt auch für       für Betroffene im Hinblick auf die rechtlichen
zornige und über das Ziel hinausschießende             und sonstigen Möglichkeiten – etwa auch durch
Äußerungen, aber nicht für verachtende Beleidi-        unseren Verband. Als ehemaliger Oberstaats-
gungen oder gar Bedrohungen. Der Kern des Pro-         anwalt und auch als Strafverteidiger kann ich
blems ist der allgemein festzustellende Verlust        einige Hilfestellungen geben.
an Respekt und gegenseitiger Wertschätzung.
Es gilt nicht mehr die Trennung von Person und         Lassen Sie uns die Chancen in den Vordergrund
Meinung. Man kann doch einer grundsätzlich             rücken: Was gewinnt die Bürgerschaft durch
anderen Meinung sein und dennoch verlangen,            kommunale Politik und Engagement?
dass einem als Person Wertschätzung entgegen-
gebracht wird!                                         Einfach ausgedrückt kann man dadurch ein Zu-
                                                       gehörigkeitsgefühl erfahren, man kann es auch
Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie        Heimat nennen. Und im Idealfall erlebt man
an der Universität Gießen, hat 2021 eine Be-           eine solidarische Gemeinschaft, die Halt und
fragung unter den hessischen Bürgermeistern            Hilfe geben kann. Und die einem bewusst und
durchgeführt. Knapp die Hälfe der Bürgermeister        stolz werden lässt, wenn es gelingt, etwas vor Ort
hat geantwortet. Davon haben 7,6% der Befrag-          eigenverantwortlich zu gestalten, so zum Beispiel
ten körperliche Angriffe erlebt, Sachbeschädi-         die Organisation eines Dorfladens.
gungen erlebten 13% einmalig, 6,5% sogar schon
mehrfach. Bedrohungen und mehrfachen Belei-            Was entspannt Sie, wenn Sie sich gerade nicht
digungen waren die meisten Bürgermeister in            mit Kommunalpolitik beschäftigen?
der einen oder anderen Form schon ausgesetzt.
                                                       Mit e-info21 ein Interview zu führen, mit dem ich
Sind die Sicherheitsbehörden immer ausrei-             möglichst vielen Menschen einen Denkanstoß
chend aktiv gewesen oder gibt es Nachbesse-            vermitteln kann!
rungsbedarf?
                                                       Das freut uns! Vielen Dank für das Gespräch,
Vielleicht hätte man schon früher entschiede-          Herr Schelzke!
ner handeln müssen. Heute jedenfalls sind die
Sicherheitsorgane aufmerksamer geworden und            Das vollständige Interview finden Sie auf unserer
gehen mit Bedrohungen offensiver um. So hat            Website unter „e-info21 digital“.
das Land Hessen eine Stelle (https://hessenge-
genhetze.de/) eingerichtet, bei der Bürger Belei-

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Gremien          Spezial           Intern           Interview

BürgerGIS Marburg –
eine Erfolgsstory
Marburg digital – Bürgerportal der Stadt Marburg

Von Michael Schober, Softplan Informatik GmbH

Mit der Kartenanwendung „BürgerGIS“, basierend     Herr Frey, was war die Ausgangssituation? Wie
auf dem Geoinformationssystem INGRADA, bietet      sahen Ihre Ziele aus?
die Universitätsstadt Marburg eine neue Anwen-
dung in ihrem Onlineservice-Angebot. Dank der      Die Stadt Marburg hatte sich zur Aufgabe gesetzt,
intuitiven Bedienung können die Bebauungs-         ein Geoportal mit Themen und Informationen zu
pläne der Stadt schnell gefunden und angezeigt     realisieren, die sowohl Fachkräfte innerhalb der
werden. Interessierte können entweder direkt       Verwaltung als auch Bürgerinnen und Bürger in-
über die Karte navigieren oder mithilfe einer      teressieren. Im ersten Schritt erfolgte die Veröf-
Suchfunktion den gewünschten Plan aufrufen.        fentlichung der Bebauungspläne, die im Rahmen
Zusätzlich zu den Bebauungsplänen sollen den       des Onlinezugangsgesetzes verpflichtend online
Bürgerinnen und Bürgern über den Online-Ser-       bereitgestellt werden sollten.
vice zukünftig weitere Inhalte zur Verfügung
gestellt werden.                                   Wie sahen die konkreten Anforderungen bei der
                                                   Realisierung aus?
Johannes Frey, Magistrat der Stadt Marburg und
verantwortlich für den Bereich Geoinformations-    Wir wollten eine reine Online-Anwendung realisie-
systeme, berichtet über den Aufbau des Geopor-     ren, die einfach über die Homepage der Stadt
tals, das in Zusammenarbeit mit der Softplan In-   auffindbar ist und eine schnelle Suche der Be-
formatik GmbH realisiert und im Februar diesen     bauungspläne mittels Eingabe einer Adresse, eines
Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.       Flurstücks oder Namens ermöglichte. Das Einbin-

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