VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV

Die Seite wird erstellt Hendrik Münch
 
WEITER LESEN
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
VEREINS-
ZEITUNG

Ausgabe 2
2020
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
INHALTSVERZEICHNIS

1
Vorwort
                        2
                        Schule
                                                                                     3
                                                                                     Arbeit
04   Astrid Faber       06   Sicht der Schulleitung    14   Schau genau              18   Jobcoach-Auftrag                   23   Wechselwirkung

05   Geistliches Wort   08   Förderschule Mühlhausen   15   Erfahrungen              19   Himmelfahrtsgottesdienst           24   Überwachungsaudit

                        09   Besuch der Amstärztin     16   Tag der Architektur      20   Herr Grosch                        26   Herausforderung für alle

                        10   Coronahelden              17   Der Lebenszyklus         21   Umgestaltung                       28   Reha-Werkstatt

                        12   Chance und Chaos                                        22   Maskenproduktion                   29   Förderprojekt

                        4
                        Wohnen
                                                                                     5
                                                                                     Was sonst noch war
                        30   Vorwort Herr Höch         36   Freizeitangebote         42   Neue Mitarbeiter                   46   Ambulante Dienste

                        31   Spezialeinsatz            37   Die gute alte Technik    43   WPZ: Konzert                       48   Bildergalerie

                        32   Im Garten wird es bunt    38   Wohnstätte St. Martin    44   manufact

                        33   Pfingstwunder             40   Wohnstätte Edith Stein

                        34   Wir bleiben zu Hause      41   Abschied

                                                                                           Beachten Sie bitte den 21. August als
                                                                                           Einsendeschluss für die Ausgabe 3 / 2020
                                                                                     i     Wir verzichten ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit auf
                                                                                           die geschlechtsspezifische Schreibweise. Alle personenbezogenen
                                                                                           Bezeichnungen in diesem Heft sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
4–5

Vorwort                                                                                                        Geistliches Wort

Liebe Leserinnen und Leser,                                                                                    Er hält die ganze Welt in seiner Hand

es ist schon eine besondere Zeit, in der wir uns       Neben vielen negativen Erfahrungen gab es aber          In den letzten Tagen bin ich oft spazieren ge-        sunden und die Kranken, die Glaubenden und
alle nach wie vor befinden. Corona-Krise mit allen     auch Dinge, die uns Menschen gutgetan haben.            gangen. Sport, Chor, Treffen mit Freunden fie-        die Zweifelnden, die Erfolgreichen und die Su-
Ängsten, Befürchtungen, Einschränkungen und            Was werden wir davon vielleicht beibehalten?            len ja aus. Ich sehe, dass der Holunder blüht,        chenden. So wenig, wie der Virus Halt macht
Verzichten fordert wohl jeden von uns enorm in                                                                 die Mohnblumen stehen am Feldrand, die Son-           vor Ländergrenzen, dringt Gottes Liebe durch
seiner Häuslichkeit, an der Arbeit und im allgemei-    Vielleicht können wir in Schulen, Wohnstätten, Ta-      ne strahlt, keine Wolke ist am Himmel und ich         alles hindurch! Gottes Liebe ist überall!
nen Sozialkontakt.                                     gesförderstätten und Arbeitsbereichen miteinan-         höre, dass der Kuckuck ruft …
                                                       der ins Gespräch kommen und nachdenken, was                                                                   Gott hat uns viele Möglichkeiten gegeben. In
Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich sehr gut       die Coronazeit auch Gutes an sich hatte.                Und doch bin ich in diesen Tagen nachdenklich,        der Medizin erforscht man Medikamente, die
an die vorgeschriebenen Vorsichtsmaßnahmen                                                                     traurig und manchmal vielleicht auch ungedul-         helfen, wenn man erkrankt ist und einen Impf-
gehalten. Das war sicherlich gut so, denn wir ha-      Danken möchte ich allen Mitarbeiterinnen und            dig. Ist diese Erde nicht voller Leid? Voll von un-   stoff gegen das Virus. Dabei ist es wichtig, dass
ben zum Glück in Deutschland relativ wenig infi-       Mitarbeitern, die in dieser Zeit an allen Stellen un-   sicheren und bangen Fragen all derer, die sich        wir uns nicht gegenseitig ausspielen, sondern
zierte Personen und die Sterberate ist im Vergleich    seres Vereins Unterstützung gaben, die Dienste          um ihre Existenz und Zukunft sorgen? Immer            verantwortlich handeln. Diese Zeit lehrt mich,
zu anderen Staaten sehr niedrig.                       übernahmen, die die Arbeit in den Werkstätten           wieder wenden wir den Blick auf die Zahlen            die Chancen und Risiken der Globalisierung
                                                       fortsetzten, die den Kontakt zu Ihnen und Ihren         der am Corona-Virus Erkrankten und Verstor-           neu zu verstehen.
Jetzt beginnen so langsam die Einrichtungen wie-       Angehörigen hielten, Sie mit Material ausstatteten      benen. Wann hört das auf?
der zu öffnen, die Läden haben auf, die Gastrono-      und Ihre Anfragen und Anliegen ernst nahmen und                                                               In dieser Zeit, in der wir uns selbst oft als ohn-
mien dürfen im Außenbereich verkaufen und Be-          bearbeiteten.                                           Es tut gut, andere Stimmen zu hören in dieser         mächtig empfinden, ist es gut, einen anderen
gegnungen können unter bestimmten Umständen                                                                    Unsicherheit. Ich erinnere mich an ein Lied           Blick auf unsere Welt und unser Leben zu wer-
auch wieder stattfinden. Das ist gut so, sollte aber   Ich wünsche Ihnen, dass Sie bald gesund und mo-         aus dem Kindergottesdienst: »Er hält die gan-         fen. Wir sind von Gott gehalten, im Miteinander
auch nicht überstürzt stattfinden. Abstände wah-       tiviert in unsere Schulen und an die Arbeitsorte        ze Welt in seiner Hand«. Gott hält die Welt in        der Gemeinschaft und im Sorgen füreinander.
ren, Hygienevorschriften einhalten – werden uns        zurückkehren, dass Sie wieder Kontakte zu Ihren         seiner Hand! Das ist ein eingängiges Bild. Für        In den letzten Wochen haben wir viele Erfah-
alle sicher noch eine Weile begleiten. Corona war      Lieben und Freunden aufnehmen können und                manche klingt es vielleicht ein bisschen naiv.        rungen machen können: Lebenserfahrungen,
eine einschneidende und für manchen eine be-           dass wir alle die Gemeinschaft zu schätzen wissen.      Angesichts von Kriegen wie in Syrien, oder ei-        Glaubenserfahrungen und wir haben eine Ge-
drohliche Tatsache.                                                                                            nem Virus, das wir nicht kontrollieren können?        meinschaft gespürt, die uns vielleicht auch in
                                                                                                               Ist das so?                                           Zukunft näher zusammenrückt.
                                                       Ihre
                                                                                                               In den einfachen Strophen des Liedes steckt           Ich wünsche allen einen erholsamen Sommer
                                                                                                               eine wichtige Botschaft, die biblische Schöp-         und – bleiben Sie gesund!
                                                                                                               fungsgeschichte! Gott hält die Welt in seiner
                                                                                                               Hand! Gott ist es, der sie geschaffen hat für                                        Christiane Hofmann
                                                                                                               uns alle – die Großen und die Kleinen, die Ge-                             Arbeitskreis Geistliches Leben
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Schule                                                                                                                                                                                                                6–7

         Corona aus Sicht der
         Schulleitung

         Als am 17. 3. 2020 die Schulen wegen        übertragen und anzupassen, Hygiene-         Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf das Kri-         Abschließend sei zum einen nochmals allen Eltern
         des Corona-Virus’ geschlossen wurden,       pläne mussten geschrieben, Protokolle       senmanagement in der Corona-Zeit gelegt.                für ihren engagierten Einsatz bei der schulischen
         schien es uns Pädagogen, als würde die      entworfen, Piktogramme erdacht und          Mit der schrittweisen, behutsamen Öffnung der           Unterstützung ihrer Kinder gedankt. Sie alle ha-
         Zeit stehen bleiben – plötzlich fand kein   Wegmarkierungen im Einbahnstraßen-          Schulen und der Vorbereitung des Präsenzun-             ben unsere größte Hochachtung, wie großartig sie
         Unterricht mehr statt, die Schüler wusel-   system und Abstandshalter in den Schul-     terrichts begann erneut die Planung unter Be-           diese Ausnahmezeit bisher bewältigt haben.
         ten nicht mehr durch das Schulhaus, es      häusern aufgeklebt werden. Damit allen      rücksichtigung der strengen Hygienevorschriften,
         war unwirklich ruhig um uns herum.          die Notwendigkeit der Kontaktreduzie-       Kontakteinschränkungen, halben Klassenstärken,          Zum anderen möchten wir uns natürlich bei allen
                                                     rung immer wieder bewusst wird, wur-        Lüftungs- und Desinfektionsprotokolle und nicht         Kollegen unseres Schulzentrums bedanken für
         Am Anfang dachten wir, dass wir jetzt die   den die farbigen Klebestreifen im Schul-    zuletzt des Einsatzes der Pädagogen für den Un-         ihre Einsatzfreude, ihr Engagement, ihr Verständ-
         Zeit nutzen könnten, um Liegengebliebe-     haus am Schillerweg im Links-Verkehr,       terricht, die ja aber auch selbst als Eltern ihre ei-   nis – wenn Entscheidungen auch einmal revidiert
         nes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten.       nach englischem Vorbild, angebracht.        genen Kinder zu Hause betreuen und beschulen            werden mussten, wo immer sie auch tätig waren,
         Schon nach dem ersten Arbeitstag in der                                                 müssen.                                                 ob in der Schule, in den Werkstätten oder in den
         Ausnahmesituation wussten wir, dass         Sehr bald wurden Notbetreuungsgrup-                                                                 Wohnheimen – DANKESCHÖN!
         dieses Vorhaben ein frommer Wunsch          pen eingerichtet, die von Woche zu Wo-      Jeden Tag gab es neue Herausforderungen, die
         bleiben wird. Jeden Tag erhielten wir       che immer wieder erweitert werden           wohl überdacht und abgewogen werden mussten,                  Das Schulleitungsteam des Schulzentrums Janusz
         neue Verfügungen und Anweisungen von        mussten. Via Telefon und Internet wur-      bevor Entscheidungen getroffen werden konnten.          Korczak: Anne Fischer, Inga Keyser, Stefanie Köhler, Antje
         Ministerien, Ämtern und Behörden. Aus       den notwendige Netzwerk-Kontakte auf-       Das war nicht immer leicht, zumal es kein Exempel         Moritz, Anne-Katrin Wenkel und Rita Würker-Wittmann
         jeder Veröffentlichung ergaben sich für     rechterhalten. Selbst unser alljährliches   gab, das man zur Anregung oder Vorlage hätte be-
         uns vielfache neue Fragen und Aufgaben.     externes Audit fiel nicht aus, sondern      nutzen können.
         Verordnungen waren zu studieren, auf        fand per Videokonferenz statt.
         die jeweiligen Schulbedingungen zu
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Schule                                                                                                                                                                                                      8–9

         Förderschule                                                                            Besuch der Amtsärztin
         Mühlhausen

         Sonderpädagogische Fachkräfte der Förderschule Mühlhausen
         sagen DANKESCHÖN

         Auch in der Corona-Zeit gibt es Positi-     Dekorationen für die diesjährige Schul­
         ves zu berichten. Wir, aus der »Ri­si­ko­   einführungsfeier, Ordnungs-, Sortier- und
         gruppe 60+«“ durften in der Förderschule    Reinigungsarbeiten.
         Mühlhausen auch während der Schul-
         schließung weiterarbeiten.                  Irgendwann war alles sauber und auf-
                                                     geräumt und viel aufgearbeitet. Wir er-
         Es gab viel zu tun. In den ersten Wochen    hielten dann die Möglichkeit, für die
         erledigten wir Arbeiten, die im regulären   Werkstatt in Ebeleben zu arbeiten. Ein
         Schulbetrieb immer wieder aufgescho-        Dankeschön an den Werkstattleiter
         ben werden mussten oder nicht umfäng-       Herrn Grosch für seine unkomplizierte
         lich erledigt werden konnten, wie zum       und flexible Zusammenarbeit mit uns.
         Beispiel die Überarbeitung von Konzep-
         ten (unter anderem Schulordnung, Be-               Die Sonderpädagogischen Fachkräfte
         rufsorientierung), die Gestaltung von

                                                                                                 Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und den       zentrum Janusz Korczak am Standort Höngeda
                                                                                                 geplanten Öffnungen der Schulen müssen zahlrei-      stattfand. Nach einer Schulführung und der Vor-
                                                                                                 che Ergänzungen zum Hygienekonzept gedacht           stellung unseres Hygienekonzepts nahm sich Frau
                                                                                                 und umgesetzt werden. Insbesondere für unsere        Köhler-Illgen Zeit für die individuellen Fragestel-
                                                                                                 verletzlichen Schüler ergaben sich einige spezifi-   lungen der Schulleitung und des Vorstandes.
                                                                                                 sche Fragestellungen.
                                                                                                                                                      Wir danken recht herzlich für den persönlichen
                                                                                                 Wir luden die neue Amtsärztin Frau Köhler-Illgen     Besuch!
                                                                                                 zu einem Vororttermin ein, der am 15. 5. im Schul-
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Schule                  10 – 11

         Coronahelden
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Ich habe dennoch versucht, viel Positives aus der Situation zu schöpfen und die geschenk
                                                                                                           meinen Kindern sehr genossen.
Schule
                                                                                                           Beruflich sehr positiv war, dass Kollegen Zeit fanden Unterrichtsmaterial für12
                                                                                                                                                                                         die– 13
                                                                                                                                                                                              zukünftig
                                                                                                           zu schreiben. Hierbei entstanden zum Beispiel Anlautgeschichten vom drolligen Dino, Irge
                                                                                                           Iglu, August aus Australien und vieles mehr.

                                                                                                           In den Geschichten, mit variablem Verlauf, sollte es immer möglichst viele Wörter mit dem

         Corona –
                                                                                                           Anlaut geben. Bestückt mit Metacom-Symbolen entstanden tolle Bücher für den Unterric

                                                                                                           Hier ein Auszug aus dem Buch, Irgendwann im Iglu:

         Chance und Chaos                                                                        Hier ein Auszug aus dem Buch »Irgendwann im Iglu«

         D   ass die Coronakrise uns alle vor un-
             geahnte Probleme gestellt hat, steht
         außer Frage. Ich habe dennoch versucht,
                                                      schichten vom drolligen Dino, irgend-
                                                      wann im Iglu, August aus Australien und
                                                      vieles mehr.
         viel Positives aus der Situation zu schöp-
         fen und die geschenkte Zeit mit meinen       In den Geschichten mit variablem Verlauf
         Kindern sehr genossen.                       sollte es immer möglichst viele Wörter
                                                      mit dem jeweiligen Anlaut geben. Be-
         Beruflich sehr positiv war, dass Kollegen    stückt mit Metacom-Symbolen, entstan-
         Zeit fanden, Unterrichtsmaterial für die     den tolle Bücher für den Unterricht.
         zukünftige Schulzeit zu schreiben. Hier-
         bei entstanden zum Beispiel Anlautge-                                     Maria Gothe

             i        Was ist ME TACOM?

                      •   METACOM ist ein Symbolsystem zur
                          unterstützten Kommunikation
                      •   die Symbole sind besonders klar und leicht
                          verständlich, gut erkennbar und unterscheidbar
                      •   mit METACOM-Symbolen kommunizieren
                          Menschen aller Altersgruppen
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Schule                                                                                                                                                                                            14 – 15

         Schau genau                                                                       Meine Erfahrungen
                                                                                           mit Corona

                                                                                           Co|ro|na: tödliches Virus, Heimsuchung, Innehalten, Offenbarung, Krone

                                                                                           So heißt auch eine Erdbeerpflanze. Die gerade rei-    Die Kollegen der Werkstatt Ebeleben sind am Ro-
                                                                                           fen Früchte fressen mir immer die Amseln gleich       tieren. Beschäftigte kommen aus dem Zwangs-Ur-
                                                                                           weg. Ich lasse sie gewähren.                          laub, sind froh, wieder raus zu kommen und
                                                                                                                                                 eine sinnvolle Betätigung auszuführen. Am ers-
                                                                                           Jede Sache hat ihre Licht- und Schattenseiten.        ten Tag ihrer Beschäftigung schon drei Ausfälle!
                                                                                           Corona macht das mehr als deutlich. Wir müssen        Regeleinhaltungen können auch stressen. Ich
                                                                                           uns an Regeln halten. Die Hygiene zwingt uns zu       lerne nette Kollegen kennen. Viele taffe Leute
                                                                                           besonderen Maßnahmen. Wir achten mehr auf             sind dabei. Die Gemeinschaft und die Wirtschaft
                                                                                           uns selbst und auf andere. Unser Beruf ist unsere     unterstützen – klasse!
                                                                                           Berufung. Gegenseitige Lobpreisungen und Unter-
                                                                                           stützung der mentalen Befindlichkeiten und des        Auf dem Heimweg kehre ich noch in eine Verkaufs-
                                                                                           sicheren Handelns. Nicht alle kommen zu so einer      stelle ein, Maske auf und rein.
                                                                                           Zeit gut zurecht. Tage können lang sein.              »Halt!«, ruft der Kassierer. »Sie brauchen einen
                                                                                                                                                 Wagen!« »Ich brauche nur eine Schachtel Zigaret-
                                                                                           Die Wochen des Zuhausebleibens belasten. Der          ten.« antworte ich. »Befolgen Sie die Anweisun-
                                                                                           Raumkollaps ist allgegenwärtig. Ich darf arbeiten,    gen, sonst gibt es Ärger mit dem Ordnungsamt.«
           Ein innovatives Beobachtungsprojekt der Klasse M – C                            das meine ich wörtlich, in verschiedenen Sparten      Okay: Maske, Gummihandschuhe, Wagen, Porte-
                                                                                           des Vereins, andere auch. Man dankt uns für un-       monnaie, Brille … Durch die Maske beschlägt die
           Plötzlich war alles anders – keine     Zusätzlich konnte ein besonderes         sere Einsatzbereitschaft, selbstverständlich, oder?   Brille – blöde Nikotinsucht! So was nennt sich Kro-
           Schulbusfahrt mehr, kein Lernen im     Beobachtungsprojekt bestaunt wer-        Ebenso danke! Etwas Besseres gibt es nicht: an-       ne, der Schöpfung sicherlich nicht.
           Klassenraum und kein Treffen der       den: die Entwicklung eines Schmet-       dere Luft, andere Einblicke, Würdigung der Leis-
           Schulfreunde.                          terlings. Die Schüler konnten live       tungen unserer Mitmenschen durch eigene Er-           »Ich glaube, hilf meinem Unglauben« (Mk) / 24. Gut,
                                                  erleben, wie aus einem kleinen Ei zu-    fahrungen, chillen in einer Männergruppe zu den       dass ich gläubig bin! Und die Moral von der Ge-
           Dieser Umstand wurde auch für die      nächst junge schwarze, dann große        Pausenzeiten, nicht beim Essen und mit vollem         schicht’: »Der Herr ist mit uns, verzaget nicht!«
           Mittelstufenklasse M – C in Höngeda    bunte Raupen wurden. Diese spon-         Mund antworten müssen, den Singvögeln ent-
           traurige Wirklichkeit. Umso wert-      nen wie durch Zauberhand seltsame        spannt zuhören dürfen, die saubere Luft einatmen,                                               J. Becker
           voller, wenn der weitere Austausch     Fäden und verpuppten sich dann.          hmmm … aaah.
           und vor allem das regelmäßige sich
           sehen weiter gewährleistet sind. Die   Mit ein wenig Glück werden aus
           moderne Technik macht es mög-          diesen Puppen im nächsten Jahr
           lich. So wurde das Pädagogenteam       wunderschöne Schmetterlinge, die
           kurzerhand zum Schauspielteam          hoffentlich das Umfeld der Schule
           für kurze Lernfilme, Tänze oder        schmücken und nicht in Heimqua-
           Wochen­knobelaufgaben.                 rantäne schlüpfen.

                                                                         Susanne Stehli
                                                                         Stefanie Köhler
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Schule                                                                                                                                                              16 – 17

         Tag der Architektur                                     Der Lebenszyklus

                       Unsere Landschaftsarchitektin Frau
                       Annett Barnett hat sich im diesem Jahr
                       mit unserem Forscherhaus für den Tag
                       der Architektur beworben.

                       Wir wurden ausgewählt. Da der Tag der
                       Architektur in diesem Jahr aber leider
                       aufgrund der Corona-Pandemie mit
                       realem Rundgang und Besuch ausfal-
                       len muss, entschied sie sich, ein Video
                       zu drehen, das an diesem Tag abgeru-
                       fen werden kann.

                       Gemeinsam mit ihrem Sohn Benjamin
                       wurde gefilmt, Interviews geführt und
                       geschnitten. Wir sind gespannt!

                                                  Anne Fischer

                                                                 Am 2. März fand die Auftaktveranstaltung zur Ko-   Der Lebenszyklus des Baumes wurde den Kindern
                                                                 operation mit dem Nationalpark Hainich und un-     dabei auf spielerische Art und Weise nahegebracht.
                                                                 serem Schulzentrum statt. Die Mitarbeiter des
                                                                 Nationalparks kamen zu uns in die Schule und                                             Anne Fischer
                                                                 führten mit Klassen der Grundschule Projektstun-
                                                                 den zum Thema Rotbuche durch.
VEREINS-ZEITUNG - Ausgabe 2 2020 - bei dem Diakonie Doppelpunkt eV
Arbeit                                                                                                                                                                                                    18 – 19

    Jobcoach-Auftrag in                                                                                           Himmelfahrtsgottesdienst
    Pandemie-Zeiten

                                                                                                                  Traditionell begann der Himmelfahrtstag     mit 50 Teilnehmern und Wahrung des
                                                                                                                  am Alten Bahnhof Heyerode seit einigen      Abstandes von 1,5 m durchzuführen. Mit
     Vor einigen Wochen erhielten wir den Zuschlag für    Bereits nach einigen Tagen wurde jedoch über-           Jahren mit einem Gottesdienst für die Ge-   Pfarrer Dr. Hundeshagen wurde verein-
     einen Logistik-Auftrag eines Krankenhauses aus       raschend das Betretungsverbot teilweise aufge-          meinden des Südeichsfeldes. Dieses An-      bart, die Kirchortsräte stellvertretend
     der Region.                                          hoben und Hr. Schlieben und Hr. Schenk aus der          gebot nahmen viele Gemeindemitglieder       für die sieben Orte der Pfarrei Heyerode
                                                          Rehawerkstatt konnten das Team verstärken und           gern an.                                    einzuladen und mit diesen den Himmel-
    Geplant war, dass vier Beschäftigte unter Anlei-      den Auftrag fortführen.                                                                             fahrtsgottesdienst zu feiern. Dieser fand
    tung des Jobcoaches Akten systematisch kenn-                                                                  Anschließend wurde am Alten Bahnhof         dann mit ihm, Pfarrer Przybilla, Diakon
    zeichnen, verpacken, auf Paletten stapeln und in      Vielen Dank an die flexiblen Kollegen.                  mit den Familien der Tag verbracht oder     Baldßun und dem Organisten R. Kister
    mehrere Container zur weiteren Archivierung ver-                                                              als Zwischenstation auf diversen Unter-     bei besten Bedingungen statt.
    bringen.Als der Auftrag dann starten sollte, galt                                              Bernd Montag   nehmungen genutzt. Leckeres vom Grill
    für alle Beschäftigten inkl. ausgelagerter Arbeits-                                                           und zünftige Musik gehörten dazu.           Wir sind froh, dass ein würdiger Start in
    teilhabe jedoch ein Betretungsverbot. Nach kurzer                                                                                                         den Himmelfahrtstag gelungen ist.
    Abstimmung startete Jobcoach Hr. Unzner, mit                                                                  Unter den besonderen Bedingungen            Für die Vorbereitung des Gottesdienstes
    dem Küchenchef des Landgasthofes Hr. Haase und                                                                dieses Jahres waren jedoch weder der        danken wir Hr. Schollmeyer, Fr. Kellner,
    dem Gruppenleiter der Rehawerkstatt Hr. Schlim-                                                               Gottesdienst noch die geplante Veran-       Hr. Zazuliak und Hr. Osterland!
    pert, mit dem Auftrag.                                                                                        staltung möglich. Mittlerweile war es
                                                                                                                  jedoch möglich, Freiluftgottesdienste                                   Bernd Montag
Arbeit                                                                                                                                                                     20 – 21

Aller Anfang ist schwer                                                             Umgestaltung der
            »D     as ist aber eine schlechte Zeit, um als Werkstattleiter
                   anzufangen!«
                                                                                    Gartenanlage
            Dies habe ich in den letzten Wochen sehr oft von Kollegen gehört.
            Zunächst habe ich das am Beginn der Coronakrise auch gedacht. Ich
            habe damit gehadert, warum ich jetzt unseren Beschäftigten sagen        Endlich ging es los in der Tagesförderstätte Sondershausen
            muss, dass sie nicht mehr in die Werkstatt kommen dürfen. Wie bit-
            tet man Mitarbeiter darum, in den nächsten Wochen in Bereichen          Mit Bagger und Lkw rückte die städtische    Die Mitarbeiter haben die Beete und Ra-
            zu arbeiten, die ihnen bisher kaum bekannt waren. Wie erklärt man       Gartenfirma im März an, um unser Au-        batten bereits umgegraben und vorbe-
            Kollegen, die zur Risikogruppe gehören, dass sie trotzdem zur Arbeit    ßengelände zu erneuern.                     reitet. In den nächsten Tagen möchten
            kommen und wie motiviere ich alle, um mich herum auf ein Ziel zuzu-                                                 wir diese mit unseren Klienten (Notbe-
            arbeiten, wenn es mir selbst schwerfällt, ein Ziel festzulegen.         Die Treppe wurde aufgearbeitet und der      treuung) bepflanzen, gestalten und die
                                                                                    Weg wurde gepflastert, damit auch un-       neugeschaffenen Flächen für Obst, Blu-
            Ich habe alles daran gesetzt, jeden zu motivieren, indem ich immer      sere Klienten mit Rollstuhl bei schönem     men, Feierlichkeiten und gemeinsame
            dort ausgeholfen habe, wo es aus meiner Sicht notwendig war. Ich        Wetter an unseren Aktivitäten im Garten     Stunden bestmöglich nutzen.
            durfte in der Gruppe »Künstler« Teile für die Firma Wiegand kleben,     teilnehmen können. Für die Mülltonnen
            an der Kappsäge stehen, habe mit Frau Hammer am Schrumpftun-            wurde aus Holz ein schöner Stellplatz ge-                                Frau Keßler
            nel gelacht, mit Herrn Wendel Hand in Hand eingetütet und habe mit      baut und Koniferen als Sichtschutz neu
            Herrn Maurer und Herrn Stier zusammen Rasen gemäht. Ich bin wirk-       gepflanzt.
            lich heilfroh, dass Herr Schlicht im Schlachthaus ausgeholfen hat, so
            als hätte er sein Leben lang noch nie etwas anderes gemacht. Diese
            Erfahrung, im Schlachthaus auszuhelfen, fehlt mir jetzt noch.

            Trotz der tollen Zusammenarbeit hat man überall gespürt, dass un-
            sere Beschäftigten an allen Ecken und Enden gefehlt haben und wir
            große Probleme hatten, unsere Aufträge termingerecht zu bearbei-
            ten. Ohne die tatkräftige Unterstützung aus anderen Bereichen, für
            die ich mich nochmal ausdrücklich bedanken möchte, hätten wir de-
            finitiv nicht annähernd das geschafft, was wir in den letzten Wochen
            erreicht haben. Ich habe zeitweise so viele Mitarbeiter der Schule um
            mich gehabt, dass ich befürchten musste, Hausaufgaben aufzube-
            kommen. Stattdessen durften wir Mitarbeiter mit Heimarbeit versor-
            gen, wenn es ihnen nicht möglich war, in die Werkstatt zu kommen.
            Zeitweise sah mein Privatparkplatz zu Hause so aus, als wäre es der
            Hauptumschlagplatz der Firma Sponeta.

            Wenn ich jetzt auf die letzten Wochen zurückblicke, bin ich sogar
            ein bisschen dankbar, dass ich mit Ihnen zusammen diese Zeit er-
            lebt habe. Ich konnte Sie unter diesen Umständen viel besser und
            viel schneller kennenlernen, als mir das wahrscheinlich im Normal-
            betrieb gelungen wäre. Trotzdem hoffe ich, dass wir diese Zeit bald
            überstanden haben und ich auch unsere Beschäftigten bald alle wie-
            der in der Werkstatt begrüßen darf.
                                                               Christopher Grosch
Arbeit                                                                                                                        22 – 23

    Maskenproduktion                    Wechselwirkung

     Die Nähmaschinen im Lädchen
     am Laubengang und in der Nä-
     herei standen trotz Betretungs-
     verbot nicht still.

     Mitarbeiter aus den verschie-
     denen Bereichen nähten flei-
     ßig Masken. Aufträge aus un-
     terschiedlichen Bereichen der
     Wirtschaft waren zu erfüllen.

    Auf Kundenwünsche ist natür-
    lich eingegangen worden. Die
    Stoffauswahl war groß, man
    musste sehr aufpassen, den
    Überblick nicht zu verlieren.

    Allen Beteiligten ein großes Lob
    und ein herzliches Dankeschön.

                       Martina Seidel
                                        Unser Modeprojekt, welches wir Euch in      Im Sommer werden wir hoffentlich wie-
                                        der Vereinszeitung vorgestellt haben, hat   der mit unseren Workshops starten kön-
                                        nun einen Namen: WECHSELWIRKUNG             nen. Dann werden wir wieder an der Kol-
                                                                                    lektion schneidern können.
                                        Unsere Gedanken dazu:
                                        Wie kann man Menschen mit Sehbe-            Auf dem Foto ist die Modedesignerin
                                        hinderung den Umgang mit Mode und           Anna (links) mit der blinden Fotografin
                                        Bekleidung erleichtern und dabei eine       und Künstlerin Silja Korn zu sehen. Sie
                                        Kollektion erschaffen, die auch für se-     suchen Stoffe für die nächsten Modelle
                                        hende Menschen interessant ist? Dieser      der Kollektion aus.
                                        Frage möchten wir mit unserem Projekt
                                        auf den Grund gehen. Seid alle dabei und         Das Team vom Lädchen am Laubengang
                                        verfolgt unsere Fortschritte und unsere
                                        Gedanken zu unserem Projekt auf Ins-
                                        tagram: projekt_wechselwirkung
Arbeit                                                                                                       24 – 25

    Überwachungsaudit

    E   inen digitalen Auftakt zum ersten Überwa-
        chungsaudit 2020 gab es am 12. Mai im Verein
     Diakonie Doppelpunkt mit der Zertifizierungsge-
                                                        und die aktuelle Situation im Verein ausführlich
                                                        besprochen.
                                                        Anschließend ging es mit dem Fachbereich Schule,
     sellschaft ZertSozial.                             dem Arbeitsbereich Ebeleben und dem Wohnbe-
                                                        reich weiter. Auch hier waren die jeweiligen Fach-
     Mitte April begannen die Planungen für den ers-    bereichsleiter per Video zugeschaltet.
     ten Teil des Überwachungsaudits als ganztägige
     Videokonferenz.                                    Herr Rau ließ sich am Nachmittag Dokumente zum
                                                        Berufsbildungsbereich erläutern. Anschließend
     Die Corona-Pandemie mit den erforderlichen Kon-    wurden noch die erfolgten Maßnahmen zum Au-
     taktbeschränkungen verlangte auch im Bereich       ditbericht aus dem letzten Audit 2019 besprochen.
     der Auditierung neue Wege, die mit digitaler Un-
     terstützung inzwischen gut umsetzbar sind.         Ein Auswertungsgespräch setzte den Schluss-
     Mario Schmidt half vorbereitend bei der Einrich-   punkt an diesem Tag. Nach der Verabschiedung
     tung der vorhandenen PC-Arbeitsplätze mit den      am Bildschirm wurde mit einem Mausklick die
     entsprechenden Programmen und Zubehör.             Videokonferenz beendet. Der Technik ein großes
                                                        Lob. Alles klappte hervorragend und wir können
    Anschließend wurde mit Unterstützung von Frau       uns gut vorstellen, ein nächstes Audit wieder in
    Burr und Herrn Dr. Offermann von ZertSozial eine    dieser Form durchzuführen, spart es doch Reise-
    Test-Videokonferenz geschaltet, um sicherzuge-      kosten und ist umweltschonend!
    hen, dass alles funktioniert und auch den Regeln
    des Datenschutzes entspricht. Nun waren alle        Im Herbst wird es im zweiten Teil noch eine ver-
    betroffenen Mitarbeiter schon sehr gespannt auf     kürzte Vor-Ort-Begutachtung durch Herrn Rau
    diesen Tag, an dem man sich aus der Ferne in der    geben.
    Videokonferenz begegnete.
                                                        Für die Unterstützung und für alle Mithilfe wieder
    Gestartet wurde am Morgen im Konferenzraum          ein herzliches Dankeschön an alle; insbesondere
    mit Frau Faber. Die beiden Auditoren Herr Dr. Of-   an unseren Netzwerkadministrator Mario Schmidt.
    fermann und Herr Rau führten mit Frau Faber ein
    ausführliches Gespräch zur Bewältigung der Co-                                  Ihr Christian Schmidt
    rona-Pandemie im gesamten Verein. Hierbei wur-                                       QM-Koordinator
    den auch Dokumente am Bildschirm begutachtet
Arbeit                                                                                                                                                                                                 26 – 27

    Corona –
    eine Herausforderung für alle

    Am 18. März kam es in unseren Werkstattstandor-     reichen, der Schule und den Tochterunternehmen        ersten Beschäftigten wieder in der Werk-     Ab dem 2. Juni folgen die nächsten Ar-
    ten aufgrund der Verordnung der Landesregierung     wurden in den Werkstattstandorten zusammen-           statt begrüßen. In den nächsten Wochen       beitsgruppen in den Räumen der Tages­
    zu einem Betretungsverbot für alle Beschäftigten.   geführt, um gemeinsam die anstehenden Aufträge        werden weitere Beschäftigte folgen. Hier-    förderstätte am Schützenberg.
    Von heute auf morgen standen wir plötzlich vor      zu bearbeiten.                                        zu ist es aber erforderlich, dass wir alle
    einer großen Herausforderung, denn die zugesag-     Es war ein Kraftakt und eine Meisterleistung zu-      möglichen Räumlichkeiten nutzen, um          Wir können aus heutiger Sicht sagen,
    ten und auch nach wie vor eintreffenden Aufträge    gleich, was hier in den Monaten März bis Mai durch    den Mindestabstand auch beim Arbeiten        dass wir die Corona–Krise bisher mit Bra-
    mussten bearbeitet werden. Wie sollte das gehen     alle Beteiligten geplant, koordiniert und geleistet   gewährleisten zu können. So wird seit        vour gemeistert haben.
    ohne die Beschäftigten? Lösungen mussten her!       wurde! Hierfür ein herzliches Dankeschön an alle!     dem 25. Mai in Kleingruppen im Spec-
                                                                                                              trum und in den Räumen der Verwaltung                                   Matthias Laube
    Alle zur Verfügung stehenden Kolleginnen und        Am 18. Mai, nach genau zwei Monaten, konnten          gearbeitet.                                                               Teamleitung
    Kollegen aus anderen Standorten, den Außenbe-       wir unter Einhaltung der Hygienevorschriften die
Arbeit                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     28 – 29

    Neue Arbeitsaufträge in der                                                                                   Förder-Projekt
    Rehawerkstatt am Schadeberg

                                                                                                                               Europäischer Landwirtschaftsfonds
                                                                                                                       für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER):
                                                                                                                        Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete

                                                                                                                        Beschreibung des Objektes                                                                                        Die Attraktivität des oben beschriebenen „Alten Bahnhofs“ ist groß, muss aber kontinuierlich weitergedacht
                                                                                                                        Der Landgasthof „Alter Bahnhof“ ist seit 1998                                                                    und ausgebaut werden.
                                                                                                                        ein Teil des Trägers „Diakonie Doppel-                                                                           Mit unseren geplanten Vorhaben wird eine Region, die u. a. vom Tourismus lebt, attraktiver werden. Die Thü-
                                                                                                                        punkt e. V.“ (bisher: „Mühlhäuser Werk-                                                                          ringer Tourismusstrategie 2025 richtet sich im Bereich Betriebe u. a. auf das zentrale Ziel der marktgerechten
     Für die Mühlhäuser GmbH werden verschiedene Sorten Konfitüre in handelsfertige Verpackungen konfektioniert         stätten für behinderte Menschen e. V.“). Auf
                                                                                                                        eine ausführliche Darstellung der Arbeits-
                                                                                                                                                                                                                                         Qualität und sorgt damit für steigende Gästezufriedenheit. Durch die Entwicklung und Umsetzung neuer In-
                                                                                                                                                                                                                                         vestitionen (Gastgewerbe und Freizeiteinrichtungen sowie Veranstaltungen) gewinnt das Urlaubsziel Thürin-
                                                                                                                        felder des Trägers wird verzichtet, da die-                                                                      gen und damit auch der Landgasthof an Ausstrahlung und Attraktivität.
                                                                                                                        se im Internet nachgelesen werden kann:
                                                                                                                        www.diakonie-doppelpunkt.de)                                                                                     Darstellung der Vorhaben
                                                                                                                        In dieser Betriebsstätte finden 25 Menschen                                                                      Generationsübergreifende Bewegungsräume
                                                                                                                        mit Behinderung einen Arbeitsplatz in den Bereichen Tourismus, Hotellerie, Hauswirtschaft, Gastronomie,          Nach über 20 Jahren des Bestehens ist die Zeit gekommen, neben Verschönerungs- und Sanierungsarbeiten
                                                                                                                        Tier- und Landschaftspflege. Die Gastronomie bietet 80 Gästen Platz und es stehen 50 Betten in Ferienhäu-        und dem Ausbau von bestehenden Angeboten auch neue Betätigungsmöglichkeiten für Touristen und Besu-
                                                                                                                        sern, attraktiven Ferienwohnungen und Gästezimmern für unsere Besucher bereit.                                   cher zu bieten.
                                                                                                                        In speziell eingerichteten Tagungsräumen können für bis zu 40 Personen Seminare etc. angeboten werden.           Die Waldfläche zwischen Haupthaus und Fachwerkhaus, die mit Fichten und Laubbäumen bewachsen ist,
                                                                                                                        Ein Kinderbauernhof und ein Abenteuerspielplatz sind ein Magnet für Familien. Viele touristische Veranstal-      wird einen Parcours erhalten, der Erwachsenen – aber ebenso Kindern – Möglichkeiten zum Spiel und Sport
                                                                                                                        tungen, wie geführte Wanderungen, Märkte, Lesungen, Kochkurse u. ä. runden das Angebot ab (s. a. Kulinari-       bietet. Ein Abenteuerspielplatz für Kinder existiert bereits von Anfang an. Damit wird der Tatsache Rechnung
                                                                                                                        scher Kalender auf www.landgasthof-hainich.de).                                                                  getragen, dass Menschen in ihrem gesamten Leben aktiv sein wollen.
                                                                                                                        Schulen und Kindertagesstätten nutzen regelmäßig die Möglichkeit, die Tiere auf dem Bauernhof kennenzu-          Bewusst sind auch Geräte für Menschen mit Behinderungen vorgesehen (Inklusion). Diese Art der Betäti-
                                                                                                                        lernen oder sich mit einheimischen Pflanzen zu beschäftigen.                                                     gungsmöglichkeiten ist bereits in vielen Orten vorhanden, und erfreut sich großer Beliebtheit.

                                                                                                                                                                 Vier Ferienhäuser (aus Holz und in nordischen Farben gestaltet),        Flechtzaun
                                                                                                                                                                 wurden auf dem Fundament alter Ferienhäuser errichtet.                  Zu der völligen Neugestaltung der Fläche gehört die komplette Er-
                                                                                                                                                                 Im engeren Sinne kann wohl hier schon von Nachhaltigkeit ge-            neuerung eines Weiden-Flechtzaunes. Er begrenzt einen kleinen
                                                                                                                                                                 sprochen werden: dieser ehemalige Bahnhof – in den 60er Jahren          Grill- und Sitzplatz am sogenannten Kurhaus und begrenzt auch die
                                                                                                                                                                 stillgelegt – war bereits seit den 1970er Jahren Feriendomizil ein-     Fläche, die für die Fitnessgeräte verplant ist.
                                                                                                                                                                 schließlich Kinderferienlager eines volkseigenen Betriebes.
                                                                                                                                                                 Alle Ferienhäuser und die Gastronomie wurden im Laufe der Jah-          Ferienhäuser
                                                                                                                                                                 re behindertengerecht ausgebaut, so dass sehr viele Gruppen von         Vier Ferienhäuser im nordischen Stil, wie bereits oben beschrieben,
                                                                                                                                                                 Menschen mit Behinderungen aus ganz Deutschland die Möglich-            müssen dringend mit einem neuen Farbanstrich versehen werden.
                                                                                                                                                                 keit nutzen, hier ihren Urlaub zu verleben.                             Die Farbgebung ist genau wieder so vorgesehen wie vorhanden, in
                                                                                                                        Die Ferienwohnungen befinden sich in einem separaten Gebäude, dem „Kurhaus“, ca. 100 m vom Haupthaus             nordischen Farben.
                                                                                                                        entfernt. Dieses Haus ist in Fachwerkbauweise mit Lehmputz erbaut und wurde auch in dieser Bauweise wie-
                                                                                                                        der saniert. Die Ferienwohnungen selbst zeichnen sich durch die Verwendung von Naturmaterialien aus, für         E-Bikes
                                                                                                                        Wände und Decken wurde Holz verbaut, die Möbel sind aus einheimischer Rotbuche gefertigt. Zwei Ferien-           Für mobilitätseingeschränkte Gäste und Senioren werden vier E-Bikes angeschafft werden. Andere Fahrräder
                                                                                                                        wohnungen sind aufgrund ihrer gehobenen Ausstattung vom Deutschen Tourismusverband mit 5 Sternen                 sind bereits vorhanden.
                                                                                                                        ausgezeichnet worden.
                                                                                                                                                                                                                                         Naturnahe Musikinstrumente
                                                                                                                        Der „Alte Bahnhof“ liegt am Rande des Dorfes Heyerode im Südeichsfeld, ist aber zentraler Bestandteil des        Weiterhin ist geplant, naturnahe Musikinstrumente aus Holz in Eigenleistung mit unseren Klienten
                                                                                                                        Ortes geworden. Einwohner aus Heyerode haben hier Arbeitsplätze gefunden und nutzen die Gastronomie              herzustellen.
                                                                                                                        gerne.                                                                                                           Unser Projekt wurde 2019 durch die Regionale Aktionsgruppe LEADER ausgewählt und mit einem Zuschuss
                                                                                                                        Unmittelbar am Objekt vorbei führen der Unstrut-Werra-Rad-Wanderweg sowie der Rennstieg- und der                 von fast 28 000 Euro gefördert. Diese Mittel stammen aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die
                                                                                                                        Hainichlandweg.                                                                                                  Entwicklung des ländlichen Raums (ELER): Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.“
                                                                                                                        Der „Alte Bahnhof“ war und ist ein beliebtes Wanderziel, das von Mühlhausen, Eisenach und vielen Eichsfeld-
                                                                                                                        dörfern aus erwandert wird.                                                                                      Ohne diese Förderung wäre die Umsetzung unseres Projektes nicht möglich gewesen!
                                                                                                                        Der Landgasthof ist Mitglied im Verband „Welterberegion Wartburg Hainich e. V.“ und engagiert sich gemein-
                                                                                                                        sam mit den Akteuren der Region bei vielen Messen und Events. Der Landgasthof „Alter Bahnhof“ ist vom
                                                                                                                        DeHoGa Thüringen als Gasthof mit 3 Sternen zertifiziert, ist „Nationalpark Partner“, „Bett&Bike-Hotel“, Quali-
                                                                                                                        tätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ sowie Träger des Zertifikates „ServiceQualität“ Stufe III.

     Angestellte und Beschäftige bei einem Auftrag für das Bestücken von Erste-Hilfe-Taschen
                                                                                                                   i       Für Informationen besuchen Sie unsere
                                                                                                                           Homepage unter diakonie-doppelpunkt.de
Wohnen                                                                                                                                                                                                                30 – 31

   Eine besondere Zeit                                                                                        Spezialeinsatz

   W     er hätte Anfang März gedacht, dass es so vie-
         le Einschränkungen in unserem täglichen Le-
   ben durch das Coronavirus geben wird.
                                                         Wohnstätten beobachten, vom Musikkreis bis zum
                                                         Geocaching, Einkaufsdiensten, vom Montageauf-
                                                         trag in der Wohngruppe bis hin zu schönen Bastel-
                                                                                                              W     as war passiert? Die Coronawelle rollte auf
                                                                                                                    uns zu.
                                                                                                              Alles war plötzlich anders. So auch für uns in der
                                                                                                                                                                    z. B. Einkäufe für den einen oder anderen zu erledi-
                                                                                                                                                                    gen, weil die Bewohner das Gelände nicht verlas-
                                                                                                                                                                    sen durften. Später konnten sie wieder selber in
   Vieles, was wir in den letzten Wochen erlebt ha-      arbeiten. Bewundernswert viel wurde auch in un-      Schule, in den Werkstätten und für die Bewohner       Begleitung einkaufen.
   ben und uns auch noch in den nächsten Wochen          seren schönen Gärten relaxt oder gearbeitet – das    der Wohnheime. Alle Einrichtungen und Arbeits-
   und Monaten in unserem Alltag begleiten wird, ist     war schon eine Freude. Und so waren die letzten      stätten wurden geschlossen, alle mussten nun zu       Im Außenbereich der Einrichtung ist es auch sehr
   Anfang dieses Jahres nicht vorstellbar gewesen.       Wochen und Tage keine unnütze Zeit.                  Hause bzw. im Heim bleiben.                           schön. Dort kann man sich bewegen, bei Kaffee
   Auch für mich nicht. Ich konnte mir nicht vorstel-                                                                                                               und Kuchen sitzen, oder musizieren, Spiele
   len, dass die Bewohnerinnen und Bewohner meh-         Besonders die Betreuungen durch die Ambulan-         So bin ich von der Schule aus Höngeda mit ande-       machen und vieles mehr. So gingen die Tage im-
   rere Wochen nicht in die Werkstatt oder in die        ten Dienste, mit der flexiblen Familienhilfe, dem    ren Kolleginnen in den Wohnbereich Edith Stein        mer sehr schnell vorüber.
   Tagesförderstätte gehen werden. Aber Mitte März       ambulant betreuten Wohnen und dem familie-           gekommen. Für mich war das Wohnen und Le-
   musste dies alles so sein! Warum wissen wir ja –      nentlastenden Dienst war und ist für viele Famili-   ben im Wohnbereich etwas Neues und daher sehr         Nun warten alle auf ihren ganz normalen Alltag,
   damit das Coronavirus NICHT zuschlagen konnte         en und Klienten während der Coronazeit wichtig       spannend. Mit vielen Ideen und Bastelvorschlägen      das heißt: wieder an die Arbeit gehen zu können.
   und kann.                                             gewesen und wird wichtig bleiben.                    machte ich mich an meine neue Wirkungsstätte.         Was ich auch gut verstehen kann.
                                                                                                              Ich wurde sehr freundlich von den Gruppenmit-
   Wenn ich jetzt Ende Mai auf die vergangenen Wo-       Ich freue mich sehr, dass Kolleginnen und Kollegen   gliedern und den Kolleginnen aufgenommen. Mit         Wenn es dann wieder soweit ist, kommt für mich
   chen blicke, denke ich, haben wir sehr viel getan,    aus anderen Fachbereichen uns bei der Betreu-        meinen Ideen konnte ich auch punkten, dabei hat-      der Abschied. Der wird mir sicher recht schwerfal-
   um eine Pandemie und einen Ausbruch des Virus         ung in den Wohnstätten unterstützt haben. Dafür      ten wir viel Spaß.                                    len, denn ich bin doch gern da gewesen und habe
   in unserem Bereich zu verhindern. Das ist auch gut    darf ich ganz herzlich danken! Danken möchte ich                                                           viele tolle Menschen kennen lernen dürfen.
   gelungen. Wir haben alle dazugelernt – das ist gar    auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des     Bei der Vorbereitung zu Ostern wurde dekoriert,
   keine Frage. Die letzten Wochen in den Wohnstät-      FB Wohnen für ihren guten und wichtigen Dienst.      gebastelt, sogar Osterplätzchen und Kuchen ge-                                     Erzählt von Angela John
   ten waren eine ganz besondere Zeit. Ich bin sehr                                                           backen. Auch half ich, private Wünsche zu erfüllen,
   stolz auf alle Bewohnerinnen und Bewohner, die        Herzlichen Dank möchte ich auch allen Angehöri-
   mit viel Geduld diese Zeit überbrückt haben und       gen und gerichtlichen Betreuerinnen und Betreu-
   überbrücken, die auf Besucher und Besuche ver-        ern für ihr Verständnis und ihre Unterstützung
   zichten mussten und dennoch in der Regel fröh-        sagen.
   lich blieben. Besonders zum Osterfest ist das vie-
   len doch nicht leichtgefallen.                        Nun blicken wir weiter nach vorn und freuen uns
                                                         alle auf die weiteren Lockerungen.
   Es muss aber auch gesagt werden: Die Zeit wurde
   gut genutzt! Ich konnte viele Aktivitäten in allen                                         Michael Höch
Wohnen                                                                                                                                                                 32 – 33

   Im Garten wird es bunt                                                                               Das Pfingstwunder

                                                                                                                      50 Tage nach dem Osterfest feiern die Christen die
                                                                                                                      Geburtsstunde der Kirche.

                                                                                                                      Auch wir in der Wohnstätte Edith Stein haben
                                                                                                                      dies zum Anlass genommen, unser Haus floral zu
                                                                                                                      schmücken. Einige Bewohner haben farbige Blu-
                                                                                                                      mendekorationen mit Pfingstrosen, Chrysanthe-
                                                                                                                      men und Sträuchern aus dem Garten gebastelt,
                                                                                                                      welche nun die Wohnbereiche mit neuem Glanz er-
                                                                                                                      strahlen lassen. Nun können wir wieder aufatmen
                                                                                                                      und strahlen, denn nach dem Pfingstfest kehrt in
                                                                                                                      unser Haus wieder ein Stück Normalität ein.

                                                                                                                      Einige Bewohner können nach der langen Coro-
                                                                                                                      na-Sperre wieder ihrer täglichen Arbeit nachgehen.
                                                                                                                      Und auch das wollen wir feiern!

                                                                                                                                                            Isabell Zappe

   Wir bekennen Farbe im Garten!

   Bewohner und Mitarbeiter aus dem Lucie-Werzner   Besonders Herr Berg beeindruckte uns mit seinem
   Haus nutzen die Zeit der Ausgangsbeschränkun-    großen Einsatz beim Schleifen und Streichen!
   gen und schwenkten den Farbtopf.
                                                    Vielen Dank an alle Helfer.
   So bekam der alte ausgeblichene Holzzaun zum
   Nachbargrundstück und die Gartenmöbel einen                                          Iris Schuster
   farbigen Anstrich.
Wohnen                                                                                                                                                                                                          34 – 35

   Wir bleiben zu Hause

   … ist die Devise, seit nun mehr als 8 Wochen. Am    der Wohnstätten gab es einige einschneidende,
   17. März mussten, wegen des sich schnell verbrei-   aber wichtige Regeln, die nun eingehalten werden
   tenden Coronavirus, die Werkstätten schließen.      mussten. Dazu gehörte zum Beispiel, dass man
   Ab sofort hatten somit alle Bewohner der Wohn-      das Gelände nicht mehr ohne Begleitung eines
   stätte Edith Stein frei und das auf unbestimmte     Mitarbeiters verlassen sollte oder man keinen Be-
   Zeit.                                               such mehr empfangen konnte.                         Die Bewohner verbrachten nicht tatenlos die Zeit in   wieder selbst mit einkaufen gehen. Zwar alles mit
                                                                                                           der Wohnstätte. Wir bekamen Arbeitsaufträge aus       Absprachen und bestimmten Regeln, aber immer-
   Wie soll das nur funktionieren?                     Eine Ganztagsbetreuung musste organisiert wer-      der Werkstatt, wir machten Yoga und entspannten       hin ein Stück der Normalität entgegen.
   Wie lange geht das so?                              den, die Versorgung unserer Bewohner musste         uns im Garten oder wir kochten Löwenzahngelee.
   Bekommen wir weiterhin Lohn?                        geregelt und der Alltag neu strukturiert werden.    Vielfältige Angebote halfen den Bewohnern, über       Wir alle hoffen, dass dieser Ausnahmezustand
                                                       Die Mitarbeiter organisierten eine Lebensmittel-    die lange Zeit hinweg zu kommen.                      bald vorbei ist und wir wieder ein normales Leben
   Das waren die Fragen, die es nun zu klären gab.     lieferung ins Haus. Aus anderen Fachbereichen,                                                            führen, unserer Arbeit nachgehen und uneinge-
   Aber niemand konnte diese sofort beantworten.       wie der Schule, kam Personal zur Unterstützung.     Jetzt freuen wir uns über erste Lockerungen im        schränkt den Aufenthalt außerhalb des Grund-
   Mittlerweile haben sich alle, mehr oder weniger,    Jeder sprang ein oder packte mit an, wo er ge-      Haus. Zum Beispiel dürfen Familienangehörige          stücks genießen können.
   an diesen Zustand gewöhnt. Für die Bewohner         braucht wurde.                                      wieder zu Besuch kommen und Bewohner können                                           Susan Grebenstein
Wohnen                                                                                                                                36 – 37

   Freizeitangebote                                                                                               Gute alte Technik

   V   iele neue Regeln und Verbote bestimmen zurzeit unseren Alltag. Dazu gehört auch, dass Menschen mit
       Behinderung nicht zur Arbeit in die Werkstatt und in die Tagesförderstätte gehen dürfen. Das ist für
   viele sehr schwierig und ungewohnt. Aber es ist auch eine Chance, kreativ zu sein und sich etwas Neues
   zur Beschäftigung einfallen zu lassen. So sind in der Wohnstätte „Albert Schweitzer“ viele neue Freizeit­
   angebote für die Bewohner entstanden. Zwei Beispiele möchten wir euch hier vorstellen:

   Musikkreis
   Jeden Mittwoch nach dem Frühstück setzen sich
   die Bewohner und die Mitarbeiter in einer Grup-
   pe zusammen, um gemeinsam zu singen und
   zu musizieren. Dabei kommen verschiedene
   Instrumente zum Einsatz: Trommeln, Xylophon,
   Mandoline, Banjo, Flöte, Klanghölzer, Rasseln.

   Es werden Frühlingslieder gesungen und Klang-
   geschichten vertont. So manch verborgenes
   Talent kam dabei zum Vorschein, sowohl bei
   Bewohnern, als auch bei Mitarbeitern. Und alle
   hatten einen Riesenspaß beim Mitmachen und
   Zuhören!

                                                                          Picknick XXL
                                                                          Das Wetter ist traumhaft schön. Am
                                                                          Himmel keine Wolke, die Vögel zwit-
                                                                          schern und es duftet nach frisch ge-
                                                                          mähtem Rasen. Die Aprilsonne zeigt
                                                                          sich von ihrer schönsten Seite. Es
                                                                          ist romantisch märchenhaft. An so
                                                                          einem wundervollen Tag muss man
                                                                          einfach raus.
                                                                          Mit 15 Bewohnern und vier Mitarbei-
                                                                          tern ist es gar nicht so einfach. Mal
                                                                          eben schnell mit so vielen Leuten
   ein Picknick im heimischen Garten zu gestalten, ist bei uns mit recht viel Aufwand verbunden.
   Doch mit einer ordentlichen Portion Spontanität, Motivation, richtiger Aufgabenverteilung, Decken und
   anderen Sitzmöglichkeiten sowie ausreichend Proviant, konnten wir alle einen sehr lustigen Nachmittag
   mit anschließendem Abendbrot auf der Wiese in unserem hübschen Garten genießen.

                                                                                                  Judith Töpfer
Wohnen                                                                                                  38 – 39

   Zwei Neue in der
   Wohnstätte St. Martin
   Besondere Zeiten verlangen nach besonderen Einsätzen

   S   o durfte ich, Frau Dittrich vom medizini-
       schen Team der Förderschule in Höngeda,
   bereits im letzten Jahr ein paar Wochen in
                                                    wir alle sportlichen Geräte, um fit zu bleiben!
                                                    Im Außenbereich bieten sich zahlreiche Mög-
                                                    lichkeiten. So gibt es ein riesiges Trampolin,
   der Wohnstätte aushelfen. Schon da fühlte ich    eine Tischtennisplatte, einen Basketballkorb,
   mich dort sehr wohl. Ich wurde von der Team-     Schaukeln, Rutsch- und Klettermöglichkeiten!
   leitung Frau Peterseim, dem Fachbereichs-        Bei schlechtem Wetter wird der gut ausgestat-
   leiter Herr Höch, den lieben Kollegen und Be-    tete Fitnessraum im Haus genutzt.
   wohnern, sehr herzlich aufgenommen und
   kompetent eingearbeitet.                         Aber natürlich gab es auch Pflichtprogramm,
                                                    das absolviert werden musste. So wurden
   Genau so konnte es nun auch mein Kollege,        ganz schön viele Hausaufgaben erledigt. Auch
   Herr Steffen Wolff, ebenfalls Medizinische       gab es endlich mal die Zeit, in der die Bewoh-
   Fachkraft der Förderschule, erfahren. Im Rah-    ner mit unserer Hilfe ihre Zimmer und Schrän-
   men der Corona-Soforthilfe meldeten wir          ke aufräumen konnten. Hauswirtschaftliche
   uns beide für den Einsatz in der Wohnstätte      Tätigkeiten machten zwar nicht so viel Spaß,
   St. Martin.                                      mussten jedoch täglich erledigt werden.

   Dank sehr guter Einarbeitung konnten wir recht   Zum Glück geht doch mit Musik alles viel leich-
   schnell selbständig arbeiten und auch unsere     ter. Genug technische Möglichkeiten stehen
   Ideen und Erfahrungen ins Tagesgeschehen         zur Verfügung, um sich das Leben durch aller-
   mit einfließen lassen. Auch die Bewohner ka-     lei Melodien zu versüßen! Und es gab auch mal
   men uns sehr freundlich und hilfsbereit entge-   handgemachte Live-Musik von Herrn Wolff auf
   gen. So fanden wir schnell Kontakt zueinander    der Gitarre und von mir auf dem Akkordeon,
   und einer guten Zusammenarbeit stand von         um den jungen Menschen mal zu zeigen, dass
   Anfang an nichts im Wege.                        man auch selbst Musik produzieren kann. Und
                                                    siehe da, es gab doch einige, die es auch gleich
   Wir machten das Beste aus den besonderen         mal selbst ausprobiert haben! Zur Belohnung
   Anforderungen, die Corona uns auferlegte. Wir    und Stärkung wurden wir von den Bewohnern
   unternahmen fast täglich in kleinsten Gruppen    vom St. Martin regelmäßig mit Kaffee und klei-
   Ausflüge in die nahegelegene Natur und zwar      nen Leckereien versorgt. Wir haben es sehr
   zu Fuß, per Fahrrad, mit Esel oder Nordic-Wal-   genossen.
   king-Stöcken. Wir haben gemeinsam gebas-
   telt, gespielt und getöpfert. Auch sportliche    An dieser Stelle nun unser ganz großes DAN-
   Betätigung war angesagt – besonders wich-        KESCHÖN an alle Menschen in der Wohnstätte
   tig, um das gute Essen nicht zu sehr in Hüft-    St. Martin in Heyerode, wir haben uns bei Euch
   gold umzuwandeln. Ich kann euch sagen, den       sehr wohl gefühlt, es hat uns große Freude be-
   Bewohnern im St. Martin geht es richtig gut,     reitet, Euch helfen zu können und wir werden
   denn es gibt unter den Mitarbeitern und den      Euch im Notfall immer wieder sehr gern behilf-
   Bewohnern hervorragende Köche und Kondi-         lich sein!
   toren! Mhmmm, das war auch eine sehr lecke-
   re Zeit für Herrn Wolff und mich. Also nutzten                                       Frau Dittrich
Wohnen                                                                                                                                                                    40 – 41

   Unterstützung in der                                                                                           Wir nehmen Abschied
   Wohnstätte Edith Stein

   S   eit Beginn der Coronakrise bekommt unser
       Haus regelmäßig Unterstützung aus dem För-
   derzentrum oder der Schule am Schillerweg. Die
                                                          aus der Werkstatt hier, die wir mit Hilfe der Schul-
                                                          kollegen bewältigt haben.

   Kollegen, die bisher hier eingesetzt waren, sind       Unsere Bewohner schicken die Unterstützer am                                Andrea Zieger
   alle sehr offen, hilfsbereit und auch neugierig dar-   liebsten zum Einkaufen, um für sie persönliche
   auf gewesen, wie es in einer Wohnstätte sein wird      Dinge (Schokolade, Gummibärchen, TV-Zeitungen            Geboren:        18. 2. 1979
   und wie unsere Bewohner wohl sind. Ein paar Kol-       oder Cola) zu besorgen. Ist mal niemand im Haus,         Gestorben:      29. 4. 2020
   leginnen kannten unsere Bewohner bereits auch          fragen sie sofort bei mir nach, wann denn wieder
   schon durch frühere Praktika in unserem Haus.          jemand vorbei kommt, um sie wieder einkaufen zu          Dein Lebenslicht ist verloschen, trotzdem lässt du
                                                          schicken.                                                uns nicht im Dunkeln stehen.
   Trotz des bisher fehlenden Kontaktes zu unserem                                                                 Dein Geist leuchtet weiter.
   Klientel, fanden alle Erzieher, Krankenschwestern      Bei allen Kollegen hier im Haus kommt diese Un-          Wir haben von Dir gelernt, mit Dir gearbeitet, ge-
   oder auch Lehrer einen schnellen und positiven         terstützung ebenfalls richtig gut an und ich habe        lacht, geweint, gefeiert, gegessen, gehofft, geredet
   Zugang zu unseren Bewohnern.                           schon oft gehört, wie wertvoll diese Hilfe jeden         und gebetet.
                                                          Tag ist.                                                 Nun bist Du von uns gegangen. Wir werden Dich
   Zu den Aufgaben der Unterstützer hier im Haus ge-                                                               nicht vergessen.
   hören vorrangig persönliche Assistenzleistungen        Deshalb möchte ich mich im Namen aller Mitarbei-
   in einem 1:1-Kontakt, die Gestaltung der Freizeit      ter ganz herzlich für die Unterstützung bedanken         Die Beschäftigten und Mitarbeiter der WfbM und
   der Bewohner durch Angebote, Spielen, Basteln,         und ich hoffe doch sehr, dass es auch für die Lehrer     die Bewohner und Mitarbeiter der Wohnstätte Edith
   Backen oder Ähnliches. Aktivitäten im Freien, Nut-     eine wertvolle und positive Zeit hier mit unseren        Stein.
   zung des Gartens, Spazieren gehen gehören auch         Bewohnern war.
   dazu. Lauftrainings oder andere Hilfstätigkeiten,
   für die den Mitarbeitern aufgrund des doch hohen                                         Susan Grebenstein
   Pflegebedarfs der Bewohner oft keine Zeit bleibt.                         Teamleiterin Wohnstätte Edith Stein
   In dieser Woche hatten wir sogar Arbeitsaufträge
42 – 43

                                                                      WPZ
Neue Mitarbeiter                                             Konzert für Bewohner

                                                             Vielen Dank an Nick Böttner, Friedrich Berger und      rigen endlich wieder zu uns kommen?« Wir vermis-
                                                             Organisator Mario Bartholome.                          sen sie sehr. Manchmal ist es schwer, zu trösten.
   Anika Kleeberg    Vanessa Baumgart         Lisa Wagner    Sie spielten am Mittwoch vor dem Wohn-und Pfle-
  Bereich Wohnen    Lucie-Werzner-Haus   Ambulante Dienste   gezentrum Villa Weiß. Dies ist eine Aktion vom Er-     Die aktuellen Nachrichten in Presse und Fernse-
                                                             probungsraum Bad Langensalza mit den Worten:           hen werden von allen täglich verfolgt. Es wird viel
                                                             »Denkt aneinander, fühlt miteinander und schenkt       darüber diskutiert und besprochen, was Covid 19
                                                             was ihr zu geben habt.«                                alles angerichtet hat. Gegenseitig versuchen sich
                                                                                                                    die Bewohner Mut zuzusprechen und auch weiter
                                                             Seit Beginn der Schließung unserer Einrichtung         durchzuhalten. An der Stelle auch ein Dankeschön
                                                             schenkt das Konzert Freude und willkommene             an die Angehörigen und Freunde für ihr Verständ-
                                                             Abwechslung für unserer Bewohner. Derzeit leben        nis und die immer wieder freundlichen, trösten-
                                                             unsere Bewohner völlig isoliert, berichtete Einrich-   den Worte für ihre Lieben. Das hilft uns als Pflege-
                                                             tungsleiterin Kerstin Viller. Zusätzlich wurden Be-    personal sehr.
                                                             treuungskräfte akquiriert, um die Einzelbe­treuung                                            Kerstin Viller
                                                             unserer Bewohner sicherzustellen. Täglich fragen
                                                             unsere Bewohner: »Wann können unsere Angehö-
44 – 45

Neues aus der                                                                                             Marianne Vogt
                                                                                                                                                                                  Bonatplatz 6
                                                                                                                                                                           99974 Mühlhausen
                                                                                                                                                                            Tel: 03601 813727
                                                                                                                                                                  Mail: mariannevogt@aol.com

                                                                                                          Liebe Frau Faber,
                                                                                                          lieber Herr Montag,
                                                                                                          liebe SozialarbeiterInnen,
                                                                                                          liebe Mitarbeitende,

                                                                                                          ganz herzlich möchten wir uns bei Ihnen allen bedanken.

                                                                                                          Wir sind sehr froh, dass Sie alle die Einrichtung am Laufen halten, auch wenn die
                                                                                                          Beschäftigten jetzt gerade nicht mittun können. Wichtig ist, dass unsere Bereiche
                                                                                                          bestehen bleiben.

                                                                                                          Die warmherzigen Briefe von Ihnen zeigen uns doch die Verbundenheit mit den
                                                                                                          Klienten. Danke!

                                                                                                          Auch die Anrufe durch die Sozialarbeiterinnen haben eine große Freude ausgelöst.

                                                                                                          Ganz besonders haben wir uns über Ihre Anrufe zu Sebastians Geburtstag gefreut.
                                                                                                          Es tut einfach gut, im Gedächtnis zu bleiben und die Wertschätzung zu spüren.

Seit unserem letzten Beitrag ist wieder viel pas-    Mühlhausen die Grünanlagen pflegen. Weiter-           Vielen Dank für alle Zeichen der Verbundenheit.
siert. Das große Thema Corona ist an uns leider      hin werden wir zum Bauvorhaben »Kindergarten         Bleiben Sie weiter froh bei der Stange.
auch nicht spurlos vorübergegangen bzw. wird         Elisabeth von Thüringen« als bauausführende Fir-
                                                                                                          In der Hoffnung, dass wir uns bald wiedersehen und arbeiten können
uns auch weiterhin noch beschäftigen.                ma den Spielplatz neu gestalten.                     Grüßen Sie alle herzlich

Das Luftbad wurde am 20. März geschlossen. Die       Die größte Veränderung steht am 30. Juni ins Haus.
Zeit wurde genutzt, um notwendige Verschöne-         Frau Blum-Lettau wird nach fast 20 Jahren hier in    Sebastian Vogt
rungsmaßnahmen, Gartenpflege und Schulungen           der manufact einen neuen und interessanten Le-       Marianne Vogt
durchzuführen. Mit neuem und frischem Ausse-         bensabschnitt beginnen. Sie geht in den wohlver-
hen haben wir am 10. Juni unser Restaurant wie-      dienten Ruhestand und widmet sich neuen Aufga-
der öffnen können. Hygienestandards wurden           ben und Herausforderungen. Ab 1. Juli wird Herr
festgelegt und umgesetzt. Das Team um Remo           Hohlbein die Geschäftsführung übernehmen.
Parusel freut sich nun wieder auf Gäste.
                                                     Wir wünschen Frau Blum-Lettau alles Gute für
Andere Bereiche konnten bis heute normal wei-        ihren neuen Lebensabschnitt, weiterhin viel Ge-
terarbeiten; die Gebäudereinigung leider nur teil-   sundheit und danken für die vielen Jahre hier in
weise. Unser jüngster Bereich, der Garten- und       der manufact.
Landschaftsbau, hat erfolgreich zwei große Auf-
träge hier in Mühlhausen gewinnen können. Wir                                             Herr Hohlbein
werden dieses Jahr in einem großen Teil der Stadt                                             manufact
Ambulante Dienste                                                                                                   46 – 47

                    Freude schenken
                    Auch die Mitarbeiter in den Ambulanten Diensten    des Thüringer Waldes halfen uns dabei, einigen
                    haben ihren Arbeitsalltag in den letzten Wochen    Kindern und Erwachsenen etwas Abwechslung in
                    den vorgeschriebenen Maßnahmen angepasst.          den Alltag zu bringen.

                    Es fanden viele Einzelbetreuungen statt, um die    Wir wünschen allen noch viel Kraft und
                    Familien in Zeiten des Coronavirus zu unterstüt-   Durchhaltevermögen!
                    zen. Das schöne Frühlingswetter und die Natur                               Team Ambulante Dienste
Sie können auch lesen