Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs

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Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
Schulwelt 1/ 21
  365 Tage mit Corona
Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
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Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
Editorial

                                              schwer: Die Kontakte zu Familienange-          was es aktuell nicht gibt oder nicht funk-
                                              hörigen, Spielkameraden aus anderen            tioniert, sondern unsere Ressourcen und
                                              Familien können nicht stattfinden wie bis      die schönen Dinge mehr ins Zentrum
                                              anhin. Viele Kinder sind zu Hause mit          stellen: Was passiert jeden Tag Schönes?
                                              einem oder beiden Elternteilen, welche         Welchen schönen Moment habe ich
                                              sich im Homeoffice befinden. Das Frei-         heute erlebt, was hat mir gut getan? Es
                                              zeitangebot beschränkt sich auf Vereins-       können Kleinigkeiten sein, aber unsere
                                              veranstaltungen und Spielen im Freien.         Gedanken verändern sich, wenn wir den
                                              Gerade Schülerinnen und Schüler der            Blick besonders auch auf die schönen
                                              Oberstufe haben wenig Möglichkeiten            Momente richten.
                                              sich an attraktiven Orten zu treffen           Ein weiterer Aspekt, der uns hilft, die Kri-
                                              ( KEBA, Rolling Rock etc. ).                   se gemeinsam durchzustehen ist die
Liebe Leserinnen und Leser                    Auch die Eltern sind angespannt durch          Kommunikation zwischen der Schule,
                                              Kontakteinschränkung, Sorgen und Zu-           den Schülerinnen und Schüler und deren
Es ist der 28. Februar, als ich dieses        kunftsängste, Probleme bei der Arbeit          Eltern. Alle Beteiligten befinden sich in
Editorial verfasse. Die Corona-Fallzahlen     und oder in finanziellen Nöten. All dies       einer angespannten Situation. Den richti-
dümpeln um die Tausender-Grenze, am           kann sich auf die Eltern-Kind-Beziehung        gen Ton zu finden ist manchmal schwie-
Montag, den 1. März werden alle Läden,        auswirken, wenn sich die Anspannung            rig. Es gibt kein Patentrezept dafür. Es
nach einer etwas mehr als zweimonati-         durch Konflikte entlädt. Die Schulen of-       gelingt, wenn alle Beteiligten offen über
gen Schliessung ihre Tore wieder öffnen.      fen zu halten, solange es die epidemio-        ihre Anliegen sprechen und einen Schritt
Wie die Situation aussehen wird, wenn         logische Lage zulässt, gibt den Familien       aufeinander zugehen.
Sie, liebe Leserinnen und Leser diese         zu Hause genügend Raum, um Spannun-
Ausgabe in den Händen halten werden,          gen weniger konfliktbelastet abzubauen.        Ich wünsche Ihnen einen zauberhaften
kann ich nicht sagen. Klar ist nur; die Un-   Offene Schulen ermöglichen aber auch           Frühling.
sicherheit ist die einzige verlässliche       einen effizienteren Unterricht, die Chan-
Konstante in der aktuellen Krise. Diese       cengerechtigkeit und der soziale Aus-
stetige Unsicherheit ist für uns alle sehr    tausch werden besser gewährleistet als
belastend.                                    bei geschlossenen Schulen.
Wie durchhalten? Die aktuellen Rahmen-        Wichtig ist auch, dass wir versuchen un-       Daniel Fondado
bedingungen sind speziell für Kinder          seren Blick nicht nur auf das zu richten,      Präsident Kreisschulpflege

                                         Herausgeberin                                    Inhaltsverzeichnis
                                         Kreisschule Aarau-Buchs
   Schulwelt 1/21                                                                         Editorial3
                                         Auflage: ca. 17'500 Exemplare                    Kindergedanken                     4 – 5  
                                         Die Schulwelt wird in die Haushaltungen          Mittelstufe                        6–7
                                         und Schulhäuser von Aarau und Buchs              Primarstufe8
                                         verteilt.
                                                                                          Kindergarten9
   Digital:                              Redaktion                                        Schülerseite                     10 – 11
   https://www.ksab.ch/                  Remi Bürgi, Geschäftsleiter,
   organisation/wie-wo-was/a-bis-z                                                        Bezirksschule                    12 – 13
                                         Janine Wagner, Primarschule,
                                         Anne Gully, Bezirksschule,                       Poetry-Slam14
   ➔ Schulwelt
                                         Fabienne Pfister, Kindergarten,                  Homeschooling15
                                         Alexandra Pfister, Assistentin Geschäfts-        Kreisschulrat / Kreisschulpflege 16 – 17
                                         leitung                                          Schulleitungen18
                                                                                          Personelles19
                                                                                          Musikschule                      20 – 21
                                                                                          Termine23

                                                                                                                                        3
Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
KINDERGEDANKEN

                          Corona-Emotionen
                          und Gedanken
Andrea Meister, Kindergartenlehrerin,
Kindergarten Neudorf Aarau Rohr

Kindergartenkinder im
zweiten Kindergartenjahr
Januar 2021 erzählen                            Lockdown
                                                Am Telefon
                                         Mer hed eigentlich no gfalle,
                                          dass mer so lang Ferie gha
                                           händ. Aber es isch au chli
                                          truurig gsi, will i de ned ha
                                         chönne i Chindsgi und ned ha
                                        chönne die andere Chind gseh.
                                          Me heds gfreut, dass ich ha
                                        chönne met de Frau Meischter
                                                  telefoniere.
                                                      Elina

                                                       Lockdown
                                                    Kei Chindergarte
                                                  Velecht heds Corona au scho
                                               im Chindergarte gha und dorum
                                                   händ mer so lang ned dörfe
                                               i Chindergarte. So isch es sicher
                                                  scho weg gsi, wo mer weder
                                                 cho sind. Suscht hette mer öis
                                                chönne astecke. I ha mängisch
                                                   Angscht, dass öise Hund au
                                                 Corona bechunnt. Suscht hani
                                                          kei Angscht.
                                                              Aurel

                                                 Abstand
                                         Wir müssen Abstand halten
                                        zu den Erwachsenen, weil wir
                                        sonst krank werden. Das kann
                                         ich gut. Für mich ist Corona
                                           aber sonst kein Problem.
                                                    Debora

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KINDERGEDANKEN

                   Krankenwagen
                 Wenn ei Mönsch fescht
             Corona hed, muess de Chranke-
              wage cho. Es isch blöd, dass
             Corona da isch. Es isch wichtig,
               dass mer jede Tag mit Seife
               d Händ wäscht und es söle
              nur föif Lüt zäme si. I be froh,
              wenn Corona weder weg isch.
              Denn firi en Party und mache
                   ab mit mine Fründe.
                            Leon

              Notfall
       Das cha passiere, wenn
   öpper Corona hed und fescht
 chrank wird. Er muess i Spital go.
   Alli händ gmeint, si chöne ihn
 weder gsund mache, aber er isch
 gschtorbe und en Geischt worde.
  I findes schlimm, dass mer am
    Corona cha stärbe. Aber ich
           ha kei Angscht.
                Qazim

                        Samichlaus
                    De Samichlaus und de
                  Schmutzli händ ned dörfe
                  cho wäge Corona. Aber es
                  isch schön gsi, dass si öis
                 gschribe händ und trotzdem
                   en Sack vor de Chindgsi
                gschtellt händ met Gschänkli.
                      D Gschänkli send
                          au cool gsi.
                              Levi

             Corona
           beim Kamin
    Uf em Bild ben ich im Chindsgi
   Velecht chunnt Corona au dur de
  Kamin in Chindgsi. Das hani gmolt.
I glaube, es rägnet mängisch Corona.
 Wenn Corona uf de Mönsch chunnt,
 muess mer in Spital. Ich ha aber kei
  Angscht vor Corona, will ich immer
   d Händ wäsche. Mängisch tueni
     au en Maske alegge. I be no
        nie am Corona chrank
          worde zum Glück.
                 Daris

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Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
MITTELSTUFE

                         Meine « Ich weiss es nicht »-Zeit
                         als Mittelstufenlehrperson
Laura Kern, Lehrerin,
Primarschule, Schulhaus Risiacher Buchs

Diesen Moment werde ich wohl nie              Die Wochen bis zu den Frühlingsferien          Da wir an der KSAB zu diesem Zeitpunkt
vergessen, als es am Freitag, 13. März        verbrachten mein Unterrichtsteam und           über keine Online-Plattform verfügten,
2020 hiess: Die Schulen werden ge-            ich damit, spannende und kreative Auf­         fand alles analog statt. Wir verschickten
schlossen. Schon während der ganzen           gaben für die Schülerinnen und Schüler         per Post ein Dossier mit den Aufgaben
Woche haben die Schülerinnen und              zusammen zu stellen – oft mit dem              an die Kids – alles Schulmaterial war
Schüler meiner 6. Klasse mich des Öfte-       Angebot, dass ein Foto an uns geschickt        noch in der Schule. Da wir in der Gestal-
ren gefragt: « Frau Kern, werden die          werden durfte, wenn eine Aufgabe               tung der Aufgaben sehr frei waren, konn-
Schulen geschlossen? Hoffentlich.» Mei-       erfüllt war. Somit füllte sich mein Handy-­­   te jede Lehrperson entscheiden, wie sie
ne Antwort: « Puh, man weiss es noch          s­peicher zunehmend mit Fotos von              das organisieren möchte.
nicht, aber warten wir doch den Freitag       vielen selbstgebackenen Schmetterlings-
ab. Aber freut euch nicht zu früh, ich kann   kuchen, gebastelten Haargummis, ge-            Nebenbei versuchten mein Unterrichts-
mir nicht vorstellen, dass dieser Fall ein-   kochten saisonalen Menüs und erledigten        team und ich uns langsam darauf einzu-
trifft. »                                     Matheaufgaben. Da die Aufgaben freiwil-        stellen, dass nach den Frühlingsferien
                                              lig waren, schickten oft die gleichen          der langersehnte Präsenzunterricht star-
Tja, auch die Lehrerin liegt nicht immer      Schülerinnen und Schüler ihre erledigten       ten würde.
richtig. Als Herr Berset an diesem Freitag    Aufgaben – von einigen kam nichts. Um
dann die Hiobsbotschaft verkündete,           den Kontakt mit den Schülerinnen und           Viel Unsicherheit bezüglich Umsetzung
sass ich mit fünf Schülerinnen und Schü-      Schülern möglichst gut aufrecht zu erhal-      lag in der Luft. Einzusehen, dass unsere
lern noch im Schulzimmer, welche die          ten, telefonierte ich mit allen Kids einmal.   Primarschule überhaupt nicht auf eine
Kompensationsstunde besuchten. Wir            Zu erfahren, wie es den Kindern – und          solche Situation vorbereitet war, war
schauten uns gemeinsam die Pressekon-         auch den Eltern zu Hause ging, was sie         nicht einfach. Ich empfand es als sehr an-
ferenz an und die Kids jubelten los.          beschäftigte und wie sie mit den Aufga-        genehm, dass kein Druck seitens Schule
                                              ben zurechtkamen, war ein beruhigen-           da war und so mussten wir uns wieder
Ich war zuerst etwas sprachlos, ge-           des Gefühl. Dank diesen Telefonaten            einmal an eine neue Situation gewöhnen:
schockt und ungewohnt aufgeregt. Als          konnte ich meine Verantwortung als             es musste nicht alles perfekt sein. Wir
dann das Gejubel nach etwa zwei Minu-         Lehrperson erfüllen. Dennoch musste            taten was wir konnten – wie alle Men-
ten verstummte, sah mich eine Schülerin       ich lernen damit umzugehen, dass ich           schen in dieser Situation.
an und fragte: « Was heisst das jetzt? »      nicht alles unter Kontrolle haben kann
Meine Antwort: « Ich weiss es nicht ».        und loslassen muss. Durch den fehlen-          Von aussen kam dann schon auch mal
                                              den täglichen persönlichen Kontakt fiel        die Frage: « Also, was macht ihr Lehrper-
Hiermit begann die Zeit des Nichtwis-         mir das nicht immer gleich einfach.            sonen eigentlich in dieser Zeit? Arbeitet
sens: Dass diese Zeit mich noch mehrere                                                      ihr überhaupt, auch wenn ihr keine Schü-
Monate begleiten würde, wusste ich zu         Meinen strukturierten Alltag zu verlieren,     lerinnen und Schüler im Schulzimmer
diesem Zeitpunkt noch nicht. An diesem        stellte sich als grosse Herausforderung        habt? » Hier brauchte es viel Geduld und
Freitag folgte eine Rund-SMS an alle          dar, wie auch die Distanz zum Schulalltag      Verständnis meinerseits – wie auch sonst
Eltern, dass am Montag die Schule nicht       zu behalten. Was ich mir gewohnt war: in       in ähnlichen Diskussionen.
stattfinden würde und die Infor­mation,       der Schule vorzubereiten, musste nun –
dass nun alle Kids zu Hause bleiben           wie für alle anderen Menschen – zu Hau-
sollten und sie bald weitere Informatio-      se passieren.
nen erhalten würden. Alle Eltern waren
verständnisvoll und dankten für die Infor-
mationen. Trotz dieser unbekannten Situ-
ation spürte ich grosse Unterstützung.
Die Tatsache, dass wir alle im gleichen
Boot sassen, empfand ich als einen trös-
tenden Gedanken.

6
Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
MITTELSTUFE

                                                                                         Eine « Teams-Weiterbildung » wäre sinn-
                                                                                         voll gewesen; doch durch Tutorials ver-
                                                                                         suchte ich den Fernunterricht möglichst
                                                                                         interessant zu gestalten und die Platt-
                                                                                         form so zu nutzen, dass es für meine
                                                                                         Klasse sinnvoll war. Ich war überrascht,
                                                                                         wie gut die meisten Kids diese Fern­
                                                                                         unterrichtszeit meisterten und den An-
                                                                                         weisungen folgen konnten. Einmal pro
                                                                                         Woche verschickten mein Unterrichts-
                                                                                         team und ich Wochenpläne mit mögli-
                                                                                         chem Stundenplan per Post ( da die
                                                                                         meisten Familien keinen Drucker besas-
                                                                                         sen ) und Filme sowie Lösungen legten
                                                                                         wir auf « Teams » ab. Wir Lehrpersonen
                                                                                         waren täglich über « Teams » erreichbar
                                                                                         um Fragen zu beantworten und Erklärun-
                                                                                         gen abzugeben. Am Montagmorgen und
                                                                                         Freitagnachmittag gab es eine Zoom-
                                                                                         Klassenkonferenz. Da durften alle erzäh-
Um nach den Frühlingsferien mit «Teams»     Am Ende der Frühlingsferien erhielten        len, was sie beschäftigte und wie es
starten zu können, war es wichtig zu        wir dann die langersehnten « Teams-­         ihnen ging. Ich empfand diesen Aus-
wissen, ob die Familien einen Laptop        Logins » und brachten diese Logins, die      tausch als wertvoll und er ersetzte we-
plus Drucker zu Hause haben. Bis ich alle   Schul­laptops, welche zur Ausleihe frei­     nigstens ein bisschen den persönlichen
Antworten auf meine Fragen nach dem         gegeben waren und alles Schulmaterial        Austausch in der Schule.
Bedarf an Geräten bekam, vergingen bei-     den Kids nach Hause. Die vierstündige
nahe zwei Wochen. Langsam merkte ich        Autofahrt durchs Dorf und das persönli-      Die Fernunterrichtszeit habe ich allge-
bei mir eine gewisse Müdigkeit. Vor al-     che Überbringen lohnte sich. Es bedeute-     mein als eine sehr intensive, aber auch
lem auch, weil ich nicht wie sonst das      te mir sehr viel, meine Schülerinnen und     spannende Zeit in Erinnerung. Ich persön-
Wochenende für mich hatte, sondern oft      Schüler wieder zu sehen – wenn auch          lich mag Veränderungen und empfand
auch Fragen der Eltern, der Schülerinnen    nur kurz – und zu erfahren, wie es ihnen     diese Zeit, den Unterricht mal anders zu
und Schüler, von Team­kolleginnen und       ging. Einige organisierten sich meines Er-   gestalten, als sehr gewinnbringend.
Teamkollegen beantwortete und mich          achtens sehr gut zu Hause, unterstützt
mit dem Fernunterricht und dessen Opti-     von den Eltern wurde für einen abwechs-      Die Vorfreude, die Kids nach dieser Lock-
mierung beschäftigen musste.                lungsreichen Alltag gesorgt, andere wa-      downzeit wieder im Schulzimmer zu be-
                                            ren so blass im Gesicht, dass ich wusste,    grüssen, war riesig. Die Befürchtung, die
                                            dass sie ihre Zeit vor dem Bildschirm ver-   Schülerinnen und Schüler hätten nichts
                                            brachten und die frische Luft im eigenen     gelernt war unbegründet. Der Blick in die
                                            Garten nicht nutzten.                        Zukunft bleibt ungewiss.

                                                                                                                                7
Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
PRIMARSTUFE

                          Corona-Gedanken

Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a,
Primarschule Brunnbach Aarau Rohr

Der Lockdown begann im März 2020. Als      Manche Eltern bekamen Angst und ihre
er kam, waren alle Läden ausser die Apo-   Gefühle veränderten sich. Sie spielten
theken und die Lebensmittelläden ge-       nicht mehr mit den Kindern. Vieles, was
schlossen. Brauchte man etwas anderes,     sie vorher gemacht hatten, machten sie
so musste man es online einkaufen.         nicht mehr. Die Kinder durften mehr ga-
                                           men und TV schauen.
Plötzlich mussten wir Homeschooling
machen. Für manche Kinder war es ein-      Dann kam die Öffnung. Die Schule
facher zu Hause zu lernen, für andere      hatte sich aber auch verändert. Die Leh-
war es schwieriger. Für ein paar Kinder    rer und Lehrerinnen trugen Masken und
waren die Hausaufgaben zu schwer. Oft      gaben uns nicht mehr die Hand. Jede
hatten wir auch Stress mit unseren El-     Klasse musste Hände waschen – am
tern wegen den Aufgaben. Wir waren         Morgen, nach der Pause, am Nachmittag
alle nervös, da wir online lernen muss-    und wieder nach der Pause. Wir durften
ten. Man konnte nicht mehr in die Schule   kein Znüni mehr teilen. Wir konnten kein
gehen und man konnte keinen Spass          Geburtstagsznüni mitnehmen.
mehr in der Schule haben. In der Schule
wäre es besser gewesen, weil es dort       Kommen wir zurück zum Thema Angst:
lustig war und uns alles erklärt wurde.    Manche Eltern hatten Angst, dass man
Lernen war einfacher in der Schule. Es     krank wird. Aber auch wir haben weiter-
war langweilig, weil wir unsere Freunde    hin Angst, dass die Eltern oder Geschwis-
vermissten. Viele Eltern wollten nicht,    ter krank werden. Es ist auch nicht toll,
dass wir sie besuchen.                     dass so viele Menschen an dieser Krank-
                                           heit gestorben sind.
Sehr viele Familien veränderten sich.
Nicht nur wir mussten zu Hause bleiben.
Unsere Eltern mussten auch zu Hause
bleiben oder zu Hause arbeiten. Man
musste regelmässig die Hände waschen.

                                                                        Hier könnte Ihr
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                                                                                         schule@ksab.ch

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Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
KINDERGARTEN

                             Zitate und Zeichnungen

Kindergartenkinder des 2. Kindergartenjahres,
Kindergarten Chilewäg 1 Aarau Rohr

                                                                                                                             « Wenn Corona
                                                                                                                         weg ist, wünsche ich
                                                                                                                        mir eine Sternschnuppe
                                                                                                                         und einen Besuch im
           « Corona                                                                                                       5-Sterne-Hotel. Vor
     verschwindet, wenn                                                                                                   der Türe zertrample
      er mit einer Pistole                                                                                                  ich den kleinen,
      erschossen wird. »                                                                                                 schwarzen Corona. »
             LUCA                                                                                                                 NICK

                                                            « Wenn Corona
                                                           weg ist, wünsche                                    « Wenn Corona
                                                          ich mir, dass ich in                               weg ist, wünsche
                                                           die Ferien fliegen                                ich mir eine Party
                                                         kann, viele Freunde                                    mit Ballons. »
                                                         finde und eine Party                                     ZORICA
                                                            machen kann. »
                                                              CHARLOTTE                « Wenn Corona
                                                                                    weg ist, wünsche ich
                                                                                 mir, dass ich nach Lugano
                                                                                 fliegen kann und in einem
                                                                                 Hotel mit vielen Garagen,
                                                                                    einem Pool und einem
                                                                                  Bänkli verweilen kann. »
                                                             « Wenn Corona
                                                                                          LIAN
                                                          weg ist, wünsche ich
                                                           mir, dass ich nach
                                                          Kroatien fahren kann
                                                         und einen Regenbogen
                                                             und eine Stern-
                                                            schnuppe sehe. »
                                                                 MARKO

                                «Wenn Corona
                               weg ist, wünsche
                             ich mir eine Party mit
                              ganz vielen Gästen.
                             Ich möchte irgend­wo
                                  hinfliegen. »
                                     ALEA
                                                          « Wenn Corona
                                                        weg ist, wünsche
                                                          ich mir ein Fest
                                                      mit Ballons, Fähnchen                                                              « Corona
                                                         und ganz vielen                                                             verschwindet mit
                                                             Gästen. »                                                               einer Giftspritze. »
                                                               JARA                                                                       DENIS

                                                                                                                                                            9
Schulwelt 1/ 21 365 Tage mit Corona - Kreisschule Aarau-Buchs
SCHÜLERSEITE

                                                   Lust und Frust!

Schülerinnen und Schüler
der 5. Primar Aareschulhaus Aarau

                                           « Eigentlich
                                             nichts. »

              « Ich finde es
          anstrengend mit den                                                        « Die bl****
          Masken. Ich merke,                                                      Masken und das
         dass ich nicht mehr so                    Was macht                     Desinfektionsmittel.
           viel Energie habe.                    dir Mühe in der                 Das Desinfektions-
         Besonders nach dem                       Corona-Zeit?                   mittel macht wunde
         Sport ist es schwierig                                                        Hände! »
               zu atmen. »

                                     « Dass die Läden                  « Dass manche
                                     nicht mehr offen               Leute sich den Kopf
                                    haben und dass ich               zerbrechen wegen
                                    meine Grossmutter              Covid-19. Dass manche
                                     nicht mehr besu-                 Leute momentan
                                        chen kann. »                  arbeitslos sind. »

                                                                                               « Meine
                                                                                            Grossmutter!»

                                             « Mit ALLEN
                                         meinen Freunden zu
                                        spielen und dass man
                                                                            Was vermisst
                                                                                                         « ... eine Geburtags-
                                        nicht in Trampolin- und               du am                     party zu schmeissen!»
                                          Skaterhallen gehen                 meisten?
                                                 kann. »

                                                             « Ich vermisse
                                                                                            « Am meisten
                                                             meinen Onkel,
                                                                                           vermisse ich das
                                                            meine Tante und
                                                                                            Abmachen mit
                                                             meine Gross-
                                                                                             Freunden. »
                                                                 mutter. »

10
SCHÜLERSEITE

                                                 « Dass es
                                               eine Impfung
                                                   gibt. »

« Lesen, Rausgehen.
    Ich habe viele                                                   « Handlettering,
  Sachen gepflanzt              Hast du Neues                      Malen und Shakes
und geerntet. Ich war           entdeckt, was                      machen. Das habe
   viel im Wald. »                dir Freude                      ich noch nie wirklich
                                  bereitet?                             gemacht. »

                  « Ja, dass viel
                                                  « Dass ich am
               weniger Flugzeuge
                                                   Abend lesen
               fliegen und somit
                                                  und mampfen
                     das Klima
                                                     kann. »
                geschützt wird. »

                                                  « Nicht unbedingt
                                                   schlecht, denn
                                                  man hatte weniger
                                                   Schule. Aber es
                                                     war doof. »
                                                                                       « Das beste war,
                                                                                      dass es keine Tests
                                                                                  gegeben hat. Ich musste
                                                                                 jeden Tag nur zwei Seiten
                                                                                  lösen und danach konnte
           « Kopfweh wegen                                                      ich spielen. Mit « Learning-
           der vielen Zeit am             Wie war für                              view » allerdings musste
            Computer! Das
                                          dich die Zeit                         man schon mehr machen;
              Ausschlafen                                                        zum Beispiel im Deutsch-
               war cool. »                mit Fernun-
                                                                                    und im Matheheft eine
                                            terricht?                                   bis zwei Seiten
                                                                                           machen. »

                                « Ich fand                 « Nicht so cool,
                              den Chat auf                  weil ich meine
                            « Learningview »             Freunde nicht jeden
                              sehr cool und               Tag in der Schule
                             ich hatte mehr                sehen konnte. »
                                Freizeit. »

                                                                                                               11
BEZIRKSSCHULE

                          Corona und ich – Chronologie
                          (m)eines Lockdowns
Anne Gully, Bezirksschullehrerin,
Schulhaus Suhrenmatte Buchs

Freitag, 13. März 2020                       Wir gestalten – um die Stimmung auf­             Die Tage nach dem
                                             zulockern – ein A4 Blatt als Profilbild für      13. März 2020
Es liegt was in der Luft, als ich früh­      unseren zukünftigen Klassenchat auf
morgens ins Schulhaus komme … Ich            Whatsapp, als spürten wir, dass wir uns          Übers Wochenende herrscht innerhalb
rieche Anspannung und Unsicherheit. Im       womöglich eine Zeit lang nicht sehen             der Lehrerschaft grosse Unsicherheit
Klassenzimmer sitzen meine Schülerin-        werden. Whatsapp ist in der Volksschule          über verschiedene Fragen: Wie soll die
nen und Schüler, masken- und etwas           aus Datenschutzgründen zwar seit länge-          Betreuung der Schülerinnen und Schüler
orientierungslos. Vor zwei Wochen noch       rem kein zulässiges Kommunikations­in­           sichergestellt werden, welche zur Schule
wurden Jugendliche schief angeschaut,        strument mehr, doch im Moment für                kommen, weil niemand auf sie aufpasst
wenn sie mit einer Maske herumliefen;        mich gerade die einzige Option, mit der          zu Hause? Wie sollen wir welchen Unter-
bald wird es umgekehrt sein und die          Klasse als Gesamtes in Kontakt zu blei-          richt aufrechterhalten? Wer ist « Teams »
Schülerschaft wird es nicht wagen, unbe-     ben. Trotz aller Bestimmungen ist es mir         und wo werden wir wohin « gezoomt »?
deckt das Areal zu betreten. In nur ein      wichtig, dass die Schülerinnen und Schü-         Am Montagmorgen wird eine Konferenz
paar Wochen werden wir uns nicht mehr        ler merken, dass sie nicht allein sind.          einberufen. Nur als Lehrerteam kann es
lächelnd, sondern nickend begrüssen,                                                          gelingen, diese Herausforderungen zu
das Gesicht / die Mimik stets verdeckt.      Über Mittag verfolgen alle gespannt die          meistern.
                                             Entwicklungen; es wird erwartet, dass
Meine Schülerinnen und Schüler spüren:       der Bundesrat heute den Lockdown be-             Und doch kriegen wir es hin, dass die
da ist etwas im Anmarsch. Das Unbeha-        schliesst. Die Lage spitzt sich zu.              Schülerinnen und Schüler am Montag-
gen ist lähmend – der Unterricht kommt                                                        nachmittag erste – vorerst noch frei-
nur schleppend voran. Es fühlt sich an,      Meine letzte Lektion des Tages ist das           willige – Arbeiten erhalten. In Windeseile
wie wenn der Hals kratzt, die Stimme         Tastaturschreiben; die Schülerinnen und          haben zwei Lehrerkolleginnen und unser
versagt, der Magen rummelt und der           Schüler sitzen vor dem Computer und              Schulleiter eine Plattform ins Leben ge-
Kopf dröhnt. Den Unterricht nimmt man        arbeiten an ihren Lerneinheiten. Die Fort-       rufen, wo Lehrer- und Schülerschaft ihre
zwar wahr, sehnt sich aber nach Ruhe         schritte im 10-Finger-System interessie-         Arbeiten rauf- und runterladen können.
und der Liebe der Mutter, wenn sie einen     ren nur vordergründig; die meisten haben         Die Aufregung ist gross, die Drähte lau-
behutsam mit der Decke zudeckt und be-       mindestens ein weiteres Fenster offen            fen heiss, das Corona-Care-Team der
ruhigt, es werde alles gut kommen.           auf ihrem Bildschirm: die Liveschaltung          Suhrenmatte legt manche Nachtschicht
                                             des Bundesrates. Auch diese Bilder wer-          ein, bis das System läuft. Eine Wahn-
Die Klasse soll meine Befangenheit nicht     den sich in den kommenden Wochen                 sinnsarbeit.
spüren; ich überspiele sie mit meinem        und Monaten ad absurdum wiederholen.
typischen Humor, mache hie und da ein                                                         Der erste Schock ist überwunden; sur-
paar ( mehr oder meist weniger gelunge-      Um 15.30 Uhr plötzlich ein Jubelschrei!          real fühlt sich das Abenteuer an – eine
ne ) Sprüche über die Situation und hoffe,   Die Klasse feiert; « die Schule fällt aus! » –   Schulschliessung, wann hat es dies
meine Unsicherheit zu übertünchen.           Ich glaube nicht recht, was ich da mit­-         schon einmal gegeben? Während des
Meine Klasse kennt mich aber; sie ahnt:      er­
                                               lebe; nur ist mir nicht nach Jubeln            Zweiten Weltkrieges? Ich nehme mir vor,
da ist etwas im Anmarsch.                    zu Mute. An Unterricht ist nicht mehr            meine Eltern zu fragen.
                                             zu denken. Ich beende die Stunde, beru-
                                             hige die aufgewühlten Jugendlichen ( sie
                                             befinden sich irgendwo zwischen «hurra,
                                             die Schule ist aus! » und « was kommt
                                             jetzt? » ) und schicke sie nach Hause.
                                             Dann setze ich mich. Was jetzt?

12
BEZIRKSSCHULE

Fernunterricht bis zum                         Fernunterricht heisst: Auch ich bin zu       Stand heute? Ein Kommentar dazu erüb-
11. Mai 2020                                   Hause. Mit Kind und Kegel. Meine eige-       rigt sich, denn wenn Sie diesen Text le-
                                               nen Teenies, welche in einer Art Wohn-       sen, wird der Stand heute schon der
Während der Frühlingsferien hat die            gemeinschaft mit mir zusammenleben,          Stand von gestern sein, oder der Stand
Taskforce der Schule intensiv weiterge-        finden das mittellustig, wenn ich früh-      von morgen oder überhaupt.
arbeitet; die Eltern sind via Elternbrief      morgens Konferenzen halte, dabei erklä-
mehrmals informiert aka beruhigt wor-          re, doziere, frage, lache. Sowas wäre vor
den; ich habe von der Schule einen On-         einem Jahr noch völlig undenkbar gewe-
line-Stundenplan erhalten und meinen           sen. Plötzlich steht die Lehrperson im
Unterricht den neuen Umständen ange-           Wohnzimmer; es entsteht eine unge-
passt. Die Schülerinnen und Schüler er-        wohnte neue Nähe. Virtuell, aber doch
halten meine Aufträge als Wochenplan.          irgendwie real.

                                               Wo bleibt die Privatsphäre? Wo die Ga-
                                               rantie, dass ich mein Konterfrei später
                                               nicht auf Youtube oder TikTok wieder­
                                               finde? Über Nacht wird man zu einer
                                               semi-öffentlichen Person; ich checke
                                               Make-Up, Frisur und Kleidung ( der obe-
                                               ren Körperhälfte zumindest, unten ge-
                                               nügt die Trainingshose) etwas gründlicher
                                               als sonst. Nebenbei lerne ich die Lehrper-
                                               sonen meiner eigenen Kinder kennen, da
                                               nun auch diese online referieren. Und
                                               ich erkenne: unsere Jugendlichen kön-
                                               nen wesentlich besser multitasken, als
Jeden Tag findet mindestens eine Video-        wir denken: zum Beispiel während der
konferenz statt. Ziel dieser Online-Mee-       Online-Lektion nebenbei zu gamen. Das
tings ist es einerseits, den sozialen          sind mehr als « überfachliche Kompeten-
Kon­takt zu pflegen, und andererseits den      zen » à la Lehrplan 21. Auch ich multi-­
zu behandelnden Schulstoff zu bespre-          taske: Kaffee trinken, Wäsche machen,
chen. Jede Videokonferenz startet gleich:      ein Cardio-Programm zwischendurch, ein
« Hört ihr mich? » oder « warum sehe ich       Telefonat mit einer Freundin; alles mög-
nichts? » und ist gleichzeitig das Highlight   lich während des Homeoffice.
meines Schultages; ich freue mich auf
jedes einzelne Zoom-Meeting und ge-            Ja, es geht vorübergehend auch ohne
niesse diesen Moment – auch wenn mir           Präsenzunterricht; es geht einfach etwas
bewusst ist: Die Jugendlichen werden zu        anders, aber es geht. Aber das Leben? –
ihrem Glück gezwungen. Im normalen             Nein, das Leben funktioniert nicht digital
Unterricht bin ich darauf angewiesen,          und virtuell. Der Mensch ist ein soziales
dass während des Unterrichts Ruhe              Wesen und braucht die physische Nähe
herrscht, nun bettle ich fast darum, dass      zu Seinesgleichen. Deshalb sind wir alle
doch jemand mal etwas sagt.                    erleichtert, als bei der x-ten Medienkon-
                                               ferenz der Bundesrat die Wiederaufnah-
                                               me des Präsenzunterrichts per 11. Mai
                                               2020 beschliesst.

                                                                                                                                 13
POETRY-SLAM

                           Poetry Slam – Corona-Zeiten
                           hinter der Maske
Anna-Sofia Illiescu, Schülerin B3b,
Bezirksschule Suhrenmatte Buchs

Im Rahmen des Deutschunterrichts behandelte       Egal wo du hingehst,                        Die Maske filtert die Welt,
die Klasse das Thema « Poetry Slam » – der fol-   vergiss die Maske nicht.                    das Böse und den Dreck,
gende Slam ist im Januar 2021 entstanden.         Verbirg du dein Gesicht.                    aber auch das Schöne.
                                                  Sei nicht ein Bösewicht.
Corona-Zeiten hinter                              Lass niemanden im Stich,                    Ob dafür oder dagegen,
der Maske                                         das ist jetzt deine Pflicht                 ob in der Schweiz oder in Schweden,
                                                  sonst kommst du vor Gericht.                Erdbeben, Herzbeben.
Wir leben in einer Zeit, wo es                    Lebe nicht! Atme nicht!                     Von Spinnweben umgeben,
selbstverständlich ist Masken zu tragen.                                                      der Alien Nation erlegen.
Erwünscht auch, wichtig,                          Schnee von gestern – oder von heute?
zum Schutz des Einzelnen.                         Schon vergessen – und das bedeute’?         Du bist da, wo sie dich wollen.
Wir kriechen mal wieder in unser Heim,                                                        Unbeweglich, unberührbar, schweigsam.
In die Dunkelheit, ganz allein.                   Erinnerst du dich an die Zeit vor Corona?   Unverständlich, abhängig, folgsam.
Wir verlieren alles, Gedankeninhalt,              Die Freiheit schien greifbar                Gesichtslos, stimmlos, gehorsam.
Familie, Geliebte, Stolz, Ehre                    für die Weltbewohner.                       Kontaktlos, kein Individuum,
und vor allem den Zusammenhalt.                   Jetzt liegt die Stadt im Koma,              kein Mensch – Abstand!
                                                  geschützt, betoniert
Erinnerst du dich heute                           we will survive but                         Komm bloss nicht zu nah,
an die Zeit vor Corona?                           is this life?                               sonst stösst du auf Gefahr.
Die Freiheit schien greifbar                                                                  Was ist das? Sonnenklar.
für die Weltbewohner.                             Online zu kaufen                            Freu dich auf ein neues Jahr.
Jetzt liegt die Stadt im Koma.                    für jedes Outfit, für jede Kombination,     Ein weiteres? Das ist doch nicht wahr!
Ob Roma oder Verona,                              grosse Masken-Variation.                    Gib uns ein gutes, Februar.
Arizona, Barcelona.                               Aber welches ist die Funktion?
                                                  Was sagt die Direktion?                     Erinnerst du dich heute
Gefangen in vier Wänden,                          Desinfektion!                               an die Zeit vor Corona?
Entscheidung liegt in meinen Händen.              Isolation, Aversion, Inkommunikation,       Die Freiheit schien greifbar für
Geh’ ich raus – bleib ich drin?                   Desinformation, keine Option,               die Weltbewohner.
Das treibt mich in den Wahnsinn.                  keine Argumentation. Frustration …          Jetzt liegt die Stadt im Koma.
                                                                                              Wo ist Lola? Und Fiona?
Die Strassen sind ganz leer.                      Maskiert durch das Leben.                   Ich vermisse meine Oma.
Ausgehen wird sehr schwer.                        Das ist kein Segen, eher nachgeben,
Covid läuft hinterher.                            aufgeben … oder pflegen?
Ich mag nicht mehr!                               Nicht reden, nicht erleben.
Stockt der Flugverkehr                            Lächeln fehlen, Küsse fehlen,
und ich träume vom Meer.                          Schreie fehlen … überlege!

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HOMESCHOOLING

                         Besondere Zeiten erfordern
                         besondere Menschen …
Barbara Tommasini-Valli,
Kreisschulpflege Aarau-Buchs

… so die Weihnachtswünsche der Kreis-          Das Schulsystem wurde aufgebrochen,           Dafür gab es bei der Mediennutzung
schulpflege an alle Mitarbeitenden der         die individuellen Bedürfnisse der Schüle-     oder dem Nichtstun oder besser « chil-
Kreisschule Aarau-Buchs. Bessere Worte         rinnen und Schüler waren ohne Frage           len » keinen Stress, wenn’s mal mit der
gibt es für das vergangene wie auch lau-       eine Herausforderung für die Lehrper-         Einhaltung der Regeln nicht ganz funktio-
fende Schuljahr kaum.                          son, welche bestimmt mal mehr, mal            nierte.
                                               weniger leicht zu bewältigen war. Von
Innerhalb kürzester Zeit hat die digitale      allen wurde viel abverlangt.                  Die Corona-Pandemie hält die Welt wei-
Technik in der Schule Einzug gehalten                                                        ter in Atem – kritische Stimmen wird es
und alle vor grosse Herausforderungen          Als Eltern eines Kindes in der Mittelstufe    immer geben und aus Fehlern lernt man
gestellt. Für viele Eltern, Lehrpersonen       mit genügend Platz, keinen Betreuungs-        bekanntlich. Als Mutter wie auch als
und Schülerinnen und Schüler kam die           problemen und ausreichend digitalen           Kreisschulpflegerin habe ich grossen Re-
Schulschliessung überraschend.                 Möglichkeiten waren wir als Familie si-       spekt allen Involvierten gegenüber.
                                               cher privilegiert. Die familiäre Umstellung
Die Vorbereitungen auf den zeitlich un­        auf das Homeschooling war dennoch             « Blibe Si xond! »
bestimmten Heimunterricht wurde im             sehr ungewohnt und speziell. Kinder in
Hintergrund mit Hilfe einer Task Force         dem Alter sind oft bereits sehr fit im Um-
organisiert – als Aussenstehende kaum          gang mit Computer und Handy.
wahrzunehmen. Innerhalb kürzester Zeit
musste der Schulstoff digital oder in          Nebst der Verbindung zur Schule war das
Form von Arbeitsblättern vermittelt wer-       « intensive Chatten » auf « Teams » ein
den. Der Fernunterricht mit Kindergarten-      cooler Nebeneffekt, der mal mehr oder
oder Unterstufenkindern verlangte viel         weniger vom Wesentlichen ablenkte.
Kreativität, bei älteren Kindern wurde         Tägliche Hausarbeit, längere Spaziergän-
« Teams » kurzerhand eingeführt und er-        ge oder Ausflüge, bei denen bis anhin
lernt. In der Zeit des Heimunterrichts soll-   pubertierend die Nase gerümpft wurde,
ten alle Lehrerpersonen ihre Schülerinnen      stand man positiver gegenüber.
und Schüler weiterhin per Telefon, E-Mail
oder über den « Teams »-Chat begleiten.

                                                                                                                                   15
KREISSCHULRAT / KREISSCHULPFLEGE

                           Corona als « Hauptthema »

Philippe Kühni, Kreisschulrat                                                              Martina Suter, Präsidentin,
                                                                                           Kreisschulrat Aarau-Buchs

Am 24. Februar 2020 informierte der          Nach den Frühlingsferien galt Fernunter-      Der Kreisschulrat ist das Parlament und
Bundesrat, dass in der Schweiz noch          richt. Dies führte auch an der Schule         somit oberstes Organ dieses Gemeinde-
kein Covid-19 Fall nachgewiesen wurde.       zu einem Digitalisierungsschub. So wur-       verbands, ähnlich dem Einwohnerrat
Die Krankheit schien ähnlich wie die Vo-     den innerhalb kürzester Zeit «       Office   in Aarau und Buchs. Unsere Einfluss-
gelgrippe etwas zu sein, das weit weg        365 » und «  Scolaris » eingeführt. Schüler   möglichkeiten sind jedoch beschränkt,
passiert und uns nicht wirklich betrifft.    und Lehrer lernten rasch damit umzuge-        da vieles im Schulbereich vom Bund
Am 5. März wurde der erste Todesfall in      hen. Die Kommunikation mit der Lehrper-       und insbesondere vom Kanton gesetz-
der Schweiz bestätigt. Etwa zum glei-        son hat auf Anhieb geklappt. Die Aufträge     lich vorgegeben ist. Unsere Aufgaben
chen Zeitpunkt waren die Spitäler in         wurden verteilt, es gab regelmässige          be­inhalten vor allem die Wahl der Kreis-
Norditalien komplett überlastet. Da wur-     Catch-Ups über « Teams » und die Aufträ-      schulpflege, die Verabschiedung des
de mir richtig bewusst, dass wir in der      ge wurden einzeln oder in Gruppen be-         Budgets und die Genehmigung der Jah-
Schweiz auf dem gleichen Pfad sind, ein-     arbeitet. Diese neuen Tools werden auch       resrechnung sowie den Erlass von diver-
fach ein paar Wochen verzögert. Ich be-      heute noch intensiv genutzt und in den        sen Reglementen. Und so erstaunt es
gann mir Gedanken zu machen, was es          normalen Unterricht integriert, was mei-      nicht, dass die Krise rund um das Corona-
denn bedeuten würde, wenn auch in der        nes Erachtens ein echter Fortschritt dar-     Virus weniger uns, sondern in erster Linie
Schweiz die Läden und allenfalls sogar       stellt.                                       die Verantwortlichen beim Kanton und im
die Schulen geschlossen würden. Ent-                                                       Rahmen der Kreisschule die gesamte
sprechend stellte ich im Kreisschulrat am    Etwas herausfordernder gestaltete sich        Leitung und die Schulpflege, die Lehrper-
10. März eine Anfrage, worin ich unter       der «  Schulalltag » zuhause mit unserem      sonen und natürlich die Eltern stark be-
anderem fragte, ob geplant sei, den Un-      Kleinen: Maximilian brauchte im Kinder-       ansprucht hat. Es war und ist augenfällig,
terricht bei einer Schulschliessung weiter   garten halt noch viel Unterstützung beim      dass sich die grosse Mehrheit der Ge-
zu führen, allenfalls unter Zuhilfenahme     Lösen der Aufgaben. Da meine Partnerin        nannten während der letzten zwölf Mo-
von Online-Tools. Eine Woche später rief     als Pflegerin arbeitet und ausser Haus        nate überdurchschnittlich stark und mit
der Bundesrat die ausserordentliche La-      musste, durfte ich ihn dabei unterstüt-       viel Herzblut engagiert hat – zum Wohl
ge aus und beschloss den Lockdown in-        zen. Ich habe sein kleines Pult zu mir        der Kreisschulkinder.
klusive Schulschliessungen bis nach den      ins Büro genommen, so dass wir beide
Frühlingsferien.                             gleichzeitig arbeiten konnten. Ich bin        Im Kreisschulrat wurden im vergangenen
                                             sehr froh, dass in meinem Beruf die Ar-       Jahr mehr parlamentarische Anfragen
Ich kann mich noch gut an die Mäppli mit     beit von zuhause gut möglich ist und          eingereicht als bisher üblich, Haupt-
Aufträgen erinnern, die unsere Kinder        mein Arbeitgeber Verständnis für die Si-      thema war « Corona ». Dies führte auch
dann erhalten haben.                         tuation hatte. Ich möchte mir gar nicht       im Rat zu intensiven Diskussionen über
                                             vorstellen, wie schwierig es für Eltern       die getroffenen oder fehlenden Mass­
                                             war, die das nicht hatten.                    nahmen für einen gut funktionierenden
                                                                                           Schulbetrieb. Krisen offenbaren nicht nur
                                             Und was lief im Kreisschulrat? In dieser      Positives rund um eine Organisation und
                                             schwierigen Zeit hielten sich alle zurück     deren Prozesse, sondern sie zeigen auch
                                             und versuchten, die Schulpflege so gut        gewisse Defizite auf. Es scheint mir, dass
                                             es geht nicht zusätzlich zu belasten.         Optimierungspotenzial insbesondere im
                                                                                           Bereich der Digitalisierung sichtbar und
                                                                                           von den Verantwortlichen erkannt wurde.
                                                                                           Anfang Jahr wurde uns dann auch
                                                                                           ein zusätzlich zum Budget beantragter
                                                                                           Verpflichtungskredit für den dringlichen
                                                                                           Ersatz von veralteten IT-Geräten vorge-
                                                                                           legt. Mit dessen Gutheissung haben wir
                                                                                           im Rat ein wichtiges Zeichen gesetzt und
                                                                                           signalisiert, dass wir auch im Bereich der
                                                                                           Informatik eine moderne Infrastruktur
                                                                                           und ein zukunftsgerichtetes Angebot
                                                                                           wollen und unterstützen.

16
KREISSCHULRAT / KREISSCHULPFLEGE

Denise Zeller Xenaki, Vizepräsidentin,        Marco Salvini, Kreisschulpflege
Kreisschulrat Aarau-Buchs

Wenn ich auf das vergangene Jahr zu-          Unser Alltag hat sich im letzten Jahr in
rückblicke, dann sehe ich trotz vielen        vielerlei Hinsichten verändert. So hat sich
Schwierigkeiten und Belastungen auch          auch die Vielfalt an Abwechslung deutlich
viel Positives. Die Schule funktioniert und   reduziert. Auf viele Begegnungen und
hat den Stresstest meiner Ansicht nach        Aktivitäten mussten sowohl Kinder als
gut gemeistert. Der Schulalltag findet        auch Erwachsene verzichten. Die gefühl-
trotz immer wieder wechselnden Um-            te Eintönigkeit hat uns in Erinnerung ge-
ständen statt und die Lehrpersonen sind       rufen, wie wertvoll und bereichernd ein
motiviert und kreativ.                        abwechslungsreicher Alltag ist.

Mit grossem Respekt nehme ich ihre an-        Die Pandemie schränkt die Vielfalt deut-
spruchsvolle Arbeit wahr.                     lich ein. Sie kann gleichwohl auch ein
                                              Katalysator für einen noch grösseren
Positiv sehe ich den Digitalisierungs-        Ideenreichtum in der Zeit danach sein.
schub, den die Schule erfahren hat.           Wir konnten erfahren, dass wir nicht nur
Projekte wurden umgesetzt, die sonst          im Büro, sondern auch zu Hause oder an
viel mehr Zeit für die Umsetzung ge-          anderen Orten gerade so gut arbeiten
braucht hätten. Die Einführung der « Sco-     können. Sitzungen wurden digital und oft
laris »-App überzeugt mich und verein-        effizienter durchgeführt. Es war zudem in
facht die Kommunikation mit der Schule.       relativ kurzer Zeit möglich, die Schule im
                                              Fernunterricht zu besuchen. Es wurde
Wir alle durften einiges dazulernen und       uns aber auch bewusst, wie nachteilig es
haben uns digital einen Schritt weiterent-    sein kann, nicht mehr ins Büro oder
wickelt. Die Erfahrungen aus dieser Zeit      zur Schule gehen zu können. Für einen
werden helfen, die richtigen Weichen für      spontanen Austausch oder eine unkom-
die Weiterentwicklung der Schule zu           plizierte Begegnung gab es wenig Mög-
stellen.                                      lichkeiten.

Es wurde klar aufgezeigt, dass Präsenz-       Die Pandemie wird in naher Zukunft
unterricht durch nichts zu ersetzen ist.      der Vergangenheit angehören. Es wäre
Der persönliche Kontakt, der nur in der       jedoch eine verpasste Chance, die ge-
Schule möglich ist, ist enorm wichtig da-     machten Erfahrungen nicht zu nutzen
mit sich die Kinder positiv entwickeln und    und wieder in unseren alten Alltag zu-
wohlfühlen können. Die Institution Schu-      rückzukehren. Vielmehr sollten wir dank
le ist systemrelevant und braucht deshalb     diesen Erfahrungen und einer guten Mi-
dringend die nötigen finanziellen Mittel,     schung zwischen Digitalem und Analo-
um sich den neuen Anforderungen in der        gem unseren Alltag noch vielfältiger und
Gesellschaft anpassen zu können.              massgeschneiderter gestalten.

Die momentane Zeit ist herausfordernd
und intensiv, gleichzeitig aber auch eine
Bereicherung. Wir werden aus dem Er-
lebten wertvolle Schlüsse ziehen kön-
nen. Corona hat unsere Welt und somit
auch den Schulalltag und die Politik ver-
ändert.

Veränderungen enthalten grosses Poten-
zial für kreative und neue Wege. Nur so
kommen wir weiter!

                                                                                            17
SCHULLEITUNG

                           Stimmen zweier
                           Schulleiterinnen
Brigitte Wassmer, Schulleiterin,
Primarschule Aarau Rohr

Rohrer Corona-Blick                            Zwecks Verinnerlichung erinnerte ich           Eine der grossen Herausforderungen und
                                               mein Team immer wieder an folgende             gleichzeitig Chance war und ist für unsere
Ich erinnere mich, wie alles begann: Es        Punkte: Hände waschen, möglichst Ab-           Schule die Digitalisierung. Corona hat Zug
war ein Freitag, als die Weisung kam, die      stand halten, Masken tragen, Schulzim-         in das Thema gebracht und das ist gut.
Schule werde ab Montag geschlossen. Zu         mer lüften, Hände waschen, möglichst           Wir bemühen uns, Schritt zu halten, aber
diesem Zeitpunkt war die Freude darüber        Abstand halten, Masken tragen, Schulzim-       da geht noch mehr!
bei vielen Schülerinnen und Schülern           mer lüften, …
noch gross.                                                                                   Kurz denke ich an meine allererste Video-
                                               Wir hatten schon länger keine positive         konferenz mit meinem Team im Lock-
Mein Team und ich konnten es zuerst fast       Covid-19-Meldung mehr im Schulstandort         down zurück. Ich nannte sie « virtuelle
nicht glauben. Am Montag darauf traf sich      Rohr. Hoffen wir ganz fest, dass dies          Kaffeepause » und es ging darum, dass
die ganze Lehrerschaft in der Aula zur La-     möglichst so bleibt und wir alle in abseh-     wir uns wieder einmal alle sehen und da-
gebesprechung. Abstand halten klappte          barer Zeit diese aussergewöhnliche Situa-      bei die technische Neuheit ausprobieren
noch nicht so gut. Wir mussten uns zuerst      tion hinter uns lassen können.                 konnten. Die in die Kameras gehaltenen
daran gewöhnen. Zuerst galt es, einen                                                         Kaffeetassen sorgten für Gelächter, ge-
Plan aufzustellen, um die Kinder zu be-                                                       nauso wie neugierige Familienmitglieder
treuen, deren Eltern darauf angewiesen         Esther Widmer, Schulleiterin,                  inklusive Katze. Gerne machen wir Online-
waren. Die Lehrpersonen überlegten sich,       Primarschule Telli Aarau                       Sitzungen noch heute nicht, aber wir sind
welche Unterrichtsmaterialien sie den                                                         inzwischen geübt darin und wissen um
Kindern abgeben konnten, auf welchem           Corona als Chance?                             vorteilhafte Hintergründe und ideales
Weg und wie der Kontakt zu den Schüle-                                                        Licht.
rinnen und Schülern gestaltet werden           Seit einem Jahr, wir hätten es niemals für
sollte. Dies im Bewusstsein, dass Fern-        möglich gehalten, gibt uns das verflixte       Vom Mühsamen mag ich nicht mehr spre-
unterricht nicht einfach online geschehen      Virus den Takt vor, verweist uns in unsere     chen. Es ist, wie es ist, wir geben Tag für
muss. Die Kreativität meiner Lehrperso-        Schranken, zwingt uns, den vertrauten          Tag unser Bestes und versuchen, die posi-
nen brachte mich zum Staunen. Über die         Alltag aufs Maximum zu reduzieren. Doch        tiven Aspekte der Situation zu verstärken.
entsprechend mehrheitlich positiven El-        wir schätzen uns glücklich, überhaupt          Corona hat uns die kleinen und feinen Din-
ternrückmeldungen freuten wir uns, sie         einen geregelten Alltag zu haben und ich       ge des Alltags wieder nähergebracht, die
bestärkten uns in unserem Tun.                 freue mich über dieses schöne Stück Nor-       Besinnung aufs Wesentliche und hat uns
                                               malität, das wir unseren Schülerinnen und      wieder einmal gezeigt: Weniger ist oft-
Als die Schule wieder geöffnet werden          Schülern geben können.                         mals mehr.
durfte, waren auch jene froh darüber,
die sich bei der vorherigen Schliessung        Klar, Corona bedeutet Angst, Verunsiche-       Mein Team leistet grossartige Arbeit.
noch gefreut hatten. Es ist halt doch defi-    rung, Isoliertheit, Ungewissheit, Stille,      Wir stehen zusammen, unterstützen ein-
nitiv für alle schöner und gewinnbringen-      Leere, Ohnmachtsgefühl, Schicksal, Trau-       ander und suchen gemeinsam nach
der, wenn man wieder Schule gemeinsam          er, Verschiebung, Ausfall, Angespannt-         Lösungen. Dass die Telli-Eltern unsere
physisch vor Ort halten darf.                  heit, Aushalten und Arbeit ohne Ende …         Massnahmen und Wege zu gefühlten
                                                                                              99 Prozent mittragen, erfüllt mich zusätz-
Dann in den Herbstferien die erste und bis     Aber nicht nur, Corona gibt uns auch Ent-      lich mit Dankbarkeit und gibt mir die Zuver-
jetzt einzige erkrankte Lehrperson; kurz       schleunigung, neue Kreativität, vielleicht     sicht, alles Kommende zu bewältigen.
darauf in der Schule das erste Kind. Wei-      auch Übermut, Lebhaftigkeit, Vereinfa-
tere folgten. Der Zufall wollte es, dass die   chung, Achtsamkeit und Hoffnung, immer
Meldungen immer am Wochenende ka-              wieder Hoffnung.
men, ich diese dann unverzüglich an die
Kantonale Schulaufsicht weiterleitete und      So oder so, gefragt sind Offenheit, Flexibi-
auf weitere Instruktionen wartete. Ich er-     lität, Verständnis, Anteilnahme, Geduld,
innere mich, wie mich jemand fragte, ob        Respekt, Hilfsbereitschaft, Zusammen-
Rohr wohl zum Hotspot werden würde,            halt und – ganz wichtig – Humor.
was bis jetzt glücklicherweise nicht der
Fall ist.

18
PERSONELLES

                           Philip Wernli, Leiter Schule der
                           KSAB – Herzlich willkommen!
Remi Bürgi, Geschäftsleiter,
Kreisschule Aarau-Buchs

Am 1. Februar 2021 hat Philip Wernli sei-     Im Zuge der Optimierung der opera-
ne Arbeit als Leiter Schule der Kreisschu-    tiven Führungsstrukturen der Kreisschule
le Aarau-Buchs aufgenommen.                   Aarau-Buchs kam es innerhalb der Schul­
                                              leitung zu einer Aufgabenverschiebung.
Philip Wernli erlangte das Diplom als         Neu geschaffen wurde die Funktion
Real- und Sekundarlehrer an der PH            « Leitung Schule », in deren Aufgabenge-
FHNW und unterrichtete während zwei           biet unter anderem die pädagogischen
Jahren als Sekundarlehrer mit Klassen-        Belange, die Führung der Schulhauslei-
lehrerfunktion. Anschliessend absolvier-      tenden, die Schulentwicklung und das
te er das Studium der Betriebsökonomie        Qualitätsmanagement fallen.
mit Schwerpunkt Unternehmenskom­
munikation an der Hochschule für Wirt-        Die Geschäftsleitung besteht neu aus
schaft in Luzern. Nach zwei Jahren als        drei Mitgliedern; ihr gehören der Ge-
Com­munications Manager der ALSTOM            schäftsleiter, die Leiterin Betrieb Frau
( Schweiz AG ) arbeitete Philip Wernli        Helene Frey und der Leiter Schule an.
während elf Jahren als Leiter Marketing
und Kommunikation sowie als Medien-
sprecher des Gebäudetechnikunterneh-
mens ENGIE Services AG.

Als Dozent für Kommunikation an der
Hochschule Luzern, Technik und Archi-                                                      Tagesschule drive
tektur, blieb er während seiner Berufszeit                                                 Gysulastrasse 21b, 5000 Aarau
dem Unterrichten verbunden.
                                                                                           Telefon 062 823 43 36
                                                                                           drive@tagesschuledrive.ch
Zusätzlich erlangte Philip Wernli das                                                      www.tagesschuledrive.ch
CAS Organisationsentwicklung & Change
Leadership am Institut für Kommunika­tion
und Führung (IKF ), Luzern. Obschon er
über eine breite Führungserfahrung und
-ausbildung verfügt, wird Philip Wernli die
Ausbildung zum Schulleiter in Angriff                                    Nachhilfe-       Integrierte      Co-Teaching
nehmen.                                                                  unterricht      Hausaufgaben

Philip Wernli ist verheiratet, Vater von
drei Kindern und wohnt mit seiner Fami-
lie in Suhr.
                                                                           Soziales                            6plus
                                                                           Lernen

                                                                                         Berufswahl-        Ganztages-
                                                                                           kunde            betreuung

                                                                                                                           19
MUSIKSCHULE

                           Kinderchor-Singen verboten!

Andrea Keller, Lehrerin Schulmusik an der Bezirks-
schule und Lehrerin Kinderchor der Musikschule

Hätten Sie gedacht, dass etwas so Harm-              Gebannt achteten die Kinder auf die             Vor einiger Zeit platzte ich kurz in den Un-
loses und Friedfertiges wie Singen so ge-            Mimik, Gestik und Töne der Opernsänge-          terricht eines Kollegen hinein; der Gitar-
fährlich sein könnte? Kinderchöre müssen             rin. Ich staunte, welche Wirkung die            renlehrer brachte seinem Schüler wohl
wegen Corona ebenso stumm bleiben                    230 Jahre alte Musik auf die Kinder hatte.      gerade neue Töne bei. Der Lehrer trug
wie der Gesang in jeglichen anderen Chö-             Da soll mal einer sagen, Kinder seien nur       selbstverständlich eine Maske und war
ren. Im Unterricht der Volksschule darf ge-          schwer für klassische Musik zu begeis-          durch eine Plexiglasscheibe vom Schüler
sungen werden.                                       tern – Youtube sei Dank! Kinderchor mal         getrennt. Ich staunte, wie diese Maske
                                                     anders.                                         und die Trennwand es trotzdem nicht
Der Kinderchor muss momentan leider                                                                  schafften, menschliche Distanz zu schaf-
ohne Gesang stattfinden, was mir sehr                Das fehlende Singen bleibt traurig und          fen, im Gegenteil. Der Schüler hing
fehlt. Geprobt wird nun eben anders:                 wirklich deprimierend, aber wir versuchen       mit den Lippen und Ohren an dem, was
mal werden die eigenen Musikinstrumen-               alle das Beste daraus zu machen. Ich stau-      der Lehrer sagte und er probierte den Griff
te mitgebracht und gespielt, mal werden              ne, wie gut die Kinder das mit( er )-tragen     wieder und wieder. Nähe im Instrumental-
Rhythmusmuster gesprochen, geklatscht                und möchte ihnen an dieser Stelle ein           unterricht – trotz Corona-Distanz, welch'
oder geklopft oder es bleibt auch Raum               grosses Lob aussprechen.                        erfreuliche Beobachtung!
für etwas ganz anderes. So zum Beispiel
die Marshmallow-Challenge. Die Bezirks-              Die momentane Situation erfordert von           Musik verbindet uns Menschen – egal
schulklasse 1c hat vor Monaten in der                allen viel Kreativität und Musse, Dinge         ob mit Maske, Trennwand oder Ab­­­­­-
Aula Türme aus Spaghetti und Marshmal-               anders anzupacken. Wir Instrumental-,           stands­regeln. Singen und musizieren Sie
lows konstruiert, was abends von den                 Gesangs- und Musiklehrpersonen gehen            also daheim. Und vielleicht hat auch Ihr
Kindern im Chor bestaunt wurde. Corona               sehr unterschiedlich damit um. Mehr             Kind Lust einmal bei uns im Kinderchor
macht’s möglich: Nun durften sich die                Kopfschmerzen und allgemeine Ermü-              schnuppern zu kommen? Informieren Sie
Chorkinder im Bauen von Türmen üben,                 dung werden ebenso genannt wie das              sich auf unserer Homepage über unsere
was sich als gar nicht so einfach erwies.            Fehlen von Schülerkonzerten, welche die         « normalen» Aktivitäten: www.kinder-
Auch ergibt sich die gute Möglichkeit                Kinder motivieren auf etwas hinzuarbei-         chor-aarau.ch.
Musik zu hören und kennenzulernen. Sie               ten. « Uns ist aufgefallen, dass wir die
kennen diese bestimmte Arie aus der Zau-             Schülerinnen und Schüler aufgrund der           Andrea Keller unterrichtet Gesang und
berflöte, wo die Koloratursopranistin so             Distanzregeln einmal aus einer völlig           Kinderchor an der Musikschule und Schul-
wahn­sinnig hoch singt, sogar über das               anderen Perspektive sehen. Das ist ei-          musik an der Bezirksschule.
sogenannt « hohe » c hinaus ( welches                gentlich noch spannend », lautete eine
in Komödien immer die Fensterscheiben                Rückmeldung an unserer Online-Teamsit-
bersten lässt )? Die Aula der Bezirks-               zung der Musikschule. « Ich positioniere
schule verfügt über einen Beamer mit                 die Schülerinnen und Schüler immer dia-
riesiger Projektionsfläche, so wird sogar            gonal, um möglichst viel Distanz zwischen
« verstaubte und altmodische » klassische            uns zu haben », so eine Strategie eines
Musik etwas attraktiver. Vor den Sportfe-            Lehrers.
rien durften die Kinder genau diese Arie
also hören beziehungsweise auch sehen.               «Ich finde es ermüdend, dass ich die Mas-
Die Stimmung war freudig-aufgeregt. Mit              ke immer auf- und absetzen muss », mein-
dem ersten Ton der Sängerin war es                   te ein Blechbläser. Tja, und wie soll ich als
mucksmäuschenstill in der grossen und in             Gesangslehrerin zeigen, wie die Zunge
dieser Jahreszeit um 17.30 Uhr schon                 richtig liegen oder die Mundöffnung ver-
dunklen Aula.                                        ändert werden sollte?

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MUSIKSCHULE

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Erfolg in der Schule.
    Fit für die Zukunft.                                                                                                                        .
                                                                                                                           Erfolg in der Schule
   Persönliche Lerncoachings
   für Kinder und Jugendliche
                                                                                                                             Fit für die Zukunft.
        Mit Strategie zum Erfolg: Wer mit den richtigen Lernstrategien ans Werk geht,
        hat Freude am Lernen, Spass am Wissen – in der Schule und später im Beruf.
        Die fit4school®-Lerncoachings: Individuell. Passgenau. Massgeschneidert.

   Nachhaltige Nachhilfe –
   sorgfältig, professionell, effizient
        Die fit4school-Tutorinnen und Tutoren helfen konkret und professionell bei
        fachlichen Lücken, Verständnisschwierigkeiten und bei der Auffrischung von
        Schulstoff – zum Beispiel in Mathe und bei den Sprachen.

   Sprachen- und Mathe-Intensivtrainings
   in den Schulferien
        Die Ferienzeit eignet sich ideal, um wichtigen Schulstoff zu erweitern, zu vertiefen
        und zu festigen. Befreit vom unmittelbaren schulischen Druck, arbeiten wir mit
        den Lernenden individuell oder in Kleingruppen auf der Basis der Lehrpläne.

   Zielorientierte Prüfungsvorbereitung
   und Prüfungstrainings
        Aufnahme-, Übergangs-, Eignungs-, Zwischen- und Abschlussprüfungen: Unsere
        Tutorinnen und Tutoren bereiten Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht und
        zielorientiert auf ihre schriftlichen und mündlichen Prüfungen vor.

   Bewerbungscoaching und Lehrstellenberatung
   für Jugendliche
        Die passende Lehrstelle finden – unsere bestens vernetzten Bewerbungscoaches
        stehen professionell zur Seite: Kompetenzprofil, Bewerbungsdossier, Vorbereitung
        auf Eignungstests, Training für das Vorstellungsgespräch.

                   fit4school Lern- und Coachingcenter
                                                                                                        fit4school | Lern- und Coachingcenter St. Gallen
                                    Aarau | Frick                                                         Lämmlisbrunnenstrasse 7 | 9000 St. Gallen
                                                                                                   071 622 50 00 | st.gallen@fit4school.ch | www.fit4school.ch
                              T: 062 559 58 59 | 062 559 58 60
                        aarau@fit4school.ch | frick@fit4school.ch

                         rk s                 e i t 198
                     w e                                           0m
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                                                                                en
Kuns t u n d

                                                                                    in A a r a u

                  Pianos • Flügel • Cembali • Blockflöten
               Noten • Zubehör • Stimmungen • Reparaturen

                 Alles für den
                Einstieg in die
                Welt der Musik
      www.zum-notenschluessel.ch
          Zum Notenschlüssel Musikhaus AG
      Pelzgasse 15/Eingang Färbergasse, 5000 Aarau,
                  Telefon 062 824 43 07
TERMINE

                                              Ferienpass
                                              und Ferienplan
Elternverein Aarau, Familienclub Aarau Rohr
und Familienverein Buchs

Aarauer Ferienpass 2021                       Ferienplan

Die Vorbereitungen für das diesjährige        Schuljahr 2020/2021
Ferienpassangebot in den Sommerferien
laufen bereits. Wir hoffen, mit angepass-     Frühling:
ten Rahmenbedingungen wieder viele            10. April bis 25. April 2021
Kurse anbieten zu können.
                                              Sommer:
Für Kinder der Kreisschule Aarau-Buchs        3. Juli bis 8. August 2021
stehen während der fünf Ferienwochen
vom 5. Juli bis 6. August 2021 vielfältige
Kursangebote bereit. Es gibt unzählige        Schuljahr 2021/2022
Sportangebote wie Unihockey oder
Baseball, aber auch Basteln, Entdecken        Schuljahresbeginn:
und Ausprobieren sind dabei. Natürlich        9. August 2021
sind auch diverse Kurse mit Tieren im An-
gebot – kennst du die Welt der Pferde?        Herbst:
                                              2. Oktober bis 17. Oktober 2021
NEU: Ab diesem Jahr wird der Ferien-
pass Aarau über eine neue, webbasierte        Weihnachten:
Plattform angeboten. Schon ab März            24. Dezember 2021 bis 9. Januar 2022
2021 können erste Kurse eingesehen
werden. Im Mai 2021 folgt dann die            Sport:
Wunschphase. Jedes Kind kann für sich         29. Januar bis 13. Februar 2022
Kurse vorreservieren. Die definitive Zu-
teilung erfolgt dann im Juni 2021 durch       Frühling:
den Ferienpass. Zu einem späteren Zeit-       9. April bis 24. April 2022
punkt können freie Kursplätze zusätzlich
gebucht werden. Neugierig geworden?           Sommer:
https://aarau.feriennet.projuventute.ch       2. Juli bis 7. August 2022

Noch ein Hinweis an die Eltern: Falls         Das erstgenannte Datum ist der erste,
Sie Zeit haben, sich als Begleitperson        das letztgenannte Datum der letzte
für einen Kurs zur Verfügung zu stellen,      Ferientag.
sind wir sehr froh. Sie können sich dafür
ebenfalls auf der «Feriennet»-Plattform       Der Ferienplan ist ebenfalls publiziert
registrieren.                                 auf www.ksab.ch

Wir freuen uns auf viele Kinder, die in       Die aktuellen Termine während des
den Sommerferien in der Region tolle          Schuljahres finden Sie jeweils auf
Gemeinschaftserlebnisse teilen wollen.        unserer Homepage www.ksab.ch

   Schulwelt 2/21           Erscheinungsdatum: 1. Juli 2021          Redaktionsschluss: 23. April 2021

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