DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG

Die Seite wird erstellt Sibylle-Rose Schade
 
WEITER LESEN
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
S O N D E R A U S G A B E | 1 . J A H R G A N G 2 0 2 0 | IM JUNI 2020

                                                                          LOB U RG E R
                                                                          EH EMALI G EN
                                                                          ZE ITU N G

                        Ha p p y
                                t h d a y
                  g         Bir       !
         Lu d w i
                                                     DIE ALTEN LOBURGER
                                             GRATULIEREN BRUDER LUDWIG
                                                     ZUM 80. GEBURTSTAG

                                                                                   LEZ | 1
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
VORWORT                                                                           INHALT

                                                                     Liebe Alte Loburger,
                                                                     insbesondere liebes Geburtstagskind
                                                                     und Ehrenmitglied Bruder Ludwig,

                                                                     zweifelsfrei erleben wir aktuell die ungewöhnlichsten Zeiten seit
                                                                     Jahrzehnten und unser aller Alltag wurde durch die Pandemie gehörig
                                                                     durcheinander gewirbelt. Wir als Verein haben diese Zeiten zum Anlass
                                                                     genommen, ein lange besprochenes, aber immer wieder vertagtes Thema
                                                                     anzugehen und mit der „LEZ“ wieder eine Ehemaligen-Zeitschrift zu ver-
                                                                     öffentlichen.

DIE LOBURG   DEIN ZWEITES ZUHAUSE                                    Diesmal gleichzeitig als Sonderausgabe zu Ehren des 8o. Geburtstags von
                                                                     Bruder Ludwig, welcher sicher Generationen an Ehemaligen als guter Geist
                                                                                                                                                    03 VORWORT
                                                                     im Schloss mit Kopf und Herz begleitet hat. Ein perfekter Anlass, die „LEZ“
                                                                     wieder aufleben zu lassen.
                                                                                                                                                    07 INTERVIEW
                                                                                                                                                        DER HAUSMEISTER
                                                                     Es ist mehr als einige Jahre her, seit die letzte Ausgabe der „LEZ“ erschie-
                                                                                                                                                        DES SCHLOSSES
                                                                     nen ist. Ich persönlich habe diese noch nie in Händen gehalten, – also sehr        Die Zusammenfassung zweier
                                                                     lange her. Die Gründe dafür sind vielfältig und in letzter Instanz vor allem       Interviews mit Br. Ludwig von
                    „Ein Lebensumfeld zu schaffen,                   immer am notwendigen Redaktionsteam gescheitert. Ich freue mich sehr,              1978 und 1998

                das unsere Schülerinnen und Schüler                  dass es uns jetzt gelungen ist, unter der Federführung von Philipp von
                                                                     Ketteler (Abitur 1987) einen Neustart der „LEZ“ in Angriff zu nehmen und       09 TITEL
                 als ihr zweites Zuhause empfinden                   hoffentlich diese als Informationsmedium der Alten Loburger zu etablie-            HAPPY BIRTHDAY LUDWIG!
              und als einen Ort, in dessen Geborgenheit              ren.                                                                               Die Alten Loburger gratulieren
                                                                                                                                                        ihrem Ehrenmitglied Bruder Ludwig
                    und mit dessen Hilfestellungen                   „Die LEZ“ soll in Zukunft ein- bis zweimal jährlich erscheinen und an              Lefering zum 80. Geburtstag

                 sie ihr Potential entfalten können –                alte Tage erinnern sowie über das aktuelle Vereins-, Internats- und
                                                                                                                                                    34 BLICK INS ARCHIV
                                                                     Schulgeschehen informieren. Wer möchte, kann uns gerne Texte, Bilder
                        dafür steht die Loburg                       und Erinnerungen senden. Ebenso wollen wir schauen, ob wir auch                    DER CHRONIST DER HERZEN

              und dafür arbeiten wir seit über 70 Jahren             über Aktuelles der Ehemaligen berichten können. Daher sind auch eure               Bruder Ludwig war immer der stille
                                                                                                                                                        Beobachter abseits des Spielfeldes
                                                                     Hinweise auf mitgestaltete Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, öffentliche
               mit viel Engagement und Leidenschaft.“                Vorträge, Fernseh-, Radio- oder Podcastsendungen sowie Zeitungsartikel
                                                                                                                                                        und dokumentierte so 38 Jahre lang
                                                                                                                                                        das Leben an der Loburg.
                                                                     gern gesehen, damit wir diese ggf. veröffentlichen können.
                    Dr. Oliver Niedostadek, Internatsleiter                                                                                         36 AUS DEM INTERNAT
                                                                     Vielleicht kann so der ein oder andere Kontakt zu aus den Augen ver-               INTERNAT UND CORONA
                                                                     lorenen Weggefährten wiederhergestellt werden oder es können neue                  Internatsleiter Oliver Niedostadek
                                                                     Netzwerke unter den Ehemaligen entstehen.                                          berichtet, wie die Corona-
                                                                                                                                                        Schutzmaßnahmen das Leben im
                                                                     Bedingt durch die „Corona-Zeit“ ruhte das persönliche Vereinsleben in den          Internat verändern.
                                                                     letzten Monaten. Gut, dass wir bereits vor einigen Jahren die Möglichkeit
                                                                     von E-Mail-Abstimmungen in unsere Satzung aufgenommen hatten und               41 AUS DEM VEREIN
                                                                     somit handlungsfähig blieben. Mindestens bis zu den Sommerferien wird
                                                                     es leider dennoch nicht möglich sein, die geplanten Vereinssitzungen,          42 IMPRESSUM
                                                                     Ehemaligentreffen und unsere Mitgliederversammlung durchzuführen.
                                                                     Die Mitgliederversammlung werden wir gegen Ende des Jahres – vielleicht        43 IN MEMORIAM
                                                                     zum Weihnachtsbasar – nachholen und dazu entsprechend einladen.
                         SCHLOSS LOBURG · LOBURG 15
                     48346 OSTBEVERN · TEL.: 02532 87 159
                   www.internat-loburg.de · internat@die-loburg.de
 2 | LEZ                                                                                                                                                                     LEZ | 3
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
80
Auch deshalb freuen wir uns, euch mit der „LEZ“ etwas    bei den zukünftigen Vorhaben, unsere Unterstützung
von der Loburg berichten zu können und euch auch         sei gewiss!
ohne persönlichen Kontakt als Verein nahe zu sein.
                                                         Damit will ich zum Ende kommen und hoffe die erste
Die Tätigkeit des Vereins und des Vorstandes ist in      neue „LEZ“ wird euch gefallen und Freude bereiten.
den vergangenen Jahren geprägt worden von den
zahlreichen Veränderungen an der Loburg. Wir als         Die Redaktion ist sich einig, dass dies nur ein erster
Verein haben stets versucht, diese zu begleiten und      Anfang einer Neuauflage sein kann, daher sind wir für
die Traditionen vergangener Tage dabei nicht unbe-       Anregungen und Kritik offen und hoffen auch auf eure
rücksichtigt zu lassen. Dies lief aufgrund der guten     zukünftige (wenn auch nur vereinzelte) Unterstützung
Zusammenarbeit zwischen Verein-Internat-Schule stets     für weitere Ausgaben.
vertrauensvoll und gut.
                                                         Bleibt alle gesund, habt einen schönen Sommer und bis
Auch die nächsten Jahre versprechen, spannend zu         hoffentlich bald auch wieder persönlich
bleiben. Der Internatsleiter und der Schulleiter haben
noch viele Pläne mit unserer Loburg und wir dürfen
gespannt sein. Der Vorstand des Ehemaligenvereins hat
dabei das beruhigende Gefühl, dass unsere Loburg dazu
in guten Händen ist und wünscht den beiden viel Erfolg
                                                         Benedikt Giglio
                                                         1. Vorsitzender
                                                         Alte Loburger e.V.

Lieber Bruder Ludwig,                 oft in die Schulbücherei – in           Reise zum Mittelpunkt der Erde“
alles erdenklich Gute zu deinem       Bruders Reich, welcher dann auch        sicher nicht so früh hätte kennen-
Ehrentag!                             meistens lesend hinter dem großen       lernen dürfen, wenn Bruder und
In den Händen hältst du unser         Schreibtisch saß – um Platz auf dem     das damit verbundene Drumherum
Loburger Geburtstagsgeschenk für      kleinen Stuhl am Fenster neben dem      nicht gewesen wären, so wie es
Dich, von dem ich ausgehe, dass       Schreibtisch zu nehmen. Nach etwas      vermutlich vielen Internatsschülern
es Dich erfreuen wird, denn selbst    plaudern über das Tagesgeschehen,       auch ergangen ist.
warst du viele Jahre redaktionell     wurden diese Unterhaltungen oft         2. Sommerfest – „Anhängerfahrt“
und fotografisch auf der Loburg       länger zu Gesprächen über das           mit Bruder übers Gelände.
tätig.                                Leben, den eigenen Kummer, die          Informierte wissen was ich meine.
Auge und Bullauge sind sicher         eigenen Zweifel, Heimweh oder
unzertrennlich mit dir verbunden      andere Sorgen. Bruder hörte immer       Ich wünsche Dir, lieber Bruder
sowie viele Bilder vergangener Tage   geduldig zu und gab einem mit           Ludwig, im Namen der Alten
ohne dich nicht für die Nachwelt      seiner bedächtigen Art sowie sei-       Loburger und persönlich von
erhalten wären.                       nen Fragen Zuversicht und Mut           ganzem Herzen ein glückliches,
                                      sowie am Ende ortsgemäß auch            gesegnetes und gesundes neues
Wenn ich persönlich an meine          eine gute Leseempfehlung. Wie           Lebensjahrzehnt! Wir freuen uns
Erinnerungen mit Dir denke,           viele Bücher habe ich besonders in      auf die Feier der näch-
dann fallen mir viele Momente         den ersten Jahren gelesen, nur um       sten Null …
ein, ganz klar Schülerladen und       mit Bruder etwas zu plaudern und
Gräftenschenke sowie das Fotolabor.   mir ein neues Buch auszuleihen,            Für den Verein
Aber zwei Erinnerungen sind dabei     ich weiß es gar nicht. Heute kann            und die LEZ
im Vordergrund:                       ich sagen, dass ich einige Klassiker      Benedikt Giglio
1. Als Sextaner und Quintaner         der Weltliteratur wie z.B. „Moby-           (Abitur 2003)
(sicher auch später), zog es einen    Dick“, „Die Schatzinsel“ oder „Die

4 | LEZ                                                                                                              LEZ | 5
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
INTERVIEW

                                Der „Hausmeister
                                 des Schlosses“
            Für die zweite Ausgabe der LAZ im Januar 1978 sprach der Schüler Jörg Klapperich
            mit Bruder Ludwig. Da war er noch Erzieher und die Zeiten waren noch ganz anders.
           Es gab zum Beispiel noch nur Jungs an der Loburg. 20 Jahre später, mittlerweile nicht
           mehr als Erzieher tätig sondern Hüter des Schlosses und dessen Freizeitmöglichkeiten,
           gab Bruder Ludwig dem damaligen Lehrer Rudolf Zimmer für den Jubiläumsband der
            „Loburg“ zum 50. Geburtstag des Collegium Johanneums ein Interview. Wir haben
                            beide Interviews hier noch einmal zusammengefasst.

          Br. Ludwig Lefering wurde 1940 in Ahaus geboren,            Warum sind Sie Canisianer geworden und nicht Mitglied
          machte seine Mittlere Reife an der Realschule Stadtlohn,    eines bekannteren Ordens?
          und lernte dann Vermessungstechnik am Katasteramt           Nachdem ich zunächst mit einer anderen Gemeinschaft
          Ahaus. Seinen Grundwehrdienst leistete er bei der           bekannt geworden war, die mir aber zu sehr traditi-
          Artillerie in Handorf, an der Staatl. Ingenieurschule für   onellen Formen verhaftet schien, machte mich mein
          Bauwesen in Essen studierte er. Das Studium brach er        Kaplan auf die Canisianer aufmerksam. Mein erster Ein-
          allerdings ab und trat 1964 in die Brüdergemeinschaft       druck von dieser lebensfrohen Gemeinschaft fiel sehr
          der Canisianer ein.                                         positiv aus, und so trat ich 1964 dem Orden bei.

          Wenn die Brüder auch wegen der fehlenden Ordenstracht       Seit wann sind Sie an der Loburg?
          äußerlich nicht als Ordensmitglieder zu erkennen            Endgültig seit 1967, ich kannte die Loburg aber schon
          sind, so haben sie doch ein gemeinsames Zeichen: die        durch ein Praktikum während des Noviziats.
          Verbindung eines C (für Canisianer) mit einem Kreuz.
                                                                      Bruder Ludwig, wie sind Sie zur Loburg gekommen?
          Bevor Bruder Ludwig fest an die Loburg kam, machte er       Nach dem genannten Praktikum war ich, ebenfalls als
          1966 erst ein Praktikum an der Loburg (bei der Quinta),     Praktikant, Küster in Kevelaer und Fahrer des Bischofs
          anschließend besuchte er die Musische Bildungsstätte        von Hildesheim.
          Remscheid. Seit Herbst 1967 ist er schließlich als          Nach dem Noviziat bei den Canisianern und einer
          Erzieher auf der Loburg tätig. 1970 machte er einen vier-   musischen Ausbildung an der Akademie Remscheid
          monatiger Erzieherlehrgang in Köln-Porz.                    sollte ich zunächst Fahrer des Bischofs von Münster
                                                                      werden. Weil ich aber nicht gerne reise und mich in den
          Wer das Collegium Johanneum kennt, kennt Bruder             „gehobenen Kreisen“ nicht wohl fühle, und nicht zuletzt,
          Ludwig. In über 30 Jahren ist er hier zu einer festen       weil mir das Praktikum auf der Loburg so gut gefallen
          Anlaufstelle für Schüler und Lehrer geworden, zu einer      hatte, bat ich um eine Versetzung zur Loburg. Nach lan-
          „Institution geradezu“. In dem folgenden Kurzinterview      gem Hin und Her wurde mir dieser Wunsch erfüllt und
          gibt Bruder Ludwig Auskunft über sich, die Canisianer       die Leitung der Canisianer entsprach meinem Wunsch.
          und seine Tätigkeit an der Loburg.
                                                                      Können Sie uns kurz sagen, was genau der Sinn der
          Warum sind Sie Bruder geworden?                             Brüdergemeinschaft der Canisianer ist.
          Während meiner Ausbildung zum Vermessungsingenieur          Unsere Gemeinschaft sieht ihren Sinn und ihr Ziel im
          war ich mir nicht mehr sicher in der Wahl meines            Zeugnis lebendigen Glaubens, im brüderlichen Dienst
          Weges. Ich suchte nach anderen Lebensformen.                und in der Sorge für die Bedürftigen. Wir sind u. a. tätig

6 | LEZ                                                                                                                 LEZ | 7
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
TITEL

als Entwicklungshelfer, Handwerker, Sozialarbeiter,
Krankenpfleger, Diakone, Lehrer und Erzieher.

Seit 1962 ist Ihre Gemeinschaft an der Loburg vertreten.
Welche Aufgaben haben die Canisianer hier wahrge-
nommen?
Sie haben alle als Erzieher gearbeitet. Früher lag die
Erziehung unserer Internatsschüler fast nur in Händen
von Priestern und Ordensmitgliedern.                         Bruder Ludwig 1980 im Schülerladen.

Warum gibt es mit Ihnen nur noch einen Canisianer an
der Loburg?
Dafür gibt es zwei Gründe: Auch mein Orden bleibt            len Leben einer Großstadt teilzunehmen. Als negativ
von Nachwuchssorgen nicht verschont, und die jetzigen        empfinde ich die Tatsache, daß es kein gute sogenann-
Brüder sind mit anderen Aufgaben betraut.                    tes „Loburg-Bewusstsein“ gibt. Man hat nicht mehr
                                                             das Gefühl, in einem großen Boot zu sitzen und unter
Was sind oder waren Ihre Aufgaben an der Loburg?             vollen Segeln einen Hafen anzulaufen, sondern mit
Von 1967 bis Mitte der 80er Jahre war ich als Erzieher       vielen kleinen, zum Teil schon leckgeschlagenen Booten
tätig; meine erste Gruppe bestand aus 52 Quartanern.         auf eine Küste zuzuschippern, an der es keinen Hafen
1980 wurde das Schloss auf meine Initiative hin zum          gibt. Das „Zusammengehörigkeitsgefühl“ ist schwach
Freizeitzentrum der Loburg umgestaltet, und ich küm-         ausgeprägt. Die meisten Loburger sind nicht mehr
mere mich seitdem um all die Einrichtungen hier:             stolz darauf, Loburger zu sein. Es wäre schön, wenn
Schülerbibliothek, Schülerladen, Fotolabor, Gräf-            die Schülerzeitung etwas dazu beitragen könnte, dieses

                                                                                                                                          HAPPY
tenschänke, Bastelraum, Billardraum u. a. m. Man             Bewusstsein zu ändern.
könnte fast sagen, ich bin so etwas wie der Hausmeister
des Schlosses. Dazu habe ich noch einige kleinere            Sie sind zur Zeit Erzieher der Untersekunda. Welche
Aufgaben, z. B. die Führung der Kartei der Ehemaligen.       Einstellung haben Sie gegenüber Mädchenbesuchen und

                                                                                                                                        BIRTHDAY
                                                             gegenüber Rauchern?
                                                             Ich habe nichts gegen Mädchenbesuche solange sich alle
Was reizte Sie damals an dem Beruf des Erziehers?            Beteiligten an die vereinbarten Abmachungen halten.
Der Beruf des Erziehers gibt mir die Möglichkeit,            Auch gegen Raucher habe ich nichts, wohl aber gegen
jungen Menschen bei der sinnvollen Gestaltung ihres          das Rauchen, und ich freue mich, daß der Kreis der

                                                                                                                                         LUDWIG!
Lebens zu helfen. Dabei kommt mir zugute, dass viele         Nichtraucher immer größer wird.
Tätigkeiten in meinem Beruf gleichzeitig meine Hobbys
sind, und ich deshalb die Arbeit nicht als Last empfinde.    Zur Zeit ist wieder eine Diskussion im Gange über
Manchmal natürlich schon.                                    Mädchen auf der Loburg. Wie ist Ihre Meinung dazu?
                                                             Schon vor Jahren habe ich vorgeschlagen, statt externer
Halten Sie ein Internat für eine gute Sache?                 Jungen nur noch externe Mädchen aufzunehmen. Ich
Es gibt gute und schlechte Internate. Die guten Internate,   würde es also begrüßen, wenn wir auch Mädchen auf
zu denen ich auch die Loburg zähle, halte ich für wich-      der Loburg hätten. Aber für so dringend not-wendig
tige und unentbehrliche Bildungseinrichtungen.               halte ich die Umwandlung in eine koedukative Schule
                                                             nicht.
Sie sind schon (1978) über zehn Jahre hier auf der
Loburg. Können Sie uns kurz das Negative und Positive        Welche Hobbies hat Bruder Ludwig?
der Loburg nennen?                                           Dazu zählen v. a. die Fotografie, die Astronomie und
Im Rahmen dieses Interviews kann ich natürlich nur
einige Punkte herausgreifen. Als positiv würde ich z. B.
                                                             überhaupt Bücher. Im Grunde aber ist das gesamte
                                                             Freizeitzentrum hier im Schloss mein Hobby.
                                                                                                                                 LIEBER LUDWIG, WIR GRATULIEREN!
die vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bezeich-
nen, ferner die Möglichkeiten des sozialen Engagements,      Werden Sie immer an der Loburg bleiben?
die „Schule im Haus“, die den Internen lange und zeit-       Sicherlich nicht, aber wie lange noch, steht in den          Aus den Reihen der Alten Loburger kamen zahlreiche gute Wünsche zu Deinem
raubende Schulwege ersparen; das Zusammenleben               Sternen.                                                   80. Geburtstag. Du warst eben nicht nur der „Hausmeister des Schlosses“, sondern
mit Gleichaltrigen, die gute personelle Besetzung; die                                                                 unser aller Begleiter, der unser Leben auf unterschiedlichste Art und Weise mitgeprägt
Nähe zur Stadt Münster, die es besonders den älteren                     Die Interviews mit Bruder Ludwig führten
Schülern ermöglicht, am geschäftlichen und kulturel-              Jörg Klapperich (1978) und Rudolf Zimmer (1998)
                                                                                                                              hat. Auf den folgenden Seiten haben wir alle Beiträge zusammengefasst.

8 | LEZ                                                                                                                                                                                                 LEZ | 9
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
Lieber Bruder Ludwig,
zu Deinem 80. Geburtstag wünsche                                                                                     Ein Brief von Bruder Ludwig,
ich Dir die „drei großen G’s“: Glück,                                                                                Ich bin immer super gerne in
Gesundheit und Gottes Segen! Und                                                                                     den Schülerladen und in die
ich darf „Danke!“ sagen. Wenn                                                                                        Schulbibliothek          gekommen,
ich an Dich denke, sehe ich Dich                                                                                     ein Grund dafür war natür-
an der riesigen Registrierkasse im                                                                                   lich Bruder Ludwig. Auf meiner
Schülerladen oder, mit der weit auf                                                                                  Vorstellungsseite in der Abizeitung
der Nase vorgeschobenen Brille,                                                                                      (Abi 2007) schrieb ich daher spon-
hinter dem Schreibtisch der                                                                                          tan, unter der Rubrik „ich danke
Bücherei. Ich sehe aber                                                                                              … – …“ Bruder Ludwig für seine
auch einen warmher-                                                                                                  gute Laune!“. Tatsächlich hatte ich
zigen, geduldigen und                                                                                                ihn in knapp 9 Jahren Schulzeit
umtriebigen Menschen,                                                                                                (kurz vor dem Abi war er bereits
der – so mein Ein-                                                                                                   nach Münster zu den Canisianern
druck – auf der Loburg                                                                                               gezogen) immer als hilfsbereiten
seine Bestimmung gefun-                                                                                              und gut gelaunten Menschen erlebt.
den und ganz sicher dauer-                                                                                           Bei der Abi-Abschlussveranstaltung
hafte Spuren hinterlassen hat.                                                                                       haben wir es dann irgendwie nicht
Archivar, Fotograf, Chronist, „gute                                                                                  mehr geschafft, uns persönlich zu
Seele“, Organisator, Möglichmacher                                                                                   verabschieden. Ziemlich überrascht
mit verschmitztem Lächeln stets                                                                                      war ich deshalb, als ich einige
den Schalk im Nacken. Übrigens                                                                                       Zeit später einen Brief von ihm
– und das hat mich damals sehr                                                                                       erhielt. Darin schrieb er, dass er die
beeindruckt: Du kanntest fast alle                                                                                   Abizeitung spätabends noch durch-
Schüler-Geburtstage auswendig. Die                                                                                   gelesen und sich ziemlich geärgert
beigefügten Fotos stammen übri-                                                                                      hatte, dass wir nicht mehr mitei-                                                                      BruLu im Jahr 1967,
gens – passend zum 80. – vom                                                                                         nander gesprochen hatten. Er hatte                                                                      Schlafsaal Quinta;
40. Geburtstag des damaligen Spiris                                                                                  sogar vorgehabt, nachts noch das                                                              links im Bild: Gerd ter Braak
Josef Leyer. Das Bier, das er dort                                                                                   Gemeinschaftsauto der Canisianer
        in Händen hält, werde ich                                                                                    zu „klauen“, um zurück zum Abiball
             an Deinem Jubeltag                                                                                      zu fahren, was wohl nur daran schei-     Lieber BruLu,
                auf Dich trinken!                                                                                    terte, dass er nicht an den Schlüssel    80. Geburtstag !
                  Auf viele weitere                                                                                  kam. Nach dem Brief war ich wirk-        Herzliche Glückwünsche, alles         und kleinen Probleme. In Ihrem
                   Jahre! Marcel.                                                                                    lich gerührt, ich hoffe ganz stark,      erdenklich Gute und Gottes reichen    Engagement für die Loburg und
                       Marcel Speker                                                                                 dass ich es geschafft habe ihn zu        Segen zu diesem besonderen Tag,       die Loburger waren Sie ein großes
                           (Abi 1994)                                                                                beantworten, ich bin mir da gerade       der auch ein willkommener Anlass      Vorbild. Chapeau!!!
                                                                                                                     gar nicht mehr sicher … falls nicht,     ist, „Danke“ zu sagen.
                                                                                                                     mit 13 Jahren Verspätung, vielen                                               Ich wünsche Ihnen noch viele
                                                                                                                     Dank nochmals dafür, lieber Bruder       Danke für Ihren immer freund-         erfüllte Jahre in Ihrem
                                                                                                                     Ludwig! Und einen fröhlichen 80.         lichen und zugewandten Umgang         Ruhestand und vor
                                                                                                                     Geburtstag wünsche ich!                  mit uns als Internatsschüler. Ich     allem: Bleiben Sie
Ich kann eine Anekdote beisteuern, welche die vom          Lieber Bruder Ludwig,                                                                              erinnere mich gerne an die Zeit mit   gesund!
Bruder und allen Loburgern sehr geschätzte Schwester       zu Ihrem runden Geburtstag gratuliere ich Ihnen ganz                           Johannes Hengst     Ihnen als unser Erzieher. Niemals
Giselhild betrifft, die ja aus dem Ort mit dem hübschen    herzlich und wünsche Ihnen alles erdenklich Gute für                                (Abi 2007)     haben Sie aufdringlich oder mit          Gerd ter Braak
Namen Tönnishäuschen (bei Ahlen) stammt. Dort hat          die Zukunft, vor allem Gesundheit und Optimismus.                                                  harter Strenge Ihre Aufgabe wahr-         (Loburger von
es vor mehr als 100 Jahren einen Postmeister gegeben,      Ich habe Sie als herzlichen und hilfsbereiten                                                      genommen sondern waren immer                 1965–1974)
           der es als unangenehme Drängelei empfand,       Begleiter, insbesondere im Schülerladen und in der                                                 ansprechbar für unsere großen
               wenn ein Brief mit der Aufschrift „Cite!“   Schlossbücherei, in bester Erinnerung. Es ist nicht
                  (Eilt) aufgegeben wurde, was er dann     übertrieben zu schreiben, dass Sie eine Institution für
                    mit dem unwirrschen Kommentar          uns Internatsschüler waren.
                     versehen hat „Döskopp! Neigste        Alles Gute zum Jubeltag wünscht Ihnen                     Lieber Bruder Ludwig,                    viel Halt gegeben, Dich einfach mal   zurück zu kriegen. Behalte Dir das
                     wiäk ist auch noch tied!“                                                      Jürgen Geisler   ich bin sehr dankbar, dass Du ein        um Rat zu fragen und dabei auch       bitte weiter bei!
                     Mit den besten Wünschen,                                                                        Teil der Loburg warst. Mir hat es        immer ein wohlwollendes Lächeln                          Philipp Manseck
                                     Hermann Wiegmann                                                                                                                                                                       Abitur 2003

10 | LEZ                                                                                                                                                                                                                      LEZ | 11
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
früher Jahreszeit. Wir wandern im 1.      und Widerspruch einer weithin           und sicher auch Ringen in der
                                                                                                                      Stock von Raum zu Raum.                   konfliktscheuen und wertkonser-         weiteren Entwicklung einzu-
                                                                                                                      Als ich mich aufrichtig dankbar ver-      vativen Pädagogik seine Identität       schätzen. Ich persönlich hatte
                                                                                                                      abschiedete – ich fühle mich be-          und Vermittlerrolle finden musste.      das Glück, durch einen ähnlich
                                                                                                                      schenkt mit Zeit und Ernst – bekomme      Was Sie dann über viele Jahre in        authentischen Studentenpfarrer
                                                                                                                      ich einen schönen Auftrag: ich soll       verschiedenen Schwerpunkten der         (Befreiungstheologie und mehr) und
                                                                                                                      Dich ganz herzlich grüßen.                Internatsentwicklung mitprägten,        nachhaltige Auseinandersetzung
                                                                                                                      Über Dich wird eine Hausgeschichte        ist ja in vielen Loburgheften wie-      mit der humanistischen Psycho-
                                                                                                                      wieder und wieder erzäht: 1969, an        derholt beschrieben und teils           logie, eine glückliche Ehe und
                                                                                                                      einem Wochenende, fand sich der           gewürdigt worden. Dies Alles nach       als Landarzt in Kappeln/Schlei
                                                                                                                      Prälat bereit zu einem Gespräch mit       einer Zeit sehr vertrauensarmer,        eine lebenserfüllende dankbare
                                                                                                                      großen Internatsschülern. Es ging heiß    unpersönlicher und hierarchischer       Entwicklung zu finden. So wün-
                                                                                                                      her. Viel angestauter Ärger, unerfüllte   Struktur der 60er Jahre, die sowohl     sche ich Ihnen, dass Sie ihren
                                                                                                                      Wünsche, unsinnige Anforderungen          pädagogisch wie religiös kirchlich      Ehrentag mit all den Erinnerungen
                                                                                                                      brachen sich Bahn. Nach ca. zwei bis      von einer Angst vor notwendigen         und Verbindungen mit einem tiefen
                                                                                                                      drei Stunden wandte Michael sich          Veränderung geprägt war. Pierre         Ausatmen, in Dankbarkeit und bei
                                                                                                                      an seine Mitschüler – einer aus der       Stutz nennt es not-wendend ...          guter Gesundheit genießen können.
                                                                                                                      Gruppe selbst –: ’Hier wird jetzt alles   Heinrich Pröbsting (Abi 66) hat den
                                                                                                                      nur von der negativen Seite gesehen       Alltag und die Hintergründe ja recht      Dr. Michael von Hobe,
                                                                                                                      und verurteilt. Es gibt doch auch         treffend im Loburgheft 2018 be-            Kappeln (Abi 1970)
                                                                                                                      Gutes!‘“                                  schrieben. Es gab zwar einen                  Patenkind von
                                                                                                                                                                Spiritual, aber von verständnis-           Bischof Michael
                                                                                                                      Als Mitglied der umstrittenen Abi-        vollen ermutigenden Hilfen zu                   Keller, dem
                                                                                                                      turientia 1970 – unser Jubiläums-         persönlichem und psychischen            Gründer der Loburg
                                                                                                                      treffen fällt ja auch coronabe-           Reifen zumal in einer emotions-
Lieber Bruder Ludwig,                   Tennis, Minigolf, Bäume erklettern,    Bruder Ludwig, immer freund-           dingt aus – erinnere ich Sie als          reichen Pubertät erinnere ich nichts.
Ich kann Dir nur mit einem Foto         Radrennen, Drachensteigen ... ein      lich, sicherlich einer der nettes-     offenen zugewandten Erzieher,             Um so mehr ist Ihr Lebensbeitrag
aus unserem Ferienprogramm              täglich unerschöpfliches Programm.     ten Menschen, die ich in meiner        der in dem damaligen Umbruch              mit all seinem offenen Bemühen
der 80er vermitteln, warum Du           Im Hintergrund hatten wir Dich,        Kindheit getroffen habe, wenn nicht
für unsere Jungens eine so große        wenn mal was nicht klappte. Und        gar DER netteste.
Bedeutung hattest, obwohl sie nie       auch die Schwestern hat-
Schüler der Loburg waren. Die           ten ihre Freude am                          Luftgewehr schiessen war auf      Loburger Impressionen aus dem Jahre 1970 (Loburger Diaarchiv)
Loburg war in den Ferien total ein-     Tagesablauf der                               jeden Fall ein Highlight. Und
sam und mit allen Möglichkeiten         Berliner.                                       Basteln.
drinnen und draußen nur für uns da.          Günter Görtz                                                Rudi Görtz
Schwimmen, Turnen, Leichtathletik,              (Abi 1965)

Für Bruder Ludwig ...                   einer Erinnerungsrecherche anläss-     ohne drängende Pflichten lässt er
von ganzem Herzen wünsche ich           lich meines 40. Geburtstags Ostern     mich glauben, dass er nichts lie-
Ihnen Gottes Segen und Gnade            1991 beschrieb:                        ber tut, als mir das Haus vorzufüh-
anlässlich ihres 80. Geburtstages.                                             ren. Natürlich für Dich! Er erinnert
Eine wunderbare Idee, Sie und ihr       „... die Holzverkleidung kann ich      sich. Du warst Oberstufenschüler,
Wirken aus Sicht der Ehemaligen         von Nahem anschauen. Die Stuck-        als er, junger Erzieher, zur Loburg
der Loburg zu würdigen. Dem             verzierung: gefesselte Statuen,        kam. Die Ehemaligenkartei enthält
heiligen Benedikt und seiner            Wappentiere (Biber und Bisamratte)     noch Deinen Namen und den Deiner
Ordensregel wird ja zugeschrieben,      als Kamineinfassung, und die           Brüder. ’Ja damals sah es hier noch
dass die Weite des Herzens der ech-     Kachelbilder: spielende Kinder aus     ganz anders aus.‘ Der große Saal,
ten Spiritualität entspricht. Ähnlich   vergangenen Zeiten mit bekannten       in dem Du unter Aufsicht Silentien
hat es meine Freundin Karin H. aus      und fremden Spielzeugen. Bruder        absitzen musstest, ist ein repräsen-
der gemeinsamen TA-Ausbildung           Ludwig ist hier zuhause. Aufmerksam,   tativer kleiner Festraum. Der Blick
wohl empfunden, wie sie Sie in          verstehend, freundlich, scheinbar      in den Park ist vielversprechend in

12 | LEZ                                                                                                                                                                                                                          LEZ | 13
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
Carl v. Ketteler 1980
                                                                                           in seinem Zimmer im Schloss

                                                                                                                            Erziehern vorbehalten. Wie alle
                                                                                                                            Speisesäle, war er nachts normaler-
                                                                                                                            weise abgeschlossen. Eines Abends,
                                                                                                                            es muss ein Samstag gewesen sein,
                                                                                                                            gab es im Dorf eine Party, zu der
                                                                                                                            wir nicht durften. Wir hatten uns
                                                                                                                            aber etwas überlegt: Das Schloss
                                                                                                                            hatte ringsum, auf der Höhe des
                                                                                                                            Hochparterres, ein recht breites
                                                                                                                            Sandsteingesims, auf das man durch
                                                                                                                            die Fenster der Speisesäle klettern
                                                                                                                            konnte. Auf dem Gesims ging man
                                                                                                                            dann bis zur Treppe am Eingang und
                                                                                                                            schon war man draußen. Wir haben
                                                                                                                            also die Türen des Schwarzwaldes
                                                                                                                            präpariert, so dass man sie nicht
                                                                                                                            abschließen konnte. Sobald es dun-                 Carl in seinem Zimmer im Schloss.
                                                                                                                            kel war, sind wir aus den Betten,

     Bruder Ludwig – der gute                                                                                               runter in den Schwarzwald, durchs
                                                                                                                            Fenster auf das Gesims und ab ins
                                                                                                                            Dorf. War ein netter Abend, bis wir

       Geist aus dem Schloss                                                                                                durch das Fenster zurück in den
                                                                                                                            Schwarzwald kletterten. Hier saß
                                                                                                                            Bruder Ludwig mit roten Ohren und
                                                                                                                            wartete schon auf uns. Natürlich
                                                                                                                            hat er sich etwas gedacht, als das
 Ale einer der letzten Schüler, die ihn als Erzieher erlebten, gratuliere ich Bruder Ludwig                                 Schloss an der Schwarzwaldtür am
  zu seinem 80. Geburtstag auf diesem Wege sehr herzlich! Eine Tasse Tee auf Bruder                                         Abend nicht richtig funktionierte,
                                                                                                                            und natürlich hatte er unsere Pläne
 Ludwig, in Erinnerung an eine schöne Zeit damals. Bruder Ludwig hatte großen Anteil                                        durchschaut. Aber es liegt wohl in
                daran, dass wir uns im Internat so zuhause fühlen konnten.                                                  seinem positiven und freundlichen
                                                                                                                            Charakter, dass er uns den Spaß
                                                                                                                            nicht verderben wollte, uns aber
                                                                                                                            trotzdem die Konsequenzen hat spü-
                                                                                                                            ren lassen.                                                   Dienst in der Bücherei.
Wahrscheinlich gehörte ich Anfang       Den kannten wir ja schon aus der
der 80er zu den letzten Schülern        Bücherei und dem Fotolabor. Er war                                                  Wir wenigen Schlossbewohner
die im Schloss gewohnt haben.           immer der Erzieher, vor dem wir am                                                  waren wohl auch die Letzten, die
Meine Erinnerung ist zwar etwas         wenigsten Angst hatten. Sein ruhiges                                                Bruder Ludwig aktiv als Erzieher
lückenhaft, aber ich weiß, dass es      Wesen und seine nette Art hat sehr                                                  betreut hat. Ich bin im sehr dankbar
meine beste Zeit auf der Loburg         schnell unser Vertrauen gewonnen                                                    für die Zeit und seine Freundschaft.
war. Erst wohnten wir in Vierer-        und man konnte mit ihm eigentlich                                                   Nachdem auch mein Sohn die Loburg
Gruppen mit Blick auf den Park. Die     alles besprechen. Sein Verständnis                                                  als Externer besucht hat, schaue ich
Betten waren Schrankbetten, die wir     für uns pubertäre Jungs schien fast                                                 allerdings manchmal mit Wehmut
jeden Abend ausklappen mussten,         grenzenlos. Wenn allerdings die                                                     zurück, was mit der Zeit aus dem
und ab und zu wurden sie auch           Ohren rot wurden, wussten wir, dass                                                 Internat geworden ist. Aber es
als Folterinstrument missbraucht.       wir zu weit gegangen waren.                                                         ist wohl wie überall: Zeiten
Mitschüler festgeschnallt, Bett hoch-                                                                                       ändern sich!
geklappt und Schrank zu. Da musste      Früher gab es im Schloss den
eigentlich jeder mal durch.             Erzieher-Speisesaal, wenn man rein-                                                      Carl von Ketteler
                                        kommt links. Die Tapeten an den                                                      Loburger von 1975-83
Im letzten Jahr im Schloss waren        Wänden waren dunkelgrün und der
wir nur noch wenige Schüler unter       Raum war überall als „Schwarzwald“     Bruder Ludwig und Carl (unten) im
der Aufsicht von Bruder Ludwig.         bekannt. Natürlich war er nur den      Fotolabor des Schlosses                                                             Tee trinken bei Bruder Ludwig in der Wohnung.

14 | LEZ                                                                                                                                                                                               LEZ | 15
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
Einweihung der Neubauten, 20.07.1974                                                                Tag der offenen Tür:
                                                                                                                                                                                                                                       Michael Longard, 30.09.1973

           Fotografie ohne Bruder
           Ludwig – Undenkbar!!!
                                                                                                                                                                                                        Blick aus dem Schloss, 1973
      Ich glaube, keiner hat mich in Bezug auf mein Berufsleben stärker geprägt als                                                                    Einweihung Pferdestall, 1969
    Bruder Ludwig. Wenn ich mich recht erinnere, fing alles 1968 mit der Foto-AG an.
     Erst Bilder fotografieren, Filme entwickeln, Fotogramme erstellen und dann die
                                  ersten Bilder vergrößern.
                                                                                                                                                                                                                                                   Thomas Wächter
                                                                                                                                                                                                                                                 als Jona, 02.11.1974
Da ich selbst außer einer Kodak                           Bruder Ludwig, 1968    beteiligt. Es gab aber auch Einzel-
Instamatic keinen eigenen Foto-                                                  ausstellungen in Köln, Dresden und
apparat besaß, durfte ich häufig die                                             Österreich.                                                                                                                        Neubau für die
Kamera von Bruder Ludwig benut-                                                                                                                                                                               Oberstufe, 27.03.1974
zen. Ab und an kam dann die Frage                                                Dies alles wäre ohne Bruder Ludwig
von ihm auf: Wann kann ich eigent-                                               nicht denkbar gewesen. Er hat den              Malerarbeiten in den Neubauten,    Grundsteinlegung Schwimmbad,     Klassenfahrt in die Eifel: Erwin
lich meine Kamera mal wieder selbst                                              Grundstein gelegt und stand mir                                       Mai 1974                        12.05.1974   Backhaus, Jochen Kleinalstede,
benutzen? Vielen Dank dafür!                                                     immer mit Rat und Tat zur Seite. Wir                                                                                                      Mai 1971
                                                                                 haben viel über Fotografie gespro-
1970 bekam ich meine erste eigene                                                chen und seine Tipps waren immer
Spiegelreflexkamera, und mit Beginn                                              sehr wertvoll für mich. Und auch
des neuen Schuljahres im Sommer                                                  nach dem Abitur durfte ich hin und
1973 übertrug man mir die Aufgaben                                               wieder noch die Dunkelkammer auf
des Hausfotografen. Und es gab viel                                              der Loburg nutzen. Ich bin froh, die-
zu fotografieren, z.B. Abbruch der                                               sen Weg gegangen zu sein und aus                                                                                                                              Tanzkurs Mittelball,
Remisen und Neubau von Mittel-                                                   Beruf wurde mittlerweile Berufung.                                                                                                                                     29.10.1972
und Oberstufenbau und vieles mehr
(siehe unten und rechte Seite).                                                  Lieber Bruder Ludwig, ich bedanke
                                                                                 mich hier noch mal für Alles. Bleiben
In dieser Zeit wurde mir klar, dass ich   Studium zum Diplom-Betriebswirt        Sie gesund, auf dass wir Sie noch
in der Zukunft etwas mit Fotografie       und dann mit verschiedenen             viele Jahre unter uns haben.                                        Besuch des Marinestützpunkt
machen wollte. Ich entschied mich         Tätigkeiten 18 Jahre bei Agfa in der                                                                             Wilhelmshaven: Erwin
für das Studium zum Foto-Ingenieur.       Fotoindustrie. Auch in dieser Zeit          Ihr fotografischer                                                    Backhaus, 22.07.1974
Die Wartezeit auf den Studienplatz        war der Fotoapparat mein stän-                       Bruder
verbrachte ich bei der Bundeswehr,        diger Begleiter. Seit 2006 bin ich        Joachim Badura
die ich mit dem Gesellenbrief des         nur freiberuflicher Fotograf mit
Fotografen-Handwerks verließ.             Schwerpunkt Fotojournalismus und
                                          Veranstaltungsfotografie. In dieser
Es folgte Studium und Diplom              ganzen Zeit habe ich mich an ver-
als Fotoingenieur, ein zweites            schiedenen Sammelausstellungen

                   Sportfest auf der Loburg, 24.09.1972                                 Neubau für die Unterstufe, 27.03.1974     Firmung auf der Loburg: v.l.n.r.: Eling, Vogt, Sorge, Schäfer                           Abifeier: Wiegmann und Eling, 17.06.1974
                                                                                                                                                (alles Lehrer) und Bruder Ludwig, 21.12.1974

16 | LEZ                                                                                                                                                                                                                                          LEZ | 17
DIE ALTEN LOBURGER GRATULIEREN BRUDER LUDWIG ZUM 80. GEBURTSTAG
Jugoslawienfahrt 1980
                    In den Sommerferien 1980 organisierte Bruder Ludwig
                    für einige interne Schüler eine Fahrt nach Jugoslawien.

Von der Loburg aus fuhren wir mit   auf dem Foto oben zu erkennen            Ich erinnere mich sehr gerne an die   Lieber Bruder Ludwig,                    Dirk Nölken mit
dem Loburger Bulli über Prien am    ist. Hier sieht man ihn mit Georg        gemeinsame Zeit mit Bruder Ludwig,    ich gratuliere Dir ganz herzlich zu      Br. Ludwig (und
Chiemsee und Bled in Slowenien      Brokamp (links) und Georg Mester         den ich sowohl im Urlaub als auch     deinem 80. Geburtstag und wünsche      Sonnenschutz) auf
zunächst an die jugoslawische       vor dem orangenen Bulli und dem          im Tagesgeschäft als Erzieher im      Dir neben Gottes Segen insbesonde-    dem Campingplatz
Adriaküste auf den heute noch       Gemeinschaftszelt.                       Schloss sehr zu schätzen gelernt      re Glück und Gesundheit.                   bei Klenovica.
existierenden Campingplatz bei                                               habe.
Klenovica.                          Nach dem Urlaub an der Adria fuh-                                               Ich freue mich auf
                                    ren wir über die Plitvicer Seen in die   Insbesondere erinnere ich mich aber    ein Wiedersehen!
Ich erinnere mich an heiße Tage     Nähe von Zagreb wo wir den ehema-        an seine Ruhe und Güte, die ihn bei
mit viel Sonne, gegen die sich      ligen Loburger Erzieher Herrn Ivan       all seinem Tun mit einem zumeist         Dr. Dirk Nölken
Bruder Ludwig mit seinem legen-     Buzanic besuchten und uns nebenbei       schmunzelnden Lächeln begleitet          (auf der Loburg
dären Sonnenhut schützte, wie       noch als Erntehelfer betätigten.         hat.                                      von 1976–1980)

18 | LEZ                                                                                                                                                                       LEZ | 19
Der wertschätzende Blick                                                                                                            Bruder Ludwig –
                         Bruder Ludwig – ein wacher,                                                                                    Mensch, Christ, Ordensmann
                          interessierter Beobachter
                                                                                                                                                 ls
            Christoph Gerdemann hat 1983 Abitur an der Loburg gemacht. Er ist seit November                                            BruLu a er                       Ein Gruß aus Spanien und Bilder
                                                                                                                                              obacht           aus den siebziger Jahren von Ceferino de las Heras
              2019 leitender Pfarrer der Kirchengemeinde Papst Johannes in Hamm-Heesen.                                             stiller Be ra
               Seit 2014 gehört er außerdem dem Priesterrat im Bistum Münster an, dessen                                                 mit Kame
                               Hauptaufgabe es ist, den Bischof zu beraten.

         Lieber Ludwig!                       Die Einladung der LEZ hat mich         den Flugmodellen öfters ausge-
         Ich meine, dass es am Ende der       bewegt, Dir gerne ein paar Zeilen      drückt hast. So manches Mal hat
         Oberstufe war, wo Du uns das „Du“    zu schreiben und in meinen Er-         es Dich beeindruckt, wenn wir von
         angeboten hast.                      innerungen das Echo aufzunehmen,       unseren Testflügen mit abgestürzten
                                                       dass Dein Name in mir aus-    Modellflugzeugen vom Sportplatz
                                                       löst.                         zurückkamen, um am nächsten Tag
                                                                                     wieder mit den reparierten Modellen
                                                       Zunächst möchte ich           einen neuen Versuch zu wagen.
                                                       mich in die Reihe der
                                                       Gratulanten stellen und Dir   Ganz anders dagegen die „Großen“
                                                       ganz herzlich zu Deinem       im Oberstufenbau, den wir ja immer
                                                       80. Geburtstag gratulieren.   auf dem Weg zum Sportplatz und
                                                       Herzlichen Glückwunsch        zurück passieren mussten. Das brach-
                                                       und Gottes Kraft und          te uns manchen Spott ein, wenn sie
                                                       Segen für Dein neues          riefen, die „Schrott-AG“ ist wieder
                                                       Lebensjahr(zent)!             unterwegs.
                                                       Ich sehe Dich oben im
                                                       Schloss in „Deinem“ Foto-     Im Rückblick denke ich, waren wir              Lieber Ludwig!
                                                       labor wirken. Fotoapparat     als Jugendliche der Mittelstufe ganz
                                                       & Br. Ludwig, ein unzer-      schön taff. Unsere Experimentier-              Wie groß der Herrgott ist! Inmitten der Covid-19-Pandemie, die in der ganzen
                                                       trennliches Paar, das sich    freudigkeit und unseren leidenschaft-          Welt so viel Schmerz und Leid verursacht, bekomme ich eine Nachricht, die mich
                                                       gefunden hat und einander     lichen Wagemut ließen wir uns nicht
                                                       treu geblieben ist.           nehmen. Deinen Respekt und Deine               sehr erfreut hat: Sie, lieber Bruder, werden 80 Jahre alt, und ich darf Ihnen einige
                                                                                     Wertschätzung uns gegenüber haben              Glückwunschzeilen schreiben ...
                                                       Was hatten wir gemein-        ihren Teil dazu beigetragen. Dafür
                                                       sam? Unsere Hobbyräume        noch heute ein großes DANKE!
                                                       lagen auf der gleichen                                                                                                                                       14.5.1975 BruLu als Zuschauer
                                                       Etage. Mit ein paar Freun-    Ich wünsche Dir ein schönes
                                                       den werkelte ich im Mo-       Beisammensein und frohe Über-
                                                       dellbau-Raum im Dach-         raschungen an Deinem Festtag.
                                                       geschoss.
                                                                                     Herzliche Grüße aus
                                                       Ich kann mich gut erinnern,   Hamm-Heessen
                                                       dass Du Dein Interesse und
                                                       Dein Staunen über unser              Christoph
                                                       kleinteiliges Arbeiten an           Gerdemann
                                                                                            (Abi 1983)

Christoph Gerdemann mit seinem Modellflugzeug an der
Loburg. Unten: der Modellbau-Raum im Schloss 1981

                                                                                                                             27.1.1976 Schnee auf der Loburg
         20 | LEZ                                                                                                                                                                                                                 LEZ | 21
All diese Bilder hat Ceferino in den 70er Jahren während seiner Zeit an der                                                                                    1974
                                                                   Loburg gemacht und sie uns für die LEZ zur Verfügung gestellt.

... Fast sieben Jahren lang habe ich     Bruder Ludwig, ich danke Gott sehr,
                                                                                                                                                                                                                            Don Ceferino
auf die Loburg verbracht, und Sie        dass ich Sie kennengelernt habe
                                                                                                                                                                                                                            de las Heras,
waren auch da. Von all diesen Jahren     und für die Jahre, die ich mit Ihnen
                                                                                                                                                                                                                            spanischer
habe ich sehr gute Erinnerungen.         zusammenleben durfte. Mein prie-
                                                                                                                                    1975                                                                                    Priester, war
Ich muss sagen, dort habe ich das        sterliches Leben war sehr eng mit
                                                                                                                                                                                                                            von 1971 bis 1977
große Glück gehabt, mit Menschen –       dem Diözesanpriesterseminar ver-
                                                                                                                                                                                                                            Erzieher an der
Lehrern, Erziehern, Angestellten,        bunden, wo ich mehr als zwanzig
                                                                                                                                                                                                                            Loburg. Im Loburg-Heft Nr.
Ordensschwester, Schüler – von           Jahre lang als Erzieher, Professor
                                                                                                                                                                                                                            15 von 1979 steht: „Er wurde als
großem religiösen, menschlichen,         und Regens gedient habe: Ich versi-
                                                                                                                                                                                                                            Erzieher gerade bei den Schülern
intellektuellen und künstlerischen       chere Ihnen, dass das, was ich von
                                                                                                                                                                                                                            besonders geschätzt. Aber auch
Wert zusammen leben zu können.           Ihnen als Mensch, als Christ und
                                                                                                                                                                                                                            in Ostbevern selbst war er durch
                                         als Ordensmann, gelernt habe, mir
                                                                                                                                                                                                                            seine Fastenpredigten bekannt,
Die Schüler nannten Sie immer gerne      in dieser Aufgabe sehr viel geholfen                                                       1977                                    1977                                            im Ortsteil Brock durch seine
„BruLu“, und so erinnere ich mich an     hat.
                                                                                                                                                                                                                            Tätigkeit als ’Ersatzpastor‘...“
Sie. Und in diesen Tagen denke ich                                                                                                  1977                                                                  Betriebsausflug   Die Loburger Schulgemeinde hat
an eines meiner Hobbys, das ich von      Zur Zeit bin ich Pfarrer in der Stadt                                                                                                                                      1975
                                                                                                                                                                                                                            ihn damals mit Tücher winkend
Ihnen gelernt habe: die Fotografie.      Cáceres und stehe kurz vor der
                                                                                                                                                                                                                            in der Allee verabschiedet, als
Die modernen und aktuellen foto-         Pensionierung, denn in etwas mehr
                                                                                                                                                                                                                            er mit seinem Käfer die Loburg
grafischen Geräte haben sich auch        als einem Jahr werde ich 75 Jahre alt.
                                                                                                                                                                                                                            verlies.
stark verändert. Aber damals musste      Vor etwa drei Jahren litt ich an
man etwas über Fokus, Blende und         einer schweren Krankheit, die Gott
Geschwindigkeit lernen. Und vor          der Herr mir als eine große Gnade
allem von der Magie des Fotolabors:      von ihm erfahren ließ. Kurz nach
die Entwicklung der Bilder und           dieser Krankheit kamen einige ehe-                                                                                         1977
allem, was dazugehört. Das hat mir       malige Loburger Schüler, um mit
geholfen, es anderen Schülern und        mir meinen 70. Geburstag zu feiern.
Studenten unserer Bistumsschule          Wunderschön, nicht wahr?                     9.1.1976 Exerzitien in Niederalteich
und Priesterseminars beizubringen.
Auch in ihrem Namen danke ich es         Bruder Ludwig, möge der Herrgott
Ihnen heute.                             Sie immer segnen. Ich bete für Sie
                                                                                                                                                                                                                     1977
                                         und tun Sie es auch bitte für mich.
Und bei dieser Gelegenheit habe ich                                                                                                                                         1.6.1976 letztes Spiel OI
nach Fotos gesucht, die ich damals                       Ceferino de las Heras                                                                                      1974
gemacht und noch behalten habe.
Ich füge einige davon bei, die etwas
                                                                                                  1974
von dem Leben auf der Loburg in
diesen Jahren zeigen, wie dem Tag                                                                 1977
der offenen Tür, die Darstellung
des Jona von Paul Burkhard oder
der sehr suggestive „Indianertag“.
Bei vielen dieser Aktivitäten auf der
Loburg war Ihre Mitarbeit, BruLu,
sehr bedeutsam.
                                          Betriebsausflug 1975

                                  1974                                                           30.5.1976 ND Lager

                                                                                                                                    1976 Abiturientia                                                   2. September 2017
                                                                                                               1974
                                                                                                                                     2.9.2017: Die ehemaligen Loburger Peter Wulfheide, Hans Georg Schroer (beide Abi
                                                                                                                                     1976) und Johannes Mertens (Abschl. 1975) besuchten im September 2017 mit ihren
                                                                                                                                     Frauen Ceferino in Spanien anlässlich seines 70. Geburtstages.
22 | LEZ                                                                          Juni 1976 in der Schweiz                                                                                                                                           LEZ | 23
In der Scheune meiner Erinnerun-      Ich glaube, vor meiner Loburger Zeit-
                                                                                                                                                gen fallen mir zu Br. Ludwig stich-   war er für eine Klassengemeinschaft
                                                                                                                                                wortartige, unsortierte Puzzleteile   der internen Schülerschaft verant-
                                                                                                                                                ein:                                  wortlich, später für die gesamte.
                                                                                                                                                  ein Mensch der leisen Töne,
Mit Br. Ludwig im Sportflugzeug – August 1977
                                                                                                                                                  der sich gern zurücknahm,           Mir fällt es schwer, besondere per-
                                                                                                                                                  bei Schülern und im Erzieher-       sönliche Ereignisse mit ihm zu be-
                                                                                                                 Beim Ausflug 1981                team sehr beliebt,                  nennen, weil er, wie ich meine „in
                                                                                                                 des Erzieherteams                feinsinniger Humor; Jungen          allem so drin war“. In meinem Foto-
                                                                                                                    zu Karneval in                weilten gern in seiner Nähe,        album gibt es nur ein einziges Bild
                                                                                                         Siedlinghausen/Sauerland                 spürte in der Loburger Gemeinde     mit ihm, abgelichtet beim Ausflug
                                                                                                                                                  wo der Schuh drückt,                des Erzieherteams zu Karneval im
                                                                                                                                                  sein Markenzeichen:                 Sauerland.
                                                                                                                                                  Em- und Sympathie (half der in
                                                                                                                                                  Not geratenen kroatischen           Ein Bild für ihn vielleicht kommt
                                                                                                                                                  Familie Buzanic),                   mir in den Sinn:
                                                                                                                                                  ganz stark präsent im Hinter-       Fugen in einer Art „Freundschafts-
                                                                                                                                                  grund des Loburger Alltags;         mauer“, die eine menschenfreund-
                                                                                                                                                  hatte eine seismografische          liche, westfälische Festigkeit zeigt.
                                                                                                                                                  Antenne für Bewegungen und
                                                                                                                                                  Spannungen in der Loburger          Danke, Bruder Ludwig!
                                                                                                                                                  Welt,
                                                                                                                                                  talentiert fürs Finden gemein-      Gratulor und PX= Pleib xsund und
                                                                                                                                                  schaftsstiftender Aktionen:         gottbehütet!!
                                                                                                                                                  u.a. Loburger Allgemeine Zei-                       Ansgar Drees, Pfr.em.
                                                                                                                                                  tung, Bullauge, Foto-AG und der               Spiritual von 1975 bis 1983

                         80 Jahre
                                                                                                                                                  Schülerladen.

                                                                                                                                                Loburger Momente mit „Spiri“ Ansgar Drees

                   Br. Ludwig Lefering
                      Grußwort und Glückwunsch für Br. Ludwig Lefering zum
                                                                                                                                      schnitt
          80. Lebensjahr von Pastor Ansgar Drees, acht Jahre lang Spiritual an                                                          ar
             der Loburg (1975–1983). Nun ist er wieder nach Vreden gezogen,
                                                                                                                                    a-Ha
                                                                                                                                 on

        nachdem er in den letzten 13 Jahren drei Gemeindefusionen erlebt hat.
                                                                                                                               or

                                                                                                                                 C
                                                                                                                              it
                                                                                                                Ansgar Drees m

        Glück und Segen und Gott Dank,          der Canisianergemeinschaft, vier       des II. Vat. Konzils eine Kirche im
        lieber Bruder Ludwig, möchte ich        Frauen als Erzieherinnen in den        Kleinen. Ich bin dankbar für die
        Dir herzlich aussprechen für Dein       Unterklassen, vier/fünf Ordens-        Erfahrung lebendiger Liturgie aller –
        Leben an der Loburg!                    chwestern von der göttlichen           in den Hausgemeinschaften und im
                                                Vorsehung in Küche, Krankenstation     Kirchengebäude St. Johannes. Was
        Acht Jahre durfte ich mit Dir           und Sakristei, drei Präsides u. zwei   haben wir nicht alles auf die Beine
        dort als „Spiri“ von Mai 1975 bis       Direktoren im Gymnasium.               gestellt? In all dem lebte und arbei-
        Sommer 1983 arbeiten und leben.                                                tete Bruder Ludwig in der „r.k. Oase
        Es war eine bewegte Zeit! Im                                                   Loburg“.
        Internat mit damals noch (!) drei       Schule und Internat (anfangs mit
        Mitbrüdern, drei oder vier Brüdern      ca. 200 Jungen): im Nachschwung

        24 | LEZ                                                                                                                                                                                                              LEZ | 25
Bruder Ludwig –
           ein verlässlicher Partner
  Ein Geburtstagsgruß für Bruder Ludwig von Hans Döink, Pfarrer (im Ruhestand) in der
    Gemeinde Liebfrauen in Bocholt und ehemaliger Präses der Loburg (1978–1982).

Lieber Bruder Ludwig,                     hatte und habe Sie in Erinnerung          ein glaubwürdiger Christ und
zur Vollendung Ihres 80. Lebens-          als einen geistig jung gebliebenen        Ordensmann. Sie verkörpern für
jahres gratuliere ich Ihnen herz-         Menschen. Sie waren nah bei den           mich, „was die Brüdergemeinschaft
lich. Ich wünsche Ihnen eine schö-        Menschen und hatten immer guten           der Canisianer möchte
ne Feier und vor allem Kraft und          Kontakt zu ihnen. Sie waren ein ver-        verwurzelt in Gott
Lebensfreude für die kommenden            lässlicher Partner, der Verständnis         verbunden in Gemeinschaft
Jahre. Gott behüte Sie!                   für die Menschen hatte und sich             verpflichtet den Menschen leben.“
                                          unaufgeregt um sie kümmerte, das
Als ich die Nachricht von Ihrem           gilt besonders für die Schüler jegli-     Dafür danke ich Ihnen und beglück-
Geburtstag bekam, wurde mir               chen Alters.                              wünsche Sie.
bewusst, dass ich schon vor 38                                                                        In Verbundenheit
Jahren die Loburg verlassen habe          Dass Sie „da waren“ ist ein weiteres                          Ihr Hans Döink
und wir danach nur selten Kontakt         Merkmal, das mir einfällt, wenn ich
hatten.                                   an unsere gemeinsame Zeit denke.
                                          Sie waren kaum einmal ein paar
Erstaunt hat mich auch, dass Sie          Tage von der Loburg abwesend –
schon 80 Jahre alt werden. Ich            auch in den Ferien waren Sie der             Dr. Hans Döink
                                          Hüter des Schlosses. Sie hatten              war von 1978
                                          immer ein wachsames Auge auf                 bis 1982 Präses
                                          die großen und kleinen Belange der           an der Loburg.
                                          Loburg und haben das Miteinander             Er wurde mit
                                          kreativ gestaltet. Ich denke an die          einem legendär-
                                          Bücherei und den Schülerladen.               en Fußballspiel beim
                                                                                       Sommerfest 1978 als Nachfolger
                                          Lieber Bruder Ludwig, Sie sind               von Ulrich Zurkuhlen vorgestellt.
                                          ein liebenswürdiger Mensch und

Das Fußballspiel zwischen „Weihrauch“ und „Zeigestock“ beim Sommerfest 1978 gewannen die Priester mit 5:3 Toren.
Es gibt im Loburger Bildarchiv einige Bilder dazu. Gut möglich, dass diese Bilder Bruder Ludwig gemacht hat, der näm-
lich offensichtlich selbst nicht mitgespielt hat. Die Bilder oben zeigen Präses Döink im Gespräch mit Schuldirektor Josef
Stenmans. Vorne rechts mit Mütze ist Ulrich Zurkuhlen, links der damalige Präfekt Walter Karius zusehen. Unten rechts hin-
ter Döink Ceferino de las Heras. Auf der gegenüberliegenden Seite sind viele weitere Lehrer, Erzieher und andere Mitarbeiter
der damaligen Zeit zu sehen, unter anderem Spritual Ansgar Drees, Ewald Brünen, Theo Schäfer, Manfred Pieper, Werner
Grandjean, Heinz-Josef Zumhasch, Ivan Buzanic, Norbert Hübner, Friedrich Eling und Salvatore Virga.

26 | LEZ                                                                                                                       LEZ | 27
Immer da, immer nah,                                                                                         Lieber Bruder Ludwig,
                                                                                                                           als ich am Karfreitag diesen Jahres

               immer ansprechbar.
                                                                                                                           die Liturgie aus dem Canisiushaus
                                                                                                                           mitfeierte, da kamen Sie für einige
                                                                                                                           Augenblicke ins Bild: Sie saßen hin-
                                                                                                                           ten, mit dem groß karierten Hemd,
                                                                                                                           gerade und aufrecht, und eben nur
                     Ein Geburtstagsgruß für Bruder Ludwig Lefering von Josef Leyer, Pfarrer                               von hinten von der Kamera ein-
                                                                                                                           gefangen ... und so habe ich sie
                     in der Gemeinde Heilig Kreuz in Heek und ehemaliger Spiritual an der
                                                                                                                           auch in Erinnerung: zurückhaltend,
                     Loburg (1989–1994).                                                                                   freundlich, manchmal etwas tro-
                                                                                                                           cken, gerade und aufrecht ... und
                                                                                                                           Sie haben sicher manche Fäden im
           „Bruder, Bruder, Bruder“ –    Den Menschen ein Bruder sein, das        Begabungen und Grenzen, seinem           Hintergrund gesponnen – Fäden
so erklang es immer wieder zu meiner     haben Sie gelebt.                        Ansehen und seinem Wesen einma-          eines Heimnetzes für die Schüler,
Zeit an der Loburg im Treppenhaus                                                 lig. Menschen in ihrer Einmaligkeit      damit sie sich einigermaßen auf der
des Schlosses. Zunächst leise und        Verlässliche Präsenz                     sehen und annehmen und das mit           Loburg geborgen und getragen fühl-
doch schon vernehmbar, dann lauter       Ob im Schloss, auf dem Gelände, im       Liebe, war Ihr Credo, Bruder Ludwig.     ten ...
und eindringlicher und dann über-        Schülerladen, in der Bücherei, bei der   Solche Liebe vollbringt in der Tat
laut, fast schreiend Sie herbeirufend.   Foto-AG – Sie wohnten und lebten         Wunder. Sie waren ein Bruder in der      Zum 80. Geburtstag gratu-
„Bruder, Bruder, Bruder“ – öffne den     im Schloss. Wir schenkten Ihnen          Familie der Loburg.                      liere ich Ihnen ganz herz-
Schülerladen, wir möchten einkau-        damals ein großes „Ortschild“ mit                                                 lich und wünsche Ihnen,
fen, wir sind hungrig, es warten         der Aufschrift „Schloss Ludwigslust“.    Bescheidener Glaubenszeuge               dass Sie sich auch an
schon so viele.                          Es fand seinen Platz neben der           Das religiöse Profil von Schule und      Ihrem Lebensabend von
Sie, Bruder Ludwig ließen sich nicht     Wohnungstür. Nicht nur während           Internat war Ihnen sehr wichtig:         Gottes Liebe und Treue
so schnell aus der Ruhe bringen.         der Schulzeit, sondern auch in der       Gottesdienste, Exerzitien und Glaube     aufgefangen und getra-
Sie hatten aber immer ein offenes        Ferienzeit war „Die Loburg“ Ihr          im Alltag der Loburg. Sie wollten ein-   gen wissen.
Ohr für die Wünsche und Anliegen         Zuhause und Ihr Arbeitsplatz.            fach nur „Bruder“ sein, nicht mehr                     Ihr Egbert Reers
der Schüler. Sie waren der letz-                                                  und nicht weniger, ein Bruder in der             Spiritual von 1983 bis 1988
te Bruder an der Loburg aus der          Geschenkte Sympathie                     Spur von Jesus, unserem Bruder.
Brüdergemeinschaft der Canisianer.       Sie, Bruder Ludwig, begeg-                                                          Pfr. Egbert Reers war von 1983
                                         neten    Kindern,      Jugendlichen      Lieber Bruder Ludwig: Sie waren            bis 1988 Spiritual an der Loburg.
Bruder, das war nicht nur Ihr Status     und Erwachsenen immer mit                immer ein Mensch im Hintergrund,           Er trat die Nachfolger von Ansgar
und Ihr Titel. „Bruder“, das hat Sie     Freundlichkeit, Offenheit, Respekt       bescheiden und engagiert: An Ihrem         Drees an. Reers wurde dann
geprägt und das haben wir alle in        und Sympathie. Sie trugen zu einer       80. Geburtstag stehen Sie zurecht im       Pfarrer in St. Josef (Kinderhaus/
den fast 40 Jahren Ihres Wirkens            Atmosphäre bei, dass Menschen         Mittelpunkt.                               Sprakel) in Münster, später
an der Loburg gespürt:                          sich an der Loburg wohl-                                                     Klinikseelsorger (bis 2017) an
Immer da, immer nah,                               fühlen konnten – Externe       Herzliche Glückwünsche und Gottes          der Uniklinik Münster.
immer ansprechbar.                                   und Interne, Lehrer und      Segen für die Zukunft vom ehema-
                                                      Lehrerinnen, Schüler,       ligen „Spiri“
                                                       Erzieherinnen      und                             Josef Leyer
                                                       Erzieher und Menschen
                                                       in ganz verschiedenen
                                                       Tätigkeitsbereichen in       Josef Leyer war 1989 bis 1994
                                                      Schule und Internat.          Spiritual an der Loburg. Er war
                                                                                    der 8. Spiritual der Loburg.
                                                    Geschätzte Einmaligkeit         Vorgänger waren unter ande-
                                                  Jeder Mensch ist mit              rem Dr. Werner Thissen (spä-
                                                    seiner Herkunft und             terer Erzbischof von Hamburg),
                                                          Prägung, seinen           Ansgar Drees und Egbert Reers.

                                                                                                                           Egbert Reers auf dem Balkon            Mitarbeiter-Umtrunk oder ähnliches bei Spritual Egbert Reers 1986
                                                                                                                           seiner ersten Wohnung im Turmbau

28 | LEZ                                                                                                                                                                                                                  LEZ | 29
Ich glaube,
           Aus                                                                                                Bruder, es war
           Schwester                                                                                             eine kleine
                                                                                                             Überforderung!
           Giselhilds                                                                                                Oder??

           Fotoalbum

                                          Tagesausflug zur Insel Borkum: Sr. Hermine, Ehepaar
                                          Naschert, Frau Weiligmann aus Westbevern (Sr. Hermines
                                          Schwester) und zwei Fremdsprachenassistentinnen.
                                          (Moskau und Makiko aus Japan)

            Die kleine hilflose Dohle ( Jako) konnten wir nach
            etlichen Wochen gestärkt fliegen lassen.

                                                                                                   Etwas Zeit für Muße
                                                                                                   muss sein, auch für
                                                                                                   Bruder Ludwig.

                                                                                                   Im Schwesterngarten mit
                                                                                                   „Spiri“ Leyer, Sr. Isburga,
                                                                                                   Sr. Dilecta, Sr. Hermine und
                                                                                                   ich als Fotografin.
                                                                                                   Das waren Zeiten!!!!

30 | LEZ                                                                                                      LEZ | 31
Gemütlicher Abend
    bei Karin Dehne
    auf dem Balkon

     Besichtigung der
       Storchenklinik.
Acht Tage Loburg-Ost
in den Osterferien bei
 Pfarrer Nöhring kurz
vor der Grenzöffnung.

        Abschied von
der Loburg, Juni 2005

32 | LEZ                 LEZ | 33
BLICK INS ARCHIV

                     Der Chronist
      der Herzen

 Es ist Bruder Ludwig zu verdanken, dass die Loburg und wir Ehemaligen so ein großes                               Das Fotolabor im Schloss war Treff- und Angelpunkt             von Bruder mit seiner Kamera eingefangen und landete
   Bildarchiv haben. Sein Talent, sein Knowhow und seine Freude an Fotografie hat er                               für alle, die sich für Fotografie interessierten. Kaum         in einer Endlos-Schleife von Bildern aus dem Loburger
                                                                                                                   jemand, der hier nicht einen Fotokurs absoviert hat. Im        Leben in einem vedunkelten Raum im Schloss. Im
  immer gern an die Schüler weitergegeben, wie zum Beispiel auch an Joachim Badura
                                                                                                                   Loburger Bildarchiv, welches mittlerweile digitalisert         Schloss entstand auch seit 1977 die Loburger Allgemeine
 (siehe Seite 16). Immer auf der Suche nach dem perfekten Bild ist Br. Ludwig 38 Jahre                             vorliegt, zeugen zahlreiche Bilder aus vergangener Zeit        Zeitung (LAZ) und später brachte Br. Ludwig auch die
    an der Loburg fotojournalistisch unterwegs gewesen und hat so manche Loburger                                  von Experimenten mit Licht und Schatten oder von               erste „LEZ“ auf den Weg, um eine Möglichkeit zu bieten,
                Ereignisse seiner Zeit dokumentarisch festhalten können.                                           Versuchen, Bewegung bei Sportveranstaltungen einzu-            dass die Ehemaligen sich wiederfinden und austauschen
                                                                                                                   fangen, meist in schwarzweiß.                                  können. Auch die Ehemaligenkartei wurde von Br.
                                                                                                                                                                                  Ludwig geführt und akribisch gepflegt. Wer sonst, wenn
Egal, was an der Loburg gerade los ist: Br. Ludwig,       hat Br. Ludwig schon früh das „Bullauge“ ins Leben       So entstanden nicht nur dokumentarisch wertvolle               nicht er, hatte hier immer die besten Kontakte.
der rasende Reporter, ist mit seiner Kamera nicht weit    gerufen. Dieses „Loburger Wochenblatt“ wurde an den      Bilder von Sportveranstaltungen wie Bundesjugend-
weg. Noch heute, wenn in Münster etwas besonderes         damals in jedem Gebäude an zentraler Stelle vorhan-      spielen und Waldläufen aus den 70er und 80er Jahren,           Ich hatte Bruder Ludwig zwar nicht als Erzieher, aber
stattfindet, treffe ich ihn hin und wieder, immer im      denen „Schwarzen Brettern“ ausgehängt – im Gegensatz     auch Aufnahmen der Loburger Gebäude und Räume,                 auch ich habe ihn immer als Fels in der Brandung und als
Hintergrund, aber das Geschehen gut im Blick, so wie er   zu den später entwickelten „Loburger Nachrichten“, die   gerade auch die im Schloss, aus einer Zeit, als wir alle nur   Loburger Institution wahrgenommen, im Schülerladen,
es an der Loburg auch gehalten hat. Schon früh hat er     mit nach Hause gegeben wurden. Das „Bullauge“ hat        aus einer gelben Telefonzelle nach Hause telefonieren          der Bücherei oder bei den Fahrten nach Münster im
mit seinen Fotos das Redaktionsteam der „Loburg“, die     jeden Loburger durch kurze Informationen auf dem         konnten und nicht wie heute, wo wir mit unserem eige-          Loburger Bulli an den Donnerstagen. Ich danke
alle zwei Jahre erschien, um Dr. Paul Becker, Hermann     Laufenden gehalten. Wir erfuhren so regelmäßig von       nen Smartphone Bilder im Überfluss machen, um diese            ihm für die vielen Jahre seines Lebens, die
Wiegmann und Ernst Maas unterstützt. „Die Loburg“         Terminen und Veranstaltungen an der Loburg, gerade       genauso schnell wieder zu löschen. Neben den selbstent-        er der Loburger Gemeinde zugute hat
ist nach dem Jubiläumsband von 1998 mit einem verän-      auch für uns Interne ein wichtiges Nachrichtenportal –   wickelten Schwarzweiß-Fotos hat Bruder auch Farb-Dias          kommen lassen, und die dort deutlich
derten Konzept im Jahr 2002 neu erschienen. Auch hier     lange vor Internet, E-Mail und Smartphones mit Termin-   gemacht und ich erinnere mich an viele Diashows an den         Spuren hinterlassen haben. Happy
hat er bis zu seinem Abschied im Jahr 2005 mitgewirkt.    Apps oder WhatsApp.                                      besonderen Tagen wie den Sommerfesten oder Tagen               Birthday, Bruder Ludwig!
Neben zahlreichen typografisch gestalteten Plakaten                                                                der offenen Tür. Jeder Schüler wurde irgendwann mal                               Philipp von Ketteler
                                                                                                                                                                                                            (Abitur 1987)

34 | LEZ                                                                                                                                                                                                                         LEZ | 35
Sie können auch lesen