Verlieren die Versicherer an Relevanz für den Lebensstil ihrer Kunden?

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WHITE PAPER

Verlieren die Versicherer an Relevanz
für den Lebensstil ihrer Kunden?
Was Versicherungsnehmer 2022 von
der Assekuranz erwarten

                 Im Guidewire Survey Report 2022 liefern die Verbraucher Einblicke in ihre Haltung
                 zur Versicherungsbranche im Allgemeinen sowie zu ihrer Einschätzung von Produkten
                 und Services. Insbesondere auf dem Hintergrund der aktuellen Inflation und des
                 steigenden Klimarisikos zeigt der Report auf, wie die Haltung der Verbraucher sowie
                 ihre Erwartungen an die Versicherer sich ändern. Beim Thema Nachhaltigkeit werden
                 die Versicherer zunehmend von den Verbrauchern in der Pflicht gesehen, einen
                 aktiven Beitrag zu leisten. Die Studie wirft zusätzlich einen Blick auf die Akzeptanz
                 der Versicherungsnehmer von nutzungsbasierten Tarifmodellen – auch im Vergleich
                 zur letztjährigen europäischen Studie. Hier ist die Datensicherheit ein zentrales
                 Thema. Darüber hinaus beleuchtet die Studie die Offenheit der Verbraucher für
                 Embedded-Insurance-Konzepte und die Wechselwilligkeit bei der Kfz-Versicherung.
VERLIEREN DIE VERSICHERER AN RELEVANZ FÜR DEN LEBENSSTIL IHRER KUNDEN?
                                                       WAS VERSICHERUNGSNEHMER 2022 VON DER ASSEKURANZ ERWARTEN

Der Lebensstil im Wandel – die Distanz zwischen Verbrauchern und Versicherern wird größer
Der Vorjahresvergleich zeigt eine positivere Haltung der Verbraucher gegenüber den Versicherern: mehr als ein Drittel (34 %) hielt 2021
Versicherer noch für nötig, jedoch lästig – in der Umfrage 2022 hingegen teilen 19 Prozent der Befragten diese Ansicht. Dabei lässt sich ein Trend
bezüglich des Alters der Befragten erkennen: während 20 Prozent der 18-24-jährigen Versicherer so einschätzen, steigt dieser Anteil stetig, bis er
bei Befragten über 55 Jahren bei 36 Prozent liegt.

Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten darauf zu, was Sie über Versicherungsunternehmen denken?

                   Versicherungen sind notwendig, jedoch unpraktisch                     19%

              Sie verkaufen überteuerte Produkte und es ist schwierig,
                                                                                     14%
                                     im Schadenfall Geld zu erhalten
                   Sie verstehen mich und ich weiß ihre Produkte und
                                                                                         20%
                                        Dienstleistungen zu schätzen

   Versicherungen sind für mich und meinen Lebensstil nicht relevant                           30%

                              Nicht zutreffend: Ich habe keine Meinung
                                                                               3%
                                         zu Versicherungsunternehmen
                      Keine der aufgeführten Aussagen trifft darauf zu,
                                                                                5%
                       was ich über Versicherungsunternehmen denke

            Ich bin unsicher, ob ich Versicherungen abschließen sollte              9%

Die Wahrnehmung von Versicherern als „lästig, aber nötig“ ist in den anderen europäischen Märkten weit verbreiteter als in Deutschland. Jeweils
rund ein Drittel der Studienteilnehmer aus Großbritannien (36 %), Frankreich (28 %) und Spanien (39 %) dachten 2022 so über ihre Versicherer.

Von einer ausschließlich positiveren Wahrnehmung zu sprechen, wäre jedoch voreilig – 2021 hielten 5 Prozent der Befragten aus Deutschland
Versicherer für sich und ihren Lebensstil nicht relevant, 2022 schoss dieser Anteil auf knapp 30 Prozent. Diese Ergebnisse offenbaren einen Bedarf
für mehr Kundennähe, individuellere Versicherungspakete und eine optimierte Kundenerfahrung. Unterstrichen werden diese Ergebnisse durch
die Diskrepanz zu den anderen Märkten. Befragte aus Spanien, Großbritannien und Frankreich sahen Versicherungen für ihren Lebensstil als
relevanter an: Für 7 Prozent der französischen Befragten waren Versicherer nicht relevant für ihren Lebensstil – bei Teilnehmern aus den anderen
Märkten waren es noch weniger.

Eine Wertschätzung der Produkte und Dienstleistungen von Versicherern, sowie das Gefühl von ihnen verstanden zu werden, kann insgesamt nur
jeder fünfte (20 %) bestätigen. Bei dieser Fragestellung ist der Ergebniskorridor aus den einzelnen Märkten eng geschnitten, mit 17 Prozent der
Briten am unteren Ende und 22 Prozent der Spanier am oberen Ende – durch nur geringe Unterschiede zeichnet sich ein einheitliches Bild ab.
Für ein Viertel der Briten (25 %), knapp ein Drittel der Franzosen (32 %) und ein Fünftel der Spanier (23 %) sind Versicherer zögerlich bei der
Anspruchsabwicklung und bieten überteuerte Produkte. Unter deutschen Befragten fällt diese negative Einschätzung mit 14 Prozent milder aus.
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VERLIEREN DIE VERSICHERER AN RELEVANZ FÜR DEN LEBENSSTIL IHRER KUNDEN?
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Unsicher, ob sie eine Versicherung überhaupt benötigen, sind unter allen Befragten eher die Deutschen (9 %). Denn in allen anderen Märkten
hinterfragen weniger als 3 Prozent, ob sie eine Versicherung brauchen.

Bei einem Drittel (32 %) der Teilnehmer aus Deutschland hat sich die Einschätzung der Versicherer innerhalb der letzten 12 Monate zum Positiven
verändert. Jedoch sind 28 Prozent der Ansicht, Versicherer hätten nicht genug getan, um den Menschen zu helfen; hier gibt es keine Veränderung
gegenüber der letztjährigen Studie. In den anderen Ländern ist die Haltung gegenüber den Versicherern kritischer. In Spanien haben 22 Prozent
der Befragten eine positivere Wahrnehmung als vor einem Jahr (Frankreich 20 %, Großbritannien 13 %). Ein unverändert positives Bild wird von
einem Viertel aller Befragten aus Großbritannien (24 %), Deutschland (25 %) und Spanien (25 %), sowie einem Fünftel (21 %) der Befragten aus
Frankreich, bestätigt.

Wie hat sich im Laufe der vergangenen 12 Monate Ihre Meinung über Versicherungsunternehmen geändert?

    Meiner Meinung nach hat die Versicherungsbranche nicht ausreichend
                                                                                              28%
             viel zur Unterstützung bedürftiger Menschen unternommen

                         Meine Meinung ist unverändert: Ich hatte bereits eine
                               positive Einstellung zur Versicherungsbranche                25%

            Ich habe eine positivere Einstellung zur Versicherungsbranche,
            da Versicherungsunternehmen Maßnahmen zur Unterstützung                             32%
                                             von Menschen ergriffen haben
                         Meine Meinung ist unverändert: Ich hatte bereits eine
                               negative Einstellung zur Versicherungsbranche      10%

                               Nicht zutreffend: Ich habe keine Meinung dazu     4%

                                                     Anderes (bitte angeben)     1%

Die Verbraucher suchen nach der Sparschraube
Die globale wirtschaftliche Lage versetzt die Verbraucher in Unruhe. Steigende Zinsen in mehreren Märkten, der Konflikt in der Ukraine und die
daraus folgenden Verwerfungen bei Energiepreisen, sowie die Nachwehen der Pandemie verunsichern nicht nur Wirtschaftsakteure, sondern
auch die Endverbraucher. Insgesamt 87 Prozent der Befragten aus allen vier Ländern sind auf Grund der steigenden Lebenshaltungskosten
besorgt. Die deutschen Verbraucher sind mit mehr als vier von fünf (80 %) der Befragten am wenigsten beunruhigt, während unter den
spanischen Teilnehmern 93 Prozent Bedenken haben. Diese wirtschaftliche Sorge schlägt sich auch in der Einstellung der Befragten zu ihren
Versicherungsausgaben nieder: Mehr als die Hälfte aller Befragten (56 %) hält es für wahrscheinlich, dass sie angesichts der steigenden
Lebenshaltungskosten bei ihren Versicherungsausgaben sparen werden. Eine Sonderstellung nehmen hier die britischen Verbraucher ein: 28
Prozent der Befragten würden auf keine ihrer Versicherungen verzichten wollen. Etwas mehr als die Hälfte der Briten (52 %) hält Einsparungen

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VERLIEREN DIE VERSICHERER AN RELEVANZ FÜR DEN LEBENSSTIL IHRER KUNDEN?
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generell für unwahrscheinlich. Ein Fünftel der Briten (21 %) hält sie sogar für sehr unwahrscheinlich – während in den anderen drei Märkten
jeweils weniger als 10 Prozent so denken. Die Deutschen würden am ehesten bei der Reiseversicherung (35 %), der Fahrradversicherung (34 %)
und der Hausratversicherung (24 %) sparen.

Wenn Sie angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten nicht verpflichtende Versicherungen (wie Hausratversicherung)
kündigen würden, um Geld zu sparen – welche der folgenden Versicherungen würde das betreffen? (Bis zu 3 Optionen auswählen)

                                                                            Nicht zutreffend – ich würde
                               Reise                       35%                                                      11%
                                                                            keine Versicherung kündigen

                             Fahrrad                       34%                      Keine der genannten          9%

                 Hausrat (Fernseher,                 24%                            Krankenversicherung               15%
               Kleidung, Möbel etc.)

                            Haustier               21%                                Einkommensschutz                16%

          Datenschutz-Versicherung                 26%

Die Kunden greifen lieber zum Hörer
Die Zufriedenheit der Kunden mit dem Service ihres Versicherers hat sich im Vergleich zum Vorjahr bei den deutschen Befragten leicht
verbessert: mehr als Zwei-Drittel (70 %) berichten, dass Servicemitarbeiter während des Gesprächs über die für die Abwicklung ihres Anliegens
notwendigen Informationen verfügten. Im Jahr 2021 waren 66 Prozent dieser Meinung. Unter britischen Befragten hingegen konnte nur etwas
weniger als die Hälfte (49 %) bestätigen, dass der Kundenservice die erforderlichen Informationen zur Hand hatte.

Hatten Sie beim letzten Gespräch mit Ihrem Versicherer den Eindruck, dass der Kundendienstmitarbeiter alle Informationen
über Sie hatte, die er brauchte, um Ihnen zu helfen?

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Die Art und Weise der Kontaktaufnahme bei einem Schadenfall wurde ebenfalls unter die Lupe genommen und liefert interessante Einblicke: Der
in allen Märkten am meisten bevorzugte Kontaktkanal (65 %) ist ein Telefongespräch. Hier lässt sich beobachten, dass 52 Prozent der jüngeren
Teilnehmer aus der Altersgruppe 18-24 Jahren ein Telefonat bevorzugen, dieser Anteil aber mit steigendem Alter größer wird. Bei Teilnehmern
über 55 Jahren liegt er bei fast Drei-Viertel (72 %). Die Mittel zur Kontaktaufnahme zweiter und dritter Wahl sind E-Mail (42 %) und mobile Apps
(29 %); in Spanien sind mobile Apps (35 %) der E-Mail-Kommunikation (29 %) sogar überlegen.

Nehmen wir an, Sie möchten Ihren Versicherer aufgrund eines Schadenfalls kontaktieren – welchen der folgenden Kanäle
würden Sie, wenn überhaupt, bevorzugt verwenden? (Wählen Sie alle zutreffenden Optionen aus)

Embedded Insurance: Akzeptanz bei jüngeren Verbrauchern
Die Hälfte (50 %) aller Befragten steht dem Konzept Embedded Insurance positiv gegenüber und wäre bereit, die Versicherung der nächsten
großen Anschaffung beim Hersteller selbst abzuschließen. Auch bei diesem Thema lässt sich eine Alterskorrelation feststellen: 63 Prozent der
18-24-Jährigen sind offen für solche integrierten Versicherungen, dieser Anteil sinkt jedoch mit wachsendem Alter stetig, bis er unter den Über-
55-Jährigen nur noch bei 35 Prozent liegt. Erwähnenswert ist jedoch auch, dass bei allen Teilnehmern ein hohes Maß an Unentschlossenheit
bezüglich Embedded Insurance besteht. In Großbritannien (30 %), Frankreich (22 %), Deutschland (22 %) und Spanien (27 %) sind jeweils
etwas mehr oder etwas weniger als ein Viertel aller Teilnehmer unentschlossen, ob sie Embedded Insurance bei ihrer nächsten großen
Anschaffung begrüßen würden, oder nicht. Hier lässt sich wieder eine Alterskorrelation feststellen, denn nur 18 Prozent der 18-24-Jährigen sind
unentschlossen, während dieser Anteil mit steigendem Alter wächst, bis er unter den Über-55-Jährigen 33 Prozent erreicht. Die Vermutung, dass
ältere Generationen dem Konzept von Embedded Insurance auf Grund seiner Neuheit noch kritisch gegenüberstehen, liegt nahe.

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VERLIEREN DIE VERSICHERER AN RELEVANZ FÜR DEN LEBENSSTIL IHRER KUNDEN?
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Unternehmen wie Tesla, IKEA oder Amazon bieten jetzt eigene Versicherungen für die bei ihnen gekauften Produkte an. Wenn Sie
das nächste Mal eine größere Anschaffung machen (und z. B. ein Auto, ein Fahrrad, ein Sofa, einen Laptop kaufen), würden Sie es
dann begrüßen, wenn das Unternehmen, das Ihnen das Produkt verkauft hat, auch die Produktversicherung übernimmt?

Unterstützung bei der Schadenprävention stärker gefragt
Das Interesse der deutschen Verbraucher an Präventionsleistungen seitens der Versicherer ist im Vergleich zur Vorjahresstudie gewachsen. 82 Prozent
der Befragten würden einen Dienst ihres Versicherers nutzen, der Warnungen liefert, um Schäden zu verhindern – im Vorjahr waren es 76 Prozent.
Das größte Interesse an Präventionsdiensten besteht in der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren (80 %). Das Interesse nimmt in den folgenden
Altersgruppen zwar kontinuierlich ab, doch beträgt es in der Altersgruppe ab 55 Jahren immerhin noch 66 Prozent. Im Ländervergleich führt
Deutschland, in den anderen drei Ländern ist das Interesse an Präventionsdiensten geringer (Frankreich 67 %, Großbritannien 61 %, Spanien 74 %.)

Wenn Ihr Versicherungsanbieter nicht nur Verluste abdecken, sondern auch einen Service anbieten würde, mit dem Sie
Warnhinweise erhalten, um Schadenfällen vorzubeugen, würden Sie diesen Service nutzen?

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Steigendes Interesse an UBI
Usage based isurance (UBI), oder nutzungsbasierte Versicherungen, werden im deutschen Markt immer stärker begrüßt. Fast ein Drittel (32 %) der
befragten Deutschen haben bereits eine nutzungsbasierte Versicherung, während 44 Prozent zwar keine hat, den Mehrwert des Konzepts aber
erkennen kann. In der Umfrage aus dem letzten Jahr hatte im Vergleich nur ein Viertel (25 %) bereits eine UBI. Diejenigen, die schon über eine
UBI-Police verfügen, nennen mehr Flexibilität (32 %), eine kostspieligere herkömmliche Police (32 %), oder die Tatsache, dass UBI-Policen besser
zum Lebensstil der Beteiligten passen (34 %) als Gründe für ihre Entscheidung.

Allerdings bestehen unter den befragten Versicherungsnehmern Bedenken bezüglich ihrer Daten, die bei UBIs erhoben werden. Der Aussage,
dass UBIs einen zu großen Verlust von Privatsphäre mit sich ziehen, stimmt mehr als jeder zweite Befragte aus Deutschland (56 %) zu. Nur unter
den spanischen Befragten findet sich mit 59 Prozent ein größerer Anteil an Befragten, der dieser Ansicht ist. Es lohnt sich jedoch auch, genauer
hinzuschauen: Denn insgesamt lehnen nur 16 Prozent der Teilnehmer die Aussage explizit ab. Auch hier herrscht unter den Befragten noch
große Unsicherheit, denn knapp ein Drittel (34 %) der Befragten stimmt der Aussage weder zu, noch lehnen sie diese ab. Und dass Versicherer
längerfristig gesehen aus UBI-Policen mehr Profit ziehen als aus herkömmlichen Versicherungspolicen, hält fast die Hälfte aller Befragten (49 %) für
wahrscheinlich. Auch hier lässt sich jedoch eine Unentschlossenheit unter den Teilnehmern erkennen; 40 Prozent der Befragten konnten die Aussage
weder bejahen noch verneinen. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Verbraucher dem Konzept von UBIs offen gegenüberstehen. Der Großteil
sieht den Mehrwert der modernen Policen, weiß jedoch eventuell nicht genug über die potenziellen Nachteile oder Risiken, um UBIs zu vertrauen.

Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?

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Die Sorge um die Daten
Im Kontext der Datenerhebung bei UBIs beleuchtet die Studie die generelle Einstellung der Versicherungsnehmer zum Umgang mit ihren
Daten. Drei von zehn (30 %) befürwortet die Datenerhebung, da dadurch die Dienstleistungen der Versicherer verbessert und Preise für
Nutzer mit geringem Schadenrisiko verringert werden könnten. Lediglich Studienteilnehmer aus Großbritannien sind hier skeptischer, nur
ungefähr jeder Fünfte (24 %) kann dieses Vorgehen befürworten. Das Misstrauen der älteren Bevölkerung gegenüber Versicherern im digitalen
Kontext der Datenerhebung lässt sich auch bei dieser Fragestellung erkennen. 37 Prozent der 18-24-Jährigen glaubt an Preisverbesserung und
Dienstleistungsoptimierung durch Datenerhebung seitens der Versicherer – dieser Anteil schrumpft stetig mit steigendem Alter, bis er bei den
Über-55-Jährigen 26 Prozent erreicht. Warum Versicherer diese Daten erheben möchten, verstehen wiederum mehr als ein Drittel (36 %) der
Befragten – dieses Drittel würde es jedoch trotzdem bevorzugen, wenn Versicherer diese Daten nicht erheben würden. Gar kein Verständnis für
diesen Hunger nach Daten haben andererseits 27 Prozent der Befragten; für dieses Viertel fühlt es sich nach einer Verletzung der Privatsphäre
an. Rund ein Viertel (26 %) der deutschen Befragten wäre am ehesten bereit, Echtzeitdaten über die Rohrleitungen ihres Zuhauses zu teilen, um
Rohrbrüche zu erkennen. Echtzeitdaten zu ihrem Fahrverhalten zu teilen, kann sich ebenfalls ein Viertel (25 %) der Befragten aus Deutschland
vorstellen.

Welche der folgenden Aussagen trifft auf Sie zu?

Nachhaltigkeit: Versicherer in der Pflicht
Durch soziale Inflation steigt weltweit der Druck auf Unternehmen, sich mit ihren Mitteln der Bekämpfung globaler Problematiken anzuschließen.
Unter den Befragten aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Spanien lässt sich diese Wahrnehmung bestätigen. Jeder dritte
Studienteilnehmer ist der Meinung, Versicherer sollten sich mit ihrem Profit mehr am Umweltschutz beteiligen und nachhaltige Start-Ups
unterstützen. Interessant ist hier ein Blick in die Altersgruppen: denn nicht nur die jüngeren Generationen denken so, unter den Über-55-Jährigen
sind es immer noch fast ein Drittel (30 %), die sich von Versicherern mehr Beteiligung am Umweltschutz wünschen. Ferner wünscht sich fast

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jeder dritte Befragte (30 %) Versicherungspolicen, die nachhaltigeres Verhalten begünstigen, wie zum Beispiel weniger mit dem Auto zu fahren.
29 Prozent sind der Ansicht, dass Versicherer ihre Position auf den globalen Finanzmärkten nutzen sollten, um das Verhalten von Firmen, die die
Umwelt verschmutzen, zu beeinflussen, anstatt sich von ihnen zu distanzieren. Nur 18 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, dass Versicherer
überhaupt keine Verantwortung bei der Bewältigung der Klimakrise tragen. Dabei sehen jüngere Befragte die Versicherer deutlich stärker in der
Pflicht. Lediglich 9 Prozent der Befragten zwischen 18 und 24 Jahren sehen Versicherer nicht in der Verantwortung; dieser Prozentsatz steigt mit dem
Alter der Befragten, bis er bei den Über-55-Jährigen fast ein Drittel (29 %) erreicht.

Gleichzeitig zeigt sich unter den Befragten auch die Bereitschaft, Versicherer in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Denn
jeder zweite Deutsche (53 %) ist bereit, mehr für eine Versicherungspolice zu zahlen, sofern die Police einen Emissionsausgleich für die versicherte
Tätigkeit enthält, wie zum Beispiel beim Autofahren. In Großbritannien ist nur jeder Dritte (31 %) bereit, mehr für eine Police mit Emissionsausgleich
zu zahlen. Die Akzeptanz von höheren Preisen für einen Emissionsausgleich wird stark vom Alter der Befragten beeinflusst: unter den
18-24-Jährigen sind mehr als zwei Drittel (69 %) offen für diese Alternative. Dieser Anteil schrumpft erneut mit steigendem Alter, bis er unter den
Über-55-Jährigen auf ein Viertel (25 %) fällt.

Versicherungsunternehmen spielen in der globalen Wirtschaft eine zentrale Rolle, weil sie Unternehmen und staatliche Projekte
versichern und in sie investieren. Welche Rolle sollten sie Ihrer Meinung nach bei der Bekämpfung der globalen Klimakrise
übernehmen, wenn überhaupt? (Wählen Sie alle zutreffenden Optionen aus)

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Kfz-Versicherungen: Deutsche sind besonders wechselwillig
Den Anbieter ihrer Kfz-Versicherung haben Ende 2021 ein Viertel (25 %) der Befragten aus allen europäischen Märkten gewechselt, während
unter den Deutschen fast jeder Dritte (31 %) einen Versichererwechsel vollzogen hat. Interessant ist hier, dass die jüngeren Studienteilnehmer
aller Länder häufiger zu einer anderen Kfz-Versicherung gewechselt haben als die älteren – 42 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis
24 Jahren wechselte Ende 2021, während unter den Über-55-Jährigen nur 16 Prozent nicht bei ihrem bisherigen Kfz-Versicherungsanbieter
blieben. 45 Prozent derjenigen, die zum Jahresende zu einem anderen Kfz-Versicherungsanbieter gewechselt sind, geben an, dass sie nach einer
kostengünstigeren Option gesucht haben. Ein Viertel (26 %) war mit dem bisherigen Versicherer nicht zufrieden und ein weiteres Viertel (25 %)
änderte im Rahmen der Pandemie seine Fahrgewohnheiten, zum Beispiel in Bezug auf das Transportmittel oder die gefahrenen Kilometer.

Näher an den Kunden
Trends und Tendenzen, die sich in der Datenerhebung gezeigt haben, sind Neuausrichtungen im Wertesystem der Verbraucher, namentlich die soziale
Inflation. Der Druck auf Versicherer steigt den Verbrauchern zu beweisen, dass sie deren Werte und Zukunftsvorstellungen verstehen – vor allem im
Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit. Wichtig ist, sich als Partner zu platzieren, der den Versicherten in ihrer realen Lebenswelt zur Seite steht.

Ein gleichbleibender Trend ist die Einstellung der unterschiedlichen Altersgruppen in Sachen Digitalisierung und Datenschutz. Die persönliche
Nähe zum Kundendienst, die durch ein Telefonat geboten werden kann, können Chat-Bots nicht kompensieren. Dadurch ist ein Telefonat mit
dem Versicherer auch bei den jüngeren Generationen immer noch hoch im Kurs. Gleichzeitig nehmen jüngere Alterskohorten Modelle wie UBIs
und Embedded Insurance besser an. Unter den älteren Verbrauchern wirkt sich die Vorsicht gegenüber allem Digitalen auch auf das Vertrauen
gegenüber Versicherern aus.

Die aktuelle Inflation stellt eine Gefahr für Versicherer dar, denn Verbraucher stellen ihre Policen auf den Prüfstand. Umso wichtiger wird es
für Versicherer sein, sich an den Erwartungen der Kunden zu orientieren. Ansonsten könnte die Lücke, die sich jetzt schon zeigt, größer werden,
so dass die Versicherer weiter an Relevanz für den Lebensstil ihrer Kunden verlieren. Meinungstrends und unterschiedliche Anforderungen
innerhalb der Kundengruppen zu verfolgen, zu verstehen und frühzeitig darauf zu reagieren, könnte in der Zukunft der entscheidende Punkt
für erfolgreiche Kundenbindung sein.

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VERLIEREN DIE VERSICHERER AN RELEVANZ FÜR DEN LEBENSSTIL IHRER KUNDEN?
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                                             Methodologie der Umfrage
                                             Guidewire beauftragte das unabhängige Marktforschungsunternehmen Censuswide, die Studie zur Wahrnehmung der Assekuranz unter
                                             Verbrauchern aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien durchzuführen. Insgesamt wurden 4.037 Personen zu jeweils gleichen
                                             Teilen in den Zielmärkten befragt. Die Studie bestand aus einer Online-Befragung von Personen im Alter über 18 Jahren, die innerhalb der letzten
                                             12 Monate eine der gängigsten Versicherungen (zum Beispiel Hausrat, Kraftfahrzeuge) erneuert oder abgeschlossen haben. Die Datenerhebung
                                             und Durchführung der Umfrage fand im Mai 2022 statt. Verbraucher aus Spanien wurden in der aktuellen Studie zum ersten Mal befragt.

                                             Die Versicherungsnehmer wurden zu ihrem Verhalten, ihrer Wahrnehmung und ihren Vorlieben im Hinblick auf die Versicherungsindustrie befragt.
                                             Um zusätzliche Einblicke zu ermöglichen und die Heterogenität innerhalb der befragten Gruppen zu veranschaulichen, wurden die Befragten in
                                             Untergruppen aufgeteilt (Alter, Geschlecht, Region). Dieser Report konzentriert sich in erster Linie auf die Antworten der deutschen Verbraucher,
                                             zieht jedoch regelmäßig Ergebnisse aus den anderen Regionen hinzu, um Vergleiche zu ziehen. Umfrageergebnisse aus Frankreich, Großbritannien,
                                             oder Spanien werden explizit als solche dargestellt.

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