Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede - BP W
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Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede Beschlussvorlage BPW baumgart+partner stadt - und regionalplanung
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede Impressum Auftraggeber Nordseeheilbad Borkum GmbH Goethestraße 1 26757 Borkum Ansprechpartner: Göran Sell Betreuung, Text und Redaktion: in Zusammenarbeit mit: BPW baumgart+partner Destination LAB GmbH BauBeCon Sanierungsträger GmbH Stadt-und Regionalplanung Neue Schönhauser Str. 16 Anne-Conway-Straße 1 Ostertorsteinweg 70-71 10178 Berlin 28359 Bremen 28203 Bremen www.bpw-baumgart.de Jan Sönnichsen Rolf Schütte Dipl. Ing. Frank Schlegelmilch Charlotte Herbst M.Sc. Borkum, April 2018 BPW baumgart+partner stadt - und regionalplanung 2
Einleitung Inhalt 1 Einleitung 5 1.1 Aufgabe und Inhalte der VU 5 1.2 Untersuchungsverfahren 6 2 Rahmenbedingungen 7 2.1 Inselprofil 7 2.2 Untersuchungsgebiet – Lage im Stadtgebiet und Umgebung 8 2.3 Historische Entwicklung Reede 10 2.4 Planerische Vorgaben 12 2.5 Aktuelle Entwicklungen 16 3 Bestandsanalyse 20 3.1 Stadtbild und städtebauliche Gliederung 20 3.2 Nutzungsstruktur 22 3.3 Sanierungszustand 26 3.4 Eigentümerstruktur 28 3.5 Mobilität 30 3.6 Grün- und Freiflächen und Naturschutz 34 3.7 Hochwasserschutz und Klima 36 4 Städtebauliche Missstände 38 4.1 Definition „städtebaulicher Missstand“ 38 4.2 Missstände im Untersuchungsgebiet 39 5 Erneuerungskonzept 42 5.1 Sanierungserfordernis 42 5.2 Sanierungsziele 42 5.3 Entwicklungskonzept 44 5.4 Maßnahmenkonzept 46 6 Kosten- und Finanzierungsplanung 50 7 Beteiligung und Mitwirkung 54 7.1 Mitwirkungsbereitschaft der Bürger und Eigentümer 54 7.2 Beteiligung der Träger öffentlicher Belange 54 8 Festlegung und Abgrenzung der Sanierungsmaßnahme 55 8.1 Festlegung der Verfahrensart 55 8.2 Durchführbarkeit 56 8.3 Begründung des qualifizierten öffentlichen Interesses 56 Quellen 56 3
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 4 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lüneburg
Einleitung 1 Einleitung 1.1 Aufgabe und Inhalte der VU werden, um frühzeitig Anpassungsprozesse an die Folgen des wirtschaftlichen und demografischen Mit dem Leitbild „Borkum 2030“ sind wichtige Strukturwandels vorzunehmen. Ziel ist die Her- Grundlagen für die zukünftige Entwicklung der stellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen gesamten Nordseeinsel Borkum erarbeitet wor- auf der Grundlage eines städtebaulichen Ent- den. Neben der touristischen Attraktivität soll vor wicklungskonzepts. Die Vermeidung drohender allem auch die Lebensqualität für die Bewohner- sowie die Behebung bestehender städtebaulicher innen und Bewohner Borkums gesteigert werden. Funktionsverluste stehen dabei im Mittelpunkt der Das Leitbild hebt dafür die besonderen Potenziale Planungen und ihrer Umsetzung auf kommunaler des Hafens für die Bereiche Wohnen, Tourismus Ebene. und Gewerbe hervor. In der weiteren Optimie- rung wurden die vier strategischen Handlungsfel- Förderfähig sind insbesondere Ausgaben für: der Natur, Vitalität, Sport und Kultur abgestimmt, die den operativen Maßnahmen der Inselentwick- • die städtebauliche Neuordnung von Industrie-, lung zugrunde liegen. Verkehrs- oder Militärbrachen, • die Aufwertung des öffentlichen Raumes und Untersuchungen und Einschätzungen im Rahmen des Wohnumfelds, des laufenden Verfahrens zur Aufstellung eines • der Anpassung der städtischen Infrastruktur, integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) • die Instandsetzung und Modernisierung des bestätigen die Handlungsnotwendigkeiten und Gebäudebestandes, -möglichkeiten für das Hafengebiet auch aus • den Rückbau nicht mehr benötigter Gebäude gesamtstädtischer Perspektive. Der Ankunftsort und Infrastrukturen sowie wird momentan lediglich als Durchfahrtsort emp- • die Anlage von Grün- und Freiräumen. funden, bisherige Entwicklungen waren ungesteu- ert und es gibt Defizite in der Erlebbarkeit des Die Zielsetzungen der Zugänglichkeit im Sinne Hafenbereichs. von Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonventi- on sind zu verfolgen und dabei auch die beson- Aktuell ist im Ortsteil Reede vieles in Bewegung. deren Belange von sehbehinderten Menschen zu Es gibt konkrete Interessenten für den Bau von berücksichtigen. Wohnungen für Servicepersonal im Offshore- so- wie im touristischen Bereich, die Jugendherberge Zur Prüfung der Sanierungsbedürftigkeit wurde hat Pläne für die Umgestaltung von Gebäuden für das Plangebiet der Stadt Borkum „Reede“, und Freiräumen, Deiche und Kajen sollen sa- dessen Umgrenzung in der anliegenden Karte niert werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) dargestellt ist, die Durchführung von vorbereiten- plant den Bau eines Wetterradarturms und eine den Untersuchungen gemäß § 141 BauGB am Verlegung des Schutzhafens wird vorbereitet, um 22.09.2017 durch den Bauausschuss als Vorgre- eine Marina zu entwickeln. Diese Impulse gilt es mium beschieden und am 27.09.2017 durch den zu nutzen, um den Hafen sowohl für Borkumer Rat der Stadt Borkum beschlossen. Die vorberei- und als auch Touristen attraktiver zu machen tenden Untersuchungen sollen die erforderlichen und schon frühzeitig die Planungen miteinander Beurteilungsgrundlagen für die Notwendigkeit abzustimmen. einer Sanierung, die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhän- Durch den Einsatz von Fördermitteln sowie die ge sowie die Durchführbarkeit einer Sanierung im Nutzung der Möglichkeiten des besonderen Städ- Allgemeinen liefern. tebaurechts soll die Vitalisierung des Borkumer Hafenareals nun auf den Weg gebracht werden. Mit dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“ können umfangreiche Maßnahmen gefördert 5
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 1.2 Untersuchungsverfahren die Ergebnisse der VU abschließend vorgestellt. In einer Podiumsrunde reflektierten Prozessbetei- Die vorbereitenden Untersuchungen wurden am ligte den Prozess. Rund 100 Borkumerinnen und 22.09.2017 in der Borkumer Zeitung öffentlich Borkumer kamen zur Veranstaltung. bekannt gemacht. Mit der ortsüblichen Bekannt- machung über den Beginn der Vorbereitenden Verfahrensbegleitend fanden verschiedene Eigen- Untersuchungen wurde die Beteiligung und tümertermine und Workshops mit Schlüsselakteu- Mitwirkung der Betroffenen, die Auskunftspflicht ren statt, um die Planungen zu konkretisieren. und die Beteiligung und Mitwirkung öffentlicher Aufgabenträger gemäß den §§ 137, 138 und 139 BauGB angewendet. Im Zuge des Verfahrens werden gemäß § 137 und § 139 BauGB eine Betroffenheits- und Behördenbeteiligung durch- geführt. Parallel zu den vorbereitenden Untersuchun- gen wurde auch ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet, so dass viele Termine zeitgleich stattfanden und Synergien genutzt werden konnten. Grundlage der vorbereitenden Untersuchungen sind die Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie die Auswertung vorliegender Gutachten, Daten und Planungen. Während ausführlicher Orts- begehungen am 21.07.2017 und 31.08.2017 wurden alle im Gebiet liegenden Gebäude sowie die Anlagen der öffentlichen Plätze, Straßen und Wege aufgenommen und dokumentiert. Das von der Stadt Borkum durchgeführte Be- teiligungsverfahren ging über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinaus. Das lokale Expertenwissen von Bürgern, Eigentümern und Gewerbetreibenden bildete eine wichtige Grund- lage der Problemanalyse und Maßnahmenent- wicklung. Der Beteiligungsprozess soll auch die Akteure, von denen die Umsetzbarkeit vieler Maßnahmen abhängt, mobilisieren und motivie- ren. Am 30.08.2017 fand eine öffentliche Auftakt- veranstaltung mit ca. 250 Interessierten im Rahmen des ISEKs und der VU statt, bei der über den Planungsanlass und die Ergebnisse der Bestandsanalyse informiert wurde. Bei einer Inselwerkstatt am 04.11.2017 wurden mit den Bürgern, Betroffenen und der Politik im intensi- ven Austausch die Maßnahmen für das Sanie- rungsvorhaben abgestimmt. Es folgten über 100 Interessierte der Einladung. Bei der Abschlussver- anstaltung am 10.04.2018 wurde das ISEK und 6
Rahmenbedingungen 2 Rahmenbedingungen 2.1 Inselprofil Die Insel ist durch täglich drei (Nebensaison) bis 14 (Hauptsaison) Fährverbindungen mit Emden Die Stadt Borkum ist die westlichste und mit 31 und Eemshaven verbunden. Die Überfahrt mit km² die größte ostfriesische Insel. Sie gehört zum der Fähre von Emden dauert ca. zwei Stunden, Landkreis Leer, der im Nordwesten des Bundes- die Fahrt mit dem Katamaran dauert eine Stun- landes Niedersachen liegt und westlich an die de. Die Fährüberfahrt von Eemshaven dauert 50 Niederlande grenzt. Die Stadt Borkum umfasst min. Nach Emden ist seit Frühjahr 2018 auch der die gesamte Inselfläche und ist staatlich aner- Eemshavener Fähranleger mit der Bahn anfahr- kanntes Nordseeheilbad. Borkum ist eines der bar. Auf der Insel ist Autoverkehr zugelassen, ältesten Seebäder Deutschlands, einziges Thalas- der allerdings vor allem in den Sommermonaten so-Nordseeheilbad mit allergikerfreundlichem stark reglementiert ist. Es gibt einen Linienflugver- Hochseeklima und zudem die artenreichste Insel kehr zwischen Emden und Borkum. Die Flugzeit in der Region. Teile Borkums und des angrenzen- beträgt 15 Minuten. den Wattenmeeres gehören zum Nationalpark und UNESCO Weltnaturerbe Niedersächsisches Von Emden gibt es Zugverbindungen nach Wattenmeer. Hannover über Bremen sowie nach Köln über Münster und Duisburg. Die Bahnanbindung von Auf Borkum leben 5.470 (Stadt Borkum, Stand. Eemshaven führt nach Groningen. Von dort ist 06.06.2017) Menschen in den drei Ortsberei- eine direkte Weiterreise in die niederländischen chen Borkum-Stadt, Reede und Ostland. Die Ballungszentren Amsterdam und Rotterdam mög- Wirtschaft der Insel ist stark durch den Tourismus lich sowie eine gute Erreichbarkeit des internatio- geprägt. Der Bereich des Offshore-Service ist nalen Verkehrsflughafens Schipol. zusätzlich stark wachsend und soll weiter ausge- baut werden. 7
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 2.2 Untersuchungsgebiet – Lage im Stadtgebiet und Umgebung Das Untersuchungsgebiet für die vorbereitenden Untersuchungen umfasst den Ortsteil Reede auf der Insel Borkum. Der Ortsteil befindet sich südöstlich auf der Insel und ist ca. 7 km vom Ortszentrum entfernt. Es ist eins von drei Sied- lungsgebieten auf der Insel. Der Ortsteil wurde in zwei Ausbauphasen für militärische Zwecke aufgeschüttet. Zunächst entstand der nördliche Bereich, anschließend der südliche Teil mit Ha- fenbecken. Das Untersuchungsgebiet wird durch verschie- dene Wasserlagen begrenzt. Somit sind auch die Biotopfläche westlich von „Am neuen Hafen“ sowie der Yachthafen im Südwesten Bestand- teil des Untersuchungsgebiets. Im Nordwesten verläuft die Umgrenzung über ein öffentliches Grundstück. Der Knick in der Reedestraße auf Höhe der Vogelbeobachtungsstation begrenzt in nordwestlicher Richtung das Gebiet und schließt den Startpunkt für Wattwanderungen in das Untersuchungsgebiet ein. Das Untersuchungsge- biet umschließt eine Fläche von ca. 81 ha. Das Untersuchungsgebiet wurde in der Ratssitzung am 27.09.2017 nach § 141 Abs. 3 beschlossen. Die folgenden Straßen befinden sich innerhalb bzw. teilweise innerhalb des Untersuchungsgebie- tes: • Achter de Oostkaje • Am Neuen Hafen • Am Südpier • An der Fischerbalje • Juister Strate • Lüttje Horn • Memmert-Straße • Reedestraße • Ronde Plate 8
Redee Re std e ra est ße raß e Zugang Wattwanderungen Rahmenbedingungen 3/26 3/32 3/25 3/106 3/18 Vogelbeobachtungsstation 3/138 22 72 22 29 3/147 3/104 322 3/141 22 3/139 5 1 3/105 3/140 3/142 3/19 eheml. Schießanlage 3/21 2/5 2/4 3/112 Jugendherberge (DJH) eheml. Schießkino 3/54 29 3/66 3/67 3/107 35 3/68 3/57 t-Strate 3/69 3/64 3/65 3/60 3/148 3/99 3/70 23 141618 3/108 19 21 1 Memmer 3/37 3/98 3/100 17 3/71 3/72 3/110 3/97 3/96 3/74 3/39 11 9 12 3/11 15 3/75 3/76 3/153 3/109 3/82 3/41 3/30 3/83 Militärgelände 7 3/77 3/9 3/58 13 10 3/95 15 17 Re 3/81 1921 e de 5 3/78 2 3/1371 3/145 A str en Hafen 3/144 7 3/143 25 3/89 aß 3/62 SAR Bundeswehr 8 e e at 3/46 n 23 5 3/47 3/44 6 5 3/111 Lüttje Hör 3/42 Ronde Pl 3 27 3/80 3/90 4 Am Neu 3 3 3/91 2 2 9 17 3/92 3/93 15 3/133 3/156 3/45 19 3/29 267 269 Juister St 3/23 12 Lotsenhaus rate 29 3/101 3 3/103 1 3/102 3/48 3/134 33 3/27 3/49 3/12 3/13 35 37 3/10 3/151 233 3/154 Nordkaje 3/157 Bahnhof Fährhafen 3/4 1 3/116 3/152 29 3/155 4 3/113 3/136 35 Westkaje 4 3/114 3/115 3/158 3/34 246 e 3/22 Oostkaj 6 7 3/146 12 3/135 Burkana Hafen Achter de 11 Infozentrum Wattenmeer 16 15 3/120 Ostkaje 17 3/52 3/121 9 15 19 20 3/122 Zollamt 24 4/4 21 10 3/123 8/51 8/30 4/8 8/52 26 DGzRS 23 8/50 22 3/124 12 8/21 8/53 3/128 3/131 8/49 8/20 3/125 14 3/129 27 3/163 21 3/126 29 8/54 3/165 16 3/127 en Hafen je scherbal 8/10 3/164 3/166 8/12 Am Neu 34 8/48 An der Fi 8/32 22 Schutzhafen 10/1 21 19 8/27 8/33 3/118 8/34 26 24 8/35 8/3 8/37 23 8/38 8/36 8/39 28 8/41 8/40 3/149 30 8/43 26 8/56 27 8/42 Yachthafen 2 4 8/13 8/44 Am 8 Süd 8/45 8/55 pie 8/46 8/57 16 r 2/3 6 8/59 8/24 Südpier 31 8/23 8/60 8/16 7 8/17 8/58 8/18 33 8/28 35 8/25 8/15 8/29 37 41 39 8/26 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lüneburg Stadt Borkum Ortsbezeichnung Abgrenzung Vorbereitenden Untersuchungsgebiet Untersuchungen Reede Biotop Karte 2 Nationalpark Übersichtskarte Niedersächsisches Wattenmeer Ruhezone (Zone I) Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Zwischenzone (Zone II) 50m 100m 200m 9 Stand: 29.03.2018
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 2.3 Historische Entwicklung Reede „Der Ortsteil Reede der Nordseeinsel Borkum ist insgesamt ein künstliches Gebilde, das durch Aufspülung am Südostrand des eigentlichen Inselsockels entstand. Der gesamte Bereich wurde ebenflächig auf etwa NN + 4,5 m aufgehöht. Nach Abschluss dieser Maßnahme wurde der Kleinbahnhafen „Alter Hafen“ mit Gleisanschluss zur Altstadt 1888 in Betrieb genommen.“ (B-Plan Nr. 45: S.13) Der feste und tideunabhängige Anleger lag lange Zeit am Rande der Sandbank „Ronde Plate“, sodass die Bahn als Hochbahn fuhr. Ab 1935 wurden mit dem weiteren Ausbau zur Festung Borkum für militärische Zwecke durch zusätzliche Aufspülungen große Flächen nördlich und südlich des „Alten Hafens“ geschaffen. Das Gelände des „Neuen Hafens“ wurde für einen Seefliegerhorst aufgespült. Im südlichen Bereich entstand der Marinehafen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1957 Borkum wieder zum Ma- rinestützpunkt. Bis 1996 war die Bundeswehr der größte Arbeitsgeber auf der Insel. Der Ortsteil wird bis heute geprägt durch Funktions- und Kasernengebäude der Marine. Die Gebäude der ehemaligen Marine-Seemannschaftslehrgruppe werden heute durch das Deutsche Jugendher- bergswerk (DJH) genutzt. Seit dem Abzug der Bundeswehr in den 1980/90er Jahren entstanden im südlichen Bereich der Reede Gewerbetriebe mit Betriebswohnungen, die eine eigene bauliche Typologie darstellen. Es gab immer wieder Überlegungen, wie die Reede sich weiterentwickeln kann. Dabei stand immer die Neugestaltung des Fährterminals im Fokus, die Entwicklung einer Promenade und ei- ner attraktiven Marina. Die Konzepte sehen auch Ferienunterkünfte in unterschiedlichen Bauweisen vor. Keine Planung kam bisher zum Tragen. Die Überlegungen „Kleinbahnhafen 2000“ der AG Ems aus dem Jahre 1997 sind zu Teilen noch immer aktuell. 10
Rahmenbedingungen Abb. 1 Luftaufnahme des Militärgeländes auf einer Postkarte in den 1970er Jahren (Quelle: http://www.parow-info.de/Parow 1990/Tradition/Borkum_Kaserne.jpg) Abb. 2 3. Entwicklungsstufe „Konversionsprojekt Reede“ 1995 (Quelle: Günther Despang) 11
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 2.4 Planerische Vorgaben Regionale Handlungsstrategie Weser Ems 2014-2020 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) In Niedersachsen ist die Regionalisierung der Das aktuelle RROP für den Landkreis Leer ist seit Landesentwicklungs- und Strukturpolitik ein Juli 2006 in Kraft. Mit der Beschlussfassung wer- Schwerpunktthema. Um die Abstimmungspro- den Kernaussagen zur Insel Borkum und zur Stadt zesse zwischen kommunaler/regionaler und Borkum getroffen. Die Insel Borkum befindet sich staatlicher Ebene zu optimieren wurden 2014 im Naturraum „Watten und Marschen“. Das Watt vier Ämter für die regionale Landesentwicklung als Übergangsbereich zwischen Meer und Land, benannt. Borkum ist dem Landesamt Weser-Ems dass dem Naturraum seinen Namen gibt, ist am zugeordnet. 10 Handlungsfelder sind strategische intensivsten im Ortsteil Reede erlebbar. sowie operative Ziele zugeschrieben. Für Borkum und den Ortsteil Reede ist vor allem das stra- Dem Ortsteil Reede mit zeichnerisch dargestell- tegische Ziel „Zukunftssicherung der maritimen tem Fähr- und Schutzhafen sowie Sporthäfen wird Wirtschaft u.a. durch nachhaltigen Ausgleich eine eindeutige Zielentwicklung und Vorrangge- von Ökologie und Ökonomie“ relevant. Die im biet Hafen mit breitgefächerten Nutzungen aus- folgenden aufgeführten operative Ziele werden gewiesen. Der Fähranleger dient der Inselversor- im vorliegenden Entwicklungskonzept (Kapitel 5) gung sowie der An- und Abreise der Gäste von insbesondere berücksichtigt: Emden auf deutscher Seite und Eemshaven auf niederländischer Seite aus. Zudem ist ein Schutz- • Entwicklung umweltfreundlicher und emissions- hafen mit Sollwassertiefe SKN (Seekartennull) armer Verkehrssysteme: -4,1 m bezogen auf das tiefste Gezeitenniveau • Entwicklung der Häfen für erneuerbare (LAT) ausgewiesen für Schiffe, die bei schwerer Energien See nicht fahren können. Über den Fährhafen • Auf- und Ausbau von Einrichtungen für die Zu- wird der auf der Insel anfallende Abfall abtrans- sammenarbeit von Wissenschaft und maritimer portiert, dafür und für den Übergang zwischen Wirtschaft verschiedenen Verkehrsträgern ist der Hafen- Weitere Maßnahmen z.B. im Handlungsfeld der standort als Umschlagsplatz dargestellt. Grünab- Zukunftssicherung der Energiewirtschaft und fall und vererdeter Klärschlamm werden über die Tourismus können durch die Entwicklung des BIG-Pier im Burkana-Hafen verladen. Ortsteils Reede konkretisiert werden. Leitbild Borkum 2030 Das Leitbild 2030 formuliert Ziele für die touris- tische Entwicklung sowie Strategien, die durch einen Maßnahmenkatalog mit unterschiedli- chen Zeitfenstern (kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen) ergänzt werden. Es wird folgende Vision formuliert: „Borkum ist die lebenswerteste und touristisch attraktivste Ostfriesische Insel. Sie bietet die höchste Lebens- und Urlaubsqualität an der Nordseeküste.“ Die Maßnahmen für das Tourismuskonzept werden in die drei strategi- schen Handlungsfelder Destinationsentwicklung, Kommunikation & Vertrieb sowie Lebensgrundla- gen gegliedert. Das Spektrum reicht von kleinen Einzelmaßnahmen über zeit- und kostenintensive Projekte, wie das Entwicklungskonzept Kulturinsel oder die Hafenentwicklung. Das Konzept sieht vor, den Ortsteil Borkum-Reede zu einem attrak- tiven Stadtteil mit eigener Identität und dem Cha- Abb. 3 Aussschnitt aus dem RROP Leer 2006 rakter einer kleinen Hafenstadt zu entwickeln. Zur Umsetzung dieser Maßnahme ist das vorliegende 12
Rahmenbedingungen Konzept sowie die parallel laufende VU erarbeitet Insgesamt lassen sich für Borkum folgende neun worden. Entwicklungsziele ableiten: Strategische Positionierung • Reede wird ein maritimer und lebendiger Orts- Um die Urlaubsbedingungen Borkums weiter zu teil für Arbeit, Wohnen und Tourismus. entwickeln, wurde aufbauend auf dem Leitbild- • Das Kurviertel wird unter dem baukulturellen prozess eine strategische Optimierung vorge- Leitbild der Bäderarchitektur vitalisiert. nommen. Ziel ist es, mehr Urlauber auf Borkum • Das Ortszentrum strahlt durch behutsame Ent- aufmerksam zu machen und nachhaltig für die wicklung die inseltypische Identität und Atmo- Insel zu gewinnen. Dafür sollen die einzigartigen sphäre aus. Markenwerte Borkums herausgearbeitet und fest- • Die Kulturinsel wird zu einer einzigartigen Er- gehalten wurden - Freiheit, Authentizität, Gemüt- lebniswelt für Touristen und Insulaner. lichkeit und Dynamik. Diese Positionierung beruht • Der Strand und der Landschaftsraum bieten u.a. auf ebenfalls aktuellen und differenzierten naturnahe Sehnsuchtsorte für jeden. Analysen sowie Geschäftsfeldpositionierungen • Alle wichtigen Orte sind barrierearm und ohne der Insel (Gesundheit, Vitalität, Sport und Kultur). eigenes Auto erreichbar. • Neue Wohnungsangebote für Insulaner, Sai- Im Leistungsangebot soll eine klare Differenzie- sonkräfte und Urlauber entstehen innerhalb rung zu den norddeutschen und vor allem den bestehender Siedlungsgebiete. ostfriesischen Destinationen erreicht werden. • Borkum wird nachhaltig, klimaneutral und Borkum soll zu einer Marke werden, die den emissionsfrei. Kerngedanken „Borkum – Entdecken, was man • Das Inselgefühl ist überall präsent. nie vergisst“ transportiert und Sehnsucht weckt. Im ISEK wird der Ortsteil Reede im Kapitel 5.7 tiefergehend betrachtet und Maßnahmen aufge- Integriertes Städtebauliches Entwicklungskon- zeigt. Durch die Entwicklung des Ortsteils können zept (ISEK) gesamtstädtische Bedarfe abgedeckt werden. Unter dem Überbau Leitbild „Borkum 2030“ Vorrangig soll die Reede zu einem attraktiven sowie der strategischen Positionierung wurde das Ankunftsort statt Durchgangsort, die mangelnde Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Erlebbarkeit aufgehoben und eine touristische (ISEK) sowie vorbereitende Untersuchungen für Destination geschaffen werden. Weitere Ent- den Ortsteil Reede (VU) erarbeitet. In einem breit wicklungsflächen sollten auch für die Borkumer angelegten Dialogprozess erfolgte eine rege Gewerbe- und Wohnflächenentwicklung genutzt Beteiligung der Borkumer Stadtgesellschaft am werden. Es gilt einen klaren Entwicklungsansatz Planungsprozess (vgl. ISEK Kapitel 6). Das ISEK auszuformulieren sowie die Maßnahmen frühzei- bildet eine wesentliche inhaltliche Grundlage für tig zu koordinieren. die vorliegenden vorbereitenden Untersuchun- gen. Die zentralen Aspekte für die Reede werden Flächennutzungsplan in Kapitel 5.7 aufgeführt. Mit der 13. Änderung des Flächennutzungsplans geht eine Neubekanntmachung im vereinfach- Das ISEK formuliert Entwicklungsziele als strate- ten Verfahren nach § 13 BauGB einher. Am gischen Handlungs- und Orientierungsrahmen. 15.02.2018 hat der Planungs- und Bauausschuss Dieser zeigt perspektivisch auf, welche zentralen der Stadt Borkum die öffentliche Auslegung Aufgaben innerhalb der kommenden Jahre im beschlossen. „Für den Ortsteil Reede ist zum Fokus stehen. Abgeleitet aus den bestehenden aktuellen Zeitpunkt die 7. Änderung des Flächen- Konzepten, Gutachten und Überlegungen sowie nutzungsplans heranzuziehen. Die 7. Änderung ist der durchgeführten Analyse wurden die Erkennt- seit dem 13.04.2000 wirksam. In der 7. Ände- nisse in eine entsprechende Zielformulierung rung sind die überwiegenden Bereiche der 4. gebracht. Die Ziele wurden hinsichtlich ihrer Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans inhaltlichen Ausrichtung mit Fachexperten, Politik Nr. 45 „Schutzhafen“ als Sonderbauflächen (S) und Stadtgesellschaft rückgekoppelt. Die Ziele dargestellt. Es wird hierbei unterschieden in S1 knüpfen dabei an die Stärken und Potenziale mit der Zweckbestimmung „Hafengebundene Borkums sowie gesellschaftlichen Trends an. sowie der Inselversorgung dienende gewerbliche 13
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede Einrichtungen“ und S3 mit der Zweckbestimmung Hochwasserschutz genehmigt werden. Die beiden „Sportboothafen/Yachthafen/Schutzhafen mit Bebauungspläne sind Grundlage für die ersten Infrastruktureinrichtungen“. Auch sind die zu dem Impulsprojekte (Jugendherberge und Offshore Zeitpunkt vermeintlichen Altlastenverdachtsflä- Wohnen, vgl. Kapitel 2.5) im Ortsteil Reede. chen in der 7. Änderung des Flächennutzungs- plans eingetragen worden.“ (B-Plan Nr. 46: 8) Alle baulichen Nutzungen werden in den Bebau- Die Wasserflächen haben die Bestimmungen ungsplänen innerhalb Sonstiger Sondergebiete Schutzhafen, Bauhafen und Maria. geregelt. Für den Bebauungsplan Nr. 45 und seine Änderungen gilt die örtliche Bauvorschrift. Mit der 13. Änderung geht die 20. Teiländerung Die Außenwände sind in roten Farbtönen herzu- einher. Sie bezieht sich auf eine brachliegende stellen, Gebäude aus Holz in seinen natürlichen Fläche am Nordufer. Die in der 7. Änderung wirk- Farbtönen ist ebenfalls zulässig. Die Dächer der same Darstellung als Parkanlage wurde bisher Hauptanlagen sind als Sattel- oder Walmdächer nicht realisiert. Sie wird zukünftig als Sonderbauf- auszubilden. läche mit der Zweckbestimmung „Hafengebiet“ dargestellt. Diese Ausweisung soll eine zukünftige Entwicklung als Servicehafen für die Offsho- re-Branche ermöglichen. Neben Büro- und Lagerflächen werden auch Wohn- und Aufent- haltsräume für Service-Mitarbeiter benötigt. In der weiteren Entwicklung der Reede ist der Flä- chennutzungsplan gegebenenfalls anzupassen. Da sich der Hafenbereich bisher weniger indus- triell und gewerblich entwickelt hat als zunächst erwartet, sondern zukünftig mehr Service- und Tourismusfunktionen übernehmen wird. Bebauungspläne Für das Untersuchungsgebiet bestehen nur in Teilen Bebauungspläne. Der 2005 in Kraft getreten B-Plan Nr. 45 1. Teiländerung ist als Angebotsplanung kaum umgesetzt wurden. Mit diesem Plan sollte die Ansiedlung von hafenaffi- nem Gewerbe gesteuert werden. Bisher erfolgte weder eine intensive gewerbliche Ansiedlung, noch wurden Straßenräume und Grünflächen realisiert. Der Bebauungsplan förderte vor allem eine Ansiedlung von Gewerbe mit Betriebswoh- nung an der Achter de Oostkaje. Um auf aktuelle Bedarfe zu reagieren, befindet sich der Bebauungsplan Nr. 45 „Schutzhafen“ befindet sich in der 4. Änderung (Nordkaje). Mit der Aufstellung wird die Ansiedlung von Betriebs- wohnungen für Offshore-Service Mitarbeitern ermöglicht. Der Bebauungsplan Nr. 46 „Am Wat- tenmeer“ befindet sich ebenfalls in der Aufstel- lung. Er umfasst die Flächen der Jugendherberge, die bisher nicht planungsrechtlich gesichert ist. Der Bebauungsplan kann erst nach erfolgreicher Deichsanierung und weiteren Maßnahmen zum 14
ur Rahmenbedingungen tw En f ur tw En Abb. 4 Flächennutzungsplan für Reede (Entwurf zur Ratssitzung im Februar 2018) Bebauungsplan Nutzung, Art Bauliche Nutzung Geschosse Rechtskraft seit GRZ GFZ SO, Fläche FH 7,5 – Nr. 45 „Schutzhafen“ für Gemein- 0,3-0,6 0,5-0,8 1. Änderung, 11.01.2005 10m bedarf SO, Fläche FH 7,5 – 2. Änderung, 1. Teilände- Nr. 45 „Schutzhafen“ für Gemein- 0,6 0,5-0,8 10m rung, 24.03.2014 bedarf 0,3- Nr. 45 „Schutzhafen“ SO 0,8 FH 10 m 4. Änderung, März 2018 0,65 5. Änderung in Vorberei- Nr. 45 „Schutzhafen“ tung Nr. 46 „Wattenmeer“ In Aufstellung Abb. 5 Übersicht rechtswirksamer Bebauungspläne Borkum Reede 15
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 2.5 Aktuelle Entwicklungen Deichsanierung Planung DJH Fracht- und Logistikzentrum Verlagerung Schutzhafen Offshore Wohnen Gutachten zur Kajensanierung Verlagerung Reaktivierung Windenenergieanlage Tankanlage DWD Wetterradarstation Reede – Aktuelle Entwicklungen Abb. 6 Übersicht der aktuelle Entwicklungen in Reede Wohnungen für Offshore-Servicekräfte durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Ein Investor plant Wohnraum für Offshore-Ser- (BImA) instandgesetzt, aber nicht erhöht. Die vicepersonal zu entwickeln. Die ca. 120 Wohnun- Anlagen nördlich der Reedestraße sind nach gen, perspektivisch ca. 250 Wohnungen (auch Sanierung bereichs-, aber nicht objektgeschützt. für andere Saisonkräfte) sollen an der Nordkaje Bei einer Sturmflut kann das Wasser bis auf Gum- entstehen. Mit den fortgeschrittenen Planungs- mistiefelhöhe auf das Gelände laufen. Der Deich absichten würde ein erster Impuls im Hafen nördlich der Jugendherberge wird voraussichtlich gesetzt, der architektonisch auch für die weitere 2018 ertüchtigt und im Anschluss von der BImA Entwicklung richtungsweisend ist. Geplant ist die an die Stadt Borkum übertragen. Vergabe des Grundstücks der Nordseeheilbad Borkum GmbH über einen Erbbaurechtsvertrag Freianlagenkonzept Jugendherberge sowie einer Regelung der Bauleistungen in einem Europas flächenmäßig größte Jugendherberge städtebaulichen Vertrag. Der Vertragsschluss wird ist in den ehemaligen Unterkünften der See- bis Ende März 2018 angestrebt. Baubeginn soll mannslehrgruppe untergebracht. Trotz vielseitiger spätestens 2020 sein. Bemühungen der Betreiber bleibt der militärische Charakter bis heute erhalten. Mit einem derzeit Deichsanierung in Aufstellung befindlichen Freianlagenkonzept Die Deichsanierung auf der Reede entlang der sollen die Flächen neugeordnet und gestaltet nördlichen Wasserkante und nördlich der Ree- werden. Das Büro Horeis+Blatt, Bremen, ver- destraße ist Voraussetzung für die Schaffung von folgt die Idee, den Inselcharakter auch auf den Baurecht, damit die Gebäude der Jugendher- Flächen der Jugendherberge stärker erlebbar berge saniert und das Areal umgestaltet werden werden zu lassen. Parallel zur Freiraumgestaltung können. Der Schwarzdeich sowie die Hochwas- sollen die Gebäude der Jugendherberge saniert serschutzmauer entlang der Reedestraße werden und insbesondere auch energetisch überarbeitet 16
STUDIE BORKUM Rahmenbedingungen Abb. 7 Studie für Wohnquartier für Offshore-Servicemitarbeiter in Reede, Stand: Dezember 2017 (Quelle: DMAA) STUDIE BORKUM VORKONZEPT | Offshore Wohnen Borkum delugan meissl OFFSHORE QUARTIER associated architects Einbettung der Gebäude in eine ortstypische Dünenbepflanzung mit z.B. Strandhafer, Binsenquecken Einfassung zur Raumausbildung, und kleinen Sträuchern sowie zum Sicht- und Lärmschutz z.B. Cortenstahl © 2017 | Büro Horeis+Blatt Abb. 8 Freiraumplanerisches Detail mit Hochwasserschut- Abb. 9 Studie für Wohnquartier für Offshore-Servicemitarbei- delugan meissl associated architects OFFSHORE QUARTIER zelement für Offshore-Wohnquartier (Quelle: Horeis+Blatt) ter in Reede, Stand: Dezember 2017 (Quelle: DMAA) Deichsanierung Ausstattungsvorschlag | Positionierung Ausstattungselemente Ohne Maßstab Bänke: 2 Loungepodest: Auf halber Strecke An Stichweg zur Podest: Schießanlage 1 1 Auf der Deichecke 3 Podest: Auf der Flucht des Bestandsweges 1 1 Bänke: 2 Bänke: Auf der Deichecke Auf halber Strecke zwischen den Podesten 1 1 Rundweg Verbindung über Bänke: 1 Jugendherbergsgelände Auf halber Strecke 1 Gestaltungsebenen: Podest: 1 Bänke 2 Auf der Deichecke Abb. 10 Deichsanierung: 2 Aussichtspodeste Ausstattungsvorschlag und Posi- 3 Loungepodest tionierung Ausstattungselemente (Quelle: Horeis+Blatt) 17
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede JUGENDHERBERGE BORKUM | KONZEPTPLAN FREIANLAGEN HOREIS + BLATT PARTNERSCHAFT mbB I MICHAEL HOREIS NIELS BLATT I GARTEN- UND LANDSCHAFTSARCHITEKTEN BDLA Bremen, den 01.11.2017 Deich Entwicklungsfläche Wattenmeer Strandkorbinsel Deich Beachhandball Wall Entwicklungsfläche Fußballplatz Kleinspiefeld Strandkorbinsel Deich Wall Alte Schießanlage / Outdooraktivitäten Beachsoccer Entwicklungsfläche Strandkorbinsel Werkstatt Mitarbeiterunterkünfte Gästehaus Beachvolleyball Gästehaus Gästehaus Fahrradverleih / Kletterhalle Strandkorbinsel he llfläc adste Fahrradstellfläche Spie Fahrr lfläc he Gästehaus Strandkorbinsel Seminarhaus 10 PKW-Stellplätze Fahrradstellfläche Spielfläche Terrasse Lagerfeuer Lounge optional: Strandkorbinseln Grillhütte Biergarten La ge rfeu he er stellfläc r er rfeue rfeu Fahrrad Lage ge Landmark traß e Lage Loun er Fahrradstellfläche des feu Ree Spielwiese / Bolzplatz Zentraler Platz ger Sporthalle / Kegelbahn La ne e lätz Büh -Stellp Gästehaus er rfeu 12 PKW Spielfläche Terrasse Lage Wendemöglichkeit Erweiterung Speisesaal Wegweiser Strandkorbinsel Rezeption / Zentrum Spielfläche Fahrradstellfläche 16 PKW-Stellplätze Mitarbeitergarten 14 PKW-Stellplätze Gästehaus Verwaltung Strandkorbinsel La Mitarbeiterunterkünfte ge rfeu er Eingang Flutschutzmauer / Zaun Flutschutzmauer / Zaun Reedestraße Reedestraße Am Neue n Ha fen Abb. 11 Freianlagenkonzeption Jugendherberge Borkum, Stand: November 2017 (Quelle: Horeis+Blatt) N Maßstab 1:750 werden. Die Planung schließt die ehemaligen Flä- zur Planung des Turms sowie die Möglichkeit, ein chen nördlich des Kasernengeländes ein, da die Infozentrum zu errichten. Jugendherberge plant, auch diese von der BImA zu erwerben. Fährhafenentwicklung AG Ems Die AG Ems und die Borkumer Kleinbahn wol- Wetterradarstation des Deutschen Wetter- len ihre gemeinschaftliche Anbindung und die dienstes und Verlagerung Windkraftanlagen Ankunftssituation für Güterverkehr verbessern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) plant bis 2022 Es gibt aktuelle Planungen den bestehenden den Wetterradar von Emden nach Borkum Reede Güterschuppen durch ein neues Fracht- und zu verlegen. Durch die Errichtung von Windener- Logistikzentrum zu ersetzten, an dem zukünftig gieparks im Umkreis des bisherigen Standorts am zehn Fahrzeuge (Anhänger, Lkws und Transpor- Rysumer Nacken, nördlich von Emden, kommt ter) gleichzeitig be- und entladen werden können. es zu Störechos, die die Wetteraufzeichnung Mittelfristig soll die Personen- und Güterabfer- negativ beeinflussen. Dafür müssen am Standort tigung strikt voneinander getrennt werden, um Reede zunächst die Windkraftanlagen zurückge- die Sicherheit für die Reisenden zu erhöhen. Die baut werden. Der geplante Wetterradar, der aus Personenabfertigung ist für den südlichen Be- einem ca. 30 m hohen Turm und einem Radom reich vorgesehen. Dort soll auch ein drittes Gleis bestehen wird, soll an der Spitze desSüdpiers zur Hochwassersicherheit errichtet werden. Der entstehen. Diese Fläche steht im Eigentum der Hafen unterliegt als internationaler Hafen den Bundesrepublik Deutschland, wird derzeit durch ISPS-Anforderungen zur Hafensicherheit. das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Emden verwaltet und dem DWD unentgeltlich übertra- Hallenbau des Wassersportvereins gen. Der Standort hat eine hohe stadträumliche Der Wassersportverein Borkum möchte sich auf Bedeutung für die angestrebte Aufwertung der dem Grundstück vergrößern und rückwärtige Flä- Wasserlagen, da sich hier für die mit der Fähre chen von der Stadt Borkum erwerben. Ein 90 m² anreisenden Gäste der erste Sichtkontakt mit großes Grundstück wird bereits vom anliegenden Borkum bietet. Der DWD unterstützt die Idee zur Wasser- und Schiffartsamt angepachtet. Der Kauf Errichtung einer öffentlichen Besucherterrasse, der Flächen wurde bisher aufgrund einer fehlen- die Durchführung eines Gestaltungswettbewerbs den Gesamtplanung hinausgezögert. Der Was- 18
Rahmenbedingungen 1m 5m 10m M 1: 100 NORDANSICHT M. 1:100 WESTANSICHT M. 1:100 SÜDANSICHT M. 1:100 OSTANSICHT M. 1:100 Schnitt A - A M. 1:100 1.50 6.3325 4.78 NN+5.75m NN + 5.00m 75 ±0.00m -1.00m -1.20m 11.00 GRUNDRISS M. 1:100 AUSSCHNITT BÜRO OG M. 1:100 A B 10.33 3.95 A Zaunanlage 20 115 20 4.10 5.715 3.95 Toranlage 20 45.80 Heizung / Lüftung Server 5.95 14.75 2.37 Überdachung 12.28 m² 9.71 m² 5.00 2.00 2.00 1.51 2.00 2.00 2.50 1.01 2.50 2.50 1.01 2.50 3.50 Waage 75 1.00 1.30 2.85 2.34 6.75 2.50 62 62 4.75 62 62 10.25 1.50 1,25x2,50m 4.10 2.30 2.30 2.135 2.30 2.30 2.50 2.135 2.50 2.50 2.135 2.50 4.00 24 - 0.65 m 18 - 1.00 m AUSSCHNITT BÜRO EG M. 1:100 20 115 115 115 115 44 - 0.65 m - 0.65 m - 0.65 m - 1.00 m 3.01 4.255 1.25 2.635 2.025 Eingang 20 115 24 115 115 115 44 Selbstabholer 3.01 2.5375 1.4775 1.25 2.635 2.025 20 30 A Rampe 2.1 Rampe 2.2 Rampe 2.3 Rampe 2.4 Regale Rampe 2.5 20 20 Tiefe mind 2,70 m Rampe 3.1 Tiefe mind 2,70 m Rampe 3.2 Ladestation Tiefe mind 2,70 m Rampe 3.3 Tiefe mind 2,70 m Lager Rampe 3.4 Ladestation Müllsammler Garage Kleinfrachtsortierung E-Hubwagen E-Hubwagen 5.6775 4.25 3.9475 664.84 m² 66.00 m² 6.0775 4.25 3.9475 20 2.74 20 2.74 20 20 Breite mind. 2,80 m Breite mind. 2,80 m Breite mind. 2,80 m Breite mind. 2,80 m 4.05 3.9475 1.15 1.15 20 20 20 20 Aufs./Anfertigg. BAUANTRAG 2.57 2.57 2.37 1.15 2.43 1.15 ± 0.00 m ± 0.00 m ± 0.00 m ± 0.00 m 25.45 m² 11.00 11.60 11.20 11.60 Waage 1,25x2,50m 4.495 24 24 24 16 42 42 20 51 6.37 WC-H Waschraum 1.885 1.885 1.885 Anmeldeflur 7.10 m² 3.70 m² 80 80 8.09 m² Index Datum Name Art der Änderung 3.58 1.15 gesehen 115 115 115 1.24 1.13 Aufgestellt: geprüft Aufs./Anfertigg. Umkleide 4 3 2 1 19.915 Emden, den 16.10.2017 aufgestellt Fred von der Lage 25.45 m² 2.26 115 80 80 Waage 13.45 m² bearbeitet Idselis / Hofmann Tief Tief Tief Tief 1.245 1,25x2,50m 20 15 10 5 m m m m em em em em 115 PM 2,80 2,80 Auftrags-Nr. 15241 2,80 2,80 4.215 4.215 ind ind ind ind 1.96 1.24 2.30 m² d. d. d. d. 5 2, 2, 2, 2, 115 Diele min min B 8.39 min min 70 70 70 70 30 20 m m eite eite m m eite eite 15.16 m² 83 Br Br Br Br WC-H Waschraum 115 1.1 1.2 1.3 1.4 Buchhaltung 80 80 - 1.20 m Borkumer Kleinbahn GmbH 3.39 3.455 Anmeldeflur 7.10 m² 3.70 m² Aufenthalt pe pe pe pe 12.68 m² 5 2.4825 Ram Ram Ram Ram 8.09 m² 24.11 m² 4.26 1.24 Am Georg-Schütte-Platz 8 3.76 Bereitstellung 115 3.58 1.15 44 26757 Borkum 3.51 Gepäckbehälter 2.93 WC-D 25 - 1.20 m - 1.20 m 1.805 4 3 2 1 2.79 m² 80 80 3.00 00 3.00 00 3.00 00 Umkleide 3. 3. 3. 1.92 - 1.20 m 13.45 m² 1.36 1.15 965 PM 20 15 10 5 44 44 44 44 2.30 m² 8.315 Diele 7 Stg. 17/28 cm 15.16 m² Ingenieurberatung Bröggelhoff GmbH 3.89 125 1.00 135 6.26 Beratende Ingenieure für Bauwesen Buchhaltung 2.165 94 5 1.15 2.135 1.15 5.9125 3.45 12.68 m² Aufenthalt 24.11 m² 44 44 44 115 44 Martin-Faber-Straße 2 26725 Emden 3.01 1.26 1.61 6.76 Tel. 04921/25091 Fax 04921/25800 WC-D 44 115 115 115 44 3.01 3.635 1.205 5.44 E-Mail: info@broeggelhoff.de 2.79 m² 44 115 115 44 1.28 1.15 3.01 3.635 6.76 14.515 Frachtzentrum Borkum A 7 Stg. 17/28 cm 4125 125 1.00 135 1.01 11 75 75 5.00 4.10 1.57 1.01 3.89 1.15 2.135 2.165 6.26 1.15 94 91 2.4825 2.4825 1.035 2.4825 2.4825 5.9075 2.135 2.4825 2.4825 1.035 2.4825 2.4825 13.3675 Neubau eines Frachtzentrums 20 10 20 Bauantragszeichnung 60.00 6.00 Archiv: 8.7425 14.515 43.2425 66.50 Maßstab: E A B 1:100 BAU01 25 25 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 6.00 Bauherr Entwurfsverfasser 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 (Stempel und Unterschrift) (Stempel und Unterschrift) 13.10.2017 Abb. 12 Planung zum Frachtzentrum der AG Ems (Quelle: Borkumer Kleinbahn GmbH) sersportverein plant auf der Fläche eine Halle zu Reaktivierung Tankanlage errichten, um im Winter Boote zu lagern und im Die Firma Welfle hat die ehemaligen militärischen Sommer Veranstaltungen durchzuführen. Tankanlagen im Süden der Ostkaje erworben. Nach einer technischen Erneuerung steht die Verlagerung Schutzhafen Tankanlage in Zukunft allen Schiffen im Hafen als Der Schutzhafen (Brücke 1 und 2) am Westufer Bunkerstation mit einer ausreichenden Kapazität wird zum Lot-senhaus (nordwestliche Ecke des zur Verfügung. Vor allem für den Offshore-Be- Hafenbeckens) verlagert, die entsprechende trieb und die Lotsen stellt dies eine Verbesserung Genehmigung durch das Bundesverkehrsminis- dar, deren Schiffe bisher über Tankschiffe und te-rium wurde erteilt. Zukünftig soll der besonders einer Bunkermöglichkeit an der Südpier betankt schwellgeschützte Bereich für andere Nutzungen werden. Teilweise tanken Schiffe auch an anderen wie z.B. eine Marina oder die Erweiterung des Häfen, da das Angebot auf Borkum nicht aus- Wassersportvereins Borkum und seiner Gäs- reicht. te-schiffe nutzbar sein, sofern die Belange der Berufsschifffahrt dieses zulassen. Integriertes Quartierskonzept KfW 432 Vor dem Hintergrund des Entwicklungsziels „Bor- Gutachten zur Kajensanierung kum wird nachhaltig, klimaneutral und emissions- Der Hafen ist zur militärischen Nutzung entstan- frei“ des vorliegenden ISEKs (vgl. Kapitel 4) hat den. Auch wenn heute die Bundeswehr abgezo- die Stadt Borkum im März 2018 einen Antrag gen ist, gilt es das Hafenbecken zu erhalten und auf energetische Quarierssanierung eingereicht. zukunftsfähig zu machen. Dafür wurden Gutach- Für das Quartier „Stadtteil Borkum Reede - Alter ten zur Tragfähigkeit und zum Sanierungsstand Marinehafen Nord“ soll eine energetische Be- der Kajen in Auftrag gegeben standsaufnahme durchgeführt sowie konkrete Lö- sungsansätze formuliert werden, um die Energie und CO2-Bilanz im Quartier zu verbessern. 19
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 3 Bestandsanalyse 3.1 Stadtbild und städtebauliche An der Ostkaje bilden die Hallenstrukturen Gliederung eine klare Struktur aus. Die schmale, flach und giebelständige Seite ist zur Wasserkante aus- Der Städtebau und die Architektur im Ortsteil gerichtet. Durch die großen Gebäudeabstände Reede zeugen noch heute von der vorherigen und der niedrigen Höhe erzeugen die Gebäude militärischen Nutzung. Mit der Wiederaufrüstung keine ortsgerechte Raumkante am Wasser. Die wurde ab 1956 der Marinestützpunkt Borkum Gemengelage an der Achter de Oostkaje mit ausgebaut und dafür notwendige Gebäude Gewerbebetrieben und Einfamilienhäusern als errichtet. Der Großteil der Gebäude ist auf diese Betriebswohnung ist durch die giebelständige Zeit zurückzuführen, bzw. wurde später durch Bebauung gegliedert. Aufgrund von Versprüngen die Marine ergänzt. Das Gebiet wird durch und unterschiedlichen Vorbauten entsteht keine die Reedestraße und die parallel verlaufenden klare städtebauliche Form. Bahngleise der Borkumer Kleinbahn in zwei Bereiche geteilt. Die Borkumer Kleinbahn steht Die kleinteilige und vor allem eingeschossige als konstituierender Bestandteil einer Gruppe Bebauung Am Neuen Hafen orientiert sich zur baulicher Anlagen gemäß § 3 Abs. 3 NDSchG Wasserkante. Dennoch ist kein klarer Städtebau unter Denkmalschutz. zu erkennen. Aufgrund unterschiedlicher Dach- formen, Gebäudestellungen und Materialwahl Die nördliche Fläche diente der Unterbringung erscheint die Bebauung willkürlich zusammenge- der Belegschaft. Die Räume der Jugendherberge würfelt. Die Hallenstrukturen am Südpier fallen wurden vormals für die Unterbringung der See- durch ihre dichte Stellung und die Tonnendächer mannschaftslehrgruppe genutzt. Die traufständi- auf. Am Fährhafen fällt der Bundeswehrkomplex gen Backsteingebäude mit zwei Vollgeschossen mit gegliederter Fassade und Dachlandschaft als sind um den ehemaligen Exerzierplatz errichtet. präsentes Bauwerk und Raumkante auf. Im südwestlichen Bereich sind die ehemaligen Offiziersunterkünfte. Das einzige denkmalge- „Im Schutzhafen von Borkum liegt außerdem das schützte Gebäude im Ortsteil hat im Sommer Feuerschiff Borkumriff, das als bewegliches Denk- 2017 gebrannt. Es ist zurzeit nicht benutzbar, ein mal gem. § 3.5 NDSchG im Denkmalverzeich- Gutachten zur Sanierung wird erstellt. Im Stich nis der Stadt Borkum geführt wird. Letzter und Reedestraße gibt es drei Doppelhäuser, ebenfalls modernster Neubau eines bemannten klassischen aus Klinker. Sie sind städtebaulich und räumlich Feuerschiffes; Auf der Hamburger Nordwerft von der restlichen Bebauung abgetrennt. Diese Köser & Meyer 1954/55 erbaut. 1988 als letztes befinden sich im Privateigentum. Feuerschiff der BRD stillgelegt.“ (B-Plan 45, 4. Änderung: 14) Es ist zugleich Nationalparkhaus. Südlich der Reede entlang der Juister Strate sind aus Bundeswehrzeiten vier Zeilenbauten erhalten sowie das ehemalige Betreuungsgebäude an der Ronde Plate. Die Gebäude werden heute unterschiedlich nachgenutzt. Durch die Gebäu- destellung ergibt sich ein Platzgefüge um die Ronde Plate. Die Grünfläche hat keine Aufent- haltsqualität. Im Umfeld hat sich seit dem Abzug der Marine eine Gemengelage aus Gewerbe und Betriebswohnen entwickelt. Darüber hinaus gibt es weder eindeutige Raumkanten noch einen ablesbaren Städtebau. Die Materialwahl, Gebäu- deausrichtung und Dachform unterscheiden sich stark voneinander. Abb. 13 Bundeswehr-Gebäudekomplex am Fährhafen 20
Ree dest raß e Bestandsanalyse 22 22 72 29 322 22 5 1 29 35 t-Strate 23 141618 19 21 1 Memmer 17 11 9 12 15 7 13 10 15 17 Re 1921 ede 5 21 A str en Hafen 7 25 aß SAR Bundeswehr 8 e e at n 23 5 6 5 Lüttje Hör Ronde Pl 3 27 4 Am Neu 3 3 2 2 9 17 15 19 267 269 Juister St 12 rate 29 31 33 35 37 233 1 29 4 35 4 246 e Oostkaj 6 7 12 Achter de 11 16 15 17 9 15 19 20 Zollamt 24 21 10 DGzRS 26 23 22 12 14 27 21 29 16 en Hafen je scherbal Am Neu 34 An der Fi 22 21 19 26 24 23 28 30 26 27 2 4 Am 8 Süd pie 16 r 6 31 33 35 37 41 39 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lüneburg Stadt Borkum Baudenkmal Abgrenzung Vorbereitenden (§ 3 Abs. 2 und Abs.3 NDschG) Untersuchungsgebiet Untersuchungen Reede Konstituierender Bestandteil einer Biotop Karte 6 Gruppe gem. §3.3 NDSchG Nationalpark Stadtbild Stadtbildprägendes Gebäude Niedersächsisches Wattenmeer (hier: Kasernenensemble) Ruhezone (Zone I) Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Zwischenzone (Zone II) 50m 100m 200m 21 Stand: 29.03.2018
Vorbereitende Untersuchungen Borkum-Reede 3.2 Nutzungsstruktur Nördlich des Fähranlegers wird eine Halle durch die AG Ems als Warenumschlagpunkt genutzt. Im Juli und August 2017 erfolgte eine Kartie- rung der Nutzungen im Erdgeschoss. Weiterhin Militär wurde die augenscheinliche Wohnnutzung in 1996 wurde der Marinestützpunkt endgültig den Obergeschossen aufgenommen. Die Kartie- aufgelöst, dennoch gibt es Nutzungsrelikte dieser rungsergebnisse können der Karte 3 entnommen Zeit. Auf ca. 9 ha im Nordosten der Reede Fläche werden. ist ein SAR-Stützpunkt für Such- und Rettungs- dienste untergebracht, der von zwei Personen Gewerbe bedient wird. Neben einem Hubschrauberlande- Der Ortsteil Reede ist vorrangig geprägt von platz sind Wartungshallen sowie Betriebsgebäude Gewerbenutzungen. Ca. 50 % aller Gebäude auf dem Areal verortet. sind gewerblich genutzt oder werden als größere Lagereinheiten verwendet. Störendes Gewerbe Öffentliche, soziale und kulturelle Einrichtun- aus dem Ortskern wurde sukzessiv an den Orts- gen rand und schließlich nach Reede verdrängt. Es An der Westkaje des Hafenbeckens sind öffent- gibt kein Gewerbeflächenkonzept. liche maritime Einrichtungen untergebracht, wie die Seenotrettung, der Wassersportverein Bur- Neben maritimen Gewerbenutzungen am Süd- kana e.V., der Verein Borkumer Bootjefahrer e.V. pier mit Zugang zu einer Krananlage, sind mari- und das Lotsenhaus. Zwischen Nord- und Ostka- time Nutzungen vor allem der Offshore Industrie je sitzt die Hafenmeisterei des nordsee windport an der Ostkaje untergebracht. Das Offshore-Ge- borkum, einem Segment der Nordseeheilbad werbe nutzt vorwiegend die Liegeplätze der drei Borkum GmbH. Anlegepontons an der Nordkaje. Am Südpier und im Süden der Straße Am Neuen Häfen sowie Das denkmalgeschützte Feuerschiff Borkumriff An der Fischerbalje sind neben abgängigen ist (in Trägerschaft der Stadt Borkum) das Natio- Lagerhallen emissionsintensive Betriebe wie eine nalparkhaus und damit wichtiger Bestandteil des Brechanlage, Windkraftanlagen sowie als Halde Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. zwischengenutzte Flächen. Während die Ausstellung auf dem Schiff zugängig ist, sind die administrativen Funktionen sowie der An der Ostkaje sind großflächige Lagerhallen, die Museumsshop in einem kleinen Container Am bisher von der Nordseeheilbad Borkum GmbH Neuen Hafen untergebracht. vermietet werden. Darüber hinaus finden sich dort Gewerbebetriebe, die der Offshore-Indust- Am Fähranleger gibt es eine öffentlich nutzbare rie nahestehen. In der zweiten Reihe entlang der WC-Anlage. Achter de Oostkaje hat sich eine Gemengelage entwickelt. In vielen der Gewerbebetriebe ist im An der Nordkaje ist eine Trafo-Einrichtung unter- Obergeschoss Wohnnutzung untergebracht. gebracht, die zur Versorgung der Insel benötigt wird. Entlang und nördlich der Juister Strate ist ein weiteres Gewerbegebiet mit Gemengelage. Es Wohnen bestehen Flächenreserven vor allem in der Mem- Wohnnutzungen haben sich vorrangig in Form mert-Straße, aber auch Juister Strate. Bei den von Betriebswohnungen sukzessiv angesiedelt. Gewerbebetrieben handelt es sich vor allem um Entlang der Straße Achter de Oostkaje entstan- kleinere Betriebe, die Lager- und Arbeitsflächen den in den letzten zwei Jahrzehnten Betriebswoh- benötigen. nen in Form von Einfamilienhäusern. Der B-Plan Nr. 45 „Schutzhafen“ in seiner 1. Änderung Nördlich der Reedestraße gibt es auf dem Areal (2005) steuerte die Bebauung in den letzten 10 der Jugendherberge eine kleine Agglomeration Jahren und erlaubt im SO 1 ausnahmsweise von Gewerben, darunter zählt die örtliche Bäcke- Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftsper- rei sowie Flächen, die temporär vermietet werden. sonal sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter 22
Ree dest raß e Bestandsanalyse 22 22 72 29 322 22 5 1 29 35 t-Strate 23 141618 19 21 1 Memmer 17 11 9 12 15 7 13 10 15 17 Re 1921 ede 5 21 A str en Hafen 7 25 aß SAR Bundeswehr 8 e e at n 23 5 6 5 Lüttje Hör Ronde Pl 3 27 4 Am Neu 3 3 2 2 9 17 15 19 267 269 Juister St 12 rate 29 31 33 35 37 233 1 29 4 35 4 246 e Oostkaj 6 7 12 Achter de 11 16 15 17 9 15 19 20 Zollamt 24 21 10 DGzRS 26 23 22 12 14 27 21 29 16 en Hafen je scherbal Am Neu 34 An der Fi 22 21 19 26 24 23 28 30 26 27 2 4 Am 8 Süd pie 16 r 6 31 33 35 37 41 39 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lüneburg Stadt Borkum Wohnen Abgrenzung Vorbereitenden Untersuchungsgebiet Untersuchungen Reede Wohnen im Obergeschoss Biotop Gewerbe, Lager Karte 3 Nationalpark Nutzungen Dienstleistung Niedersächsisches Wattenmeer Ruhezone (Zone I) Gastronomie und Hotellerie Nationalpark Öffentliche, soziale oder Niedersächsisches Wattenmeer kulturelle Infrastruktur Zwischenzone (Zone II) 50m 100m 200m Leerstand 23 Stand: 28.03.2018 Bundeswehrgelände Nebengebäude/sonstige Nutzung
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