WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN - GESTALTUNGSHANDBUCH Entwurfsstand vom 08.10.2015 - Stadt Gelsenkirchen
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IMPRESSUM PROJEKTPARTNER NRW URBAN I Projektsteuerung & Bauherrenberatung Karl-Harr-Straße 5 44263 Dortmund Ansprechpartner: N.N. Telefon 0231.4341252 www.nrw-urban.de SEG I Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen mbH & Co. KG Bochumer Straße 109 45886 Gelsenkirchen Stadt Gelsenkirchen Referat Stadtplanung Rathaus Buer, Goldbergstraße 12 45875 Gelsenkirchen Telefon 0209.1694740 Telefax 0209.1694803 www.stadtplanung-gelsenkirchen.de VERFASSER rha reicher haase associierte GmbH I Architektur & Stadtplanung Prof. Dipl.- Ing. Christa Reicher Dipl.- Ing. Joachim Haase Dipl.-Ing. Philip Spahr Oppenhoffallee 74 52066 Aachen www.rha-planer.eu Planergruppe Oberhausen I Landschaftsarchitektur Dipl.-Ing. Katja Schreiber Lothringer Straße 21 46045 Oberhausen www.planergruppe-oberhausen.de 2
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN INHALT A. Einleitung 4-9 01. Konzept Gestaltungshandbuch 5 02. Entwicklungsgeschichte 6 03. Rahmenplan 6-7 04. Bebauungsplanentwurf 8-9 B. Qualitätssicherung 10-13 01. Qualitätsziele 10 02. Gestaltungsleitlinien 11 D3. Gestaltungsbeirat 11 04. Verfahrensablauf 12 C. Städtebauliches Konzept 14-19 01. Leitidee 14 02. Freiraumkonzept 15 03. Erschließung 16 04. Quartiersbildung 18-19 D. Gestaltungsleitlinien für den öffentlichen Raum 20-35 01. Straßen und Wege 20-27 02. Öffentliche Freiflächen (Grünflächen, Plätze) 28-35 E. Gestaltungsleitlinien für die privaten Baufelder - Bautypologien 36-43 01. Bautypologien und Nutzungen 36-37 02. Siedlungsteil Gemeinschaftsschiene 38-39 03. Siedlungsteil Waldpark 40-41 04. Siedlungsteil Solarquartiere 42-43 F. Gestaltungsleitlinien für die privaten Baufelder - Architektur 44-55 01. Baukubatur und Gliederung 44-47 02. Fassadengestaltung 48-49 03. Dachdeckung 50-51 04. Garagen und Carports 52 05. Nebenanlagen 53 06. Zusätzliche Bauteile 54-55 G. Gestaltungsleitlinien für die privaten Baufelder - Freiflächen 56-63 01. Private Vorgärten 56 02. Private Gärten 57 03. Einfriedungen 58-59 04. Pflanzempfehlungen 60 05. Hofflächen, Stellplätze 61 06. Versickerung von Regenwasser 62-63 H. Gestaltungsleitlinien Energie 64-65 Anhang: Bebilderte Pflanzliste für die privaten Freibereiche 66-71 Abbildungsverzeichnis 72-77 3
A. EINLEITUNG Wohnraum für junge Familien mit Kindern – und für Leitbild Waldquartier Gelsenkirchen Singles, Paare und ältere Menschen. „Natur pur“ mit Die wichtigsten Entwicklungsziele werden in dem Leit- Wald, Spielplatz und attraktiven öffentlichen Räumen – bild für das Waldquartier zusammengefasst: ganz in der Nähe des Stadtteils Gelsenkirchen-Buer. Für dies alles und viel mehr steht das Waldquartier - ΩΩ Ein attraktives, naturnahes und zukunftsfähiges das neue Wohnviertel, das auf dem ehemaligen Areal Quartier mit einer hohen Aufenthalts- und Lebens- der Kinderklinik an der Westerholter Straße entsteht. qualität für Gelsenkirchen. Vielfältig ist das Wohnraumangebot, anspruchsvoll die ΩΩ Ein lebendiger, harmonischer Wohnstandort mit Lage, attraktiv und nachhaltig der Wohnstandort. Eine einem vielfältigen Wohnraumangebot für unter- hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität steht im Vorder- schiedliche Nutzergruppen und Räumen für die grund – großzügige Frei- und Grünbereiche sorgen Quartiersgemeinschaft. dafür, als Treffpunkte für die Bewohner, als Ort der ΩΩ Ein atmosphärischer öffentlicher Raum mit einem Kommunikation und des Spiels, des Kennenlernens und großzügigen Angebot an Plätzen, Grün- und Spiel- Austausches. flächen. Die Architektur im Waldquartier soll modern und zeitgemäß sein und den Nutzungsansprüchen einer zukunftsfähigen Quartiersentwicklung genügen. Individuelle Entfaltungsmöglichkeiten für die zukünf- tigen Bewohner sind dabei ebenso wichtig wie ein harmonisches Zusammenspiel der baulichen Entwick- lungen. Abb. 1: Städtebaulicher Entwurf - Perspektivische Darstellung 4
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN 01. KONZEPT GESTALTUNGSHANDBUCH leitlinien geben Empfehlungen für die Umsetzung. Teil E stellt die verschiedenen Quartiere im Waldquar- Zielsetzung tier anhand von Lageplanausschnitten vor und ermög- Das Gestaltungshandbuch soll die Entwicklung des licht den zukünftigen Bewohnern, einen Einblick in die Waldquartiers in Gelsenkirchen-Buer zu einem harmo- Charakteristik der unterschiedlichen Quartiere und nischen, attraktiven Wohnviertel begleiten und steuern. Bautypologien zu bekommen. Als städtebauliches Instrument zur anspruchsvollen Teil F beinhaltet die Gestaltungsleitlinien für die Ar- Umsetzung der Stadtentwicklung soll es sicherstellen, chitektur mit konkreten Regeln, Empfehlungen sowie dass sich die Bewohner langfristig mit dem Wohnviertel erläuternden Darstellungen für die Gestaltung der identifizieren können und sich der Standort werthaltig Gebäude. In Teil G werden die Gestaltungsleitlinien für entwickeln kann. die privaten Freiflächen aufgezeigt. Teil H fasst schließlich die Gestaltungsleitlinien hin- Der Gestaltung des öffentlichen Raums kommt inner- sichtlich der energetischen Anforderungen an die bauli- halb der Quartiersentwicklung eine wichtige Rolle zu. che Entwicklung zusammen. Das Gestaltungshandbuch formuliert daher Vorschläge für die Gestaltung der öffentlichen Straßen, Plätze und Grünflächen mit dem Ziel, ein stabiles Grundgerüst für Akteure An der Entwicklung und Umsetzung des Waldquartiers die bauliche Entwicklung zu bilden. Zum Ausbau der mit Hilfe des Gestaltungshandbuchs arbeiten viele Straßen und Grünflächen wird ein Erschließungsvertrag unterschiedliche Akteure zusammen: mit der Stadterneuerungsgesellschaft (SEG) geschlos- sen. ΩΩ Die Planungsbüros reicher haase asociierte GmbH Bei der Entwicklung der privaten Baufelder ist das Ziel, (Städtebau und Architektur) und Planergruppe Raum für die individuelle Gestaltung zu ermöglichen Oberhausen (Freiraum) - Entwicklung des städte- und gleichzeitig ein stimmiges Gesamtbild durch ein baulichen und freiraumplanerischen Konzepts und gelungenes Zusammenspiel der einzelnen Architektu- des Gestaltungshandbuchs ren zu entwickeln. ΩΩ Stadtverwaltung Gelsenkirchen - planerische Wenn das gelingt, kann ein gut gestaltetes Umfeld ent- Begleitung und Aufstellung des gesetzgebenden stehen, von dem alle profitieren. Rahmens ΩΩ Stadterneuerungsgesellschaft SEG - Grundstücks- Inhalt entwicklung In Teil A werden einleitend die Entwicklungsgeschichte ΩΩ NRW-Urban - Projektsteuerung / Bauherrenbera- sowie die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen tung der Siedlungsentwicklung vorgestellt. ΩΩ Die Planungsbüros Gertec und Jung Stadtkonzepte Teil B formuliert Qualitätsziele und erläutert die Ge- - Entwicklung des Energiekonzeptes staltungsleitlinien sowie den Verfahrensablauf, der die ΩΩ Private Bauherren und Wohnungsbaugesellschaf- Bauherren von der Idee bis zum Hausbau begleitet. ten - Initiierung der Bauvorhaben In Teil C wird das städtebauliche Konzept für das Wald- ΩΩ Architekten und Freiraumplaner - Planung und quartier anhand von grafischen Darstellungen erklärt Umsetzung der Bauvorhaben - zusammen mit einer kurzen Vorstellung der verschie- denen Siedlungsteile. In Teil D wird die zukünftige Gestaltung der öffentlichen Verfahren zur Umsetzung Das Verfahren zur Umsetzung der gestalterischen Räume im Waldquartier dargestellt. Straßenräume, Qualifizierung der Bauvorhaben unter Mitwirkung eines öffentliche Plätze und Grünflächen werden mit Hilfe von Gestaltungsbeirats wird in Kapitel B erläutert. zeichnerischen Darstellungen illustriert, Gestaltungs- 5
02. ENTWICKLUNGSGESCHICHTE Das Gebiet an der Westerholter Straße wurde in den 1950er Jahren als überregional relevanter Standort für eine Kinderklinik entwickelt. Nachdem die Nutzung als Klinikstandort durch einen Standortwechsel im Jahr 2007 obsolet wurde, stand das Gebiet für eine Folgenutzung offen. Anfang des Jahres 2012 wurde durch die Stadt Ge- lesenkirchen ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt, um das Areal an der Wester- holter Straße einer neuen Wohnnutzung zuzuführen. Prämiert wurde im Frühjahr 2012 der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft reicher haase associierte GmbH/ Planergruppe Oberhausen. Das städtebaulich-freiraumplanerische Konzept ist an- schließend vom Referat Stadtplanung durch zahlreiche Abstimmungsgespräche mit Planern, Betroffenen und Behörden sowie Trägern öffentlicher Belange konkre- tisiert worden. Das Ergebnis der Konkretisierung stellt der aktuelle Rahmenplan dar. Im Rahmen der Realisierung werden die Grundstücke an die Stadterneuerungsgesellschaft der Stadt Gelsen- kirchen „SEG“ übertragen. Die Projektsteuerung, Reali- sierung der Erschließung sowie die Bauherrenberatung erfolgen durch die Beteiligungsgesellschaft des Landes „NRW Urban“. 03. RAHMENPLAN Der Rahmenplan zeigt den Gesamtüberblick über die städtebaulichen Strukturen sowie die öffentlichen und privaten Freiräume und dient der beispielhaften Dar- stellung von zukünftigen Planungs- und Entwicklungs- möglichkeiten. Entsprechend der konzeptionellen Überlegungen erfolgt eine Gliederung des Plangebietes in die drei Siedlungsteile Gemeinschaftsschiene, Waldpark und Solarquartiere. Insgesamt entstehen neun Wohnquar- tiere mit eigenständigem Charakter. Ein attraktives Angebot an öffentlichen Räumen bietet vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten und ermöglicht die Entstehung von nachbarschaftlichen Identitäten. Deutlich wird der naturnahe Charakter der verschiede- nen Wohnquartiere, der durch die Lage an den umge- benden Wald- und Landschaftsflächen sowie durch die zahlreichen geplanten Grünverbindungen begründet ist. Abb. 2: Städtebaulicher Entwurf - Beispielhafte Darstellung 6
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN Aus Gründen der Vereinfachung wurde auf die Darstellung von Garagen in jedem Einzelfall verzichtet 7
04. BEBAUUNGSPLAN Der Bebauungsplan gibt den rechtlichen Rahmen für die bauliche Entwicklung des Waldquartiers vor und definiert unter anderem die zulässigen Nutzungen, die Höhe der Gebäude sowie die überbaubaren Grund- stücksflächen. Das Plangebiet wird gemäß der planungsrechtlichen Festsetzungen als Allgemeines Wohngebiet ausgewie- sen und dient demzufolge vorwiegend dem Wohnen. Zwei Teilbereiche, WA1 und WA2, unterscheiden sich hinsichtlich der zulässigen Nutzungen sowie der Vorga- ben für die Geschosshöhe. Der Teilbereich WA1 umfasst den Bereich Gemein- schaftsschiene und ermöglicht ein breiteres Nut- zungsspektrum, das auch Nutzungen der Nahversor- gung sowie nicht störende Handwerksbetriebe und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitli- che und sportliche Zwecke zulässt. Entsprechend dem städtebaulichen Konzept, das vor- sieht hier das räumliche Rückgrat des Quartiers auszu- bilden, wird eine Geschossigkeit von 3 Vollgeschossen zugelassen. Der Teilbereich WA2 umfasst die übrigen Baufelder, die vor allem für Wohngebäude zulässig sind. Hier wird die bauliche Höhe auf zwei Vollgeschosse beschränkt, eine Ergänzung von Staffelgeschossen ist möglich. Für beide Bereiche gilt die offene Bauweise, d.h. es sind Gebäude bzw. Hausgruppen zulässig, deren Gesamtlän- ge 50m nicht überschreiten darf. Hinsichtlich der Ausnutzung der Grundstücksfläche wird für beide Teilgebiete eine Grundflächenzahl von 0,4 festgelegt, d.h. max. 40% der Grundstücksfläche dürfen mit baulichen Anlagen überdeckt werden. Die im Bebauungsplan vorgesehenen Baufenster er- möglichen eine Vielzahl unterschiedlicher Grundstücks- zuschnitte. Die Binnenerschließung und Parzellierung der Baufelder wird im Lauf der weiteren Entwicklung ausgearbeitet. Abb. 3: Bebauungsplan Entwurf Nr. 412.1 8
B. QUALITÄTSSICHERUNG 01. QUALITÄTSZIELE Zur Konkretisierung der Zielvorgaben werden für die Ebene der Umsetzung Qualitätsziele im Hinblick auf die Nutzung verschiedenen Planungsbereiche formuliert: ΩΩ Ein breites Spektrum an Bebauungstypologien und die Mischung unterschiedlicher Wohnformen erfüllt Städtebau unterschiedliche Wohnwünsche und -bedürfnisse. ΩΩ Ein stabiles städtebauliches Grundgerüst sowie die ΩΩ Im Bereich des Quartierseingangs bietet sich die Verzahnung der Baufelder mit dem Landschafts- Möglichkeit, eine ergänzende Nahversorgung anzu- raum versprechen ein naturnahes Quartier mit gliedern. hervorragenden räumlichen Qualitäten. ΩΩ Durch die aufeinander abgestimmte Entwicklung Soziale Qualitäten der 3 unterschiedlichen Siedlungsteile mit insge- ΩΩ Der nachbarschaftliche Zusammenhang im Quar- samt 9 eigenständigen Wohnquartieren wird ein tier wird durch die Möglichkeit gestärkt, generatio- lebendiger, harmonischer Stadtteil entwickelt, der nenübergreifende und gemeinschaftliche Wohnan- gleichzeitig Raum für Individualität und Vielfalt gebote (z.B: Baugruppen) umzusetzen. bietet. Ökologie Architektur ΩΩ Durch den Erhalt und die Integration von Bestands- ΩΩ Eine moderne und zeitgemäße Architektur ent- bäumen und Waldflächen wird der naturnahe Cha- spricht den Nutzungsansprüchen an eine zukunfts- rakter der Siedlung deutlich, der eine klimafreundli- fähige Quartiersentwicklung che Quartiersentwicklung unterstützt. ΩΩ Der Ensemble-Charakter der Gebäude soll durch ΩΩ Durch eine naturnahe Gestaltung der Freiräume eine aufeinander abgestimmte Formensprache, wird eine zukunftsfähige und ökologische Umset- Farb- und Materialwahl gewährleistet werden. zung des Waldquartiers gewährleistet. ΩΩ Die Bauherren könne ihre Vorhaben in dem vorge- gebenen Rahmen nach ihren individuellen Bedürf- Energie nissen realisieren und eigene Schwerpunkte setzen. ΩΩ Umsetzung einer Energiekonzeption, die sowohl unter ökologischen als auch ökonomischen Aspek- Öffentlicher Raum ten fortschrittlich und zukunftsfähig ist. ΩΩ Die qualitätvolle Gestaltung des öffentlichen Raums ΩΩ Das Quartier wird als Nullemissionssiedlung in Be- schafft einen stabilen Rahmen für die sukzessive zug auf den Wärmeverbrauch entwickelt. Entwicklung der Baufelder und attraktive, barriere- ΩΩ Reduzierung des Energiebedarfs durch hohe Stan- freie Aufenthaltsräume für die Bewohner. dards in Bezug auf die Wärmedämmung. ΩΩ Lokale erneuerbare Energieerzeugung durch Instal- Mobilität lation von Photovoltaik-Anlagen. ΩΩ Qualitätvoll gestaltete Straßenräume bilden einen ΩΩ Zusätzliche Energieeinsparungen durch eine Sensi- stabilen Rahmen für das Wohnumfeld. bilisierung der Bauherren für den Stromverbrauch. ΩΩ Die gute Vernetzung von Fuß- und Radwegen ge- ΩΩ Begleitung der Bauvorhaben durch eine Energie- währleistet ein Quartier der kurzen Wege. beratung / ein Umsetzungsmanagement, um die ΩΩ EIne barrierefreie Ausführung der Straßenräume Erreichung der Energiestandards zu gewährleisten. berücksichtig den Inklusionsgedanken. ΩΩ Ziel ist es, eine attraktive Verbindung nach Buer zu schaffen. 10
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN 02. GESTALTUNGSLEITLINIEN Auswahlverfahren Das Gestaltungshandbuch formuliert – in Ergänzung zu Der Gestaltungsbeirat berät über die einzelnen Bauvor- den bestehenden Festsetzungen und Regelungen des haben und formuliert eine Entscheidungsgrundlage für Bebauungsplans - Leitlinien zur Gestaltung der öffent- die Grundstücksvergabe, die an die Übereinstimmung lichen Räume (Kap. D), der Bautypologien (Kap.E), der mit den im Gestaltungshandbuch genannten Qualitäts- Architektur (Kap.F), der privaten Freiflächen (Kap. G) zielen und Gestaltungsempfehlungen gebunden ist. und zu den energetischen Anforderungen (Kap. H). Sie dienen der Sicherung der städtbaulichen Qualität Bewertungskriterien im Verlauf der Quartiersentwicklung und haben das Ziel, Ergänzend zu den im Bebauungsplan getroffenen die verschiedenen Einzelvorhaben zu einem harmoni- Festsetzungen werden die im Gestaltungshandbuch schen Gesamtbild zusammen zu fügen. formulierten Gestaltungsleitlinien sowie die dargestell- Gestaltungsleitlinien können entweder verpflichtend ten Referenzbeispiele zur Beurteilung der architektoni- sein oder empfehlenden Charakter haben: schen Konzepte herangezogen. Verpflichtende Gestaltungsleitlinien werden privat- Einzureichende Unterlagen rechtlich in den einzelnen Grundstückskaufverträgen Zur Beurteilung der Bauvorhaben sind die nachfolgend verankert und müssen eingehalten werden. Sie sind aufgeführten Unterlagen einzureichen: durch ein dunkelgraues Quadrat gekennzeichnet. Architektonisches Konzept Gestaltungsleitlinien mit empfehlendem Charakter die- ΩΩ Gebäudekubatur, Fassadengestaltung, Material- nen als Anregungen für ein gut gestaltetes Umfeld, von und Farbkonzept dem alle profitieren. Sie sind nicht verpflichtend und ΩΩ Gebäudeorganisation (Grundrisse, Wohnungsan- werden durch ein weißes Quadrat gekennzeichnet. zahl und Größe, Wohnungserschließung, etc.) ΩΩ Ausrichtung und Gestaltung von Öffnungen, Terras- Gestaltungsleitlinien werden in Form von Best-Practi- sen, Balkonen etc. ce-Beispielen, Piktogrammen, Lageplan-Ausschnitten Freiraumkonzept sowie textlichen Erläuterungen vermittelt. ΩΩ Aussagen zum Stellplatzkonzept, zur Vorgartenge- staltung und zu Einfriedungen. 03. GESTALTUNGSBEIRAT ΩΩ Konzept zur Versickerung von Regenwasser Der Gestaltungsbeirat berät und begleitet die Bau- Energiekonzept herren bzw. die von Ihnen beauftragten Architekten ΩΩ Energiestandard, Nachweis durch Energieausweis hinsichtlich der eingereichten Bauvorhaben. oder Wärmeschutznachweis Ziel dieser Vorgehensweise ist die Sicherung einer ΩΩ Photovoltaik, Größe der Anlage, Anordnung und hohen städtebaulichen Qualität des gesamten Wohn- Neigung der Solarpaneele quartiers durch eine gestalterische Integration der ΩΩ Heiz-System, Lage der Versorgungseinheit vielfältigen Einzelvorhaben. ΩΩ Lüftungsanlage ΩΩ Sommerlicher Wärmeschutz Zusammensetzung Der Gestaltungsbeirat setzt sich aus Mitgliedern der Im Anschluss an die Einreichnung der Unterlagen kann Stadtverwaltung der Stadt Gelsenkirchen, der Stadt- dort ein Beratungstermin vereinbart werden. erneuerungsgesellschaft SEG sowie aus externen Experten zusammen. 11
04. VERFAHRENSABLAUF - ÜBERSICHT Grundstück auswählen Waldquartier - Gestalterisches Qualitätssicherungsverfahren Interessenten informieren sich bei NRW Urban über die Vergabemodalitäten und bewerben sich anschließend auf ein Grundstück. Architektonischer Entwurf Gemeinsam mit einem Architekten wird ein architekto- nischer Entwurf entwickelt, der den Gestaltungsanfor- derungen des Gestaltungshandbuchs entspricht. Gestaltungsbeirat Der Gestaltungsbeirat berät die Bauherren und beurteilt die Bauvorhaben hinsichtlich ihrer Gestaltqualität auf Basis der Empfehlungen des Gestaltungshandbuchs. Grundstücksvergabe Die Grundstücksvergabe wird über einen Grundstücks- kaufvertrag zwischen den Bauherren und der Stadter- neuerungsgesellschaft SEG geregelt. Bauantrag Nach dem Grundstückskauf wird das Baugenehmi- Ba uan tra g gungsverfahren mit dem Bauantrag bei der Stadt Gelsenkirchen eingeleitet. Baugenehmigung Nach Erhalt der Baugenehmigung kann die Ausführung des Bauvorhabens beginnen. Die Geltungsdauer der GENEH MIGT Baugenehmigung ist auf drei Jahre begrenzt. Innerhalb dieses Zeitraumes muss das Bauvorhaben beginnen. Hausbau Das Bauvorhaben kann durchgeführt werden. 12
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C. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 01. LEITIDEE - LEBEN IM EINKLANG MIT DER NATUR Eingebettet in eine Landschaft aus Wald- und Feld- strukturen bildet die neue Siedlung eine autarke Ein- heit, die ein Leben in Einklang mit der Natur, bei gleich- zeitiger Nähe zur Stadt, ermöglicht. Die Siedlung besteht aus drei charakteristischen Siedlungsteilen und insgesamt neun Wohnquartieren (Ziffern A-I), welche die prägenden Merkmale der Land- schaft aufnehmen: Die „Gemeinschaftsschiene“ bildet den Auftakt der baulichen Entwicklung an der Westerholter Straße und wird zum Rückgrat des Quartiers mit ergänzender Nah- versorgung und besonderen Wohnformen, z.B. Senio- renwohnen. Das ‚Wohnen im Waldpark’ mit starkem Bezug zur vor- handenen Baumkulisse kontrastiert mit lichten ‚Solar- quartieren’ in der Feldflur mit Blickbezug in die weite Landschaft. Entrée ldstruktur H ene Fe rhand Gem re vo I quartie Solar eins A cha ftss G chie tand Wa ldbes ne feweg Vierhö eb iet B Waldg k C par F ald D W E Abb. 4: Städtebauliches Konzept 14
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN 02. FREIRAUM - INSELN IM GRÜNEN Die Einbettung der städtebaulichen Struktur in die vor- handene Vegetation sowie deren weitgehender Erhalt verspricht einen „grünen“ Siedlungs-Charakter. Das Prinzip des Wohnens in der Landschaft wird durch Grünfugen ermöglicht, die eine Verbindung ins Innere des Quartiers herstellen und gleichzeitig als Retenti- onsflächen dienen. Zusammen mit einem attraktiven Angebot an öffent- lichen Räumen, wie z.B. dem zentralen Quartiersplatz, einem Waldspielplatz und kleinen Quartiersplätzen in den Solarquartieren, entsteht ein tragfähiges Grundge- rüst öffentlicher Räume für die Baufeldentwicklungen. Entlang der Westerholter Straße sorgt ein breiter, be- grünter Lärmschutzwall für Schutz vor unerwünschten Schallemissionen. Die Lindenallee entlang der Westerholter Straße wird ergänzt. Prägnante Baumstrukturen, wie etwa die Allee entlang des Vierhöfeweges und schützenswerte frei- stehende Bäume werden erhalten und in die städtebau- liche Entwicklung eingebunden. Wald Öff. Grünflächen mit Baumbestand / Baumpflanzung Öffentliche Parkanlage / Grünfuge Zentraler Quartiersplatz Waldspielplatz Quartiersplätze Solarquartiere Prägnante Baumstrukturen Gem re uartie eins Solarq cha f tssc hien e dpark Wal Abb. 5: Freiraumkonzept 15
C. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 03. ERSCHLIESSUNG - EIN QUARTIER DER Die Querschnitte der verschiedenen Erschließungs- KURZEN WEGE straßen und -wege sind auf ihre Funktion und Lage im Quartier abgestimmt. Das Erschließungskonzept basiert auf einer klaren Hie- Die Siedlung wird in das vorhandene Wegenetz des rarchie von Verkehrswegen und gewährleistet eine gute Stadtwalds und der Feldflur eingebunden. Verschiedene Adressbildung für alle Baufelder. Eine Minimierung des Fuß- und Radwege erlauben schnelle Verbindungen privaten Mobilitätsbedarfes wird durch ein Quartier der nach Westerholt, Buer und Resse. kurzen Wege erreicht. Vielfältige Wegeverbindungen innerhalb des Quartiers gewährleisten die Verknüpfung der verschiedenen Sied- Die Anbindung der Siedlung an das Verkehrsnetz erfolgt lungsteile. über den bestehenden Anschluss an der Westerholter Straße, der zum repräsentativen Quartierseingang wird. Von hier aus verbindet eine Ringstraße als Haupter- schließung die Siedlungsteile Gemeinschaftsschiene, Waldpark und die Solarquartiere. Im Westen werden die Baufelder des Waldparks über eine schlaufenför- mige Quartierserschließung erschlossen. Die Innener- schließung der Solarquartiere im Osten erfolgt durch verkehrsberuhigte Wohnstraßen, die an den jeweiligen Quartiersplätzen vorbeiführen. Straßen + Wege Westerholter Straße ng L 511 Haupterschließung einga raße tiers lter S t Quar erho West Quartierserschließung Waldpark Wohnstraßen Solarquartiere Fuß- und Radwege re Gem uartie Solarq eins Zentraler Quartiersplatz cha g ftss öfewe Quartiersplätze Solarquartiere Vierh c hien e dpark Wal Abb. 6: Erschließungskonzept 16
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C. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 04. QUARTIERSBILDUNG GEMEINSCHAFTSSCHIENE Die Siedlung besteht aus den Siedlungsteilen Gemein- Der Quartierseingang an der Westerholter Straße mit schaftsschiene, Waldpark und den Solarquartieren, die seinem baumbetonten Entrée öffnet sich durch die ver- jeweils einen spezifischen Charakter und unterschiedli- dreht angeordneten Baufelder im westlichen Eingangs- che Wohnangebote aufweisen und dennoch durch ihre bereich und macht den Blick frei auf den Quartiersplatz gemeinsame Einbettung in die Landschaft eine Einheit im Gelenk der beiden Haupterschließungen. Der Quar- bilden. tiersplatz stellt den Kontakt zum Quartier her und wird Der besondere Freiraumbezug ist es auch, der das zum Ort der Öffentlichkeit und Kommunikation. Wohnen im Waldquartier durch seine Wohnumfeldqua- Die im Eingangsbereich und östlich der Haupterschlie- litäten hervorhebt und der durch die Waldbereiche und ßung gelegenen Baufelder bilden zusammen den Sied- Landschaftsfugen das naturnahe Lebensgefühl einer lungsteil „Gemeinschaftsschiene“ und sind das Rück- Gartenstadt vermittelt. grat des Waldquartiers mit einem urbaneren Charakter, kompakten Bauformen mit drei Vollgeschossen und Wohnumfeldqualitäten sind entscheidend für die En- Flachdächern. wicklung eines hochwertigen und werthaltigen Quar- Im belebten Eingangsbereich sind neben der Wohn- tiers. Vor diesem Hintergrund spielt ein qualitätvoll ge- nutzung in Mehrfamilienhäusern auch Nutzungen der stalteter öffentlicher Raum eine große Rolle, er schafft Nahversorgung, gemeinschaftliche Nutzungen oder einen stabilen Rahmen für die sukzessive Entwicklung Büronutzungen mit tieferen Gebäudegrundrissen der Baufelder und attraktive Aufenthaltsräume für die möglich. Die offen zur Haupterschließung gestalteten Bewohner. Vorbereiche der Gebäude betonen den urbanen Charak- ter dieses Teilbereiches. Wichtig sind differenzierte Wohnungsangebote für die Östlich entlang der Haupterschließung bilden Stadtrei- mittleren und höheren Einkommensschichten genauso hen-, Ketten- oder kleinteilige Mehrfamilienhäuser eine wir für diejenigen, die an der Schwelle zur Eigentums- räumliche Kante, die partiell durch Grünfugen aufgelo- bildung stehen. ckert wird. Hier sind auch Wohnangebote möglich, die Hier finden sich in den drei Siedlungsteilen mit insge- über das Einfamilienwohnen hinausgehen, wie etwa samt neun Wohnquartieren unterschiedliche Schwer- Apartments oder Arbeitsräume im Erdgeschosss. punktsetzungen im Hinblick auf die bauliche Dichte, die Die Architektur soll durch eine aufeinander abge- Bautypologien und den Charakter der Architektur. stimmte Formensprache, Farb- und Materialwahl ein Während im Bereich der Gemeinschaftsschiene neben einheitliches Bild vermitteln und zusammen mit dem urbanen Einfamilienhausformen auch Apartments in Siedlungsteil „Waldpark“ ein Ensemble bilden. kleinteiligen Mehrfamilienhäusern entstehen können, GEMEINSCHAFTSSCHIENE eignen sich die Baufelder im Waldpark insbesondere für Bewohner, die ihre Vorstellungen vom Einfamilien- H wohnen in einem hochwertigen Umfeld mit Ensemble- I A G qualitäten umsetzen möchten. Auch gemeinschaftliche F Wohnformen sind auf den dortigen Baufeldern gut B umsetzbar. E C Die Solarquartiere bieten wiederum flexible Wohn- angebote mit größeren Entfaltungsmöglichkeiten im D Hinblick auf die Architektur sowie nachbarschaftliche Qualitäten durch die inselartigen Quartiere mit ihren Quartiersplätzen. Abb. 7: Siedlungsteil Gemeinschaftsschiene 18
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN WALDPARK SOLARQUARTIERE Der Siedlungsteil „Waldpark“ besticht durch seine Lage Um den in der Quartiersmitte gelegenen Wald grup- am Waldrand und verspricht durch die sensibel in den pieren sich im Norden, Osten und Süden entlang der alten Baumbestand eingebetteten Baufelder ein Woh- ringförmigen Haupterschließung fünf ‚Solarquartiere’ nerlebnis mit besonderer Nähe zur Natur. mit Blickbezug in die weite Landschaft. Die radial zur Quartierserschließung angeordneten Ähnlich der durch Feldraine strukturierten Feldflur wer- Baufelder können günstig mit Erschließungshöfen or- den die „Solarquartiere“ durch Wiesenfugen gerahmt, ganisiert werden und eignen sich durch eine mögliche die damit allen Grundstücken den Landschaftsbezug Gruppierung der Gebäude besonders für gemeinschaft- garantieren. Innerhalb der Quartiere bilden kleine Quar- liche Wohnformen. tiersplätze einen zentralen Treffpunkt für die Anwohner. Neben den bevorzugten Hofstrukturen sind im Baufeld Die Bautypologien der Solarquartiere variieren zwi- D, insbesondere im südlichen Bereich, auch Einzel- schen freistehenden Einfamilienhäusern, Doppel- und hausstrukturen möglich. Dabei ist darauf zu achten, Reihenhäusern, die durch verschieden große Grund- dass die nördliche Fassade des Baukörpers mit einem flächen und Variationen in den Obergeschossenen ein Abstand von ca. 6-8 Metern von der Straßenbegren- abwechslungsreiches Bild dieses Siedlungsbereichs zungslinie errichtet wird. kreieren. Flexible Wohnangebote mit Sattel- oder Flachdach ermöglichen den Bauherren eine Realisie- Die Architektur der Gebäude und die Gestaltung der rung nach individuellen Bedürfnissen. Freiflächen beeinflussen das Erscheinungsbild des Um eine zu starke Heterogenität in den Quartieren gesamten Wohnviertels maßgeblich. zu vermeiden, sollen die Dachformen zusammen- Die Architektur im Waldpark soll durch eine klare, kubi- hängender Baufelder einheitlich ausgebildet werden sche Formensprache geprägt werden. Eine aufeinander (Sattel-oder Flachdach). So kann insbesondere an den abgestimmte Farb- und Materialwahl sowie die Gestal- Siedlungsrändern zur Landschaft ein einheitliches Bild tung mit Flachdächern vermitteln ein harmonisches vermittelt werden. Gesamtbild und ermöglichen den Ensemblecharakter Die günstige Ausrichtung vieler Baufelder nach Sü- des Siedlungsteils. Gleichzeitig führt das Zusammen- den ermöglicht durch die geringe Verschattung die im spiel der individuellen Gebäude der einzelnen Bauher- Energiekonzept vorgesehene Nutzung regenerativer ren zu einem vielfältigen Gesamtbild. Energien für jedes Gebäude. Auf diese Weise kann das Ziel einer nachhaltigen Quartiersentwicklung ermög- licht werden. WOHNEN IM WALDPARK SOLARQUARTIERE H H I I A G G A F F B B E E C C D D Abb. 8: Siedlungsteil Waldpark Abb. 9: Siedlungsteil Solarquartiere 19
D. GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM 01. STRASSEN UND WEGE Straßen + Wege Planstraße A Haupterschließung ang 11 Planstraße B eing e L5 tiers Straß Quar erh olter Quartierserschließung Waldpark West F traße Planstraße C-G Plans Wohnstraßen Solarquartiere G traße Plans Pla Planstraße H nst Wohnstraße Bestand raß eA Planstraße A Fuß- und Radwege traße E Plans re Gem H uartie Zentraler Quartiersplatz Solarq e st raß eins n Pla Quartiersplätze Solarquartiere chaf fewe g ierhö tssc V hien D traße e Plans A traße dp ark Plans Wal Planstraße B C traße Plans Abb. 10: Typologien Straßen + Wege Die Straßen und Wege im Waldquartier sollen qua- sionierung einer Haupterschließung und wird von beid- litätvoll entwickelt werden und bilden einen stabilen seitigen Gehwegen und einer einseitigen Baumpflan- Rahmen für ein qualitätvolles Wohnumfeld. zung im Wechsel mit öffentlichen Stellplätzen begleitet. Die Differenzierung der Straßenräume erfolgt durch Die Planstraße B erschließt die Baufelder im Quartier unterschiedliche Dimensionierung, Straßenprofile und „Waldpark“ und wird dem Quartierscharakter entspre- Gestaltqualitäten und führt so zu stimmigen Erschlie- chend naturnah gestaltet. Eine einseitige Baumpflan- ßungen für den jeweiligen Quartiersbereich. zung im Wechsel mit öffentlichen Stellplätzen sowie Beispielhafte Gestaltungsmöglichkeiten für die un- eine straßenbegleitende Retentionsmulde verdeutli- terschiedlichen Straßen und Wege im Waldquartier chen den ökologischen Anspruch. werden nachfolgend vorgestellt. Die Planstraßen C-G erschließen die Baufelder der „So- Die Erschließungsstraßen im Waldquartier werden mit larquartiere“ und werden als Mischverkehrsfläche mit Tempo 30 verkehrsberuhigt ausgebildet. Pflasterung gestaltet. Die Mischverkehrsfläche kann Der Straßenraum der Planstraße A im Bereich des neben der Erschließungsfunktion auch als Aufenthalts- Quartierseingangs wird angemessen repräsentativ bereich dienen. Besucherstellplätze werden in gemein- gestaltet und durch die bestehenden Bäume geprägt. schaftlichen Stellplatzflächen zusammengefasst. Seine Aufweitung an der westlichen Straßenseite zum zentralen Quartiersplatz ermöglicht einen großzügigen Zahlreiche Fuß- und Radwegeverbindungen verlau- Zugang ins Quartier. fen zwischen den Siedlungsteilen und ermöglichen ein Die ringförmige Planstraße A entspricht in ihrer Dimen- Quartier der kurzen Wege. 20
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN PLANSTRASSE A - GEMEINSCHAFTSSCHIENE - EINGANGSBEREICH Abb. 11: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Westseite: Ostseite: ΩΩ Einladender Quartierseingang durch leichte Drehung ΩΩ urban geprägte Seite mit Ausbildung einer Raum- der Gebäude zur Haupterschließung kante durch kompakte Bebauung ΩΩ Einbindung der Bestandsbäume ΩΩ Adressbildung durch offene Vorgartenbereiche der ΩΩ Adressbildung durch offene Gebäudevorbereiche Gebäude zur Straße Abb. 12: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 21
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - STRASSEN UND WEGE PLANSTRASSE A - GEMEINSCHAFTSSCHIENE Abb. 13: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Abb. 15: Verortung im Plangebiet Ostseite: ΩΩ urban geprägte Seite mit Ausbildung einer Raum- kante durch kompakte Bebauung ΩΩ Adressbildung durch befestigte Hauseingangsbe- reiche der Gebäude zur Straße Westseite: ΩΩ Stellplätze einseitig im Straßenraum, gegliedert durch Baumpflanzungen ΩΩ Gehweg ΩΩ Private Schnitthecke als Einfriedung der Gärten des Abb. 14: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung Siedlungsteils „Waldpark“ 22
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN PLANSTRASSE A - SOLARQUARTIERE Abb. 16: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Abb. 18: Verortung im Plangebiet Nordseite: ΩΩ straßenbegleitende Bebauung ΩΩ Adressbildung durch befestigte Hauseingangsbe- reiche der Gebäude zur Straße ΩΩ Abgrenzung der Gärten durch private Schnitthe- cken ΩΩ Gehweg Südseite: ΩΩ Stellplätze einseitig im Straßenraum, gegliedert durch Baumpflanzungen ΩΩ Gehweg ΩΩ Abgrenzung der Gärten durch private Schnitthe- cken ΩΩ Adressbildung durch befestigte Hauseingangsbe- reiche der Gebäude zur Straße Abb. 17: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung ΩΩ straßenbegleitende Bebauung 23
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - STRASSEN UND WEGE PLANSTRASSE B - WALDPARK Abb. 19: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Abb. 21: Verortung im Plangebiet Nordseite: ΩΩ Lockere Gebäudestellung mit Abstand zur Straße ΩΩ Retentionsmulde im Übergang zwischen Fahrbahn und privaten Gärten ΩΩ Private, freiwachsende Heckenpflanzung als Ab- grenzung der Gärten zur Retentionsmulde Südseite: ΩΩ Stellplätze einseitig im Straßenraum, gegliedert durch Baumpflanzungen ΩΩ Gehweg ΩΩ Private Schnitthecke als Einfriedung der Gärten zum Gehweg ΩΩ Gehwegüberfahrten zur Erschließung der privaten Baufelder Abb. 20: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung ΩΩ Lockere Gebäudestellung mit Abstand zur Straße 24
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN PLANSTRASSE C-G - SOLARQUARTIERE Abb. 22: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Abb. 24: Verortung im Plangebiet Nordseite: ΩΩ Abgrenzung der Gärten durch private Schnitthe- cken ΩΩ Zufahrten zu den Garagen seitlich der Gebäude Südseite: ΩΩ Mischverkehrsfläche als Quartierserschließung und Spielstraße ΩΩ Vorgärten mit privater Heckenpflanzung zum Stra- ßenraum ΩΩ Adressbildung durch befestigte Hauseingangsbe- reiche der Gebäude zur Straße Abb. 23: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 25
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - STRASSEN UND WEGE GESTALTUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DIE BODENBELÄGE Die öffentlichen Straßen und Wege im Waldquartier Stellplätze und Baumeinfassungen sollen qualitätvoll entwickelt werden und bilden einen Entlang der Haupterschließungen A und B sind einseiti- stabilen Rahmen für die Entwicklung der privaten Bau- ge Baumpflanzungen abwechselnd mit längs angeord- felder. Aus diesem Grund werden Bodenbeläge ausge- neten Stellplätzen vorgesehen. wählt, die sowohl funktional als auch gestalterisch dem Um den grünen Charakter des Wohngebietes zu stärken Anspruch des Wohnstandortes gerecht werden. und Versickerung zu ermöglichen, sollen die Stellplatz- flächen mit Rasenfugenpflaster ausgebildet werden. Straßen Die Baumeinfassungen sollen mit einem wasserdurch- Die Fahrbahnen der Hauptstraßen in der Siedlung lässigen Substrat versehen und mit einer geeigneten (Planstraßen A und B) werden asphaltiert. Saatgutmischung begrünt gestaltet werden. Die Wohnstraßen in den Solarquartieren werden als gepflasterte Mischverkehrsflächen ausgebildet. Als Barrierefreiheit Bodenbelag wird hierfür ein zweischichtiger, hellgrauer Die Straßen und Gehwege im Waldquartier werden bar- Betonstein vorgeschlagen. rierefrei gestaltet. Im Bereich von Übergängen werden die Borde zwischen Gehweg und Fahrbahn abgesenkt. Gehwege Um die Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen zu Als Bodenbelag für Gehwege wird grauer, zweischich- gewährleisten, werden taktile Bodenleitsysteme sowie tiger Betonstein mit Natursteinvorsatz (Verlegung im kontrastreiche Markierungen beim Wechsel von Pflas- Halbverband) vorgeschlagen. terbelägen eingesetzt. Abb. 25: Gehweg Abb. 27: Pflasterung Mischverkehrsfläche Abb. 26: Baumeinfassung / Stellplatz Abb. 28: Pflasterung Gehweg / Rasenfugenpflaster 26
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN GESTALTUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DIE BELEUCHTUNG Die Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Wege im Beleuchtung von Plätzen und Überwegen Waldquartier soll dem Anspruch an eine zukunftsfähige Für diesen Zweck ist eine Mastleuchte geeignet, die Quartiersentwicklung in funktionaler und gestalteri- eine höhere Leuchtleistung aufweist und damit eine scher Hinsicht gerecht werden. Ausleuchtung größerer Bereiche ermöglicht. Entsprechend dem Ratsbeschluss der Stadt Gelsen- kirchen wird LED-Technik zum Einsatz kommen, die Beleuchtung von privaten Anliegerstraßen, Fuß- energieeffizient und wartungsfreundlich ist. und Radwegen Die Leuchten sollen für ihre spezifischen EInsatzorte Für diesen Zweck ist eine niedrigere Mastleuchte ge- geeignet sein. eignet, die eine präzise Beleuchtung kleinerer Flächen Das Design der Beleuchtung soll eine klare Ästhetik ermöglicht sowie geringe Lichtimmissionen aufweist. vermitteln und möglichst einer Produktfamilie ent- Die Beleuchtung von privaten Anliegerstraßen, Fuß- stammen, damit ein harmonisches Gesamtbild ent- und Radwegen soll sich gestalterisch an der Beleuch- steht. tung für die Straßen und Plätze orientieren. Straßenbeleuchtung Farbe Für diesen Zweck ist eine Mastleuchte mit einer op- Damit die Masten und Leuchtköpfe farblich überein- timalen und gleichmäßigen Ausleuchtung der Straße stimmen sollen beide Elemente im Farbton DB 701 geeignet, die minimierte Lichtimmissionen aufweist. oder DB 702 (Eisenglimmer) lackiert werden. Abb. 29: Best Practice - Leuchte für Abb. 31: Best Practice - Leuchte für Straßen Anliegerstraßen / Fuß-und Radwege Abb. 30: Best Practice - Leuchte für Plätze / Überwege 27
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - ÖFF. FREIFLÄCHEN 02. ÖFFENTLICHE FREIFLÄCHEN Grünflächen Waldfläche Öffentliche Grünfläche / Parkanlage 511 raße L er St erholt Öffentliche Grünfläche / West sonstige Grünanlage Öffentliche Grünfläche / Verkehrsbegleitgrün / Lärmschutz Private Grünfläche / Gartenland Private Grünfläche / Heckenpflanzung Baumbestand Gem re uartie Solarq eins Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser cha g öfewe f Vierh tssc Erhaltung Bäume hien Neupflanzung Bäume e Erhaltenswerte Alléestruktur rk dpa Wal Plätze Zentraler Quartiersplatz Waldspielplatz Quartiersplätze Solarquartiere Abb. 32: Typologien öffentlicher Freiflächen Das Waldquartier bietet seinen Bewohnern und Besu- stands eine hohe Freiraumqualität und Erholung bieten. chern zahlreiche attraktive öffentliche Freiflächen . Die Grünfugen im Bereich der “Solarquartiere“ und am Neben den bestehenden Waldflächen, die der Siedlung SIedlungsrand sind im Bebauungsplan als „sonstige ein charakteristisches Bild verleihen, gibt es zahlreiche Grünanlagen“ausgewiesen und werden überwiegend Grünflächen und Plätze, die die verschiedenen Quartie- als Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von re strukturieren, Raum für Kommunikation, Spiel und Niederschlagswasser genutzt. Sie erfüllen damit eine Aufenthalt bieten bzw. wichtige ökologische Funktionen wichtige, ökologische Funktion und werden mit Versi- einnehmen. ckerungsmulden und geeigneter Vegetation gestaltet. Eine qualitätvolle Gestaltung der öffentlichen Freiflä- chen ist wichtig, da sie den Rahmen für die sukzessive Zur Westerholter Straße schützt ein Lärmschutzwall Baufeldentwicklung bilden, das Gesamterscheinungs- die Baufelder vor Lärmemissionen. Damit er nicht als bild der Siedlung beeinflussen und somit erheblichen störend wahrgenmmen wird, soll er bepflanzt und in die Einfluss auf die Werthaltigkeit des Standortes haben. Grüngestaltung integriert werden. In Parkanlagen steht der Aufenthalt der Nutzer im Vor- Dem Baumbild im Quartier kommt eine besondere dergrund. Sie sind daher zum Teil mit Wegeverbindun- Rolle zu, da es den grünen Charakter des Waldquartiers gen und Angeboten zum Aufenthalt ausgestattet. Hier maßgeblich prägt. handelt es sich im wesentlichen um bestehende Grün- Zahlreiche Bäume werden erhalten und in die Baufeld- flächen, die durch die Einbindung wertvollen Baumbe- entwicklung eingebunden. Lineare Baumstrukturen, 28
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN wie die Lindenallee an der Westerholter Straße und die Ein großer öffentlicher Waldspielplatz am Waldrand Allee des Vierhöfewegs, werden inszeniert und ergänzt. im Zentrum des Quartiers bietet vielfältige Spielmög- Die Haupterschließungen des Quartiers werden eben- lichkeiten mit Erlebnischarakter für kleine und größere falls mit Baumpflanzungen begleitet. Kinder. Ergänzend dazu entstehen in den „Solarquartieren“ Der zentrale Quartiersplatz im Gelenk der ringförmigen kleine baumbestandene Quartiersplätze mit Aufent- Haupterschließung trägt zur Schaffung eines belebten, haltsmöglichkeiten. repräsentativen Quartierseingangs bei. Die Bestands- bäume dort werden erhalten und in die Gestaltung Beispielhafte Plandarstellungen der verschiedenen integriert - es entstehen attraktive Aufenthaltsmög- Freiräume werden auf den nächsten Seiten gezeigt. lichkeiten. Abb. 33: Grünfuge mit Retentionsmulde Abb. 34: Zentraler Quartiersplatz Abb. 35: Spielplatz Abb. 36: Parkanlage 29
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - ÖFF. FREIFLÄCHEN ZENTRALER QUARTIERSPLATZ Abb. 37: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Konzept: ΩΩ Der Platz wird gepflastert ausgebildet und bietet qualitätvolle Aufenthaltsmöglichkeiten. ΩΩ Die Bestandsbäume werden in die Platzgestaltung integriert Abb. 38: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 30
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN QUARTIERSPLÄTZE - SOLARQUARTIERE Abb. 39: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Konzept: ΩΩ Die Quartiersplätze werden gepflastert ausgebildet und bieten qualitätvolle Aufenthaltsmöglichkeiten. ΩΩ Bäume bilden ein geschlossenes Baumdach Abb. 40: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 31
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - ÖFF. FREIFLÄCHEN GRÜNFUGEN, REGENRETENTION Abb. 41: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Abb. 43: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Konzept Retentionsmulde - Siedlungsmitte: Konzept Retentionsmulde -Siedlungsrand: ΩΩ Extensivgrünland ΩΩ Anpflanzung von Einzelbäumen und Baumgruppen ΩΩ Anlage von naturnah gestalteten Versickerungs- zur Landschaft /Feldflur mulden mit geeigneter Saatgutmischung ΩΩ Anlage von naturnah gestalteten Versickerungs- ΩΩ Abgrenzung zu den Gartenbereichen der Grundstü- mulden mit geeigneter Saatgutmischung cke durch private Schnitthecken Abb. 42: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung Abb. 44: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 32
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN LÄRMSCHUTZWALL - WESTERHOLTER STRASSE Abb. 45: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Konzept: ΩΩ Eine Lärmschutzwallwandkonstruktion entlang der Westerholter Straße mit einer Höhe von mind. 2,50m gewährleistet als aktiver Lärmschutz den Schutz des Wohngebiets vor schädlichen Umwelt- einwirkungen. Abb. 46: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 33
D - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM - ÖFF. FREIFLÄCHEN PARKANLAGE / SPIELPLATZ Abb. 47: Schnitt - Beispielhafte Darstellung Konzept: ΩΩ Der Waldspielplatz wird in den Naturraum einge- bunden und bietet vielfältige Spielangebote und Aufenthaltsmöglichkeiten. ΩΩ Inklusion: bei der Spielplatzgestaltung werden die Bedürfnisse von allen Kindern berücksichtigt. Abb. 48: Lageplanausschnitt - Beispielhafte Darstellung 34
WALDQUARTIER GELSENKIRCHEN GESTALTUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR BAUMPFLANZUNGEN Aus ökologischen und stadtgestalterischen Grün- Folgende Baumarten sind für die einzelnen Wohnquar- den werden im landschaftspflegerischen Begleitplan tiere vorgesehen: Pflanzvorschläge für Bäume und Sträucher gemacht: Die Auswahl der Pflanzliste orientiert sich an standort- Quartiere C/D: Feldahorn (Acer campestre Elsrijk) gerechten Gehölzen. Quartier E: Blumenesche (Fraxinus ornus ‚Obelisk‘) Quartier F: Gleditschie (Gleditsia triacanthos Sunburst) Straßenbäume Quartier G: Spitzahorn (Acer platanoides ‚Olmstedt‘) Entlang der Haupterschließungsstraßen sind Grünin- Quartier H: Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) seln zwischen Parkbuchten als Standorte für Straßen- Quartier I: Purpur-Erle (Alnus spaethii) bäume vorgesehen, die einseitige Baumreihen ermögli- chen. Pro Straße ist eine einheitliche Baumart mit einer Auf die Verwendung von Kleinbäumen mit einer Grö- Höhenentwicklung > 20 m geeignet, um Raumstruktur ßenerwartung von deutlich weniger als 10 m sollte zu schaffen sowie Orientierung und Identifikation zu verzichtet werden, um bei den zweigeschossigen erleichtern: Gebäuden die Proportionen zu wahren. Die Ergänzung ΩΩ Planstraße A Nord-Süd: Sommerlinde (Tilia tomen- der vorhandenen aus unterschiedlichen Baumarten zu- tosa ‚Brabant‘) sammengesetzten Baumreihen am Vierhöfeweg sollte ΩΩ Planstraße A-Ost: Rotesche (Fraxinus pennsylvani- wegen der möglichen Solarnutzung mit unterschiedli- ca ‚Summit‘) chen Bäumen der gleichen Kategorie erfolgen. ΩΩ Planstraße B: Hainbuche (Carpinus betulus) Baumpflanzung östlicher Quartiersrand Quartiersbäume Eine aufgelockerte Anpflanzung von Bäumen und In den Wohngebieten und auf den Quartiersplätzen ist, Baumgruppen am Böschungsrand der Versickerungs- um die Solaranlagen nicht zu beeinträchtigen, die Ver- mulden soll im Osten die Herstellung eines begrünten wendung von Bäumen mit einer Höhenentwicklung Ortsrandes zur Landschaft ermöglichen. < 20 m vorgesehen. Die Kombination der extensiven Grünlandflächen mit Insbesondere den verschiedenen Solarquartieren wird Versickerungsmulden erfordert die Verwendung von über die Baumauswahl ein eigenes und unverwech- Baumarten der Weich- und Hartholzaue bzw. Erlen- selbares Erscheinungsbild gegeben, das sich z. B. Eschen-Wälder, d. h. von Bäumen mit starker Verduns- aufgrund der Wuchsform, des Blüten- bzw. Frucht- tung, meist großen Blattspreiten und einem hohen schmucks oder der Herbstfärbung gründet. Wasserverbrauch während der Vegetationsperiode. Abb. 49: Rotesche Abb. 50: Feldahorn Abb. 51: Gleditschie 35
E - GESTALTUNGSLEITLINIEN FÜR DIE PRIVATEN BAUFELDER - BAUTYPOLOGIEN 01. BAUTYPOLOGIEN UND NUTZUNGEN Bautypologie Siedlungsteil „Gemeinschafts- Im Waldquartier gibt es vielfältige Wohnangebote für schiene“ unterschiedliche Nutzergruppen, die je nach Lage der Der Siedlungsteil „Gemeinschaftsschiene“ wird im Baufelder sehr unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Bebauungsplan als Allgemeines Wohngebiet / WA1 aus- Entsprechend der Vorgaben aus dem Städtebaulichen gewiesen. Dort sind neben der Wohnnutzung ergänzen- Konzept und dem Bebauungsplan werden die Sied- de Nutzungen wie z.B. Nahversorgung, Büro, Dienstleis- lungsteile und Wohnquartiere hinsichtlich der zulässi- tungen und Kindertagesstätten zulässig. Insbesondere gen Bautypologien, Nutzungen, Dichten und Dachfor- im westlichen Eingangsbereich des Quartiers (A-West) men differenziert. können diese Nutzungen in entsprechenden Gebäu- detypologien (Geschosswohnungsbau / offene Erdge- Baufeldaufteilung und Grundstückszuschnitte schosse) günstig verortet werden. Die flexibel zu strukturierenden Baufelder ermöglichen Der östliche Eingangsbereich (A-Ost) ist geeignet für eine Vielzahl unterschiedlicher Grundstückszuschnitte. Wohnnutzungen mit dem Schwerpunkt Seniorenwoh- Je nach Lage und Größe sind z.B. unterschiedliche Lö- nen, Mehrfamilienhäuser bzw. ergänzende Büronut- sungen hinsichtlich der Anordnung der Baukörper, der zung. Erschließung und der Stellplatzorganisation möglich. Im weiteren Verlauf der Haupterschließung (Bereich Das Gestaltungshandbuch stellt beispielhafte Organi- B)enstehen kompakte Gebäudetypologien wie etwa sationsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Teilbe- Stadtreihenhäuser, Kettenhäuser oder kleine Mehrfa- reiche dar und formuliert Empfehlungen zur Gestaltung milienhäuser mit dem Schwerpunkt Wohnnutzung und der privaten Grundstücke. Die Binnenerschließung der bilden eine Raumkante. Baufelder wird vor der Parzellierung festgelegt. Der Siedlungsteil “Gemeinschaftsschiene“ soll als Wohngebiet WA1 Gemeinschaftsschiene (A-West) Dienstleistung, Wohnen (MFH), ggf. Nahversorgung 511 ße L III, kompakte Bauweise, offene EG`s r Stra erholte Flachdach West Gemeinschaftsschiene (A-Ost) Seniorenwohnen, Mehrfamilienhäuser, H Stadthäuser, Büro I III, kompakte Bauweise Flachdach A Gemeinschaftsschiene (B) uartiere Stadthäuser / Kettenhäuser, Gem Solarq Mehrfamilienhäuser, eins G III, kompakte Bauweise Flachdach cha ftss g öfewe Wohngebiet WA2 Vierh chie Wohnen am Waldpark (C,D) ne Wohnhöfe, Baugruppen, B Exklusive EFH/DH rk C F II dpa Wal Flachdach D E Solarquartiere (E-I) Flexible Haustypen EFH, DH, RH II Satteldach, Flachdach Abgrenzung Wohnquartiere Abb. 52: Bautypologien + Nutzungen 36
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