Wasservögel und Feuchtgebiete
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© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Gerhard Aubrecht Wasservögel und Feuchtgebiete Die beiden Begriffe Wasservögel und Feuchtgebiete sind Um trotzdem eine unvermeidliche Einteilung zu treffen, untrennbar miteinander verbunden. Hören wir von Enten, hält man sich im allgemeinen an die Definition der interna- Schwänen und Möwen, denken wir automatisch an deren tionalen Ramsar-Konvention (s. Kapitel Schutz und Lebensräume, die in irgendeiner Form mit Wasser zu tun Management von Feuchtgebieten für Wasservögel): Was- haben. Obwohl für den Menschen, der sich am Schauspiel servögel sind „Vögel, die ökologisch von Feuchtgebieten ab- des Gänsestriches im burgenländischen Seewinkel erfreut hängig sind". Auch diese Definition hält sich nicht klar an oder der einen Sonnenuntergang am Meer mit fotogener jahreszeitliche Einschränkungen wie oben erwähnt und Möwe für das Urlaubsfoto festhält, nicht bedeutsam ist, ob muß präzisiert werden: Gewöhnlich werden Greifvögel wie man Wasservögel und Feuchtgebiete einer bestimmten De- Rohrweihe, Fischadler, Seeadler und weitere Vogelarten wie finition unterzieht, wurde es nicht nur aus wissenschaft- Eisvogel und Wasseramsel nicht als Wasservögel im enge- lichem Ordnungszwang notwendig mehr oder minder klare ren Sinn bezeichnet, wenn sie auch sehr stark von Feuchtge- Abgrenzungen zu schaffen, sondern auch aus der Sicht des bieten abhängig sind. Gesetzgebers, der ja gezwungenermaßen sogar Natur- erscheinungen in Paragraphen pressen muß. Das trifft für Ordnet man nun die Wasservögel in Gruppen nach ihrer „Wasservögel" (Jagd-, Naturschutzgesetz) und „Feucht- Verwandtschaft, wie es seit Linne (1708—1778) im „System gebiete" (Ramsar-Konvention, Raumordnungsgesetz ...) der Natur" (Systema naturae 1758) üblich ist, so sind folgen- gleichermaßen zu. de Ordnungen (World check list nach Wood, 1982) anzu- führen: Röhrennasen (Procellariiformes, 98 Arten), Pinguine „Wasservogel" ist ein ökologisch geprägter Begriff, da er Le- (Sphenisciformes, 16 Arten), Seetaucher (Gaviiformes, 4 Arten), bensraum und Lebewesen in Zusammenhang bringt. Kom- Lappentaucher (Podiäpediformes, 20 Arten), Ruderfüßer (Pele- pliziert wird der an und für sich klare Ausdruck aber durch caniformes, 54 Arten), Schreitvögel (Ciconiiformes, 109 Arten), die in der Natur die Regel darstellenden Ausnahmen, Über- Flamingos (Phoenicopteriformes, 5 Arten), Entenvögel (Anserifbr- schneidungen und Abweichungen vom Schema. Gänse mes, 153 Arten), Rallen und Kranichvögel (Gruiformes, 210 sind eindeutig Wasservögel, beziehen aber einen Großteil Arten), Alken, Möwen und Schnepfen (Charadriiformes, 331 ihrer Nahrung an Land, wo sie als Weidegänger Wiesen Arten). Diese fast 1000 Arten, die zum Großteil enge ökolo- und Felder nützen. Ähnliches trifft auch für die binnenlän- gische Bindungen an den Lebensraum Wasser aufweisen, dischen Lachmöwen zu, die Nahrung oft weitab vom näch- machen etwa 11 Prozent der Arten der gesamten Vogelwelt sten Gewässer suchen. Umgekehrt legt die Mehrzahl der • aus. „Wasservögel" ihre Nester auf dem Land an, wobei oft auch sehr trockene Standorte gewählt werden. Auch diese Auswahl muß noch weiter eingeengt werden. Blaumeisen dagegen, die auf dem Durchzug in das südliche Scott (1980) berücksichtigt in seinem „Inventar der Feucht- Winterquartier ihren Nahrungsbedarf im Schilfgürtel des gebiete internationaler Bedeutung für Wasservögel in Neusiedlersees decken, würden auch von Vogelkundlern Westeuropa und Nordwestafrika" nur folgende Familien: wohl kaum als Wasservögel eingestuft werden, ebensowe- Seetaucher (Gaviidae), Lappentaucher (Poditipedidae), Kormo- nig wie ein durchziehender Wanderfalke, der sich auf die rane (Phalacrocomadae), Pelikane (Pekcanidae), Reiher (Ardei- Jagd nach herbstlichen Watvögeln auf den Sandbänken der dae), Störche (Ciconüdae), Ibisse und Löffler (Threskiomithidae), Innstauseen spezialisiert hat. Flamingos (Phoenicopteridae), Entenvögel (Anaüdae), Rallen 11
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at (Rallidae), Kraniche (Gruidae), Austernfischer (Haematopodi-et al. 1983, Aubrecht & Mayer 1986). Als Wintergast wer- dae), Stelzenläufer (Recurvirostridae), Brachschwalben (Glareo-den Kormorane in Österreich zunehmend häufiger lidae), Regenpfeifer (Charadriidae), Schnepfenvögel (Scolopaa-(Abb. 62). Zwergscharbe (Phalacrocorax pygmeus) und Krä- dae), Möwen (Landete) und Seeschwalben (Sternidae). Von henscharbe (Phalacrocorax aristotelis) können als Irrgäste diesen „echten" Wasservögeln werden die „echten" Meeres- auftreten. vögel getrennt behandelt: Röhrennasen (Procettariiformes), Pelikane (Pelecanidae) sind koloniebrütende Fischjäger an Tölpel (Sulidae), einige marine Kormorane und Möwen, Küsten und im Binnenland. Sie besitzen einen Kehlsack Raubmöwen (Stercorariidae) und Alken (Alädae). als Fangvorrichtung, die 4 Zehen sind durch Schwimm- häute verbunden. Pelikane wirken oft schwerfällig, sind Um immer wieder im Text auftauchende Vogelnamen zu- aber gute Flieger. ordnen zu können, sollen zumindest die Familien kurz cha- Reiher (Ardeidae) sind meist große Schreitvögel mit langen rakterisiert werden. Besonders wird auf die Entenvögel ein- Beinen, Hals und Schnabel als Anpassung zur Nahrungs- gegangen, da diese Wasservogelgruppe als Beispiel für öko- suche im Seichtwasser. Kopf und Hals werden im Flug logische Aussagen hier immer wieder herangezogen wird, S-förmig zurückgelegt. Reiher nisten meist in Kolonien, da besonders viele Untersuchungen vorliegen. die Nahrungssuche findet z. T. an Land statt. Sie ernäh- ren sich hauptsächlich von Fischen, wobei sie mit Hals Seetaucher (Gavüdae) besitzen ausgedehnte Schwimmhäute und Schnabel zustoßen. In Österreich brüten Graureiher zwischen den 3 Vorderzehen, tauchen von der Wasser- (Ardeatinerea),Silberreiher (Casmerodius albus), Nachtreiher oberfläche aus und sind extrem gut an das Wasserleben (Nycticorax nydicorax) (Abb. 3), Zwergdommel (Ixobrychus angepaßt. Die Beine sind als Antriebsorgane weit hinten minutus), Rohrdommel (Botaurus stellaris), eventuell auch angesetzt. Seetaucher befinden sich fast nur zur Brutzeit Purpurreiher (Ardea purpurea). Seidenreiher (Egretta garzetta) an Land, nisten an Binnengewässern, die Geschlechter und Rallenreiher (Ardeola ralloides) ziehen durch. sehen gleich aus. In Österreich treten Seetaucher als Störche (Ciconiidae) sind große, langhalsige und langbeinige Wintergäste auf (Prachttaucher, Gauia ardica, und Stern- Stelzvögel mit kräftigem, geradem Schnabel. Der Hals taucher, Gavia stellata), zum Teil auch nur als Irrgäste (Eis- wird beim Flug gerade ausgestreckt. Sie suchen oft Nah- taucher, Gavia immer und Gelbschnabel-Eistaucher, Gauia rung an Land und sind Baum- oder Dachbrüter. In Öster- adamsü). reich brüten Weißstorch (Ciconia ciconia) und Schwarz- Lappentaucher (Podicipedidae) sind kleiner als Seetaucher storch (Ciconia nigra). und haben Schwimmlappen längs der Zehen. Die Beine Ibisse und Löffler (Threskiomithidae) sind ebenfalls langbeini- sind weit hinten angesetzt (Steißfüße), die Geschlechter ge Vögel. Gesicht und Kehle sind mehr oder minder fe- gleich aussehend. Schwimmnester werden an Binnenge- derlos. Der Schnabel ist bei Ibissen gebogen, bei Löfflern wässern angelegt. Lappentaucher sind weltweit verbrei- flach verbreitert. In Österreich brütet der Löffler (Platalea tet. In Österreich brüten Haubentaucher (Podiceps cristatus) leueorodia). Der Waldrapp (Geronticus eremita) ist in Vorarl- (Abb. 2), Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) und berg und Salzburg im 16. Jahrhundert, in der Steiermark Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis), sporadisch Rothals- im 17. Jahrhundert ausgestorben. Sichler (Plegadis falcinel- taucher (Podiceps grisegena). Ansonst treten sie als Winter- lus) sind seltene Irrgäste. gäste auf wie auch der Ohrentaucher (Podiceps auritus). Flamingos (Phoenicopteridae) (Abb. 15) besitzen auffallend Kormorane (Phalacrocoracidae) sind große, dunkel gefärbte, lange Beine und Vorderzehen mit Schwimmhäuten. Der tauchende Wasservögel mit langem Hakenschnabel zum Hals ist lang und gebogen, der Schnabel, der als Seih- Fischfang. Die Geschlechter sehen fast gleich aus. Kor- apparat funktioniert, typisch geformt. Flamingos werden morane breiten die Flügel zum Trocknen aus. Sie nisten in Österreich manchmal als Gefangenschaftsflüchtlinge in Kolonien an Küsten und im Binnenland. In Österreich beobachtet. ist der Kormoran (Phalacrocorax carbo) als Brutvogel ver- Rallen (Rallidae) haben kräftige, kurze und stumpfe Schnä- schwunden: ca. 1913 im Burgenland, ca. 1926 in Wien, bel, bei einigen auch mäßig lang und leicht gebogen, die 1954 in Oberösterreich, 1971 in Niederösterreich (Hable Füße sind kräftig, die Zehen teilweise sehr lange (Anpas- 12
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at sung an das Leben in sumpfigem Gelände). Bläßhühner totanus), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Flußuferläufer (Fulica atra) (Abb. 55) haben Schwimmlappen an den Ze- (Tringa hypoleucos), Kampfläufer (Philomachus pugnax). Wei- hen und sind gut an das Wasserleben angepaßt. Rallen tere Arten sind auf dem Durchzug zu beobachten. umfassen kleine bis hühnergroße Formen, die meist ver- Möwen (Laridae) sind langflügelige Seevögel mit Schwimm- steckt als Sumpf- und Wiesenvögel vorkommen. In häuten, die z. T. auch im Binnenland brüten. Sie tragen Österreich brüten Wasserralle (Rallus aquaticus), Tüpfel- ein unauffälliges Ruhekleid und brüten meist in Kolo- sumpfhuhn (Porzana porzana), Kleines Sumpfhuhn (Porza- nien am Boden oder auf Klippen. In Österreich brüten na parva), Wachtelkönig (Crex era), Teichhuhn (Gallinula Lachmöwe (Larusridibundus)(Abb. 27), vereinzelt Sturm- chloropus) und Bläßhuhn (Fulica atra). Bläßhühner gehörenmöwe (Larus canus) und Schwarzkopfmöwe (Larus melano- zu den häufigsten Wasservögeln, die bei uns überwin- cephalus). Nordische Arten treten als Winter- oder Irrgäste tern. auf. Kraniche (Gruidae) sind große und langbeinige Land- und Seeschwalben (Stemidae) besitzen meist längere und schmä- Sumpfvögel mit kürzeren Schnäbeln als Reiher und Stör- lere Flügel als Möwen und fliegen „graziöser". Sie sind che. Bemerkenswert sind Balztänze und Stimmäußerun- Stoßtaucher und Fischfresser. Meist weisen sie starke gen. Als Brutvogel ist der Kranich (Grus grus) in Ober- Weißanteile im Gefieder auf. Gabelschwanz und österreich und im Burgenland in der 2. Hälfte des Schwimmhäute sind weitere Merkmale dieser Kolonie- 19. Jahrhunderts ausgestorben. brüter. In Österreich brütet die Flußseeschwalbe (Sterna Austernfischer (Haematopodidae) sind große schwarze oder hirundo). Weitere Arten ziehen bei uns durch. schwarzweiße Strandvögel mit orangerotem Schnabel. Sie sind weltweit verbreitet, aber vor allem an Küsten ge- bunden. Stelzenläufer (Recwvirostridae) besitzen lange, dünne und biegsame Schnäbel in verschiedenen Variationen und Meeresvögel: lange Beine. Sie sind vor allem an seichtes Brack- und Röhrennasen (Procellariiformes) sind langflügelige Hochsee- Salzwasser gebunden. Seltene und nur lokal verbreitete vögel und gute Segelflieger mit Schwimmhäuten, die nur Brutvögel in Österreich sind Säbelschnabler (Recurvirostra zur Brutzeit an Land kommen und in riesigen Kolonien avosetia) und Stelzenläufer (Himantopus himantopus). brüten. Die röhrenförmige „Nase" dient zur Salzausschei- Brachschwalben (Glareolidae) besitzen einen schwalbenähn- dung. Albatrosse und Eissturmvögel (Rdmarus glaüalis) lichen Gabelschwanz und lange, spitze Flügel. Die Eier sind Vertreter dieser Gruppe. werden ohne Nest auf dem Boden abgelegt. In Österreich Tölpel (Sulidae) sind etwa gänsegroße koloniebrütende treten sie nur als Irrgäste auf. Meeresvögel, Fischfresser und Stoßtaucher mit Regenpfeifer (Chamdriidae) sind kurzschnäbelige, kleine bis Schwimmhäuten. An der europäischen Atlantikküste mittelgroße Strandvögel mit charakteristischen Rufen, brütet der Baßtölpel (Sula bassana). Kopf- und Brustzeichnungen und großen Augen. In Raubmöwen (Stercorariidae) sind dunkle, möwenähnliche Österreich brüten Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), Seevögel und Nahrungsschmarotzer. Als Irrgäste kom- Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus), Momellregen- men sie manchmal auch ins Binnenland. Alken (Alädae) sind kurzschnäbelige, schwarzweiße, tau- pfeifer (Eudromias morinellus) und Kiebitz (Vanellus vanellus), ein Wiesenvogel. Weitere Arten ziehen bei uns durch. chende Seevögel. Sie leben extrem marin und kommen Schnepfenvögel (Scobpaädae) stellen eine sehr uneinheitli- nur zur Brutzeit an Land. Zum Großteil brüten sie in Ko- che Gruppe von Watvögeln, Sumpf- und Wiesenvögeln lonien. Mit ihren gedrungenen Körpern könnte man sie dar mit vielfältigen ökologischen Anpassungen. Meist als flugfähige „Pinguine" der Nordhalbkugel bezeichnen. handelt es sich um weitwandernde Zugvögel. In Öster- Pinguine (Sphenistiformes) sind nicht flugfähig. Der Körper- reich brüten Bekassine (Gallinago gallinago), Waldschnepfe bau ist an das reine Wasserleben angepaßt. Flügel dienen (Scolopax rusticola), Großer Brachvogel (Numenius arquata) als Flossen, Beine und Schwanz als Steuerruder. Sie sind (Abb. 4), Uferschnepfe (Limosa limosa), Rotschenkel (Tringa nur auf der südlichen Halbkugel verbreitet. 13
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Abb. 6: Abb. 8: Wattenmeer bei Ebbe (Foto: Schmid) Donaudelta (Foto: Christian) Abb. 7: Abb. 9: Attersee (Foto: Aubrecht) Reisterrassen als künstlich angelegtes Gewässer (Foto: Schmid) 14
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Enten, Gänse und Schwäne (Anseriformes) (1954—1964) im Standardwerk „The waterfowl of the Die Entenvögel stellen eine aufgrund des Körperbaues in world" dargelegt. Eine Weiterentwicklung erfuhr dieses sich relativ einheitliche Gruppe dar, die jedoch durch Selek- System besonders durch das Einbeziehen ethologischer tion und Isolation eine unglaubliche Vielfalt (etwa 145 Ar- Aspekte durch Johnsgard (1965, 1978). Es werden jedoch ten) von Anpassungen an entsprechende Umweltbedingun- laufend neue Erkenntnisse dazugewonnen (Abb. 10). gen aufweisen wie Schnabelform, Nahrungs-, Balz- und Brutverhalten, Gefiederfärbung . . . Anatomisch sind die einzelnen Artengruppen weitgehend Das natürliche System der Organismen basiert auf evolu- den spezifischen Lebensräumen und den Ernährungswei- tionstheoretischen Erkenntnissen und strebt an, die stam- sen angepaßt. Mit wenigen Ausnahmen besitzen alle Arten mesgeschichtlichen Beziehungen zwischen den Organis- voll ausgebildete Schwimmhäute. Die kurzen bis mittellan- men widerzuspiegeln. Als Kriterien der Zuordnung gelten: gen Beine befinden sich bei äsenden Arten unter der Kör- Aussehen (Morphologie), Körperbau (Anatomie), Verhalten permitte, bei Gründel- und Glanzenten relativ und bei (Ethologie), biochemische Eigenschaften, Chromosomen Tauch- und Ruderenten sehr weit hinten. Der Hals ist lang (Erbträger) und Kreuzung zwischen den Arten (Hybridisie- bis sehr lang. Der von einer weichen Haut überzogene rung). Schnabel weist an der Spitze den hornverstärkten Nagel Das moderne natürliche System der Entenvögel wurde von und an der Seite Hornlamellen auf, die je nach Nahrungsbe- Delacour & Mayr (1945) erstellt und von Delacour sonderheiten grob und wulstig oder sehr fein ausgebildet sind. Zunge und Schnabelinneres weisen zahlreiche Sinnes- zellen auf, sodaß der Nahrungserwerb unabhängig vom Auge als Sinnesorgan auch nachts erfolgen kann. Das Ge- fieder erhält durch das ständige Putzen mit dem Sekret der Bürzeldrüse, das mit Schnabel und Kopf verteilt wird, eine geschmeidige und wasserabweisende Außenhülle. Die Mauser, der nach Regeln ablaufende Gefiederwechsel, läßt sich als Jugendmauser, Brutmauser und Ruhemauser unter- scheiden. Eiderenten Meernentcn und Säger Paarung und Paarungsbereitschaft erweisen sich als sehr unterschiedlich. Die nordischen Entenarten leben in Saison- ehen und paaren sich im Herbst und Winter, Schwäne und Gänse leben in Dauerehen. Kuckuckseme Ruderenten Umpaarungen sind bei Pfeifgänsen und Enten gut möglich. Die Balz ist bei Arten mit starken Farbgeschlechtsunter- schieden, bei den nordischen Enten, stärker ausgeprägt als bei den annähernd gleich gefärbten südlichen Arten. Mit einigen Ausnahmen sind die meisten Arten Bodenbrüter. Außer bei den Pfeifgänsen und Trauerschwänen brüten die Weibchen alleine. Die Bindung der Kücken ist nach Hein- roth (1910) und Lorenz (1951 — 1953) untereinander stärker als zu den Eltern. Die Mehrzahl der Entenfamilien löst sich nach dem Flüggewerden auf, Gänse und Schwäne wandern mit ihren Jungen gemeinsam ins Winterquartier und tren- nen sich erst gegen Ende des Winters. Nur die Kuckucks- Abb. 10: ente (Heteronetta atricapilla) ist ein echter Brutparasit, mehrere Stammbaum der Entenvögel (nach Johnsgard 1978, vereinfacht aus Kolbe Tauchentenarten zeigen Vorstufen dazu (nach Kolbe 1984). 1984) Am nächsten verwandt sind Entenvögel mit den Wehrvö- 15
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at geln (Anhimidae) Südamerikas und den Flamingos (Phoenicop- mäßige Durchzügler. Weitere nordische Arten von Gän- teriformes), die als Bindeglied zwischen Enten, Gänsen, sen und Schwänen können unregelmäßig bei uns beob- Schwänen und Störchen betrachtet werden. achtet werden. Enten im engeren Sinne: Verwandtschaftlich lassen sich Von den eigentlichen Entenvögeln sind die Spaltfußgänse Halbgänse (Tadomini) zwischen echten Enten und Gänsen (Anseranatini) Australiens abgesondert. Man kann sie als einreihen. Sie zeichnen sich durch auffällige Gefiedermu- „Entengänse" mit teilweisen Schwimmhäuten betrachten. ster aus. Auf der südlichen Halbkugel nehmen die Ver- Sie reichen den Jungen Futter mit dem Schnabel, was bei wandten der Brandgans oder -ente (Tadoma tadoma) die Entenvögeln nur selten vorkommt. Innerhalb der Entenvö- ökologische Nische der Gänse ein. Sie sehen den echten gel werden Enten, Gänse und Schwäne und Pfeifgänse un- Gänsen ähnlich und ernähren sich auch vom gleichen terschieden: Pfeifgänse (Dendrocygnini) verdanken ihren Na- Nahrungsangebot an Land. Andererseits haben die Ge- men einem pfeifenden Ruf. Diese tropischen Gänse werden schlechter unterschiedliche Federkleider wie bei den En- auch als „Baumenten" bezeichnet, da sie in Wäldern an Seen ten, sie mausern zweimal im Jahr und haben Junge mit und Flüssen leben. Sie tauchen nach Nahrung, ihre aufrech- auffälliger Gefiederzeichnung. te Körperhaltung unterscheidet sie von anderen Enten. Zu den Gründe'l- oder Schwimmenten, die im seichten Wasser oder von der Wasseroberfläche Nahrung aufneh- Schwäne und echte Gänse (Anserini) sind nahe verwandt, ha- men, zählen die Glanzenten (Cairini) und die eigentlichen ben eine lange Lebenserwartung und leben in Dauerehe. Gründelenten (Anatini) (Abb. 11). Pfeifenten (Anas penelo- Die Geschlechter sehen gleich aus, die Familien bleiben pe) können auch nach Gänseart Gras weiden. Am besten während des ersten Lebensjahres zusammen. Schwäne bekannt sind die Stockenten (Anas platyrhynchos) sind weltweit verbreitet, Gänse fast nur auf der nördli- (Abb. 73), unsere „Wildenten", die sich gut an die Nähe chen Halbkugel. Gänse sind gut an das Landleben ange- des Menschen anpassen konnten. Von ihr und der Mo- paßt, die langen Beine, die in der Körpermitte angesetzt schusente (Cairina moschata) stammen alle Hausentenfor- sind, befähigen sie gut zum Gehen. Gänse ziehen ge- men ab. Zur Vermeidung zwischenartlicher Konkurrenz wöhnlich aus den nördlichen Brutgebieten in den Süden, sind bei dieser Entengruppe viele Anpassungen, beson- wo sie in großen Ansammlungen überwintern (Abb. 47). ders in der Schnabelform und im Verhalten, entstanden. In Österreich brüten Graugans (Anser anser) (Abb. 48) und In Österreich brüten Stockenten (Anas platyrhynchos), Höckerschwan (Cygnus olor) (Abb. 40). Saatgans (Anser fa- Schnatterenten (Anas strepera), Krickenten (Anas crecca) balis) und Bläßgans (Anser albifrons) (Abb. 20) sind regel- (Abb. 44), Knäkenten (Anas querquedula), Spießenten (Anas acuta) (Abb. 30) und Löffelenten (Anas clypeata). Glanzenten (Cairini) wie Brautente (Aix sponsa) (Abb. 74) und Mandarinente (Aix galericulata) nehmen ebenfalls Nah- rung von der Wasseroberfläche auf. Fast alle Glanzenten brüten in Baumhöhlen. Alle tauchenden Enten liegen relativ tief im Wasser, die Füße sind weit hinten angesetzt und die geraden Schwanzfedern werden parallel zur Wasseroberfläche ge- halten. Die Dampfschiffenten (Tachyerini) leben im südli- chen Südamerika einschließlich der Falkland-Inseln. Zwei Arten sind nicht flugfähig, sondern paddeln mit großer Geschwindigkeit durch das Wasser, worauf auch ihr Name zurückgeht. Eiderenten (Somaterini) (Abb. 34) Abb. l i : halten sich bevorzugt auf dem offenen Meer oder in Kü- Verbreitung der Entengattung Anas, zu der u. a. Stockente, Krickente stengewässern auf. Zur Brutzeit weisen die Erpeln ein und Schnatterente zählen (aus Delacour 1964) auffälliges weißschwarz gezeichnetes Gefieder auf, wäh- 16
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at rend die brütenden Enten unscheinbar braun und gut ge- gegeben, so muß auch versucht werden, Feuchtgebiete einer tarnt sind. Diese Enten verwenden ihre Brustfedern, die definierten Abgrenzung zu unterziehen. Was auf den ersten berühmten Eiderdaunen, zur Auskleidung der Nest- Augenblick unmöglich erscheint, nämlich Wattenmeer und mulde. Eiderenten (Somateria mollissima) sind in ÖsterreichHochmoor, Donaudelta und Bodensee auf einen Nenner zu Wintergäste und übersommem seit einigen Jahren auch bringen, drückt Sir Peter Scott, Präsident des Wildfowl hier. Trust in England und Altmeister der Wasservogelfor- Tauchenten (Aythyini) sind weltweit verbreitet und mit Aus- schung, sehr humorvoll aus: „Feuchtgebiete sind Gebiete, nahme der Bergente (Aythya marila) Süßwasserbewohner. die man, auch wenn die Sonne scheint, nur mit Gummistie- Die Geschlechtsunterschiede sind nicht so ausgeprägt feln trockenen Fußes betreten kann." wie bei den Gründelenten. In Österreich brüten Kolben- Das Österreichische Bundesgesetzblatt (89. Stück vom ente (Netta rufina), Reiherente (Aythya fuligula) (Abb. 56), 12. April 1983, Nr. 225) als Vollzug der Ramsar-Konvention Tafelente (Aythya ferina) (Abb. 70) und Moorente (Aythya legt folgende Definition fest: nyroca). Die gleichen Arten kommen bei uns auch als „Feuchtgebiete sind Feuchtwiesen, Moor- und Sumpfgebie- Wintergäste vor. te oder Gewässer, die natürlich oder künstlich, dauernd Ruderenten (Oxyurini) besitzen steife Schwanzfedern, die als oder zeitweilig, stehend oder fließend, Süß-, Brack- oder Ruder und während der Balz genützt werden. Aufgrund Salzwasser sind, einschließlich solcher Meeresgebiete, die der großen Füße und der weit hinten angesetzten Beine eine Tiefe von sechs Metern bei Niedrigwasser nicht über- können Ruderenten das Wasser nur sehr schwer verlas- steigen." sen und brüten sogar auf schwimmenden Schilfinseln. In Österreich gibt es etwa 9000 natürliche und künstliche Meerenten und Säger (Mergini) besiedeln Süß- und Salz- stehende Gewässer sowie ca. 100.000 km Fließgewässer- wasserhabitate, hauptsächlich auf der Nordhalbkugel. strecken (Löffler 1979). Die Unterteilung verschiedener Schellenten (Bucephala dangula) (Abb. 25) und Säger sindFeuchtgebiete hat den Sinn Zuordnungen zwischen Was- Höhlenbrüter. Der Schnabel der Säger ist zum Festhalten servögeln und deren Lebensraum treffen zu können und von Fischen besonders gut ausgebildet. In Österreich um sprachlichen Mißverständnissen vorzubeugen, das brütet nur der Gänsesäger (Mergus merganser). Mittelsägerheißt um eine einheitliche Sprache und damit auch Ver- (Mergus senator) und Zwergsäger (Mergus albellus) sowie gleichbarkeit zu finden. Schellente (Bucephala dangula), Trauerente (Melanitta nigra) und Samtente (Melanitta fusca) sind als Wintergäste bei Eine erste vorläufige Typisierung legte Isakov (1966) vor, uns anzutreffen (nach Wildfowl Trust 1985). die leicht abgeändert und an regionale Verhältnisse ange- paßt, nach wie vor eine solide Grundlage darstellt. Eber Diese Aufzählung der vielen unterschiedlichen Gruppen (1969) gliederte die Feuchtgebiete der BRD in dieses Sche- von Wasservögeln mag dem Laien zu lange erscheinen, ma ein und zählt insgesamt 103 Kategorien auf. Da diese dem Fachmann zu oberflächlich. Es ist jedoch notwendig Einteilung auch sehr feine Unterschiede berücksichtigt, ist auf die Vielzahl der Formen und den unterschiedlichen Ver- sie für ökologische Untersuchungen gut geeignet, bedarf wandtschaftsgrad der Arten hinzuweisen. aber einer detaillierten Kenntnis der limnologischen und Zur Ausnützung von Gewässern und Feuchtgebieten beim vegetationskundlichen Verhältnisse. Da viele Feuchtgebiete Nahrungserwerb und im Brutverhalten haben ganz ge- einer natürlichen Veränderung im Lauf der Zeit (Sukzes- trennte Vogelgruppen durch den Zwang der Selektion zur sion) unterliegen und Verlandung, Austrocknung oder Anpassung ähnliche Strategien entwickelt, während Kon- künstliche Einflüsse wie Einstauung und Änderung des kurrenz umgekehrt eine Aufspaltung innerhalb enger Ver- Nährstoffgehaltes vorkommen können, erwies sich interna- wandtschaftsgruppen verursachte. tional auch ein gröberes Netz mit 25 Kategorien als günstig Auf die Einnischung der Arten, die Abgrenzung der Le- (Carp 1980 für die Westpaläarktis, Scott 1980 für Westeuro- bensansprüche sowie auf Lebensgemeinschaften und deren pa und Nordwest-Afrika). Zur computerunterstützten Da- Funktionieren wird im Kap. Ökologie genau eingegangen. tenverarbeitung der Wasservogelzählungen werden seit Wurde nun ein Überblick über die Formen der Wasservögel neuestem 9 Kategorien verwendet (IWRB 1986 pers. Mitt.). 17
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Um einen Eindruck zu erhalten, ohne allzusehr verwirrt zu Andere Gebiete: werden, soll die Klassifikation vorgestellt werden, die Carp Seen (1980) verwendet. Dazu werden Beispiele angeführt: 17. Salzseen, inkl. periodisch versalzende Süßwasserseen: Seewinkel im Burgenland, Österreich (Abb. 18) Küstengebiete: 18. eutrophe Süßwasserseen: Neusiedlersee in Österreich Seichte, offene Küstengewässer (Abb. 21) 1. Gezeitenzone des offenen Meeres (seichte Zonen): Wat- 19. oligotrophe Süßwasserseen: Attersee, Traunsee in tenmeer an der friesischen Küste in der BRD Österreich (Abb. 7, 57) 2. beständige Seichtgebiete des offenen Meeres: Watten- meer an der Westküste Dänemarks Meeresbuchten und -straßen 3. seichte Meeresgewässer, die bei Niedrigwasser trocken- fallen: Wattenmeer in Holland (Abb. 6) 4. tiefe Fjorde: Varangerfjord in Norwegen 5. seichte Meeresbuchten, die auch bei Ebbe nicht trocken- fallen: Ostseeküste in der BRD 6. Buchten mit Süß- und Brackwasser: Wattenmeer in der BRD, Holland und Dänemark 7. Lagunen mit Süß- und Salzwasser, auch künstliche: Camargue in Südfrankreich (Abb. 17) Flußmündungen 8. Ästuare (gezeitenbedingte Rückstaugebiete): Niederelbe in der BRD Abb. 12: 9. Deltas: Donaudelta in Rumänien (Abb. 8) Die Tiefenverhältnisse des Attersees, des größten, zur Gänze in Öster- reich liegenden Voralpensees (3fach überhöht). J. Heibig 1984 Küsten 10. kleine Inseln: Friesland in der BRD und Dänemark 11. kontinentale Küsten und Küsten großer Inseln, inkl. 20. dystrophe Süßwasserseen: Ibmer Moorseen Marschgebiete, Dünen, Fels- und Sandstrand: Ostsee- Moorgebiete küste in der BRD 21. saure Wiesen, Versumpfungen, Quellaustritte: Zitz- mannsdorfer Wiesen am Neusiedlersee Flußtäler: 22. Moore: Ibmer Moor Flüsse und Überschwemmungsebenen Unbeständige Gewässer 12. Tieflandflüsse (mäandernd) inkl. Überschwemmungs- 23. Schmelz- oder Regenwassertümpel: kleine Hochge- ebenen und abgeschlossene oder trockene Deltas: Kis- birgsseen in Österreich balaton in Ungarn Künstliche Teiche 13. Gebirgsflüsse: Donau, Traun, Inn in Österreich 24. Teiche (inkl. Fisch-, Mühl- und Hausteiche), kleine (Abb. 22) Staue: Waldviertier Fischteiche (Abb. 43) 14. Bäche: Alm, Feistritz, Lafnitz in Österreich 25. Be- und Entwässerungssysteme (Reisfelder Abb. 9, Ent- wässerungsgräben, Schottergruben): Weikerlsee in Stauseen Oberösterreich (Abb. 42) 15. Stauseen mit relativ gleichbleibendem Wasserstand: Donaustauseen in Österreich Diese Kategorien charakterisieren ein Gewässer entweder 16. Stauseen mit stark schwankendem Wasserstand: Enns- eindeutig, wie es bei Seen, Stauseen oder Flüssen der Fall stauseen in Österreich (Abb. 71) ist, oder sie zeigen die Zusammensetzung großer Feucht- 18
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at gebiete aus einzelnen Typen (besonders an Küstenabschnit- wissenschaftshistorisch bedingte Arbeitseinteilungen in ten). Spezialisten für Wasservögel (Zoologen) einerseits und für So ist das Wattenmeer in Holland durch 8 Typen beschrie- Feuchtgebiete (Botaniker, Geologen, Hydrologen, Limnolo- ben: 1, 2,3, 5, 6, 7,10,11, d. h. es beinhaltet Gezeitenzonen gen, Wasserwirtschaftstechniker) andererseits, überdacht und Seichtgebiete des offenen Meeres, Meeresbuchten mit werden müssen. Nur der Wille zur Teamarbeit, wofür es dauernder oder gezeitenbedingter Wasserbedeckung, bereits im Bereich des internationalen Natur- und Umwelt- Buchten und Lagunen mit Brackwasser, kleine Inseln sowie schutzes, im Bereich der Limnologie (Süßwasserkunde) und Marschgebiete, Dünen und Sandstrände. Meeresbiologie Vorbilder gibt, kann in Zukunft zur Erhal- tung und Rettung von Feuchtgebieten und ihrer Bewohner Aus Österreich liegt bisher kein umfassender Feuchtge- beitragen. bietskatalog vor. Es wurden jedoch Feuchtgebiete aus ver- schiedenen Gesichtspunkten und mit unterschiedlichen Zielen beschrieben: Der hydrographische Dienst Österreichs publiziert in sei- Literatur nen Schriften umfangreiche hydrologische Daten (Hydro- AUBRECHT, G. & F. BOCK, 1985: Österreichische Gewässer als Winterrast- plätze für Wasservögel. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Ge- graph. Jb. Österreich [1985 erschien der 90. Band]), das stati- sundheit und Umweltschutz, Bd. 3, Wien. 270 S. stische Zentralamt berücksichtigt ebenfalls Umweltdaten AUBRECHT, G. & G. MAYER, 1986: Liste der Wirbeltiere Oberösterreichs. (1985). Die Gewässer Österreichs aus limnologischer Sicht Linzer biol. Beitr. 18, 1,191 — 238. beschreibt Findenegg (1959). Neuere Daten zur Seenrein- BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH, 1983: Übereinkommen haltung stammen von Sampl et al. (1982). Weiters wurden über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung. 89. Stück, ausgegeben am in jüngster Zeit Zusammenstellungen über die Moore 12. April 1983 — Nr. 225, 1157 — 1164. Österreichs (Steiner 1982) und die Auengewässer (Gepp CARP, E., 1980: Directory of Wetlands of International Importance in the 1985) publiziert. Western Palearctic. IUCN, Gland, Schweiz. 506 S. Die Wasservogelgebiete Österreichs von internationaler DELACOUR, ]., 1954—1964: The Waterfowl of the World. 4 Bd. London. DELACOUR, J. & E. MAYR, 1945: The Family Anatidae. Wilson Bull. 57, und nationaler Bedeutung dokumentiert das Faunistische 3—55. Gremium der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkun- EBER, G., 1969: Zum «vorläufigen Schema der Typologie und Klassifika- de (1979), eine Auswertung der Wasservogelzählungen tion von Wasservogelbiotopen". Orn. Mitt. 21, 69—78. „Österreichische Gewässer als Winterrastplätze für Wasser- FAUNISTISCHES GREMIUM DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR VOGEL- vögel" lieferten Aubrecht und Bock (1985). Eine Vielzahl KUNDE, 1979: Die Wasservogelgebiete Österreichs von internationaler und nationaler Bedeutung. Egretta 22, Sonderheft, 27 S. von Beiträgen auf lokaler und regionaler Ebene sowie zahl- FINDENEGG, I., 1959: Die Gewässer Österreichs; Ein limnologischer Über- reiche Gewässermonographien bedürfen erst einer bundes- blick. Biol. Station Lunz, 68 S. weiten Zusammenschau, worauf bei der Erstellung von Bio- GEPP, ]., 1985: Auengewässer als Ökozellen. Grüne Reihe des Bundesmi- topkartierungen hingearbeitet wird. Eine umfangreiche ak- nisteriums für Gesundheit und Umweltschutz, Bd. 4, Wien. 322 S. GLOBAI 2000, 1981: Der Bericht an den Präsidenten. Frankfurt, 36. Aufl., tuelle Zusammenfassung über Rechtsvorschriften, Behör- 1438 S. u. 209 S. den, Institutionen und Organisationen, die mit Wasser zu HABLE, E., P. PROKOP, H. SCHIFFER, W. WRUSS, 1983: Rote Liste der in tun haben, ist unter anderem in der Broschüre „Wasser" von Österreich gefährdeten Vogelarten (Aues). In: Rote Liste gefährdeter Katzmann et al. (1985) enthalten. Tiere Österreichs. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Gesund- Feuchtgebiete in Österreich, welche internationale Bedeu- heit und Umweltschutz, Bd. 2, Wien. 49—62. HEINROTH, O., 1910: Beiträge zur Biologie, namentlich Ethologie und tung für Wasservögel aufweisen, werden anschließend im Physiologie der Anatiden. Verh. V. Int. Orn. Kongr. Berlin 1909, Detail abgehandelt, bei Wasservogelzählungen erfaßte Ge- 589—702. wässer werden im Kap. Überwinterung bzw. Forschung HEINZEL, H., R. FITTER, J. PARSIOW, 1972: Pareys Vogelbuch. Alle Vögel vorgestellt. Warum Feuchtgebiete so bedeutend sind und Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Hamburg, Berlin. 324 S. welchen „Wert" sie haben, wird im Kap. Ökologie und HYDROGRAPHISCHER DIENST IN ÖSTERREICH: Hydrographisches Jahrbuch Schutz und Management beschrieben. von Österreich: 1893, Bd. 1 — 1985, Bd. 90. Beiträge zur Hydrogra- Es soll aber schon hier klar darauf hingewiesen werden, daß phie Österreichs: 1896, Heft 1 — 1984, Heft 48. 19
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at ISAKOV, Yu. A., 1966: Problems concerning the typology and evaluation survey of waterfowl habitats. Proc. of the meeting on international co- operation in wildfowl research. IWRB Publ., Slimbridge, England. JOHNSCARD, P. A., 1965: Handbook of waterfowl behaviour. Ithaca, New York. JOHNSGARD, P. A., 1978: Ducks, Geese, and Swans of the World. Lincoln, London. KATZMANN, W., S. KUX, E. KASPEROWSKI, 1985: Wasser. Umweltgestaltung und Umweltpflege. Bundesministerium für Gesundheit und Umwelt- schutz, Wien. 183 S. KOLBE, H., 1984: Die Entenvögel der Welt. 3. Auflage. Melsungen, 382 S. LÖFFLER, H., 1979: Wasser, Leben, Landschaft. Probleme der österreichi- schen Binnengewässer. Umweltschutz 2, Wien. LORENZ, K., 1951 — 1953: Comparative studies on the behaviour of the Anatinae. Avic. Mag. 57, 157—182, 58, 8—17, 61 — 72, 86—94, 172—184, 59, 24—34, 90—91. SAMPL, H., R. E. GUSINDE, H. TOMEK, 1982: Seenreinhaltung in Österreich. Wasserwirtschaft — Seenreinhaltung. Schriftenreihe »Wasserwirt- schaft", Heft 6. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Wien. 256 S. SAUER, F., 1982: Wasservögel. Die farbigen Naturführer. München. 287 S. SCOTT, D. E., 1980: A Preliminary Inventory of Wetlands of International Importance for Waterfowl in West Europe and Northwest Africa. IWRB Special Publ. Nr. 2, 127 S. STEINER, G. M., 1982: österreichischer Moorschutzkatalog. 2. Auflage. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Gesundheit und Umwelt- schutz, Bd. 1, Wien. 236 S. TUCK, G. S., H. HEINZEL, 1980: Die Meeresvögel der Welt. Hamburg und Berlin. 334 S. UMWEUDATEN, 1985: Ausgabe 1985. Beiträge zur österreichischen Stati- stik, Heft 761. 272 S. WILDFOWL TRUST, 1985: Slimbridge, England. 48 S. WOOD, D. S., 1982: „Computer check list of the birds of the world." Pers. Mitt. Nomenklatur nach Morony, Bock und Farrand 1975 ergänzt (Amer. Mus. Novit. 2703) und Peters' check list bis 1975 (Bd. 1, 2. Aufl. und Bd. 8). Anschrift des Verfassers: Dr. Gerhard Aubrecht OÖ. Landesmuseum, A-4020 Linz 20
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