Water Footprint Tauw GmbH
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Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Methodik des Water Footprints 4 2.1 Zielstellung einer WFP-Analyse 4 2.2 Bilanzierungsansatz 4 2.2.1 Komponenten des WFP 5 2.2.2 Direkter und indirekter / virtueller WFP 5 2.3 Systemgrenzen und Einschränkungen der Bilanzierung 5 3 Ermittlung des direkten Water Footprints 7 3.1 Grünes Wasser 7 3.2 Blaues Wasser 7 3.3 Graues Wasser 7 4 Ermittlung des indirekten Water Footprints 8 4.1 Beschreibung der Datenquelle 8 4.2 Zulieferprodukte 8 4.2.1 Papier 9 4.2.2 Elektronische Geräte 10 4.2.3 Digitale Einweg-Speichermedien 11 4.2.4 Elektrischer Strom 11 4.2.5 Heizung 11 4.2.6 Geschäftsreisen - Mobilität 12 4.2.7 Geschäftsreisen - Unterkünfte 13 4.2.8 Postsendungen 13 4.3 Indirekter WFP der Tauw GmbH 13 5 Nachhaltigkeitsbewertung und Handlungsmöglichkeiten 14 5.1 Der WFP der Tauw 14 5.2 Umgang mit Papierprodukten innerhalb der Tauw GmbH 15 5.3 Umgang mit Mobilität 15 5.4 Umgang mit Energie 16 5.5 Tauw kümmert sich um Ressourcenschonung 17 6 Zusammenfassung 18
1 Einleitung Das von Hoekstra im Jahr 2002 / 2003 eingeführte „Wasser-Fußabdruck”-Konzept lieferte erstmals die Idee, unternehmerische Tätigkeiten und Produktzyklen entlang der gesamten Lieferkette im Hinblick auf deren Wasserverbrauch zu betrachten. Erfasst wird beim Wasser-Fußabdruck nicht nur der direkte, sondern auch der indirekte Verbrauch an Süßwasser. Somit bezieht er sich auf den tatsächlich im Produkt enthaltenen Wasseranteil und berücksichtigt Verluste während des Produktionsprozesses wie z.B. jene, die durch Verdunstung entstehen. Der Mehrwert eines Water Footprints (im folgenden WFP genannt) besteht zum einen in der intensiven Auseinandersetzung mit den direkten und indirekten Wasserströmen und zum anderen in der daraus resultierenden Nachhaltigkeitsbewertung der Wassernutzung. Diese Bewertung bezieht sich nicht allein auf die Themen Umwelt / Ökologie, sondern auch auf soziale und ökonomische Fragestellungen. In einem letzten Schritt sind aus der Analyse konkrete Konsequenzen für das eigene Handeln ableitbar. Tauw und der WFP Tauw wurde 1928 in den Niederlanden als technisches Planungsbüro für die Wasserbehörden gegründet. Auch wenn sich das Unternehmen in den folgenden Jahrzehnten sowohl von der Größe, als auch vom Leistungsspektrum stark erweitert hat, ist das Thema Wassermanagement weiterhin eine unserer Kernkompetenzen. Unser Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, die einen – sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht – sinnvollen Umgang mit der Ressource Wasser sicherstellen. Für unsere Kunden, zumeist aus der verarbeitenden Industrie, ist ein WFP ein Instrument um: • Möglichkeiten der Ressourcenschonung und der damit einhergehenden Kostenminimierung zu evaluieren • Sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu stellen und diese für den Endverbraucher transparent zu machen und • Eigene Zulieferketten zu überprüfen, zu optimieren, Planungssicherheit zu erlangen und dadurch das Risiko von Lieferausfällen zu minimieren. Tauw als Umweltberater und Dienstleister hat einen eigenen WFP erstellt, weil: • Wassermanagement zu unseren Kernkompetenzen gehört und uns wichtig ist • Wir als Unternehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen wollen und • Als Experten zum Thema Nachhaltigkeitsstrategie unsere Aufgabe auch darin sehen, Potenziale für Verbesserungen aufzuzeigen. Waterfootprint Tauw GmbH 3
2 Methodik des Water Footprints Der WFP gibt Auskunft über die Menge an Wasser, die bei Produktionsprozessen verbraucht und verschmutzt wird. Die Ermittlung des WFP für die Tauw GmbH orientiert sich an den Richtlinien des WFP Networks. Hiernach sind in einzelnen Schritten (1) die Ziele und der Rahmen für die Analyse zu setzen, (2) der WFP zu erfassen, (3) die Nachhaltigkeit zu bewerten und (4) Schlussfolgerungen für das eigene Handeln zu ziehen. Im folgenden Abschnitt ist die Methodik entsprechend den o. g. Analyseschritten beschrieben. 2.1 Zielstellung einer WFP-Analyse Zunächst geht es um die Ermittlung und Analyse des Verbrauchs sowie der Verschmutzung von Wasser durch menschliche Aktivitäten oder durch die Herstellung von Produkten. In einem weiteren Schritt wird analysiert, wie der Umgang mit dem kostbaren Rohstoff nachhaltiger gestaltet werden kann. Anhand eines WFP kann sich ein Unternehmen seines eigenen Verbrauchs bewusst werden und wirksame Entscheidungen für ein effektives Wassermanagement treffen. Speziell die Analyse der Wertschöpfungskette hilft, den schonenden Umgang mit Wasser dort zu sensibilisieren, wo es am ehesten angebracht ist, beispielsweise bei Produkten aus wasserarmen Herkunftsländern. Darüber hinaus ermöglicht der WFP, bestehende Risiken hinsichtlich einer zukünftigen Wassernutzung frühzeitig zu erkennen. 2.2 Bilanzierungsansatz 2.2.1 Komponenten des WFP Der WFP eines Produkts ist das Volumen an Frisch- bzw. Süßwasser, welches zur Produktion eines bestimmten Produkts, gemessen über die gesamte Zulieferkette, verbraucht wird. Er sollte eine Differenzierung zwischen den einzelnen Wasserkomponenten (siehe Abbildung 2.1) sowie eine geografische und zeitliche Zuordnung ermöglichen. Bei der Herkunft des Wassers wird Regenwasser als Grünes Wasser, Oberflächen- und Grundwasser als Blaues Wasser und verschmutztes bzw. Abwasser als Graues Wasser bezeichnet. Wasser, das zwar entnommen, aber qualitativ unverändert innerhalb des gleichen Einzugsgebietes in denselben Zeiträumen wieder zurückgeführt wird, fließt nicht in die Ermittlung des WFP ein. Der WFP kann produktspezifisch pro Unternehmensstandort oder auf ein ganzes Unternehmen bezogen angewendet werden. Für die Ermittlung des WFP der Tauw GmbH bot sich die unternehmensbezogene Betrachtungsweise an. Waterfootprint Tauw GmbH 4
Grünes Wasser Blaues Wasser Menge an Regenwasser, das Menge an Grund- und während Oberflächen- des Produktionsprozesses wasser, das verbraucht wird aufgenommen wird oder und nicht wieder in das verdunstet und insofern Gewässersystem nicht zum Abfluss zurückgeführt kommt. wird. Graues Wasser Bezieht sich auf Abwasser und entspricht der Wassermenge, die zur „Aufnahme“ der Fracht an Fremdstoffen am Ort der Einleitung benötigt wird. Abbildung 2.1 Komponenten des WFP 2.2.2 Direkter und indirekter / virtueller WFP Bei der Erfassung des WFP wird zusätzlich zwischen direktem und indirektem WFP unterschieden. Während sich der direkte WFP auf die eigenen unternehmensbezogenen Tätigkeiten bezieht, beschreibt der indirekte / virtuelle WFP den Verbrauch über die gesamte Zulieferkette. Im Idealfall lassen sich sowohl für den direkten als auch für den indirekten WFP die Einzelkomponenten des grünen, blauen und grauen Wassers ausweisen. So waren beim Beratungsgeschäft der Tauw GmbH insbesondere die indirekten Wasserströme über die Zulieferkette zu betrachten. Dies machte zunächst eine Erfassung aller relevanten Arbeitsmaterialien und sonstiger Verbrauchsgüter erforderlich. Falls diese Daten bei einem Produkt aus der Zulieferkette nicht bekannt sind, muss der indirekte WFP geschätzt werden. 2.3 Systemgrenzen und Einschränkungen der Bilanzierung Vor der Erstellung eines WFP muss der Betrachtungsrahmen abgesteckt werden. Die Grenzen des Systems ergeben sich zum Teil bereits aus der Zielstellung, aber auch daraus, welche Daten verfügbar sind. Im Allgemeinen ist abzuklären, Waterfootprint Tauw GmbH 5
• ob eine Differenzierung zwischen grünem, blauem, grauem WFP möglich und erforderlich ist • inwieweit die Zulieferkette von einzelnen Produkten (Rohstoffgewinnung, Transport, Rohstoffweiterverarbeitung) zurückverfolgt werden kann und muss und • ob mit der Betrachtung auch ein geographischer Bezug hergestellt werden soll und inwiefern dieser auf Basis verfügbarer Daten möglich ist. Für den WFP der Tauw wurden die Abläufe und Verbräuche für das Geschäftsjahr 2013 betrachtet. Eine detaillierte Erfassung des WFP ist nur dann möglich, wenn die gesamte Wertschöpfungskette (Supply Chain) und die damit verbundenen Prozesse zurückverfolgt werden können. So lässt sich beispielsweise der Verbrauch von Wasser und Energie bei vorbereitenden Maßnahmen (z.B. der Absenkung des Grundwassers) zur Gewinnung von Erz und der folgenden Aufbereitung zu Stahl schwer beziffern. Deshalb können sich Schwankungen beim WFP für einzelne Materialien und Produkte ergeben. Weiterhin ist zu unterstellen, dass auch der graue WFP in der Bilanz nicht immer [korrekt] abgebildet wird. Beispielsweise wird in Unternehmen das Kühlwasser oft in den Wasserverbrauchsdaten zusammengefasst, obwohl eine differenzierte Betrachtung erforderlich wäre. Kühlwasser an sich ist zwar ein „Durchläufer“, jedoch beeinflusst die Einleitung von Kühlwasser mit erhöhter Temperatur auch den grauen WFP. Waterfootprint Tauw GmbH 6
3 Ermittlung des direkten Water Footprints Der direkte WFP bezieht sich auf die Wassernutzung im Unternehmen. Er umfasst in einem Büro für Ingenieur- und Beratungsleistungen vor allem den Verbrauch für Trinkwasser und für den sanitären Bereich sowie die Ableitung von Regenwasser. 3.1 Grünes Wasser Obwohl die Tauw nicht selbst grünes Wasser verbraucht, ist jährlich eine bestimmte Menge des abgeleiteten Niederschlagswassers für unsere Büroflächen zu berücksichtigen. Das führt somit indirekt zu einem grünen WFP. So wurden zur Abschätzung des grünen WFP der Tauw GmbH die Grundflächen der Mietobjekte (ca. 1600 m²) und die mittlere Niederschlagshöhe von Deutschland (ca. 775 mm) herangezogen. Von der sich daraus ergebenden Wassermenge (1.240 m³) tragen aufgrund natürlicher Verdunstungseffekte aber nur 50 % zur Neubildung von Grundwasser bei. So lässt sich der grüne WFP der Tauw auf ca. 620 m³ beziffern. 3.2 Blaues Wasser Die Nutzung von Grund- oder Oberflächenwasser, bereitgestellt durch die lokalen Versorgungs- unternehmen, beschränkt sich im Wesentlichen auf die normalen Bedürfnisse der Mitarbeiter für die Zubereitung von Mahlzeiten und Getränken sowie im Sanitärbereich. Der blaue WFP der Tauw liegt bei 381 m³. 3.3 Graues Wasser Da Tauw kein produzierendes Gewerbe ist, entstehen lediglich häusliche Abwässer, die keine Problemstoffe aufweisen. Die Reinigung der Abwässer erfolgt in öffentlichen Kläranlagen entsprechend dem Stand der Technik, sodass der graue WFP der Tauw in der vorliegenden Betrachtung mit 0 m³ angesetzt wird. Waterfootprint Tauw GmbH 7
4 Ermittlung des indirekten Water Footprints Bei der Ermittlung des indirekten (virtuellen) WFP der Tauw sind zu unterscheiden: (1) Materialien und Rohstoffe, die direkt in unsere Leistungen (Gutachten) einfließen, aber auch (2) Energie-, Betriebs- und Kraftstoffe, die für unsere gutachterlichen Tätigkeiten benötigt werden. Im folgenden Abschnitt sind die relevanten Produkte der Zulieferkette beschrieben und Berechnungsansätze für den virtuellen WFP dargelegt. 4.1 Beschreibung der Datenquelle Die Methode zur Erfassung des WFP ist noch jung und befindet sich in einer laufenden Entwicklung. In der praktischen Anwendung ist zu beachten, dass Daten teilweise unvollständig sind und einige Prozesse und Vorgehensweisen noch nicht final definiert wurden (siehe Anmerkungen unter Abschnitt 2.3). Ein vielversprechender Ansatz bei unvollständiger Datenlage ist die Sichtung der Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen aus der Zulieferkette bzw. der zugrunde liegenden Produktionsprozesse. Mitunter ist ein umfassendes Verständnis über den gesamten Herstellungsprozess vonnöten, um den WFP ermitteln zu können. Entsprechend den Recherchen des WFP Networks oder der World Water Organisation zeigen sich für einzelne Rohstoffe oder Produkte teilweise größere Spannen des WFP. Zudem handelt es sich bei WFP-Daten oft um globale Werte, sodass manche Angaben eine geringere Aussagekraft haben. 4.2 Zulieferprodukte Die wesentlichen Produkte aus der Zulieferkette für die einzelnen Standorte der Tauw GmbH sind die Papiererzeugnisse, der Energieverbrauch und die eingesetzte IT-Technik. Aufwendungen für Dienstreisen mit Kraftfahrzeugen werden mit Fahrtenbüchern erfasst und fließen als Verbrauch an Kraftstoffen in die WFP-Berechnung ein. Darüber hinaus werden Geschäftsreisen per Flugzeug oder Bahn einschließlich der Hotelübernachtungen ebenfalls über Abrechnungen in der Buchhaltung erfasst. Eine Übersicht der relevanten Zulieferprodukte bzw. Materialien und Rohstoffe, die in die Arbeit der Tauw einfließen, zeigt Tabelle 4.1. Waterfootprint Tauw GmbH 8
Tabelle 4.1: Materialien und Produkte in der Supply Chain der Tauw 2013 Kategorie Menge / Masse Zeitraum Papierprodukte (Projekte) 4.224 kg 2013 IT-Geräte und Zubehör 1.414 kg 3 Jahre IT-Verbrauchsmaterialien (CDs/DVDs) 2,6 kg 2013 Energie - Strom 100.169 kWh 2013 Energie - Heizung 182.555 kWh 2013 Geschäftsreisen Kfz 614.997 km 2013 Geschäftsreisen Bahn 84.894 km 2013 Geschäftsreisen Flug 232.583 km 2013 Geschäftsreisen Hotel 234 Übernachtungen 2013 Postsendungen 5.596 Stck. 2013 4.2.1 Papier Papier ist der Grundstoff für die von Tauw erstellten Gutachten. Entsprechend hoch ist der Papierbedarf für Druck-, Kopier- und Plotterzwecke. Bei der Ermittlung des WFP für Papierprodukte ist eine lange Wertschöpfungskette zu berücksichtigen, die mit dem forstwirtschaftlichen Anbau des Rohstoffes Holz sowie der Herstellung von Zellstoff aus Holzfasern beginnt und mit der Veredelung des Papiers endet. Letztere Prozesse spielen beim WFP im Vergleich zu den erstgenannten nur eine untergeordnete Rolle. Die Tauw-Niederlassungen beziehen die Papierprodukte von unterschiedlichen Herstellern und Zulieferern. Zur Ableitung des WFP für die Papierprodukte der Tauw wurden exemplarisch die Angaben des Zulieferers Mondi herangezogen. Das Unternehmen schlüsselt die Herkunft des Holzes, die Holzart, den Anteil von zugekauftem Zellstoff und Recyclingmaterial, die verwendeten Energiequellen sowie den eigenen Wasserverbrauch zur Papierherstellung auf. Unter Berücksichtigung dieser Kennwerte ermittelte die Tauw einen eigenen WFP für Papier in Höhe von 1.416 l/kg, der mit den Werten von Van Oel & Hoekstra 2012 (1.155 l/kg) und UPM 2011 (1.977 - 2.679 l/kg) vergleichbar ist. Waterfootprint Tauw GmbH 9
4.2.2 Elektronische Geräte Jeder Arbeitsplatz der Tauw ist mit einem Desktop-PC oder Notebook, einem LCD-Bildschirm und einem Systemtelefon ausgestattet. Darüber hinaus steht jedem Mitarbeiter ein Mobiltelefon zur Verfügung. Zur Anbindung an das Netzwerk der Tauw Group werden in den Niederlassungen Serversysteme eingesetzt und für den Datenaustausch sind USB-Sticks mit Ahorn-Holzverkleidung im Umlauf. Zur Ableitung des WFP von elektronischen Geräten sind verschiedene Produktions- und Fertigungsschritte wie die Rohstoffgewinnung, deren Raffination, die Herstellung von Einzelbau-steinen sowie die Montage und Vermarktung zu berücksichtigen. Aufgrund der zahlreichen Einzelbausteine elektronischer Komponenten ist die Ermittlung des WFP sehr vielschichtig. Der WFP für die verwendeten Elektrogeräte bei Tauw wird auf Basis einer Studie der IVF (Industrial Research and Development Corporation) aus dem Jahr 2007 abgeleitet. Diese Studie listet die durchschnittliche Materialzusammensetzung der meistgekauften Computer- und Monitormodelle sowie den Energie- und Wasserverbrauch auf. Außerdem wird darin der Verschmutzungsgrad des Abwassers für die Materialproduktion und Manufaktur betrachtet. Zur Ableitung des WFP für USB-Massenspeicher wird vereinfachend zwischen den Mikroelektronik- Komponenten und dem Gehäusematerial differenziert. Die unserer Betrachtung zugrundeliegenden WFP-Werte für elektronische Geräte sind in Tabelle 4.2 zusammengestellt. Tabelle 4.2: WFP - Elektronische Geräte Produkt Rohstoff WFP in m³/t Quelle Desktop PC Metalle, Kunststoff 143 IVF Industrial Research and Development Corporation (2007) Laptop Metalle, Kunststoff, 298 IVF Industrial Li (für Akku), Glas, Research and Silizium etc. für LCD- Development Transistoren Corporation (2007) LCD- Display Metalle, Kunststoff, 91 VHK Van holsteijn en Glas, Silizium etc. kemna (2005) für LCD-Transistoren Development Corporation (2007) Kommunikationstechnik Metalle, Kunststoff 8.867 Taikan OKI (2012) USB Stick (Tauw) Mikrochip, Holz 8.178 Gleick, P. H. (1993) / Van Oel /Hoekstra (2012) Waterfootprint Tauw GmbH 10
4.2.3 Digitale Einweg-Speichermedien Sofern die Datenübermittlung nicht per We-Transfer, E-Mail oder USB-Speichermedien erfolgt, wird gelegentlich noch auf CDs und DVDs zurückgegriffen. Deren Trägermaterial besteht aus Polycarbonat, dessen Grundstoff leichte Erdöl-/ Erdgasfraktionen bilden. Mit Ausnahme des indirekten WFP für die Rohstoffe und die Verflüssigung der Kunststoffe wird beim eigentlichen Herstellungsprozess wenig Wasser verbraucht. Zur Ableitung des WFP wird somit vereinfachend auf den Richtwert von 128 m³/t für Polycarbonat aus der Studie von Van Holsteijn en Kemna (2007) zurückgegriffen. 4.2.4 Elektrischer Strom Die Tauw bezieht einen Strommix aus konventionellen und erneuerbaren Energieträgern. Der Anteil an erneuerbaren Energien liegt bei 60%, der von Kohle bei 24 %, gefolgt von Erdgas und Kernenergie. Die für die WFP-Berechnung zugrunde gelegten virtuellen WFP der einzelnen Energieträger sind der Tabelle 4.3 zu entnehmen. Tabelle 4.3: WFP der einzelnen Energieträger für die Stromerzeugung [nach Gerbens-Leenes et al. (2008)] Kategorie WFP in l/kWh Kohle 0,6 Erdgas 0,1 sonstige fossile Energieträger (Erdöl) 3,8 Kernenergie 0,3 EE – Erneuerbare Energien (Energiemix) 33,7 EE – Wasserkraftenergie 80,3 EE – Windenergie 0,0 EE – Energie aus Biomasse und Abfall 87,0 EE – Photovoltaik (Solarenergie) 1,1 EE – Geothermie 0,0 4.2.5 Heizung Der Energiebedarf zur Beheizung wird entweder aus Fernwärme oder aus Erdgas gedeckt. Eine weitere Differenzierung ist nicht möglich, da auch der Bericht des Umweltbundesamtes zur Bestimmung der Emissionsfaktoren für Fernwärme hierzu keine Richtwerte liefert. Zur Ermittlung Waterfootprint Tauw GmbH 11
des WFP der Tauw wurde von einem einheitlichen WFP für Erdgas und Fernwärme in Höhe von 0,1 Liter je Kilowattstunde ausgegangen, mit dem Wissen, dass dieser ohne Berücksichtigung der Anteile an Biomasse unterschätzt wird. 4.2.6 Geschäftsreisen - Mobilität Pkw: Bei Geschäftsreisen mit Kraftfahrzeugen ist für den WFP vor allem der Verbrauch an Kraftstoffen relevant. Über die gesamte Fahrzeugflotte der Tauw und der gefahrenen Kilometer¬leistung wurde ein Verbrauchswert von ca. 6,0 l/100 km ermittelt. Der Gesamtverbrauch an Diesel / Benzin im Jahr 2013 beträgt 36.582 l. Ottokraftstoff (Benzin) und Diesel gehen auf ein und denselben Rohstoff – das Erdöl – zurück. Da Diesel und Ottokraftstoffe die gleichen Produktionsschritte durchlaufen, ist es schlüssig, diesen Kraftstoffen in Anlehnung an Gerbens-Leenes et al. auch den gleichen WFP von 40 l/Liter Kraftstoff zuzuordnen. Umgerechnet auf den Kraftstoffverbrauch von 6 l/100 km ergibt sich ein WFP von 240 Litern pro 100 Kilometern. Bahn: In einer Studie der IFEU (2011) zum spezifischen Energieverbrauch verschiedener Zuggattungen und Betriebsarten der Deutschen Bahn AG wurden Energiewerte je Platz und Kilometer ermittelt. Für Elektrozüge liegen diese im Mittel bei 31,75 Wh/Platz-km und für Dieselzüge bei 93,24 Wh/Platz-km bzw. 7,4 g/Platz-km. Unter Berücksichtigung der Anteile des Schienennetzes, die elektrisch (59%) und mit Dieselfahrzeugen (41%) betrieben werden, ergibt sich ein gemittelter Energiewert von 56,96 Wattstunden je Platz und km. Der Energiemix der Deutschen Bahn AG setzt sich zu ca. 45% aus Kohle, 10% Gas, 25% Kernkraft und zu 20% aus erneuerbaren und anderen Primärenergieträgern zusammen. Unter Berücksichtigung der Werte aus Abschnitt 4.2.4. lässt sich somit ein durchschnittlicher WFP von 32,4 l pro Platz und 100 km Fahrstrecke ermitteln. Flug: Flugreisen werden von Tauw-Mitarbeitern sowohl innerhalb von Deutschland als international unternommen. Die geflogene Strecke liegt in der Regel über 500 km. Die Studie der IFEU (2011) enthält ebenfalls Daten für den spezifischen Energieverbrauch bei Flugreisen, wobei hier noch zwischen verschiedenen Flugzeugtypen und der Entfernung differenziert wird. Legt man diesen spezifischen Energiewerten den WFP für Kerosin (näherungsweise wie Erdöl 3,8 l/kWh) zugrunde, lässt sich der WFP einer Flugreise ableiten. In Abhängigkeit der Flugstrecke ergibt sich damit ein WFP zwischen 1.500 bis 2.200 Litern je Platz und 100 km. Für die von Tauw geflogenen Strecken ist ein WFP von ca. 1.540 l pro Platz und 100 km anzusetzen. Waterfootprint Tauw GmbH 12
4.2.7 Geschäftsreisen – Unterkünfte Auch für Unterkünfte während der Dienstreisen lässt sich der WFP verschiedenen Beherbergungskategorien zuweisen. Entsprechende Ansätze zur Berechnung liefert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA. Für eine Übernachtung im 3-Sterne-Hotel wird in unserer Betrachtung ein Wasserbedarf von 250 Litern je Übernachtung angesetzt. 4.2.8 Postsendungen Per Post werden z.B. Gutachten, Briefe und Rechnungen versendet, wobei der größte Teil der Sendungen als Brief verschickt wird und der Anteil an Paketen zu vernachlässigen ist. Der Postversand steht insbesondere mit einem Verbrauch von Energie (Logistik) und Kraftstoffen (Transport) in Verbindung. Nach einer Studie von Fiksel ist beim Postversand mit einem Wasserbedarf von 3 Litern/ Briefsendung zu rechnen. 4.3 Indirekter WFP der Tauw GmbH Durch Multiplikation der Menge an Zulieferprodukten mit den produktspezifischen WFP-Werten erhält man den Wert des indirekten WFP. In der Summe ergab sich über die Zulieferprodukte ein jährlicher indirekter Wasserverbrauch von ca. 13.843 m³. Tabelle 4.4: Indirekter WFP der Zulieferkette der Tauw Rohstoffe Produkte der Zulieferkette / Verbrauch Holz Papierprodukte (4.224 kg) 5.981 m³ Metalle IT - Geräte (1.402 kg) 292 m³ Kunststoffe u.a. IT - Verbrauchsmaterialien (71 kg) < 1 m³ Postsendungen (5.596 Stck.) 17 m³ Mobilität PKW (614.997 km) 1.463 m³ Energieträger Mobilität Bahn (84.894 km) 28 m³ Mobilität Flug (232.583 km) 3.580 m³ Energie / Heizung (282.725 kWh) 2.423 m³ Hotelübernachtung (234 Stck.) 59 m³ Wasser Direkter WFP 1000 m³ Waterfootprint Tauw GmbH 13
5 Nachhaltigkeitsbewertung und Handlungsmöglichkeiten Da die Wertschöpfung der Tauw an verschiedene Zulieferprodukte geknüpft ist, ist es naheliegend, sich mit dem Nachhaltigkeitsmanagement in der Supply Chain auseinander zusetzen. Nur darüber lässt sich ausreichend Transparenz und eine Entscheidungsgrundlage für das eigene Handeln generieren. Im folgenden Abschnitt wird auf die ausschlaggebenden Produkte der Zulieferkette eingegangen. 5.1 Der WFP der Tauw Die Analyse des WFP von Tauw macht deutlich, dass unser Unternehmen vor allem Handlungsoptionen beim virtuellen WFP der Zulieferprodukte hat (vgl. Abb. 5.1). Direkter blauer WFP 380 m³ (3%) Mobilität Bahn Direkter grüner WFP Mobilität Flug 0% 620 m³ (4 %) Hotel 26% 0% Mobilität PKW 11% Energie 18% Papier 43% Indirekter WFP 13.841 m³ (93%) IT-Geräte 2% Abbildung 5.1 Verhältnis zwischen direktem und indirektem WFP (links) und Zusammensetzung des indirekten WFP (rechts) Weil Kenntnis über die Herkunft der Rohstoffe, über Produktionsprozesse und Nachhaltigkeitszertifikate zu einem Großteil besteht, kann die Palette der Zulieferprodukte von Tauw anhand ihres WFP gewichtet und kategorisiert werden. Dennoch bleibt ein gewisses Verbesserungspotenzial zur Ermittlung des WFP der Supply Chain bestehen. Den größten Einfluss auf den WFP der Tauw haben demnach Papierprodukte (43%), der Faktor Mobilität (37%) sowie der Energieverbrauch (18%). Bezogen auf die Mitarbeiteranzahl der Tauw GmbH beträgt der WFP 165 m³ pro Mitarbeiter bzw. 180 m³ pro FTE (Full Time Equivalent). Hilfreich ist ein Vergleich mit Unternehmen der gleichen Branche, um die Effizienz der eigenen Waterfootprint Tauw GmbH 14
Prozesse besser beurteilen zu können. Der Versuch eines direkten Vergleichs mit Wettbewerbern der Tauw war nicht möglich, da keine veröffentlichten WFP recherchiert werden konnten. Lediglich die Informationen aus einigen wenigen Nachhaltigkeitsberichten lassen den Schluss zu, dass insbesondere beim Papierverbrauch sowie der Mobilität Verbesserungspotenziale für Tauw liegen. Ganz allgemein findet das WFP-Konzept bislang am ehesten in den produzierenden Unternehmensbranchen Anwendung, besonders in Agrarbetrieben, auch wenn in diesem Bereich noch zu wenige Unternehmen mit dem WFP arbeiten. 5.2 Umgang mit Papierprodukten innerhalb der Tauw GmbH Papier macht mit ca. 43 % den Hauptanteil des virtuellen WFP der Tauw aus. Um zum schonenden Umgang mit der Ressource Wasser beizutragen, sollte auf Papiere verzichtet werden, die Zellstoff aus wasserarmen Regionen enthalten. Im Falle unseres Zulieferers Mondi ist anzuerkennen, dass zumindest ein Großteil des Zellstoffes aus der gemäßigten und borealen Zone Russlands stammt, in denen ausreichend Wasser verfügbar ist. Die weltweite Verbreitung der Zertifizierung wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig erzeugter Forstprodukte (FSC, PEFC, Blauer Engel) geht in die richtige Richtung. So kann Tauw bereits heute nachweisen, dass durch den Einsatz von FSC-zertifizierten Papiersorten (ca. 40%) eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt wird. Wir möchten unseren Papierverbrauch umweltfreundlicher gestalten und erkennbar senken. Konkret bedeutet das: • Weitere Umstellung auf FSC-zertifiziertes Kopierpapier • Papier wird standardmäßig doppelseitig bedruckt • Mitarbeiter/-innen für die Ressource Papier sensibilisieren und motivieren, weniger zu drucken • Digitale Speicherung der Rechnungen in den Niederlassungen • Bei Kunden wird für die Akzeptanz von digitalen Gutachten und Berichten geworben 5.3 Umgang mit Mobilität Die Kategorie Mobilität ist die zweitgrößte Komponente im WFP der Tauw, wobei hier die Hauptursache bei Flugreisen und Pkw-Fahrten liegt. Bedingt durch den Verbrauch an Kraftstoffen oder anderen Energieträgern ist der Indikator Mobilität auch für den Carbon Footprint relevant, sodass der WFP nicht losgelöst von den CO2-Emissionen betrachtet werden kann. Fest steht, dass der durch Projektarbeit und andere Geschäftsreisen hinterlassene Footprint signifikant ist und Möglichkeiten zur Einsparung genutzt werden sollen. So zeigt bereits der Vergleich des WFP Waterfootprint Tauw GmbH 15
einer Pkw-Reise (240 L/100km) mit einer Bahn-Fahrt (32,4 L pro Platz und 100 km), dass sich durch eine Steigerung von Bahnfahrten eine positive Auswirkung für den WFP der Tauw erzielen lässt. Genutzt wird diese Einsparmöglichkeit bereits bei den regelmäßig anstehenden Fahrten zwischen der Niederlassung Berlin und einem zugeordneten Projektbüro nahe Halle. Um nahezu tägliche Fahrten zwischen beiden Büros mit dem PKW zu vermeiden, wird ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgegriffen. Für nicht ersetzbare PkW-Fahrten unterhält Tauw einen Fuhrpark mit kraftstoffsparenden Leasingfahrzeugen. Durch die zyklische Erneuerung der Fahrzeuge werden Entwicklungen in Richtung Umweltfreundlichkeit und Kraftstoffeinsparung zeitnah bei der Tauw GmbH eingeführt. Innerhalb der Tauw GmbH wurde bereits ein Erdgasfahrzeug mit einem günstigeren Water und Carbon Footprint getestet, welches sich aber aufgrund der begrenzten Reichweite nicht bewährt hat. Weitere Entwicklungen werden beobachtet. Unsere konkreten Einsparziele im Bereich Mobilität lauten daher: • Einsatz kraftstoffsparender Betriebsfahrzeuge • Verstärkte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln / Schienenverkehr, insbesondere auf nationaler Ebene und bezogen auf Kurzstreckenflüge • Intensivierte Nutzung moderner Kommunikationstechnik für Besprechungen (Web-Meetings) 5.4 Umgang mit Energie Der Energieverbrauch stellt die drittgrößte Komponente des virtuellen WFP der Tauw dar und so wird weiter auf einen energiesparenden Bürobetrieb geachtet. Der indirekte WFP wird zudem durch die Wahl des Energieträgers beeinflusst, wobei eine Verbesserung des WFP deutlich mehr Sinn ergibt, wenn dieser im Zusammenhang mit dem Carbon Footprint gesehen wird. Geht man nach den in Tabelle 5.1 aufgeführten Energieträgern, bei denen der Carbon Footprint prioritär Berücksichtigung findet, wäre der Bezug von Strom aus Wind und Wasser vorrangig, sofern die Wasserkraft nicht aus ariden Regionen mit erhöhter Verdunstung stammt. Da jedoch Strom aus Wasser überwiegend in Deutschland und Europa erzeugt wird - also in Gebieten mit geringen Verdunstungsverlusten - kann der Einfluss des WFP auf das Wasserdargebot als nachrangig eingestuft werden. Waterfootprint Tauw GmbH 16
Tabelle 5.1: Ranking der Energieträger nach Carbon- und Water-Footprint Energieträger WFP in m³/MWh Carbon Footprint in kg CO2/MWh Windkraft (Off- und Onshore) 0,0 6,0 (Mittel) Wasserkraft 80,3 3,4 (Mittel) Kernenergie 0,3 7,0 Photovoltaik 1,1 38 (Mittel) Biomasse 87,0 21 (Mittel) Erdgas 0,1 417 Erdöl 3,8 780 Kohle 0,6 977 (gewichtetes Mittel 2012) Wir nehmen den Einfluss des CO2-Ausstoßes auf den Klimawandel und die damit verbundenen Folgen (auch mit Bezug auf den Wasserhaushalt) ernst. Wir möchten unseren Energieverbrauch weiter senken und planen dafür folgende Maßnahmen: • Umstellung unserer Niederlassungen auf einen Ökostrom-Tarif bis 2015 • CO2-Ausgleichszahlungen (myclimate.de) für angemietete Büroflächen, bei denen wir keinen Einfluss auf die Wahl des Stromanbieters haben • Prüfung der Möglichkeit, langfristig nachhaltige Büroräume zu schaffen/anzumieten. 5.5 Tauw kümmert sich um Ressourcenschonung Der größte Beitrag, den Tauw für sich und ihre Kunden im Sinne einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung sieht, ist in den Beratungsleistungen selbst zu finden. Wassermanagement gehört zu unseren Kernkompetenzen. So stellen wir für unsere Kunden einen sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvollen Umgang mit der Ressource Wasser sicher. In unserer Unternehmensabteilung „Wasser“ entwickeln wir Konzepte für nachhaltiges Wassermanagement. Beginnend mit einer Analyse der Wassernutzungen untersuchen wir in einem weiteren Schritt die Versorgungskette zwischen dem Ort der Wassergewinnung und dem dortigen Verbrauch. Der dritte Schritt schließt die Abwasserbehandlung ein. Im Ergebnis empfehlen wir Optionen für wassersparende, bedarfsgerechte und energieeffiziente Nutzungen. So werden wir unserem eigenen und dem Anspruch unserer Kunden auf Ressourcenschonung gerecht. Waterfootprint Tauw GmbH 17
6 Zusammenfassung Aufgrund der regional ungleichmäßigen Verteilung von Wasser wird der wertvollen Ressource unterschiedliche Beachtung geschenkt. Während man sich hierzulande, aufgrund des ausreichenden Wasserangebots, kaum Gedanken um dessen Verfügbarkeit in guter Qualität machen muss, sieht die Situation in ariden Regionen anders aus. Zu beachten ist, dass neben einer Vielzahl von Produkten in hohem Maße auch Wasser, welches zur Produktion notwendig ist, importiert wird (indirekter oder virtueller WFP). Für die Bewusstmachung dieser komplexen Zusammenhänge fühlen wir uns als unabhängige Umweltberater ebenso verantwortlich wie für die Analyse und Implementierung der Erkenntnisse in die Strategie unserer Kunden. Auch für uns als Unternehmen war eine intensive Beschäftigung mit unserer Supply Chain und deren Nachhaltigkeitsmanagement notwendig, da die Wertschöpfung der Tauw an verschiedene Zulieferprodukte geknüpft ist, auch wenn wir selbst nur geringe Mengen Wasser verbrauchen. Insgesamt konnte die Palette der Zulieferprodukte von Tauw bereits jetzt anhand ihres WFP gewichtet und kategorisiert werden. Als Hauptkomponenten des indirekten WFP wurden die Indikatoren (1) Papier, (2) Mobilität und (3) Energie identifiziert. Bezüglich des Papierverbrauchs werden die Umstellung auf FSC-zertifiziertes Papier vorangetrieben und Maßnahmen zur weiteren Senkung des Papierverbrauchs ergriffen. Bei der Mobilität lässt sich durch die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (Schienenverkehr) der größte Effekt zur Verbesserung des Water und des Carbon Footprints erzielen. Beim Stromverbrauch wird auf den Einsatz energieeffizienter IT-Technik gesetzt. Im Sinne des Klima- und Umweltschutzes strebt Tauw eine Umstellung auf „grünen Strom“ mit geringem Carbon Footprint an. Die Einflussnahme der Tauw auf den eigenen WFP wird zukünftig darin bestehen, auf Lieferanten zu setzen, die ihre Materialflüsse als Entscheidungsgrundlage transparent und offen darlegen. Zusätzlich muss aber auch seitens der Tauw die Erhebung und Dokumentation einzelner Indikatoren hinsichtlich unserer Lieferkette verbessert werden. Grundsteine werden bereits mit unserem Nachhaltigkeitsbericht geschaffen, der aktuell parallel erstellt wird. Waterfootprint Tauw GmbH 18
Kai Diesner Michaelkirchstraße 17-18 10179 Berlin Tel.: +49 (0)30 28 51 83 22 Tauw ist Partner des www.tauw.de Water Footprint Network www.waterfootprint.org/ Waterfootprint Tauw GmbH 19
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